Netzwerk Gegen Gewalt - Ein Offenes WikiWeb - Jeder kann sich beteiligen!

Medienarbeit

Medienarbeit - Öffentlichkeitsarbeit    

Ein Beitrag zur Medienbildung    

Günther Dichatschek


Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Medienarbeit - Öffentlichkeitsarbeit   
Ein Beitrag zur Medienbildung   
Vorbemerkung   
1 Einleitung   
2 Stellung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Mediengesellschaft   
3 Pressearbeit und Publikationstätigkeit   
3.1 Pressearbeit   
3.2 Publikationstätigkeit   
4 Persönliche Arbeiten/ Auswahl   
4.1 SAAT-Berichte - Pressearbeit/ Auswahl   
4.1.1 Lokalberichte Tirol   
4.1.2 Migration   
4.1.3 Kirchenentwicklung/ Ehrenamtlichkeit - Nachwuchsfragen - Berufsprobleme   
4.1.4 Ökumene   
4.1.5 Politische Bildung   
4.1.6 (Religions-) Pädagogik - Erwachsenen- und Weiterbildung   
4.2 Publikation - Vorberufliche Bildung   
4.3 Publikation - Politische Bildung   
5 Reflexion   
5.1 Kirche und Publizistik   
5.2 Netzwerkarbeit   
Schulische Netzwerke   
Ausgewählte IT-gesteuerte Netzwerke - Kurzbeschreibung   
Schulische Netzwerke   
Außerschulische Netzwerke   
Empfehlungen für zukünftige Netzwerke   
Zusammenfassung - Thesen zur IT-gestützten Netzwerkarbeit   
5.3 Politische Bildung   
5.4 "Schwarzmarkt" - Kunstuniversität Linz 2016   
5.5 Autoren - Buchpublikationen/ Auswahl   
5.6 Zur Verankerung von Medienbildung   
6 Literaturverzeichnis   
I Autoren-SAAT-Beiträge 2000-2011/ Auswahl   
II Autoren-Publikationen 1978-2016/ Auswahl   
Österreichische Pädagogische Zeitschrift Erziehung und Unterricht (ÖBV)   
Zeitschrift GW UNTERRICHT - Forum Wirtschaftserziehung   
ibw-Mitteilungen - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft   
Lehrplan - Kommentar für den Polytechnischen Lehrgang(Mitautor)   
Cornelia Klepp-Daniele Rippitsch (Hrsg.) (2008): 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich   
ZEITGESCHICHTE - Institut für Zeitgeschichte der Universität Salzburg/ Wien   
SCHULFACH RELIGION - Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Religionslehrer/innen an allgemein bildenden höheren Schulen in Österreich - Institut für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien   
Tiroler Heimatblätter - Landesmuseum Tirol Ferdinandeum   
Theologisches Fachblatt AMT und GEMEINDE - Evangelische Kirche A.B. in Österreich   
Zeitschrift Österreichischer Integrationsfonds "integration im focus"   
III Autorenbeiträge - Salzburger Nachrichten/ Auswahl   
IV IT- Autoren-Internetbeiträge/ Auswahl   
Netzwerk gegen Gewalt - Netzwerk zu Bildungsfragen/Auswahl   
Hakikat - Monatszeitung der Türkischen Community in Vorarlberg   
Ökumenischer Rat der Kirchen - Dekade zur Überwindung von Gewalt   
SCIENCE.0RF.at   
Mädchenzentrum Klagenfurt - Tagungsdokumentation 2007 "Kreuzungen-Umleitungen-Sackgassen-Berufsorientierung auf neuen Wegen"   
Weiterbildungsakademie Österreich/wba   
Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, ibw - Mitteilungen   
Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft/ibw - NEWSletter   
V Buchbesprechungen - Fachbeiträge : Journalismus - Medientheorie - Medienpädagogik - Medienbildung   
Buchbesprechung 1   
Buchbesprechung 2   
Buchbesprechung 3   
Fachbeiträge   
Medienlehrgang   
EPALE - Europäische Plattform für Erwachsenenbildung   
Zum Autor   


Vorbemerkung    

Ausbildung ohne Bildung führt zu Wissen ohne Gewissen.

(Daniel Goeudevert 2001, 5)

Nach rund zehn Jahren Presse- und mehr als 30 Jahren Publikationstätigkeit sowie mehr als zehn Jahren IT-gestützter Netzwerkarbeit soll ein Blick zurück und nach vorn geworfen werden, um einen Bereich zu reflektieren, der gerne angesprochen, aber nicht immer entsprechend berücksichtigt wird (Stand 2017).

Es versteht sich von selbst, dass laufend Überlegungen zu einer effizienten Medienarbeit angestellt werden müssen. Mit der Begrifflichkeit "Digitalisierung" wird Lernen-Lehren-Lebenswelt-kulturelle Vielfalt-Arbeits- und Berufswelt umschrieben (vgl. die Bemühungen in Österreich mit dem Angebot des Offlinekurses "Digitale Werkzeuge für Erwachsenenbildner_innen"/ TU Graz-CONEDU-Bundesministerium für Bildung 2017 > http://www.imoox.at [25.6.2017]).

Zu bedenken sind die entsprechenden Bedingungen, die vorhanden bzw. geboten werden müssen.

  • Pressetätigkeit setzt ein Presseorgan voraus.
  • Publikationstätigkeit setzt Fachzeitschriften, Fachbücher und IT-gestützte Netzwerkarbeit mit der Möglichkeit einer Mitarbeit im Internet voraus. Dem Autor war es möglich, die jeweiligen Medien in Anspruch nehmen zu können.
  • Für die Einführung, Erfahrungen und Mitarbeit ist den jeweiligen Verantwortlichen zu danken. Ohne sie wäre vieles nicht erreichbar gewesen.
Die Auswahl und Anordnung der behandelten Themenblöcke ergeben sich

  • aus der beruflichen Sozialisation und
  • persönlichen Schwerpunktbildungen, die sich aus der jeweiligen Interessens- und Arbeitssituation ergeben (haben).
1 Einleitung    

Basis der Beiträge ist der Erkenntnisstand

  • aus dem praktischen Journalismus,
  • der Medienkunde,
  • der Verbindung Medien und Politik/ Politische Bildung sowie
  • der Publizistik, dem Netzwerkmanagement, die Verbindung Kirche und Medien und die Medienpädagogik/ Medienbildung (vgl. PÜRER 1996/2003; PREUL/SCHMIDT-ROST 2000; WOLF 2004; ÖZP 4/2006; FILZMAIER-PLAIKNER-DUFFEK 2007; SCHUBERT 2008; FROMME-SESINK 2008; SÜSS-LAMPERT-WIJNEN 2010; DICHATSCHEK 2000-2011; BACHMAIR 2010; KERRES 2013).
Bezugswissenschaft und Ausgangspunkt ist die

  • ehrenamtlichen Tätigkeit als SAAT-Redakteur für Tirol,
  • die Beiträge in Fachzeitschriften sowie in IT-gestützten Netzwerken,
  • die postgradualen Ausbildung im 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt/ 2006-2008 (Modul 4 "Massenmedien in Österreich", Modul 8 "Normen, Werte, geistige und weltanschauliche Grundlagen der Demokratie") und
  • der 1. Lehrgang Ökumene der Kardinal-König-Akademie (2006-2007).
  • Die Lehrtätigkeit am Institut für Bildungswissenschaft/ Berufspädagogik - Vorberufliche Bildung - der Universität Wien (1990/1991-2010/2011) und im Fachbereich Geschichte - Didaktik der Politischen Bildung - Universität Salzburg (2015/2016- 2017) in Verbindung mit Seminaren der Personalentwicklung an beiden Universitäten - hatte ihre fachspezifische Bedeutung,
  • wie auch die Qualifizierung als Erwachsenerbildner an der Weiterbildungsakademie Österreich/ wba (2007-2010) mit der Tätigkeit im Vorstand/ Bildungsbeirat des "Evangelischen Bildungswerks in Tirol" (2004-2019) und
  • die Lehrtätigkeit an den Salzburger Volkshochschulen Zell/See, Saalfelden und Stadt Salzburg (2011-2019).
Unter den veränderten Bedingungen einer modernen Mediengesellschaft ist

  • Pressearbeit und Publizieren von Fachbeiträgen für die Praxis von Öffentlichkeitsarbeit von zunehmender Bedeutung geworden.
  • Dies betrifft alle Organisationen, Einrichtungen und Unternehmungen von Wirtschaft, Politik, Bildung und Wissenschaft, Kirchen und Sozialverbände.
Bis in die neunziger Jahre wurden diese Aspekte eher beiläufig behandelt. Bei Publikationen von Fachbeiträgen und in der IT-gestützten Netzwerkarbeit ist das Erreichens der entsprechenden Klientel wesentlich (vgl. SCHIBILSKY 2000, 51; DICHATSCHEK 2004, 65-74 und 2005, 14).

Netzwerkmanagement ist zunächst zögernd verwendet worden, inzwischen eine Realität, die über den Bildungsbereich hinaus eingesetzt wird (vgl. SCHUBERT 2008).

Die Kurzfristigkeit der Online-Einschaltungen bei IT-gestützten Netzwerken im Bildungsbereich ist zu bedenken, wobei selbst große Netzwerke mitunter zeitlich gebunden sind (vgl. beispielsweise die Kurzfristigkeit des EU-Comenius-Programms "tolerantschools" von neun Ländern, aber auch die die zehnjährige Dauer der weltweiten "Dekade zur Überwindung von Gewalt" des "Ökumenischen Rates der Kirchen/ Genf").

Sieben Aspekte begründen die Notwendigkeit der heutigen Auseinandersetzung mit einer zeitgemäßen Presse- und Publikationsarbeit (vgl. WEILAND 1998, 288-293; DICHATSCHEK 2006, 252-254):

  • Aktualität - Medieninhalte haben eine niedrige Halbwertzeit, der Aktualitätsgrad ist begrenzt.
  • Irrtumswahrscheinlichkeit - Wechselnde Trends der Medien, eine rasche Medienentwicklung und die Scheu vor Irrtümern in der Berichterstattung und Publikation von Fachbeiträgen ergeben mitunter Vorbehalte.
  • Unterentwicklung eigenen Berufshandelns - Journalistisch relevante Ereignisse erzeugen publizistische Wahrnehmungen. Die Reflexion eigenen Berufshandelns in der (kirchlichen) Berichterstattung war lange Zeit unterentwickelt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit findet in Print- und elektronischen Medien statt und bedarf einer Berufstheorie (vgl. PÜRER 1996). Das Publizieren von Fachbeiträgen in der Fachliteratur hat dagegen eine lange Tradition, wobei erst im letzten Jahrzehnt die Möglichkeiten des Internets in Form von Netzwerken in der vollen Bedeutung erkannt wurde und genutzt wird.
  • Ökonomie und publizistische Macht - Medienfremden Beobachtern ist die Verbindung von technischen, journalistischen, medienpolitischen und ökonomischen Teilbereichen einer Pressearbeit zu unübersichtlich. Mitunter unübersichtlich ist auch die Fülle der Publikationsmöglichkeiten in der Fachliteratur (vgl. die guten Hinweise für den Bereich Medienpädagogik in SÜSS-LAMPERT-WIJNEN 2010).
  • Unterhaltung und Boulevardisierung - Befremden erzeugt in der Pressearbeit der erkennbare Trend zur Boulevardisierung und Unterhaltung in den Medien. Demgegenüber erscheint ein sachlich-orientierter, distanzierter, aktueller und in seiner Berichterstattung begründbarer Journalismus durchaus erfolgreich zu sein.
  • Manipulation in der Presse - Manipulatives Vorgehen kostet die Medien Glaubwürdigkeit. Eine seriöse Presse beleuchtet relevante Wirklichkeit (vgl. SIMMS-LADERMAN 2017).
  • Kritisches Verhältnis zum Bild - Offensichtlich wirkt der Vorbehalt von Manipulation und damit einer Täuschung durch Bilder auch in der Pressearbeit nach. Die Verwendung einseitigen Bildmaterials in der Tagespresse vertieft diese Zurückhaltung. Andererseits illustriert ein gutes Bildmaterial mit einer wesentlichen Aussagekraft die Textgestaltung und die inhaltliche Aussage.
Für kirchliche Pressearbeit gilt die "öffentliche Wortverkündigung", im evangelischen Verständnis der Confessio Augustana. Im biblischen Zusammenhang ist Lukas 11,53-12,3 als Bild von den Dächern als Ort von Öffentlichkeit, Paulus auf dem Areopag in Athen als Ort besonderer Öffentlichkeit in der Apostelgeschichte 17 und der Missionsbefehl von Matthäus vertraut.

2 Stellung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Mediengesellschaft    

Die Nestorin der deutschen Publizistik und Meinungsforschung Elisabeth Noelle-Neumann definierte die Funktion der Massenmedien als Information, Beitrag zur Meinungsbildung, Kontrolle, Unterhaltung und Erbauung (vgl. NOELLE-NEUMANN/SCHULZ/WILKE 1994, 381; LUHMANN 1996, 10).

Der von Jürgen HABERMAS verwendete Begriff der "Mediengesellschaft" entwickelte sich von einer personalen zu einer medialen Kommunikation (vgl. HABERMAS 1988, 445-593). Kennzeichnend ist die Verwendung technischer Medien für eine Mehrheit der Gesellschaftsmitglieder geworden. Formen direkter persönlicher Kommunikation treten erkennbar zurück. Die weltweite Vernetzung der Medien führt zu der für die Mediengesellschaft typischen Deregulierung und Globalisierung (vgl. DICHATSCHEK 2006, 252).

Institutionen, Unternehmungen, Organisationen und Einrichtungen sowie Presse, Rundfunk, Fernsehen und Interneteinrichtungen und auch Einzelpersonen sind publizistische Produzenten und in öffentlich-rechtlichen und/ oder privaten Medien beteiligt. Entsprechend hohe Quoten weisen auf einen spezifischen Gegenstand von Berichterstattung und Medienpräsenz (vgl. u.a. die Auflagenstärke von Presseorganen, die Nachrichtensendungen der TV-Anstalten, die Einschaltquoten von Unterhaltungssendungen und Sportübertragungen sowie im kirchlichen Bereich das "Wort zum Sonntag"/ ARD, die " Gottesdienste"/ ORF und "bibel tv").

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Publikationen unterliegen Gefährdungen wie die übrige Publizistik.

  • Ihre Aufgabe ist jedenfalls die Information, der Kommentar, die Glosse, Beratung, Bildung, Unterhaltung, Kontrolle und Kritik sowie im kirchlichen Bereich die Verkündigung für informierte, verständige und mündige Bürger/innen bzw. Christen/innen.
  • Im Bereich der politischen Medien besteht die Gefahr bzw. Gefährdung eines geringen Qualitätsjournalismus, einer finanzielle Aushöhlung und einer geringen Ausbildungs- und Fortbildungsqualität (vgl. WEISCHENBERG 2018).
Zeitgemäßheit wird durch die Kenntnis von Publizistik, den jeweiligen Bezugswissenschaften und die aktuelle Lebenswirklichkeit in Verbindung mit Bildungs- und Kulturaspekten aufgezeigt. Dazu bedarf es einer journalistischen und publizistischen Praxis in den jeweiligen Mediensparten.

Pressefreiheit eröffnet Mündigkeit gegenüber Wirtschafts- und Machtzwängen.

  • Abgewandelt von Robert Geisendörfer, einem der Väter deutschsprachiger kirchlicher Pressearbeit, darf man von Publizistik erwarten, dass etwas öffentlich gemacht, Fürsprache geübt, Barmherzigkeit vermittelt und Sprachlosen eine Stimme geliehen wird (vgl. DICHATSCHEK 2006, 253).
  • Anders ausgedrückt: Öffentlichkeit wird hergestellt, Werte und Normen in Verbindung mit ethischem Handeln vermittelt und Kritik ergibt Meinungskontrolle.
3 Pressearbeit und Publikationstätigkeit    

An dieser Stelle sollen Ergebnisse der jahrelangen Arbeit referiert werden. Die Pressearbeit in der "SAAT", die Publikationstätigkeit in "AMT und GEMEINDE", Fachzeitschriften sowie in IT-gestützten Netzwerken erfordern ein Feedback.

Von Interesse ist die derzeit teilweise wenig beachtete Kommunikationsarbeit im kirchlichen Bereich, wobei Tendenzen vorhanden sind, diese Kompetenz zu verbessern (vgl. dazu die Bemühungen des "Ökumenischen Instituts Bossey" 2011 mit einer Sommerschule zum Thema "Kommunikation und Religion").

3.1 Pressearbeit    

Die Pressearbeit konzentriert sich auf die Präsenz evangelischen Gemeindelebens in Presseorganen, die Art und Weise der Berichterstattung über kirchliche Gemeindeereignisse und zu beachtende gesellschaftliche Phänomene und ihre Analyse. Es geht aber auch um den Einfluss der Presse auf Kirche. Pressearbeit ist Teil des kirchlichen Lebens geworden. "Die Presse ist nicht nur ein Teil des Lebens der Gemeindemitglieder, die täglich fernsehen, Radio hören und Zeitung lesen, und der haupt- und nebenamtlichen kirchlichen Mitarbeiter, einschließlich der großen Zahl der ehrenamtlichen Helfer, sondern der kirchlichen Arbeit selbst" (PREUL/SCHMIDT-ROST 2000, 181).

In einem Fragebogen mit offenen Fragen (2006) wurden vier Bereiche für die alltägliche Pressearbeit erhoben: Sprache, Pressearbeit, Zielgruppenfrage und Folgerungen (vgl. DICHATSCHEK 2006, 253-254).

  • Sprache ist primäres Kommunikationsmittel der Presse. Sprache des Journalismus soll neugierig machen, allgemein verstanden werden und einen Lebensbezug aufweisen sowie vertraut machen. Sprachliche Präzisierung soll der Ausdruck der Bemühungen um die Leserschaft sein. Die in der Presse vorhandenen Leser/innen und Gesprächspartner/innen sollen sich in ihren Interessen angesprochen fühlen, womit allgemein auch politisches (= öffentliches) Denken gemeint ist.
  • In der Pressearbeit wird vermerkt, dass Vertreter kirchlicher Publikationen mitunter stärker kirchliche Entscheidungen kritisieren als die Kollegenschaft anderer Medien. Möglicherweise ist dies auf eine Furcht vor einer "Hofberichterstattung" zurückzuführen. In der heimischen Gemeindearbeit findet sich allerdings eher der Vorwurf einer "Hofberichterstattung" (vgl. WEILAND 1998, 292). Kritische Kolumnen und Kommentare werden von der Leserschaft teilweise vermisst. Angesprochen wurden die mangelhaften Ressourcen, wobei Team- und Netzwerkarbeit offensichtlich noch ein wenig praktizierter Bereich in den Gemeinden zu sein scheint (vgl. die Notwendigkeit von Medienbeauftragten für eine Pressearbeit).
  • Der notwendige Umgang mit Menschen während der Medienarbeit und die notwendige Kommunikationsfähigkeit vollzieht sich weitgehend in kirchlichen Medien in Form von "Learning by doing". Kirchliche Medienarbeit erfordert eine Berufstheorie, also auch Aus-, Fort- und ggf. Weiterbildung (vgl. PÜRER 1996). Bestimmte Zielgruppen sind dann leichter anzusprechen. Bemängelt wird das Fehlen von Themen für die Zielgruppe der Zwanzig- bis Vierzigjährigen, der kritisch politisch Interessierten und der Trend zu "Mitarbeiter-Zeitschriften", wobei gerade in der Diaspora Medienarbeit als Notwendigkeit unterstrichen wird.
  • Als Folgerung ergibt sich für Kirche und die Verkündigung zunächst eine Außenperspektive. Kirchliche Kommunikation darf nicht Ghettocharakter haben. Veränderungen sind notwendig. Dabei geht es um die kritische Frage von Realisierungsmöglichkeiten (personale und finanzielle Ressourcen). Eine Teilhabe an Informationen ermöglicht auch Einblicke in den Umgang innerhalb der Kirche. Damit ist die innerkirchliche Perspektive angesprochen. Aktualität, Hang zur Oberflächlichkeit, Berufszufriedenheit und Kritikfähigkeit sind Aspekte, die neben Rückzug, Resignation und Qualifizierung zu beachten sind.
Eine Chance zur Verbesserung kirchlicher Pressearbeit sind Wahlen zu den kirchlichen Gremien, bei denen engagierte und interessierte Personen(-guppen) ihre Vorstellungen auch in die Medien einbringen können.

3.2 Publikationstätigkeit    

Publikationstätigkeit konzentriert sich auf fachbezogene Publikationsorgane (Fachbücher, Fachzeitschriften, Presseorgane, themengebundene Netzwerke) und bedient sich der jeweiligen Fachsprache.

Sprachliche Präzisierung ist ebenso unabdingbar wie der wissenschaftlich exakte Umgang mit den Wissenschaftsinstrumenten, etwa den Erhebungsinstrumenten, der Methodik, Didaktik und Fachliteratur.

Kritikfähigkeit und konstruktive Kritik sind Voraussetzungen für wissenschaftliche Mündigkeit.

Nicht jede Fachdisziplin besitzt ausreichende Publikationsorgane, damit kommt elektronischen Medien mit IT-gestützten Netzwerken vermehrt Bedeutung zu. Zu beachten wären hier die längerfristigen Netzwerke, damit auch ein Informations- und Kooperationswert erreicht werden kann (vgl. die Bedeutung von EPALE für die Erwachsenenbildung).

Nicht von ungefähr erinnert man sich im August 2011 an die Umsetzung des Internetsurfens vor 20 Jahren, als im Kernforschungszentrum CERN das "World Wide Web" entstand und in der Folge sich weltweit verbreitete. Damit kann man in der Medienarbeit schnell und effizient Text- und Bildmaterial transportieren und verbreiten.

4 Persönliche Arbeiten/ Auswahl    

Im Folgenden wird auf eine Auswahl persönlicher Arbeiten eingegangen, wobei sich bestimmte Themenschwerpunkte ergeben, die mit der beruflichen Sozialisation des Autors in enger Verbindung stehen (vgl. Lokalberichterstattung/ Tirol; Berufsprobleme, Ehrenamtlichkeit; Bildungspolitik, Schulpädagogik; Politische Bildung, Vorberufliche Bildung, Migration; Fort- und Weiterbildung/ Erwachsenenbildung; Ökumene).

In der kirchlichen Pressearbeit ist es der Chefredaktion der SAAT (2000-2008) zu verdanken, dass ein Redakteur eines Bundeslandes über einen langen Zeitraum eine solche Breite von Themen bearbeiten konnte, die vergleichsweise in ihrer Vielfalt so nicht publiziert wurden. Da Rückmeldungen in Form von Leserbriefen und/ oder Diskussionsbeiträgen so gut wie nie eintrafen, kann davon ausgegangen werden, dass diese Fülle an Themen bei der Leserschaft positiv aufgenommen wurden.

4.1 SAAT-Berichte - Pressearbeit/ Auswahl    

Die folgenden Beiträge umfassen inhaltlich Berichte in der SAAT über evangelisches Gemeindeleben, ökumenische und interreligiöse Themen sowie evangelische Erwachsenenbildungs-, Weiterbildungs- und Berufsaspekte und Themenbereiche der Politischen Bildung sowie Kirchenentwicklung.

Die Zuordnung zu den einzelnen Bereichen ist vom Autor vorgenommen, mitunter könnten die Themen auch einem anderen Bereich zugeordnet werden.

4.1.1 Lokalberichte Tirol    

Zukunftspreise in Innsbruck vergeben

Der erste "Zukunftspreis" der Evangelischen Superintendentur Salzburg/ Tirol ging an die Initiatoren des ökumenischen Projekts "Der Brunnen", eines "Treffpunkts inmitten des Alltagslebens zum Innehalten, zum Kraftschöpfen, zum Durstlöschen, zum Auftanken, zum Geben und Empfangen". Der Treffpunkt soll im Dezember nächsten Jahres in einem Innsbrucker Einkaufszentrum eröffnet werden. Die Verleihung des Preises, der mit 30.000 Schilling dotiert ist, nahmen am 8. Dezember 2000 im Rahmen eines adventlichen Jazzkonzerts in der Auferstehungskirche in Innsbruck Superintendentin Mag. Luise Müller, Superintendentialkuratorin Ursula Frischauf-Freudenberg, Bischof Mag. Herwig Sturm und Dr. Werner Beutelmeyer in Anwesenheit des Tiroler Landtagspräsidenten Prof. Helmut Mader vor. Den zweiten, mit 20.000 Schilling dotierten Preis erhielt die Pfarrgemeinde Innsbruck-Christuskirche für ein Gesamtkonzept zur Gemeindeerneuerung. Der dritte Preis in Höhe von 10.000 Schilling ging an die Innsbrucker Christuskirche für die Aktion "Turmlauf", einen jährlich veranstalteten Dauerlauf von Gemeindegliedern rund um die Kirche, zugunsten verschiedener Projekte der Gemeinde. Den "Sonderpreis für Projekte aus anderen Diözesen" von ebenfalls 10.000 Schilling erhielt die Projektgruppe "Koku" der Pfarrgemeinde Wien-Innere Stadt, die sich mit zukunftsweisenden und jugendgerechten Arbeitsmethoden im Konfirmationsunterricht befasst.

Insgesamt wurden für den Zukunftspreis 15 Projekte eingereicht. Die nicht prämierten Projekte beschäftigten sich mit Fragen der Gestaltung von Gottesdiensten, der Printmedienarbeit in der Gemeinde, des Besuchsdienstes und einer Bibel-Nachdichtung.

Der "Zukunftspreis", der im November 1999 ausgeschrieben wurde, geht auf eine Initiative der Superintendentin von Salzburg/Tirol Mag. Luise Müller zurück. Mitarbeiter/innen evangelischer Pfarrgemeinden sollen dazu motiviert werden, attraktive Angebote einer zukunftsorientierten kirchlichen Arbeit zu entwickeln und umzusetzen.

SAAT Nr. 1/2001, 14 (Mitautor)

Jugendbegegnung 2001: In der Kirche auftreten, nicht austreten

Mit einem politischen Manifest ging am Pfingstmontag die Jugendbegegnung 2001 vor dem Tiroler Landestheater in Innsbruck zu Ende. 1500 Jugendliche hatten drei Tage lang gemeinsam gearbeitet, gebetet und gefeiert.

Zufrieden zogen die Veranstalter Bilanz über die Innsbrucker Tage. Die Workshops am Samstag seien ausgezeichnet besucht gewesen, betonte Sascha Berger-Schmidt, Koordinator dieses ökumenischen Pfingstreffens. Auch hätte es keine Zwischenfälle gegeben. Zum Abschluss gab es am Pfingstmontag eine zweistündige, bunt gestaltete Kundgebung vor dem Landestheater. Umrahmt mit Sketchen, Pantomimen, Musik und Erfahrungsberichten formulierten die Jugendlichen ihre Forderungen an die Politik und sprachen sicn gegen Rassismus aus, forderten für die Schwächsten einen Platz in der Gesellschaft und verlangten, dass der Mensch und nicht die Partei im politischen Mittelpunkt stehen sollen. Lernen soll mehr als Wissensvermittlung sein, der Zugang zur Bildung müsse allen offen stehen. Superintendentin Mag. Luise Müller hatte mit dem katholischen Jugendbischof Dr. Paul Iby bereits am Samstag in einer Pressekonferenz die Bedeutung von Jugendarbeit in der Kirche hervorgehoben. "Ohne Jugend sehen wir alt aus", betonte die Superintendentin. Jugendliche dürfen keine Ruhe geben: "Nur so kann sich Kirche ändern."

SAAT Nr. 11/2001, 13

Eine Kirche im Einkaufszentrum

Mit der Einrichtung einer gemeinsamen Gesprächsoase im Innsbrucker Einkaufszentrum DEZ starten die Evangelische und Katholische Kirche ein einzigartiges ökumenisches Projekt im deutschen Sprachraum. In der Hektik des Einkaufs und des Konsums haben beide Kirchen einen Ort des Gesprächs und Verweilens in einem großen Einkaufszentrum geschaffen.

Superintendentin Mag. Luise Müller meinte, hier werden Menschen auf Glaubende treffen, die ihre Kraft und Zeit denen zur Verfügung stellen, die sie brauchen. 15 ausgebildete Mitarbeiter - von Familienberatern über Psychologen bis hin zu Seelsorgern - stehen abwechselnd im "Brunnen", so die Bezeichnung der Gesprächsoase, bereit. Angeboten werden Gespräch und Beratung für die Kunden und Angestellten des DEZ.

Anlässlich des "Zukunftspreises 2000" der Evangelischen Diözese Salzburg-Tirol wurde das Projekt "Der Brunnen" ausgezeichnet.

SAAT Nr. 15/2002,

Was leistet Mediation?

Im idyllischen Bergbauerndorf Alpbach wurde abends am 21. August 2002 über Chancen und Grenzen der Mediation diskutiert. In den vergangenen Jahrzehnten wurde dieses Instrument - der Versuch, Konflikte mit Hilfe von Vermittlern zu lösen - in der internationalen Politik eingesetzt. So sieht auch der Grazer Völkerrechtler Wolfgang Benedek wegen der Zunahme von ethnischen Konflikten die Bedeutung internationaler Mediation, sowohl bei innerstaatlichen als auch bei zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen, wobei diese Form zunehmend präventiv eingesetzt wird. Der deutsche Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem erkennt den Vorteil von Mediation im Aushandeln eines Ergebnisses durch Konfliktparteien.

Zitiert wurde das bekannte "Orangenbeispiel": Wenn zwei Parteien Anspruch auf eine Orange erheben, so kann im Gerichtsverfahren letztlich nur eine die ganze Orange erhalten. Im Mediationsverfahren könnte sich jedoch herausstellen, dass eine Partei nur den Saft, die andere nur die Schalen braucht. Bei einer solchen Lösung hätten beide Parteien gewonnen.

Mediation ist nur auf einen konkreten Einzelfall anwendbar, weshalb diese Vorgangsweise Lösungsversuche auch im kirchlichen Bereich anwendbar macht. Die Gründe sind hier vielfältig und bedürfen jedenfalls einer genauen Analyse, um ein effektives Konfliktmanagement einführen zu können. Neben einer oberflächlichen Leistungsbeurteilung, "weichen" Kontrollmechanismen, unklaren Zuständigkeits- und Verantwortungsbereichen spielen wohlwollende Nachsicht, ein geringer Einsatz von Konflikthandhabung als Managementqualifikation und die Übertragung vorschneller Seelsorge auf Leistungsintervention eine Rolle.

Wesentlich war die Einsicht an diesem Abend im Forum Alpbach, dass Mediation kaum Erfolgschancen bei grundsätzlichen Wertkonflikten, übergroßen Machtunterschieden zwischen den Konfliktparteien und einem Verfahren, das nur auf Zeitgewinn oder Verschleppung des Konflikt angelegt ist, besitzt.

SAAT Nr. 15/2002, 5

Literaturhinweise

Schwarz G.(2010): Konfliktmanagement - Konflikte erkennen, analysieren, lösen, Wiesbaden ISBN 978-3-8349-1155-1

Fisher R.-Ury W.-Patton B.(2009): Das Harvard-Konzept, Frankfurt/ M., ISBN 978-3-593-38982-0

Versöhnungsfest im Defereggental

Mehr als 600 Osttiroler aus dem Defereggental mussten in den Jahren 1648 - 1886 wegen ihres evangelich-lutherischen Glaubens die Heimat verlassen und wanderten nach Süddeutschland aus. 289 Kinder unter 15 Jahren blieben zurück, sie sollten "vor der ewigen Verdammnis ihre Eltern bewahrt bleiben." Diese bedrückenden Erfahrungen evangelischen Glaubenslebens wurden mit den Bestimmungen des Westfälischen Friedens 1648 begründet, wonach der Regent das Glaubensbekenntnis im Lande bestimmt.

Mehr als 300 Jahre später fand nun am 20. Oktober 2002 in St. Veit/ Bruggen eine Versöhnungsfeier mit einem ökumenischen Gottesdienst auf Betreiben des Lienzer Pfarrers DI Mag. Hans Hecht in Anwesenheit von Superintendent Mag. Manfred Sauer und Diözesanbischof Dr. Alois Kothgasser statt. Gedacht wurde der dramatischen Ereignisse bereits am Tag zuvor mit dem Theaterstück "Aus der Kraft des Evangeliums", das Schüler der Hauptschule St. Jakob i.D. aufführten. Darin wurde die Geschichte der Evangelischen im Defereggental erzählt. Anschließend eröffnete man im Gemeindezentrum die Ausstellung "Die Evangelischen im Defereggental".

Für Superintendent Mag. Manfred Sauer ist das Fest ein großes und wichtiges Ereignis mit Signalwirkung für die heutige Ökumene. Bischof Dr. Alois Kothgasser sprach von der Last, auch heute, für diese Gegend und meinte, dass man es sich im neuen Jahrtausend nicht leisten könne, noch immer getrennt zu leben, und dann den Anspruch zu erheben, die Frohbotschaft zu bringen.

An die Feier mit etwa 500 Teilnehmern erinnert ein Denkmal des einheimischen Bildhauers Georg Planer an der Fraktionskapelle Bruggen. Teil des Denkmals ist eine Gedenktafel, den Text hat eine Kommission aus Historikern, Kirchen- und Gemeindevertretern gestaltet. Darin werden historische Fakten und Gemeinsamkeiten im Glauben festgehalten. Besonders wird auf die Trennung der Kinder von ihren Eltern hingewiesen, "da nach damaligem Verständnis nur eine Erziehung im katholischen Glauben zum ewigen Heil führen könnte." Weiter heißt es: "Unser Gedneken an sie sei Mahnung und Verpflichtung zu versöhnung und Frieden." Eine Kirchturmsglocke erinnert noch an die Vertreibung der Evangelischen.

Das Anliegen der Versöhnungsfeier haben die Bürgermeister der drei Deferegger Gemeinden St. Veit, St. Jakob und Hopfgarten zuletzt durch eine Postwurfsendung einer Broschüre an alle Haushalte besonders unterstützt. Darin werden die kirchengeschichtlichen Ereignisse und der Sinn der Feier erklärt.

ORF 2/ Radio Tirol brachte in der TV-Lokalberichterstattung "Tirol heute" am 20. Oktober 2002 einen ausführlichen Bericht über den ökumenischen Gottesdienst mit Interviews. In der Sendung "Motive" vom 27. Oktober in Ö 1 wurde ebenfalls über das Ereignis berichtet.

SAAT Nr. 17/2002, 11

Städtepartnerschaft mit Frankreich

Zu den Osterfeiertagen besuchte im Rahmen der Städtepartnerschaft Kitzbühel - Rueil Malmaison eine achtköpfige Jugendgruppe der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Rueil Malmaison/Region Paris unter der Leitung von Pfarrer Patrick Chong die Evangelische Pfarrgemeinde Kitzbühel.

Seit 1979 pflegt Kitzbühel eine Städtepartnerschaft mit Rueil Malmaison, die von einem Freundschaftsclub organisiert wird. Beim Empfang der Jugendgruppe mit ihrer Begleitung im Jugendraum der Christuskirche am Karsamstag war dieser auch mit Frau Christien Neumayr vertreten.

Neben dem freundschaftlichen Kontakt mit unserer Jugend waren die Franzosen insbesondere auch von der Ausstellung "Sinne-Entdecke das Unsichtbare" tief beeindruckt, bei der man in absoluter Dunkelheit in die Welt der Blinden eintauchen konnte - ein unvergessliches Erlebnis auch für unsere Jugendlichen. Der Jugendaustausch wurde mit einer besinnlichen gemeinsamen Andacht abgeschlossen.

SAAT Nr. 8/2004, 10

Ökumenische Initiative Tirol

Das Team der Ökumenischen Initiative Tirol hat sich zu einem gemeinnützigen Verein konstituiert, der zur Förderung der ökumenischen Zusammenarbeit von Christ/innen der im Ökumenischen Rat der Kirchen Österreichs vertretenen Kirchen sowie zur Förderung interreligiöser Gespräche arbeiten möchte. Im Sinne der Devise "Ein Gott-Ein Glaube-Ein gemeinsamer Weg" - dies war das Motto des 1. Ökumenischen Kirchentages in Innsbruck - setzt sich der Verein "Ökumenische Initiative Tirol" für die versöhnte Einheit in Vielfalt ein.

Ansprechpartnerin ist Kuratorin Gerlinde Busse, Innsbruck.

Internethinweis: http://www.oekumene-tirol.at

E-Mail: initiative@oekumene-tirol.at

SAAT Nr. 17/2004, 4

Die Urlauberseelsorge der Evangelischen Kirchen in Deutschland

Mehr als 180 deutsche Pfarrer/innen sind 2005 als Urlauberseelsorger/innen in Europa im Einsatz. An 106 Orten werden deutschsprachige Gottesdienste, Seelsorgegespräche und Gemeindeveranstaltungen angeboten. Die meisten Tourismusseelsorger sind in Österreich tätig. Die Geistlichen widmen dieser Aufgabe einen Teil ihres Jahresurlaubs. An der Algarve, auf Rhodos, Kreta und Malta sowie den Kanarischen Inseln und der Costa del Sol gibt es ganzjährig besetzte hauptamtliche Tourismuspfarrstellen.

SAAT Nr. 12-13/2005, 10 Ehrenamtliche Heim-Seelsorger beauftragt

In einem ökumenischen Gottesdienst in Neu-Rum bei Innsbruck wurden am 23. Juni acht Frauen und zwei Männer als ehrenamtliche Seelsorger/innen in Alten- und Pflegeheimen beauftragt. Einer von ihnen ist evangelisch: Diplom-Volkswirt Felix Murauers Wirkungskreis sind vier Heime in Hall in Tirol.

Die neuen Heim-Seelsorger/innen haben über ein halbes Jahr lang an einem ökumenisch offenen Ausbildungslehrgang teilgenommen, der vom Referat für Altenpastoral der Diözese Innsbruck durchgeführt worden ist. Der evangelische Anstaltenseelsorger Pfarrer Mag. Bernd Hof hat an der Planung und Durchführung dieses ersten derartigen Lehrgangs in Tirol mitgewirkt.

SAAT Nr. 12-13/2005, 10

Tiroler bei Waldensern

33 Tiroler/innen aus Innsbruck und Umgebung, dazu eine Kärntnerin: Das war die Gruppe, die vom 15. bis 21. Juni mit Pfarrer Mag. Bernd Hof im Süden unterwegs war. Über Landeck, wo Pfarrer Mag. Rotter von seiner Gemeinde erzählte, ging es durchs Engadin erst einmal an den Comersee, am nächsten Tag dann über Mailand in das Piemont. Dort hatte man Unterkunft in Torce Pellice am Fuß der Cottischen Alpen im Gästehaus ("Foresteria") der Waldenser. Diese reformierte Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück; die etwa 30 000 Waldenser in Italien sind für ihr soziales Engagement bekannt.

Außer Kirchen und Gedenkstätten der Waldenser hat dei Gruppe auch wunderschöne Klosteranlagen, Städte und Landschaften im Piemont besucht und auch Küche und Keller dieser Gegend kennen gelernt.

SAAT Nr. 14/2005, 5 (Mitautor)

Evangelischer Festtag für Tirol - Eröffnung der neuen Superintendentur in Innsbruck

Mit einem Festgottesdienst in der Innsbrucker Christuskirche beging die Diözese Salzburg-Tirol am 4. November in Anwesenheit von Repräsentanten aus der Gesamtkirche und Diözese - an der Spitze Bischof Mag. Herwig Sturm, Synodenpräsident Dr. Peter Krömer, die Mitglieder des Superintendentialausschusses, Alt-Superintendent Mag. Wofgang Schmidt, die Pfarrer/innen und Kuratoren/innen - sowie Vertretern des Landes Tirol, aus der Politik, Schulaufsicht und der Römisch-katholischen Kirche , mit Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, Bürgermeisterin Hilde Zach, den Honorarkonsuln von Deutschland und Frankreich sowie Generalvikar Mag. Jakob Bürgler und allen Äbten und Ordensoberinnen die Neueröffnung der Evangelischen Superintendentur am Rennweg Nr. 13. Bereits am Vormittag veranstaltete das "Evangelische Bildungswerk in Tirol" eine Ausstellung zu Dietrich Bonhoeffer.

In der Festpredigt sprach Bischof Sturm von einem Tag der Versöhnung. Es geschehe das, was in der Europäischen Union mit "Heilung mit der Geschichte" angestrebt werde. 1837 wurden noch aus dem Zillertal Evangelische vertrieben, heute bemühe sich das offizielle Tirol um evangelische Christen. "Die Superintendentur ist jetzt mitten auf dem Tablett, und hier kann es viel besser gelingen, sichtbar evangelisch zu sein und sich qualitätsvoll zu Wort zu melden", meinte der Bischof. Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa sprach in seinem Grußwort im Anschluss an den Festgottesdienst von einem Symbol gelebter Ökumene, "denn von dieser Stadt ist der letzte Akt der Gegenreformation ausgegangen." Er freue sich, zum Umzug der Superintendentur beitragen zu dürfen. Synodenpräsident Dr. Peter Krömer sprach von der Förderung geistlichen Lebens und einer "Dienststelle für die Gemeinden". In Vertretung von Bischof Dr. Manfred Scheuer, der in Rom weilte, verlas Generalvikar Mag. Jakob Bürgler ein Grußwort, verbunden mit den besten Wünschen für die neue Superintendentur und dem Dank an die evangelischen Pfarrer/innen für ihr ökumenisches Engagement. Humorvoll grüßte Ministerialrat Univ.Prof. Dr. Karl Schwarz als Vertreter des Bildungsministeriums und sprach von einem "Tag der uneingeschränkten Freude." Zum Abschluss freute sich Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach, dass es trotz aller Bürokratie gelungen sei, diesen Weg zu gehen. Sie sei stolz, dass Innsbruck Sitz der "Super"intendentur sei. In ihrer Dankesrede meinte Superintendentin Mag. Luise Müller, dass nunmehr ein einladendes und offenes Haus da sei und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben.

Im Anschluss an den kirchlichen Festakt in der Christuskirche zog die Festgemeinde mit der Stadtmusik Innsbruck-Saggen unter den Klängen österreichischer Marschmusik von der Christuskirche zum Empfang am Rennweg, wo ausführlich Gelegenheit zur Besichtigung des Gebäudes, der Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer und zu Gesprächen war.

SAAT Nr. 20/2005, 5

Jubiläum im Außerfern - 50 Jahre evangelische Kirche in Reutte

Mit einem Festgottesdienst und einer anschließenden Agape am Trinitatissonntag gedachte die Evangelische Pfarrgemeinde Reutte des Baubeginns ihrer Dreieinigkeitskirche.

Seit 1884 wurden im Betsaal der Spinnerei in Reutte evangelische Gottesdienste gefeiert. Doch erst der Tatkraft von Pfarrer Gottfroed Fries, der 1955 nach Reutte kam, ist der Bau eines eigenen evangelischen Gotteshauses zu verdanken. Er unternahm zur Finanzierung Vortragsreisen nach Deutschland, die Familie Engel unterstützte durch ihre Konzertreisen bis nach Holland das Bauvorhaben maßgeblich. Finanzielle Hilfe leisteten auch das Gustav-Adolf-Werk und die Evangelische Kirche in Deutschland sowie der Österreichische Gustav-Adolf-Verein und die öffentliche Hand. Die Planung der Kirche und des Pfarrhauses lag in den Händen des Architektenpaares Pfeiler aus Innsbruck. 1956 begann die Gemeinde mit dem Bau. Dank der Mithilfe von vielen fleißigen Händen gelang das Vorhaben. Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde 1958 die Kirche von Bischof D. Gerhard May eingeweiht.

Die Pfarrgemeinde wuchs stetig, vor allem in den Sommermonaten besuchen heute viele evangelische Touristen die Gottesdienste und finden hier eine spirituelle Heimat. Gut funktionierende ökumenische Verbindungen wandeln anfängliches Fremdsein zu Akzeptanz und Kooperation. Sowohl mit der Katholischen Kirche als auch mit der evangelikalen Gemeinde, auch mit den Muslimen, gibt es freundschaftliche Kontakte, die von Pfarrer Mag. Mathias Stieger, der nach Pfarrer Werner Wehrenfenning und Pfarrer Mag. Andreas Domby der Pfarrgemeinde vorsteht, gepflegt werden. Sie finden in vielen gemeinsamen Veranstaltungen ihren Ausdruck.

Die Evangelische Pfarrgemeinde Reutte hat ihren Platz im Außerfern gefunden.

SAAT Nr. 10/2006, 5 (Mitautor)

Evangelisch im Salzkammergut - Eine Gemeindefahrt

In welcher politischen Gemeinde ist die Evangelische Pfarrgemeinde der größte Arbeitgeber? Von welcher Gemeinde leiten sich alle evangelischen Pfarrgemeinden Salzburgs und Tirols her? Welche evangelische Kirche ziert eine ganz normale österreichische Briefmarke?

Diese und ähnliche Fragen können jetzt die 29 Teilnehmer/innen der Innsbrucker Gemeindefahrt ins evangelische Salzkammergut beantworten. Manchmal mussten sie sich die Augen reiben, um sicher zu sein, nicht zu träumen. In Tirol ist nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung evangelisch, in der Gosau sind es fast drei Viertel!

Am 9. und 10. Juni fuhren unter der Leitung von Pfarrer Mag. Bernd Hof 23 Erwachsene aus Innsbruck und Umgebung und vier Obrstufenschüler/innen mit Pfarrer Mag. Richard Rotter aus Landeck über Mondsee und Bad Ischl zunächst nach Goisern. Nach dem Besuch der evangelischen Kirche ging es unter sachkundiger Führung von Lektorin Helga Schmalnauer den "Toleranzweg" hinauf. Da erinnern Tafeln entlang des Wegs an die Zeit, in der das Salzkammergut ganz evangelisch war, dann die Verfolgung, und wie nach dem Toleranzpatent Kaiser Joseph II. 1781 überraschenderweise so viele sich als evangelisch "aufschreiben" ließen, dass eine Reihe von evangelischen Gemeinden in diesem Gebiet gegründet werden konnte - die "Toleranzgemeinden". Der Weg freilich - eher ein Pfad - forderte von allen ein hohes Maß an Toleranz, denn er führte zunächst durch sumpfige Wiesen und dann, kaum gebahnt, steile Hänge empor. Dann ging es hinauf zum Gosausee, in dem sich der tief verschneite Dachstein spiegelte - ein unvergessliches Bild. Der neue Pfarrer der Gosau, Mag. Carsten Marx, erklärte in "seiner" Kirche, warum auf den Kirchenbänken immer noch Namensschilder angebracht sind, weshalb sich auch sonst in einer Toleranzgemeinde nicht so schnell etwas ändert, dass in dem Hochtal fst drei Viertel der Bevölkerung evangelisch sind und dass die Pfarrgemeinde nit ihren Heimen und dem Kindergarten der größte Arbeitgeber ist. Natürlich war die Gruppe in Gosau im evangelischen "Haus der Begegnung" gut untergebracht und verköstigt.

Zwischen Felswand und See

Am Samstagvormittag ging es zunächst nach Hallstatt, den Ort zwischen Felswand und See. Dort erzählte Pfarrer Mag. Benck in der Kirche, die das Ortsbild prägt, wie sich die Evangelischen hier gehalten haben und dass nun in Hallstatt ein gutes ökumenisches Klima herrscht.

Rutzenmoos war der letzte Ort der Reise - ein kleines Dorf in der Nähe von Vöcklabruck. Auf die dortige Toleranzgemeinde gehen alle evangelischen Gemeinden in Salzburg und Tirol zurück. In der einstigen evangelischen Volksschule ist dort das "Evangelische Museum Oberösterreich" nach modernsten museumspädagogischen Prinzipien eingerichtet. Der kürzlich in Pension gegangene Superintendent von Oberösterreich, Mag. Hansjörg Eichmeyer, und seine Frau Ulrike, die mit anderen dieses Museum aufgebaut haben, führten durch die Räume. So wurden diese zwei Stunden zu einer beeindruckenden Vertiefung und Zusammenfassung der vergangenen beiden Tage.

SAAT Nr. 11/2006, 4 (Mitautor)

25 Jahre Nationalpark Hohe Tauern

Eines der größten Naturschutzgebiete Europas, der Nationalpark Hohe Tauern, feiert sein 25-jähriges Bestehen. Mit einer Fläche von 181.500 ha - an Wald- und Almregion ab 1.000 n bis zum Großglockner - gehört er zu den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol. Zehn Prozent der Fläche sind gletscherbedeckt - die Krimmler Wasserfälle, die Pasterze, die Umballwasserfälle und der Rauriser Urwald gehören auch dazu. Die Nationalpark-Führer/innen, ausgerüstet mit Geräten und Informationsmaterial, zeigen bei ihren Wanderungen und Exkursionen für interessierte Gruppen die Artenvielfalt der alpinen Tier- und Pflanzenwelt.

Ausständig ist noch die internationale Anerkennung, rechtliche Grundlagen fehlen derzeit noch. 83 Nationalpark-Gemeinden zählen jährlich rund zwei Millionen Touristen, die durchschnittlich mit fünf Tagen Aufenthalt die Region erwandern.

SAAT Nr. 15/2006, 6

Meditatives Wandern im Wilden Kaiser

Zum zweiten Mal veranstaltete das "Evangelische Bildungswerk in Tirol" eine halbtägige meditative Wanderung, diesmal am 27. August im Wilden Kaiser unter Führung des staatlich geprüften Bergführers Hans Nosko und von Dipl.Rel.Päd. Silvia Zimmermann.

Eine größere Gruppe erwanderte das Gebiet zum Schleierwasserfall, der Regalm und Graspoint-Alm. Beispielhaft waren die Landschaft, die Sagen und Mythen des Wilden Kaisers - vorgelesen von Mag. Herbert Jenewein - und die meditativen Beiträge an einem leicht regnerisch-föhnigen Tag. Hans Noskos alpine Erklärungen und jahrzehntelange Erfahrung im Wilden Kaiser brachten der Gruppe die alpine Bergwelt näher.

Die nette Gemeinschaft einer Wandergruppe aus Kitzbühel, dem Unterinntal und Salzburg vervollständigte eine gelungene Veranstaltung, die im kommenden Jahr selbstverständlich wiederholt wird.

SAAT Nr. 15/2006, 4

Ein evangelischer Festtag in Innsbruck - Die Eröffnung des "Offenen Evangelischen Zentrums Christuskirche"

In Anwesenheit von kirchlichen und staatlichen Ehrengästen - Bischof Mag. Herwig Sturm, Superintendentin Mag. Luise Müller, Superintendentialkurator Dr. Eckhart Fussenegger, Bischof Dr. Manfred Scheuer, Propst Dr. Florian Huber, Dr. Esther Fritsch von der Israelitischen Kultusgemeinde, Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, Bürghermeisterin Hilde Zach, zahlreichen Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden und Alt-Superintendendialkuratorin Ursula Frischauf-Freudenberg - wurde in einem Festgottesdienst mit anschließendem Festakt im Rahmen des Jubiläums !100 Jahre Christuskirche Innsbruck" die Umgestaltung und Wiedereröffnung der Kirche am Reformationstag 2006 feierlich begangen. Bereits am 28. Oktober fand ein Konzert mit dem "Kammerchor Walther von der Vogelweide" statt.

Im Anschluss an den Festgottesdienst mit der Predigt von Bischof Mag. Herwig Sturm zu Gal 5 wurden von Superintendentin Mag. Luise Müller Bürgermeisterin Hilde Zach und Landeshauptmann DDr. Herwig vam Staa mit dem Ehrenzeichen in Gold der Evangelischen Kirche ausgezeichnet. Ursula Frischauf-Freudneberg wurde für ihre Sponsorentätigkeit von Pfarrer Mag. Eberhard Mehl geehrt. Presbyter DI Gerhard Hof wurde ausdrücklich von Kurator DI Friedrich Blindow - stellvertretend für alle Mitarbeiter/innen - für sein Engagement gedankt.

Das Haller Architektenteam Herbert Brunner und Werner Sallmann konnte für die Idee eines "Offenen Evangelischen Zentrums" - durch umfassende Renovierung und Umgestaltung der Innsbrucker Christuskirche - gewonnen werden. In zwei Baustufen wurden in nur zehn Monaten Bauzeit in der Kirche neue Wasser-, Heizungs- und Elektroleitungen, flexibel einsetzbare Stühle statt Kirchenbänken, unverbleite Buntglasfenster, eine kombinierte Luft- und Wandheizung, ein einheitliches Bodenniveau sowie für die bessere Akustik eine spezielle Beschichtung im Deckengewölbe, eine mobile Bühne für vielseitige Nutungsmöglichkeiten und im Kirchenkeller ein Jugendraum eingerichtet und vieles mehr.

Veränderte Ansprüche

In den letzten 100 Jahren hatten sich naturgemäß die Ansprüche an einen evangelischen Kirchenraum massiv verändert. Neben neuen Liturgieformen und dem Wunsch nach Begegnung und Gemeinschaft sind auch die Voraussetzungen für bestimmte Zielgruppen zu berücksichtigen gewesen. Minioase, Krabbel-, Sonntags-Familien-, Kinder-, Jugend- und Taufgottesdienste, Taizé-Andachten und kirchenmusikalsiche Aufführungen mit Chor haben nun einen würdigen Rahmen. Mit Kurator DI Friedrich Blindow und den Pfarrern Mag. Eberhard Mehl, Mag Bernhard Groß und Mag. Bernd Hof führt ein Team die "Pfarrgemeinde Innsbruck Christuskirche", der 3340 evangelische Christen angehören, wovon 2000 Gemeindeglieder in Innsbruck leben.

SAAT Nr. 19/2006, 5

Jenbach: Die Jungschar stellt sich vor

Mit dem Schulanfangsgottesdienst im Herbst 2006 startete mit anfangs gleich 17 Kindern die neue Jungschar für alle Kinder von 8 bis 12 unter der Leitung von Bernd Broschek.

Broschek: "Ich war anfangs unsicher, ob ich ein ausreichend gutes Team zusammenbekommen und ob ausreichend Kinder kommen würden. Ich nahm mir die besten Leute ins Team mit verschiedensten Gaben. Wichtig dabei waren mir Charakter, Kompetenz und die Chemie zwischen uns. Aber besonders auch die Liebe zu Kindern. Zum Jungschar-Weihnachtsfest hatten wir sogar 22 Kinder. Seitdem mchen wir alle zwei Wochen am Freitag Jungschar von 15.30 bis 17.30 Uhr - genauere Termine gibt es auf www.jajesus.at, unserer Homepage."

Das Jungschar-Team Bernd Broschek, Barbara, Bianca, Iris & Christoph bereitet für die Kids jedes Mal ein neues aufregendes Programm vor. Darin finden sich actionreiche, kreative und lebendige Spiele, coole Musik mit E-Gitarre, eien Jause, tolles Miteinander unter den Kindern und viel persönlicher Umgang der Leiter mit den Kindern.

Das Team: "Aber da wir auch einen festen Glauben haben, den wir weitergeben wollen, krönt die Jungschar jedes Mal eine lebendige Andacht, zugeschnitten auf Kinder. Hilfsmittel dazu sind oft Beamereinsatz, Theaterstücke der Mitarbeiter oder Geschichten. Und das Beste ist, dass Gott den Kindern die gleiche, sofort sichtbare Begeisterung schenkt wie uns Leitern und Eltern. An dieser Stelle möchten wir uns besonders bei den netten Eltern bedanken, die uns nicht nur begeistert unterstützen, sondern auch jedesmal die Kinder zu uns bringen."

Mehr Infos auf http://www.jajesus.at unter der Rubrik Jungschar (29.8.11).

SAAT Nr. 7/2007, 4 (red)

Der Holzmeister-Bau am Ölberg - Die Evangelische Pfarrgemeinde Kitzbühel feierte ihr 40-jähriges Bestehen

Mit einem gut besuchten Festgottesdienst mit Superintendentin Mag. Luise Müller begann am 16. September das Geburtstagsfest der Evangelischen Pfarrgemeinde Kitzbühel A. und H.B. in der Christuskirche am Ölberg. Dort klang das Gemeindefest mit einer kurzen Andacht und einem beschwingten Konzert von Gail Anderson und einem Chor aus Söll auch aus. Im Altenwohnheim der Stadt Kitzbühel wurden nach dem Gottesdienst Geburtstagsgrüße von Gemeinden und Ehrengästen - u.a. Bürgermeister Dr. Klaus Winkler, Stadträtin Gertraufd Rief, Altsuperintendent Mag. Wolfgang Schmidt, Stadtpfarrer Mag. Michael Struzynski, Pfarrerin Mag. Ingrid Tschank sowie der koptischen und muslimischen Gemeinde - überbracht und ein Mittagessen vom "Kulinarium" angeboten. Mit Vertreter/innen der Ökumene, darunter Superintendentin Mag. Luise Müller, Superintendent Mag. Hansjörg Lein, Pfarrerin Mag. Gundula Hendrich und Mag. Harald Rupert, fand unter der Leitung von Kurator Dirk Ollech eine Podiumsdiskussion statt.

Vor 40 Jahren wurde die ehemalige Tochtergemeinde von Kufstein als "Evangelische Pfarrgemeinde Kitzbühel A. und H.B." selbständig und bekam mit Walter Eibich ihren ersten Gemeindepfarrer. Die Möglichkeit zum Bau einer Kirche und eines Pfarrhauses am Fuße des Kitzbüheler Horns verdankte man der großzügigen Schenkung eines Grundstückes von 2.400 Qudratmetern Frau Luise Jungreuthmayers, den Entwurf der Christuskirche Prof. Clemens Holzmeister. Durch die finanzielle Unterstützung engagierter Gemeindemitglieder und ausländischer Freunde, des Gustav-Adolf-Werks Ostfriesland, des Lutherischen Landeskirchenamtes München und der Evangelischen Kirche in Österreich konnten letztlich die baulichen Vorhaben errichtet werden. In der Folge waren geistliche Amtsträger/innen Mag. Willi Thaler, Mag. Margit Fliegenschnee, Mag. Marco Uschmann, Mag. Ingrid Tschank, Mag. Johannes Ziethe und Mag. Andreas Domby. Derzeitige Gemeindepfarrerin ist Mag. Gundula Hendrich. Weltliche Amtsträger/innen im Kuratorenamt waren Alfred Gebetsberger, Gertraud Rief und Ing. Peter Zimmermann. Derzeitiger Kurator ist Dirk Ollech.

Mit rund 1.250 Gemeindemitgliedern in 17 Orten des Bezirks ist die Pfarrgemeinde eine typische Diasporagemeinde mit dem zusätzlichen Auftrag der Tourismusseelsorge.

SAAT Nr. 16/2007, 4

Hohe Beteiligung bei "Autofasten" - Verbesserungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln gewünscht

Die Aktion "Autofasten" in Tirol, die von der Evangelischen Kirche Salzburg/Tirol unter Leistung ihres diözesanen Umweltbeauftragten Dr. Werner Schwarz und der Erzdiözese Salzburg durchgeführt wurde, freut sich über ein gutes Ergebnis. 246 Personen beteiligten sich heuer an dieser Aktion. Waren es im Vorjahr 170 Personen, so bedeutet dies für 2008 ein Plus von 44,7 Prozent. Mehr als ein Drittel der Tiroler Teilnehmer/innen haben die Fragebögen zurückgeschickt. Die größte Gruppe stellen die 40- bis 50-Jährigen mit 23 Prozent dar, Frauen sind engagierte Teilnehmerinnen. Sie übertreffen die Männer mit 57,7 Prozent. Hauptmotiv für die Teilnahme war ein Beitrag zum Umweltschutz. Angegeben wurden als weitere Gründe die Unterstützung einer guten Aktion, religiöse Motive, ein positiver Einfluss auf die Gesundheit und die finanzielle Entlastung. 27 Prozent wählten alternativ das Fahrrad oder gingen zu Fuß, 21,5 Prozent benützten öffentliche Verkehrsmittel, 6,1 Prozent bildeten Fahrgemeinschaften. Rund 25 Prozent der Teilnehmer/innen kamen aus dem Raum Innsbruck.

Als Wünsche wurden vor allem bessere Anschlussmöglichkeiten bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, günstigere Fahrpreise und die Einführung einer Vorteilscard als Ermäßigung auf allen Verkehrsverbindungen sowie mehr Radwege angegeben. Unterstützt wurde die Aktion "Autofasten" in Tirol durch den Verkehrsverbund Tirol, das Land Tirol, die Stadt Innsbruck und "Con Rad".

SAAT Nr. 9/2008, 5

Erinnerung, Musik, Lesungen, Ökumene und viele Besucher/innen - Schlaglichter auf die "Lange Nacht der Kirchen" in Österreich

Kapitel: 15.000 Besucher/innen in Tirol

Erstmals hat in Tirol die "Lange Nacht der Kirchen" stattgefunden. Rund 50 Kirchen und Kapellen nahmen an dieser ökumenischen Aktion teil. Das bunte Programm - von Lesungen, Lichterlabyrinthen, Ausstellungen, Meditationen und Gottesdiensten über Friedhofsführungen und ausgezeichnete kichenmusikalische Aufführungen und Referenten - lockte rund 15.000 Interessierte und Gläubige zu dieser Veranstaltung.

In Tirol zeigt sich der hohe Identifikationsgrad mit kirchlichen Gebäuden, die einen spirituellen und künstlerisch-ästhetischen Zugang eröffnen. Veranstaltungen fanden dort statt, wo sich eien ökumenische Zusammenarbeit ergab. Für das kommende Jahr bieten sich daher noch weitere Möglichkeiten für diese gemeinsame Aktion christlicher Kirchen an.

Im Außerfern: Ein Bogen zur heutigen Zeit

Wie in vielen Orten Österreichs fand auch im Tiroler Außerfern die "Lange Nacht der Kirchen" statt. In 15 verschiedenenKichen konnten die Besucher/innen ein überaus abwechslungsreiches Programm genießen.

Begonnen haben die Veranstaltungen in Reutte mit einer ökumenischen Andacht in der Breitenwanger Dekanatskirche, . In der evangelischen Dreieinigkeitskirche fanden sich Interessierte zu einer Lesung aus Claudia Langs(Regisseurin der "Geierwally" auf der Freilichtbühne Elbingenalp im Lechtal) Stück "Glaube und Krone" ein. Dieses Stück, das zur Mitte des 19. Jahrhunderts spielt, behandelt die Ablehnung der Evangelischen im Lechtal und ihre Vertreibung. Es wurde ein Bogen zur heutigen Zeit gespannt, in der noch immer von vielen Menschen "Fremdsein" mit "Unerwünschtsein" gleichgestellt wird. Dem Stück folgte ein stimmiges Konzert des Bläserinnenquartets "Female", dessen Stücke durch Bibeltexte zu Frauenthemen unterbrochen wurden. Eine Stunde lang swingte die Kirche zu Jazzrhythmen, gelesene Texte teils in Gedichtform teils in Prosa ergänzten das Programm.

Besondere Stimmung

Im Gemeindesaal konnte zur selben Zeit noch einmal die Ausstellung "550 Jahre Evangelische Dreieinigkeitskirche Reutte" besucht werden. Die besondere Stimmung dieses Abends trrugen die Menschen um Mitternacht im die warme Sommernacht hnaus, und es gab wohl keinen, der sich nicht schon auf die "Lange Nacht der Kirchen" im nächsten Jahr freute.

SAAT Nr. 10/2008, 9 (Mitautor)

Totentanz - Kunst zwischen Leben und Tod

Tod, ein Thema, das uns in unserer schnelllebigen Zeit fernliegt und uns doch täglich beschäftigt. Künstler haben sich mit dem Sterben, dem Griff des Todes nach dem Leben schon immer auseinander gesetzt und es meist an Friedhofsmauern und Kapellen sichtbar gemacht. "Totentänze" stellen die Vergänglichkeit des Lebens in Bildern dar.

Vom 10. bis 12. Oktober fand in Breitenwang/ Tirol ein viel beachteter kunstgeschichtlicher Kongress zum Thema "Totentanz" statt. Breitenwang beherbergt in seiner Kirche als wertvollen Kunstschatz einen vom Füssener Künstler Thomas Seitz zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Stuck gefertigten Totentanz. Dort wurde in einer Ausstellung der Bogen von spätbarocken zu modernen Totentänzen gespannt. In beeindruckenden Bildern werden Totentänze aus dem Tiroler Außerfern und moderne Bilder der Außerferner Künstlerin Tamara O'Byrne und des evangelischen Künstlers Prof. Rolf Aschenbrenner - er hat auch das Logo der Evangelischen Dreieinigkeitskirche in Reutte gestaltet - zu demselben Thema gezeigt.

Beim öffentlichen Totentanz-Kongress sprachen internationale Fachleute und gaben in Bildern Einblick in die Vielfalt von alten und neuen Totentänzen. Birgit Ihrenberger, Leiterin des Museums Reutte, sprach über die Arbeit und das Leben Anton Falgers (1791-1876), eines Lechtaler Malers und Lithografen, der sich auch mit der Darstellung von Totentänzen beschäftigt hat und dessen Bilder in der Ausstellung zu sehen sind.

Unter dem Titel "Hüt dich, schöns Blümelein" fand am Abend des 11. Oktobers ein stimmungsvolles Konzert mit dem Enseemble "Musica Serena" statt.

Rückblickend waren die Veranstaltungen ein kunstgeschichtlicher Beitrag mit ökumenischen Aspekten der örtlichen Erwachsenenbildung.

SAAT Nr. 17/2008, 4

Bildungswerk Tirol: Christentum ohne Judentum nicht möglich

Über die Beziehungen von Christen und Juden sprach Pfarrer FI Mag. Peter Ziermann an zwei Mittwochabenden im November im Pfarrhaus der Auferstehungskirche Innbruck-Ost.

Dre einführende Abend war Grundsätzlichem gewidmet. In anschaulichen Bildern sprach der Vortragende über die jüdische Religion, ihr Werden im Vorderen Orient, über jüdische Feste und Bräuche sowie die die Grundlage des Judentums für das Christentum. Viel Unbekanntes kam dabei zur Sprache, wobei Peter Ziermann auf die Fragen der Zuhörer/innen einging und so ein besseres Verständnis für das Judentum erreichte. Aufgelockert wurde das Thema durch überaus interessante persönliche Zugänge, was diesen Abend zu einem besonderen Höhepunkt machte.

Der zweite Abend, eine Woche später, beschäftigte sich mit der stark belasteten Geschichte zwischen Juden und Christen. Pfarrer Ziermann gelang es, "Aha-Erlebnisse" zu erreichen, indem er die gemeinsame Geschichte beider Religionen erläuterte und die Quellen vieler Missverständnisse aufzeigte. Dass Christentum ohne Judentum nicht möglich wäre, wurde deutlich herausgestrichen und regte zum Nachdenken an.

Christen sehen zumeist das Trennende und nicht das Verbindende, wobei gerade im Zusammenrücken der Welt Querverbindungen wichtig wären.

Einen besonderen Tirol-Bezug bekam der Abend durch das Eingehen dés Vortragenden auf jüdische Geschichte in Tirol. Die interessierten Zuhörer/innen dankten für den Vortrag mit einer regen Diskussion und viel Applaus. Als Abschluss dieser vom "Evangelischen Bildungswerk in Tirol" veranstalteten Reihe fand am 19. November ein Besuch der jüdischen Synagoge in Innsbruck statt.

SAAT Nr. 20/2008, 4

Zwei Revolutionen: Eine kritische Perspektive - 200 Jahre Berg Isel-Schlacht - 20 Jahre Leipziger Montagsdemonstrantionen

Mit einem Vortrag von Pfarrer i. R. Michael Wohlfarth in der Evangelischen Christuskirche Kitzbühel in Anwesenheit von Bürgermeister Dr. Klaus Winkler versuchte das "Evangelische Bildungswerk in Tirol" am 5. August die markanten Ereignisse des Jubiläumsjahres 1809 und des Erinnerns an die Leipziger Montagsdemonstrationen 1989 aufzuarbeiten. Markante Zeitzeugin für das Jahr 1989 war Margard Wohlfarth, Gattin des Referenten und ehemalige Staatssekretärin im Ministerium für Familien und Frauen in der ersten frei gewählten DDR-Regierung.

Das Beispiel Andreas Hofer und die Erhebung Tirols 1809 zeigt die starke Neigung der Landesgeschichtsschreibung zur Heldenverehrung und Mythenbildung. Helden und ihre Taten sind in der der alltäglichen Beschreibung Wunschvorstellungen, die in der Vergangenheit projiziert werden. Dies gilt auch für Andreas Hofer und die Erhebung 1809. In der rezeption der Ereignisse zeigen sich vier Elemente des katholisch-konservativen Denkens: Landesrechte, Treue zum Kaiser, Landesverteidigung und katholischer Glaube. Mit der Überhöhung als Märtyrer nach der Erschießung in Mantua 1810 entwickelte sich in der Folge Andreas Hofer vom Auständischen zum patriotischen Helden. Die einsetzende Denkmalkultur - auch in den Gedenkfeiern 1909 , 1959 und 1984 - verstärkte diesen Mythos. 2009 sollte sich nun mit dem Motto "Vergangenheit trifft Zukunft" eine Analyse dieses Mythos und der verschiedenen Geschichtsbetrachtungen ergeben. Was bedeutet die Erhebung 1809 für das heutige Tirol? Wie steht es um die Identität Tirols 2009? Sind Begriffe wie Glaube, Heimat, Vaterland, Identität und Freiheit heute tragende Prinzipien für und in Tirol? Angesichts eines sich immer näher rückenden Europas in Form der Europäischen Union ergeben sich hier eine Reihe neuer Fragen für Tirol und den Alpenraum, die den heutigen Bedürfnissen zu entsprechen und zu beantworten sind.

Elemente einer friedlichen Revolution 1989 waren die Leipziger Montagsdemonstrationen und letztlich die Wende in der DDR mit weit reichenden Folgen für Europa. Im Herbst 1989 fanden auch in anderen Städten regelmäßige Demonstrationen statt. Mit dem Ruf "Wir sind das Volk" protestierte man gegen die politischen Verhältnisse. In Leipzig schlossen sich die Demonstrationen an die Friedensgebiete in der Nikolaikirche an. Besonderen Anteil am friedlichen Verlauf hatte das besonnene Verhalten des Pfarrers der Nikolaikirche Christian Führer und von Superintendent Friedrich Magirius sowie von Landesbischof Dr. Johannes Hempel. Eindringlch schilderten Michael und Margard Wohlfarth die Situation, die Leipziger Montagsdemostrationen und die Rolle der Evangelischen Kirche in der DDR. Als langjähriger Jugendpfarrer und Seelsorger war er letztlich in die Ereignisse miteinbezogen.

SAAT Nr. 14/2009, 2

Gemeindevertretungswahlen 2011

Die Gemeindevertretungswahlen sind gelaufen. Viele Papier wurde 2011 im "Jahr der Ehrenamtlichkeit" für die Bedeutung von Freiwilligkeit und die Gestaltung evangelischer Identität aufgewendet. Mitunter war trotzdem die Wahlbeteiligung - mit Briefwahlmöglichkeit - gering.

Für die Evangelische Kirche gilt, dass es offensichtlich Kommunikationsprobleme und Desinteresse gibt, dass mehr Handlungsbereitschaft einzufordern und bürokratische Gremienarbeit zu verkürzen ist. Das Kontinuum Taufe-Religionsunterricht-Konfirmation-evangelische Erwachsenenbildung ist unterbrochen. Man wird vorrangig sich jenen Zielgruppen zuwenden müssen, die "Evangelisch-Sein" praktizieren (können) und als Nachwuchs anzusehen sind, so etwa der Jugendarbeit und Hochschulgemeinden, evangelischer Erwachsenenbildung, Mitarbeiter-Schulungen und der Medienarbeit.

Die Wahlergebnisse - die mitunter auch als Abstimmungen mit den Füßen anzusehen sind - sind sachlich zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen.

SAAT Nr. 14/2011, 4

4.1.2 Migration    

Deutsch als Zweitsprache - Eine europäische Aufgabe

Ein Blick über die Grenzen - dank des EU-Bildungsprogrammes Sokrates/ Comenius 1 - sollte auf eine bestehende Misere aufmerksam machen. Klasse 8 einer Grund- und Hauptschule (mit Orientierungsstufe) in Niedersachsen: Von 23 Schüler/innen sprechen nur sechs zu Hause Deutsch. Die übrigen betrachten sich als Ausländer/innen, einige kommen im Unterricht mit, andere sprechen - immer noch - ein Kauderwelsch. Dabei ist diese Schule mit unter 60 Prozent "Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache" kein besonders krasser Problemfall. In Ballungszentren - ähnlich Österreich - gibt es Schulen mit über 80 Prozent "Multikulti". Heraus kommen Heranwachsende mit mangelhafter beruflicher Ausbildung, frustriert, weder sozial noch religiös-kulturell integriert, orientierungslos und einer Subkultur zugehörig, die Problemfälle erzeugt.

Drei Gründe

Schüler/innen mit sprachlichen Defiziten können wenig leisten. In Berlin, der "drittgrößten Stadt der Türkei", spitzen sich besonders krass - dank jahrelanger Bildungsdefizite - die Probleme zu, wobei in der bestehenden Diskussion Vergleiche mit US-Städten gezogen werden.

Drei Gründe für diese Misere sind anzuführen: Einmal ist es die unzureichende Stadtplanung, die das Entstehen von Ghettos geduldet hat. Zum anderen gibt es ein amngelhaftes Bewusstsein vom Wert einer Bildung, gerade bei großen Einwanderuzngsgruppen(Koreaner und Polen haben weit weniger Probleme). Schuld ist drittens die Annahme, Kinder von Migranten würden von selbst, im gesellschaftlichen Umfeld, Deutsch lernen. Dass auch die zweite und dritte Generation rudimentäres Deutsch spricht(und schreibt), geht offensichtlich in der offiziellen Debatte verloren. Eine fremde Sprache richtig zu lernen, kostet zusätzliche jahrelange Arbeit und auch Geld. "Deutsch als Zweitsprache" gehört demnach als zusätzliches Lehrfach verpflichtend in die Stundentafel jeder Schule mit entsprechendem Ausländeranteil. Dafür bedarf es qualifizierter Lehrer/innen und fundierten Lehrmaterials.

Es gibt keine zentrale Einrichtung für Forschung und Lehre, zur Entwicklung von Studien- und Lehrplänen, zur Auswertung bzw. einem Austausch der Erfahrungen des Auslandes. Was offensichtlich - hier wie dort und in der EU - fehlt, ist das Bewusstsein, dass es sich um eine nationale und europäische Aufgabe handelt.

Es geht - so die deutschen Erfahrungen - auch um eine Gefährdung der inneren Einheit eines EU-Landes, das wohl oder übel ein multikulturelles ist und gerade deswegen neben der Verschiedenheit das Gemeinsame der Sprache benötigt. Denn Sprache(und Schrifttum) sind spätestens seit Martin Luther Träger der Kultur.

SAAT Nr. 6/2000, 10

Veddel - Integration oder Multikult?

Der kleine Ortsteil an der Nordelbe in der Hansestadt Hamburg hat mit 64 Prozent Ausländeranteil besondere Probleme. Zwar gibt es zwischen den Nationalitäten wenig ernsthafte Konflikte, aber auch keine Gemeinsamkeiten. der Veddeler Pastor Thomas von der Weoppen, der seit 1993 ein Drittel seiner Gemeindeglieder durch Wegzug verloren hat, meinte:" Die Menschen aus den verschiedenen Kulturkreisen zeigen kaum Interesse aneinander."

Nebeneinander

"Sie leben einfach nebeneinander her. In New York gibt es Little Italy und Chinatown. Auf der Veddel entsteht allmählich Hamburgs Klein Türkistan." Und tatsächlich ist die Hauptsprache hier längst Türkisch. Man kauft beim türkischen Händler, im türkischen Kulturverein trinkt man dne Tee, und über den Satelliten empfängt man das türkische Fernsehprogramm. Obwohl viele Flüchtlinge aus Afrika, Albanien und Mazedonien hier leben, im Straßenbild dominieren Türken. Die Befürchtungen, geäußert von jungen türkischen Müttern, dass zu wenig Deutsche in diesem Stadtteil leben, "unsere Kinder kein Deutsch mehr lernen", sind berechtigt. Die Studie der Hamburger Ausländerbeauftragten belegt es denn auch: Die türkischen Schulanfänger sprachen zwar das beste Türkisch im Hamburger Vergleich, aber auch das zweitschlechteste Deutsch. Über die abnehmendne deutchklenntnisse der Ausländerkinder klagen, auch bundesweit, Kindergärten und Grundschulen. Folgerungen hat dieser Umstand auch auf Schulabschlüsse. Bis 1992 nahm die Zahl der Abschlüsse bei ausländischen Jugendlichen zu, seitdem nahm sie wieder ab. Das Dilemma zeigt sich aber auch im Verhalten der türkischen Eltern. Man weiß zwar vom Sinken der Chancen der Kinder in der deutschen Gesellschaft, die türksiche Kultur will man aber nicht aufgeben. "Die Veddel ist unser Wohnplatz, die Türkei ist unsere Heimat!"

Ünal Özsen verkauft als Muslim und Lebensmittelhändler mit seiner deutschen Frau - was nicht gerade zu seinem Ansehen in disem Stadtteil beiträgt - auch Alkohol. Er meint, dass die religion die Veddel spaltet. Religion gilt unter den Türken in Deutschland als identitätsstiftend, iet stärker als in der Türkei.

Auch das Konzept der ausländischen "Begegnungsstätten" ist weitgehend gescheitert. Deutsche und Ausländer treffen einander hier kaum, bestenfalls mit Sozialarbeitern, wenn es um Konflikte am Arbeitsamt oder bei der Freizeitgestaltung geht.

Im Gespräch hört man denn auch schließlich: "Aber dass die Leute friedlich nebeneinander leben, das ist auch schon ein Erfolg!"

SAAT Nr. 3/2001, 10

40 Jahre Gastarbeiter in Österreich

"Gastarbeiter" kamen, um Arbeit zu finden und brachten ihre Kultur und Lebensart mit. Sie beeinflussen unseren Alltag. Sie haben Sprahe, Wortschatz, Küche, Musik, Mentalität, aber auch nicht unwesentlich Wirtschaftskraft und Kultur des Landes mitbeeinflusst und dazu beigetagen, aus Österreich das zu machen, was es heute bedeutet. Ihre Anwerbung begann vor 40 Jahren.

Ängste und Emotionen

Die Erweiterung der Europäischen Union steht kurz bevor. Gegenwärtig gibt es Ängste und Emotionen, eine Öffnung der Grenzen könnte ganze Ströme von arbeitswilligen Menschen aus den Niedriglohnländern des ehemaligen Ostblocks in die vergleichsweise wirtschaftlich gut situierten EU-Länder lenken. Unmittelbare Nachbarstaaten wie Deutschland und auch Österreich haben eine siebenjährige Übergangsfrist bis zur Freizügigkeit gegenüber den neuen EU-Mitgliedstaaten deklariert.

Es ist daher von besonderem Interesse, dass die mit 1. Mai 2004 zu erwartetende EU-Erweiterung für Österreich mit einem Jahrestag zusammenfällt, der damals für einen Schub von Migration stand: Vor 40 Jahren - also 1964 - wurde in Istanbul das erste staatliche Anwerbungsbüro für Fremdarbeiter der Republik Österreich eröffnet. In Wien sorgt die Ausstellung "Gastarbajteri - 40 Jahre Arbeitsmigration/ Eine Ausstellung der Initiative Minderheiten und des Wien-Museums" im Wien Museum für die Dokumentation dieses Jubiläums.

Die Wiener Ausstellung zeigt Zahlen und Daten, sie zeigt aber vor allem, wasc diese Menschen auf sich nahmen, um ihre materielle Not zu mildern und um geregelte Arbeit zu bekommen. Der Titel eines Beitrages im Ausstellungskatalog heißt "Österreich ist kein Einwanderungsland". Dies bedarf einer genaueren Analyse.

A als Markierung

Der Grund, warum Menschen nach Österreich kamen und hier bis heute arbeiten, war zunächst die Erwartung, für ihre Arbeitskraft eine angemessene Entlohnung zu erhalten. Dieser Euphorie folgte meist die Ernüchterung. Eine fremde Sprache, andere Sitten und Bräuche, fremde Mentalität und eine Bürokratie, die erst im Ausland durchschaubar wurde. Mit dem neuen Passgesetz 1969 und damit mit dem Visumzwang für Gastarbeiter und 1972 mit einem neuen Meldegesetz - mit einem "A" als Markierung - kam es zu Erschwernissen bei der Aus- und Wiedereinreise. Ausstellungsdokumente zeigen die komplexe rechtliche Lage für eine Personengruppe, die kaum der deutschen Sprache mächtig war und teilweise nicht schreiben und lesen konnte. Trotzdem blieben sie, bauten Häuser und Straßen, produzierten in Fabriken, reinigten Räumlichkeiten, verkauften Zeitungen und schickten schließlich ihre Kinder in unsere Schulen. Sie zahlen Steuern und Versicherungsprämien, kaufen Güter bei uns ein und gestalten unsere Welt, wie ihre Vorgänger aus Böhmen, Mähren, Schlesien oder Ungarn vor mehr als 100 Jahren.

SAAT Nr. 4/2004, 14

Abschiebepraxis in Österreich

Am 1. Jänner trat das neue Ausländerrecht in Kraft, das hierzulande Fremdenrecht heißt. Einer Berufung gegen einen Abschiebebeschied kommt keine aufschiebende Wirkung mehr zu. Derzeit haben Flüchtlinge aus Tschtschenien noch Chancen, in Österreich Asyl zu bekommen - wenn sie nicht den fehler machen, über einen so genannten "Dublin-Staat" einzureisen. Nach dem Abkommen von Dublin muss das Asylverfahren in dem EU-Staat stattfinden, der das Visum ausgestellt oder die illegale Einreise nicht verhindert hat. In den letzten Monaten wurden Familien zerrissen, hochschwangere Frauen von ihren Männern getrennt, Kinder in Abschiebehaft("Schubhaft") gesteckt, transportunfähige oder schwer traumatisierte Kranke unter Polizeibegleitung zur slowakischen Grenze gebracht. Aus Flüchtlingslagern in der Slowakei gibt es Berichte von Folter.

Auch in das Privatleben österreichischer Staatsbürger wird drastisch eingegriffen: Ehen mit abgelehnten Asylbewerbern/innen gelten als "Scheinehen", geschlossen mit dem Motiv, sich den Aufenthalt zu erschleichen.

SAAT Nr. 5/2006, 6

Zwischen Entfremdung und Anpassung - Migrantentum in Österreich

Eine Fülle von Fachpublikationen und Medienberichten weist darauf hin, dass dem Bereich des Migrantentums vermehrt Bedeutung zugemessen wird. Erkenntnisse über den Migrationshintergrund sind ebenso wesentlich wie die Forderung nach Konzepten für ein Funktionieren einer multikulturellen Gesellschaft. Fast alle EU-Länder haben sich zu Einwanderungsländern entwickelt, für Österreich und Deutschland gilt das ebenso. Eine multikulturelle Gesellschaft in Mittel- und Westeuropa ist längst Realität. Gerade Österreich hat eine lange Tradition im Zusammenleben verschiedener Ethnien. Wien ist historisch multikulturell per se. Soziologisch beschreibt der Begriff "Migration" die Bewegung von Individuen oder Gruppen im geografischen oder sozialen Raum, die mit einem Wechsel des Wohnsitzes verbunden ist. Neben der persönlichen Ebene kommt es zu Veränderungen im gesellschaftlichen Bereich. Der Wechsel der Gesellschaftsgruppen bedingt eine Entfremdung von der Herkunftskultur.

Der Wiener Raum

Der Wiener Raum hat in Österreich den höchsten Anteil an Migranten. Die demografische Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt deutlich an, dass Migranten zu einem festen Betandteil der österreichischen Wohnbevölkerung in Wien geworden sind. Mehr als 40 Prozent der Ausländer sind jünger als 30 Jahre gegenüber rund 30 Prozent der inländischen Bevölkerung. Dies ist deswegen wichtig, weil sich deutlich abzeichnet, dass in den Jahren 1990-2001 der prozentuelle Anteil ausländischer Jugendlicher in Wien größer ist als der Anteil inländischer Jugendlicher derselben Altersgruppe, gemessen an der inländischen Wohnbevölkerung. Rund 70 Prozent der zehn- bis vierzehnjährigen ausländischen Schülerinnen und Schüler besuchen eine Hauptschule in Wien, im Schuljahr 2001/02 waren dies rund 14.390. Fehlende Sprachkenntnis der Eltern verhindert einmal eine schulische Förderung und somit den Zugang zur allgemein bildenden höheren Schule, zum anderen tendieren Migrantenfamilien zur Befürchtung, ihre Kinder könnten dem schulischen Druck der AHS-Unterstufe nicht gewachsen sein. In Österreich gilt mit Stand 2006 das "Fremdengesetz" mit Regelungen der Quoten des jährlichen Zuzugs von Menschen aus dem Ausland, des rechtlichen Status und der Niederlassung. In den klassischen Einwanderungsländern Nordamerikas und in Australien dagegen gelten "Einwanderungsgesetze" mit Regelungen der Einreise, des Aufenthaltes und der Niederlassung von Ausländern.

Wien hat eine lange Tradition des Zuzugs von Ausländern. Wer von einem "melting pot" (Schmelztiegel) spricht, sollte in diesem Zusammenhang an Wien und weniger an New York denken. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung Wiens - 2001 1.547.278 mit Hauptwohnsitz - beträgt etwas weniger als 25 Prozent. Jedes dritte Mitglied der Wiener Arbeiterkammer hat einen "migrantischen Hintergrund" aus den letzten 40 Jahren.

Die Schule

Eine Eingliederung ausländischer Heranwachsender in das allgemein bildende Schulsystem stellt eine große Herausforderung an einen EU-konformen nationalen und internationalen Strukturwandel dar, dem die Schule bis heute unvollkommen nachkommt. Bedenkt man die bereits 1971 geführte öffentliche Debatte zur unzureichenden Lage ausländischer Kinder im "Internationalen Jahr der Erziehung/ UN 1971", so konzentriert sich heute der Diskurs immer noch auf Defizite von Migrantenkindern. Die gängigen Vorschläge für kompensatorische Maßnahmen stellen die defizitäre Grundstruktur des Bildungssystems nicht in Frage. Die Angebote gehen von Deutsch als Zweitsprache, Förderkursen, Förderklassen, Hausaufgabenhilfe und muttersprachlichem Ergänzungsunterricht bis zu national-homogenen Schulen/ Klassen und entsprechendem Religionsunterricht. Unterstützende Faktoren in der schulischen Laufbahn von Migrantenkindern sind das soziale Lernklima in der Schule sowie die Unterstützung im außerschulischen Bereich, durch Familie, Freunde und Organisationen.

Zusammengebastelter Glaube

Für die Problemgruppe der Heranwachsenden mit Migrationshintergrund sind Studien zu Religion und Religiosität - bezogen auf Deutschland - von Interesse. Sie beschäftigen sich fast ausschließlich mit Heranwachsenden christlicher Konfessionen. Muslimische Heranwachsende werden nur in ihrer Eigenschaft als Faktoren einer sozialen Umwelt im Zusammenhang mit verändertem Milieu durch Migration erwähnt. Kennzeichnend für jugendliche Religiosität ist das Zusammenbasteln eines eigenen Glaubens und die Verwendung verschiedener Traditionen. Religion ist Privatsache geworden, daher auch der deutliche Trend zu einer entkirchlichten Atmosphäre. Bei Heranwachsenden mit Migrationshintergrund ist Religion eher ein Nebenthema. Die "Shell-Jugendstudie 2000" hat ein eigenes Kapitel zum Bereich Religion mit Vergleich zu türkischen, deutschen und italienischen Jugendlichen. Religiöse Praxis, Zustimmung zu religiösen Glaubenssätzen und eine Selbsteinschätzung religiöser Orientierung sind Fragen an Heranwachsende mit Migrantenhintergrund. Shell stellt fest, dass geringere Anteile als bei Deutschen ohne Religionsgemeinschaft vorhanden sind. Junge christliche Migranten praktizieren ihre Religion intensiver als deutsche Befragte. Weibliche Heranwachsende mit Migrantenhintergrund weisen über alle Herkunftsgruppen hinweg höhere Anteile an religiöser Orientierung auf als männliche. Aussiedlerheranwachsende sind deutlich religiöser in ihrer christlichen Alltagspraxis als einheimische Deutsche, allerdings weniger religiös als andere christliche Migrationsheranwachsende. Mit zunehmender Religiosität steigt bei der Aussiedlergruppe auch die sprachlich-soziale Integration.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Teile der Heranwachsenden aus Arbeitsmigrantenfamilien - türkische mit dem Islam, griechische und Teile ehemals jugoslawischer mit der Orthodoxie, italienische und kroatische mit dem Katholizismus, russische und kasachische mit protestantischen Freikirche oder evangelischen Landeskirchen - einer anderen als in der deutschen Mehrheitsgesellschaft üblichen Religions- und Kulturtradition angehören. Diejenigen, die im Herkunftsland einer religiösen Minderheit angehörten, gehören in Deutschland der Mehrheitsgesellschaft an.

SAAT Nr. 19/2006, 9

Flucht aus dem Elend in das Elend - Die wirklichen Probleme mit der Migration haben die ärmsten Länder

Die Bilder von überfüllten Flüchtlingsbooten vor den Kanarischen Inseln oder vor Lampedusa vermitteln den Eindruck, Europa sei ein Ziel von Fluchtbewegungen - wie andere Weltgegenden. Doch von den Kriegsflüchtlingen erreicht nur ein Bruchteil unseren Kontinent. Die wirklichen Probleme durch die Folgen von Bürgerkrieg und Vertreibung haben andere. Der Tschad etwa hat hundertausende Menschen aufgenommen, die dem Morden im sudanesischen Darfur zu entkommen suchten. Unbeteiligt führen wir uns die Bilder aus den Elendscamps in der Wüste zu Gemüte. Denn ganz selbstverständlich überlassen wir es die reichsten Staaten der Welt den ärmsten Ländern, Millionen Flüchtlingen Zuflucht zu geben.

Nationale Regierungen wie die EU insgesamt haben in den letzten Jahren viel dafür getan, dass das so bleibt. Bei uns dürfen nur noch diejenigen bleiben, die nicht über einen "sicheren Drittstaat" eingereist sind. Das ist eine fast unmöglich zu erfüllende Bedingung, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ansprüche an die "Sicherheit" bei anderen Staaten kräftig heruntergeschraubt worden sind. Ganz selbstverständlich schob zum Beispiel Italien mehrfach hunderte Flüchtlinge zurück nach Libyen. Ob unter den Abgewiesenen Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge aus Äthopien oder Eritrea waren und ob die von Libyen dann ihren Regimen ausgeliefert wurden, hat keinen Verantwortlichen weiter interessiert. Interessiert waren sie hingegen an der europäischen Sicherheit - der Sicherheit, von Asylbedürftigen verschont zu bleiben.

Wo keine Flüchtlinge an den Grenzen stehen, braucht die Europäische Gemeinschaft auch nicht dafür zu sorgen, Fluchtgründe zu beseitigen.

SAAT Nr. 19/2006, 10

Das Bildungssystem ignoriert Migrantenkinder

Migrantenkinder der zweiten und dritten Generation leiden in der Bundeshauptstadt unter massiven Bildungsproblemen. In einem Gespräch am rande des "Forum Alpbach 2007" warnte der Migrationsforscher Bernhard Perchinig von der Akademie der Wissenschaften anlässlich eines Vortrages zur Wiener Integrationspolitik vor Bildungsproblemen im großstädtischen Bereich.

Zuletzt erschütterte die Studie "Analyse der Kunden/innengruppe Jugendliche mit Migrationshintergrund am Wiener AMS Jugendliche" des AMS Wien das bisherige Integrationsbild Wiens. Zwei Drittel der AMS-Klientel ohne Pflichtabschluss in der Bundeshauptstadt sind Zuwandererkinder. Das Schulsystem nehme derzeit keine Rücksicht auf kulturelle und sprachliche Unterschiede. Perchinig kritisierte das bestehende Schulsystem als ein "Abschiebesystem". Viel zu oft sei der Fall, dass schlechte Sprachkenntnisse als mangelnde Intelligenz gewertet würden. Gerade in der Großstadt sollte mehr in Schulqualität investiert werden, so der Experte. Schulbildung für die zweite und dritte Generation - in Verbindung mit Elternarbeit - sei wesentlich. Für denkbar hält Perchinig ein Stipendiensystem für sozial schwache Schichten. Einbußen bei öffentlichen Pflichtschulen seien in Wien zu erkennen. "Die Mittelschicht holt ihre Kinder aus diesen Schulen heraus, weil sie Angst davor hat, dass die Ausbildung nicht funktioniert." Reine Ausländerklassen lehnt der Experte ab, da das nur zu einer Segregation führe. Dem Spracherwerb im Kindergarten käme vermehrt Bedeutung zu.

In diesem Zusammenhang ist auf das soeben erschienene Handbuch der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland "Offen für Anderes" hinzuweisen. Internethinweis: info@evangelischejugend.de

SAAT Nr. 15/2007, 14

"Unsere Heimat ist jetzt Chile, und niemand hegt mehr Groll" - Auswanderer-Familien suchen ihre Wurzeln - Zahlen zur Geschichte der Migration in Tirol

Zum "Jahr der Migration" der Evangelischen Kirche ist auf zwei wertvolle Beiträge zur Geschichte der Migration in Tirol aufmerksam zu machen.

Das SWR-Fernsehen sendete am 21. April einen Beitrag zu "Chilenen aus dem Zillertal". Lianquihue-See, 1000 km südlich von Santiago de Chile, leben rund 600 Nachkommen von Enwanderern aus dem Tiroler Zillertal. Wegen ihres evangelischen Glaubens, dem sie nicht abschwören wollten, waren sie im 19. Jahrhundert aus Tirol vertrieben worden. Über 150 Jahre nach der Auswanderung reiste eine Gruppe der Nachkommen erstmals nach Europa und besuchte Familienangehörige, sie fielen sich in die Arme, als wären sie nie auseinandergerissen worden. Ab 1856 wanderten 55 Tiroler nach Südchile aus, wo man schnell heimisch wurde. Man kam in ein fast menschenleeres und landschaftlich schönes Gebiet am Vulkan Osorno, das zuvor von deustchen Auswanderern urbar gemacht wurde. Kurt Klocker, Präsident der Zillertaler in Chile, meinte dazu: "Unsere Heimat ist jetzt Chile, und niemand hegt mehr Groll wegen der Vertreibung vor über 170 Jahren."

Zur Versachlichung der Intergrationsdebatte bietet das "Informations- und Monitoringzentrum für Intergration und Migration/IMZ Tirol" aufbereitete Zahlen und Fakten zur Thematik an. Von 1400 bis 1600 arbeiteten Ausländer im Tiroler Bergbau, einer der damals reichsten Regionen Europas (Schwaz, Rattenberg und Kitzbühel/ Aurach mit dem Silber- und Kupferbergbau). Im heutigen Hall wurde Salz abgebaut. Die Gastarbeiter kamen aus Sachsen, der Steiermark, Spanien, Norwegen und England. Nach dem Dreißigjährigen Krieg versuchten sich Tiroler als Bauhandwerker im Rheinland, in Schwaben, Hessen, Ostpreußen, Belgien, Böhmen, Mähren und in den Niederlanden. 1699 sind allein von 1600 Lechtalern 644 als Saisonarbeiter unterwegs. Von 1700 bis 1850 arbeiteten zahlreiche Kinder von März bis November in Schwaben als Viehhirten, Kindermädchen oder Hilfskräfte. Auf "Kindermärkten" wurden sie an ihre Arbeitgeber vermittelt. Bis zum Bau der Eisebahnlinie gingen sie zu Fuß in das heutige Baden-Württemberg. Ende des 19. Jahrhunderts werden in Tirol Textilwerke, Ziegelfabriken und Glashütten gegründet und das Straßen- und Eisenbahnnetz ausgebaut. Árbeitskräfte kamen vor allem aus Norditalien. Viele Tiroler wanderten nach Nordamerika aus. Mit dem Staatsgrundgesetz 1867 begann eine große Auswanderungswelle.

Judenverfolgung

Unter der Weltwirtschaftskrise litten besonders die Bauern, rund 700 - vor allem aus der Wildschönau - wanderten ab 1933 nach Brasilien aus. Ihre Kolonie "Dreizehnlinden" besteht bis heute. Ab 1938 beginnt eine Judenverfolgung. 267 Personen emigrieren und flüchten. 279 Menschen werden zwangsumgesiedelt und 137 in KZ verschleppt. 185 TirolerInnen? jüdischen Glaubens werden ermordert. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiten viele TirolerInnen? in der Schweiz, ab den sechziger Jharen schloss die Tiroler Wirtschaft mit Spanien, Jugoslawien und und der Türkei Anwerbeabkommen. Von 1963 bis 1968 stieg die Zahl ausländicher Arbeitskräfte in Tirol von rund 2700 auf knapp 20.000. Heute sind in Tirol rund 10 Prozent der Bevölkerung AusländerInnen. Die größte Gruppe sind mit 27,5 Prozent deutsche StaatsbürgerInnen.

Internethinweis: http://www.imz-tirol.at (29.8.11)

SAAT Nr. 8/2010, 4

Migration verändert kirchliche Landschaften

Wie verändert Migration und welche Veränderungen mit welchen Auswirkungen sind in kirchlichen Landschaften zu beobachten bzw. notwendig? Was können Kirchen zur Akzeptanz der Verschiedenartigkeit in einer globalisierten Welt zur theologischen Frage "Wer ist mein Nachbar?" leisten? Vom 5. bis 7. Dezember 2011 erörterten in der "Near East School of Theology" in Beirut (Libanon) 30 TeilnehmerInnen auf Einladung des Kirchenrates des Nahen Ostens im Rahmen des "ÖRK-Programms für gerechte und integrative Gemeinschaften" diese Fragen.

Die Ergebnisse: Die Binnenmigration in Afrika ist ungemein stark. Armut, Arbeitslosigkeit und Konflikte sind die Hauptgründe. Wichtiger denn je sei eine Theologie des Begrüßens und Liebens. Am Beispiel von Sambia müssten interreligiöse Beziehungen, Identität, Gerechtigkeit, Rassismus und Diakonie beachtet werden. Die Kirchen müssten ermutigt werden, einen Zufluchtsort für alle zu bieten, die missbraucht werden und Menschenhändlern in die Hände fallen. Migranten würden häufig gesellschaftlich ausgegrenzt und wie Fremde behandelt. Beziehungen zwischen den Geschlechtern und in Familien seien oftmals dort, wo Frauen die Rolle des Ernährers übernehmen müssten, gestört. Die europäische Situation betrifft Themen wir Identität und kulturelle Vielfalt sowie die Dynamik zwischen den älteren und neueren internationalen Kirchen. Das Kräftespiel des "Arabischen Frühlings" weist auf Entwicklungen hin, die Christen zum Abwandern veranlassen. Die Teilnehmer forderten die Achtung religiöser Minderheiten und die Ingangsetzung eines aussagekräftigen interreligiösen Dialogs. Als ebenfalls erzwungene Migration werden Umweltkatastrophen angesehen. Dies betrifft insbesondere den pazifischen Raum. Teilnehmer der Pazifischen Kirchenkonferenz beschrieben Initiativen ihrer Kirchen. Die gute Verwaltung von Gottes Schöpfung - Land und Meer - müsse theologisch aus dem Buch Genesis besser bedacht werden.

Eine theologische Erklärung zum Thema Migration soll im Herbst 2013 auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Busan (Korea) erfolgen.

SAAT Nr. 2/2012, 8

4.1.3 Kirchenentwicklung/ Ehrenamtlichkeit - Nachwuchsfragen - Berufsprobleme    

Mehr Medienarbeit in den Kirchengemeinden! Plädoyer für ein zeitgemäßes Engagement

Die "Evangelische Journalistenschule Berlin" wird zum Jahresende wegen Finanzproblemen den Betrieb einstellen. Die 1995 gegründete Schule ist Teil der Evangelischen Medienakademie und hat in zweijähriger Studientätigkeit bisher 16 Journalisten ausgebildet. Eine solche Entwicklung verheißt für kirchliche Medienarbeit nichts Gutes. Zwar zeigt die Entwicklung der Medienarbeit, dass unter dem Mantel des Begriffs viele Interessen, Motivationen und Institutionen zu verstehen sind. Aber: Trotz vielfältiger Angebote von Informationen und Kommunikation wächst offensichtlich das Defizit. Und die Medien spielen auch eine Rolle. Sie multiplizieren und potenzieren (nur). Das die Interessenslage der Medien nicht immer die besten ist, zeigen die vielfältigen Bemühungen zu einer Medienerziehung in Schulen, an den Universitäten, in der Lehrerbildung und bei Praktika in Zeitungsredaktionen.

Zahlreiche Strukturen sind hilfreich

Kirchliche Medienarbeit hat einen fixen Rahmen und bekommt Sinn, in dem die Akteure in einer orientierten Medienpraxis die Möglichkeit haben, religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Sinn zu kommunizieren. Dabei können Strukturen genutzt werden, die regional (Gemeinde) und überregional (Landeskirche) vorhanden sind. Wünschenswert wären Medienteams, Arbeitsgruppen für Öffentlichkeitsarbeit und ähnliche Teambildungen für eine planvolle und ständige Pressearbeit, vorrangig in kirchlichen Printmedien, wobei Berichte, Kommentare, Beiträge, Artikel, Leserbriefe, Glossen u.ä. die Aktualität kirchlicher Themen bereichern. Dass ein Lehrgang für kirchliche Medienarbeit auch in Österreich wünschenswert wäre, steht wohl außer Diskussion.

Mit der neuen Funktionsperiode kirchlicher Gremien in der Evangelischen Kirche in Österreich können sich solche Arbeitsgruppen bilden und in den gerade oft vorhandenen Diasporagemeinden Informationen, Verkündigung und Werbung verschiedenster Art für Pfarrgemeinden und Kirchenthemen in zeitgemäßer Form transportieren. Damit kann auch der medienpraktische Pragmatismus von Pfarrgemeinden und Institutionen aufgeweicht werden.

SAAT Nr. 9/2000, 15

Das Rollenspektrum ist groß - Überlegungen zur Nachwuchsfrage in zukunftsorientierten Pfarrgemeinden

Das Jahr 2005 wirft die Frage auf, inwieweit bei den zu planenden Gemeindevertreter-Wahlen und den darauf folgenden Wahlen in den Presbyterien und den weiteren kirchlichen Gremien evangelische Persönlichkeiten sich zur Wahl und Mitarbeit in einer zukunftsorientierten Gemeinde zur Verfügung stellen. Grundsätzlich wird man zunächst zwischen dem Verwalten und der Führung kirchlicher Gremien unterscheiden müssen.

Am Beispiel einer Evangelischen Pfarrgemeinde wird man in der Verwaltung von der Zuteilung von Ressourcen, Schaffung von Strukturen/ Ordnung, Erstellen und Kontrolle des Budgets, Analysieren, Planen, Organisieren, Koordinieren und Kontrollieren, dem Einsetzen der Mitarbeiter/innen, der Delegierung von Verantwortung, dem Entwickeln von Aktionsplänen und letztlich dem Überzeugen auszugehen haben.

Führung beinhaltet dagegen Visionen, Werte, Glaube, Entwicklung eines Leitbildes, Unternehmergeist, Festlegen der Richtung, Innovation, Einleitung von Strategien, Mitarbeiter auf eine Linie bringen und Kommunikation sowie Motivation.

Vereinfacht ausgedrückt: Verwaltung macht die Dinge richtig, Führung macht die richtigen Dinge.

Zur Grundlage evangelisch-kirchlicher Arbeit gehört das Rollenverständnis und die Zusammenarbeit von Haupt-, Neben- und Ehrenamtlichen. Die Presbyterien in ihrer Dienstgeberfunktion haben die Führung eines Pfarramtes mit dem Mitarbeiter/innen-Stab von Pfarramt, Religionslehrer/innen, Organist/in und sonstigen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu regeln. Das Rollenspektrum ist entsprechend groß, im Wechselspiel von Reagieren und Agieren üben sich die kirchlichen Verantwortungsträger/innen in den verschiedenen Rollen des/der Mitarbeiter/innen, Kollegen/innen und Vorgesetzten.

Trotz der hohen verbalen Wertschätzung ehrenamtlicher Tätigkeiten sind Ehrenamtliche (Freiwillige), hier besonders die Frauen, mit ihren Arbeitsbereichen - man denke etwa an die Kinderarbeit, Kinderkirche, Jugendarbeit, Friedensarbeit, Chor, Gesprächskreise und Besuchsdienst - gering geschätzt. Die Frage gezielter Qualifizierung dieses Mitarbeiterkreises gewinnt in Zeiten knapper Kirchenkassen einen besonderen Stellenwert. Die Evangelische Kirche in Österreich und die Diözesen bieten Lehrgänge, Studientage und Informationsveranstaltungen in regelmäßigen Abständen an. In Zeiten geringerer Anstellung hauptamtlicher Mitarbeiter/innen gewinnt die Variante qualifizierter Ehrenamtlicher stärker an Bedeutung.

Die ehrenamtliche Arbeit ist eine besondere Form der Kirchenbindung. Es wird vermutet, dass vor allem die beruflich bereits stark geforderten Personen sich erst dann zur Verfügung stellen, wenn sie sich wirklich gebraucht fühlen und selbständig aktiv werden können. Evangelische Pfarrgemeinden bieten allen Altersgruppen die Möglichkeit, sich mit ihrem Können, Wissen und ihren Fähigkeiten in kirchliche Tätigkeitsbereiche, kirchliche Fort- und Weiterbildung sowie Interessensgebiete einzubringen.

Herzlich eingeladen zur Mitarbeit in kirchlichen Gremien und Kreisen ab dem Jahre 2005 sind Jugendliche, Damen und Herren aller Altersstufen. Hier können sie sich mit ihren Interessen und Fähigkeiten einbringen und evangelisches Leben in seiner vollen Breite in Gemeinde und Diözese mitgestalten.

SAAT Nr. 3/2005, 14

Literaturhinweis: Höher F.-Höher P. (1999): Handbuch Führungspraxis Kirche. Entwickeln-Führen-Moderieren in zukunftsorientierten Gemeinden, Gütersloh

Demetrius und die Gemeindevertretungswahlen

Im "Demetrius" wunderte sich 1805 Friedrich von Schiller, dass in der Demokratie die Mehrheit für das Ganze genommen wird, wo doch die Mehrheit - nach Schiller - zumeist der Unsinn sei. Wie würde er sich im Jahre 2005 über die Demokratie wundern, in der die Minderheit für das Ganze genommen wird, denn bei den Gemeindevertretungswahlen lag mitunter die Wahlbeteiligung unter zehn Prozent. Misst man die Stimmprozente an der Zahl der Wahlberechtigten - die aktive Wahlberechtigung liegt ab 14 Jahren - ist man von einer demokratischen Legitimation weit entfernt.

Das hat nicht nur nachdenklich zu stimmen, sondern erfordert künftig Anstrengungen, sich um jene Zielgruppen zu kümmern, die 2005 kein Interesse an einer Mitbestimmung und Mitverantwortung in der Evangelischen Kirche zeigten. So werden die zwei Projekte "Offen Evangelisch" und "Jugend und Kirche/'Tote Kirche' " brandaktuell, wesentlich für die Bemühungen um ein basisdemokratisches Agieren in den Gemeinden und den kirchlichen Gremien in Diözese und Gesamtkirche.

SAAT Nr. 19/2005, 11

Kirchliche Leitungsämter: Wo bleiben die Frauen?

Waren bis in die sechziger Jahre Presbyterien überwiegend männlich besetzt, änderte sich dies mit der Bildungsoffensive für Mädchen in dem folgenden Jahrzehnt und der Übernahme von Kuratorenämtern durch Frauen. Offen bleibt bis heute eine Neuordnung der Ehrenämter unter besonderer Berücksichtigung der Frauenproblematik. Doppel- bzw. Dreifachbelastung von Frauen - Familie/Haushalt, Kindererziehung und Beruf - lassen hier andere Gesichtspunkte in den Vordergrund treten als etwa eine einfache Quotenregelung. Vermehrte bildungs-, sozial-, Frauen- und beschäftigungspolitische Maßnahmen im staatlichen Bereich sind einzufordern, eine zeitgemäße "Ordnung des Ehrenamtes" in Verbindung mit einem sozialrechtlichen und Bildungs- bzw. Qualifikationspaket in der Evangelischen Kirche in Österreich steht an. In einem hohen Ausmaß sind heute verantwortliche Ämter in Gemeinden und in der Folge in diözesanen und gesamtkirchlichen Gremien in der Verantwortung von Frauen - bei Pfarrerinnen, Kuratorinnen, Presbyterinnen, Lektorinnen und Religionslehrerinnen.

Dass Emanzipation und gesellschaftliche Veränderungen in der Kirche sich nicht immer widerspiegeln, zeigt die aktuelle Zusammensetzung der Synode 2006: 16 Frauen und 54 Männer. In der Generalsynode sind 18 Frauen und 68 Männer vertreten. Entsprechend sind die Leitungsgremien, Ausschüsse und Kommissionen besetzt.

SAAT Nr. 10/2006, 2

Maschinen wichtiger als Personal?

Eine internationale Studie, veröffentlicht im Fachmagazin "Archives of General Psychology", zeigt: Es gibt keinen Unterschied zwischen körperlichen und seelischen Misshandlungen. Die Folgen sind gleich. Dem im März 2007 publizierten Bericht eines internationalen Psychologenteams der Universität Minnesota kommt weitreichende Bedeutung zu. Beim Umgang mit Terrorverdächtigen in Guantánamo, im Irak und in Afghanistan bedienen sich US-Behörden einer engen Definition von Folter, die körperliche Verletzungen ausschließt, psychischen Missbrauch aber zulässt.

Berücksichtigt man nun die Serie von Selbstmorden in den letzten zwei Jahren in Teilbereichen der Wirtschaft, die offensichtlich mit höchster psychischer Belastung, Stress- und Mobbingfaktoren in Verbindung stehen, erkennt man menschliche Schicksale, die Alarmglocken in einer anzustrebenden humanisierten Arbeitswelt läuten lassen. Mitunter achtet das Management überaus genau darauf, dass die Maschinen sorgfältiger gewartet werden, als dass das Personal gut behandelt wird. Knapp zwei Drittel der Krankheitstage gehen heute laut einer neuen Studie der EU auf berufsbedingte psychische Belastungen zurück. Auf Platz zwei stehen bereits Erscheinungen von Stress, Beklemmungen und Depressionen. Außer Zweifel steht: Wo Selbstbestimmung gelebt werden kann, geht es den Mitarbeiter/innen gut. Nötig sei in jedem Fall eine gute Kommunikation, ein angemessener Umgangston mit freundlicher Behandlung, Wertschätzung, geschultes Führungspersonal und viel Information. Zweifelsohne sind dies alles Aspekte, die auch kirchliche Organisationen vermehrt im Umgang mit ihren haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu pflegen haben.

SAAT Nr. 7/2007, 15

Kirchenentwicklung

Man sollte hinterfragen, was "Kirchenentwicklung" thematisch betrifft. Für mich ist zunächst der Bereich Kirchenmanagement in seiner gesamten Breite gemeint, aber auch u.a. Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Medienarbeit, Kirchenmusik und Kirchenarchitektur. Wenn dies gestaltet und koordiniert wird, offene Arbeitsgruppen und Netzwerke sich bilden und Projekte national und international entwickeln, sind Impulse für Kirchenentwicklung gegeben.

Fachlich wird Kirchenentwicklung sich vor allem mit Bereichen wie Interkulturalität, globalem Lernen, politischer Bildung und kirchlicher Bildungsentwicklung wie Aus-, Fort- und Weiterbildung in einem nationalen und internationalen Kontext auseinanderzusetzen haben. Insgesamt werden der Evangelischen Kirche EU-Impulse und Internationalität gut tun.

SAAT Nr. 9/2013, 3

4.1.4 Ökumene    

Neue Krankenhausseelsorgerinnen

Gemeinsam mit sieben katholischen Damen und Herren hat Karin Schrittweiser von September bis Ostern die ökumenische Seelsorge-Ausbildung an der Innsbrucker Klinik erfolgreich absolviert und ist kürzlich in einem ökumenischen Gottesdienst feierlich als ehrenamtliche Klinikseelsorgerin eingeführt worden.

Am 27. Juni wird Dr. Gerhard Patscheider als ehrenamtliche Seelsorgerin am Bezirkskrankenhaus Hall eingeführt. Sie hat die ökumenische Ausbildung für Seelsorger/innen an Tiroler Bezirkskrankenhäusern absolviert.

Die evangelische Krankenhausseelsorge im Raum Innsbruck wird nun von acht ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Pfarrer Mag. Bernd Hof versehen.

SAAT Nr. 9/2005, 5

Ökumene als Dienst an der Gesellschaft - Abschluss des Lehrganges Ökumene der Kardinal-König-Akademie

Die Vielfalt der Religionsbekenntnisse in Österreich nahm mit dem Anstieg der Migration zu, die Erweiterung der EU lässt Europa zusammenrücken. Der Umgang mit der Vielfalt der christlichen Kirchen stellt einen Beitrag zur Integration in Österreich und der EU dar.

Ökumene als Dienst an der Gesellschaft bietet neue Erfahrungen in ethischen und sozialen Fragen (Stichwort Sozialwort), konstruktiver Zusammenarbeit der Kirchen (Stichwort Ökumenische Versammlungen), internationaler Friedens- und Versöhnungsarbeit (Stichwort Ökumenischer Rat und "Dekade zur Überwindung der Gewalt") und politischer Bildung/ Erziehung durch eine Entwicklung mitbestimmender Strukturen bei Minderheitspositionen und differierenden Meinungen unter Beachtung der Würde und des Schutzes menschlichen Lebens (Stichwort Menschenrechte).

Die Kardinal-König-Akademie Wien entwickelte in Zusammenarbeit mit führenden Theologinnen und Theologen Österreichs den ersten "Lehrgang Ökumene" 2006/2007 mit dem Ziel der Vermittlung ökumenischer Kompetenz, der Weitergabe ökumenischen Geistes und vertiefter Kenntnisse der christlichen Vielfalt und ihrer kulturbedingten Ausdrucksweisen. Fünf große Themenblöcke mit den Schwerpunkten "Theologie und Motivation der Ökumene"", "Östliche Kirchenfamilie", "Westliche Kirchenfamilie", Systemtisch vergleichende Darstellungen" und "Perspektiven der Ökumene" bestimmten den Lehrgang. Vier Ebenen des Dialogs - akademisch, spirituell, ethisch-politisch und der gemeinsame Lebensvollzug im Alltag -- wurden methodisch erfahrbar gemacht.

Am Lehrgang, der am 21. September mit einem festlichen Gottesdienst in der Konzilsgedächtniskirche Wien-Lainz mit Bischofsvikar A. Emanuel Aydin, Bischof Mar Gabriel, Weihbischof DDr. Helmut Krätzl, Erzbischof Dr. Mesrob Krikorian, Bischofsvikar Mag. Iwan Petkin, Landessuperintendent Mag. Thomas Hennefeld und Oberkichenrätin Dr. Hannelore Reiner sowie einem Symposion in Anwesenheit von Bischof Mag. Herwig Sturm als Vorsitzendem des "Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich" im Kardinal-König-Haus in Wien abgeschlossen wurde, nahmen 14 Teilnehmer/innen aus fünf christlichen Konfessionen in Österreich teil. Einziger evangelischer Teilnehmer war der Tirol-Mitarbeiter der SAAT.

SAAT Nr. 16/2007, 11

4.1.5 Politische Bildung    

Debatte um Gertraud Knoll

Mitten in die Urlaubszeit platzt die Meldung, dass gegen Superintendentin Gertraud Knoll ein Antrag auf Abberufung eingebracht wurde ("Die Presse", 22.7.1998, 6). Abgesehen vom Zeitpunkt - das Presbyterium von Eisenstadt hat diesen Antrag bereits in der ersten Maihälfte gefasst und jetzt erst veröffentlicht - ist dies ein einmaliger Akt. Was hat Frau Mag. Gertraud Knoll getan? Sie hat sich als österreichische Staatsbürgerin mit politischem Engagement - Friedensinitiativen/ Gleichberechtigung von Frauen (und Männern) - ohne Vereinnahmung einer politischen Partei einer demokratischen Wahl gestellt. Sie hat also ihre demokratischen Rechte in der Republik Österreich in Anspruch genommen.

An dieser Stelle ist zu bemerken, dass dies auch Kurator/innen tun und damit sich dem Vorwurf aussetzen können, zu polarisieren und damit nicht das gesamte evangelische Kirchenvolk vertreten (können). Staats- und demokratiepolitisch ist aber zu dieser Debatte auch zu bemerken, dass in der Bundesrepublik Deutschland Persönlichkeiten - man denke an den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker - partei- und staatspolitische Ämter in Verbindung mit hohen Kirchenämtern in der EKD erfolgreich und anerkannt ausführen.

Die kommende Diskussion über eine Trennung von politischem und kirchlichem Amt - von der Kuratorenebene bis zu Kirchenleitungsämtern - kann man nur begrüßen.

SAAT Nr. 15-16/1998, 18

Ist Gott nicht mehr zeitgemäß? - Bemerkungen zu einer Diskussion jenseits der Grenzen

Beim Blick über die Grenzen fällt einem zum Millenium die heftige Diskussion in Deutschland um den Gottesbegriff in der Verfassung (Grundgesetz) auf.

Der Begriff Gott soll aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland - wenn es nach dem Willen von Teilen der Koalition geht - gestrichen werden. Die Präambel "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen..." sei nicht zeitgemäß. Änderungsbedarf werde auch deshalb gesehen, weil ein Wertkonsens in Deutschland nur gemeinsam mit Nichtchristen geschaffen werden könne und weil eine "Konstitutionalisierung des christlichen Gottes" zu Ausgrenzung und Intoleranz führe. Die Diskussion geht von "staatlicher Geringschätzung gegenüber Nichtgläubigen und Angehörigen anderer Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften" bis zur "Problematik mit dem Gottesbezug vieler Menschen". Eine zusätzliche Dimension gewinnen diese Stimmen mit dem neuen und von der deutschen Bundesregierung heftig verteidigten Status der Türkei als Beitrittskandidat zur Europäischen Union. Damit erhält die Diskussion auch Aktualität für die anderen EU-Mitgliedsländer.

Bemerkenswert ist, dass es über die Formulierung des am 23. Mai 1949 verabschiedeten Grundgesetzes trotz der völlig verschiedenartigen politischen, gesellschaftlichen und religiösen Herkunft der Verfassungsväter über die Bezugnahme auf Gott keinen Streit gab.

Aus dieser Diskussion ergibt sich nicht nur der Streit über den Gottesbegriff in der Verfassung. Vielmehr kommt es folgerichtig auch zur Diskussion um den Religionsunterricht. "Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach" (Art. 7 Grundgesetz). Für die Gegner ist die staatliche Garantie des Faches Religion ein "Relikt aus vordemokratischen Zeiten", das an die Allianz von Thron und Altar erinnert.

Offen bleibt in der laufenden Diskussion die Frage, warum die Verfassungsgeber vor einem halben Jahrhundert aus dem Abgrund des Zweiten Weltkrieges heraus über alle Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg ganz selbstverständlich auf Gott als den Bezugspunkt auch staatlichen Handelns gekommen sind.

SAAT Nr. 2/2000, 2

Ist die Familie ein Auslaufmodell?

Eine neue gesellschaftliche und politische Definition von Ehe und Familie scheint überfällig zu sein. In der Realität existieren unterschiedlichste Formen von Familienleben: Geschiedene, die gemeinsame Kinderbetreuung praktizieren, Alleinerziehende beiderlei Geschlechts und nicht zuletzt gleichgeschlechtliche Paare, die mit Kindern leben wollen. Für alle Gruppierungen gilt: Sie werden als Familie gar nicht oder nur eingeschränkt anerkannt. Ökonomische Benachteiligungen und massive gesellschaftliche Anerkennungsunsicherheiten, mit Rechtsproblemen verbunden, sind Folgeerscheinungen. Selbst im Sprachbarometer zeigen sich Beispiele von Veränderungen an: "The war over the family" (Berger/Berger, Deutsch bei Reinbeck 1984).

Signale der Veränderung

In allen westlichen Industrieländern gibt es Signale der Veränderung, obwohl Familie nach wie vor eine hohe Wunschvorstellung besitzt. Der allgemeine Trend sinkender Heiratszahlen ist vorhanden, demgegenüber steigt die Scheidungsquote für Eltern mit Kindern und ebenso für wiederverheiratete Paare. Entsprechend wächst der Dschungel elterlicher Beziehungen: meine, deine, unsere Kinder mit höchst unterschiedlichen Regelungen, Empfindlichkeiten und Konfliktzonen. Die Daten der amtlichen Heirats- und Scheidungsstatistik sind Datenerfassung, die Scheidungen in trauscheinlosen Bindungen werden dagegen von keiner Statistik erfasst. Erstaunlich sind gerade diese - noch in den sechziger Jahren umstrittenen und bekämpften Lebensgemeinschaften - Bindungen, die heute allgemein akzeptiert sind. Solche Quasi-Institutionalisierung außerrechtlicher und außerfamiliärer Formen des Zusammenlebens signalisiert das Tempo des Wandelns. Waren Familie, Ehe und Beruf ein Bündel von Lebensplänen, Lebenslagen und Biographien mit Verbindlichkeit, so sind heute in allen Bezugspunkten Wahlmöglichkeiten und Wahlzwänge vorhanden. Es ist nicht mehr klar, ob man heiratet, ob man zusammenlebt und nicht heiratet, heiratet und nicht zusammenlebt, ob man ein Kind innerhalb oder außerhalb der Familie empfängt oder aufzieht, mit wem man zusammenlebt usw. Planungen und Absprachen sind aufkündbar, es entstehen mehr oder weniger ungleiche Belastungen, die entgegen den Grundsätzen einer Gleichberechtigung der Geschlechter enthalten sind. In der Folge wird es immer schwieriger, Begriff(e) und Wirklichkeit(en) aufeinander zu beziehen. Die Begriffe wie Familie, Ehe, Elternschaft, Mutter und Vater zeigen die Vielfalt von Lagen, Situationen und Problembereichen auf. Allein das Wort "Vater" ist so unterschiedlich in seiner Bedeutung geworden, dass es genauer definiert werden muss: geschiedene Väter, Väter von Einzelkindern, Stiefväter, arbeitslose Väter, Hausmänner, Väter in Wohngemeinschaften, Wochenendväter, Väter mit einer berufstätigen Ehefrau usw. Entsprechend zeigt sich auch die Entwicklung der Haushalte. Immer mehr Menschen leben allein, mit steigender Tendenz. Allerdings trifft nicht immer, wie allgemein verstanden, der Begriff "Singe-Dasein" zu. Auch die Personengruppe der älteren, verwitweten Personen, vorwiegend Frauen, nimmt zu.

Keine wachsende Bindungsflucht

Diese vorhandenen Entwicklungstendenzen dürfen jedoch nicht im Sinne einer wachsenden Bindungsflucht gesehen werden. Es gibt - ganz im Sinne einer Risikogesellschaft mit allem Wenn und Aber - auch den gegenläufigen Trend. Immer noch gibt es zwei Drittel nicht geschiedener Ehen und Familien. Jugendliche streben in der Mehrzahl - auch bei bestehenden Zweifeln über das Leitbild Ehe und Familie - kein bindungsloses Leben an. Das Ideal der stabilen Partnerschaft mit praktizierter Treue erscheint selbstverständlich, allerdings im Sinne zunehmender Individualisierungstendenzen ohne offizielle Legitimationen und Zwänge von staatlichem Recht und kirchlicher Moral. Die Entwicklung ist also doppeldeutig. Die Frage nach dem Auslaufmodell Familie (und Ehe) ist mit einem klaren Jein zu beantworten. Offen bleiben bei all diesen Überlegungen viele Fragen nach Erziehung/ Sozialisierung, Wertevorstellungen und Wertabsicherungen sowie rechtlicher Absicherung in Frauen-, Familien-, Jugend- und Schulpolitik.

SAAT Nr. 4/2000, 14

Die Apartheid in den Köpfen - Südafrika zehn Jahre nach der Freilassung Nelson Mandelas

Vor zehn Jahren wurde Nelson Mandela, der wohl berühmteste Gefangene der Welt und zugleich Friedensnobelpreisträger, freigelassen. Das war der Anfang vom Ende des "Apartheid-Regimes" in Südafrika. Heute ist das Land eine Demokratie und bemüht sich, ein moderner und normaler Staat zu sein. Doch die Apartheid steckt noch in den Köpfen.

Unter der Bezeichnung "Apartheid" hat die weiße Minderheit, religiös in der Mehrzahl protestantische Christen, mehr als 40 Jahre die schwarze Mehrheit politisch unterdrückt. "Apartheid" steht für "getrennte Entwicklung".

Grausames Regime

Mit diesem Programm kam die Nationale Partei 1948 an die Macht und hielt sich bis 1994. Schwarze hatten weder das Wahlrecht noch durften sie ihren Wohnort frei wählen. Entweder mussten die die Schwarzen in ghettoartigen Satellitenstädten(Townships) oder in Reservaten(Homelands) leben. Mischehen waren verboten, alle öffentlichen Einrichtungen und Schulen wurden nach der Hautfarbe getrennt. Am besten lässt sich das grausame Regime mit der Lebensgeschichte von Nelson Mandela beschreiben. 1918 im Homeland Transkei als Sohn einer Häuptlingsfamilie geboren, schloss sich Mandela nach einem Jurastudium 1944 dem African National Congress(ANC) an, der den Widerstand gegen die weiße Apartheid führte. Wegen des gewaltlosen Kampfes gegen das Regime wurde Mandela 1961 wegen Hochverrats angeklagt und freigesprochen. Danach ging Mandela in den Untergrund und wurde Oberbefehlshaber von "Umkhonto we Siwze"(Speer der Nation), der militärischen Einheit des ANC. 1962 wurde Mandela wegen Sabotage und Verschwörung zu lebenslanger Haft verurteilt. "Ich bin bereit, für das Ideal einer freien demokratischen Gesellschaft zu sterben", erklärte Mandela vor Gericht. Vor zehn Jahren endete Mandelas Gefangenschaft, das Ende der Apartheid begann. Schritt für Schritt schufen Reformen eine Gleichberechtigung zwischen Weiß und Schwarz. 1994 wurde Mandela erster schwarzer Präsident Südafrikas. Eine andere Art, das Unrechtsregime der Apartheid zu beschreiben und öffentlich an den Pranger zu stellen, wählte die "Wahrheitskommission". Die "Kommission für Wahrheit und Versöhnung" klärte politisch motivierte Verbrechen und Vergehen im Apartheid-Regime auf. Personen, die an der Aufklärung von Verbrechen mitwirkten und halfen, die Wahrheit zu finden, wurden amnestiert. Dokumentation und Veröffentlichung sollten Strafe genug sein. 30 Monate lang hörten die Kommissionsmitglieder die Opfer an. Folterungen, Mord und Entführungen: Tausende Biographien und Schicksale wurden 1998 auf 3500 Seiten dokumentiert. Die meisten Verbrechen wurden im Auftrag der Apartheid-Regierung verübt. Bereits 1993 wurden der langjährige Präsident Frederik Willem de Klerk und Nelson Mandela in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Mit der Unterzeichnung eines "nationalen Friedensvertrages" zwischen dem ANC und der Regierung konnten verfassungsrechtliche Reformen eingeleitet werden, ein Ende der Rassentrennung war in Sucht. 1994 fanden die ersten freien Parlamentswahlen statt: 62,6 Prozent für den ANC, die nationale Partei de Klerks kam auf 20,4 Prozent und die Zulu-Partei Inkhatas auf 10,5 Prozent. Diese drei Parteien bildeten eine "Regierung der nationalen Einheit". Nelson Mandela wurde zum Präsidenten von 40 Millionen Südafrikanern vom neuen Parlament gewählt. Ohne Rachegefühle, getragen vom Geist der nationalen Versöhnung gegenüber seinen früheren Gegnern und getragen vom Geist christlicher Missionsschulen, wirkte Mandela bis 1999.

Die Kluft zwischen Weißen und Schwarzen besteht, obwohl das Land die dramatische Kehrtwendung hin zu Demokratie geschafft hat. Aber: Wirtschaftlich beherrschen die Weißen das Land, können sich teure Privatschulen leisten und wohnen in Nobelvierteln. Unter den Schwarzen steigt die Kriminalitätsrate: Mord, Raub und Drogenhandel sind Alltag der südafrikanischen Gesellschaft. Die Mordrate in Johannesburg ist sechszehnmal höher als in New York. Rassismus lebt wieder auf. Mit der Bevorzugung der Schwarzen bei der Vergabe von Arbeits- und Schulplätzen schließt sich wieder der Teufelskreis der Gewalt. Nach der Apartheid im Gesetzesbuch muss nun jene in den Köpfen besiegt werden.

SAAT Nr. 5/2000, 10

Visionen für das neue Jahrtausend - Die EXPO 2000 in Hannover

Die Diskussion über Chancen und Möglichkeiten moderner Technologien und kommende Visionen für die Zukunft beherrscht Gesprächsrunden im "Christus-Pavillon" auf der EXPO 2000 in Hannover. Ein Beispiel eines solchen Diskurses war das öffentliche Gespräch am 18. Juni 2000 zwischen Margot Käßmann, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche Hannover und dem Physiker Hans-Peter Dürr.

Margot Käßmann sieht beim Menschen einen Forschungsauftrag von Gott und fordert eine gerechte Verteilung des technischen Fortschritts. Technik bringe durchaus nicht jenen Wohlstand, der immer angenommen wird. Allein 1,9 Milliarden Menschen auf der Erde leben unter der Armutsgrenze, offensichtlich brachte die die "Technikgläubigkeit" hier nichts. Hans-Peter Dürr sieht in der Forschung, die für den Menschen da sein soll, immer einen Konkurrenzkampf. Es geht um Geld und Einfluss. Beide Gesprächspartner waren sich über die Förderung eines gesellschaftlichen Diskurses, eines interdisziplinären Gesprächs, einig. Nur so kann man Visionen und eine Verbesserung des Verhältnisses von Technik und Mensch erwarten.

Verantwortung tragen

Was den Fortschritt in der Zukunft betrifft, so wären friedliche Konfliktlösungen das Ziel. Keine Kriege, keine Gewalt und bessere Kommunikation sind anzustreben, obwohl man sich auch hier im Klaren sein muss, dass dies womöglich naiv und realitätsfremd anzusehen sei. Die "Angst vor Entfremdung", gerade über virtuelle Kommunikation, wurde auch thematisiert. Das Zusammenleben lernen, pädagogisch ausgedrückt bessere Sozialisation, an "Lernorten der Freiheit" (Käßmann) sollte in diesem Zusammenhang vermehrt an bestimmten Initiativen wachsen. Kirchengemeinden könnten hier durchaus eine Vorreiterrolle haben. Bei einer "Globalethik" könnte derzeit mehr geschehen, denn Wissen ist begrenzt, aber der Glaube verheißt, einen Maßstab für sein Tun zu haben. An Gott zu glauben, heißt Verantwortung zu tragen. Diese Verantwortung sollte in der Technik vermehrt eingefordert werden.

Auf eine Kritik der EXPO 2000 in Hannover angesprochen, wurde der Wille zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen und eine gemeinsame Zusammenarbeit von Menschen als überaus positiv angesehen. Allerdings sollte dies nicht im Zeichen vorhandener Armut auf der Erde und anderer gesellschaftlicher Defizite als eine Protzerei von Technikgläubigkeit gesehen werden. der "Christus-Pavillon" mitten im EXPO-Gelände soll Kommunikationszentrum, ähnlich einer früheren Dorfkirche, sein und dazu genützt werden.

SAAT Nr. 14/2000, 10

"Die große Flucht" - der Versuch einer Aufarbeitung von Schicksalen

Mit der fünfteiligen ZDF-Serie "Die große Flucht", die nun auch im ORF zu sehen war, wurde endlich über das Schicksal der 18 Millionen nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen in einer breit angelegten Dokumentation berichtet. Das Geschehen betrifft nicht wenige heute in Österreich lebende evangelische Christen, die die Heimat verloren haben. In einer dritten Phase von Vergangenheitsbewältigung - die erste war Verdrängung, die zweite hatte die NS-Opfer zum Thema - wird jetzt Zeitgeschichte aktuell aufgearbeitet. So werden auch Vorurteile bearbeitet. So war bisher wenig bei den NS-Opfern von geistlichen Amtsträgern zu hören, die bekanntlich eine hohe Opferzahl zu beklagen hatten.

Guido Knopp, Zeitgeschichte-Chef im ZDF und verantwortlicher Produzent für "Die große Flucht", meinte in einem Interview: "Hätten wir das Thema vor zehn Jahren präsentiert, wären wir in den Streit der politischen Lager gekommen."

Vertriebene - wie auch immer - zu vereinnahmen, festigt Feindbilder. Klare Worte über die Täterschaft, historische Aufarbeitung mit einem Verzicht auf moralische Rechthaberei dienen auch dem Ziel der Bildung der EU zu einer Wertegemeinschaft.

SAAT Nr. 4/2002, 2

Es geht nicht nur um Leistung - Gedanken zur Bluttat in Erfurt

Ein 19-jähriger erschießt 17 Menschen an der eigenen Schule und schließlich auch sich selbst. Was muss da passiert sein, dass ihm das Leben vertrauter Mitschüler und sein eigenes so wertlos wurde? Das Puzzle dieses Amoklaufes wird erst langsam ein Bild werden. In allen Fällen der Vergangenheit war es aufgestauter Hass, Frust und Ausweglosigkeit. - Reichen die üblichen Muster der Erklärungsversuche? Ich meine: Nein!

Ein bestimmter Faktor wird offensichtlich übersehen: Alle Amoktäter waren Burschen oder junge Männer. Die männliche Jugend hat sich in den letzten 50 Jahren radikal verändert. Früher ging man mit 14 Jahren in die Lehre, marschierte beim Militär und musste kilometerweit zu Fuß zur Arbeit oder in die Schule gehen. Der Strenge der Familie, im Betrieb und in der Schule standen Freiräume gegenüber - damals ohne das Schild "Betreten verboten!". Heute ist der Burschenalltag komfortabler - und es ist viel mehr Zeit totzuschlagen.

Ausgerechnet in der Pubertät werden die kraftstrotzenden Burschen einer Konsummentalität und schulisch - beruflichen Orientierungslosigkeit überlassen. Ausbildungswarteschleifen sind nichts Außergewöhnliches. Gemeinschaftssinn fördern, schulisch - soziales Lernen genannt, Einzelne auffangen, in die Pflicht nehmen, das kostet Zeit, Arbeitsplätze, Qualifikation und Geld. Offensichtlich spart man am falschen Platz. Es gibt aber auch den "Tatort" Schule - für junge Menschen der Ort, wo die Weichen für ihr weiteres Weiterkommen gestellt werden. Heute stehen Schüler/innen unter enormem Leistungs- und Auslesedruck. In heruntergesparten Schulen mit großen Klassen können Lehrer, Schülerberater und Schulpsychologen einzelne Heranwachsende mit Problemen weder ständig im Blick behalten noch betreuen - wenn sie sich es denn zutrauen.

Was bleibt, ist eine Neuorientierung des Sozialprinzips. Leistung ist eine Sache, Gemeinschaftssinn mit Hilfestellungen und mehr Gesamtverantwortung in sozialen Gruppierungen offensichtlich eine andere! Die "Dekade zur Überwindung von Gewalt" des Weltkirchenrates kann hier mit konkreten Überlegungen, weit über den schulischen Rahmen hinaus, neue Perspektiven aufzeigen.

SAAT Nr. 7/2002, 2

Tipps - nicht nur für die Wahlen in Deutschland - Ein fiktiver "Sermon Martin Luthers"

Martin Luthers fiktive Ratschläge für die deutsche Bundestagswahl hat der evangelische Bonner Kirchenhistoriker Jörg Haustein formuliert. In ein Luthergewand gekleidet schlug der Lutherforscher den "Sermon Martin Luthers an die Christen" am Eingangstor der Kreuzkirche in Bonn an.

Der "Sermon Luthers" ruft dazu auf, genau hinzusehen. "Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und hier ist das Wort des Herrn zu bedenken: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sieh also hin auf den Mann oder die Frau, ob die dir gefallen und du ein Zutrauen fassen kannst, dass du ihm oder ihr deine Macht abgibst. So sollte dies zum dritten die gute evangelische Lehr sein, des ein Christenmensch sich bei anstehender Wahl erinnern sollte: Es sind Menschen, die ich mir zur Obrigkeit wähle, eitel Sünder, wie du und ich. Darum ernstlich, wen ich wähle, er glänze und rede was er wolle, er ist ein eitler Madensack und hat seine Grenzen. Drum sieh' auf Fleisch und Tüchtigkeit, eine gute und fleißige Obrigkeit ist besser als eine fromme! Und achte, dass Regieren und nicht Regieren zwei Dinge sind. Sprich also nicht: Der regiert, muss immer weiter regieren und nicht ein neuer. Du weißt nicht, ob's der besser kann. Doch sprich auch nicht: Die jetzige Obrigkeit hat nichts getan, tut auch nichts. Wer regiert, vermag vieles nicht zu tun, ob er's auch gleich gerne würde...".

Die Aktion soll dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

SAAT Nr. 12/2002, 15

Ist die Kirche vormodern? - Europäische Wissenschaftstage in Steyr

Bei den 4. Europäischen Wissenschaftstagen Steyr 2002 vom 7. bis zum 12, Juli befasste sich eine Studie mit den gesellschaftlichen Verschiebungen im Kräftedreieck Wachstum - Werte - Wohlfahrt.

Die Freude schien groß zu sein: Die vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) durchgeführte repräsentative Umfrage zum Thema "Sozialer Fortschritt, Wohlstand und Wohlfahrt" bescheinigt unerwartet hohe Sympathien für Forschung und Wissenschaft. Es folgen Schulen und Bildungseinrichtungen, die als Institutionen, die für den gesellschaftlichen Wohlstand beitragen, angesehen werden. Das einzelne Individuum und die Wirtschaft sind ebenfalls in der Umfrage gut platziert. Nur 21 Prozent messen der Politik, den Kirchen und der Religion einen Einfluss zu, die damit an letzter Stelle liegen. "Es müsste ein Alarmzeichen sein, dass man den Parteien, gemeinsam mit kirchlichen Institutionen, so wenig Gestaltungskraft einräumt", meint Gert Feistritzer vom IFES.

Glaubt man der Umfrage, haben Kirchen jeglichen Kredit als Orientierungshilfe in Wertfragen verloren. Nur ein knappes Fünftel richtet sich demnach an kirchlichen oder religiösen Vorgaben aus, während die Urteile von Wissenschaft und Forschung zu 35 Prozent Vertrauen genießen. Paul M. Zulehner erklärt dieses Phänomen dann auch mit dem religiösen Charakter von Wissenschaft. "Es ist eben ein bekannter Zug, dass man der Wissenschaft wesentlich mehr zutraut, alas sie leisten kann." Der Vertrauensverlust in die Institution Kirche sei auch deshalb eingetreten, weil es verabsäumt wurde, sich aktuellen Fragen zu stellen. In einem Gespräch vom 13. Juli 2002 mit der Zeitung "Furche" konstatiert Paul Zulehner: "Außerdem stehen Theologie und Kirche noch immer im Verdacht, vormodern zu sein, während sich die Menschen als modern empfinden." Für die Politik wird das Dilemma in ihren populistischen Slogans gesehen, die den Wähler für dumm verkaufen, womit die Forderung nach einer neuen notwendigen Sprachkultur hier zu stellen sei.

Bei der Sicherung des Sozialsystems ist eine vermehrte Einmischung subsidiärer Einrichtungen wie NGO, Wirtschaftsunternehmungen, Volksbegehren-Plattformen und Kirchen - man denke an die Bemühungen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich mit dem Projekt "Sozialwort" - zu beobachten. Der Wunsch nach mehr staatlicher Regulierung wird in der Umfrage mit immerhin 51 Prozent angegeben. 30 Prozent halten dagegen eine stärkere Regulierung der Wirtschaft für angebracht.

SAAT Nr. 15/2002, 14

Suche nach dem richtigen Weg

Mag. Gertraud Knoll, nunmehr Ex-Superintendentin des Burgenlandes und Enfant terrible der Evangelischen Kirche, ist für Überraschungen immer gut. Die engagierte und nicht unumstrittene Theologin quittierte ihren kirchlichen Dienst, um sich in der Wahlauseinandersetzung im November 2002 in einer Großpartei zu engagieren. Konsequent möchte sie hier, nach einem Angebot zunächst der ÖVP als Ministerin, nunmehr in der SPÖ als Staatssekretärin im Sozialministerium ihre politischen Ideen umsetzen. Dass dies in einem Wahlkampf politische Attacken bedeutet, versteht sich von selbst.

Bleiben zunächst zwei Fragen in der öffentlichen Diskussion offen: Wird sie auf dem glatten Wiener Parkett in Regierung und Parlament - bei aller Polarisierung - bestehen können? Kann sie - jetzt ohne ihr Ansehen in kirchenleitender Funktion - ihre Vorstellungen umsetzen, und wird sie in der Parteihierarchie anerkannt werden? Die private Frage, wenn die politische Bewerbung als Quereinsteigerin nicht klappen sollte und Gertraud Knoll weder in der Bundesregierung noch in der Kirche ein Amt ausüben kann, bleibt offen.

Für Österreich ist das Antreten Gertraud Knolls ohne Zweifel ein interessantes Experiment. Dies ist das erste Mal, dass eine evangelische Theologin aus führender Kirchenfunktion heraus mit hohem Bekanntheitsgrad sich um ein Regierungsamt bewirbt.

SAAT Nr. 19/2002, 12

Massiver Verfolgung ausgesetzt - Die Christen im Irak

Die Christen im Irak leiden - wie die Mehrheit der Bevölkerung - unter den schlechten Lebensverhältnissen im Lande. Die genaue Zahl der irakischen Christen ist ncht bekannt. Schätzungen reichen von 500.000 bis zu mehr als einer Million Menschen. Weil viele Christen das Land verlassen haben, ist ihr Anteil an der Bevölkerung langsam zurückgegangen.

Die große Mehrheit der rund 23 Millionen Iraker sind Muslime. Knapp 60 Prozent gehören der schiitischen Glaubensrichtung an. Die ersten christlichen Gemeinden bildeten sich im alten Mesopotamien ab dem zweiten Jahrhundert. Heute sind die chaldäischen Katholiken die größe christliche Glaubensgemeinschaft. Ihre Kirche ist mit Rom uniert. Schätzungsweise leben 15.000 Protestanten im Irak.

Es gibt keine verlässlichen Angaben über die Zahl der Chriosten, die dem Irak in den letzten Jahren den Rücken gekehrt haben. Vermutlich sind es Hunderttausende. Zur Flucht der Christen trug die staatliche Verfolgung bei, obwohl sie rechtlich den Muslimen gleichgestellt sind. der Irak ist ein laizistischer Staat, nach dem Golfkrieg kam es unter staatlicher Kontrolle zu einer verstärkten Hinwendung zum Islam.

Vor allem die im Nordirak lebenden Christen sind nach Angaben der "Gesellschaft für bedrohte Völker" in Göttingen massiver Verfolgung ausgesetzt. Kirchen wurden zerstört, Geistliche ermordert. Durch den Militärdienst währed des Golfkrieges fielen viele Christen des Südiraks.

SAAT Nr. 4/2003, 10

Gedrückte Stimmung in Jericho

Die Oasenstadt im Jordantal, früher ein beliebtes Urlaubsziel, leidet unter der israelischen Umzingelung. Die Folgen sind Arbeitslosigkeit, Armut und Kleinkriminalität. Auch das Casino ist geschlossen. Eine Gruppe von Gefangenen ist im Hungerstreik.

Einer Fata Morgana gleich liegt die Stadt im Jordantal, eine wasserreiche, grüne Oase inmitten der staubig-gelben Wüste. Vierzig Grad Hitze lasten schwer auf dem verschlafenen Ort mit seinen 30.000 Einwohnern. Noch schwerer allerdings drücken Arbeitslosigkeit und sichtbarer Verfall in dem einst berühmten exotischen Paradies. Vor dem Sechstagekrieg von 1967 hatten sich Araber aus dem gesamten Nahen Osten in den Wintermonaten zum Urlaub in die fast 400 Meter unter dem Meeresspiegel gelegene Stadt begeben, in der das reichlich sprudelnde Quellwasser Zitrus- und Bananenhaine, Melonen, Papaya, Dattelpalmen und Gemüse aus dem Boden zaubert. Eine Fülle schöner alter, heute leer stehender Villen mit verwilderten Gärten zeugen von verflossener Pracht. In den Siebzigern und Mitte der neunziger Jahre erlebte Jericho neue Blütezeiten. Nach dem Sechstagekrieg entdeckten die Israelis die Oase mit den Gartenrestaurants und Obstmärkten. Am Sabbat nach dem Bad im Toten Meer begab man sich zum Lunch oder Dinner nach Jericho, lauschte den Klängen arabischer Musik und genoss den Duft von Zitronen und Jasmin. Diese Idylle wurde durch den Ausbruch der ersten Intifada jäh beendet. Vor Ausbruch der zweiten Intifada Ende September 2000 wurde Jericho mit dem Bau eines Casinos und eines Fünf-Sterne-Intercontinental-Hotels mit Hilfe österreichsicher Investoren zur Attraktion für spielwütige Israelis. Seit Oktober 2000 sind Ein- und Ausfahrt durch israelische Straßensperren blockiert. Die Bewohner sind belagert und eingeschlossen. Nur Besucher mit ausländischen Pässen dürfen passieren. "An Veränderungen glaube ich erst, wenn die Straßensperren tatsächlich für immer verschwinden", sagt Dschallal Hassan skeptisch. Der 52-jährige Hassan ist Rezeptionist im "Jericho Resort", das seine Pforten im März wieder aufmachte, aber nur 20 Mitarbeiter für ein Drittel der ehemaligen Gehälter beschäftigt. Dsa wird durch relativ gute Belegung am Wochenende gerechtfertigt. "Die Armee wurde in der Stadt ohnehin selten gesehen, weil Jericho völlig ruhig war. Die Barrikaden sind das Problem. Es gibt keinen Tourismus, keine Arbeit, die Menschen verarmen zusehends. Die wenigen mit Arbeitserlaubnis in Israel verdienen Sklavenlöhne - nicht mehr als 30 Schekel(6 Euro) am Tag", sagt Hassan. Heruntergelassene Rollos gibt es mehr als offene Geschäfte, und auch dort werden nur noch Dinge des tägliochen Gebrauchs - Lebensmittel, Drogerieartikel, Billigkleidung, Plastikschuhe, und bescheidenes Spielzeug - angeboten. So mancher Geschäftsmann hat seien dürftige Ware auf einem Straßenkarren arrangiert, um Strom, Miete, Steuern und Telefon zu sparen.

In einem sind sich alle einig: Die israelischen Straßensperren müssen weg, damit Jericho für Israelis und Touristenbusse wieder zugänglich und attraktiv, die natürliche Verbindung mit Jerusalem wieder hergestellt wird. Damit man seine Familien wieder durch ehrliche Arbeit ernähren kann und die Jugendlichen Perspektiven bekommen. Denn von der Außenwelt isoliert hat die steinalte Stadt keine Zukunft.

SAAT Nr. 15/2003, 14

Die Türkei - eine europäische Bewährungsprobe

In der Debatte um einen möglichen EU-Beitritt der Türkei geht es um die lange islamisch-theokratische Tradition sowie deren jähe, gewaltsame und deshalb letztlich unwirksame Umkehrung zum Zwangs-Laizismus unter Kemal Atatürk. Würde man solch eine Beweisführung ernst nehmen, so hätte es einen EU-Beitritt Spaniens oder Portugals angesichts der langen autokratischen Traditionen der Länder nicht geben dürfen. Oder nahe liegender: Galt es nach 1945 nicht als ausgemacht, dass Deutschlands nationalsozalistische Katastrophe historisch vorgezeichnet gewesen sei vom "deutschen Sonderweg"? Und welchem Wunder hat es die Bundesrepublik dann zu verdanken, dass sie nur 12 Jahre nach der Befreiung eine demokratische Reife erreicht hat, die sie zum EWG-Gründungsmitglied qualifizierte?

Dieser Versuch der Ausgrenzung vermittels eines angeblich über die Jahrhunderte gewachsenen abendländischen Wertekanons lässt gerade vermissen, was am europäischen Entwicklungsweg bewahrenswert ist: Weltoffenheit, systematische Selbstzweifel, Lernbereitschaft. Stattdessen sehen wir nun Festungsmentalität und Paternalismus - und man beobachtet Angst.

Dabei steht mit dem Beitritt der Türkei sehr viel auf dem Spiel. Es geht um die Nagelprobe, ob die EU dem universalistischen Charakter der von ihr proklamierten Werte zum Trotz sich als exklusiver Verein "abendländischer" Provenienz versteht. Oder ob sie sich öffnen kann, womit der demokratischen europäischen Integration der orthodoxen wie der muslimischen Welt der Weg bereitet würde. Hinsichtlich der bosnischen Muslime hat die EU versagt. Hinsichtlich der türkischen muss sie sich jetzt bewähren.

SAAT Nr. 16/2003, 9

Die Wende des Zeitgeistes

Nach Ansicht des Hamburger Trendforschers Horst Opaschowski kündigt sich in Deutschland ein neuer Zeitgeist an. Werte werden wichtiger als Waren, so die Botschaft der Wissenschaft. Verantwortungsbereitschaft und Ehrlichkeit sind der neue soziale Kitt, der die Gesellschaft zusammenführt. Man würde sich künftig mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen. Nach Jahren des Individualismus wird die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit und des gemeinsamen Lebens wieder größer.

Den Stimmungsumschwung bestimmt Opaschowski bereits vor die Ereignisse des 11. September. Das menschliche Urvertrauen nach Sicherheit wurde jedoch mit den Ereignissen um das World Trade Center nachhaltig erschüttert, die Sicherung von Leib und Leben sei in Frage gestellt worden. Dies führe zu einer Aufwertung von Ehe, Familie und Kindern. Bei Freunden und Bekannten zähle künftig nicht mehr die Häufigkeit der Kontakte, sondern deren Intensität. Die Spaßgesellschaft stehe vor dem Aus - glaubt jedenfalls Opaschowski. Die Zeiten des "Wertemix-Cocktail" seien vorbei. Dass alle Werte gleich gültig und damit gleichgültig waren, scheint nicht mehr gültig zu sein. Interessant die Aussage des wissenschaftlichen Leiters des BAT-Freit-Forschungsinstituts in Hamburg: "Ich halte es für durchaus möglich, dass eines Tages mehr Menschen in die Kirche als auf den Fußballplatz gehen." Auch das soziale Engagement und die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen würden zunehmen. Mit einem Konsumverzicht rechnet Opaschowski jedoch nicht. Es werde nicht weniger, sondern anders konsumiert.

Abzuwarten bleibe, wie stabil dieser Stimmungsumschwung sein wird, ob er sich als kurzes Strohfeuer oder als lang anhaltender Trend erweist. In jedem Fall sind Folgerungen künftig zu ziehen.

SAAT Nr. 2/2004, 10

Sozialwort im Gespräch

Superintendentin Mag. Luise Müller, Bischof Dr. Manfred Scheuer und Caritasdirektor Georg Schärmer trafen sich Ende Juli mit Tirols Sozial-Landesrätin Christa Gangl im Innsbrucker Landhaus zu einem fortsetzenden Gespräch über das "Projekt Sozialwort".

Bekanntlich wollen die Kirchenverantwortlichen die erarbeiteten Vorschläge in regelmäßigen Treffen mit Politik/innen erötern und auf eine Umsetzung dringen.

Das "Sozialwort" ist eine Initiative der 14 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich und umfasst Beiträge von 150 Institutionen und 50 Autoren. Das Projekt hat eine weitgehende hoch qualifizierte Diskussion über die anstehenden sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Österreich ausgelöst und ist eine weltweit erstmals gemeinsame Stellungnahme christlicher Kirchen östlicher und westlicher Tradition zu anstehenden großen Fragen des Landes.

SAAT Nr. 15/2004, 5

Zur Frage der Zweidrittelmehrheit

Wenn man Veränderbarkeit im schulischen Leben, Lehren, Lernen und Beurteilen von schulischen Leistungen wünscht und für die Auflösung eines breiten politischen Konsenses plädiert, so muss man an die bildungspolitischen Debatten mit den jeweiligen kurzfristigen Änderungen in der Bundesrepublik Deutschland erinnern, die diesen breiten Konsens - also eine Zweidrittelmehrheit - in ihren Landesparlamenten mit den entsprechende Konsequenzen nicht kennen.

Wer also für bildungs- und schulpolitische Kontroverse und bei jeweiliger Änderung der Parlamentsmehrheiten gesetzliche Änderungen in der Schule plädiert, muss wissen, dass er den Betroffenen - Schüler/innen, Lehrer/innen, Schulverwaltung und Eltern - ständige Änderungen zumutet. Ob dies anlässlich der PISA-Diskussion Sinn und Zweck einer Verbesserung des österreichischen Schulsystems ist, sei mit dem Hinweis auf das Beispiel des heftigen parteipolitischen Streits um die Umsetzung der Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates 1972 dahingestellt. Die österreichische Schule benötigt vielmehr Kontinuität, breiten gesamtgesellschaftlichen Konsens mit Anerkennung ihrer Bildungsarbeit und jedenfalls professionelle Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen von zeitgemäßer Schulentwicklung. Dabei ist die Diskussion um eine Veränderbarkeit der im Verfassungsrang bestehenden Schulgesetzgebung entbehrlich.

SAAT Nr. 5/2005, 11

Ein Leben in Armut

Armut gehört zu den größten Risikofaktoren für die Gesundheit. Auch der durch die Perspektivenlosigkeit verursachte Stress verkürzt das Leben. "Armut macht krank", gilt in der medizinischen Soziologie schon lange als Tatsache. Und es gilt heute mehr denn je. Das "Europäische Armutsnetzwerk" schätzt, dass arme Menschen ein zehnmal höheres Gesundheitsrisiko haben als nicht Arme. Die Weltgesundheitsorganisation WHO betont immer wieder den Teufelskreis von Armut und Krankheit. Wer arm ist, wird schneller krank, und wer krank ist, wird schneller arm.

Die Risikoquoten für die einzelnen Krankheiten fallen allerdings unterschiedlich aus. So steigt das Risiko für einen tödlichen Infarkt in einem sozial unterprivilegierten Stadtviertel um 30 Prozent. In Ländern mit hoher Armut gibt es laut WHO etwa doppelt so viele Krebskranken wie in entwickelten Ländern, und laut einer aktuellen englischen Studie verfallen junge Männer mit geringer Intelligenz und entsprechend geringen Aufstiegschancen fast dreimal so oft in Depressionen, die in Selbstmord münden. Wer als Kind in einem Ghetto aufwächst, hat sogar ein bis zu 21fach erhöhtes Asthmarisiko.

Die unterschiedlichen Quoten geben bereits Hinweise darauf, dass nicht die Armut an sich gesundheitsschädlich ist. Es sind die Einzelfaktoren, die mehr oder weniger mit ihr zusammenhängen. So findet man unter sozial unterprivilegierten Menschen mehr Raucher sowie mehr Bewegungsmangel und fette Kost. Im Liverpooler Stadtteil West Everton war Ende der Neunzigerjahre sogar von einer "Ernährungswüste" die Rede, weil sich die Bewohner aus Mangel an Angebot überwiegend aus den Dosen eines Supermarkts ernährten. Etwa 40 Prozent von ihnen litten an einer chronischen Krankheit, über die Hälfte war übergewichtig. Solche Ernährungsdefizite gibt es auch in Österreich, obwohl die Supermärkte mittlerweile mehr Frischkost im Angebot haben. Die Obst- und Gemüseregale fristen in sozialen Ballungsräumen eher ein Schattendasein. Mit H-Milch, Softdrinks und Fertigmahlzeiten werden dort höhere Umsätze gemacht.

Ein weiterer gesundheitsschädigender Aspekt der Armut: Sie wird gern dort angesiedelt, wo es viel Verkehr und wenig Grün gibt, was vor allem das Asthmarisiko erhöht. Ganz zu schweigen von Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Verschuldung sowie Partnerschafts- und Erziehungsproblemen, die den unterprivilegierten Menschen öfter unter schädlichen Stress setzen als andere. Auch sucht er nur selten medizinische Hilfe. Vorbeugungsmaßnahmen werden kaum genutzt, selbst im Falle einer bereits bestehenden Erkrankung wird oft auf den Arztbesuch verzichtet. Und damit sinken oft die Heilungschancen bei Krankheiten, deren Therapien auf der Mitarbeit der Patienten beruht.

In Skandinavien und den Niederlanden gehören mobile Gesundheitszentren für Arme und Obdachlose bereits zum Stadtbild. In Österreich stecken solche Konzepte bestenfalls in den Kinderschuhen. In Mainz gibt es seit einigen Jahren ein bewegliches "Arztmobil". Die Finanzierung dieses Projekts gestaltet sich immer noch schwierig. Aus öffentlicher Hand kommt nur wenig Unterstützung. Übrigens: Die durch die deutsche Gesundheitsreform neue anfallenden Gebühren für die Patienten bezahlt der behandelnde Arzt von seinem Gehalt.

SAAT Nr. 8/2005, 14

Die liebe Not mit der Toleranz - Das "Bündnis zur Erziehung" in Deutschland

Krisen und Skandale bringen schnell Wertedebatten mit der Betonung auf "Alte" Werte, verbesserte Wertevermittlung und klare Wertorientierung. Die Vorkommnisse um die Rütli-Hauptschule in Berlin-Neukölln und die Situation deutscher Hauptschulen riefen die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen, Landesbischöfin Margot Käßmann und Kardinal Georg Sterzinsky mit dem "Bündnis für Erziehung" auf den Plan.

Appelle an Werte sollten nicht unterschätzt werden, allerdings decken sie zumeist die Ursachen von Krisen und Skandalen zu. So begann die Ministerin ihre Kampagne für christliche Grundwerte mit den Begriffen Gemeinsinn, Solidarität, Toleranz, Wahrhaftigkeit und Nächstenliebe. Sieht man davon einmal ab, dass nicht alle Begriffe ausgesprochen Christliches aufweisen und damit Forderungen nicht-christlicher Glaubensgemeinschaften sofort erhoben wurden, zeigt es sich am Begriff Toleranz, dass er für ein solches Bündnis wenig taugt.

Augustinus verstand die Duldung (tolerantia) als Grundtugend. Christen und Kirchen sollten Ungläubige, Heiden, Juden, Sünder und das Böse tolerieren. Für spezielle Fälle - etwa eine Kirchenspaltung - sah Augustinus gewaltsamere Mittel vor. Schon ab dem Hochmittelalter forderte Kirche politische Unterstützung von der Obrigkeit bei der Verfolgung von Ketzern, Heiden, Juden und Atheisten. Die Vorgangsweise, auch von Luther befürwortet, bewirkte Verfolgung, Denunziation und religiös motivierte Kriege. Im Augsburger Religionsfrieden (1555) und dem Edikt von Nantes (1598) erkennt man die Trendwende. Zwar wird nicht direkt von Toleranz gesprochen, aber in gewissen Grenzen werden Religionen jeweils zugelassen. Im 18. Jahrhundert entstehen zunehmend aus absolutistischen Monarchien Verfassungs- und Nationalstaaten, die Religions- und Gewissensfreiheit für Gruppen und Einzelpersonen zuließen. Seit der Aufklärung ist Toleranz ein Begriff mit vielen Aspekten, vom religiösen Desinteresse bis zur Kumpanei mit vielschichtiger Interessenslage.

Die heutige Begrifflichkeit von Toleranz umfasst eher die Unfähigkeit beispielsweise in der Bekämpfung der "neuen Armut", im Erkennen vielfältiger sozialer Probleme beim Migrantentum, in der egalitären Ökonomisierung von Bildung und in uneffizienten Maßnahmen bei der Minimierung von Arbeitslosigkeit. Rechtsstaatliche Demokratie erfordert für alle gleiche Rechte, gleiche soziale Chancen und gleiche Bildungsmöglichkeiten. Eine rechtlich begründete und moralische Einstellung muss soziale und kulturell-religiöse Besonderheiten und Ungleichheiten sensibel und flexibel behandeln. Damit kann eine Grundlage für ein Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft mit verschiedenen Traditionen, Herkunftsländern, Religionen und Bildungsvoraussetzungen geschaffen werden.

Eine rechtsstaatliche Demokratie weiß etwa zwischen Kleiderordnung ("Kopftuch-Frage") und Körperverletzung ("religiöse Beschneidung") zu unterscheiden. "Parallelgesellschaften" und "Migrationshintergründe" bedürfen konkreter Maßnahmen mit einem differenzierten und kompensierenden Lernangebot, in der Folge sozialer Maßnahmen - von der Bildungs-, Sozial-, Familien-, Frauen- bis zur Beschäftigungspolitik. Nur dann werden demokratische Grundwerte und Lebenschancen gewahrt bleiben.

SAAT Nr. 8/2006, 10

275 Jahre Salzburger Emigrationspatent

Vor 275 Jahren stellte Salzburgs Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian das "Emigrationspatent" aus. 20.000 Evangelische mussten in wenigen Monaten das Land Salzburg verlassen. Eine Sonderausstellung im Bergbaumuseum in Leogang/ Pinzgau erinnert an die Ereignisse.

In einem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung erinnert Superintendentin Mag. Luise Müller an die "unverzichtbare Frage, wozu das Erinnern dient, das ja auch heute eine wesentliche Rolle spielt." Einmal könnte Erinnern unser Opfergefühl erhalten. Das Opfer in den Mittelpunkt zu rücken und den Tätern "ein schlechtes Gewissen zu machen, ohne Fehlverhaltensanalyse der Geschichte, haben evangelische Christen nicht nötig." Erinnern kann auch missbraucht werden, um einstige Opfern auch heute noch Wichtigkeit zu verschaffen. Es werde nicht zwischen Vorfahren und uns heute differenziert. "Die sogenannte Political Correctness unserer Tage wird sich hüten, dieses Fehlverhalten aufzudecken", so die Superintendentin. Solches Verhalten habe kein Vorbild im Evangelium. Der dritte und einzig legitime Aspekt sei: "Weil dadurch die Zukunft verändert werden kann."

SAAT Nr. 9/2006, 14

Ins Gedächtnis eingebrannt: Der Terroranschlag auf das World Trade Center vor fünf Jahren

9/11 - wie die Terrorschläge gegen das World Trade Center in New York genannt werden - hat die Welt verändert. Die Bilder erschüttern auch nach fünf Jahren und haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. Die BBC-Dokumentation im deutschsprachigen Fernsehen machte betroffen. Beispiele von Helfern werden geschildert, die zu oft in die brennenden Türme zurückgekehrt sind und nicht mehr herauskamen. Computeranimationen machten die Dokumentation zu einem Thriller, verstärkt durch zwischengeschnittene Dokumentaraufnahmen.

Obwohl alle Rekonstruktionen an Spekulationen leiden, verstärkt hier der BBC-TV-Beitrag das dokumentarische Element durch die penible Aufzeichnung der Kommunikation der Eingeschlossenen. Allein aus dem Nordturm springen 100 Menschen in den Tod. Am Ende die schreckliche Realität: 3 000 Todesopfer, die Überlebenden laufen um ihr Leben und versuchen zu retten, was zu retten möglich ist. Der 11. September 2001 war eine Fackel über Manhattan mit weltweiten Konsequenzen.

SAAT Nr. 15/2006, 2

Der Wert politischer Bildung in Schule und Erwachsenenbildung

Die Debatte um das Phänomen des Rechtsextremismus ist wieder in aller Munde. Beachten sollte man allerdings, dass es eine fachlich hochstehende Literatur seit den neunziger Jahren gibt, die in Verbindung mit Politischer Bildung wesentliche Elemente in Theorie und Praxis aufweist, die es zu bedenken gilt. Für Österreich stellen sich zwei gleichrangige Aspekte, die immer wieder zu unterschiedlichen Lippenbekenntnissen führen.

Schulische politische Bildung/ Erziehung fristet - mit einigen Ausnahmen als schulisches Fach mit unterschiedlicher Intention in der Polytechnischen Schule, Berufsschule und in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen sowie in Kombination mit "Geschichte und Sozialkunde" in der Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule - ein Schattendasein. Als Unterrichtsprinzip - neben vielen anderen - ist es schwer umsetzbar, zumal traditionell die Kombination mit "Geschichte und Sozialkunde" bevorzugt wird. Wer sich bereits im schulischen Alter etwa mit dem Staatsaufbau, demokratischen Verhaltensweisen, Europa und den Weltmächten, Medien, Elementen der Wirtschaft, Schul- und Berufswahl bzw. Studienwahl, Menschenrechten, Konfliktpotentialen und Migration beschäftigt, denkt anders. Wenn seit 1991 die ernsthafte Debatte um die Einführung eines Faches "Politische Bildung" unterbunden ist, fehlt ein bildungspolitischer Beitrag zur Stabilisierung von Demokratie.

Zusätzlich bedarf es in der Erwachsenenbildung koordinierter Maßnahmen zur Bündelung von Zielen bei der Umsetzung für die Teilbereiche eines funktionierenden demokratischen Staatswesens im Alltag und Berufsleben. Die derzeitige Vielfalt von Institutionen der Erwachsenenbildung mit der Vielfalt von wertvollen, aber unkoordinierten Aktivitäten trägt wenig zu den EU-Intentionen seit 2001 eines "lebensbegleitenden Lernens" bei. Weniger Ideologie, mehr Wissen und dessen konkrete Umsetzung in den verschiedenen Lebensbereichen helfen grundlegende demokratische Verhaltensweisen zu verinnerlichen. So manche Debatte und so mancher Diskurs erübrigen sich dann zwangsläufig.

SAAT Nr. 15/2007, 6

Hymne - Öffentlichkeit - Peinlichkeit

Sprachliche Gleichbehandlung gehört heute in jedem Text zur Selbstverständlichkeit und bedarf seit dem Bundes-Gleichbehandlungsgesetz 1993 und den EU-Normen zur Gleichbehandlung keiner Rechtfertigung. Dennoch wird, versteckt und mitunter auch offen, gegen Gleichbehandlung verstoßen. Mit Vehemenz wird seit Wochen über den Text der Bundeshymne aus dem Jahr 1946/47 diskutiert, über den man zunächst geteilter Meinung sein kann. Argumente wie die Unantastbarkeit eines poetischen Textes und Tradition werden gerne verwendet. Dass auch Tradition einem Wandel unterworfen ist, dass eine Hymne nicht in erster Linie ein poetischer, vielmehr ein politischer Text mit nationaler Symbolik ist, kommt in der laufenden Diskussion kaum vor.

Die zentrale Frage bleibt offen: Wer ist in dieser nationalen Symbolik benannt, nicht genannt und/oder vergessen? Dass es Defizite in der Frauenpolitik gibt, ist unbestritten. Insofern gehen die mitunter angesprochenen "anderen Sorgen" - von einigen als wichtiger benannt als eine Textänderung - keineswegs unter. Sie können sich durchaus in einer zeitgemäßen Bundeshymne - auch in einer Neufassung - wiederfinden.

SAAT Nr. 12/2011, 3

Bedrohte Religionsfreiheit

In Ungarn wird seit April 2010 Demokratie demontiert, auch das Religionsgesetz ist bedroht. Bürger konnten bisher ein Prozent ihrer Steuerschuld einer anerkannten Kirche und ein Prozent anderen gemeinnützigen Institutionen geben. Religiöse Gemeinschaften sorgten für ein breites soziales Netz und helfen Randgruppen. Dies hat sich mit 1. Jänner 2012 geändert.

Heiner Bielefeldt, UNO-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, wies kürzlich zu Recht auf Religionsfreiheit als einen zentralen Bestandteil der Menschenrechte hin. In der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" von 1948 und den völkerrechtlich verbindlichen Folgekonventionen und Gesetzen ist Religionsfreiheit verbindlich kodifiziert. Religionsfreiheit werde mehr als andere Rechte massiv umkämpft und verletzt. Ein Drittel der Menschheit lebe in Ländern mit verstärkten Restriktionen in Form von Unterdrückung, Verhaftungen und Verurteilungen nach Blasphemiegesetzen. Bürokratische Schikanen, Beschlagnahmungen von Eigentum und Untersagung von Beerdigungsritualen sind Alltag. Bielefeldt sieht unterschiedliche Motive, etwa Neid, Kampf um ideologische Wahrheit oder Wahrung nationaler Identität. Letztlich geht es auch um Definitionsmacht im interkulturellen Zusammenleben verschiedener Ethnien.

Ungarn ist von solchen Zuständen weit entfernt, dennoch werden Menschenrechte - dazu gehören Religions- und Meinungs- bzw. Pressefreiheit - mitten in Europa beschnitten.

SAAT Nr. 1/2012, 2

4.1.6 (Religions-) Pädagogik - Erwachsenen- und Weiterbildung    

Erfahrungen fehlen

Zu Ethikunterricht (SAAT Nr. 10 vom 24.5.1998)

Erfahrungen und Ausbildungsmodelle eines Ethikunterrichts (EU) fehlen in Österreich, daher ist eine sachgerechte Diskussion kaum möglich. Allerdings gibt es eine gute Basisliteratur, die Grundlage für weitere Überlegungen und Einbringen verschiedenster Aspekte ermöglicht (vgl. H. Schmidt: Lehr- und Studienbücher "Ethik", Didaktik des EU I und II, Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1983/84).

Bringt man die Diskussion auf den Religionsunterricht (RU), so wird man - gerade bei einem Diskurs mit dem EU - die Defizite des bestehenden RU ansprechen müssen. Anlässlich der "Bildungssynode" erscheint mir hier zu wenig getan zu sein. Ein Innovationsschub täte dem RU gut, mehr interdisziplinäres Denken ebenso (vgl. K.E. Nipkow, Grundfragen der Religionspädagogik, Bd. 1, Gütersloh 1975, 21 und seine weiteren Veröffentlichungen). Hier wäre auch der Ansatz zu qualifizierter Weiterbildung bei Religionslehrern (Universitätslehrgänge).

Koll. E. Lintner irrt, wenn sie den EU in der Grundschule (Vor- und Volksschule) für undenkbar hält. In der angesprochenen Literatur gibt es eine Fülle von didaktischen Hinweisen und Beispielen (vgl. H. Schmidt, Didaktik des EU II, 74-11)).

Zu bezweifeln ist allerdings bei der gesamten Diskussion, ob ein neues Fach/ ein neuer Fachbereich - bei Fehlen der klassischen Unterlagen (Lehrplan - Unterrichtsmaterialien -Lehrerbildung/ APS) - im Zeichen der Schulautonomie sich schulisch überhaupt etablieren kann.

SAAT Nr. 11/1998, 11

Religionsunterricht in der Verantwortung vor der menschlichen Gesellschaft

Die Evangelische Kirche beansprucht für sich eine Bildungsfunktion in Staat und Gesellschaft. Ihr Hauptinstrument ist der Religionsunterricht. Was kann er leisten? Wo sind ihm Grenzen gesetzt? Der Autor dieses Beitrages ist Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Wien, Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol und regelmäßiger Mitarbeiter der SAAT.

Kirche trägt immer auch Bildungsverantwortung. Sie ist in einer lernenden und lehrenden Rolle. Diese These bildet den Ausgangspunkt für die folgenden Überlegungen, wobei Demokratie politische Herrschaft zu regeln hat, eine angemessene Freiheit der Bürger angesichts von Unterschieden zu sichern hat und eine selbstkritische Bildungsgesellschaft bilden soll. Damit treffen einander Demokratie und Kirche in ihren Bildungsaufgaben: Ordnungsfunktion - Freiheitsfunktion- Bildungsfunktion. Damit ist auch Schule, und mit ihr Religion als Fach, in der Verantwortung.

Nur Ethik?

Die erste Frage stellt sich nach den "Anschlussstellen". Was erwarten Politiker und Pädagogen von der Kirche und ihrem Bildungsbeitrag? Was dürfen Theologen, Religionspädagogen und kirchliche Bildungspolitiker von der Schule und ihrem Bildungsauftrag erwarten? gefordert ist also der Bildungsbegriff in seiner ganzen Sensibilität, nach allen Seiten und seinen normativen Verflechtungen von Erziehung und Unterricht. Die Bildungspolitik verwendet den Begriff relativ unspezifisch, wobei Werteerziehung als Anschlussstelle für eine kirchliche Mitwirkung gerne verwendet wird. Auch wird das ethische Potenzial mit einer gewissen christlichen Tradition angesprochen. Aber, so die Frage, geht ein Religionsunterricht im Ethischen auf? Ist nicht vielmehr im Fach Religion das Zentrum die biblische Gotteserfahrung? Misstrauisch und kaum reflektiert ist für die Erziehungswissenschaft der Begriff "Religionspädagogik". Eine Anschlussstelle wird kaum, schon gar nicht zu einer sozialwissenschaftlich ausgerichteten Wissenschaft, gesehen. Es verwundert daher auch nicht, dass Erziehungswissenschafter kaum Religionspädagogik betreiben. Ein interdisziplinärer Kontakt mit Religionspädagogen besteht auch nicht. Kurz: Viele Pädagogen betrachten Religion als außerschulische Privatsache. Dem Bildungsbegriff zugrunde gelegt werden in der Regel soziologische, systemtheoretische und eventuell schultheoretische Raster. Die Schulforschung hat hier viel zu bieten. Der Glaubensbegriff, eine zentrale Aussage des Religionsunterrichts, fehlt im Allgemeinen völlig. Rationale Aufklärung ist gefordert, der Kirche wird dies weiterhin abgesprochen. Es fällt schwer, Glaube und Vernunft, Glaube und Wissenschaft, Glaube und Bildung zu verbinden.

Hilfe zur Wahrheitsfindung

Was der Kirche von Seiten der Erziehungswissenschaft angekreidet wird, ist nicht immer ganz klar. Für gewöhnlich ist es aber die Trias Rationalitätsdefizit - Universaldefizit - Freiheitsdefizit. Festzuhalten ist jedenfalls:

- Der Beitrag der Kirche ist, schon aus reformatorischen Gründen, einer zur freien Selbstaufklärung. Man könnte auch anders sagen: politisch-ethische Selbstreflexion in der Schule, über die politische Bildung hinaus. Persönliche Rechenschaft ist gefordert, evangelischer Religionsunterricht erschöpft sich nicht im Kult. Wissenschaftlichkeit ist staatlich gefordert, im Kontext mit der entsprechenden Lehrerbildung.

- Religionsunterricht ist integriert in den Fächerkanon als Pflichtfach. In der Sekundarstufe II erfüllt er einen Beitrag zur differenzierten Diskussion und zur Wahrheitsfindung, ähnlich dem Philosophischen Einführungsunterricht.

- Bibelwissenschaften, Kirchengeschichte, Kirchen- und Liedkunde einschließlich des methodisch-didaktischen Repertoires mit Anschluss an den Konfirmandenunterricht haben größtenteils hermeneutischen Charakter. Bedenkt man den Kontext zur Kunstgeschichte und beispielsweise zum Bildungswesen, gibt es u.a. viele lebensnahe Erfahrungen zur Welt der Kinder und Jugendlichen. Religionsunterricht ist demnach auch ein Beitrag zur kulturellen Bildung. Protestantische Ethik, die prophetische Tradition des Alten Testaments, die Bergpredigt im Neuen Testament und die Seligpreisungen sind Impulse für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung und Toleranz. Der universale Charakter der Bibel spricht für sich. Dies ergibt naturgemäß auch ein Ärgernis für manche politische Gesellschaft und interne Schwierigkeiten für die Kirche selbst. Somit ist evangelischer Religionsunterricht auch ein Beitrag für die Politische Bildung in einer Demokratie.

- Unantastbare Menschenwürde ist durch christliche Religionsunterweisung geschichtsrelevant geworden (Gen 1,26; Gal 3,28). Schule ist auch hier in der Verantwortung, denn es handelt sich um die anthropologische Basis in unserer Demokratie. Ein(e) Christ/in ist gefordert. Das hat Konsequenzen im Umgang mit Mitmenschen.

- Der Religionsunterricht verpflichtet im Grunde zu konsequenter Selbstreflexion, damit zu ethischer Urteilsfähigkeit bei strittigen Themen (Apg 5,29). Indoktrination wird sowohl nach innen (Glaube-Gewissen) als auch nach außen (Kritik) abgelehnt. Der in der Erziehungswissenschaft emanzipatorische Grundbegriff ist zutiefst ein christliches Prinzip.

Hindernis Hierarchieverständnis

Evangelischer Religionsunterricht in Österreich ist durch die Diaspora und ein Hierarchieverständnis in diesem Lande belastet. Diaspora behindert vielfach eine regelmäßige schulische Versorgung, Hierarchieverständnis vielfach die Erfüllung von religionspädagogischen Aufgaben durch den geistlichen Amtsträger. Solche Aufgaben können durchaus nichttheologische Amtsträger/innen in den Gemeinden erbringen. Hier werden offensichtlich vorhandene Ressourcen zu wenig genutzt. Einzumahnen sind Lehrgänge mit entsprechenden Freistellungen und jedenfalls evangelische Erwachsenenbildung. Eine evangelische Akademiearbeit ist für viele Diasporagebiete schlichtweg unbekannt.

Neues Denken

Pluralität, auch im religiösen Sinne, erfordert in einer Demokratie neues Denken. Solche Ansätze vermisst man allgemein. Die Erziehungswissenschaft in ihrer Distanz zur Religionspädagogik (und auch umgekehrt) formuliert interkulturelle, nicht interreligiöse Verständigung. Der Europagedanke in seiner umfassenden Breite ist kaum ausgeprägt. Eine kooperativen Verbund zwischen den Erziehungswissenschaften und der Religionspädagogik gibt es derzeit in Österreich nicht, gewisse Bereiche wie Berufspädagogik und Medienerziehung haben jedenfalls damit nichts zu tun.

SAAT Nr. 12-13/2000, 9-10

Kindertaufe - Einschränkung der Freiheit?

"Unser Kind soll später einmal selbst entscheiden, ob es getauft wird", hört man (immer) öfter im persönlichen Gespräch. "Da wollen wir keinen Einfluss üben!"

Und jedesmal kommt dann die Frage auf: Wie sollen Kinder später entscheiden, wenn sie nie erfahren haben, worum es geht? Warum ist man zunehmend sprachlos, wenn es um die Sache Religion geht? Bei keinem anderen Thema würden Eltern so argumentieren. Selbstverständlich bringt man Kindern bei, was gut und schlecht ist und welche Regeln heute in der Gesellschaft und in der Schule richtig und wichtig sind (Ausnahmen bestätigen die Regel). Beim Thema "Religion" gilt das Interesse einer Förderung der Kinder ganz offensichtlich nicht so, wie es wünschenswert wäre. Erfahrungen, Möglichkeiten und Anregungen werden jedenfalls weniger gegeben, es gibt sogar im deutschsprachigen Raum ganze Regionen ohne jede religiöse Erfahrungen.

Eine Beschäftigung mit den Wurzeln unserer Kultur und Grundwerten, einer sinnlichen Erfahrung von Kirchenräumen und Gottesdiensten, religiösen Festen und Symbolen soll plötzlich eine Einschränkung der persönlichen Freiheit darstellen?

Tragende Lebenserfahrung

Bilder von Gerechtigkeit, Trost und Klage, biblische Geschichten und religiöse Lieder, Gebete und Wertvorstellungen: Verloren gehen elementare Lebenserfahrungen, die helfen und tragen können. Zum Menschen gehört - seit Beginn der Geschichte - Religiosität. Es ist gut, diese nicht auszuklammern, sondern mit Leben zu erfüllen. Zur Bildung eines Menschen gehört auch seine religiöse Bildung.

SAAT Nr. 12/2001, 15

Ist die Kirche ein Unternehmen? - Ein kirchenrechtlicher Studientag

Das Institut für Kirchenrecht und Evangelische Kirchenordnung der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien mit dem Institutsvorstand Univ. Prof. Dr. Gustav Reingrabner lud am 16. Jänner 2002 zu einem Studientag zu drei Themen ein: Die Kirche als Unternehmen - ist das so, was bedeutet es? Unbehagen in der Kirche - Gründe und Formen? Was ist "Unternehmenskultur"?

Zielgruppe waren Studierende, Pfarrer/innen, Mitarbeiter in Gemeinden und Personen in leitenden Funktionen. In Anwesenheit von Bischof Mag. Herwig Sturm und Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner war in der kleinen Gruppe der Teilnehmer/innen der Ausgangspunkt der Überlegungen einerseits die in jüngster Zeit öfter überlegte Frage, ob und inwieweit die Kirche in der Marktwirtschaft selbst "Unternehmen" ist, andererseits die Beobachtung, dass unter den Mitarbeiter/innen und Angehörigen der Kirche ein nicht unbeträchtliches Maß an Unbehagen vorhanden ist. In den verschiedenen Unternehmen hat sich angesichts ähnlicher Gegebenheiten ein Bemühen um Klimaverbesserung , die gleichzeitig auch etwas von den Zielen des jeweiligen Unternehmens umsetzen kann, ergeben.

Im Rahmen des Studientages war zu prüfen, ob angesichts der besonderen Gegebenheiten in der Kirche - in rechtlicher Sicht - derartige Überlegungen sinnvoll und nützlich und solche Inhalte brauchbar sein können. Anhand von betriebswirtschaftlicher und theologischer Literatur sowie Referaten und intensiver Diskussion wurden die einzelnen Themen erörtert und einige Vorschläge angeboten. Angesprochen wurden viele Fragen von Verwaltung und Gemeindeangelegenheiten, insbesondere der Anspruch von "Unternehmenskultur" - dem Umgang von und mit Mitarbeiter/innen sowie dem Verhältnis von geistlichen und weltlichen Amtsträgern - ebenso auch Fragen der protestantischen Identität in Österreich.

SAAT Nr. 3/2002, 11

Der Markt der Religionen

Der Markt der Religionen ist ständig in Bewegung. Neureligiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen sowie religiöse Gruppierungen tauchen auf und verlieren wiederum an Bedeutung. Ein Grund mehr, dass ein Handbuch zu dieser Thematik ständig aktualisiert werden muss.

Das Buch erscheint im Auftrag der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland.

Literaturhinweis: Hans Krech-Matthias Kleiminger/ VELKD (Hrsg.) (2006): Handbuch "Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen", 6. Auflage, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-03585-7 (9.9.2011)

SAAT Nr. 4/2003, 14

Saunabad und Familienlotterie - Weihnachtsbräuche in Europa

In den Niederlanden und Flandern dreht sich alles um Sinterklaas und seinen Diener, den "zwerte Piet". Am 6. Dezember stellen die Kinder einen Schuh und eine Karotte oder Heu für das Pferd des Nikolaus vor den Kamin. Sinterklaas bringt Lebkuchen, Spekulatius und Schokoladen-Buchstaben.

In Skandinavien ist das Julfest Tradition. Es entstand aus alten Ernte- und Mittwinterbräuchen, bei denen Julbrot gebacken, Julbier gebraut und Julstroh in der Julstube verstreut wird. Typisch in Finnland: Das gemeinschaftliche Saunabad am 24. Dezember und "gebackener Schwede", ein Festtagsgericht aus Schweinefleisch. Das Julfest endet am 13. Jänner mit einem großen Gelage.

Im Mittelpunkt die Krippe

In Italien steht nicht der Weihnachtsbaum, sondern die Krippe im Mittelpunkt. Alle Nachbarn wetteifern um die schönste "presepio". Am Heiligen Abend findet eine Art Familienlotterie statt, jeder zieht die Nummer seines Geschenks. Am 6. Jänner kommt die "Befana", eine alte, hässliche Hexe mit Besen und bringt braven Kindern Geschenke, bösen ein Stück Kohle.

In Griechenland ziehen am 24. Dezember Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Straßen, singen die "Kalanda". Das sind Lobgesänge, die Glück bringen. Sie bekommen dafür kleine Geschenke. Zwölf Nächte lang werden Weihnachtsfeuer zum Schutz vor Kobolden "Kalikanzari" entzündet. Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist Epiphani am 6. Jänner.

SAAT Nr. 20/2003, 15

Erster theologischer Grundkurs der Diözese Salzburg und Tirol 2004 war ein großer Erfolg

Nach dem Ablauf der Anmeldefrist für den ersten Theologischen Grundkurs zeigt es sich, dass es wesentlich mehr Anmeldungen als Plätze gibt, sodass es im Jahr 2005 einen weiteren Kurs geben wird. Insgesamt nehmen in diesem Jahr 30 Mitarbeiter/innen aus 12 Gemeinden am ersten Grundkurs teil, 22 Frauen und 8 Männer. Kursorte sind das Exerzititienhaus Maria Hilf/ Kufstein und das Gemeindezentrum Wörgl.

Grundlage für den Kurs ist der Evangelische Erwachsenenkatechismus, 6. Auflage 2000. Zusätzlich werden eine Kursmappe und Skripten zur Verfügung gestellt. Bibel und Gesangbuch dienen ebenso als Kursunterlagen. Bei jedem Kurstermin - 27./28.2., 24.4, 19.6., 2.10. und 13.11.04 - wird es einen Büchertisch geben. Der Kurs endet mit einer Schlussandacht und Überreichung eines Zertifikats am letzten Kurstermin.

Veranstalter des Theologischen Grundkurses ist die Superintendentur der Evangelischen Kirche A.B. in Salzburg und Tirol.

SAAT Nr. 3/2004, 11

Scharfe Kritik am Film "Die Passion Christi"

Der als Außenseiter-Projekt diskutierte Streifen über das Leben und Sterben Jesu ist bereits vor dem Kinostart ein Medienereignis geworden. Selbst "Newsweek" hat den Film als Titelstory gebracht.

"Die Passion Christi" spielte am ersten Tag nahezu 17 Millionen Euro ein. Damit verzeichnet das seit Monaten erwartete Leinwandepos über die letzten Stunden im Leben Jesu Christi in den USA die größte Startkopienanzahl aller Zeiten und übertrifft die bisherigen Spitzenreiter "Herr der Ringe" und "Harry Potter" deutlich. Kinobesucher in den USA zeigten sich tief berührt von dem Film. Besonders beeindruckt waren die Zuschauer von der Brutalität des Films.

Mel Gibson hat seinen Film erneut gegen die Vorwürfe von überzogener Gewaltdarstellung verteidigt. Er müsse die massive Gewalt gegen Jesus zeigen und den Zuschauer "über eine gewisse Grenze hinaus" bringen, um ihm so die "enorme Größe des Opfers" Christi begreiflich zu machen, sagte Gibson in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC. Wer Gewaltdarstellungen nicht ertragen könne, dürfe sich "The Passion of the Christ" nicht anschauen oder solle gegebenenfalls nach der Hälfte das Kino verlassen, so der Regisseur. Es sei niemand gezwungen, sich bis zum Ende anzuschauen, was Christus für die Menschen durchlitten habe.

Der Film wurde wegen dieser brutalen Szenen in den USA als nicht jugendfrei eingestuft. Auf Grund des massiven Protestes jüdischer Organisationen schnitt Gibson jene Szene aus dem Film heraus, wo die jüdische Volksmenge ruft: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" Die massivste Kritik stammt vom deutschen Betanien-Verlag. "The Passion" sei stark geprägt vom römisch-katholischen Mystizismus und Okkultismus in christlichem Gewand. Rabbiner Marvin Hier vom "Simon-Wiesenthal-Center" in Los Angeles kritisiert: "Jeder Jude in diesem Film, mit Ausnahme der Jünger Jesu, wird als grausam dargestellt. Sie haben dunkle Augen und Bärte - wie Rasputin." Kinostart in Österreich: 18. März.

SAAT Nr. 4/2004, 2

50 Jahre Comenius-Institut

Am 26. und 27. Mai 1954 traf sich der "Arbeitsausschuss der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Erzieher in Deutschland" in Frankfurt/ Main. Vertreter aus Verbänden und Kirchenleitungen gründeten das Comenius-Institut als "Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft". Aufgabe war, aus evangelischer Verantwortung theoretische Erkenntnisse und praktische Lösungen gegenwärtiger Erziehungs- und Schulprobleme zu fördern. Dieses Programm ist bis heute Richtschnur des Instituts über die 50 Jahre seines Bestehens.

Es ist gute evangelische Bildungsaufgabe, mit Hilfe von Erziehungs- und anderen Wissenschaften nach zeitgemäßer Theorie und Praxis in der Pädagogik zu fragen. Evangelische Bildungsverantwortung motiviert und verpflichtet zur Klärung der Fragestellungen, Methoden und Lösungen von Erziehungsprozessen.

Das Comenius-Institut versteht sich keinesfalls als Katechetisches Lehr-Amt der Kirche, theologische oder erziehungswissenschaftliche Fakultät einer Universität oder nur als religionspädagogisches Institut. Erwünscht ist in der Arbeit die Verantwortung für Bildung in allen Bereichen. Mit zunehmender Differenzierung und Pluralisierung von Bildung stellt sich naturgemäß die Frage nach einer Auswahl von Bearbeitungsprozessen.

Im Gedenken und Feiern in der Berliner Friedrichstadtkirche mit der Festansprache vom EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Dr. Wolfgang Huber wurde in einer Tagung - in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Berlin - das aktuelle Thema "Gerechtigkeit und Bildung" - Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungswesen - bearbeitet. So müsse die Evangelische Kirche für gleiche Ausbildungschancen aller Heranwachsender eintreten.

SAAT Nr. 19/2004, 9

Evangelisches Bildungswerk neu organisiert

Mit der Generalversammlung des "Evangelischen Bildungswerks in Tirol" am 6. November 2004 in Innsbruck und der Wahl eines neuen Vorstandes mit Kuratorin Bertlinde Schider/ Reutte und Dr. Günther Dichatschek/ Kitzbühel als Stellvertreter ist nunmehr auch für Tirols sieben Gemeinden die evangelische Erwachsenenbildung neu organisiert worden.

Entsprechend Daniel Goeudeverts Aussage, Ausbildung ohne Bildung führe zu Wissen ohne Gewissen, will evangelische Erwachsenenbildungsaufgabe - motiviert und beauftragt durch das Evangelium - Interessierte auf der Grundlage pädagogischer Bemühungen der Erwachsenenbildung für eigenständige Lebensgestaltung und Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und der Schöpfung ermutigen und befähigen, Erkenntnisse zu gewinnen und diese umzusetzen.

Angebote werden Themenbereiche aus Theologie, Spiritualität, Fachbereichen der Wissenschaft, Politik und Fort- und Weiterbildung im Wissen um die praktische Lebenshilfe sowie die befreiende und lebensbejahende Wirkung des Glaubens an Gott. Gefördert wird dabei das Gespräch von Menschen unterschiedlicher politischer, religiöser und kultureller Herkunft, wobei das Bemühen um die Vermittlung einer gewealtfreien Gesprächskultur Verpflichtung ist. Durch die Diasporasituation kommt evangelischer Erwachsenenbildungsarbeit eine besondere Bedeutung zu, die sich auch in ökumenischen Aspekten und einer Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zeigt.

SAAT Nr. 2/2005, 6

Körper - Klettern - Kur. Ein Abend der Evangelischen Woche

Zum Verhältnis Religion und Wellness sprach am 8. März der Studienleiter des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Dr. Christoph Quarch, in seinem Vortrag ".....denn auch hier sind die Götter". Wellness verspreche innezuhalten, zu sich zu kommen und mit der Dimension der Tiefe in Kontakt zu treten. Wohl könne der Mensch bei einer Kultivierung bei dieser Dimension in die Tiefe finden, aber die Gefahr, im Diesseits zu bleiben, sei groß, "wenn der Körper zum Quasireligiösen erhoben wird." "Es gibt hier eine Dimension, die über das Körperliche hinausragt. Viele Menschen, die diese Erfahrung gemacht haben, werden diese nicht mit Gott in Verbindung bringen. Dies ist Aufgabe der Theologie." Wellness als ambivalentes Phänomen ermögliche eine "diesseitige Erfahrung des Jenseits." Vom Laufen als Meditation sprach der Villacher Pfarrer Mag. Jürgen Öllinger. Kitzbühels Kurator-Stellvertreter und staatlich geprüfter Bergführer (und Heeresbergführer) Hans Nosko und der Psychologe Mag. Herwig Nosko wollen mit ihrem Team den Kirchenraum erweitern und Jugendlichen in der Natur- und Bergwelt eine Gottesbeziehung ermöglichen.

Grundgedanke der Gleichwertigkeit

Meditatives Wandern und Klettern, mit religions- und erlebnispädagogischen Elementen und alpiner Ausbildung verbunden, formt zu Persönlichkeit, Gemeinschaftssinn und Gläubigkeit. Von der Bergpredigt bis zu den Bergen in der Bibel ergeben sich Themenkreise im theologischen Bereich. Der tiefe evangelische Grundgedanke der Gleichwertigkeit jedes Menschen, die Erfahrung der Wichtigkeit einer Zielsetzung und des Erkennens eigener Grenzen sowie das Festigen des Gemeinschaftsgefühls und Glaubens mit meditativer Begleitung, Aktivität und Erlebnissetzung lassen dieses Projekt zukünftig weiterentwickeln. Von der Unzulänglichkeit des Kurbetriebes, wenn es nur um den oberflächlichen Bereich geht, sprach Äbtissin Sr. Mirjam Dinklbach vom Kloster Landskron. Die religiöse Dimension werde niemand aufgezwungen. Wer aber kommt, der trage diese Fragen in sich und könne entsprechende Antworten auch nützen.

SAAT Nr. 6/2005, 8

Bildungstag des Evangelischen Bildungswerks in Tirol

Beim Bildungstag 2006 des "Evangelischen Bildungswerks in Tirol", zu dem Kuratorin Bertlinde Schider als Leiterin am 27. Jänner in die Superintendentur nach Innsbruck einlud, wurden ganztägig grundsätzliche Fragen evangelischer Erwachsenenbildung bearbeitet.

Im vormittägigen Referat stellte Mag. Jakob Egg vom Katholischen Bildungswerk Tirol seine Arbeit und mögliche Kooperationsmodelle vor. Die Mitarbeiterschulung, Jahresplanung des Bldungswerks, Finanzierungsprobleme und personelle Besetzungen - Benennung von Bildungsbeauftragten in den Pfarrgemeinden und Nominierung eines Delegierten in die Superintendentialversammlung - sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen Evangelischer Jugend und Erwachsenenbildung waren am Nachmittag Arbeitsschwerpunkte. Mit einem eindrucksvollen Vortrag übr die "Alpenkonvention" schloss dieser Bildungstag. Im Anschluss fand die Generalversammlung in den Räumlichkeiten der Innsbrucker Christuskirche mit der Berichterstattung des Vorstandes und der Entlastung von Schatzmeister Kurator DI Friedrich Blindow statt.

SAAT Nr. 2/2006, 5

Lebensbegleitendes Lernen in der evangelischen Erwachsenenbildung

Immer mehr Erwachsene nützen die Angebote für lebensbegleitendes Lernen. Neue Initiativen sollen die Zahl der Lernwilligen erhöhen. Für die evangelische Erwachsenenbildung bedeutet dies eine herausaforderung, insbesondere für die Schulung der Zielgruppe der Mitarbeiter/innen in den kirchlichen Gremien und die verschiedenen Teilbereiche, die abzudecken sind.

Die Entwicklung der westlichen Gesellschaft zu Dienstleistungs- und Wissensgesellschaften läuft in einem enormen Tempo ab. Daher ist das oft zitierte "lebensbegleitende Lernen" unverzichtbar. Die Teilnahme an der modernen Wissensgesellschaft ist ohne regelmäßiges Weiterlernen nicht möglich.

Die moderne Arbeits- und Berufswelt verlangt höhere Qualifikationen. Dsa Basiswissen wird in dem vorhandenen berufsbildenden Schulwesen vermittelt, Fort- und Weiterbildung gehört - über die persönliche Fortbildung hinaus - zum Bestehen im beruflichen Alltag.

Lernen trägt ncht nur zu einer höheren Lebensqualität bei, sondern auch - und dies gilt insbesonere für evangelische Erwachsenenbildung - zu einer tiefer gehenden Beteiligung an der Gesellschaft. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2010 mindestens 12,5 Prozent der Bevölkerung an lebensbegleitendem Lernen teilnehmen sollen. Das "Evangelische Bildungswerk in Tirol" beteiligt sich mit seinen Angeboten im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen.

Für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in der Diözese Salzburg-Tirol gibt es zahlreiche Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, so den Theologischen Grundkurs, Studientage der Evangelishen Kirche in Österreich, Schulungen für Mitglieder eines kirchlichen Gremiums (Gemeindevertretung, Presbyterium), einen Ausbildungskurs für ehrenamtliche Klinikseelsorge, einen Lehrgang für den ehrenamtlichen Besuchsdienst, die Ausbildung zur Lektorin/zum Lektor, Aus- und Fortbildungen von Religionslehrer/innen sowie Bildungsangebote der Diakonie (siehe http://www.sichtbar-evangelisch.at > Angebote & Service > Aus- und Weiterbildung) (29.8.11).

Um auch bildungsferne Personen anzusprechen, starteten das Bildungsministerium und die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich (KEBÖ) die gemeinsame Informationsoffensive "Lernen bringt's". Einen Überblick über alle Möglichkeiten von Fort- und Weiterbildungsförderung bietet eine Datenbank mit folgender Internetadresse: http://www.erwachsenenbildung.at (29.8.11)

SAAT Nr. 5/2006, 15

Fort- und Weiterbildung für Ehrenamtliche

Im "Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001" wurde die Plattform "Freiwilligenakademie/ FWA" gegründet, deren Idee aus der Motivation entstand, gemeinsam qualifizierte Module und Weiterbildungsseminare für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen anzubieten. Es ist als Zeichen der Wertschätzung anzusehen, wenn Ehrenamtliche für ihr Engagement die Möglichkeit erhalten, ihre Kompetenzen - über ihre beruflichen Qualifikationen hinaus - zu vertiefen und neue zu erwerben.

Durch den Zusammenschluss von mehreren Organisationen ist ein übergreifender Wissens- und Erfahrungsaustausch gesichert, der von den Teilnehmer/innen als hilfreich und wertvoll angesehen wird. Der Blick über den Tellerrand der eigenen Institution gilt als bereichendere Erfahrung. Die Plattform ist eine Kooperation von Evangelischer Frauenarbeit, Evangelischer Jugend, IG Kultur Österreich, Kolping, Österreichischer Kulturplattform Oberösterreich, Naturfreunde Österreich und Selbstbestimmt-Leben-Initiative Linz. Das Seminarangebot erstreckt sich von Sponsorensuche, Vereinsrecht, Konfliktmanagement, Burnoutprävention, Macht und Ohnmacht von Teamarbeit bis zu Projektmanagement sowie Methoden und Strategien für den Non-Profit-Bereich bei Marketing und Werbung.

Ansprechpartner für die kostengünstigen Herbst- und Wintertermine der Freiwilligenakademie - ab 22. September 2006 mit vierzehntägiger Voranmeldung - ist die Evangelische Jugend Österreich: office@ejoe.at bzw. Tel. 01/317 92 66-18

SAAT Nr. 14/2006, 4

Innsbruck: Neue Klinikseelsorger/innen

Kriemhild Brachmaier und Romana Keusch wurden am 22. April in einem ökumenischen Gottesdienst in der Kreuzkapelle der Innsbrucker Klinik durch Anstaltenseelsorger Pfarrer Mag. Bernd Hof als ehrenamtliche Krankenhausseelsorgerinnen eingeführt. Gleichzeitig beauftragte Andreas Krzyzan, Leiter der katholischen Klinikseelsorge, drei neue katholische ehrenamtliche Seelsorgerinnen und einen Seelsorger.

Pfarrer Mag. Bernd Hof stellte seine Predigt unter das Wort aus Jesaja 60: "Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt", und betonte die Wichtigkeit der Präsenz von Seelsorgern/innen im Krankenhaus und die besondere Chance des Ehrenamtes.

Die sechs neuen Seelsorger/innenhaben ein halbes Jahr intensive theoretische und praktische Ausbildung hinter sich. Sie unterliegen ebenso wie hauptamtliche Seelsorger/innen, der Schweigepflicht und nehmen an monatlichen Supervisionen sowie regionalen und überregionalen Fortbildungsveranstaltungen teil.

Die Innsbrucker Klinikseelsorger ist ökumenisch ausgerichtet. Sie wird derzeit von acht römisch-katholischen und einem evangelisch hauptamtlichen Seelsorger sowie von 27 ehrenamtlichen Seelsorger/innen getragen, von denen sechs evangelisch sind.

SAAT Nr. 8/2007, 5 (Mitautor)

Die Chancen der Weiterbildungsakademie

Die Weiterbildungsakademie ist ein europaweit einzigartiges System zur Professionalisierung und Qualitätssicherung der Erwachsenenbildung. Für die evangelische Erwachsenenbildung und ihre Mitarbeiter/innen bietet sie neue Chancen zum Erwerb von Qualifikationen. Mit der Weiterbildungsakademie/ "wba" gibt es einen Qualifikationsrahmen für Erwachsenenbildner/innen, der Standards vorgibt und Kompetenzen überprüft sowie Qualifikationen vergleichbar macht. Interessierte Erwachsenenbildner/innen besuchen als wba-Studierende großteils virtuell die Weiterbildungsakademie. Um ein anerkanntes wba-Zertifikat erwerben zu können, müssen Praxiserfahrung, Wissen über Pädagogik, Gesellschaft, Bildung, und soziale und didaktische Kompetenz sowie Management- und Beratungskompetenz nachgewiesen werden.

Der Bildungsweg in der wba beginnt mit einer Standortbestimmung, in der erworbene Kompetenzen und Zretifikate überprüft und anerkannt werden. Fehlende Bildungsteile werden nach einer individuellen Laufbahnplanung nachgeholt. Passende Bildungsangebote stellen die mitwirkenden Bildungspartner zur Verfügung. Auch ein Diplom kann erreicht werden. Die Abschlüsse weisen die wba-Absolventen/innen als "Zertifizierte/r Erwachsenenbildner/in" bzw. "Diplomierte/r Erwachsenenbildner/in" aus.

Näheres unter http://www.wba.or.at (29.8.11)

SAAT Nr. 11/2007, 6

4.2 Publikation - Vorberufliche Bildung    

Aspekte der vorberuflichen Bildung in Schule und Hochschule

Der vorliegende Beitrag beruht auf umfassenden Studien der OECD und der Europäischen Kommission in den Jahren 2001 bis 2003 zu nationalen Politiken in Australien, Österreich, Kanada, der Tschechischen Republik, Dänemark, Finnland, Deutschland, Irland, Korea, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Spanien und dem Vereinigten Königreich im Bereich der Bildungs- und Berufsberatung und einer Studie der Weltbank in Chile, den Philippinen, Polen, Rumänien, Russland, Südafrika und der Türkei sowie auf der Lehr- und Forschungstätigkeit seit 1990 am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft der Universität Wien (Berufspädagogik/ Vorberufliche Bildung) und der Schülerberater- und Berufsorientierungsunterrichtspraxis des Autors seit 1975 bzw. 1980 (vgl. OECD 2004, SULTANA 2004, WATTS-FRETWELL 2004 - DICHATSCHEK 1994, 1995, 2003 und 2005).

Neben Schwachstellen in der nationalen Praxis gibt es durchaus erfolgreiche Lösungen im internationalen Bereich. Jedenfalls erkennt man grundlegende Abweichungen zwischen Organisation und Praxis des Unterrichts, der Bildungs- bzw. Berufsberatung und der öffentlichen Politik.

Ziel des Beitrags sind Hinweise auf praktikable Instrumente für eine Berufsorientierung und Bildungsberatung als schulische Maßnahme und Berufsberatung als Maßnahme des Arbeitsmarktservice (AMS) bzw. von Einrichtungen von Kammern (AK und WK) und privaten Institutionen sowie einer allgemeinen Verbesserung vorberuflicher Bildung.

"Unter Berufsberatung sind sämtliche Dienstleistungen und Aktivitäten zu verstehen, die dazu dienen, Bürger/innen jedes Alters und in jedem Lebensabschnitt dabei zu unterstützen, Entscheidungen in Bildung, Berufsbildung und die Berufswahl zu treffen und ihre Laufbahn zu gestalten. Solche Beratungsdienste können in Schulen, Hochschulen, Berufsbildungseinrichtungen, öffentlichen Arbeitsverwaltungen, Unternehmen, bei Freiwilligendiensten, auf Ebene von Gemeinschaften und im privaten Sektor angesiedelt sein. Die Aktivitäten können sich an Einzelpersonen und Gruppen richten und die Beratung kann persönlich oder über verschiedene Kommunikationsmittel (beispielsweise Hotlines und webbasierte Dienste) erfolgen. Das Leistungsspektrum umfasst Informationen zur beruflichen Laufbahn (gedruckt, elektronisch und in anderer Form), Beurteilungs- und Selbstbeurteilungsinstrumente, persönliche Beratungsgespräche, Berufsbildungsprogramme (um die Bürger/innen für die eigene Situation sowie die Chancen zu sensibilisieren und ihnen die Kompetenz zu vermitteln, ihre Laufbahn zu steuern), 'Schnupperprogramme' (um die Möglichkeiten kennen zu lernen, bevor man seine Wahl trifft), Programme für die Arbeitssuche und Angebote für Übergangszeiten" (KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2005, 11).

Unter Vorberuflicher Bildung versteht man alle Interaktionen zwischen Berufswahlsuchenden und anderen Personen, die unterstützend helfen, das Berufswahlverhalten in didaktischen Schritten bzw. individueller Beratung zu verbessern und den Ratsuchenden bei der Entscheidungsfindung und Realisierung zu unterstützen (Unterricht, Realbegegnungen und Beratung).

"Auf Grund der Teilaufgaben wird dieser Bereich der Berufspädagogik in der Regel im engeren Sinn als Orientierung über berufliche Bildung (Bildungsinformation) und die Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftswelt definiert. In der einschlägigen Literatur werden verschiedene Begriffe mitunter verwendet: Berufswahlvorbereitung, Berufsorientierung und Berufswahlorientierung. Zumeist haben sie identische Bedeutung. Ziel einer vorberuflichen Bildung ist das Erreichen einer altersstufengemäßen Berufswahlkompetenz, die entsprechendes Wissen, die Fähigkeit und Motivation als pädagogische Begriffe umfasst" (DICHATSCHEK 1995, 67; BERTELSMANNSTIFTUNG 2005, 7-13).

1 Vorberufliche Bildung in Schulen

Fähigkeiten und Fertigkeiten, die berufliche Laufbahn selbst zu planen und zu steuern, werden in der frühen Kindheit erzogen. Dazu gehören Selbstachtung, Selbstvertrauen und die Entscheidungsfindung.

  • In der Grundschule, der Primarstufe ist das schulische Angebot in den beiden Fächern "Sachbegegnung" (Vorschule) und "Sachunterricht" (Volksschule) vorhanden. Wesentlich ist der reibungslose Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe I oder Sekundarschule (Hauptschule bzw. AHS-Unterstufe), denn hier werden erste Entscheidungen mit Auswirkungen auf den weiteren Bildungsweg und damit auf berufliche Möglichkeiten getroffen. Bildungsberatung kann hier Unterstützung anbieten.
  • In der Sekundarstufe I wird die Vorberufliche Bildung/ Erziehung in den Lehrplan integriert, als eigenes Unterrichtsfach "Berufsorientierung" oder integrativ in den anderen Fächern mit Schwerpunkten in Deutsch, Geographie und Wirtschaftskunde und Geschichte und Sozialkunde. Allerdings gibt es hier erheblich Unterschiede, wie vorberufliche Bildung gehandhabt wird. Teilweise scheinen eher Fragen der Schulorganisation als die Bedürfnisse der Schüler/innen berücksichtigt zu werden. "Im Sekundarbereich I richtet sich die persönliche Berufsberatung häufig an Schüler/innen, die vor wichtigen Entscheidungen stehen(z.B. wenn es darum geht, zwischen bestimmten Fächern zu wählen, vor dem Ende der Pflichtschulzeit und vor dem Ende Übergang zum Sekundarbereich II bzw. zum Arbeitsleben). Persönliche Beratungsgespräche richten sich oft nicht an eine anhand klar definierter Bedürfnisse(z.B. geringe berufliche Reife, Unentschiedenheit, Fähigkeit zur Entscheidungsfindung) definierte Zielgruppe" (KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2005, 12).
  • In der Sekundarstufe II wird davon ausgegangen, dass die Schüler/innen bereits konkrete Entscheidungen , besonders in den weiterführenden berufsbildenden Schulen, für ihren weiteren Bildungsweg getroffen haben und damit kaum weitere Unterstützung benötigen. Übersehen wird jedoch, dass berufliche Bildungsgänge immer flexibler werden und eine breit angelegte berufliche Aus- und Weiterbildung ein umfassendes Spektrum von Karrieremöglichkeiten und beruflichen Optionen eröffnet. An allgemein bildenden höheren Schulen wird teilweise viel Zeit für die Vorbereitung auf eine Wahl eines Studienfaches bzw. die Studienplatzbewerbung aufgewendet. Folgerungen für das Berufsleben und die Arbeitsmarktsituation werden im Regelfall kaum berücksichtigt.
Unzureichend ist die entsprechende Ausbildung der für die vorberufliche Bildung zuständigen Personen (vgl. Punkt 3). Berufsorientierungslehrer/innen und Schulberatungsdienste verfügen über geringe Beziehungen zur Arbeits- und Berufswelt. Berufsberatungsdienste verfügen kaum über strukturierte Konzepte, um eine Entwicklung des Unternehmergeistes und unternehmerische Kompetenzen bei Schüler/innen zu fördern. Im Zentrum der Berufsberatung steht die nichtselbständige Arbeit, eine Selbständigkeit wird kaum berücksichtigt.

1.1 Fragen an die Bildungspolitik

Eine Reihe von Fragen an die Bildungspolitik ergeben sich damit. Wie früh sollen vorberufliche Programme in der Pflichtschule beginnen und wie lange sollen sie dauern? Gibt es Probleme, dass alle Schüler/innen die notwendige Unterstützung erhalten? Wo Allgemein- und Berufsbildung im nationalen Schulsystem getrennt sind, ergibt sich die Frage nach der Sicherstellung vorberuflicher und beruflicher Bildung. Im Fall der vorberuflichen Bildung bedarf es der Klärung und Gewichtung zwischen Berufsorientierung (Unterricht), Einzelberatung (Beratung), Erkundungsmodellen und berufspraktischen Tagen (Realbegegnungen). Welche Angebote sind für benachteiligte und mögliche Schulabbrecher/innen bereit zu stellen? Bedarf es einer externen Unterstützung? Welche Qualifikationen müssen gegebenenfalls für Externe geschaffen werden?

1.2 Lösungsansätze - Beispiele

Zwei erfolgversprechende Beispiele von Lösungen veranschaulichen schulische Bemühungen in vorberuflicher Bildung:

  • In der kanadischen Provinz Quebec werden die Schulen ermutigt, nach dem Konzept der "berufsorientierenden" Schulen (l'école orientante)zu arbeiten. Eine Planung der persönlichen und beruflichen Zukunft wird während der Schulzeit als eines von fünf Lernfeldern betrachtet. Ziel ist es, in der Grundschule die Identitätsentwicklung der Schüler/innen zu unterstützen und in der Sekundarstufe den Schüler/innen Orientierungshilfe für die beruflicher Planung zu geben. Sicherzustellen ist, dass die Schüler/innen über den Nutzen des Unterrichts - Sprachen, Mathematik, Natur- und Geisteswissenschaften , Kunst und Musik - und über die Gründe für das Lernen klar werden. Zur Umsetzung des Konzepts bedarf es einer Erhöhung von Berater/innen und einer Zusammenarbeit zwischen Lehrer/innen und Berufsberater/innen sowie eines Aufbaus von Partnerschaften mit Eltern und lokalen Gemeinschaften.
  • In Finnland wurden Aufgabenbeschreibungen für Lehrer/innen und beteiligte Akteure/innen festgelegt, so dass die Erbringung bestimmter Dienstleistungen garantiert ist. Dadurch wird das Mindestleistungsniveau angehoben und die institutionelle Verantwortung der Schulen für vorberufliche Bildung gefördert.
1.3 Beurteilung der Qualität

Nach DICHATSCHEK (1997) geht es in der aktuellen Diskussion um die Qualität der schulischen vorberuflichen Bildung weniger um das, was Schülerberater/innen und Lehrer/innen interessiert. Schulverwaltung, Lehrer/innen und Schüler/innen bzw. Eltern wollen wissen, wie gut die Dienstleistung der Schule und ihre Produkte in Form von Unterricht, Beratung und Realbegegnungen sind.

Qualität ist die Beschaffenheit, gemessen an den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen. Dies heißt, sie ist eine Eigenschaft, definiert als Schüler/innenbezogenheit, und eine Beziehung, definiert als Anforderungen. In wirtschaftlichen Produktionsbereichen lässt sich eine Ergebnisqualität eher messen als in Dienstleistungsbereichen. Hier hat man die Aufgabe, die Beschaffenheit einer schulischen und der Schüler/innen- bzw. Elternbeteiligung bedürfenden Leistung auf Grund von Erwartungen und Einstellungen auf ein bestimmtes Anforderungsniveau zu erstellen. Da die Schüler/innen und Eltern unmittelbar an der Beratung und teilweise eingebunden in den Berufsorientierungsunterricht mitwirken, ist die Beratungsstrategie und Unterrichtsdidaktik wesentlich. Die Dienstleistung der Schule ist als Prozess- und Ergebnisqualität zu definieren. Dazu bedarf es Qualitätsstandards, zu welchen materiellen Ressourcen und personelles Potenzial gehören. Was als Qualität betrachtet wird, ist maßgeblich geprägt von den Werten und Haltungen derjenigen, welche Merkmale und Messlatten festlegen. Idealerweise beginnt in der schulischen vorberuflichen Bildung dieser Lernprozess bei den Lehrern/innen und Berater/innen, bevor externe Stellen anfangen, normative Maßstäbe vorzuschieben.

Zur Veranschaulichung sollen drei Aspekte angesprochen werden:

  • Bildungsberater/innen und Berufsorientierungslehrer/innen praktizieren Beratung und Unterricht in unterschiedlicher Größenordnung, bemühen sich um Testergebnisse und setzen Hilfsmittel ein. Die Berufsinformationszentren(BIZ) tragen zur Verbesserung der Einzelinformation bei und ermöglichen eine bessere Wahrnehmung der Beratung.
  • Die Stärke der notwendigen Prozessorientierung bedarf einer Beziehungsgestaltung von Schüler/innen, Berater/innen und Lehrer/innen. Die hohe Gewichtung des Gesprächs, der Unterrichtsmittel und des Informationsmaterials sowie des gesamten Methodenrepertoires bedarf einer Handlungsbereitschaft aller und jedenfalls in der derzeitigen Situation besser geklärter normierter Rahmenbedingungen.
Der Zustand einer Verbindlichkeit von Lehr- und Lernzielen mit der Unverbindlichkeit der Organisationsform sowie der Freiwilligkeit und möglicher Schwierigkeiten bei der Organisation berufskundlicher Tage in der Sekundarstufe I ist diskutabel, weil Teile der Schüler/innen durch den Rost schulischer Bemühungen fallen.

  • Komplexer ist die Frage der Beratungsergebnisse zu sehen. Hier ist die kommunizierte Qualität diskutabel. Neben den sichtbaren und quantifizierten Ergebnissen - wie schulische Entscheidungen und berufliche Lösungen - sind die unsichtbaren und damit nicht quantifizierbaren Lösungen und Leistungen hervorzuheben: Begleitung der Klient/innen und Verbesserung der Entscheidungsfähigkeit.
Es zeigt sich, dass verstärkt Konzepte in der schulischen vorberuflichen Bildung zum Tragen kommen müssen, verbindlichere Maßstäbe notwendig sind und Ergebnisse vorberuflicher Bildung mehr Sozial-Marketing verdienen: Wer tut etwas? Was wird getan? Wie wird es getan? Publikationen und sequenzartige Fortbildung reichen offensichtlich nicht aus.

Für vorberufliche Bildung in der Schule - Unterricht, Beratung und Realbegegnungen - gilt demnach die einfache Formel: Substanz + Resonanz + Akzeptanz = Qualität.

2 Vorberufliche Bildung in der Hochschulbildung

2.1 Studentische Beratung

Viele Studierende haben kaum oder gar nicht die Möglichkeit, Beratung in Anspruch zu nehmen. Beratungsdienste sind mitunter dünn gesät - man denke nur an die Auflassung des Jungakademikerservice des AMS Wien - und Studierenden steht nicht die Dienstleistungspalette zur Verfügung, die sie für entsprechende Entscheidungen über ihren Bildungsweg und ihre berufliche Laufbahn benötigen. In Europa mangelt es an qualifiziertem Personal, um einer studentischen Berufs- und Laufbahnberatung gerecht zu werden. Jedenfalls findet die berufliche Entwicklung, die Unterstützung der Studierenden bei der Entwicklung von Kompetenzen zur Gestaltung ihrer beruflichen Laufbahn, bei der Aneignung unternehmerischer Fähigkeiten und Entscheidung für eine selbständige Tätigkeit, zu wenig Beachtung (vgl. KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2005, 21). Spezifische Beratungsbedürfnisse bestimmter Studenten/innengruppen werden oftmals nicht beachtet, man denke an die Personengruppe in der Übergangsphase zwischen Studium und Beruf, Studienabbrecher/innen, Fachwechsler/innen und Ausländer/innen.

Fragen an die Bildungspolitik ergeben sich aus dem Dienstleistungsumfang und einem Anrecht für Hochschulberatung. Qualität, Kompetenzen und Qualifikationen des Personals sind anzusprechen, eine Verknüpfung mit externer Arbeitsvermittlung ist offen, Seminare zum Selbstmanagement der beruflichen Laufbahn und Entwicklung fehlen.

Als Beispiel erfolgreicher Lösungen ist der Beratungsdienst des Trinity College Dublin (Career Advisory Service) anzuführen, der Studierenden, Absolventen, akademischen Mitarbeiter/innen und Arbeitergeber/innen eine breite Palette von Dienstleistungen anbietet. Persönliche Beratung und eine umfassende Bibliothek mit einem breiten Spektrum von Online-Ressourcen stehen zur Verfügung. Der Beratungsdienst organisiert Messen zur Kontaktaufnahme mit Arbeitergeber/innen, Zugangsmöglichkeiten zu Stellenangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten für Praktika und Ferialjobs. Seminare zur Stellensuche finden regelmäßig statt und zeitlich befristetes Mentoring steht zur Verfügung.

2.2 Vorberufliche Bildung - Universität

In der Regel ist heute ein Universitätsstudium eine berufsbezogene Ausbildung, zumeist ein Bestandteil einer solchen Ausbildung. Das Humoldt'sche Ideal eines Studiums mit dem Ziel der Vervollständigung der Allgemeinbildung hat angesichts der heutigen hohen Anforderungen an die Qualifikation der Berufstätigem seine Geltung eingebüßt. Aus diesem Verständnis heraus beschäftigt sich die Erziehungswissenschaft im Teilbereich Berufspädagogik mit Vorberuflicher Bildung als Hinführung zur Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftswelt und Orientierung über berufliche Bildung. Der Autor dieses Beitrags leistet mit seiner Lehrveranstaltung dazu einen Beitrag (Berufswahltheorien; Vorberufliche Bildung und Erziehung in Schule, Arbeitsmarktservice, Wirtschaft; bei Sozialpartner; Vorberufliche Bildung und Politische Bildung).

3 Ausbildungen und Qualifikationen von Lehrenden und Berater/innen unter OECD- und EU-Aspekten

OECD und EU kritisieren die Regierungen, die bislang bei der Festlegung der Inhalte und der Struktur der Erstausbildungen und der Verknüpfung mit den allgemeinen politischen Zielen in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Beschäftigung "äußerst inaktiv" waren (vgl. ausführlich dazu KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2005, 51). Mangelnde Evaluation der Ausbildung, erhebliche qualitative und inhaltliche Unterschiede zwischen den Beratungsdiensten und Ausbildungen in Feldern, die bei der Berufsberatungskompetenz eine geringe oder gar keine Rolle spielen, werden als negativ eingestuft. Die Dauer der Erstausbildung reicht in den Staaten der OECD und EU von drei Wochen bis zu fünf Jahren. Zahlreiche Kurzausbildungen sind nicht geeignet, das für die Tätigkeit erforderliche Wissen und die notwendigen Fertigkeiten zu vermitteln. Zuarbeitende Kräfte in den Beratungsdiensten - etwa in Informationsstellen oder kommunalen Dienstleistungszentren - erhalten keine Ausbildung.

"Die gegenwärtige Ausbildung ist in vielem zu bereichsspezifisch und die bestehenden Qualifikationsstrukturen erlauben keine Mobilität der Beratungskräfte zwischen dem Beschäftigungs- und dem Bildungsbereich oder wenigstens zwischen Arbeitsfeldern innerhalb des Bildungsbereichs" (KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN 2005, 51).

Anzutreffende Lücken in Ausbildungsprogrammen beziehen sich häufig auf IKT-Kompetenz, Kompetenzen zum Angebot im Rahmen schulischer Lehrpläne, Kenntnisse von Veränderungen am Arbeitsmarkt und Kenntnisse in Organisation und Management von Beratungsdiensten und Schulprogrammen.

Für Österreich gilt, dass lediglich APS-Lehrer/innen der Sekundarstufe I (Haupt- und Sonderschule/HS-SS) und II (Polytechnische Schule/PTS) ein Ergänzungslehramt (HS-SS) bzw. kombiniertes Lehramt (mit Lebenskunde/PTS) erwerben können. AHS- und BMS/BHS-Lehrer/innen haben kein Studienangebot für ein universitäres Lehramtsstudium. Lediglich die Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universitäten Klagenfurt, Graz und Wien bietet einen Hochschullehrgang für diesen Fachbereich an. Bildungsberater/innen aller Schulformen haben die Möglichkeit, berufsbezogen eine stufengemäße Ausbildung des Schulpsychologischen Dienstes zum/ zur "Schüler- bzw. Bildungsberater/in" absolvieren zu können. Ein interner Ausbildungsgang mit entsprechenden Fortbildungen läuft für Berufsberater/innen des Arbeitsmarktservice.

Beispiele durchaus erfolgreicher Lösungen laufen in den angelsächsischen Ländern:

  • In Kanada bieten die "Standards and Guidelines for Career Development Pracitioners" einen Rahmen, innerhalb dessen eine Reihe von Funktionen festgelegt werden können. Dieser Rahmen wurde mit Hilfe eines sorgfältigen Konsultations- und Konsensprozesses entwickelt. Er legt Kernkompetenzen fest, über die alle Berufsberater/innen - unabhängig von ihrem Arbeitsplatz - verfügen müssen. Spezielle Kompetenzen, je nach Art des Angebots, Arbeitsumfeldes und der Klientengruppen variieren.
  • Die "University of East London" bietet einen Lehrgang "Postgraduate Diploma in Career Guidance" an, der Personen mit einem anerkannten Universitätsabschluss oder einer gleichwertigen Ausbildung offen steht. Zu absolvieren ist er als Vollstudium einjährig oder als Teilstudium zwei- bzw. dreijährig mit Inhalten zur Beratungstheorie und Praxis, Chancengleichheit, Wandel und Entwicklung einer Organisation(einschließlich der Analyse von Beratungseinrichtungen und ihrer Organisationstheorie und Change Management), Arbeitsmarktstudien sowie Bildungssystemen und Praxis.
Literaturhinweis:

Dichatschek G.(2008): Aspekte vorberuflicher Bildung in Schule und Hochschule, in: Erziehung und Unterricht 5-6/2008, 445-451

4.3 Publikation - Politische Bildung    

Für eine andere Welt - Die Dekade zur Überwindung von Gewalt

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), dem 342 christliche Kirchen aus 120 Ländern angehören, rief am 4. Februar 2001 in Berlin eine "Dekade zur Überwindung von Gewalt" ins Leben. Wenn am beginn des dritten Jahrtausends Gewaltfreiheit als Zeil angestrebt wird, so reiht sich der Aufruf an das Christentum neben jene religiösen Bewegungen, die zu Beginn des ersten Jahrtausends vor Christus im Fernen Osten unter dem indischen Wort "Ahimsa" - "Nicht-Töten", "Nicht-Verletzen" - zu einem Auszug aus einer Welt und Gesellschaft aufrief, die zutiefst von Gewalt und ihren Randerscheinungen beeinflusst wird. Stand früher eine innere Ablösung von dieser gewaltverhafteten Welt im Mittelpunkt, so ist heute der Aufruf an die christlichen Kirchen von der Hoffnung getragen, diese Welt in Richtung Frieden und Gewaltfreiheit zu verändern.

Dass eine solche Welt eine neue und andere sein muss, bringt schon die frühe Johanneische Christengemeinde zum Ausdruck, als Jesus im Verhör vor Pilatus meint, sein "Reich" sei "nicht von dieser Welt", weil seine Anhänger und er nicht mit der Waffe in der Hand gegen seien Auslieferung gekämpft haben(Joh 18,36). Die biblischen Schriften dokumentieren - aus verschiedensten Zeiten und Lebenssituationen heraus - das Bemühen und die teilweise Möglichkeit, neue und befreiende Perspektiven zu entwickeln. Göttliches erscheint nicht mehr als Herrschergewalt (Elohim), sondern als Jahwe und bei Jesus als Abba - als fürsorgerliche Zuwendung. So können und werden Wahrnehmungsgewohnheiten verändert. Religiös motivierte Nachahmung eines Raubtieres entwickelt sich allmählich zur religiös motivierten Anerkennung der unantastbaren Würde jedes Menschen mit der Veränderung zu einem neuen Paradigma: Aus Blutrache, Kriegen, Vernichtungswahn, Jugendgewalttätigkeiten, Gewalttätigkeiten im Sport wird letztlich der Versuch einer geschichtlich angelegten Grundlegung von Demokratie und Menschenrechten.

Wer sich mit Gewalt und Gewaltanwendung beschäftigt, erschreckt mitunter selbst über Phänomene wie Sklaverei, Minderbewertung von Frauen und alle möglichen Spielarten von Tötung - Jäger, Krieger, Herrscher, Henker und Opferpriester - in der Regel mit fast ausschließlich männlich orientierten Wahrnehmungs- und Denkstrukturen.

In diesen Wochen kann man nicht über Gewaltanwendung sprechen, ohne sich an die Bilder von New York zu erinnern. Die Irrationalität militärischen Eingreifens, das wieder Menschenleben kostet und neuen Hass schürt, ist weltweit zu beobachten. Die Delegierten 1998 bei der Vollversammlung des ÖRK in Harare hatten bei der Beschlussfassung der Dekade freilich ein anderes Szenario vor Augen. Es geht um die generelle Auseinandersetzung mit dem breiten Spektrum von direkter und struktureller Gewalt, also beispielsweise um eine Analyse von Bürgerkriegen, Waffenexporten, Entwicklungshilfe, Gewaltbereitschaft gegenüber Ausländern und Frauen, der niedrigen Hemmschwelle von Aggressionen bei Jugendlichen und unter anderem auch um versteckte Macht- und Gewaltpotentiale in Institutionen. Dies ist zutiefst die zentrale pädagogische Aufgabe einer Politischen Bildung/ Erziehung mit Friedenserziehung.

Realistische Perspektiven?

Wie immer der Begriff "Kultur" heute verstanden wird, es geht auch um eine "Kultur der Überwindung von Gewalt" und für eine "Kultur des Friedens und der Versöhnung". - Wie realistisch sind solche Perspektiven und Vorhaben? Der prominente deutsche Friedensforscher Fernando Enns antwortete am Impulstag zur Dekade im November 2001 in Wien mit der Feststellung, dass es einmal eine Zeit gab, da niemand glaubte, dass die Sklaverei, Rassentrennung oder gar die Trennung Deutschlands einmal überwunden werden könnte. Man darf davon ausgehen, dass wir noch über Erfahrungen staunen werden, die wir im Laufe der "Dekade zur Überwindung von Gewalt" machen werden.

Dichatschek G. (2002): Für eine andere Welt - Die Dekade zur Überwindung von Gewalt, in: SAAT 7/2002, 7

Enns F. (2003): Friedenskirche in der Ökumene. Mennonitische Wurzeln einer Ethik der Gewaltfreiheit, Göttingen, ISBN 3-525-56550-X

Boehnke K.-Fuß D.-Hagan J. (Hrsg.) (2002): Jugendgewalt und Rechtsextremismus. Soziologische und psychologische Analysen in internationalen Perspektiven, Weinheim-München, ISBN 3-7799-0477-2

Eisermann J. (2001): Mediengewalt - Die gesellschaftliche Kontrolle von Gewaltdarstellungen im Fernsehen, Wiesbaden, ISBN 3-531-13540-6

5 Reflexion    

Der Beitrag wurde zunächst zu jener Zeit abgefasst, wo man sich an 20 Jahre Internetsurfen erinnert.

  • Der Brite Tim Berners-Lee vom Kernforschungszentrum CERN lud seine Kollegen am 2. August 1991 in einem Diskussionsforum ein, einen Hyperlink anzuklicken. Zwei Jahre zuvor hatte der Physiker mit einem Entwurf für das "World Wide Web" begonnen.
  • In der Folge verbreitete sich WWW sehr schnell weltweit (vgl. http://www.wdr.de/Fotostrecken/wdrde/Medien/2011/08/www.jsp?hi=Kultur) (29.8.11).
Im Folgenden wird reflexiv und ausblickend auf die Themenbereiche "Kirche und Publizistik", "IT-gestützte Netzwerkarbeit", "Politische Bildung" und "Dialogfähigkeit mit Interessierten" als zunehmend wichtige Elemente einer Medientätigkeit eingegangen. Zunehmend wichtig genommen wird der Umgang mit Medien bzw. einem Medium von den Einzelnen bzw. die Gesellschaft.

5.1 Kirche und Publizistik    

Im Folgenden soll zunächst auf die Thematik von Kirche und Publizistik aus der Sicht eines Betroffenen eingegangen werden und was Zukunftstauglichkeit in diesem Zusammenhang bedeutet (vgl. WOLF 2004, 1-6). Es ist zweifelsohne Carola WOLF als langjähriger Pressesprecherin des Kirchentages und Mitglied publizistischer Gremien der Evangelischen Kirche Deutschlands zuzustimmen, dass die Distanz zwischen Kirche und Publizistik in den vergangenen sechzig Jahren abgenommen hat.

Für Österreich haben sich die Konturen von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit keineswegs verwischt. Kirchliche Publizistik hat sich hier unterschiedlich institutionalisiert.

  • Eigene Pressereferenten sind kaum wahrnehmbar, vorhandene eigene Presseorgane werden von kirchlichen Theologen geführt.
  • WOLF fragt nicht zu Unrecht, ob hier nicht etwa eine Loyalitätsgarantie gegeben ist. Diözesanredaktionen spielen keine wesentliche Rolle.
  • Auf der Gemeindeebene wird ehrenamtlich von Nicht-Theologen, zumeist ohne fachkundigen Rat, gearbeitet. Knappe Kirchenfinanzen spielen naturgemäß eine Rolle. Zum schwachen Anzeigenangebot kommt eine geringe Identifizierung der Mitglieder mit ihren Gemeinden dazu (vgl. die jeweilige Wahlbeteiligung bei Wahlen zu kirchlichen Gremien/Gemeindevertretungswahlen, die Gottesdienstbesuchszahlen von Einheimischen und die Besuchszahlen von Religionsunterricht, Jugendkreisen und Veranstaltungen sowie Evangelischen Bildungswerken).
  • Öffentlichkeitsarbeit kann nicht fehlende Inhalte, in der Folge fehlende Strukturen und fehlende Wahrnehmung evangelischer Identität ersetzen. Dies alles, obwohl es ein großes Rollenspektrum in den Gemeinden gäbe, das aber offensichtlich kaum ausgeschöpft wird (vgl. WOLF 2004, 2; DICHATSCHEK 2005, 14).
  • Von Mediensüchtigkeit in dieser Diasporasituation kann nicht gesprochen werden. Der "Evangelische Presseverband", "Evangelische Pressedienst"/ epdÖ und das "Amt für Hörfunk und Fernsehen" arbeiten für ihre vorhandenen Ressourcen entsprechend und bringen sich mit ihren Möglichkeiten in die Medienlandschaft ein.
  • Übrig bleibt ein hoher Prozentsatz an uninformierten und kaum erreichbaren Mitgliedern, die bestenfalls die attraktiven TV-Übertragungen und Dokumentationen sehen (können), wobei die Frage nach den Sendeplätzen von der Nacht- in die Tageszeit auch zu stellen wäre.
  • Dass kirchliche Sprache mitunter unverständlich bleibt, dass Kirche sich dem Dialog, der Auseinandersetzung stellen muss und nicht nur Internetpräsenz mit Forendiskussion zeigt, ist Realität geworden.
  • Eine "Evangelische Medienakademie" oder entsprechende qualifizierte Lehrgänge für evangelische Publizistik/ Pressearbeit mit Zertifizierung, etwa an Evangelischen Akademien, gibt es in Österreich nicht, eine Zusammenarbeit mit Deutschland ist dem Autor nicht bekannt.
  • Entsprechend ist bei jungen Leuten und den Adressaten ein Interesse für Kirche, ihre Inhalte und ethische Maßstäbe kaum entwickelt. Eine Bündelung evangelischer Publizistik erschiene unter den gegebenen Umständen sinnvoll. Gute Fachkräfte, die publizistisch ausgebildet und/oder entsprechende Erfahrungen aufweisen, lassen Synergieeffekte erzielen und könnten in eine solche Arbeit verstärkt - mit verständlicher Sprache und Zielgruppenorientierung - eingebracht werden.
5.2 Netzwerkarbeit    

Maßnahmen und Strategien zur Verbesserung von Kommunikation und Information sowie einer Verbesserung von Lehre, Unterricht und Forschung werden mit Qualitätszirkeln, Vernetzungen und EU-Bildungsprogrammen bekannt gemacht (vgl. DICHATSCHEK 2004, 65).

Das Besondere an Vernetzungen ist der Kontrast mit eigenen Eindrücken, neuen Erkenntnissen und Wahrnehmungen aus anderen Kontexten der Partner/innen. Das innovative Element auf neuem Wissensstand bedarf einer Ebene des Netzwerks, von der angenommen wird, dass diese mittels Verbund verschiedener, sich ergänzender Kompetenzen, eine größere Wirkung erzielt. Man erwartet als Teilnehmer/innen nicht nur mehr Austausch und wechselseitige Anregungen, sondern auch neue Formen von Wissens- und Erfahrungstransfer. Überdies wird angenommen, dass der Verbund ergänzende Kompetenzen bewirkt und der Thematik größere Wirkung verschafft (vgl. ergänzend SCHUBERT 2008, 8-19).

Ausgehend von der Mitarbeit und den Erfahrungen mit zwei schulischen EU-Netzwerken

sowie vier außerschulischen Netzwerken

wird rück- und ausblickend Netzwerkarbeit beurteilt.

Zu danken hat der Autor den Koordinatoren der beiden EU-Netzwerke, Frau Christine Lange (DGB Bildungswerk Berlin-Brandenburg) und Frau Mag. Renate Kremser (Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft Graz) sowie dem Initiator und Koordinator des Wiki-Projekts "Netzwerk Gegen Gewalt", Herrn Dr. Helmut Leitner. Ebenfalls zu danken ist dem Team des Ökumenischen Rates der Kirchen für ihre Zusammenarbeit.

Schulische Netzwerke    

Bisherige Erfahrungen mit diesen Netzwerken sind im deutschen Sprachraum ermutigend. In diesem Zusammenhang wird beispielhaft auf die Erkenntnisse im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) hingewiesen. So zeigt die erste Evaluationsstudie der Bertelsmann-Stiftung, dass Netzwerke wirkungsvolle Impulsgeber für die Schul- und Unterrichtsentwicklung darstellen, weil sie eine Reflexionshilfe ermöglichen und neue Entwicklungswege aufzeigen(vgl. BERTELSMANN-STIFTUNG 2000; CZERWANSKI 2002, 62-63). Nach FINK-BURKARD (2002) bringen Netzwerke neue Ideen an die Schulen, geben Hilfe, fördern das Überdenken eigener Annahmen, geben Bestätigungen für eigene Wege und tragen zur Erweiterung des persönlichen Methodenrepertoires bei Lehrkräften bei.

Auch über die Bedingungen eines Erfolges schulischer Netzwerke liefern vorliegende Studien und Erfahrungsberichte erste und folgende Ergebnisse (vgl. DÜCHTING 2001, GERLING 2001, KROHN 2001, CZERWANSKI/HAMEYER/ROLFF 2002, SCHUBERT 2008), die als Gelingensbedingungen für Netzwerke in der Folge zusammengefasst werden.

Gelingensbedingungen für Netzwerke (vgl. HAENISCH 2003, 318)

  • Allgemein: Interesse an Entwicklungen und Innovationen - Wille zur Veränderung
  • Ziele-Inhalte-Arbeitsprogramm: Operationalisierung von Zielen, Festlegung des Arbeitsprogrammes mit Weiterentwicklung in der Netzwerkarbeit, Verständigung auf ein Thema mit Verteilung der Teilbereiche in den Schulen
  • Organisation: Leitungs- und Moderationskompetenz, Steuergruppe,, Koordinationsschule, Einbindung der Schulleitung und wenig engagierter Kollegen/innen
  • Arbeitsprozess: Beginn der konkreten Arbeit, Sozialphase/ Treffen der Beteiligten mit verbindlichen Absprachen, Terminplanungen, Verteilung von Aufgaben
  • Unterstützung: Finanzierung/Budgeterstellung für Besuchsreisen und Fortbildung - Einholung von Erfahrungsberichten - Einbindung der Schulaufsicht
  • Transfer in die Schulen: Informationsphasen/ Konferenzen, Protokolle der Steuerungsgruppe, Newsletter - Diskussionszirkel, Angebote an die Kollegen/innen - Schulinterne Lehrerfortbildung/SCHILF - Verknüpfung der Netzwerkthemen mit der schulinternen Arbeitsplanung
Auch die internationale Forschung verweist auf die Bedeutung schulischer Netzwerke und ihre Gelingensbedingungen (vgl. FULLAN 1997/2000, WASLEY u.a. 1998). Vor allem wird der Wert solcher Netzwerke für die Lehrerfortbildung, die Veränderung der Schul- und Schulleitungspraxis und der Erkundung anderer Schul- und Unterrichtsmilieus mit externer Rückmeldung herausgestellt. WASLEY streicht das Erzielen von mehr Fortschritt in den Schulen heraus, wobei die interne Teambildung besonders betont wird. Zur Steigerung der Effizienz und dem Gelingen werden insbesondere innerschulische Lerngemeinschaften als Schlüssel für Innovationen betrachtet, vor allem wenn sie auf Kontinuität angelegt sind.

Kriterien zur Bewertung von schulischen Netzwerken

  • Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch
  • Möglichkeiten für neue Ideen und Impulse
  • Möglichkeiten zum Einbringen von Fragen und Problemen aus eigener Praxis
  • Möglichkeiten zum Feedback
  • Möglichkeiten zum gemeinsamen Erarbeiten gemeinsamer Lösungen
  • Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Partner und zum Knüpfen von Kontakten
  • Möglichkeiten zur Nutzung eines "kritischen Freundes"
  • Möglichkeiten der Dokumentation
Ausgewählte IT-gesteuerte Netzwerke - Kurzbeschreibung    

Schulische Netzwerke    

EU-Projekt Tolerantschools.org - ein europäisches Netzwer (bereits abgelaufen)

Die europaweiten, fremdenfeindlichen und gewalttätigen Vorfälle drohen den Konsens einer demokratischen Gemeinschaft zu erschüttern, wenn nicht aus der Gesellschaft heraus Ächtung und Abwehr erfolgen. Daraus stellten sich für das IT-gestützte Projekt drei Hauptziele:

  • Sensibilisierung für die Gefahr des Rechtsextremismus und eine Auseinandersetzung mit seinem geschichtlichen Hintergrund sowie den Phänomenen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und verschiedenen Formen der Diskriminierung
  • Abbau dieser Tendenzen und präventive pädagogische Arbeit und
  • Aufbau einer europaweiten Informationsnetz- und Kooperationsplattform im Internet ("europäisches Netzwerk) zum Austausch von Erfahrungen und zum Transport innovativer Ansätze gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt, Diskriminierung und für Toleranz.
Zur Erreichung dieser Ziele waren zwei Aktivitäten der Projektpartner wesentlich:

  • Planung, Durchführung, Auswertung und Dokumentation von schulischen Projekten zur Thematik und
  • Aufbau des IT-gestützten Netzwerkes als Medium für europaweiten Austausch.
Die Laufzeit der Projektförderung war drei Jahre, das Netzwerk wurde nach dieser Laufzeit durch die Projektpartner (Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Ungarn, Polen, Niederlande und Tschechei) und das DGB-Bildungswerk Berlin-Brandenburg für ein Jahr weitergeführt.

Schule und Arbeitswelt ("Making Transition Work"/ SAB-MTW)

http://www.schoolandbusiness.at/comenius.nsf/index (Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft Graz) (bereits abgelaufen)

Der Zusammenhang von Bildung und Beschäftigung war das Thema dieses IT-gestützten Netzwerkes. Es betrifft die generellen Entwicklungen in der EU - etwa "Nationale Beschäftigungspläne" - und das Bildungswesen mit den Voraussetzungen für gelingende Übergange in die Arbeitswelt und Berufslaufbahnen. Das Netzwerk sammelte, dokumentierte und analysierte Aktivitäten und Projekte an den Schnittstellen zwischen Schule und Arbeitswelt, die in europäischen Bildungsprogrammen - insbesondere COMENIUS - liefen oder abgeschlossen waren. Es wertete Erfahrungen aus dem European Teacher Placement aus ("EU-Lehrer-Betriebspraktikum"), verbreitete Projektbeispiele , Unterrichtsbausteine und Kooperationsmodelle. Ziel war eine Bestärkung, Qualitätsverbesserung und Innovation von proaktiven Maßnahmen in Bildungseinrichtungen - Schule, Lehrerbildungsinstitutionen und Universitäten - zur Vorbereitung junger Menschen auf eine Arbeits- und Berufswelt im Wandel und die Mitwirkung an gelingenden Übergängen in künftige Berufsverläufe, was die Dimension lebensbegleitenden Lernens mit einschließt.

Als Methoden wurden strukturierte und moderierte Interaktion auf elektronischer Basis in Verbindung mit thematischen Konferenzen und einem Aufbau einer umfassenden Internet-Datenbank aufbereitet.

Das Netzwerk, derzeit noch abrufbar, diente einem umfassenden Erfahrungsaustausch zwischen Schulen, Lehrenden, Schülerberater/innen und sonstigen Multiplikatoren/innen, die an einschlägigen Projekten mitwirkten bzw. zum Zeitpunkt des Projekts mitgewirkt haben. Informationen, die sonst nur isoliert vorhanden wären, wurden so einer breiten Nutzung zugänglich gemacht (teilnehmende Länder waren Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Finnland, Spanien, Großbritannien und Polen).

Außerschulische Netzwerke    

Wiki-Projekt "Netzwerk Gegen Gewalt - Netzwerk zu Bildung"

http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index (29.8.11)

Ziel dieses laufenden Wiki-Projekts ist der Auf- und Ausbau eines sozialen IT-gestützten Netzwerkes gegen Gewalt. Ein weiteres Bemühen ist der Aufbau von Kontakten, das Sammeln gemeinsamen Wissens und die Unterstützung von Initiativen und Initiatoren bzw. der Teilnehmer/innen untereinander. Derzeit enthält das System über 500 Seiten mit vernetzten Informationen und Beiträgen.

In einem Wiki-Web kann jeder alle Seiten kommentieren und sie mitbeschreiben, neue Ideen einbringen und Seiten anlegen. Alle Beiträge und Teilnehmer/innen, die zum thematischen Verständnis und gegen Gewalt beitragen, sind willkommen. Das schließt das Beschreiben von Ereignissen und Personen, das Referieren über Studien und Bücher, die Planung und Nachlese von Projekten oder Aktionen ausdrücklich mit ein.

Das ursprüngliche Ziel, den Zusammenhang von Fernsehen und Gewalt bewusst zu machen und Wege zu finden, ein Übermaß an Gewaltdarstellungen und Gewaltverherrlichung abzubauen, ist inzwischen zu einem Teilprojekt in diesem beschriebenen Zusammenhang geworden, wie der Index der Homepage dies eindrucksvoll zeigt.

Literaturhinweis

Baumgartner P.(2002): eLearning & eTeaching: Didaktische Modelle http://virtual-campus.fh-joanneum.at/projekte/baumgartner.pdf (29.8.11)

- - -

Ökumenischer Rat der Kirchen/ Dekade zur Überwindung von Gewalt

http://www.gewaltueberwinden.org/de/materialien/empfehlenswerte-materialien.html (bereits abgelaufen)

Die "Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001-2010)" war eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen/Genf (349 Mitgliedskirchen aus allen Kontinenten) mit dem Ziel, Kirchen, ökumenische Organisationen und Personen/-gruppen aufzurufen, sich gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung auf lokaler, regionaler und weltweiter Ebene einzusetzen. Darüber hinaus sollen kreative Ansätze zur Friedensstiftung mit lokalen Gemeinschaften und säkularen Bewegungen, auch anderer Religionen, initiiert werden.

Menschen, die systematisch von Gewalt unterdrückt werden, sollen handlungsfähig gemacht werden. Solidarität soll ebenso mit allen geübt werden, die sich für Gerehctigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Eine Mitschuld an der Gewalt ist mitzubedenken, Möglichkeiten der Überwindung von Gewalt sind anzustreben.

Als Methode wird eine strukturierte Interaktion auf elektronischer Basis - in unverbindlicher Art mit regionalen thematischen Schwerpunkten - aufbereitet.

Das IT-unterstützte Netzwerk stand allen Personen und Institutionen - besonders der kirchliche Erwachsenbildungsinstitutionen - zur Einspeicherung von Arbeiten und Beiträgen zur Friedenspädagogik, Politischer Bildung und Theologie zur Verfügung.

Empfehlungen für zukünftige Netzwerke    

Bemerkenswert hoch ist die Zahl der Empfehlungen für eine Verbesserung von IT-gestützten Netzwerken (vgl. die Wichtigkeit der Sozialphase; HAENISCH 2003, 318 und 326).

Neben den zentralen Bedingungselementen scheinen für den Erfolg individuelle Bedingungsstrukturen wesentlich zu sein. Wichtig sind vor allem regelmäßige Treffen und ein gemeinsamer Arbveitsplan. Ebenso klar sind definierte Arbeitsschritte, verbindliche Absprachen und ein gut organisiertes Zeitbudget. Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass viele IT-gestützte Netzwerke im Bildungsbereich nur deshalb funktionieren, weil zusätzliche Ressourcen investiert werden. Ohne Beratung von außen, ohne angemessene finanzielle Unterstützung, ohne erhebliche Entlastung von anderen Verpflichtungen ist das Betreiben von IT-gestützten Netzwerken offensichtlich nicht möglich.

Ein Zeitkorridor für die Zusammenarbeit, eine auf Erreichbarkeit angelegte und überschaubare Projektplanung und die Errichtung einer Koordinationsstelle sind weitere Empfehlungen. Am Beginn gehört jedenfalls ein gemeinsames Treffen installiert, um sich besser kennen zu lernen und auch Kontakte zu bestehenden Netzwerken knüpfen zu können.

Immer wieder kommt auch die gemeinsame Arbeitsstruktur als Wunsch und Bedingung zur Sprache. Nennungen dazu sind die Verlässlichkeit, Offenheit, das Vertrauen und der Informationsfluss.

Zusammenfassung - Thesen zur IT-gestützten Netzwerkarbeit    

IT-gestützte Netzwerke mit der gemeinsamen Arbeitan Projekten bringen neue Dimensionen in das Lernen der Beteiligten, die zur Erweiterung der Kompetenzen führen und einen neuen Impuls zur Entwicklung in dem jeweiligen Bereich auslösen:

  • Unterrichts- und Schulentwicklung
  • Lehre
  • Projektentwicklung
  • technische Entwicklung und Ausbau
  • Regionalentwicklung und
  • Partnerkooperation mit Handlungsrepertoire (vgl. EIGNER-LEITNER-NAUSNER-SCHNEIDER 2003).
Vergleichsmöglichkeiten werden geschaffen, das Methodenrepertoire zur Umsetzung von Vorhaben wird vergrößert. Lehrende können in den Netzwerken ihr Wissen weitergeben, erhalten Unterstützung und ein kritisches Feedback für ihre Arbeit.

Viele Institutionen machen die Erfahrung, dass die Einbindung in ein IT-gestütztes Netzwerk zu einer deutlichen Aufwertung ihrer Projektarbeit führt. Bestehende Konzepte werden angereichert und weiterentwickelt. In Bildungseinrichtungen wurden so etwa neue Lehr- und Lernbereiche eingeführt. Besonders erwähnenswert ist die Stärkung innerbetrieblicher Teamarbeit, die vor allem durch die im IT-gestützten Netzwerk gegründeten Arbeitsgruppen und die gemeinsame Fortbildung der Netzwerkpartner gestärkt wird und eine wichtige Grundlage für die Bewältigung der Vorhaben darstellt.

IT-gestützte Netzwerke sind keine Zauberformel, sie geben aber die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Bei einer Ausrichtung auf Lernorientierung - Anknüpfung an Interessen und Wissen mit Betonung zu Unterrichtsnähe bzw. Lehre - und Wissen - Verknüpfung von pädagogischem Wissen mit den Erkenntnissen von Fachdisziplinen - sowie Reflexion/Rückmeldung und der Ausrichtung auf Lerngemeinschaften erfüllen sie wesentliche Aufgaben.

"Von allein stellen sich allerdings die Erfolge bei Netzwerken nicht ein. Die gemeinsame Arbeit bedarf einer strukturierten Kooperation, die durch klare Ziele, einem stringenten Arbeitsprogramm, gut geplanten Arbeitsphasen und vor allem einem großen Zeitreservoir für die Zusammenarbeit zum Ausdruck kommt"(HAENISCH 2003, 327).

5.3 Politische Bildung    

Im Jubiläumsjahr 2007 "20 Jahre Politische Bildung - Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung Schloss Hofen" besuchte der Autor den 10. Universitätslehrgang Politische Bildung, der 1987 - zunächst als Hochschullehrgang - von der Universität Salzburg in Verbindung mit dem Land Vorarlberg in der Verwaltungsakademie des Landes Vorarlberg in Lochau eingerichtet wurde. Als Teilnehmer von drei vorgeschriebenen Zusatzseminaren zum Masterprogramm des Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Klagenfurt erlebte man eine beeindruckende Vielfalt in Angebot und Lehre, die den Fachbereich Politische Bildung spannend, abwechslungsreich und zudem als Nicht-Vorarlberger in einer "anderen" Variante erscheinen ließ.

Im Folgenden wird auf persönliche Erfahrungen und Sichtweisen unter Bezugnahme der besuchten Zusatzseminare des Masterprogrammes Politische Bildung eingegangen (vgl. DICHATSCHEK 2008).

Rückblick

Seit der Gründung 1987 leitet Univ.Prof. Dr. Herbert Dachs den Lehrgang in Schloss Hofen/ Lochau, der zunächst sehr umstritten war und erst mit der Einbringung des Salzburger Instituts für Politikwissenschaft realisiert werden konnte. Erst Mitte der 1960er Jahre änderte sich die Einstellung zu politischer Erziehung und politischem Unterricht in Österreich, allerdings mit Mühen und wenig Erfolg (vgl. WOLF 1998, 27). Daher entwickelte sich der Lehrgang - jenseits des traditionellen Klientels von Lehrer/innen - entsprechend seiner Konzeption für ein interessiertes Publikum. Den Universitätslehrgang wollte man der gesamten Vorarlberger Bevölkerung und nicht allein Lehrkräften, zunächst denen an höheren Schulen, anbieten. Nach dem politischen Widerstand innerhalb des Landes und Auseinandersetzungen mit dem Institut für Interdisziplinäre Fortbildung und Forschung (IFF) kam es zur endgültigen Entscheidung für Vorarlberg. Am 15. November 1986 fand schließlich das entscheidende Gespräch zwischen dem damaligen Landeshauptmann Dr. Herbert Kessler und Bundesminister Dr. Heinz Fischer in Bregenz statt, in dem Vorarlberg - nach den Salzburger Plänen - grünes Licht gegeben wurde.

Rundblick

Eine Analyse der Teilnehmer/innen von Schloss Hofen zwischen 1987 und 2007 lässt erkennen, dass im Gegensatz zu den Lehrangeboten des Klagenfurter Universitätslehrganges unterschiedlichste Berufsgruppen angesprochen werden: Bund, Land, Gemeinde (42 Prozent), politische Funktionär/innen hauptsächlich aus Gemeinden (19 Prozent), Lehrkräfte aus allen Schularten (27 Prozent) und Universitätsabsolventen/innen (14 Prozent).

Mit acht Modulen/ Lehrgangsthemen in je fünf Seminartagen - aufgeteilt jeweils monatlich in ein drei- und zweitägiges Seminar - deckt der Lehrgang in Verbindung mit Seminar- und Gruppenarbeiten, Teilnehmer/innen-Präsentationen und gegebenenfalls einer Exkursion das Curriculum der Universität Salzburg ab (vgl. MITTEILUNGSBLATT DER UNIVERSITÄT SALZBURG Nr. 46/13. Dezember 1999: ULG für Politische Bildung, Curriculum Universität Salzburg).

Wenn man den Universitätslehrgang Politische Bildung vier Semester in Vorarlberg absolviert, darf man von der Annahme ausgehen, dass man das Bundesland, seine spezifischen Tugenden und politischen Eigenheiten kennen lernen kann. In reichlichem Ausmaß erfährt man dies im Gespräch mit dem unterschiedlichen Klientel der Lehrgangsteilnehmer/innen und vervollständigt es etwa im Modul "Österreichische Zeitgeschichte" mit Vorarlberger Zeitgeschichte, geschichtlichen Hintergründen und sozioökonomischen Aspekten eines gelebten Alemannentums. Von Interesse ist der Bodensee-Raum mit seinen geografischen Verschiedenheiten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Eine Exkursion in den Kanton St. Gallen ergänzt so das Bild nachbarschaftlicher Schweizer Demokratiemodelle.

Der Vergleich mit durchgängig fünftätigen Seminaren des ULG der Universität Klagenfurt lässt erkennen, dass die Aufteilung in ein monatliches drei- und zweitägiges Seminar nicht nur lerntheoretisch und methodisch-didaktisch, sondern auch landeskundlich den Lehrgangsteilnehmer/innen entgegenkommt. Die Vielfalt der beruflichen Hintergründe der Teilnehmer/innen vermittelt einen anderen Zugang zu politischen Problembereichen. Vorarlberg als Region mit der zweithöchsten Migrantenzahl in Österreich eröffnet den Teilnehmern/innen einen anderen Zugang zu Migration und Diaspora unter Aspekten wie Politik (Migrantenwahlliste zur Landtagswahl 2009, Integrationsmodelle, Arbeitnehmervertretung, Migrantengruppierungen, EU-Türkei), Religion-Kultur (Islam, Jüdisches Museum Hohenems) und Bildung(Sprache, Berufswahl von Migranten/innen). Das offizielle Bild des "Ländle" wird folgerichtig im Lehrgang in den einzelnen Modulen immer wieder hinterfragt. Dieser regionalpolitische Aspekt in seiner Breite fehlt naturgemäß in einem durchgängig fünftägigen Seminar mit örtlich verschiedenen Angeboten von Seminaren der Universität Klagenfurt. Diese Seminare unterschieden sich in der Finanzierung. Aufgrund der angestrebten Breite des Klientels in Schloss Hofen fallen wesentlich günstigere Kosten für jene Teilnehmer/innen an, die nicht Lehrkräfte sind. Mit einem kostengünstigen Teilnehmerbeitrag ist der Lehrgang ohne Schwierigkeiten finanzierbar und bietet eine attraktive Alternative zur bestehenden Ökonomisierung von Weiterbildungsmaßnahmen. Unterschiedlich ist die Zahl der Referenten/innen. Nur wenige Seminare in Schloss Hofen haben zwei Vortragende. Seminare des ULG Klagenfurt zeichnen sich durch eine höhere Personalressource und damit inhaltliche Breite ab. Allerdings kommt es mitunter vor, dass dieser Vorteil nicht zustande kommt, weil Referenten/innen aus den verschiedensten Gründen verhindert sind. Beide Lehrgänge bieten wissenschaftliche Exkursionen an. Unterschiedlich ist die Bereitstellung von Seminarunterlagen. In Schloss Hofen erhalten die Teilnehmer/innen Basistexte mit Literaturhinweisen rund drei Wochen vor einem neuen Modul/Seminar zur Vorbereitung. Eine Vorbereitung auf Gruppenarbeiten, Referate und/ oder Präsentationen ist damit eher möglich. In den Seminaren von Klagenfurt werden Unterlagen während des Seminars bereitgestellt.

Ausblick

Politische Sozialisation - also der Erwerb von Werthaltungen, Einstellungen, Überzeugungen, Wissen und Handlungspositionen, die eine Stabilität der politischen Ordnung einer demokratischen Gesellschaft ermöglichen - bedarf eines Erziehungsprozesses in der Schule, der Weiterbildungsmaßnahmen an der Universität und in Erwachsenenbildungsinstitutionen(vgl. KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN: Memorandum über lebenslanges Lernen 2000, 12-13).

Hier setzt die Motivation und Tätigkeit des Autors an. Im Teilbereich "Vorberufliche Bildung/Berufsorientierung?" sind Themenbereiche wie die Schul-, Studien- und Berufswahl, Bildungswege, der Arbeitsmarkt, die Mitbestimmung und Mitwirkung Aufgabenbereiche der Politischen Bildung in der Sekundarstufe I und II, in der Folge in der Lehre und Forschung an der Universität. Im Bereich der Erwachsenenbildungsinstitutionen sind Bemühungen und Maßnahmen für Politische Bildung ebenso angezeigt.

Publizieren in Presseorganen, Fachzeitschriften und IT-gestützte Netzwerkarbeit im Fachbereich sind das Anliegen des Autors.

Neben der persönlichen Auseinandersetzung mit den Themen einer Politischen Bildung war es das Bemühen des Autors 2007, im Rahmen der Verbesserung des Fachbereichs in den Erwachsenenbildungsinstitutionen in Österreich die Qualifikation zum "Zertifizierten/Diplomierten Erwachsenenbildner" an der Weiterbildungsakademie Österreich/ wba zu erlangen und als Hintergrundwissen zum kulturell-religiösen Bereich der aktuellen Migranten/innenproblematik den 1. Lehrgang Ökumene der Kardinal-König-Akademie/Wien zu absolvieren.

Die beiden Universitätslehrgange geben in ihrer inhaltlichen Vielfalt zahlreiche Anregungen zu zusätzlichen Aktivitäten, wie etwa dem Erwerb von Zusatzqualifikationen/ Kompetenzen, der Auseinandersetzung mit Fachliteratur und den Massenmedien (Presse- und Publikationswesen sowie IT-gestützten Netzwerken). Zu begrüßen ist die Möglichkeit einer Kombination von Modulen/ Seminaren beider Lehrgänge zur Erlangung des akademischen Grades "Master of Science/ Politische Bildung".

Erwünscht wären zukünftig für diese Klientel eine Tätigkeiten im Bereich des Bildungsmanagements und/ oder des Unterrichts/ der Lehre in Politischer Bildung, in Körperschaften öffentlichen Rechts, sozialen Gruppierungen, Verbänden und Organisationen im Sinne einer Übernahme gesamtgesellschaftlicher Verantwortung.

Literaturhinweis

Dichatschek G. (2008): Politische Bildung in Schloss Hofen - Rückblick, Rundblick und Ausblick eines Teilnehmers, in: Klepp C.-Rippitsch D.(Hrsg.)(2008): 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich, Wien, 133-136, ISBN 978-3-7089-0267-8

5.4 "Schwarzmarkt" - Kunstuniversität Linz 2016    

Aus der persönlichen Perspektive des Autors soll auf die von ihm als Experte moderierte Runde 1 und 3 "Die Macht der Medien" eingegangen werden.

"Schwarzmarkt" ist ein Projekt der Mobilen Akademie Berlin von Hannah HURTZIG mit wechselnden Partnern und wurde adaptiert als zweistündige Veranstaltung in 19 Gesprächsrunden mit jeweils 30 Minuten Gesprächsdauer an der Kunstuniversität Linz am 25. Juni 2016 von Studierenden durchgeführt.

Schwerpunkte sind alle Themen des nützlichen Wissens und Nicht-Wissens - Spekulieren als Kunst des Ungewissen. Das Ungewisse ist janusköpfig. Es macht Angst und treibt uns an. Wir spekulieren, indem wir Artefakte anfertigen, Seminarthemen ausdenken, riskieren, falsch beraten, Finanzpläne erstellen, streiten, uns Science Fiction Szenarien ausdenken, uns durch Fachdisziplinen lesen, Stipendien nützen, Material verbrauchen, Befragungen durchführen und Erkenntnisse einbauen oder verwerfen. Kurz: man will kreativ/innovativ sein.

Aus der Perspektive Politischer Bildung umfasst die Thematik den Erkenntnisstand aus dem praktischen Journalismus, der Verbindung von Medien-Politik-Kultur und einem Netzwerkmanagement.

  • Öffentlichkeitsarbeit findet zunehmend Bedeutung.
  • Aspekte einer Auseinandersetzung sind
    • die Aktualität,
    • Irrtumswahrscheinlichkeit,
    • eigenes Berufshandeln,
    • publizistische Macht,
    • Unterhaltung,
    • Manipulation und
    • das Verhältnis zum Bild.
  • Von Bedeutung sind
    • Print-und elektronische Medien in ihrer Vielfalt, Analyse und Kritikfähigkeit sowie ein nützlicher Umgang mit der Fülle medialer Möglichkeiten.
    • In der Diskussion ergab sich zudem der Aspekt individueller und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung des Mediums Schule(und der Bildungsinstitutionen), beispielhaft in Kommunikation, Gesprächsklima, Lob/Tadel, Lösungskompetenz, medialer Nutzung und Medienerziehung.
Presse- und Meinungsfreiheit gehören zu den Menschenrechten.

5.5 Autoren - Buchpublikationen/ Auswahl    

Lehre an der Hochschule. Ein Beitrag zu Dimensionen der Lehre, Lehrer(innen)bildung, Fort- bzw. Weiterbildung Lehrender und Hochschuldidaktik, Akademiker Verlag Saarbrücken 2019

Lernkulturen der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung. Ein Beitrag zu Theorie, Praxis und handlungsspezifischen Herausforderungen im Kontext mit Politischer Bildung, Akademiker Verlag Saarbrücken 2018

Didaktik der Politischen Bildung. Theorie, Praxis und Handlungsfelder der Fachdidaktik der Politischen Bilder, Akademiker Verlag Saarbrücken 2017

Geschichte und Theorienansätze der politischen Bildung in Österreich/Masterarbeit , Akademiker Verlag Saarbrücken 2017

Interkulturalität. Ein Beitrag zur Theorie, Bildung und Handlungsfeldern im Kontext von Interkultureller Öffnung und Politischer Bildung, Akademiker Verlag Saarbrücken 2017

Mitarbeiterführung von Ehrenamtlichen. Ehrenamtlichkeit/Freiwilligkeit in der Arbeit des Evangelischen Bildungswerkes, Akademiker Verlag Saarbrücken 2015

Vorberufliche Bildung in Österreich. Beiträge zu Theorie, Praxis und Handlungsfeldern im Kontext mit Berufspädagogik und Politischer Bildung, Akademiker Verlag Saarbrücken 2015

Politische Bildung in Schloss Hofen - Rückblick, Rundblick und Ausblick eines Teilnehmers, in: Klepp C.- Rippitsch D. (Hrsg.) (2008), 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich, Facultas Wien, 133-136

Lehrplankommentar Berufskunde und Praktische Berufsorientierung, in: Lehrplan-Service-Kommentar Polytechnischer Lehrgang/ Mitautor, Bundesverlag Wien 1991, 81-199

5.6 Zur Verankerung von Medienbildung    

Wenn Medienbildung in Schule und Weiterbildung etabliert werden soll, so kann es nicht nur Lernen mit Medien als Gerätenutzung bzw. Mediengebrauch geben, vielmehr auch eine Erweiterung als Prozess mit eigenen Deutungs- und bzw. Verhaltensmustern (vgl. JÖRISSEN-MAROTZKI 2009, BACHMAIR 2010, FISCHER 2017).

In der gängigen Lern- und Lehrpraxis sind Teilbereiche wie Politische Bildung (Medienpädagogik) und '''Interkulturelle Kompetenz (mediale Diversität) angesprochen bzw. herausgefordert.

  • Im Sinne eines Bildungsverständnisses entwickelt der Lernende prozesshaft ein Verhältnis zu sich selbst, zu anderen und zur Welt.
  • In mediengeprägten Lebenswelten und medialen Interaktionen kommt es zu strukturellen Merkmalen von Medien und und Reflexionen.
  • Lehr- und Lernkontexte sind zunächst zweitrangig, vielmehr spielen Selbstreflexion und Medienkultur(en) eine Rolle.
  • Lernen über Medien ist ebenso wesentlich wie Lernen mit Medien.
- - -

Dimensionen von Medienbildung weisen auf sechs Aspekte hin, die einen konzeptionellen Rahmen für medienpädagogisches Handeln bilden.

  • Die Zieldimension entspricht dem Bildungsauftrag.
  • Die Vorgehensdimension bezieht sich auf das Handeln.
  • Die Dimension der Mediennutzung umfasst die rezeptive, interaktive und produktive Nutzung (Medienauswahl, Mediengestaltung).
  • Die Inhaltsdimension umfasst das Wissen über Sprache, Gestaltungsmöglichkeiten, mediale Einflüsse und Medienproduktion sowie Medienverbreitung.
  • Die Dimension des Wissens und Könnens hängt mit dem Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen zusammen. Sie bedingt das Erreichen der Zieldimension.
  • Die Entwicklungsdimension ist im Kontext mit der Weiterentwicklung des Subjekts zu sehen (kognitive Komplexität, sozial-moralisches Urteilsniveau).
Digitale Medien eigenen sich sehr gut für Reflexionsprozesse.

6 Literaturverzeichnis    

Angeführt sind jene Titel, die direkt zitiert und /oder für den Beitrag verwendet werden.

van Ackeren I.-Kerres M.-Heinrich S. (Hrsg.) (2017): Flexibles Lernen mit digitalen Medien ermöglichen. Strategische Verankerung und Erprobungsfelder guter Praxis an der Universität Duisburg-Essen, Münster-New York-München-Berlin

Bachmair B. (2010): Medienbildung in neuen Kulturräumen. Die deutschsprachige und britische Diskussion, Wiesbaden

Bastian J.-Aufenanger S. (Hrsg.) (2016): Tablets in Schule und Unterricht: Forschungsmethoden und -perspektiven zum Einsatz digitaler Medien, Berlin

Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.) (2000): Was bringt schulische Netzwerkarbeit? Ergebnisse der Zwischen-Evaluation der Lernnetzwerke 1999 (1. Generation) im "Netzwerk innovativer Schulen in Deutschland", Gütersloh

Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.) (2005): Jugend und Beruf - Repräsentativumfrage zur Selbstwahrnehmung der Jugend in Deutschland, Gütersloh

Bos W./Wendt H./Schulz-Zander R./Senkbeil M./Eickelmann B./Schwippert K./Goldhammer F./Schaumburg H./Gerick J. (Hrsg.) (2014): ICILS 2013. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich, Münster-New York-München-Berlin

Bruhn M. (1996): Qualitätsmanagement für Dienstleistungen, Berlin

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (2004): Bildungsforschung in Österreich 2002, Projekt: BFD 2413, Wien, 145

Czerwanski A. (2002): Was bringt schulische Netzwerksarbeit? Ergebnisse der Zwischenevaluation, in: Pädagogische Führung 2002, Heft 2, 62-63

Czerwanski A./Hameyer U./Rolff H.-G. (2002): Schulentwicklung im Netzwerk. Ergebnisse einer empirischen Nutzanalyse von zwei Schulnetzwerken - Bertelsmann und SINET/Schleswig-Holstein (hektographiertes Manuskript)

Dichatschek G. (1994): Neue Aspekte in der vorberuflichen Bildung, in: GW UNTERRICHT 54/1994, 82-90

Dichatschek G. (1995): Berufswahl heute - Soziale Handldungsfelder vorberuflicher Bildung, in: GW UNTERRICHT 58/1995, 67-76

Dichatschek G. (1997): Schulische Maßnahmen in der Berufsorientierung. Reformvorschlag und Qualitätsmerkmale, in: PE-I(Fachzeitschrift des PI Tirol), Mai 1997, 22-23

Dichatschek G. (2003): Berufswahl heute - Schulische Berufsorientierung von Mädchen, in: GW-UNTERRICHT 92/2003, 80-85

Dichatschek G. (2004): Aspekte von Netzwerkarbeit. Bedingungen und Wirkungen im Wissens- und Erfahrungstransfer, in: Schulfach Religion Jahrgang 23/2004 Nr. 1-2, 65-74

Dichatschek G. (2005): Das Rollenspektrum ist groß - Überlegungen zur Nachwuchsfrage in zukunftsorientierten Pfarrgemeinden, in: SAAT Nr. 3/2005, 14

Dichatschek G.(2006): Kirchliche Pressearbeit in einer Mediengesellschaft, in: AMT und GEMEINDE Heft 12/2006, 252-254

Dichatschek G. (2008a): Politische Bildung in Schloss Hofen - Rückblick, Rundblick und Ausblick eines Teilnehmers, in: Klepp C.-Rippitsch D. (Hrsg.) (2008): 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich, Wien, 133-136

Dichatschek G. (2008b): Aspekte der vorberuflichen Bildung in Schule und Hochschule, in: Erziehung und Unterricht 5-5/2008, 445-451

Düchting R. (2001): Netzwerken im Schulalltag - Ein Erfahrungsbericht, in: Pädagogische Führung 2001, Heft 2, 69-70

Ebner M.-Schön S. (Hrsg.) (2011): Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien, Norderstedt

Eigner C.-Leitner H.-Nausner P.-Schneider U. (2003): Online-Communities, Weblogs und soziale Rückeroberung des Netzes, Graz

Filzmaier P.-Plaikner P.-Duffek K.A. (Hrsg.) (2007): Mediendemokratie Österreich, Wien-Köln-Weimar

Fink M.-Burkhard Chr. (2002): Lohnt sich Netzwerkarbeit? Ergebnisse einer Evaluation des "Lernnetzwerkes Hagen", in: Pädagogische Führung 2002, Heft 2, 76-79

Fischer Chr. (Hrsg.) (2017): Pädagogischer Mehrwert? Digitale Medien in Schule und Unterricht, Münster-New York-München-Berlin

Fromme J.-Sesink W. (Hrsg.) (2008): Pädagogische Medientheorie, Wiesbaden

Fullan M. (1997): What's worth fighting for in the Pricipalships? Strategies for taking charge in the Pricipalship, Mississanga

Fullan M. (2000): The three Stories of Educational Reform, in: Phi Delta Kappan 80/2000, 581-583

Gerling U. (2001): "Sprachenlernen in NRW". Initiative zur Qualitätsentwicklung im fremdsprachlichen Bereich des Lernens und Lehrens, Heft 3, 82-83

Habermas J. (1988): Theorie des kommunikativen Handelns, Bd. 2, Frankfurt/M.

Haenisch H. (2003): Wenn Schulen von anderen Schulen lernen, in: Die Deutsche Schule, Heft 3/2003, 317-328

Jörissen B.-Marotzki W. (2009): Medienbildung. Eine Einführung. Theorie-Methoden-Analysen, Bad Heilbrunn

Kerres M.(2013): Mediendidaktik: Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote, München-Oldenburg

Klampfer A. (2005): Wikis in der Schule - Eine Analyse der Potentiale im Lehr-/Lernprozess. Abschlussarbeit im Rahmen der B.A.-Prüfung im Hauptfach Erziehungswissenschaft - Lehrgebiet Bildungstechnologie, Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften der Fern-Universität Hagen

Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.)(2005): Arbeitsdokument der Arbeitsdienststellen/Berufsberatung: Ein Handbuch für politisch Verantwortliche, Brüssel

Krohn G. (2001): Förderung der Selbstkompetenz im Lernnetzwerk "BEHMO", in: Schulverwaltung NRW 2001, Heft 9, 247-249

Luhmann N. (1996): Die Realität der Massenmedien, Opladen

Mandl S.-Dichatschek G. (2005): Jugendarbeitslosigkeit - Didaktik und Methodik in der vorberuflichen Bildung, in: GW UNTERRICHT 98/2005, 93-97

Noelle-Neumann E./Schulz W./Wilke J. (Hrsg.) (1994): Das Fischer-Lexikon Publizistik-Massenkommunikation, Frankfurt/M.

OECD (Hrsg.) (2004): Career Guidance and Public Policy - Bridging the Gap., Paris

Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft/ ÖZP 4/2006: Schwerpunktthema "Medien und Politik", Wien

Preul R./Schmidt-Rost R. (Hrsg.) (2000): Kirche und Medien, Gütersloh

Pürer H. (Hrsg.) (1996): Praktischer Journalismus in Zeitung, Radio und Fernsehen. Mit einer Berufs- und Medienkunde für Journalisten in Österreich, Deutschland und der Schweiz, Salzburg

Pürer H. (2003): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Ein Handbuch, Konstanz

Schibilsky M. (2000): Kirche in der Mediengesellschaft, in: Preul R./Schmidt-Post R.(Hrsg.)(2000): Kirche und Medien, Gütersloh, 51-71

Schubert H. (Hrsg.) (2008): Netzwerkmanagement. Koordination von professionellen Vernetzungen - Grundlagen und Beispiele, Wiesbaden

Schwerpunktnummer Die Deutsche Schule (DDS), Heft 3/2018: Geteilte Verantwortung in Netzwerken, Münster

Simms Br.-Laderman Ch. (2017): Wir hätten gewarnt sein können. Donald Trumps Sicht auf die Welt, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 10134, Bonn

Sultana R.G. (2004): Guidance Policies in the Knowledge Economy -Trends, Challenges and Responses Across Europe. A Cedefop Synthesis Report, Cedefop Panaroma Series No. 85, Office for Official Publications of the European Commission, Luxemburg

Süss D.-Lampert C.-Wijnen Chr.W. (2010): Medienpädagogik-Ein Studienbuch zur Einführung, Wiesbaden

Tulodziecki G.-Herzig B.-Grafe S. (2010): Medienbildung in Schule und Unterricht. Grundlagen und Beispiele, Bad Heilbrunn

Wachtler J./Ebner M./Gröblinger O./Kopp M./Bratengeyer E./Steinbacher H.-P./Freisleben-Teutscher C./Kapper C. (Hrsg.) (2016): Digitale Medien: Zusammenarbeit in der Bildung, Münster-New York

Watts A.G.-Fretwell D.H. (2004): Public Policies for Career Development. Case Studies and Emerging Issues for Designing Career Information and Guidance Systems in Developing and Transition Economics. The World Bank, Washington

Weiland P. (1998): Die Kirche und die Medien, in: Bünker M.-Krobath Th.(Hrsg.)(1998): Kirche - lernfähig in die Zukunft?, Innsbruck-Wien, 288-293

Weischenberg S. (2018): Medienkrise und Medienkrieg, Heidelberg

Wolf A. (Hrsg.) (1998): Der lange Weg. 20 Jahre "Politische Bildung in den Schulen", Wien

Wolf C. (2004): Journalisten sind gefragt. Die Kirche sollte fachkundige und kritische Publizisten fördern, in: zeitzeichen/ Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft, Oktober 2004, 1-6

I Autoren-SAAT-Beiträge 2000-2011/ Auswahl    

Nr. 2/2000, 2 "Ist Gott noch mehr zeitgemäß? Bemerkungen zu enmer Diskussion jenseits der Grenzen"

Nr. 4/2000, 14 "Ist die Familie ein Auslaufmodell?"

Nr. 5/2000, 10 "Die Apartheid in den Köpfen. Südafrika zehn Jahre nach der Freilassung Nelson Mandelas"

Nr. 6/2000, 10 "Deutsch als Zweitsprache,. Eine europäische Aufgabe"

Nr. 7/2000, 2 "Kirche, Kanzel, Knoll - pro"

Nr. 9/2000, 15 "Mehr Medienarbeit in den Kirchengemeinden! Plädoyer für ein zeitgemäßes Engagement"

Nr. 12-13/2000, 9-10 "Religionsunterricht in der Verantwortung vor der menschlichen Gesellschaft"

Nr. 14/2000, 10 "Visionen für das neue Jahrtausend. Die EXPO 2000 in Hannover"

Nr. 18/2000, 11 "www.evang.at oder die andere Art der Kommunikation"

Nr. 22/2000, 8-9 "Eine Kultur der persönlichen Freiheit. Religion und Politik in den USA"

Nr. 1/2001, 14 "Zukunftspreis in Innsbruck vergeben"(Mitautor)

Nr. 3/2001, 10 "Veddel - Integration oder Multikulti?"

Nr. 4/2001, 11 "Es nicht leicht, in Österreich zu studieren"

Nr. 11/2001, 13 "Jugendbewegung 2001: In der Kirche auftreten, nicht austreten"

Nr. 12/2001, 15 "Kindertaufe - Einschränkung der Freiheit"

Nr. 13/2001, 5 "Gebet am Hahnenkamm"

Nr. 14/2001, 10 "Öffentliche Verhandlung zum Unterrichtsfach LER"

Nr. 15/2001, 13 " 'Kirchenschlager' wird 40 Jahre alt"

Nr. 15/2001, 2 "Demokratie wagen in Kirche und Staat"

Nr. 16/2001, 8-9 "Medienprobleme in und außerhalb der Kirche. Internationale Konsultationen in Polen und Tirol"(Mitautor)

Nr. 18/2001, 10 "Niedersachsens Kirchen werben um Religionslehrer"

Nr. 19/2001, 4 "Amtseinführungen in St. Pölten und Kitzbühel"(Mitautor)

Nr. 20/2001, 10-11 "Zwischen Spaßgesellschaft und Verantwortung. Wie kann man mit dem Ehrenamt besser umgehen?"

Nr. 20/2001, 3 "Protestantische Vielfalt im Wandel"

Nr. 1/2002, 10 "Universität Hamburg plant Akademie der Weltreligionen"

Nr. 2/2002, 5 "Eine Gedenkstätte für vertriebene Protestanten"

Nr. 3/2002, 11 "Ist die Kirche ein Unternehmen? Ein kirchenrechtlicher Studientag"

Nr. 4/2002, 2 " 'Die große Flucht' - Der Versuch einer Aufarbeitung von Schicksalen"

Nr. 4/2002, 4 "Hohe Auszeichnung für Superintendentin Müller"

Nr. 7/2002, 7 "Für eine andere Welt. Die Dekade zur Überwindung von Gewalt"

Nr. 7/2002, 2 "Es geht nicht nur um Leistung. Gedanken zur Bluttat in Erfurt"

Nr. 9/2002, 8-9 "Ein runder Geburtstag. 40 Jahre Christuskirche Kitzbühel"

Nr. 12/2002, 15 "Tipps - nicht nur für die Wahlen in Deutschland. Ein fiktiver 'Sermon Martin Luthers' "

Nr. 13/2002, 5 "Einblicke-Rundblicke-Ausblicke"

Nr. 14/2002, 3 "Forum Alpbach - Barrieren zwischen Patient und Arzt"

Nr. 15/2002, 5 "Eine Kirche im Einkaufszentrum"

Nr. 15/2002, 5 "Was leistet Mediation?"

Nr. 15/2002, 14 "Ist die Kirche vormodern Europäische Wissenschaftstage in Steyr"

Nr. 16/2002, 10 "Leseverhalten in der deutschen Kirchenpresse"

Nr. 17/2002, 11 "Versöhnungsfest im Defereggental"

Nr. 19/2002, 4 "Neue Pfarrerin in Kitzbühel"

N. 1/2003, 2 "Vom Wert der Ehrenamtlichkeit"

Nr. 2/2003, 13 "Der Zweier in Religion. Eine Kurzgeschichte des Schulzeugnisses"

Nr. 4/2003, 10 "Massiver Verfolgung ausgesetzt. Die Christen im Irak"

Nr. 4/2003, 14 "Der Markt der Religionen"

Nr. 7/2003, 5 "Krieg ist Ausdruck des Scheiterns der Politik"

Nr. 10/2003, 10 "Christen in Deutschland"

Nr. 15/2003, 4 "Hohe Landesauszeichnung für Ursula Frischauf-Freudenberg"

Nr. 15/2003, 14 "Gedrückte Stimmung in Jericho"

Nr. 16/2003, 9 "Die Türkei - eine europäische Bewährungsprobe"

Nr. 20/2003, 15 "Saunabad und Familienlotterie. Weihnachtsbräuche in Europa"

Nr. 1/2004, 6 "Mitgliedschaften in Vereinen und Organisationen im Rückgang"

Nr. 2/2004, 10 "Die Wende des Zeitgeistes"

Nr. 3/2004, 11 "Erster theologischer Grundkurs der Diözese Salzburg und Tirol 2004 war ein voller Erfolg"

Nr. 4/2004, 2 "Scharfe Kritik an Film 'Die Passion Christi' "

Nr. 4/2004, 7 "Start des theologischen Grundkurses in Kufstein"

Nr. 4/2004, 14 "40 Jahre Gastarbeiter in Österreich"

Nr. 6/2004, 7 "Ein ständiger Lehr- und Lernprozess. Die SAAT-Mitarbeitertagung"

Nr. 8/2004, 10 "Städtepartnerschaft mit Frankreich"

Nr. 11-12/2004, 5 "Hohe Auszeichnung der Republik für Ursula Frischauf-Freudenberg"

Nr. 11-12/2004, 5 "Meditatives Wandern am Kitzbüheler Horn"

Nr. 15/2004, 5 "Sozialwort im Gespräch"

Nr. 15/2004, 4 "Rings um mich möchte er es weit und frei - Psalm 18,20 - Take care and Make fun"

Nr. 17/2004, 4 "Ökumenische Initiative Tirol"

Nr. 17/2004, 4 "Hohe Landesauszeichnung für Diakon i. R. Fritz Obermeier"

Nr. 19/2004, 15 "Rasseneinteilung unbrauchbar"

Nr. 19/2004, 9 "50 Jahre Comenius-Institut"

Nr. 20/2004, 5 "Fritz Engel verstorben"

Nr. 2/2005, 6 "Evangelisches Bildungswerk neu organisiert"

Nr. 3/2005, 14 "Das Rollenspektrum ist groß. Überlegungen zur Nachwuchsfrage in zukunftsorientierten Pfarrgemeinden"

Nr. 4/2005, 4 "Ehrenkurator Dr. Erich Bogusch verstorben"

Nr. 5/2005, 11 "Zur Frage der Zweidrittelmehrheit"

Nr. 5/2005, 4 "Rasche Unterstützung für Bedürftige"

Nr. 6/2005, 4 "Auszeichnung für Gertrud Hess"

Nr. 6/2005, 8 "Körper-Klettern-Kur"

Nr. 7/2005, 5 "Visitation in Kitzbühel"

Nr. 7/2005, 13 "Die SAAT-Tagung in Kitzbühel"

Nr. 8/2005, 14 "Ein Leben in Armut"

Nr. 9/2005, 5 "Neue Krankenhausseelsorgerinnen"

Nr. 10/2005, 2 "Blitzlichter von einem Kirchentreffen. Der Evangelische Kirchentag in Hannover"(Mitautor)

Nr. 12-13/2005, 10 "Die Urlauberseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland"

Nr. 12-13/2005, 4 "Ehrenamtliche Heim-Seelsorger beauftragt"

Nr. 14/2005, 5 "Land Tirol verleiht Auszeichnungen"

Nr. 14/2005, 5 "Tiroler bei Waldensern"(Mitautor)

Nr. 14/2005, 6 "Zum Schulanfang 2005"

Nr. 15/2005, 10 "Erfurt: Scheinnormalität im Gutenberggymnasium"

Nr. 17/2005, 6 "Tirol: Umzug der Superintendentur"

Nr. 17/2005, 2 "Was evangelische Publizistik kann. Ein Beitrag zum 80 Jahre-Jubiläum des Presseverbandes"

Nr. 19/2005, 11 "Demetrius und die Gemeindevertretungswahlen"

Nr. 20/2005, 5 "Evangelischer Festtag für Tirol. Eröffnung der neuen Superintendentur in Innsbruck"

Nr. 2/2006, 10 "EUREGIO - Treffen von LektorInnen? und PrädikantInnen?"

Nr. 2/2006, 5 "Bildungstag des Evangelischen Bildungswerks in Tirol"

Nr. 4/2006, 4 "Die Zeichen der Zeit. Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen und Kinder in Kitzbühel und St. Johann"

Nr. 5/2006, 15 "Lebensbegleiitendes Lernen in der evangelischen Erwachsenenbildung"

Nr. 5/2006, 6 "Abschiebepraxis in Österreich"

Nr. 5/2006, 4 "Erfolgreicher Abschluss eines Universitätsstudiums"

Nr. 6/2006, 8 " 'Was ich einsetzen kann, werde ich einsetzen'. Neuwahlen und Ausblicke bei den Superintendentialversammlungen"(Mitautor)

Nr. 7/2006, 3 "Nahe bei den Menschen. 40 Jahre Diözese Salzburg-Tirol"(Mitautor)

Nr. 8/2006, 4 "Tagung der SAAT-Mitarbeiter in Pressbaum"

Nr. 8/2006, 10 "Die liebe Not mit der Toleranz. Das 'Bündnis zur Erziehung' in Deutschland"

Nr. 9/2006, 6 "Autofasten in Salzburg-Tirol"

Nr. 9/2006, 14 "275 Jahre Salzburger Emigrationspatent"

Nr. 10/2006, 2 "Kirchliche Leitungsämter. Wo bleiben die Frauen?"

Nr. 10/2006, 5 "Jubiläum im Außerfern. 50 Jahre evangelische Kirche in Reutte"(Mitautor)

Nr. 11/2006, 4 "Evangelisch im Salzkammergut"(Mitautor)

Nr. 14/2006, 4 "Fort- und Weiterbildung für Ehrenamtliche"

Nr. 15/2006, 2 "Ins Gedächtnis eingebrannt: Der Terroranschlag auf das World Trade Center vor fünf Jahren"

Nr. 15/2006, 4 "Meditatives Wandern im Wilden Kaiser"

Nr. 15/2006, 6 "25 Jahre Nationalpark Hohe Tauern"

Nr. 19/2006, 11 "Musikalischer Hochgenuss zum reformatiosnfest"(Mitautor)

Nr. Nr. 19/2006, 10 "Flucht aus dem Elend in das Elend. Die wirklichen Probleme mit der Migration haben die ärmesten Länder"

Nr. 19/2006, 5 "Ein evangelischer Festtag in Innsbruck. Die Eröffnung des 'Offenen Evangelischen Zentrums Christuskriche' "

Nr. 19/2006, 9 "Zwsichen Entfremdung und Anpassung. Migrantentum in Österreich"

Nr. 6/2007, 5 "Kitzbühel: Herzliche Gratulation"

Nr. 7/2007, 4 "Jenbach: Die Jungschar stellt sich vor"

Nr. 7/2007, 15 "Maschinen wichtiger als Personal?"

Nr. 8/2007, 5 "Innsbruck: neue KlinikseelsorgerInnen?"(Mitautor)

Nr. 10/2007, 5 "'Kirche zum Anbeißen' - ein etwas anderer Kirchentag"

Nr. 11/2007, 5 "Meditatives Wandern im Wilden Kaiser"

Nr. 11/2007, 6 Die Chancen der Weiterbildungsakademie"

Nr. 14/2007, 4 "Hohe Landesauszeichnungen in Tirol"

Nr. 15/2007, 6 "Der Wert politischer Bildung in Schule und Erwachsenenbildung"

Nr. 15/2007, 14 "Das Bildungssystem ignoriert Migrantenkinder"

Nr. 16/2007, 11 "Ökumene als Dienst an der Gesellschaft. Abschluss des Lehrganges Ökumene der Kardinal-König-Akademie"

Nr. 16/2007, 4 "Der Holzmeister-Bau am Ölberg. Die Evangelische Pfarrgemeinde Kitzbühel feierte ihr 40-jähriges Bestehen"

Nr. 20/2007, 14 "Der evangelischen Erwachsenenbildung eng verbunden. Trauer um Professorin Gesine Menardi"

Nr. 20/2007, 7 "Innsbruck: Pfarramtskandidatin Hannah Hofmeister eingeführt"

Nr. 2/2008, 15 "Gewalt gegen Kinder: Überforderten Eltern beistehen"

Nr. 2(2008, 4 "Annemarie Mladek ausgezeichnet"

Nr. 3/2008, 10 " ' Um ein klares Zeugnis abzulegen'. 60 Jahre Ökumenischer Rat der Kirchen"

Nr. 5/2008, 5 "Weltgebetstag der Kinder"(Mitautor)

Nr. 5/2008, 4 "Salzburg-Tirol: Weniger Taufen - mehr Kichenbeiträge"

Nr. 8/2008, 13 "Das Fremde in der Seelsorge. Eine Krankenhausseelsorge-Fortbildung in Salzburg"(Mitautor)

Nr. 9/2008, 5 "Hohe Beteiligung bei 'Autofasten'. Verbesserungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln erwünscht"

Nr. 10/2008, 8-9 "Erinnerung, Musik, Lesungen, Ökumene und viele BesucherInnen?. Schlaglichter auf die 'Lange Nacht der Kirchen' in Österreich"(Mitautor)

Nr. 11/2008, 7 "Ein Kinderkirchentag"(Mitautor)

Nr. 11/2008, 8 "Kitzbühel: Wald - Familien-Tag"

Nr. 12-13/2008, 2 "Religonskonflikte - ein brennendes Thema unserer Zeit. Eine Tagung in Salzburg"

Nr. 14/2008, 10 "Land zwischen Okzident und Orient. Universitätslehrgang befasste sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Türkei"

Nr. 14/2008, 3 "Tirol: Fridrun Weinman und Bernd Hof gegen in den Ruhestand"

Nr. 16/2008, 15 "Und doch gibt es eine Glaubensgemeinschaft mit einer Kirche...50 Jahre Evangelische Dreieinigkeitskirche Reutte"

Nr. 17/2008, 4 "Totentanz - Kunst zwischen Leben und Tod"

Nr. 20/2008, 10 "Für definierte Inhalte und effiziente Arbeit in den Gemeinden. Evangelische Erwachsenenbildung gewinnt an Bedeutung"

Nr. 20/2008, 4 "Bildungswerk Tirol. Christentum ohne Judentum nicht möglich"

Nr. 6/2009, 8 "Europa und das Andere. Eine Tagung an der Universität Wien über den Islam im öffentlichen Raum"

Nr. 14/2009, 2 "Zwei Revolutionen: Eine kritische Perspektive. 200 Jahre Berg Isel-Schlacht 20 Jahre Leipziger Montagsdemostrationen"

Nr. 8/2010, 4 " 'Unsere Heimat ist jetzt Chile, und niemand hegt mehr Groll'. Auswanderer- Familien suchen ihre Wurzeln - Zahlen zur Geschichte der Migration in Tirol"

Nr. 1/2011, 2 "Die Kirche lebendighalten. Aspekte von Ehrenamtlichkeit in der Führungspraxis"

Nr. 3/2011, 9 "Als die konfessionelle Landschaft in Bewegung geriet. Eine Dokumentation der konfessionellen Verschiebung nach dem Zweiten Weltkrieg"

Nr. 4/2011, 2 "Es geht um die LehrerInnenausbildung?"

Nr. 9/2011, 7 "Das Soziodrama und das Ehrenamt"

Nr. 12/2011, 3 "Hymne-Öffentlichkeit-Peinlichkeit"

Nr. 14/2011, 4 "Gemeindevertretungswahlen 2011"

II Autoren-Publikationen 1978-2016/ Auswahl    

Österreichische Pädagogische Zeitschrift Erziehung und Unterricht (ÖBV)    

Heft 2/78 "Zur Schullaufbahnberatung in Österreich", 84-89

Heft 1/80 "Die Frage der Leistungsgrundlagen in verschiedenen Fächern", 7-16

Heft 9/83 " Berufskunde in der Hauptschule - Aspekte und Probleme eines Schulversuchs", 562-568

Heft 1/89 "Lehreraus- und -weiterbildung in Berufskunde", 15-19

Heft 7-8/91 "Schulische Berufsorientierung von Mädchen - Probleme, didaktische Ansätze und bildungspolitische Forderungen", 631-637

Heft 9/96 "Interdisziplinäre Aspekte in der Lehrerbildung der Berufsorientierung - Gesundheitserziehung in der Berufsorientierung", 653-660

Heft 5-6/98 "Berufsorientierung in der AHS-Oberstufe - Auftrag und Möglichkeiten einer vorberuflichen Bildung in der Sekundarstufe II", 493-497

Heft 3-4/05 "Maßnahmen in der Lehrerbildung zur Verhinderung von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit", 357-367

Heft 3-4/05 "Aspekte eines Antisemitismus in Europa unter Berücksichtigung der Situation in Österreich 1938-1945", 368-386

Heft 1-2/07 "Lebens- und Lernbedingungen von Kindern und Heranwachsenden in der EU. Ein Beitrag zur politischen und Menschenrechtsbildung im Rahmen der 'Education for Democratic Citizenship' ", 129-138

Heft 5-6/08 "Aspekte der vorberuflichen Bildung in Schule und Hochschule", 445-451

Zeitschrift GW UNTERRICHT - Forum Wirtschaftserziehung    

Nr. 17/84 "Schulversuch Berufsorientierung/Berufswahlunterricht - Heiteres Beruferaten oder schulische Maßnahme zur Berufsorientierung?", 2-5

Nr. 28/87 "Die Betriebserkundung als didaktisches Mittel in GW", 20-27

Nr. 40/90 "Vorberuflicher Bildung unter dem Aspekt von GW in der allgemein bildenden Pflichtschule", 10-16

Nr. 47/92 "Enquete Berufsorientierung - Jugendliche auf ihrem Weg in die Welt der Arbeit - Kooperation von Schule und Arbeitsmarktverwaltung(BMAS-BMUK)", 94-95

Nr. 54/94 "Neue Aspekte in der vorberuflichen Bildung - Querverbindungen einer Wirtschaftserziehung in der schulischen Berufsorientierung", 82-90

Nr. 58/95 "Berufswahl heute - Soziale Handlungsfelder vorberuflicher Bildung", 67-76

Nr. 92/03 "Berufswahl heute - Schulische Berufsorientierung von Mädchen", 80-85

Nr. 93/04 "Aspekte von Schlüsselqualifikationen - Ein Beitrag zur Wirtschaftserziehung", 49-57(Mitautor)

Nr. 94/04 "40 Gastarbeiter in Österreich - Ein Beitrag zur Politischen Bildung in Wirtschaftskunde", 99-101

Nr. 97/05 "Junge MigrantenInnen in Österreich - Probleme bei der Lehrstellenwahl. Ein Beitrag zur politischen Bildung im Rahmen der 'Education for Democratic Citizenship' in der vorberuflichen Bildung/Erziehung", 83-90(Mitautor)

Nr. 98/05 "Jugendarbeitslosigkeit - Didaktik und Methodik in der vorberuflichen Bildung", 93-97

ibw-Mitteilungen - Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft    

Oktober 2003 - Gastkommentar "Schulische Berufsorientierung von Mädchen", 1-5

Lehrplan - Kommentar für den Polytechnischen Lehrgang(Mitautor)    

Lehrplan-Service: "Berufskunde und praktische Berufsorientierung", 81-199

ÖBV - Verlag Jugend und Volk, Wien 1991, ISBN 3-215-07543-1

Cornelia Klepp-Daniele Rippitsch (Hrsg.) (2008): 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich    

"Politische Bildung in Schloss Hofen - Rückblick, Rundblick und Ausblick eines Teilnehmers", 133-136

facultas. wuv, Wien 2008, ISBN 978-3-7089-0267-8

ZEITGESCHICHTE - Institut für Zeitgeschichte der Universität Salzburg/ Wien    

Heft 4/1979 "Menschenrechte und Menschenwürde im Unterricht der Sekundarstufe I - Ein Beitrag zur Politischen Bildung der Hauptschule", 148-156

Heft 3/1980 "Nationalfeiertag: Ein Unterrichtskonzept für die Sekundarstufe I", 109-121

SCHULFACH RELIGION - Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Religionslehrer/innen an allgemein bildenden höheren Schulen in Österreich - Institut für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien    

Jg. 22/2003 Nr. 1-2 "Schule und Religion. Zum Verhältnis Erziehungswissenschaft und Religionspädagogik", 227-231

Jg. 23/2004 Nr. 1-2 "Aspekte von Netzwerkarbeit. Bedingungen und Wirkungen im Wissens- und Erfahrungstransfer", 65-74

Tiroler Heimatblätter - Landesmuseum Tirol Ferdinandeum    

1/2007 "Minderheiten in Tirol(Teil 2): Protestanten", 7-11

Theologisches Fachblatt AMT und GEMEINDE - Evangelische Kirche A.B. in Österreich    

Heft 11-12/1998 "Aspekte politischer Bildung und moralischer Erziehung am Beispiel der Bundespräsidentenwahl", 199-202

Heft 7-8/2005 "Theorie und Praxis evangelischer Erwachsenenbildung", 126-130

Heft 12/2006 "Kirchliche Pressearbeit in einer Mediengesellschaft", 252-254

Heft 4, 2012/2013 "Ehrenamtlichkeit in der Erwachsenenbildung", 688-692

Zeitschrift Österreichischer Integrationsfonds "integration im focus"    

Nr. 4/09 "Jugendliche nützen Bildungschancen zu wenig", 22

III Autorenbeiträge - Salzburger Nachrichten/ Auswahl    

Die Tageszeitung bietet Lesern auf der Seite 1 rechts oben in den Themenbereichen "Mein Europa", "Meine Heldinnen", "Mein Klima" die Möglichkeit, einen Beitrag einzuschalten.

11. September 2018, Mein Europa - Erasmus für Erwachsene

Die Austauschprogramme der Europäischen Union sind ein großartiger Erfolg für das Kennenlernen und die folgenden Kontakte auf europäischer Ebene. Was sich für Jugendliche für die persönliche Erweiterung der Perspektive positiv erweist, kann auch für Erwachsenen erfolgreich eingesetzt werden. Ein EU-Betriebspraktikum erweitert im Rahmen von berufspädagogischen Bemühungen den Horizont. Für den Einzelnen ergibt sich die Möglichkeit, in einem EU-Bildungsprogramm eine Institution bzw. ein Unternehmen für eine bestimmte Zeit kennenzulernen und im Rahmen der Möglichkeiten mitzuarbeiten.

Für mich war der Einblick in ein deutsches Kultusministerium, in eine Abteilung meines persönlichen pädagogischen Interessengebietes, eine Chance, über den Tellerrand zu blicken. So manche interne Kritik erweist sich im Vergleich als relativ und bewirkt wiederum Motivation für eigenes Engagement im persönlichen Umfeld. Erasmus so, zumal jetzt im EU-Budget kräftig erhöht, vermehrt von Erwachsenen genutzt werden.

27. September 2018, Mein Europa - Bildung baut auf Vertrauen

Mit Europa wird Bildung verbunden. 2001 hat die Europäische Kommission mit dem "Memorandum über lebenslanges Lernen" ein sinnvolles Ziel formuliert und für ihre Bürger als Beitrag für eine Wissensgesellschaft ausgewiesen.

In diesem Zusammenhang spielt für mich Salzburg eine wesentliche Rolle. War es schulisch die Stadt, in der ich die Reifeprüfung ablegte, so war es universitär im Sinne lebensbegleitenden Lernens die Absolvierung der Universitätslehrgänge Politische Bildung und Interkulturelle Kompetenz, die einen Zugang zu Aspekten europäischen Denkens und Handelns vermittelten. Mit der Möglichkeit eins Lehrauftrages in Politischer Bildung an der Salzburger Universität ergab es sich, in Lehre und Forschung aktiv zu bleiben. Mit der Einladung zu Veranstaltung an der Salzburger Volkshochschule konnte man in der Stadt Salzburg und im Pinzgau in der Erwachsenenbildung tätig sein.

Salzburg ist für mich ein Ort der Bildung, Lehre und Umsetzung europäische Gedankengutes geworden. Wenn in diesen Tagen beschworen wird, dass Bildung und Kommunikation Verständnis und Vertrauen aufbauen, so hat Salzburg viele Möglichkeiten, die es zu nützen gilt.

23. März 2019, Meine Heldin - Frauen im eigenen Leben

Ein Hoch auf die Frauen: Die Mütter, Großmütter und Tanten, die für die psychosoziale Entwicklung eines Kindesund Heranwachsenden nicht zu unterschätzen sind. Später kommen Lieblingskolleginnen dazu und die eigene Frau, in ihrer Vorbildfunktion für die Familie und vielen anderen Bereichen. Sind in der Familie Töchter, bekommen die Frauen eine zusätzliche Bedeutung. Denn trotz rechtlicher Gleichstellung und frauenpolitischer Maßnahmen gibt es viele Defizite. Bleibt also die Forderung nach vermehrter Bildung und danach, die Frauenrolle als Vorbildfunktion und die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Frauen in Familie, im Alltag und Berufsleben stärker zu betonen.

20.Juli 2019, Mein Klima - Die Alpen als besonderer Lebens- und Kulturraum > https://www.sn.at/leserforum/leserspalte/mein-klima-die-alpen-als-besonderer-lebens-und-kulturraum-73770112 (11.8.2019)

Abseits aller Statistiken und Befunde sind die Alpen als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum mit ihrem spezifischen Klima von besonderem Interesse. Geht die Entwicklung so weiter, werden vorhandene Kulturlandschaften allmählich verschwinden. Aufgabenfelder werden vorrangig der Klimawandel und Klimaschutz als komplexes Anliegen einer Umweltpolitik, die Beachtung des sensiblen Raumes im Rahmen globaler Überlegungen und eine ausgleichende Gewichtung der Interessen von Ökonomie und Ökologie sein müssen.

Die Abhängigkeit von Wetter- und Klimaphänomenen für die alpine Landschaft, den Lebensraum und die Erholungsmöglichkeiten werden mit Werbung, Naturschutzvorschriften und Nationalparkeinrichtungen nicht zu schaffen sein. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich in der Erwärmung im Hochgebirge im Ansteigen der Schneegrenze, Gletscherschmelze, geringeren Wasserabflüssen, Permafrostschmelze, Unwetter- und Naturgefahren und zunehmenden Dürreflächen. Zu beobachten sind ein Verschieben der Pflanzen- und Tierwelt und ein vermehrtes Auftreten von Schädlingen. Gefordert sind umfassende Maßnahmen, länderübergreifend, individuell und kollektiv, sensibilisierend für die Gesamtgesellschaft - ein ideales europäisches Projekt für einen spezifischen Kulturraum von rund 14 Millionen Menschen und acht Staaten.

IV IT- Autoren-Internetbeiträge/ Auswahl    

Es gehört zu den Phänomenen der IT-Netzwerke, dass sie mitunter zeitlich begrenzt online gestellt sind, weshalb nicht alle Beiträge mehr abzurufen sind.

Aus diesem Grunde dienen diese Themenblöcke einer Dokumentation einer Tätigkeit im digitalen Medienbereich.

Netzwerk gegen Gewalt - Netzwerk zu Bildungsfragen/Auswahl    

http://www.netzwerkgegengewalt.org/ > Index:

Altersbildung

Alpen

Aspekte religiösen Fundamentalismus als Beitrag zur Politischen Bildung/Erziehung

Aspekte von Gewalt - Möglichkeiten zur Überwindung von Gewalt im Rahmen von Politischer Bildung/Erziehung

Aspekte von Netzwerkarbeit - Bedingungen und Wirkungen im Wissens- und Erfahrungstransfer. Ein Beitrag zur Politischen Bildung/Erziehung in Österreich

Berufswahl in der Polytechnischen Schule - Ein Beitrag zur Vorberuflichen Bildung

Bildungsmanagement

Bildungsreform

Erwachsenenbildung - Theorie und Praxis der Erwachsenen- und Weiterbildung - Beiträge zur Fort- und Weiterbildung

Erziehung

Erziehungswissenschaft

Ethik, Teil 1 und 2

Europäische Union

Europa als Lernfeld

Extremisforschung

Flucht und Vertreibung in den letzten Jahrzehnten

Friedenslernen

Friedensprozesse nach 1945 - peacebuilding als Aufbau von Friedensstrukturen in Konfliktzonen

Führungskräfteentwicklung im Bildungssystem

"Gastarbeiter in Österreich" - Ein Beitrag zur Vorberuflichen- und Politischen Bildung/Erziehung

Gender

Gewaltdarstellungen in den audiovisuellen Medien - Ein Beitrag zur Politischen Bildung/Erziehung

Gewalt in der Grundschule - Ein Beitrag zur "education for democratic citizenship" im Rahmen Politischer Bildung/Erziehung in Österreich(Mitautor)

Gewalt in der Schule - Zusatzprojekt der Europäischen Kommission 2001

Gewalt und Religion - Ein Beitrag zur Politischen Bildung/Erziehung im Rahmen der "education for democratic citizenship"

Gobales Lernen

Interkulturelle Kompetenz

Internationale Politik

Jugendarbeitslosigkeit - Didaktik und Methodik in der Vorberuflichen Bildung/Erziehung

Klimawandel und Klimaschutz

Lehramt

Lehre an der Hochschule

Lernfeld Politik

Lehrgang Politische Bildung in der Erwachsenenbildung

Medienarbeit in Presse, Fachpublikationen und Internet - Ein Beitrag zur Politischen Bildung

Menschenrechte in Europa - Menschenrechtsbildung in Österreich 2003

Methodik und Didaktik in Politischer Bildung/Erziehung

Migration in Österreich - Ein Beitrag zur politischen Bildung, Teil 1 und 2

Minderheiten in Tirol(Mitautor)

Mobbing in der Arbeitswelt und Schule - Ein Beitrag zur Politischen Bildung/Erziehung im Rahmen der Vorberuflichen Bildung/Erziehung

Nahost-Konflikt

Netzbasiertes Lernen in Theorie und Praxis - Ein Beitrag zur Lerntheorie in Vorberuflicher Bildung

Protestantismus

Politische Bildung

Politische Ökonomie

Populismus

Religionspädagogik, Teil 1 und 2

Schule

Verhinderung von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit - Maßnahmen in der Lehrer- und Erwachsenenbildung zur Verhinderung von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit

Vorberufliche Bildung/Erziehung in Österreich

Wirtschaftserziehung

Hakikat - Monatszeitung der Türkischen Community in Vorarlberg    

http://www.hakikat.at > Kolumne Nr. 7-10/2016 der Monatszeitung im deutschsprachigen Teil (nicht mehr abrufbar)

Ökumenischer Rat der Kirchen - Dekade zur Überwindung von Gewalt    

http://www.gewaltueberwinden.org/de/materialien/empfehlenswerte-materialien.html > Beiträge in den Themenbereichen (nicht mehr abrufbar):

Bewaffneter Konflikt-Krieg

Friedenskultur

Friedenspolitische Bildungsarbeit (für Erwachsene)

Friedenspolitische Bildungsarbeit (für Kinder bis 15 Jahre)

Junge Menschen (15-30 Jahre)

Konfliktprävention

Rassismus und ethnische Diskriminierung

Religion und Gewalt

Soziologische/psychologische Fragen

Strukturelle Gewalt

SCIENCE.0RF.at    

http://science.orf.at > Forscher/innen schreiben: Günther Dichatschek

http://science.orf.at/search?q=Günther+Dichatschek&sort=date_desc > "Berufsorientierung für Mädchen und Knaben" (nicht mehr abrufbar)

Mädchenzentrum Klagenfurt - Tagungsdokumentation 2007 "Kreuzungen-Umleitungen-Sackgassen-Berufsorientierung auf neuen Wegen"    

http://www.maedchenzentrum.at/images/pdf/Tagungsdokumentation.pdf > nicht mehr abrufbar

"Vorberufliche Bildung/Erziehung in Österreich - Von der Schule in die Arbeits- und Berufswelt" (Seite 14-15)

"Berufswahl benachteiligter Jugendlicher unter Berücksichtigung der Jugendarbeitslosigkeit" (Seite 19)

Weiterbildungsakademie Österreich/wba    

http://www.wba.or.at > Absolventen/innen > Suchen > Günther Dichatschek

> Tätigkeitsbereich

> Tätig in folgenden Bundesländern/ Ländern

> wba-Diplom Bildungsmanagement, Lehre-Gruppenleitung-Training

Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, ibw - Mitteilungen    

ibw-Mitteilungen, Oktober 2003, 1-5: Gastkommentar "Berufswahl heute - Schulische Berufsorientierung von Mädchen"

http://www.ibw.at/ibw_mitteilungen/art/gast_101_03_wp.pdf

Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft/ibw - NEWSletter    

NEWSletter Berufsinformation 01/12 > Beitrag "Von der Schule in die Arbeits- und Berufswelt" (nicht mehr abrufbar)

http://www.ibw.at > Newsletter

V Buchbesprechungen - Fachbeiträge : Journalismus - Medientheorie - Medienpädagogik - Medienbildung    

Buchbesprechung 1    

Heinz Pürer (Hrsg.) (1996): Praktischer Journalismus in Zeitung, Radio und Fernsehen. Mit einer Berufs- und Medienkunde für Journalisten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Kuratorium für Journalismusausbildung, Salzburg, 664 Seiten, ISBN 3-900502-00-5

Für Österreich ist die vorliegende Publikation das einzige Fachbuch dieser Art; Deutschland und die Schweiz haben eine große Anzahl journalistischer Fachliteratur. Gegenüber der vorliegenden deutschsprachigen Literatur unterscheidet sich der Band in seinem praktisch-handwerklichen Teil für Journalismus für alle klassischen Medien (Zeitung, Zeitschrift, Hörfunk und Fernsehen, S. 3-352) und einem medien- und berufskundlichen Teil (S. 355-647).

Im praktisch-handwerklichen Teil finden sich die wichtigsten Grundlagen der journalistischen Tätigkeiten, Darstellungsformen und Gestaltungstechniken in Zeitung, Hörfunk und Fernsehen sowie Ausführungen über Sprache und Arbeits- und Redaktionsorganisation. Recherchieren in elektronischen Datenbanken, die Arbeit in Nachrichtenagenturen und der Magazinjournalismus mit Redaktionsmanagement vervollständigen zusammen mit der Zeitungsgestaltung diesen Teil des Bandes.

Die große Anzahl der verschiedenen Beiträge folgt dem Bemühen des Herausgebers, ein didaktisches Konzept vorzulegen, das die Vielfalt der Auffassungen, Tipps und Anregungen aufzeigen soll.

Der medien- und berufskundliche Teil gliedert sich in die Abschnitte Allgemeines, Österreich, Deutschland und die Schweiz. Hier wird Grundlagenwissen über Berufsfelder und Ausbildungswege, das österreichische Mediensystem, über Medien-, Rundfunk-, Urheber- und Arbeitsrecht und Institutionen in Österreich vermittelt.

Zum notwendigen Reflektieren sollen die Ausführungen über die Berufsauffassung im Journalismus (S.355-365), Ethik im Journalismus und Massenkommunikation (S. 366-379) sowie über die Wirkungen der Massenmedien(S.380-392)beitragen.

Der vorliegende Band richtet sich an angehende Journalisten und Medienschaffende in den angesprochenen Bereichen, zudem auch an Studierende, an Politologen und Soziologen, Medienpädagogen in Schule und Erwachsenenbildungsinstitutionen, Medienmanager und Interessierte für den zunehmend wichtigen Bereich.

Buchbesprechung 2    

Johannes Fromme - Werner Sesink (Hrsg.) (2008): Pädagogische Medientheorie. Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 6, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 167 Seiten, ISBN 978-3-531-15839-6

Die Medienpädagogik ist seit Jahren eine fixe Teildisziplin der Erziehungswissenschaft mit allgemeinen wissenschaftlichen Theorien und Methoden. Insbesondere die Neuen Medien verlangen als Teil humaner Lebensbewältigung und Lebensgestaltung eine Reflexion theoretischer Grundlagen. Die Beiträge der vorliegenden Publikation gehen den Fragen nach, wie sich sich medientheoretisch an benachbarte Diskurse innerhalb der Erziehungswissenschaft und über ihre Grenzen hinaus der Themenbereich anschließen lässt und was der Medienbegriff als pädagogisches Problem darstellt. Die Beiträge werden im Band den Themenschwerpunkten ""benachbarte Diskurse" und "Pädagogisches Medium" in loser Folge zugeordnet.

Werner Sesinks Thesen von der Medien- und Technikdistanz der Bildungstheoretiker und kaum vorhandener bildungstheoretischer Bezüge in der medienpädagogischen Forschung und Reflexion hat das Anliegen, einen Brückenschlag zwischen Bildungstheorie und Medienpädagogik zu erreichen. Zumindest bedarf es einer Übereinstimmung, dass Bildung vom Bereich der Neuen Medien und Technologien betroffen sei. Sesinks These geht über die Betroffenheit hinaus und sieht eine aktive und fundamentale Beteiligung an dieser Entwicklung, wobei Bildung keineswegs eine "heilende Antwort" auf diese Fragen besitzt (S.13-35).

Norbert Meder betritt mit seinem Diskurs über Luhmanns Medienbegriff ein anderes Dikussionsfeld. Luhmann versteht das Medium als "universale Materie", die duch Selektion als Prinzip der Reduktion geformt wird. Bildung wird nach dieser These als "Selbst- und Weltverhältnis" strukturell gefasst, womit Bildung immer medial vermittelt wird. Ähnlich Sesink ist Meders These zu verstehen, dass es keine Allgemeine Pädagogik ohne Medienpädagogik geben kann. Luhmans Medienbegriff verlangt bei den neuen IT-gestützten Medien eine andere Konzeptualisierung bei den Medien-Form-Differenzen (S.37-50).

Für Winfried Marotzi und Benjamin Jörissen finden Bildungsprozesse ebenso in mdial geprägten Lebenswelten und medialen Interaktionsprozessen statt. Daher müssen Aspekte der Medialität in der Bildungstheorie und Bildungsforschung einen "systematischen Wert" besitzen. Ihr Konzept einer ""strukturalen Medienbildung" umfasst eine zeitdiagnostische Debatte um die Wissensgesellschaft mit der Kategorie des Orientierungswissens. Strukturale Aspekte sind bedeutend für die Steigerung von Reflexivität, was am Beispiel von Film und Internet erläutert wird (S. 51-70).

Torsten Meyer geht in seinem Beitrag vom Begriff "pädagogisches Medium" aus und ortet viele Missverständnisse im Umgang mit Neuen Medien. Erforderlich sei ein umfassender Umstrukturierungsprozess. Drei Schritte seien notwendig. Es gehe um eine eher metaphorische Annäherung an den allgemeinen Begriff Medium als Milieu. Die französische Mediologie nach Régis Debray kann ein Verständnis für ein pädagogisches Medium entwickeln. Schließlich kommt er zur grundsätzlichen Überlegung, dass die Theorie der Bildung des Menschen(vorerst) eine permanente Baustelle bleibt (S. 71-94).

Heidi Schelhowe plädiert für den Computer als Digitales Medium zum Gegenstand von Bildung und nicht(nur) als Mittler oder Verhinderer. Als Informatikerin will sie das Digitale Medium als pädagogisches Medium verstanden wissen. Hier zeigen sich wesentliche Momente der Gegenwartsgesellschaft, weil sie im Alltag zunehmend selbstverständlich sind. Schelhowe prüft die Rolle des Mediums in der Arbeitswelt und ob es Parallelen in formalen Bildungsprozessen dazu gibt. Der Frage einer Bildungsrelevanz der konkreten technischen Möglichkeiten des konkreten Handelns und deren Gestaltung von Lern- bzw. Bildungsumgebungen wird nachgegangen (S. 95-113).

Rainer Winter spricht sich für ein Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft in einer kritisch orientierten Pädagogik und Medienpädagogik aus. Den verschiedenen Formen der kritischen Pädagogik einige ein emanzipatorisches Interesse mit "Handlungsmächtigkeit". Winter geht es vorrangig um die Betrachtung der "performativen Wende", der kritischen Pädagogik in den USA mit einer Ausrichtung an einem qualitativen Forschungsparadigma. Von Interesse ist dabei die "performance ethnography" mit einer deutlichen politischen Prägung. Die Medien spielen dabei die Rolle der Repräsentation der alltäglichen Erfahrung und des wissenschaftlichen Diskurses, wobei deren Macht aufzudecken ist. Sie eröffnen allerdings auch spezifische Optionen/"Aufführungen"(S. 115-128).

Birgit Althans und Nino Ferrin untersuchen die performativen Praxen auf deren subjektive Bedeutung und gehen davon aus, dass durch die neuen Erfahrungsräume im Internet Veränderungen der Praxen der Identitätsbildung provoziert werden. In zwei unterschiedlichen Onlinewelten - "pro-ana-Foren" und "Second life" - werden Fragen der weiblichen Konzeption geschlechtlicher Identität untersucht. Aufgezeigt wird, dass das Projekt der Erforschung geschlechtsrelevanter Sozialisationsbedingungen und -prozesse auf mediale Praktiken ausgedehnt werden mussm(S. 129-149).

Zuletzt beschäftigt sich Klaus Sachs-Hombach aus einer bildwissenschaftlichen Perspektive mit der Medientheorie von Marshal McLuhan?. Hier wird das Bewusstsein für die gesellschaftliche Wirksamkeit von Medien kritisch betrachtet. Im ersten Teil des Beitrags werden die theoretischen Mittel der Thesen McLuhans? auf eine Fragwürdigkeit untersucht, der zweite Teil beschäftigt sich mit einem alternativen Theoriemodell zur Beschreibung und Beurteilung von (Bild-)Medien. Sachs-Hombach will seine Ausführungen als Versuch einer Reformulierung einiger Aspekte der Medientheorie McLuhans? verstanden wissen (S. 151-167).

Buchbesprechung 3    

Daniel Süss - Claudia Lampert - Christine W. Wijnen(2010): Medienpädagogik - Ein Studienbuch zur Einführung - Lehrbuch, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 236 Seiten, ISBN 978-3-531-13894-7

Wer sich für ein pädagogisches Studium (Erziehungswissenschaft - Politische Bildung) und Pressearbeit entscheidet, möchte sich gerne einen Überblick über ein neues Themenfeld verschaffen (= Medienpädagogik). Die Autoren möchten Studierenden - im weiteren Sinn des Wortes - einen Einstieg in das Themenfeld vermitteln, Neugier wecken und und zur Auseinandersetzung anregen. Damit erhebt das Lehr- bzw. Studienbuch Anspruch auf einen breiten Überblick über das medienpädagogische Themenfeld und berücksichtigt vielfältige Aspekte.

Neben den klassischen Themenbereichen - Relevanz der Medienpädagogik (S. 13-27), Mediensozialisation (S. 29-52), Anfänge der Medienpädagogik (S. 53-82), medienpädagogische Ansätze (S. 83-104), Medienkompetenz (S. 105-125), Medienerziehung und Mediendidaktik (S. 127-172) - werden Fragen der medienpädagogischen Strömungen und Entwicklungen in Österreich und der Schweiz (S. 65-82) sowie europäische und transnationale Entwicklungen berücksichtigt (S. 173-192). Zuletzt gibt einen Überblick auf mögliche Arbeitsfelder von Medienpädagogen und Hinweise auf relevante Fachgruppen und Verbände sowie Vernetzungsmöglichkeiten(S. 193-208). Ein umfangreiches zusammenfassendes Literaturverzeichnis vervollständigt den Band (S. 209-231).

Als Lehr- bzw. Studienbuch stellt die zentralen Teilgebiete des multidisziplinären Fachs, theoretische Grundlagen, Modelle und Studien vor, aber auch Projekte der Anwendung medienpädagogischer Kompetenzen. Das Buch kann man integral lesen oder einzelne Kapitel in selbstgewählter Abfolge studieren (S. 13). Der Text ist mit didaktischen Hinweisen ergänzt, wichtige Begriffe sind mit Definitionen versehen und Beispiele verdeutlichen die theoretischen Ausführungen. Jedes Kapitel hat eine Zusammenfassung, Fragen zur Wiederholung und zentrale Werke zur Vertiefung sind angeführt. Das Gesamtverzeichnis der zitierten Literatur ist am Ende des Lehrbuches zu finden.

Das Lehrbuch bietet eine kompakte und verständliche Einführung und enthält zahlreiche Verweise auf weiterführende Literatur und Online-Quellen.

Fachbeiträge    

Schwerpunktnummer Die Deutsche Schule - Bildung in der digitalen Welt - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Heft 2/2017

  • Heinen R.-Kerres A.(2017): "Bildung in der digitalen Welt" als Herausforderung für Schule, Heft 2/2017, 128-145
Mit dem Einsatz von Computern für Lehre und Lernen in der Schule (und in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung) wird Medienkompetenz bislang als wesentlich angesehen. Zunehmend zeigt es sich, dass die Digitalisierung kulturell Schule durchdringt und herausfordert. Neben dem Medieneinsatz geht es auch um Lehrinhalte in allen Fächern und schulische Organisation. Angesprochen ist Schulentwicklung, wobei schulübergreifend Kooperationsmodelle und regionale Netzwerke von Interesse sind.

  • Bastian J.(2017): Lernen mit Medien - Lernen über' Medien?, Heft 2/2017, 146-162
Der bildungspolitische Diskurs konzentriert sich auf eine funktionale Sicht auf Medien. Chancen einer Medienbildung sind daher wesentlich geworden. Themenfelder sind Information und Wissen, Kommunikation und Kooperation, Identitätssuche und Orientierung sowie digitale Wirklichkeiten und produktives Handeln. Medienbildung ist mehr als kompetenter Werkzeuggebrauch. Kritisch wird die Stellungnahme der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Internet und digitale Gesellschaft" in den Diskurs eingebracht (mangelhafte Sicherung schulischer Medienbildung, zu geringe Verankerung in den Fachcurricula, vielfältige Schullandschaft, Lehrerbildung).

Ein Überblick über die Forschung zum Lernen mit digitalen Medien in Schulen wird gegeben.

Medienlehrgang    

Die Universität Graz bietet einen Medienlehrgang mit Masterabschluss an > http://steiermark.orf.at/news/stories/2586772/ (31.5.2013)

EPALE - Europäische Plattform für Erwachsenenbildung    

Eine europäische Initiative zur Information und Dokumentation für Erwachsenenbildner_innen bzw. Weiterbildner_innen stellt die EU-Plattform EPALE dar. Das Netzwerk gegen Gewalt ist seit 2015 mit EPALE verbunden.

https://ec.europa.eu/epale/de/resource-centre/content/netzwerk-gegen-gewalt (25.6.2017)

Zum Autor    

APS-Lehramt (VS-HS-PL) (1970, 1975, 1976), zertifizierter Schüler- und Schulentwicklungsberater (1975, 1999), Lehrbeauftragter am PI des Landes Tirol/ Berufsorientierung (1990-2002), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft der Universität Wien/ Aus- und Weiterbildung/ Vorberufliche Bildung(1990/1991-2010/2011), am Fachbereich für Geschichte der Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung/ Didaktik der Politischen Bildung (2015/2016-2017), am Kirchlichen Lehrgang der Superintendenz Salzburg und Tirol - Basisausbildung zur Religionslehrkraft an der APS/ Pädagogische Impulse für den Unterricht, Interkulturalität (2018-2020)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche A. und H.B (2000-2012), SAAT-Redakteur für Tirol (2000-2008), stv. Leiter des "Evangelischen Bildungswerks in Tirol" (2004-2009, 2017-2019), Kursleiter an den Salzburger VHSn Zell/See, Saalfelden, Bischofshofen und Stadt Salzburg (2012-2019)

Absolvent des Instituts für Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt/ MSc (2008), des 1. Lehrganges Ökumene der Kardinal König-Akademie Wien/ Zertifizierung (2006), des 6. Lehrganges "Interkulturelles Konfliktmanagement"/Österreichischer Integrationsfonds-BM.I/ Diplom (2010), der "Weiterbildungsakademie Österreich"/ Diplome(2010), des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012), der Personalentwicklung der Universität Wien/ Zertifizierungen (2008-2010), des 4. Internen Lehrganges für Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016), des Offline-Kurses "Digitale Werkzeuge für Erwachsenenbildner_innen"/ TU Graz-CONEDU-Werde Digital.at-Bundesministerium für Bildung/ Zertifizierung (2017), des Fernstudiums Grundkurs Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium-Comenius Institut Münster/ Zertifizierung (2018)

Aufnahme in die Liste der sachverständigen Personen für den Nationalen Qualifikationsrahmen/ NQR, Koordinierungsstelle für den NQR/ Wien (2016)

- - -

MAIL dichatschek (AT) kitz.net

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 10. Januar 2024