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Sammelband-13

Sammelband 13 Schöpfungszeit 2024    

Aspekte einer kulturell - religiösen Theoriediskussion in Erwachsenenpädagogik    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Sammelband 13 Schöpfungszeit 2024   
Aspekte einer kulturell - religiösen Theoriediskussion in Erwachsenenpädagogik   
Vorbemerkung   
Teil I Kulturell - religiöse Einführung   
1 Vorschlag von Aktivitäten   
2 Anregungen zum Feiern der Schöpfungszeit   
3 Veranstaltungen und Gottesdienste - Österreich   
Teil II Umweltpädagogik   
Vorbemerkung   
1 Einführung   
2 Umweltschutz als Aufgabe   
3 Nachhaltige Entwicklung - Zukunftsgestaltung   
4 Ökologische Nachhaltigkeit   
5 Ökonomische Nachhaltigkeit   
6 Soziale Nachhaltigkeit   
7 Kritik   
8 Umweltpädagogische Ansätze - Politische Bildung   
8.1 Ansätze und Konzeptionen   
8.2 Gestaltungkompetenz   
9 Umweltbildung - Politische Bildung   
9.1 Gesundheit   
9.2 Wissenschaft   
9.3 Nicht - Nachhaltigkeit - Risikopolitik   
9.4 Kultur   
9.5 Werte - Einstellungen   
Pädagogische Fallbeispiele   
10 Digitalisiertes Lernen und Lehren   
10.1 Bedeutung   
10.2 Frage der Zukunft   
11 Globalisierung   
12 Projektarbeit   
12.1 Grundlagenwissen   
12.2 Lernformen   
12.3 Verortung eines Projekts   
13 Kulturraum Alpen   
13.1 Zukunft   
13.2 Zielsetzungen   
14 Reflexion   
Literaturverzeichnis Umweltpädagogik   
Teil III Nachhaltigkeit   
1 Einführung   
1.1 Nachhaltige Entwicklung   
1.2 Transformation zur nachhaltigen Gesellschaft   
2 "Drei Säulen - Modell" Ökonomie, Ökologie und Soziales   
2.1 Ökonomische Nachhaltigkeit   
2.2 Ökologische Nachhaltigkeit   
2.3 Soziale Nachhaltigkeit   
2.4 Kritik   
3 Gesundheit, Sport und Freizeit   
3.1 Gesundheitsversorgung   
3.2 Grundprinzipien   
4 Wissenschaft   
4.1 Anspruch   
4.2 Grenzen   
5 Nicht - Nachhaltigkeit - Risikopolitik   
5.1 Nicht - Nachhaltigkeit   
5.2 Risikopolitik   
5.2.1 Strukturmerkmale   
5.2.2 Faktoren   
6 Kultur   
6.1 Kulturbereich   
6.2 Werte und Einstellungen   
7 Lern- und Handlungsfeld   
7.1 "Weltdekade für Nachhaltige Entwicklung"   
7.2 Themenbereiche   
8 Projektthemen/ Auswahl   
8.1 Anregungen - Aspekte neuer Lehr- und Lernkultur   
8.2 Politische Bildung   
8.3 Interkulturelle Kompetenz   
8.4 Bildungsprozesse   
8.5 Elternarbeit   
8.6 Didaktik - Projektarbeit   
8.6.1 Grundlagenwissen   
8.6.2 Lernformen   
8.6.3 Verortung des Projekts   
Nachhaltige Mobilität - Zukunftsfähigkeit   
9 Themenbereiche   
9.1 Personen- und Güterverkehr   
9.2 Nachhaltiger Mobilitätsverkehr   
10 Politischer Diskurs   
10.1 Felder Politischer Bildung   
10.2 Nachhaltiger Verkehr   
11 Umweltfreundlicher Alltagsverkehr   
12 Nachhaltiger Tourismus   
12.1 Reiseverkehr   
12.2 Alpenraum   
12.3 Plan T - Masterplan für österreichischen Tourismus   
12.4 Ökotourismus   
13 Verkehrspolitik einer zukunftsfähigen Mobilität   
13.1 Grundsätzliches   
13.2 Moderne Verkehrspolitik   
14 Lernkulturen der Fort- und Weiterbildung   
14.1 Lernforschung   
14.2 Weiterbildung   
14.3 Sozialisation   
15 Lernformen   
15.1 Selbständiges Lernen   
15.2 Verborgenes Lernen   
15.3 Lernen "just in time"   
16 Störfaktoren   
Literaturverzeichnis Nachhaltigkeit   
IT - Autorenbeiträge/ Auswahl   
Ausbildung   
Teil IV Dokumentation Evangelisches Bildungswerk Salzburg - Tirol   
1 Veranstaltung Kitzbühel   
2 Einladung   
Zum Autor   

Vorbemerkung    

Die jährliche "Schöpfungszeit" als Epoche einer Nachdenklichkeit, Besinnung auf Aktivitäten, Planung von weiteren Überlegungen und Projektinitiativen wird am Beispiel des Jahres 2024 in den folgenden Aspekten einer kulturell - religiösen Theoriediskussion im Kontext der Erwachsenenpädagogik im Rahmen des "Evangelischen Bildungswerks Salzburg - Tirol" dokumentiert.

Die Studie gliedert sich in vier Teile. Einführend kulturell - religiöse Überlegungen zur "Ökumenischen Schöpfungszeit", der Theorie und Praxis der beiden Beispiele Umweltpädagogik und Nachhaltigkeit sowie der Dokumentation einer Veranstaltung.

Teil I Kulturell - religiöse Einführung    

Empfehlung der "Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung" von Sibiu (2007) lautete: „Wir empfehlen, dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten.“

Eingeladen sind alle Pfarren, Orden und kirchlichen Einrichtungen, in dieser Zeit Veranstaltungen, Gebete, Gottesdienste und vieles mehr zu veranstalten.

Jedes Jahr schlägt der ökumenische Lenkungsausschuss ein Thema für die Schöpfungszeit vor. Das Thema im Jahr 2024 ist „Mit der Schöpfung hoffen und handeln“ und das Symbol ist die „Erstlingsgabe der Hoffnung“.

1 Vorschlag von Aktivitäten    

  • Organisation einer Veranstaltung, um das diesjährige Thema für die Schöpfungszeit und das Symbol vorzustellen. Kurze Einführung in das Thema und das Symbol erläutern; ein paar Minuten Zeit für einen offenen Dialog oder einen Austausch in Kleingruppen, damit die Teilnehmenden sich über Thema und Symbol und darüber, welche Aktivitäten sie im Rahmen der Schöpfungszeit organisieren möchten, austauschen können.
  • Veranstaltung einer Prozession mit den Früchten der Erde aus dem lokalen Kontext oder der Region und Einladung verschiedener Menschen, diese Gaben zum Altar zu bringen: Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher ethnischer Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts.
  • Organisation von Aktivitäten, bei denen die Teilnehmenden aufgerufen sind, eine kurze Theaterszene auf der Grundlage von Röm 8,19-25 zu erarbeiten. Überlegen auf welche verschiedenen Arten das Wehklagen der Erde und die Erstlingsgabe des Heiligen Geistes, die Hoffnung, ausgedrückt werden können.
  • Das Gottesdienstmaterial aus diesem Leitfaden für die Schöpfungszeit verwenden, können Sie auch eine kurze Andacht organisieren, um an u Vorfahrinnen und Vorfahren im Glauben und an all diejenigen zu erinnern, die für gemeinsames Zuhause und die Verletzlichsten unter uns eintreten, an die Menschen, die lebendige Zeuginnen und Zeugen für das Hoffen und Handeln mit der Schöpfung waren oder sind. Man kann an die indigenen Völker des Landes, an religiöse Führungspersonen, an Menschen, die sich in der Sozialarbeit engagieren und an alle diejenigen erinnern, die sich für soziale und ökologische Gerechtigkeit einsetzen, insbesondere an all jene, die sich in Kampagnen gegen die Industrie rund um die fossilen Brennstoffe engagieren und all jene, die für sich für einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe und eine gerechte Energiewende einsetzen.
  • Recherche welches regionale Saatgut vor Ort einfach anzubauen ist und kultivieren dieses dort, wo sie leben; überlegen, ob die Gemeinde ihren Mitgliedern zum Beispiel etwas von diesem Saatgut zur Verfügung stellen kann. Man kann dies zum Beispiel am Ende eines Gottesdienstes verteilen und im Gottesdienst darauf eingehen, dass alle aufgerufen sind, die Erstlingsgabe der Hoffnung Frucht bringen zu lassen und können sich auch verpflichten zu sehen, was bis zur nächsten Schöpfungszeit aus dem Saatgut gewachsen ist.
2 Anregungen zum Feiern der Schöpfungszeit    

Die Schöpfungszeit ist eine Zeit, um die Beziehung zum Schöpfer und der gesamten Schöpfung durch Gottesdienst, Umkehr und praktisches Engagement zu erneuern. Sie ist eine jährliche ökumenische Zeit, in der man als Familie von christlichen Gläubigen für den Erhalt des gemeinsamen Zuhauses beten und zusammen handelt. Man ist aufgerufen, uns schon ab Anfang des Jahres mit der Schöpfungszeit zu beschäftigen, damit wir uns das ganze Jahr darauf vorbereiten können, bis wir später im Jahr feiern.

Man denke bei den Vorbereitungen auf die Schöpfungszeit daran, dass man nicht einfach nur Events veranstalten, sondern Begegnung ermöglichen wollen, um das Zuhören im Geist der Ökumene und den prophetischen Einsatz für unser aller Zuhause zu pflegen und um – gestärkt durch eine ökologisch geprägte Spiritualität – auf Verantwortung als Mitgeschöpfe und Bewahrerinnen und Bewahrer der Schöpfung zu verpflichten und einzulassen.

Man kann die Schöpfungszeit auf ganz unterschiedliche Art feiern. Das ökumenische Netzwerk „Schöpfungszeit“ hat einige Ideen vorgeschlagen, die vorgestellt wurden. Weitere Anregungen und Kampagnen findet man online auf http://SeasonofCreation.org.

3 Veranstaltungen und Gottesdienste - Österreich    

Wien (epdÖ 19.9.24) – Die christlichen Kirchen in Österreich weisen ab 1. September gemeinsam auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung hin. Dazu finden bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag von Franz von Assisi und offiziellem Ende der fünfwöchigen „Schöpfungszeit“, landesweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt.

„Die Freude über Gottes Liebe zur Schöpfung und über Jesu Christi Zusage, dass das Reich Gottes mitten unter uns Gestalt gewinnt, ermutigt in Zeiten der Klimakrise“, betont Bischof Michael Chalupka. „Wir Menschen sind befreit und angehalten, einzeln wie strukturell Verantwortung für den Erhalt der guten Schöpfung zu übernehmen“, so der Bischof.

Für den St. Pöltner Bischof Alois Schwarz, der in der österreichischen römisch - katholischen Bischofskonferenz auch für Umweltfragen zuständig ist, stellt die Schöpfungszeit „eine heilige Einladung“ dar, „innezuhalten und der Erde Raum zur Erneuerung zu geben. In dieser Zeit sind wir aufgerufen, uns der Verantwortung bewusst zu werden, die wir gegenüber Gottes Schöpfung tragen, und mit unserem Handeln zur Heilung der Welt beizutragen“, so Schwarz.

Der Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Markus Gerhartinger erklärt: „Es braucht eine Regenerationszeit für unsere Erde.“ Die ökumenisch begangene Schöpfungszeit solle Anlass für die Kirchen sein, das Bewusstsein für einen entsprechend sorgsamen Umgang zu schärfen, hebt Gerhartinger hervor.

„Gut für die Schöpfung zu sorgen und für das von ihr Empfangene zu danken – das hat für die Ordensgemeinschaften eine lange Tradition. Man braucht nur an die Klostergärten zu denken“, unterstreicht Sr. Anneliese Herzig, Bereichsleiterin für „Mission und Soziales“ der Österreichischen Ordenskonferenz. „In dieser Linie greifen viele klösterliche Gemeinschaften den Gedanken der Schöpfungszeit auch 2024 auf und laden ein zu Gebet, Reflexion und Aktion. In diesem Jahr wird sich auch die Gesprächsinsel – eine Einrichtung der Österreichischen Ordenskonferenz – beteiligen und einen ‚Schöpfungsraum‘ gestalten“, so Sr. Anneliese.

Der „Schöpfungstag“ geht auf einen Impuls der orthodoxen Kirche zurück, den der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., bereits 1989 gesetzt hatte. Offiziell ist im katholischen Kirchenkalender der ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September seit 2015 als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ eingetragen. Der Tag sollte in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, so die Erklärung von Papst Franziskus.

In Österreichs Kirchen finden während dieser fünf Wochen zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz wie ökumenische Gottesdienste und Gebete, Wanderungen, die Aktion „Wir RADLn in die Kirche“, Vorträge sowie Diskussionen statt. „So vielfältig wie die Kirche, so vielfältig ist das Angebot“, bekräftigt Sprecher Markus Gerhartinger, der auf die über 70 eingetragenen Veranstaltungen in ganz Österreich verweist.

Teil II Umweltpädagogik    

Vorbemerkung    

Natur als Lebensgrundlage bezeichnet die Grundauffassung, durch die sich der Mensch von anderen Lebewesen unterscheidet (vgl. SCHWEIDLER 2018, 150-161).

In diesem Kontext unterscheidet sich der Mensch von der übrigen Natur durch die Vernunft. Aus der Vernunft folgt das Recht, die vernunftlosen Geschöpfe zum Nutzen des Menschen zu gebrauchen. Allerdings bedarf es eines vernünftigen Umganges mit der Natur.

Menschen sind Naturwesen, allerdings der sonstige Natur unterschieden. In diesem Kontext muss man neben der Vernunft auf die Kultur hinweisen. Kultur umfasst die Leistungen, mit denen der Mensch seine "Menschlichkeit" (Humanität) zum Ausdruck bringt. Unterschiedliche Lebensformen werden errichtet und aufrechterhalten.

Ergänzt werden diese Leistungen durch die Menschenwürde, also die Verantwortung für einen Umgang mit dem Anderen. Zur Regelung kommt in dieser kulturellen Entwicklung das Recht zur Durchsetzung institutioneller Verfahren.

Umwelt bedeutet hier die kulturelle Gestaltung humaner Lebensräume und gewachsener Identität (vgl. den alten Ausdruck "Heimat").

  • Durch Eingriffe in die Natur kommt es zur Notwendigkeit eines Umweltschutzes.
  • Aspekte sind das Verursacherprinzip (Verantwortung), Vorsorgeprinzip (Vermeidung) und das Kooperationsprinzip (nationale und internationale Zusammenarbeit).
1 Einführung    

Einführend zur Thematik meint man alltagssprachlich mit "Nachhaltigkeit" etwas wie dauerhaft, anhaltend oder auf längere Zeit auswirkend.

Wie sich die Menschheit entwickeln soll, wird mit "nachhaltiger Entwicklung" bezeichnet, betont in Prozesshaftigkeit natürlicher und gesellschaftlicher Veränderungen (vgl. FERNKURS NACHHALTIGE ENTWICKLUNG EINFÜHRUNGSHEFT 2014, 12).

2 Umweltschutz als Aufgabe    

Eine Nutzung von Ressourcen der Natur hinterlässt vielfältige Wirkungen wie Abfälle, Abgase, Abwässer, Staub, Strahlen und Lärm/ "Emissionen".

Beeinträchtigungen in Lebensbedingungen und Gesundheit, in der Verringerung nutzbarer Rohstoffe, in der Bedrohung der Tier- und Pflanzenwelt, im Verlust landschaftlicher Schönheit, mittel- und langfristiger Klimaänderungen mit Folgen einer Versorgung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und der Besiedelbarkeit werden hervorgerufen (vgl. Globale Schäden wie Ozonschwund und zusätzlicher Treibhauseffekt werden in Prognosen erfasst. Umweltschutz wird zu einer Daseinsvorsorge (vgl. KAHLERT 2007, 430-431).

Unterschiedliche Interessen, Risikowahrnehmungen, Einschätzungen von Kosten - Nutzen - Faktoren mit Konsequenzen ergeben ein Aufgabenfeld der Politik, damit einen Bildungsauftrag für Politische Bildung.

"Nachhaltige Entwicklung" für eine Zukunftsgestaltung wird zum Leitbild.

3 Nachhaltige Entwicklung - Zukunftsgestaltung    

Der normativer Kern "Nachhaltiger Entwicklung" ist die Idee der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit im Hinblick schwindender natürlicher Ressourcen und einer abnehmender Fähigkeit von Ökosystemen, Emissionen aufzunehmen und einer zunehmenden Umweltzerstörung.

Das Konzept verpflichtet eine Sicherstellung, ein sicheres und autonomes Leben führen zu können. Auszugehen ist, die Lebensgrundlagen für alle heute und zukünftig zu sichern und bestenfalls wiederherzustellen (vgl. MEISCH 2014, 6).

Irreführend wäre, von einem genau zu definierenden Zustand "Nachhaltiger Entwicklung" zu sprechen, zumal es kultur-, ort- und zeitabhängige unterschiedliche Gestaltungsräume gibt.

Gründe sind die physischen und soziokulturellen Voraussetzungen in ihrer Unterschiedlichkeit (vgl. Ökosysteme, Gesellschaften und kulturellen Identitäten).

Zu beachten sind außerdem der Wandel der Voraussetzungen im Laufe der Zeit durch natürliche und soziale Prozesse sowie ethisch zu prüfende Vorstellungen (vgl. Klimawandel; Demographie, soziopolitische Umbrüche; Gerechtigkeit).

Die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft ist ein wissensbasierter und ethisch orientierter Such-, Lern- und Erfahrungsprozess (vgl. GRUNWALD - KOPFMÜLLER 2012, 12).

Die Wissenschaft trägt durch bestimmte Wissensformen zu diesen Prozessen bei.

4 Ökologische Nachhaltigkeit    

Gefordert wird die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollen sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen.

Die Säule "Ökologie" steht auch für eine bewussten Verbrauch natürlicher Rohstoffe der Erde und wie erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können. So will man Schäden an Ökosystem vermeiden und in der Folge Biodiversität fördern. Das bedeutet auch, Emissionen möglichst gering zu halten.

Ebenso steht die Säule für einen bewussten Umgang mit menschlicher Gesundheit, also Prävention und aktive Gesundheitsförderung.

5 Ökonomische Nachhaltigkeit    

Gefordert wird ein gutes Wirtschaften.

  • Auch nachhaltige Unternehmen müssen Gewinne erzielen. Investitionen sollen in technische Innovationen, neue Mitarbeiter und Fortbildungsmaßnahmen eingebracht werden. Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein. Zudem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, etwa die Lebensqualität verbessern oder Projekte des Umweltschutzes, der Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit, Fort- und auch Weiterbildung fördern.
  • Auf nationalstaatlicher Basis bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit Staatsschulden gering zu halten, damit zukünftige Generationen nur gering belastet werden. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht muss gewahrt bleiben, um andere Staaten nicht zu benachteiligen. Exportstarke Staaten machen andere Länder von den Exporten abhängig. Diese Länder können keine lokale konkurrenzfähige Wirtschaft aufbauen, in der Folge bedeutet dies hohe Arbeitslosigkeit. Verhindert werden soll eine Verschuldung des Landes.
6 Soziale Nachhaltigkeit    

Gefordert wird die Stellung des Menschen in den Mittelpunkt, seien Würde und freie Entfaltung. Diese Grundannahme stellt das Minimum dar.

Ausbeutung, Zwangs- und Kinderarbeit stehen daher im Widerspruch.

Die Säule "Soziales" fordert faire Bezahlung, die Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen und die persönliche Entfaltung in der Lebensgestaltung, der Bildungsmaßnahmen und beruflicher Tätigkeit.

Gemeinwohlorientierung in der Gesellschaft ist das sozialpolitische Ziel.

7 Kritik    

Eine ganze Reihe von alternativen Nachhaltigkeitskonzepten, die deutlich komplizierter sind, stehen ebenfalls in der Kritik.

Ein großer Kritikpunkt ist die schwere Anwendbarkeit. Das Modell gibt Leitlinien, aber keine konkreten Lösungen vor. Aus diesem Grund ist es wohl auf viele Bereiche anwendbar, die Offenheit wird kritisiert.

Es heißt, die Säulen seien offen für nahezu sämtliche wirtschafts- und sozialpolitische Zielsetzungen wie ein Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung oder Erhöhung des Steueraufkommens. Auf diese Weise weitet das Modell den Nachhaltigkeitsbegriff sehr aus.

Weiters wird kritisiert, dass die drei Säulen theoretisch, aber faktisch, nicht gleichrangig sind. Real ist die Nachrangigkeit in der Praxis der modernen Gesellschaft der ökologischen Säule ("schwache Nachhaltigkeit"). Natürliche Ressourcen werden durch Human- und Sachkapital ausgeglichen, es zählt nur der Wohlstand auch auf Kosten der Natur.

"Starke Nachhaltigkeit" sollte das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit mit einem Schutz der natürlichen Lebensbedingungen auch als Grundvoraussetzung für ökologische und soziale Stabilität sein.

Das Modell findet sich als Konzept auch in Art. 1 des Vertrages der Europäischen Gemeinschaft wieder.

Es gibt Forderungen einer Erweiterung nach einer vierten Säule mit einer politisch - institutionellen Dimension.

8 Umweltpädagogische Ansätze - Politische Bildung    

Im Laufe der letzten Jahrzehnte differenzierten sich die Ansätze und Konzeptionen mit umweltpädagogischer Didaktik.

8.1 Ansätze und Konzeptionen    

  • Über handlungsorientierte und situative Naturerfahrung zu Umweltlernen sollte motivieren werden (vgl. GÖPFERT 1987; GERSTENMAIER - MANDL 1995, 879; GRÄSEL 2002, 681-683; BEER - KRAUS - MARKUS - TERLINDEN 2002). Gewarnt wurde auch vor zu großen Erwartungen an handlungsorientierte Folgen.
  • Angemahnt wurde eine Urteilsfähigkeit über Risikolagen und die Notwendigkeit von Risikominderung.
  • Verbessert soll die Kompetenz zur Mitgestaltung eines Zusammenlebens mit Berücksichtigung der Interessensunterschiede und Möglichkeiten einer Konfliktregelung.
  • Ökopädagogische Krisenszenarien sollen reflexionsorientiert und verständigungskommuniziert behandelt werden (vgl. BEER - DE HAAN 1984, SCHREINER 1991).
8.2 Gestaltungkompetenz    

Für die Politische Bildung ergibt sich die Gestaltungskompetenz durch eine Ursachenbearbeitung, Urteilsfähigkeit, Interessensunterschiede und Mitgestaltungsmöglichkeiten ein Betätigungsfeld zur Hilfestellung für eine umsichtige Zukunftsgestaltung (vgl. WEINBRENNER 1995, 379 - 421).

Umweltpädagogik/ Umweltbildung ist eingebettet in den Nachhaltigkeitsdiskurs in der Form gesellschaftspolitischer Gestaltung (vgl. DE HAAN 1999/ 2002).

9 Umweltbildung - Politische Bildung    

Eine auf partizipativ und transformationsrelevante Bildung befähigt zu aktiver Beteiligung (vgl. die Bemühungen der Erziehungswissenschaft und Didaktik der Politischen Bildung; DE HAAN 2004, 39-46).

Der Beitrag soll zu einer "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" (BNE) in allen Bildungsbereichen im Kontext Politischer Bildung ermutigen.

Im Folgenden werden beispielhaft Gesundheit, Wissenschaft, Nicht - Nachhaltigkeit - Risikopolitik, Kultur, Werte - Einstellungen und pädagogische Fallbeispiele vorgestellt.

9.1 Gesundheit    

In Österreich haben die Bundesgesundheitskommission und der Ministerrat 2011 zur nachhaltigen Verbesserung und einem Erhalt der Gesundheit in Verbindung mit einer Entastung der Gesundheitsversorgung Ziele beschlossen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT UND FRAUEN 2012).

Ausgehend von einem leistungsfähigen Gesundheitssystem liegt Österreich in der Lebenserwartung unter dem EU - Durchschnitt. Deshalb ist es ein nachhaltiges Ziel, die gesunden Jahre zu erhöhen. Die gegenseitige Abhängigkeit von Gesundheit, sportlichen Aktivitäten, einer Nutzung einer erholenden und sinnerfüllten Freizeit ist gegeben.

Die Ziele beeinflussen im Sinne einer "Bildung für Nachhaltiger Entwicklung/ BNE" die Faktoren Bildung, Arbeitssituation, soziale Sicherheit und Umwelteinflüsse.

9.2 Wissenschaft    

Der Anspruch von Wissenschaft ist

  • die Erkenntnis von theoretischen und
  • in der Folge umsetzbaren praktischen Ergebnissen und Lösungen in der Vielfalt ihrer Diszipline etwa der
    • Naturwissenschaften,
    • Geisteswissenschaften,
    • Technikwissenschaften,
    • Wirtschaftswissenschaften,
    • Sozialwissenschaften,
    • Kulturwissenschaften,
    • Bildungswissenschaften und
    • jeweiligen Ethikansätzen (vgl. beispielhaft allgemein Analytische Ethik, Angewandte Ethik).
Grenzen und Unzulänglichkeiten ergeben sich aus der Anwendung der Erkenntnisse, der Wissenschaftskonzeption, der Pluralität der Wissensformen und der Erschütterung des Wissenschaftsoptimismus.

Wissenschaft ist ohne Zweifel die wichtigste Quelle der Information über Chancen und Risiken.

Die Aufgabe der Ethik ist die Ergebnisse aufgrund von Maßstäben des Gelingens einzubringen.

9.3 Nicht - Nachhaltigkeit - Risikopolitik    

Aus dem Verständnis von Nachhaltigkeit lässt sich die Besonderheit der Gegenwartsgesellschaft mit dem Konzept der Gesellschaft der "Nicht - Nachhaltigkeit" bezeichnen (vgl. VOLKMER - WERNER 2020, 229-230).

  • Wohlhabende Konsumgesellschaften des Globalen Nordens sind vom Virus befallen.
  • Die Zerstörungskraft ist in sozialer, ökologischer, ökonomischer und demokratiepolitischer Hinsicht bedeutungsvoll.
  • Bestimmte gesellschaftliche Gruppen, ganze Länder und auch ökologische und ökonomische Bedingungen sind betroffen. Trotz einer Systemrelevanz gibt es eine geringe Wertschätzung.
  • Die Gesellschaft verteidigt mit aller Entschlossenheit ihre Freiheiten, Werte und den Lebensstil, "koste es, was es wolle".
Die demokratische Dimension, besonders interessant für die Politische Bildung, hat mit Entschiedenheit und großer Handlungsfähigkeit in der ersten Phase mit einem gesellschaftlichen Schulterschluss und einer Solidarität in Verbindung mit systemrelevanten Gruppen reagiert.

  • In der Folge wurden die Maßnahmen durch Protestbewegungen als Bedrohung für Grundrechte und einen Rechtsstaat gewertet.
  • Tatsächlich beschleunigt die Pandemie Veränderungen, die davor sich schon abzeichneten (vgl. "postdemokratische Wende") und unterstützt eine Nicht - Nachhaltigkeit.
  • Die letzten Jahrzehnte wird auch in etablierten Demokratien zunehmend von Politikverdrossenheit, Parteienverdrossenheit und einer Krise der Demokratie gesprochen.
  • Reformen sollen politischen Phänomene überwinden.
  • Die zunehmende Komplexität politischer Prozesse, die Internationalisierung und Pluralität moderner Gesellschaften erscheint als Überforderung liberaler Demokratien.
  • Eine zunehmende Dysfunktionalität beziehen sich auf demokratische Institutionen und Verfahren, ihre Tauglichkeit und die Umsetzung moderner Ansprüche auf Freiheit und Selbstbestimmung.
  • Dieser politische Prozess bewirkt Aktivitäten vieler politischer Akteure wie von Entscheidungsträgern, liberaler Eliten, Klimaschützern, marginaler Minderheiten und Nationalpopulisten und anderer Gruppierungen, die ein ambivalentes Verhältnis zur Demokratie entwickeln (vgl. HIRSCHMANN 2017; VOLKMER - WERNER 2020, 233).
  • Demnach wäre zu erwarten eine Transformation der Demokratie zunehmender aktualisierter und ausgrenzender Verhältnisse von Freiheit und Selbstverwirklichung bzw. persönlicher Autonomie.
  • Diese Krise erweitert sich zu einer Nicht - Nachhaltigkeit der Demokratie.
  • Die liberale Demokratie trägt eine Mit - Verantwortung auch für die ökologisch - soziale Nicht - Nachhaltigkeit der Konsumgesellschaft.
  • In kultureller Hinsicht erscheint auch die liberale Demokratie ausgezehrt.
  • Es formiert sich hier eine verunsicherte politische Situation mit Bedrohungen der liberalen Demokratie in Konfliktsituationen mit illiberalen und autoritären politischen Phänomenen und Notwendigkeiten für eine Nachhaltigkeit (vgl. SCHEIDIG 2016, KOST - MASSING - REISER 2020).
9.4 Kultur    

Der Begriff Kultur bezeichnet kreative und künstlerische Arbeit. Eine bestimmte Form der Lebensart wird als Kultiviertheit benannt. Bestimmte Gewohnheiten sind für spezielle Bereiche typisch, etwa die Jugendkultur oder studentische Kultur - Kulturlandschaften, Brauchtumskultur und Sprachkultur.

Entsprechend der lateinischen Bedeutung "cultura" Pflege spricht man von Kulturlandschaften oder Monokultur.

Als Kulturbereich nach der UNESC0 2007 gelten das Kultur- und Naturerbe, Aufführungen und Feste, bildliche Kunst, Kunsthandwerk und Design, Bücher und Presse und audiovisuelle und digitale Medien (vgl. FREERICKS - HARTMANN - STECKER 2010, 197-198).

Nachhaltige Entwicklung stellt eine umfassende Herausforderung dar. Neben den gängigen Lösungsansätzen geht es um kulturelle Normen und Verhaltensweisen in einer modernen Gesellschaft. Immer lauter wird der Ruf nach einem kulturellen Wandel.

  • Auf Tauglichkeit müssen der Mythos Wachstum und in der Folge die Konsumkultur geprüft werden.
  • Hilfsbereitschaft, Kooperation, Eigen- und Gemeinnutz im Rahmen weltweiter Gerechtigkeit sind in ein Gleichgewicht zu bringen.
  • Aufhorchen lässt ein Staat wie Ecuador 2008, die "Rechte der Natur" in die Verfassung aufzunehmen.
  • Gefragt sind neue Leitbilder und Menschen, die bereit sind, neue kreative Wege in die Zukunft zu finden.
  • Das Aufbrechen alter Denkmuster ist das Kerngeschäft von Kultur und Kunst.
  • In der Studie "Grenzen des Wachstums" des Club of Rome 1972 hielt Donella Meadows als Mitautorin eine Veränderung der kulturellen Normen der westlichen Gesellschaften für unerlässlich (vgl. den "Brundtland - Bericht" 1987 geht auch von einem umfassenden Wandlungsprozess aus).
  • Die "UNESCO - Erklärung zur kulturellen Vielfalt" 2001 geht von der Vielfalt der Kulturen in ihrer Bedeutung und Integration von Kultur in die nachhaltige Entwicklung aus.
9.5 Werte - Einstellungen    

Die Frage der Werte und Einstellungen darf im Kontext mit Politischer Bildung nicht fehlen (vgl. den Bildungsauftrag der Fachbereiche Ethik, Religion, Politische Bildung und Interkulturalität).

Es geht um positive Zukunftsvisionen und Dimensionen für gelingendes Leben.

  • Das vorgestellte Projekt als Anregung zu größeren Projekten bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und eine Chance für eigene Entfaltung zu erleben.
  • Ein mitgestaltender Teil der Gesellschaft zu sein, lohnt zu pädagogischen Anstrengungen.
  • In der Folge ist es selbstverständlich, kulturelle Bildung im Kontext nachhaltiger Entwicklung zu sehen.
Es geht um die Stärkung der Kompetenzen Partizipation - Kooperation - Verantwortung - neue Denkmuster - Respekt vor der Natur und Vielfalt der Kulturen für einen Übergang in die postindustrielle Gesellschaft.

IT - Hinweise

Leipprand Eva (2013/2012): Kultur, Bildung und Nachhaltige Entwicklung, in: Kulturelle Bildung Online > https://kubi-online.de/artikel/kultur-bildung-nachhaltige-entwicklung (13.10.20)

Bildung 2030 > https://bildung2030.at/ (18.3.23)

Pädagogische Fallbeispiele    

10 Digitalisiertes Lernen und Lehren    

10.1 Bedeutung    

Erwachsenenpädagogik betrifft den tertiären Bildungsbereich (Hochschulen) und quartären Bildungsbereich mit Allgemeiner Erwachsenenbildung und der Breite der Beruflichen Erwachsenenbildung mit Berufsqualifikationen. Aus dieser Perspektive geht es in Bildungsprozessen um neues Wissen auf dem Hintergrund der Vorbildung (vgl. die Bedeutung einer professionellen Bildungsberatung).

  • Technologie wird dem Wunsch nach Selbststeuerung gerecht, indem sie zu einer Flexibilität in den Lern- und Lehrprozessen führt. Ein Zugang zum Lernen wird erleichtert und individuelle Lernwege unterstützt.
  • Technologiegestütztes Lernen ersetzt keinesfalls die notwendige Interaktion der Lernenden mit Lehrenden face -to - face und erreicht keine vergleichbare Qualität wie Präsenzveranstaltungen. Blended - Learning - Konzepte bilden einen Königsweg.
  • Ältere Erwachsene und medienaffine jüngere Erwachsene bedürfen eines sicheren Umgangs mit den Medien und einer Einsicht in einen Mehrwert.
  • Ein sinnvoller Technologieeinsatz setzt eine Medienkompetenz der Lehrenden voraus (vgl. die Bedeutung des Online - Kurses "Digitale Werkzeuge für Erwachsenenbildner*innen"/ TU Graz - CONEDU).
  • Erwachsenenpädagogik für Lehrende gilt als am wenigsten professionalisierter Bildungsbereich, zumal die Breite der Ausbildung der Lehrenden keineswegs eine professionelle Aus-und Fortbildung voraussetzt (vgl. für den Hochschulbereich die Angebote der internen Personalentwicklung bzw. Interne Lehrgänge für Hochschuldidaktik; für den Bereich der Allgemeinen Erwachsenenbildung die Weiterbildungsakademie Österreich, interne Aus- bzw. Fortbildungsangebote der einzelnen Institutionen; EBNER - SCHÖN 2011, 387-388).
10.2 Frage der Zukunft    

Erfolgreiche Bildungskonzepte setzen Medien und Technologie auf mehreren institutionellen und didaktischen Ebenen ein. In Frage kommen Web 2.0., Soziale Online -Netzwerke, Wikis oder Blogs. Web 2.0 bietet etwa "Peer - Learning" an und kann neben den anderen Möglichkeiten gut in "Blended - Leaning - Konzepte" eingebunden werden.

Die Frage der Zukunft technologiegestützter Erwachsenenpädagogik wird vermutlich die folgenden Ziele längerfristig betreffen.

  • Politische Ziele - Zugang zur Bildung
  • Ökonomische Ziele - Erhöhung der Kostenflexibilität, Reduktion von Leerlaufzeiten
  • Didaktische Ziele - Erhöhung der Lerneffizienz und Anwendungsorientierung
  • Inhaltliche Ziele - Förderung der Medien-, Selbstlern- und sozialen Kompetenz
11 Globalisierung    

Buchbesprechung

Annette Scheunpflug - Klaus Hirsch (Hrsg.)(2000): Globalisierung als Herausforderung für die Pädagogik, Frankfurt/ M. - London

Der Band erschien im Jahr 2000 anlässlich der Tagung "Globalisierung als Herausforderung für die Pädagogik", die im November 1998 in Kooperation zwischen der Evangelischen Akademie Bad Boll, der Kommission Bildungsforschung mit der Dritten Welt in der Sektion für Interkulturell und International Vergleichende Erziehungswissenschaft sowie der Zeitschrift für Internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik stattfand. Die Ungleichheiten im Nord - Süd - Verhältnis, die Entstehung und Ausbreitung von Rassismus und die pädagogischen Fragestellungen zu "global education"/ Globales Lernen haben sich, so die Meinungen bei der Tagung, jedenfalls verselbständigt und radikalisiert.

Bei der Tagung ging es um zwei Fragestellungen, die sich in unterschiedlicher Form kaum voneinander trennen lassen.

Zwei Paradigmen konkurrieren um Erklärungskraft,

  • eine handlungstheoretische Prämisse und
  • ein auf nicht - lineare Evolutionstheorien basierendes Paradigma.
Ebenso stand im Mittelpunkt die Frage von Erziehungsprozessen, die Rolle von Schule mit ihren Handlungsspielräumen und einem Bildungsauftrag ("kritischer Weltbürger", Erziehung im Kontext mit Globalisierung).

Ausgehend von der Tatsache, dass sich Globalisierung als Entwicklung zu einer Weltgesellschaft zeigt, ergeben sich die drei Ebenen einer sachlichen, sozialen und zeitlichen Perspektive (S. 5). Daraus folgen die Beiträge des Bandes (191 Seiten).

Die ersten beiden Beiträge beschreiben die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Lernens im Kontext der Weltgesellschaft. Reinhardt Kößler setzt sich mit der handlungstheoretischen Perspektive auseinander (S.17-26), Alfred Treml erläutert die evolutionstheoretische Sicht (S. 27-43). Beide Paradigmen ist die Zielvorstellung gemeinsam, komplexe Sachverhalten zu erklären. Die Unterscheidung liegt im Menschenbild und der Beschreibung der Weltgesellschaft. Kößler geht vom vernunftbegabten Subjekt aus, das autonome Entscheidungen treffen kann, beeinflusst durch Macht. Treml spricht vom durch Sinne und Gefühle evolutionär geprägten Nahbereichswesen, das über abstrakte Kognition den Umgang mit der Weltgesellschaft erlernen kann. Kößler erklärt die Weltgesellschaft unter der Prämisse des Kapitalismus. Treml geht davon aus, dass die Weltgesellschaft tiefer als eine auf Kommunikation beruhende Emergenzebene charakterisiert wird. Die beiden Entwürfe werden kontrovers diskutiert.

Eine gewisse Skepsis der Lernmöglichketen lässt sich bei beiden erkennen, die allerdings von den Diskutanten in der Folge nicht geteilt wurden. Zweifel traten auch bei der Beschreibung des Nahbereichswesens und bei Fragen mit ethischen Bezugspunkten und einer Konstruktion von Werten auf (vgl. S. 8).

Damit ergeben sich Herausforderungen an die Pädagogik im Folgenden.

Volker Lenhardt beschreibt das Bildungssystem der Weltgesellschaft und zeigt auf, wie sich Bildung globalisiert hat (S. 47-64). Damit ergeben sich Problembereiche wie die Ungleichheiten von Bildungssystemen,, Alphabetisierungsquoten, Einschulungsraten und unterschiedliche Schulqualitäten (S. 51-54). Eine Ursachenerklärung gemäß der UNESCO-Statistik? vervollständigt die Darstellung der Ungleichheiten, wobei ökonomische Merkmale, kulturelle Zuschreibungen (Geschlechterrolle, religiöse Tradition) und unzureichende bildungs-politische Vorsorge Einflussfaktoren darstellen (S. 54-55). Weltweite Bildungsaufgaben - Berufsbildung, Menschenrechtserziehung, Friedenserziehung und Interkulturelle Bildung - vervollständigen den Beitrag (S. 56-62).

Hans Bühler stellt in seinem Beitrag didaktische Herausforderungen folgerichtig zur Diskussion (S. 65-77). Die Frage nach didaktischen Arrangements im Umgang mit Komplexität ist eine wesentliche. Der Beitrag ist in ein szenisches Arrangement integriert und gibt Antwort in Form der Präsentation des Textes. Von Interesse sind auch die Definitionen von Globalisierung (Abgabe von Eigenständigkeiten), Globalität (Zunahme einer Weltgesellschaft) und Globalismus (Ideologie einer Weltmarktwirtschaft) (vgl. S. 66).

Tirmiziou Diallo kommentiert den Zugang zur Tagung und fragt nach dem Menschenbild der Moderne aus der Sicht einer Herausforderung für die Pädagogik in einer Weltgesellschaft (S. 78-82).

Klaus Seitz beschäftigt sich mit konkreten Folgerungen für pädagogische Theoriebildung und Handlungen nach unterschiedlichen Bildungskonzeptionen im Kontext von Globalisierung. Er fragt nach den Mythen und Problemen einer Erziehung zum Weltbürger und kommt zum Schluss, dass die Pädagogik auf Theorien außerhalb ihrer Disziplin angewiesen ist (S. 85-114).

Asit Datta beschäftigt sich mit den Anknüpfungspunkten der Bildungskonzeption von Adorno für die Weltgesellschaft, wobei die Bedingungen für eine Mündigkeit diskutiert werden (S. 115-123). Damit kommt für den aufmerksamen Leser konsequenterweise die Dimension der Politischen Bildung zum Tragen.

Heinz-Peter? Gerhardt bezieht sich auf die Befreiungspädagogik und Handlungsmöglichkeiten. Pädagogisches Handeln auf der Mikroebene weist auf globale Probleme hin und übersetzt sie in Lernprozesse (S. 124-136).

Bernd Overwien verbindet die Befreiungspädagogik mit Konzepten informellen Lernens. Damit ist eine Möglichkeit gegeben, auf die Herausforderungen der Globalisierung und des lebensbegleitenden Lernens mit einer anderen Lehrerrolle zu reagieren (S. 137-155).

Christel Adick verweist auf die Herausforderungen durch die Globalisierung für nationale Pflichtschulsysteme. Dazu gehören eine internationale Schulentwicklung, Muttersprachen- und Fremdsprachenangebote und neue Curricula mit neuen Bildungsinhalten (S. 156-168).

Renate Nestvogel stellt letztlich eine Sozialisationstheorie vor, die sich vom Subjekt auf die Weltgesellschaft verbreitert. Das Weltsystem hat demnach angemessen berücksichtigt zu werden (S. 169-194).

In der Diskussion während und am Abschluss der Tagung war man sich einig, dass Globalisierungsprozesse die neue Schlüsselqualifikation und Basiskompetenz "Umgang mit Komplexität" bedingen. Das individuelle Nichtwissen steigt angesichts der Diskrepanz von gesellschaftlichem Wissenswachstum und individueller Wissensmenge an. Diese Entwicklung fordert eine neue Qualität im Lernen (S. 10-11).

Durch die Komplexitätssteigerung und Diversität gibt es Schwierigkeiten bei der Erziehung zu Wertvorstellungen. Auf einen gesamtgesellschaftlichen Konsens wird man kaum vertrauen können. Kößler etwa verweist auf politische Strukturen und sieht diese in einem Prozess mit Lernvorgängen von Individuen (vgl. S. 23-25). Treml sieht etwa die Nahbereichsfixierung vor dem Hintergrund einer Handlungsorientierung, lange schon vor den Theorien der Sozialbiologen und Ethnologen (S. 38).

Bei dieser Entwicklung verändern sich naturgemäß die Bildungsziele der Schule. Das Bildungssystem hat sich universalisiert (siehe Lenhardt, S. 49-55), bildungspolitische Anstrengungen werden verstärkt notwendig. Adick nennt etwa die Garantierung der Grundbildung, Alphabetisierung in der Muttersprache, das Erlernen einer Fremdsprache und die Konstruktion eines Kerncurriculums sowie lebensweltlich besetzte Unterrichtsinhalte für einen Anschluss an die Weltgesellschaft (S. 161-167).

Die Diskussion in der Tagung machte hier deutlich, dass jedenfalls lokale und nationale Autonomie im Kontext mit globalen Phänomenen notwendig ist (S. 12).

12 Projektarbeit    

12.1 Grundlagenwissen    

  • Unterrichtsqualität - Lehr- und Lernkultur
  • Lehr- und Lernmethoden
  • Fachdidaktik
12.2 Lernformen    

  • Teamarbeiten
  • Aspekterkundungen - Expertengespräche
  • Fallstudien
  • Workshops - Arbeitsgemeinschaften
- - -

  • problembasiertes Lernen,
  • Lernen in Unterrichtsfächern bzw. Fachdisziplinen,
  • fächerübergreifendes Lernen,
  • kritisches Lernen und
  • netzbasiertes Lernen
12.3 Verortung eines Projekts    

13 Kulturraum Alpen    

13.1 Zukunft    

Für die Politische Bildung ist die Frage nach der Zukunft des alpinen Raumes eine wesentliche Fragestellung.

"Wenn die Entwicklung der Alpen so weitergeht wie bisher, dann werden die letzten noch erhaltenden Kulturlandschaften in absehbarer Zeit allmählich verschwinden und die Alpen werden ausschließlich aus verwaldeten und verstädterten Regionen bestehen" (BÄTZING 2018, 210).

13.2 Zielsetzungen    

Zielsetzungen eines solchen Projekts wären in Anlehnung an HAID (2005) und BÄTZING (2018)

  • eine Aufwertung als dezentraler Lebens- und Wirtschaftsraum,
  • in Anbindung an eine Modernisierung Europas die Erhaltung des alpinen Raumes als Freiraums mit eigenständiger Entwicklung,
  • dies bedeutet die Nutzung der wertvollen Ressourcen (etwa regionstypischer Qualitätsprodukte/Viehwirtschaft, Acker- und Obstbau, Holz, Energienutzung),
  • einen Umbau des Tourismus zur Nutzung der Regionalwirtschaft (vgl. Alpintourismus/Bewertung und Wandel > http://m.bpb.de/apuz/25886/alpentourismus-bewertung-und-wandel?p=all [2.2.2019]),
  • schnelleres Internet mit dezentralen Arbeitsplätzen,
  • neue Kulturlandschaften mit Schutz des Lebensraumes. Dazu bedarf es einer spezifischen Infrastruktur und Stützung, Betreuung und Beratung von Gemeinwesenprojekten,
  • den Ausbau von schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen,
  • Versorgung mit Medizineinrichtungen und Krankenbetreuung,
  • Sozialbetreuung für Jugend und Senioren,
  • ausreichender Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr und einen tauglichen Verkehrsverbund,
  • ausreichende Verwaltungseinheiten,
  • Möglichkeiten von Arbeitsräumen,
  • Stützung und Förderung Berglandwirtschaft,
  • Schaffung von Freizeiträumen und
  • die vermehrte Beachtung der Bedeutung der Alpenkonvention zur Wahrung europäischer Interessen an den Alpen ist einzumahnen (vgl. Transitverkehr, Wassernutzung, Erholungsraum/ Schutzräume - Naturschutz - Nationalparks).
14 Reflexion    

Man wird davon auszugehen haben, dass der Erhalt der Vielfalt alles Lebendigen und der Umwelt als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage für künftige Generationen mit dem Motiv der Erhaltung der Natur zusammenhängt.

Geht man in unserem Kulturkreis mit seiner Werthaltung davon aus, die Erde sich nutzbar zu machen, dann ist dies keine Legitimation zum Raubbau an der Natur oder ein Freibrief für Umweltkatastrophen, Klimaveränderung und Artensterben, sondern ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Mensch verantwortlich für die anvertraute Natur ist.

Der Mensch ist verpflichtet, den Grundbestand der Natur in seinem ganzen Reichtum zu wahren. Zwar soll und muss der Mensch die Natur gestalten, ihre Ressourcen nutzen und sein Leben in ihr einrichten, aber er darf sie nicht missbrauchen und Lebensräume zerstören. Das Lebendige soll leben können, nicht nur um der Nützlichkeit für den Menschen willen, auch um der Artenvielfalt und um der Erhaltung des Kulturraumes und seiner Möglichkeiten wegen.

Die Ökologiepädagogik verdeutlicht, dass aber gerade in unserer Zeit der menschliche Eingriff in die Natur, ein Ausmaß erreicht hat, das nicht nur zu ökologischen und gesundheitlichen Risiken für heutige und zukünftige Generationen, sondern zu irreparablen Schäden und endgültiger Zerstörung von Pflanzen und Tieren führt und damit eine ökologische Verantwortung ganz im Sinne nachhaltiger Entwicklung notwendiger denn je erscheinen lässt.

Dem Bildungsbereich mit seiner Hinführung zum Verursacherprinzip (Verantwortung), Vorsorgeprinzip (Vermeidung) und einem Kooperationsprinzip (nationale und internationale Zusammenarbeit) kommt mit seiner Interdisziplinarität zunehmend Bedeutung in einer ökologischen, ökonomischen, sozio - kulturellen und politisch - institutionellen Verantwortung zu.

IT - Hinweis

Bildung für nachhaltige Entwicklung. Weltdekade der Vereinten Nationen 2005-2014 (2005-2014) > https://www.bne-portal.de (2.5.2024)

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Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/ oder direkt zitiert werden.

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Teil III Nachhaltigkeit    

1 Einführung    

Einführend zur Thematik meint man alltagssprachlich mit "Nachhaltigkeit" etwas wie dauerhaft, anhaltend oder auf längere Zeit auswirkend.

Wie sich die Menschheit entwickeln soll, wird mit "nachhaltiger Entwicklung" bezeichnet, betont in Prozesshaftigkeit natürlicher und gesellschaftlicher Veränderungen (vgl. FERNKURS NACHHALTIGE ENTWICKLUNG EINFÜHRUNGSHEFT 2014, 12).

1.1 Nachhaltige Entwicklung    

Der normativer Kern "Nachhaltiger Entwicklung" ist die Idee der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit im Hinblick schwindender natürlicher Ressourcen und einer abnehmender Fähigkeit von Ökosystemen, Emissionen aufzunehmen und einer zunehmenden Umweltzerstörung.

Das Konzept verpflichtet eine Sicherstellung, ein sicheres und autonomes Leben führen zu können. Auszugehen ist, die Lebensgrundlagen für alle heute und zukünftig zu sichern und bestenfalls wiederherzustellen (vgl. MEISCH 2014, 6).

Irreführend wäre, von einem genau zu definierenden Zustand "Nachhaltiger Entwicklung" zu sprechen, zumal es kultur-, ort- und zeitabhängige unterschiedliche Gestaltungsräume gibt.

Gründe sind die physischen und soziokulturellen Voraussetzungen in ihrer Unterschiedlichkeit (vgl. Ökosysteme, Gesellschaften und kulturellen Identitäten).

Zu beachten sind außerdem der Wandel der Voraussetzungen im Laufe der Zeit durch natürliche und soziale Prozesse sowie ethisch zu prüfende Vorstellungen (vgl. Klimawandel; Demographie, soziopolitische Umbrüche; Gerechtigkeit).

Die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft ist ein wissensbasierter und ethisch orientierter Such-, Lern- und Erfahrungsprozess (vgl. GRUNWALD - KOPFMÜLLER 2012, 12).

Die Wissenschaft trägt durch bestimmte Wissensformen zu diesen Prozessen bei.

1.2 Transformation zur nachhaltigen Gesellschaft    

Eine auf partizipativ und transformationsrelevante Bildung befähigt zu aktiver Beteiligung (vgl. die Bemühungen der Erziehungswissenschaft und Didaktik der Politischen Bildung; DE HAAN 2004, 39-46; DICHATSCHEK 2017a, 2017b).

Der Beitrag soll zu einer "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" (BNE) in allen Bildungsbereichen im Kontext Politischer Bildung ermutigen.

Im Folgenden wird die Verbindung Ökonomie-Ökologie-Soziales? / "Drei Säulen-Modell?" , Gesundheit-Sport-Freizeit?, Wissenschaft - Nachhaltigkeit und Nicht-Nachhaltigkeit? bzw. Risikopolitik, Kultur und ein Projektentwurf vorgestellt.

Der Beitrag behandelt ausführlich die Nachhaltige Mobilität und als Element eines pädagogischen Entwicklungsprozesses Faktoren der Lernkultur der Weiterbildung.

Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie setzt Schwerpunkte aus persönlicher Autorensicht.

Ziel ist ein Beitrag zu einem sachlichen Diskurs in der Politischen Bildung.

2 "Drei Säulen - Modell" Ökonomie, Ökologie und Soziales    

Die drei Säulen sind in den neunziger Jahren entstanden und wurden 2002 beim Weltgipfel von Johannisburg als Maßstab für Nachhaltigkeit verwendet.

Die Gleichgewichtigkeit und Gleichrangigkeit der drei Bereiche sind zentral für eine nachhaltige Entwicklung. Die drei Ziele bedingen sich gegenseitig. Auf diese Weise soll die ökonomische, ökologischer und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden.

2.1 Ökonomische Nachhaltigkeit    

Gefordert wird ein gutes Wirtschaften.

  • Auch nachhaltige Unternehmen müssen Gewinne erzielen. Investitionen sollen in technische Innovationen, neue Mitarbeiter und Fortbildungsmaßnahmen eingebracht werden. Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein. Zudem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, etwa die Lebensqualität verbessern oder Projekte des Umweltschutzes, der Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit, Fort- und auch Weiterbildung fördern.
  • Auf nationalstaatlicher Basis bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit Staatsschulden gering zu halten, damit zukünftige Generationen nur gering belastet werden. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht muss gewahrt bleiben, um andere Staaten nicht zu benachteiligen. Exportstarke Staaten machen andere Länder von den Exporten abhängig. Diese Länder können keine lokale konkurrenzfähige Wirtschaft aufbauen, in der Folge bedeutet dies hohe Arbeitslosigkeit. Verhindert werden soll eine Verschuldung des Landes.
2.2 Ökologische Nachhaltigkeit    

Gefordert wird die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollen sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen.

Die Säule steht auch für eine bewussten Verbrauch natürlicher Rohstoffe der Erde und wie erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können. So will man Schäden an Ökosystem vermeiden und in der Folge Biodiversität fördern. Das bedeutet auch, Emissionen möglichst gering zu halten.

Ebenso steht die Säule für einen bewussten Umgang mit menschlicher Gesundheit, also Prävention und aktive Gesundheitsförderung.

2.3 Soziale Nachhaltigkeit    

Gefordert wird die Stellung des Menschen in den Mittelpunkt, seien Würde und freie Entfaltung. Diese Grundannahme stellt das Minimum dar.

Ausbeutung, Zwangs- und Kinderarbeit stehen daher im Widerspruch.

Die Säule "Soziales" fordert faire Bezahlung, die Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen und die persönliche Entfaltung in der Lebensgestaltung, der Bildungsmaßnahmen und beruflicher Tätigkeit.

Gemeinwohlorientierung in der Gesellschaft ist das sozialpolitische Ziel.

2.4 Kritik    

Eine ganze Reihe von alternativen Nachhaltigkeitskonzepten, die deutlich komplizierter sind, stehen ebenfalls in der Kritik.

Ein großer Kritikpunkt ist die schwere Anwendbarkeit. Das Modell gibt Leitlinien, aber keine konkreten Lösungen vor. Aus diesem Grund ist es wohl auf viele Bereiche anwendbar, die Offenheit wird kritisiert.

Es heißt, die Säulen seien offen für nahezu sämtliche wirtschafts- und sozialpolitische Zielsetzungen wie ein Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung oder Erhöhung des Steueraufkommens. Auf diese Weise weitet das Modell den Nachhaltigkeitsbegriff sehr aus.

Weiters wird kritisiert, dass die drei Säulen theoretisch aber faktisch nicht gleichrangig sind. Fakt ist die Nachrangigkeit in der Praxis der modernen Gesellschaft der ökologischen Säule ("schwache Nachhaltigkeit"). Natürliche Ressourcen werden durch Human- und Sachkapital ausgeglichen, es zählt nur der Wohlstand auch auf Kosten der Natur.

"Starke Nachhaltigkeit" sollte das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit mit einem Schutz der natürlichen Lebensbedingungen auch als Grundvoraussetzung für ökologische und soziale Stabilität sein.

Das Modell findet sich als Konzept auch in Art. 1 des Vertrages der Europäischen Gemeinschaft wieder.

Es gibt Forderungen einer Erweiterung nach einer vierten Säule mit einer politisch-institutionellen Dimension.

Die UN hat 2015 die "Agenda 2030" für nahhaltige Entwicklung verabschiedet. Dem "UN Global Compact" haben sich über 13 000 Unternehmen angeschlossen. Sie verpflichten sich zu universellen Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsprävention. Diese Bereiche lassen sich auf das Modell zurückführen.

3 Gesundheit, Sport und Freizeit    

3.1 Gesundheitsversorgung    

In Österreich haben die Bundesgesundheitskommission und der Ministerrat 2011 zur nachhaltigen Verbesserung und einem Erhalt der Gesundheit in Verbindung mit einer Entastung der Gesundheitsversorgung Ziele beschlossen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT UND FRAUEN 2012).

Ausgehend von einem leistungsfähigen Gesundheitssystem liegt Österreich in der Lebenserwartung unter dem EU-Durchschnitt?. Deshalb ist es ein nachhaltiges Ziel, die gesunden Jahre zu erhöhen. Die gegenseitige Abhängigkeit von Gesundheit, sportlichen Aktivitäten, einer Nutzung einer erholenden und sinnerfüllten Freizeit ist gegeben.

Die Ziele beeinflussen im Sinne einer "Bildung für Nachhaltiger Entwicklung/BNE" die Faktoren Bildung, Arbeitssituation, soziale Sicherheit und Umwelteinflüsse.

3.2 Grundprinzipien    

Grundprinzipien weisen auf die Dimensionen hin.

  • Ausrichtung an den Einflussfaktoren,
  • Berücksichtigung verschiedener Politikfelder,
  • Förderung der Chancengleichheit,
  • Orientierung an den Ressourcen,
  • Ausrichtung an einem Nutzen,
  • Nachhaltigkeit als langfristiger Nutzen,
  • Wirkungsorientierung als Relevanz und
  • Verständlichkeit für Nichtfachleute.
Besondere Bedeutung wird den ersten drei und einer Nachhaltigkeit beigemessen.

4 Wissenschaft    

4.1 Anspruch    

Der Anspruch von Wissenschaft ist

  • die Erkenntnis von theoretischen und
  • in der Folge umsetzbaren praktischen Ergebnissen und Lösungen in der Vielfalt ihrer Diszipline etwa der
    • Naturwissenschaften,
    • Geisteswissenschaften,
    • Technikwissenschaften,
    • Wirtschaftswissenschaften,
    • Sozialwissenschaften,
    • Kulturwissenschaften,
    • Bildungswissenschaften und
    • jeweiligen Ethikansätzen (vgl. beispielhaft allgemein Analytische Ethik, Angewandte Ethik).
4.2 Grenzen    

Grenzen und Unzulänglichkeiten ergeben sich aus der Anwendung der Erkenntnisse, der Wissenschaftskonzeption, der Pluralität der Wissensformen und der Erschütterung des Wissenschaftsoptimismus.

Wissenschaft ist ohne Zweifel die wichtigste Quelle der Information über Chancen und Risiken.

Die Aufgabe der Ethik ist die Ergebnisse aufgrund von Maßstäben des Gelingens einzubringen.

5 Nicht - Nachhaltigkeit - Risikopolitik    

Im Folgenden wird die mangelnde Nachhaltigkeit ("Nicht - Nachhaltigkeit") und Risikopolitik als Ausdruck dieser Dimension behandelt.

5.1 Nicht - Nachhaltigkeit    

Aus dem Verständnis von Nachhaltigkeit lässt sich die Besonderheit der Gegenwartsgesellschaft mit dem Konzept der Gesellschaft der "Nicht -Nachhaltigkeit" bezeichnen (vgl. VOLKMER - WERNER 2020, 229-230).

  • Wohlhabende Konsumgesellschaften des Globalen Nordens sind vom Virus befallen.
  • Die Zerstörungskraft ist in sozialer, ökologischer, ökonomischer und demokratiepolitischer Hinsicht bedeutungsvoll.
  • Bestimmte gesellschaftliche Gruppen, ganze Länder und auch ökologische und ökonomische Bedingungen sind betroffen. Trotz einer Systemrelevanz gibt es eine geringe Wertschätzung.
  • Die Gesellschaft verteidigt mit aller Entschlossenheit ihre Freiheiten, Werte und den Lebensstil, "koste es, was es wolle".
Die demokratische und vierte Dimension, besonders interessant für die Politische Bildung, hat mit Entschiedenheit und großer Handlungsfähigkeit in der ersten Phase mit einem gesellschaftlichen Schulterschluss und einer Solidarität in Verbindung mit systemrelevanten Gruppen reagiert.

  • In der Folge wurden die Maßnahmen durch Protestbewegungen als Bedrohung für Grundrechte und einen Rechtsstaat gewertet.
  • Tatsächlich beschleunigt die Pandemie Veränderungen, die davor sich schon abzeichneten (vgl. "postdemokratische Wende") und unterstützt eine Nicht - Nachhaltigkeit.
  • Die letzten Jahrzehnte wird auch in etablierten Demokratien zunehmend von Politikverdrossenheit, Parteienverdrossenheit und einer Krise der Demokratie gesprochen.
  • Reformen sollen politischen Phänomene überwinden.
  • Die zunehmende Komplexität politischer Prozesse, die Internationalisierung und Pluralität moderner Gesellschaften erscheint als Überforderung liberaler Demokratien.
  • Eine zunehmende Dysfunktionalität beziehen sich auf demokratische Institutionen und Verfahren, ihre Tauglichkeit und die Umsetzung moderner Ansprüche auf Freiheit und Selbstbestimmung.
  • Dieser politische Prozess bewirkt Aktivitäten vieler politischer Akteure wie von Entscheidungsträgern, liberaler Eliten, Klimaschützern, marginaler Minderheiten und Nationalpopulisten und anderer Gruppierungen, die ein ambivalentes Verhältnis zur Demokratie entwickeln (vgl. HIRSCHMANN 2017; VOLKMER - WERNER 2020, 233).
  • Demnach wäre zu erwarten eine Transformation der Demokratie zunehmender aktualisierter und ausgrenzender Verhältnisse von Freiheit und Selbstverwirklichung bzw. persönlicher Autonomie.
  • Diese Krise erweitert sich zu einer Nicht - Nachhaltigkeit der Demokratie.
  • Die liberale Demokratie trägt eine Mit-Verantwortung? auch für die ökologisch-soziale Nicht-Nachhaltigkeit? der Konsumgesellschaft.
  • In kultureller Hinsicht erscheint auch die liberale Demokratie ausgezehrt.
  • Es formiert sich hier eine verunsicherte politische Situation mit Bedrohungen der liberalen Demokratie in Konfliktsituationen mit illiberalen und autoritären politischen Phänomenen und Notwendigkeiten für eine Nachhaltigkeit (vgl. SCHEIDIG 2016, KOST - MASSING - REISER 2020).
5.2 Risikopolitik    

Hinter einem Risikomanagement wie drohenden Schäden, Katastrophen und einem Ausnahmezustand steht ein Modus staatlicher Politik / "Risikopolitik".

Nach Ulrich BECK (1986, 1998) und Niklas LUHMANN (1991) gibt es eine "Risikogesellschaft" mit technischen, ökonomische, ökologischen und gesundheitlichen Risiken. In einer Staatlichkeit ist das Bemühen um einen Vorsorgestaat zu sehen.

5.2.1 Strukturmerkmale    

Strukturmerkmale einer modernen Risikopolitik (vgl. VOLKMER - WERNER 2020, 242-247)

  • Risikopolitik ist eine Politik des Negativen - negative Zustände werden versucht zu vermeiden oder abzumildern. Innergesellschaftlich Risiken sind etwa ökonomische Krisen, Arbeitslosigkeit und Kriminalität, außergesellschaftlich technische Risiken und ökologische Gefahren. Verbunden wird die Politik des Negativen mit der Politik des Positiven etwa als Sozialstaat.
  • Risikopolitik als Sicherheit in der Zukunft - Sicherheit auf Kosten von Freiheit und Dynamik wie ökonomische Markstrukturen und technischer Fortschritt.
  • Risikopolitik ist auf wissenschaftliche Expertise angewiesen - etwa Volkswirtschaftslehre und Soziologie, Gesundheitswissenschaft und Medizin, Wirtschaftswissenschaft, Informatik, Klimaforschung und Bildungswissenschaft.
  • Kollektives und individuelles Risikomanagement - Individuen leisten selbst Präventionsarbeit (persönliche Sicherheit, soziale Vorsorge), die gesamte Population mindert Risiken (Krisenfälle, Notfallpläne).
  • Risikopolitik mit unterschiedlichen Risiken - Auffangmaßnahmen und Folgerisiken.
  • Risikopolitik im Dauermodus oder Krisenmodus - mitlaufende Risikopolitik oder weitreichender Mitteleinsatz.
5.2.2 Faktoren    

Folgende Faktoren verstärken Risikostrukturen wie

  • globalisierter Kapitalismus bzw. Finanzmärkte mit hoher Komplexität,
  • globale Politik mit Verlust der Hegemonie der USA, Aufstieg Chinas, Erstarken Russlands, Entwicklung von "failed states" etwa im Nahen Osten, innere Spannungen der Europäischen Union,
  • Digitalisierung von Ökonomie, Bildung, Verwaltung, Medizin, Militär und privaten Beziehungen in Abhängigkeit hochkomplexer Technologie,
  • Globalisierung führt leicht zu regionalen Krisen, die sich in der Folge überregional verbreiten können, etwa die Finanzkrise, Corona -Krise und Flüchtlingskrise,
  • soziokulturelle Spannungen haben seit 2010 in westlichen Gesellschaften zugenommen und sind teilweise in politischer Polarisierung gemündet (vgl. RECKWITZ 2019),
  • durch die Wahl nationalpopulistischer Politiker oder durch politische Proteste (Gelbwesten) bzw. Verbreitung von Verschwörungsmythen haben Risiken zugenommen,
  • der Klimawandel verbindet eine Fülle von ökologischen Risiken (etwa langfristige Erwärmung, Extremwetter, Dürre, Verlust von Biodiversität).
Die angeführten Faktoren sprechen für keine Ausnahme einer Risikopolitik, vielmehr für deren Bedeutung in der Politik der Spätmoderne.

Ein Gedanke der Resilienz lässt sich auf die kollektive Ebene übertragen, ebenso wie jener der Verletzlichkeit. Ein resilienter Staat würde durch Risikopolitik sich im Dauermodus befinden. Die Politik des Klimawandels wäre dafür ein Beispiel (vgl. VOLKMER - WERNER 2020, 249).

6 Kultur    

Der Begriff Kultur bezeichnet kreative und künstlerische Arbeit. Eine bestimmte Form der Lebensart wird als Kultiviertheit benannt. Bestimmte Gewohnheiten sind für spezielle Bereiche typisch, etwa die Jugendkultur oder studentische Kultur.

Entsprechend der lateinischen Bedeutung "cultura" Pflege spricht man von Kulturlandschaften oder Monokultur.

6.1 Kulturbereich    

Als Kulturbereich nach der UNESC0 2007 gelten das Kultur- und Naturerbe, Aufführungen und Feste, bildliche Kunst, Kunsthandwerk und Design, Bücher und Presse und audiovisuelle und digitale Medien (vgl. FREERICKS - HARTMANN - STECKER 2010, 197-198).

Nachhaltige Entwicklung stellt eine umfassende Herausforderung dar. Neben den gängigen Lösungsansätzen geht es um kulturelle Normen und Verhaltensweisen in einer modernen Gesellschaft. Immer lauter wird der Ruf nach einem kulturellen Wandel.

  • Auf Tauglichkeit müssen der Mythos Wachstum und in der Folge die Konsumkultur geprüft werden.
  • Hilfsbereitschaft, Kooperation, Eigen- und Gemeinnutz im Rahmen weltweiter Gerechtigkeit sind in ein Gleichgewicht zu bringen.
  • Aufhorchen lässt ein Staat wie Ecuador 2008, die Rechte der Natur in die Verfassung aufzunehmen.
  • Gefragt sind neue Leitbilder und Menschen, die bereit sind, neue kreative Wege in die Zukunft zu finden.
  • Das Aufbrechen alter Denkmuster ist das Kerngeschäft von Kultur und Kunst.
  • In der Studie "Grenzen des Wachstums" des Club of Rome 1972 hielt Donella Meadows als Mitautorin eine Veränderung der kulturellen Normen der westlichen Gesellschaften für unerlässlich (vgl. den "Brundtland - Bericht" 1987 geht auch von einem umfassenden Wandlungsprozess aus).
  • Die "UNESCO - Erklärung zur kulturellen Vielfalt" 2001 geht von der Vielfalt der Kulturen in ihrer Bedeutung und Integration von Kultur in die nachhaltige Entwicklung aus.
6.2 Werte und Einstellungen    

Die Frage der Werte und Einstellungen darf im Kontext mit Politischer Bildung nicht fehlen (vgl. den Bildungsauftrag der Fachbereiche Ethik, Religion, Politische Bildung und Interkulturalität). Es geht um positive Zukunftsvisionen und Dimensionen für gelingendes Leben.

  • Das vorgestellte Projekt als Anregung zu größeren Projekten bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und eine Chance für eigene Entfaltung zu erleben.
  • Ein mitgestaltender Teil der Gesellschaft zu sein, lohnt zu pädagogischen Anstrengungen.
  • In der Folge ist es selbstverständlich, kulturelle Bildung im Kontext nachhaltiger Entwicklung zu sehen.
Es geht um die Stärkung der Kompetenzen Partizipation - Kooperation - Verantwortung - neue Denkmuster - Respekt vor der Natur und Vielfalt der Kulturen für einen Übergang in die postindustrielle Gesellschaft.

Internethinweise

Leipprand Eva (2013/2012): Kultur, Bildung und Nachhaltige Entwicklung, in: Kulturelle Bildung Online > https://kubi-online.de/artikel/kultur-bildung-nachhaltige-entwicklung (13.10.20)

Bildung 2030 > https://bildung2030.at/ (18.3.23)

7 Lern- und Handlungsfeld    

7.1 "Weltdekade für Nachhaltige Entwicklung"    

Ausgehend von der UN-Initiative? des "Brundtland - Berichts" 1987 handelt es sich um einen Bildungsbereich, der 1992 in der Folge der Rio-Konferenz? entstand.

  • Die UN - Mitgliedsstaaten bekannten sich zum Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung in ihren Bildungssystemen.
  • 2005 - 2014 wurde die "Weltdekade für Nachhaltige Entwicklung" ausgerufen.
7.2 Themenbereiche    

Daraus ergeben sich komplexe Themenbereiche im Kontext einer Pädagogik und Fachdidaktik im

und damit in schulischem Unterricht, der Hochschullehre und Kursen bzw. Lehrgängen.

Beispielhaft sind dies

  • Gerechtigkeit - Generationengerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit,
  • Frieden - Konflikte, Migration, Anerkennung des Fremden,
  • Zukunft - Lebensmittelversorgung, Energieressourcen, Gesundheit, Verkehr/Transport, Wirtschaftsmodelle,
  • Umwelt - Klimaschutz, Landschaftsgestaltung, Biodiversität, Mobilität und Verkehrsaufkommen
  • Zukunftsfähigkeit - politisches-ökonomisches-ökologisches-soziales und kulturelles Zusammenleben.
8 Projektthemen/ Auswahl    

8.1 Anregungen - Aspekte neuer Lehr- und Lernkultur    

Persönlichkeitsbildung > Lernende

Personalentwicklung > Lehrende

Bildungsmanagement > Bildungsleitung(en)

8.2 Politische Bildung    

Österreich

Staatsaufbau

Parlamentarismus, Demokratie, Partizipation

Mehrsprachigkeit, Interkulturalität, Transkulturalität

Europa

EU, Europarat, OSZE, OECD

Lebensraum Alpen (Alpenkonvention)

- - -

Populismus

Demokratieabbau

8.3 Interkulturelle Kompetenz    

Migration

kulturelle Vielfalt bzw. Interkulturalität

globale Lernprozesse

8.4 Bildungsprozesse    

Politische Bildung - Demokratieerziehung

Berufsorientierung - Jugendarbeitslosigkeit

Gesundheitsbildung

Wirtschaftserziehung

Ökologie

Angewandte Ethik - Religion

Weiterbildung

8.5 Elternarbeit    

  • Erziehung - Normen und Werte
  • Schule - Lehr- und Lernentwicklung
  • Bildungssystem - Autonomisierung und Reformbestrebungen
  • Schüler- und Elternberatung bzw. Bildungsberatung - Studienberatung und
  • Erwachsenenberatung (vgl. Erziehungs-, Familien-, Berufs- und Rechtsberatung)
8.6 Didaktik - Projektarbeit    

8.6.1 Grundlagenwissen    

  • Unterrichtsqualität - Lehr- und Lernkultur
  • Lehr- und Lernmethoden
  • Fachdidaktik
8.6.2 Lernformen    

  • Teamarbeiten
  • Aspekterkundungen - Expertengespräche
  • Fallstudien
  • Workshops - Arbeitsgemeinschaften
- - -

  • problembasiertes Lernen,
  • Lernen in Unterrichtsfächern bzw. Fachdisziplinen,
  • fächerübergreifendes Lernen,
  • kritisches Lernen und
  • netzbasiertes Lernen
8.6.3 Verortung des Projekts    

Nachhaltige Mobilität - Zukunftsfähigkeit    

Im Folgenden wird im Kontext des "VCÖ - Mobilitätspreises 2023" ein Projekt zur Diskussion vorgestellt.

9 Themenbereiche    

9.1 Personen- und Güterverkehr    

Personenverkehr und Güterverkehr wachsen stetig in den Formen des Transitverkehrs und den urbanen Verkehrssystemen.

Mobilität und Erreichbarkeit sind Voraussetzungen für

  • gesellschaftliche Teilhabe,
  • wirtschaftlichen Austausch,
  • Beschäftigung und
  • Wohlstand.
Gleichzeitig erzeugt das derzeitige Verkehrssystem starke Umweltbelastungen. Die Verkehrsleistung hat sich in Österreich und den Nachbarregionen in den letzten Jahrzehnten massiv erhöht. Besonders neben dem Güterverkehr auch der Personenverkehr.

Auch wenn die Fahrzeuge sauberer und leiser geworden sind, verursacht der motorisierte Verkehr durch

  • Emissionen von Klimagasen,
  • Luftschadstoffen,
  • Lärm,
  • Flächeninanspruchnahme und
  • Ressourcenverbrauch negative Umweltwirkungen.
9.2 Nachhaltiger Mobilitätsverkehr    

Die Frage stellt ich, wie sich die Mobilität von Personen und Gütern erhalten und sichern lässt, ohne dass der Verkehr langfristig Menschen und Umwelt übermäßig belastet.

Damit ist eine nachhaltige Mobilität im Zentrum von Überlegungen. Die Europäische Kommission hat sich mit ihrer "Strategie für ein klimaneutrales Europa" das Ziel gesetzt, das europäische Mobilitätssystem bis 2050 zu dekarbonisieren, also treibhausgasneutral zu gestalten.

10 Politischer Diskurs    

10.1 Felder Politischer Bildung    

Die Thematik umfasst Felder einer Politischen Bildung.

Die politischen Beschlüsse müssen mit Maßnahmen umgesetzt werden, um die Ziele zu erreichen.

Eine Strategie im Bereich der Verkehrsleistung umfasst die vier Felder

  • Vermeidung von Verkehr,
  • Verlagerung auf umweltverträglichere Verkehrsträger wie Schiene oder Schiff,
  • Erhöhung der Energieeffizienz und
  • postfossile treibhausgasneutrale Kraftstoffe und Strom nutzen.
Um den Verkehr unter Nutzung alternativer Kraftstoffe und Antriebe effizient zu gestalten ist es notwendig, die Energienachfrage des Verkehrssektors zu verringern. Das Vermeiden und Verlagern von Verkehr ist daher wesentlich.

10.2 Nachhaltiger Verkehr    

Gerade die Vermeidung wird gerne missverstanden.

Ziel ist es dabei nicht, Verkehr zu verhindern,

  • vielmehr die Verkehrswege durch veränderte Siedlungsstrukturen und Produktionsorte bzw. Produktionsstrukturen zu verkürzen oder
  • die Auslastung von Fahrzeugen zu erhöhen.
  • Es geht um mehr Mobilität mit weniger Verkehr.
Nachhaltiger Verkehr braucht ein Bündel von Maßnahmen (intermodalen Verkehr), da Einzelmaßnahmen nicht die notwendige Wirkung entfalten können.

  • Das Fahrzeug und seine Antriebstechnik dürfen nicht allein im Zentrum stehen.
  • Erst mit einem integrierten Ansatz mit nicht-technischen Maßnahmen lassen sich Klimaschutzziele erreichen.
  • Nötig sind wirtschaftliche Anreize mit der Zielsetzung einer Verhaltensänderung und
  • eine Siedlungs- und Verkehrsplanung,
  • die Verkehrsvermeidung und umweltfreundliche Verkehrsträger.
11 Umweltfreundlicher Alltagsverkehr    

Förderung von Fahrrad und Fußverkehr - Radwege und Radschnellwege, Abstellplätze und Beschilderung - Platz für Fußverkehr und mehr Fußverkehrskonzepte

Bus und Bahn - Ausbau des Linienverkehrs und mehr Haltestellen - Direktverbindungen und Schnellverbindungen - Verbesserung der Servicequalität

Verkehrsvernetzungen - Carsharing durch bevorzugte Parkplätze - Kombinutzung verschiedener Verkehrsmittel - transparentes Tarifsystem

Privater PKW-Verkehr? - Ausweitung der Parkbewirtschaftung - Regelgeschwindigkeit im Ortsverkehr und Autobahnen

12 Nachhaltiger Tourismus    

In Anlehnung an LUGER (2022, 254 - 297), bedarf es vielfältiger Wege zur Nachhaltigkeit im Tourismus. Anzusetzen ist bei der Art des Transports und dem Verkehr von und zu Urlaubsorten (vgl. REIN - STRADAS 2015).

12.1 Reiseverkehr    

Der Reiseverkehr innerhalb Österreich und der von den Nachbarländern nach Österreich in die Urlaubsorte erfolgt bis zu 80 Prozent mit dem Auto (vgl. Internethinweis zu Folgerungen des Klimawandels > https://ccca.ac.at/wissenstransfer/apcc/broschuere-der-oesterreichische-tourismus-im-klimawandel, 23.6.2022).

Der individuelle PKW - Verkehr ist der Auslöser des "Overtourism". Es geht um die Überschreitung der Tragfähigkeit einer Destination, des Zuviel in Innenstädten, historischen Stätten und Ausflugs- und Naherholungsgebieten.

12.2 Alpenraum    

Der Alpenraum ist ebenfalls als sensibler, Natur-, Lebens- und Tourismusraum von hoher Automobilität gekennzeichnet.

  • Von zentraler Bedeutung ist die Bereitstellung umweltfreundlicher Verkehrsmittel für eine klimaschonende Regionalpolitik.
  • Ein Verkehrsverbund von Schiene (Bahn) und Straße (Bus) erleichtert einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Erwünscht sind ein guter Gepäckservice, Shuttledienste und multimodale Angebote.
  • Lokalbahnen in ihrer Bedeutung mit den entsprechenden Anschlüssen sind nicht zu unterschätzen.
  • Beispiele wie eine Reiseplattform der Tourismusregion Villach - Faker See hat der VCÖ prämiert, digitale Reisekarten erleichtern die Reisegewohnheiten (vgl. LUGER 2022, 256). Man beachte auch die Notwendigkeit einer Beratung, Unterstützung und ggf. Begleitung (vgl. die Bedeutung beruflicher Fortbildung).
International von Bedeutung ist die "Green Deal" der Europäischen Union als ein Gesetz, Europa bis 2050 emissionsfrei zu machen. Alys Zwischenziel bis 2030 sind 55 Prozent aller Treibhausgase einzusparen.

Für den Tourismus ist herausfordernd wie in allen Wirtschaftsbereichen

  • Einsparungen im Energiesektor,
  • Umstellung der Heizungsprozesse und
  • thermische Isolierung der Beherbergungsbetriebe vorzunehmen.
An Visionen und Maßnahmen wurden in Österreich Forderungen des Nachhaltigkeitsdiskurses in Dokumenten und als Zielsetzungen und Rahmenbedingungen für den Tourismus das 5. Aktionsprogramm der EU oder die Protokolle der Alpenschutzkonvention zu der Umweltentwicklung aufgenommen.

Internethinweis

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010876 (20.6.2022)

Bereits 1995 wurden die Prinzipien und Ziele einer nahhaltigen Tourismus- und Freizeitwirtschaft festgelegt, eine Umsetzung nicht nur in Österreich hinkt erheblich nach (vgl. LUGER 2022, 259).

Die Entwicklung zum Schutz des Alpenraumes als Lebens- und Kulturraum liegt im gesamtgesellschaftlichen und öffentlichen Interesse, einem Erwerbszweig mit touristischer Infrastruktur, einer Verkehrspolitik und Raumplanung bzw. Raumordnung (vgl. DOLLINGER 2021).

Nachhaltige Entwicklung im alpinen mitteleuropäischen Kulturraum beachtet die Faktoren (vgl. LUGER 2022, 261-262)

  • Raumplanung,
  • Verkehr,
  • Land- und Forstwirtschaft,
  • Umwelt- und Naturschutz und
  • Wasser- und Energieversorgung.
12.3 Plan T - Masterplan für österreichischen Tourismus    

Der Masterplan 2019 trägt den Titel "Auf dem Weg zur nachhaltigen Tourismusdestination" (vgl. zur Kritik LUGER 2022, 262 - 268).

Im Folgenden wird stichwortartig das Leitmotiv Nachhaltigkeit benannt.

  • Nachhaltigkeit als globale Verantwortung und Beitrag zur Umsetzung der Ziele der UNO
  • Intakte Natur - Sicherung der Lebensgrundlagen
  • Tourismus als Einklang von Mensch und Natur -Ressourceneffizienz
  • Ausbau nachhaltiger Mobilitäts- und Verkehrslösungen
  • Tourismus neu denken - Kooperationskultur - Nutzung digitaler Potenziale
  • Mitarbeiterproblematik - Attraktivität touristischer Arbeit
  • Marketing - Management
Internethinweise

Plan T > https://info.bmlrt.gv.at/themen/tourismus/masterplan-tourismus-plan-t.html (25.6.2022)

Arbeitskräftemangel > https://orf.at/stories/3268573/ (25.6.2022)

12.4 Ökotourismus    

Eine Vision sollte letztlich mit einem Ausspruch von Konfuzius angesprochen werden "Wenn du in ein anderes Land gehst, solltest du wissen, was dort verboten ist" (vgl. LUGER 2022, 271, 272-285).

  • Nicht zerstören, was gesucht wird, wenn es gefunden wird.
  • Entzerrende Maßnahmen in Touristenghettos - Anpassung der Infrastruktur und Verbesserung der Mobilitätsstruktur.
  • Steuernde Maßnahmen zur Verlagerung der Besucherströme - Kooperation von Kultureinrichtungen und Begegnungsprogrammen/ Destinationsmanagement.
  • Tourismus- und Freizeitwirtschaft - Handlungsfeld der Regionalpolitik - nachhaltige Tourismusdienstleistung
  • Qualitätsstandards für naturnahen Tourismus - regionaler Bezug - Vermeidung von Schäden und Nutzung der natürlichen Ressourcen
13 Verkehrspolitik einer zukunftsfähigen Mobilität    

13.1 Grundsätzliches    

Die Faktoren Wirtschaft, Umwelt und Verkehr ergeben die Herausforderung, wie der Staat als verantwortliche Institution gesamtgesellschaftlicher Interesse das Geflecht von Wirkungen für zukünftige Generationen gestalten kann (vgl. SCHWEDES-RAMMERT? 2021, 312-319).

Eine zukünftige Mobilität ist zu gewährleisten, ohne auf die Kosten von Mensch und Natur zu gehen. Damit sind die Planungswissenschaft und Politikwissenschaft herausgefordert. Pädagogisch ist die Didaktik der Politischen Bildung und eine Lernkultur der Weiterbildung in der Verantwortung (vgl. DICHATSCHEK 2017a, 2018).

Die Planungswissenschaft eröffnet eine neue Dimension, anders als die klassische Verkehrsplanung. Die Gestaltung der Mobilität erfordert eine Anpassung an die sozialen und ökologischen Ansprüche.

Verkehrspolitik mit dem Bezug zur Mobilität und einer Gestaltung ist im politischen Raum angesiedelt.

Eine Betrachtung der Politikwissenschaft offenbart als Herausforderung Ansatzpunkte für die Gestaltung bzw. Umsetzung.

Grundlage in einer Demokratie ist eine regulative Politik sozialer und ökologischer Interessenslagen unter Einbeziehung partizipativer Elemente. Der Staat ist in der Verantwortung, die angeführten Abhängigkeiten des Verkehrssystems vom Wirtschaftssystem aufzulösen.

Politischen Entscheidungsträgern stellt sich die komplexe Aufgabe, verkehrsbezogene Maßnahmen als Entscheidung zwischen Zukunftsgestaltung und demokratischer Selbstbestimmung in Verbindung mit notwendiger Mobilität zu legitimieren.

Erforderlich ist ein Verständnis von Ursache und Wirkung, will man zukunftsfähige Mobilität erreichen.

Wesentlich ist die Unterscheidung von Mobilität und Verkehr. Erst dann sind Information, Vorgangsweise, Maßnahmen und Ziele zu definieren möglich.

Verkehrssysteme als Personenverkehr bzw. Güterverkehr sind in ihren Funktionen in Struktur, Verkehrsprozess und Mensch zu gliedern (vgl. SCHWEDES-RAMMERT? 2021, 313-314).

  • Struktur als räumliches Element und Verbindung zu Verkehrsbewegungen (man denke an Trassen, Flughäfen und Wasserläufe) > Infrastruktur
  • Verkehrsprozess als zeitliche Ortsveränderung in einer Verkehrsbewegung > Verkehr und
  • Mensch als Handelnder in Zeit, Raum und Bewegungsart in Mobilitätsverhalten, Routenwahl und Verkehrsmittelwahl > Mobilität.
13.2 Moderne Verkehrspolitik    

Eine Verkehrspolitik gibt den normativen Rahmen vor. Dieser umfasst räumliche, umweltbezogene, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ansprüche (vgl. SCHWEDES 2018, 3-24).

Das Leitbild einer wirtschaftlichen Entwicklung hat lange Zeit dominiert. Inzwischen erhält die soziale und ökologische Nachhaltigkeit in Verbindung mit einer zeitgemäßen Verkehrspolitik Bedeutung.

Die Mobilität eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten, den Verkehr mit seinen Effekten vor seiner Entstehung zu beeinflussen. Der Paradigmenwechsel verändert die politische Gestaltung des Verkehrssektors.

Für die Sicherung eines gesamtgesellschaftlichen Mehrwertes gestaltend individuell und öffentlich einzugreifen ergeben sich beispielhafte Instrumente wie Steuern, Subventionen, Gesetze und vermehrt Information und Aufklärung.

Nicht zu übersehen sind Netzwerke mit Projekten, regionale Bildungsmaßnahmen und folgerichtig nationale und internationale Einrichtungen zur Umsetzung.

In diesem Zuge kann/ soll staatlicher Eingriff für Bedürfnisstrukturen besonders im Verkehrssektor sinnvoll sein (vgl. DÖHLER 2006, 208-227). Bei privaten Verkehrssystemen stehen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund und ein mobilitätsbezogener Mehrwert allenfalls als Randprodukt.

Dies entspricht auch der in der Bundesverfassung und völkerrechtlich abgesicherten Daseinsvorsorge in supranationalen Verträgen (vgl. SCHWEDES-RAMMERT? 2021, 316).

14 Lernkulturen der Fort- und Weiterbildung    

Bildungsaufgaben in der Politischen Bildung für das Erreichen der Zielsetzungen - im Zusammenhang mit "lebensbegleitendem Lernen" - als notwendige Faktoren einer Nachhaltigkeit erfordern eine Auseinandersetzung mit den Lernkulturen in Maßnahmen der Fort- bzw. Weiterbildung (vgl. DICHATSCHEK 2018, 20-29) .

Es scheint, es kommt langsam zu einem Übergang von "adult education" zu "adult learning". Das Interesse bezieht sich auf altersbedingte Lernstile, Wissensvermittlung, erwachsenentypische Lernerfahrungen, altersbedingte Lernstile und Lernanforderungen (vgl. NOLDA 2008, 81-94).

Für den Lernbegriff sind die Bereiche Veränderung, Erfahrung und Reflexion wesentlich.

  • Davon ist auszugehen, dass vor dem 60. Lebensjahr kein genereller Abbau von kognitiven Fähigkeiten nachzuweisen ist (vgl. FALTERMAIER -MAYRING - SAUP - STREMEL 2002, 22).
  • Das intellektuelle Leistungsvermögen zwischen den Altersgruppen darf nicht am Leistungsprofil jüngerer Erwachsener gemessen werden. Ältere Menschen benötigen allgemein mehr Zeit bei der Lösung gestellter Aufgaben, sind bei deren Ausführung meistens genauer als jüngere (vgl. NOLDA 2008, 83).
  • Zu bedenken bei Vergleichen ist auch der Ausbildungsstand und die Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt.
  • Bedeutungsvoll ist die Unterscheidung von kristallisierter Intelligenz und fluider Intelligenz (vgl. KRUSE-RUDINGER? 1997, 50).
    • Kristallisierte Intelligenz bedeutet die Ausgestaltung des Denkens und Wissens (Wissensinhalte für eine Gesellschaft und Kultur, in der man lebt), gemessen etwa in Sprache, Kommunikationsfähigkeit und beruflichem Wissen.
    • Fluide Intelligenz umfasst die biologische Lernkapazität, gemessen etwa in kulturfreien Aufgaben wie bildhafte Darstellungen und einfache Symbole.
14.1 Lernforschung    

Ein Klassiker der empirischen Lernforschung ist Edward THORNDIKEs "Adult Learning" (1928).

Vergleiche von Testergebnissen jüngerer und älterer Erwachsenen in Maschinschreiben und Esperanto, die Lernerfolge Älterer in Abendschulen und Lernleistungen 15- bis 50jähriger Erwachsener zeigten 1924, dass die Älteren weniger Zeit für den Erwerb des Unterrichtsstoffes benötigen, aber langsamer im Lerntempo als der normale Lernende sind. Bei motorischen Fertigkeiten waren Jüngere überlegen.

Im Gesamtergebnis war für die Älteren das Ergebnis positiv. "Bis zum Alter von 50 Jahren ist fast alles lernbar. Das biologische Alter ist weniger von Bedeutung als Übung und Motivation" (SIEBERT 2012, 18).

Verlernt werden die Fähigkeiten, die nicht bzw. selten angewendet werden. Das Interesse am Lernen nehme im Alter ab. Zu unterscheiden ist zwischen unterschiedlichen Lernleistungen und Einflussfaktoren.

1961 unterscheidet Cyril HOULE in seinem Buch "The Inquiring Mind" drei Lerntypen bezeichnet als "goal-oriented learners", "activity-oriented learners" und "learning-oriented learners" (vgl. KNOLL 2007, 394). Angesprochen werden das Anstreben beruflicher Ziele, das Interesse an sozialen Kontakten und das persönliche Lernen als Lernziele.

Richard OLECHOWSKI (1972) weist auf die "Lernfähigkeit" als abstraktes theoretisches Konstrukt hin, das sich nicht exakt feststellen lässt. Allenfalls lassen sich Lernleistungen messen, diese seien aber auch vielschichtig. Faktoren sind die Motivation, psychische Gesundheit, Reaktionslatenz, Genauigkeit und Lerntempo, regelmäßiges Training geistiger Leistungen, Transfereffekte aus früheren Lernprozessen und Interferenzen (vgl. OLECHOWSKI 1972, 207). Zu warnen ist vor generalisierten Thesen.

14.2 Weiterbildung    

In der Weiterbildung bzw. Erwachsenenpädagogik geht es vor allem um didaktische Überlegungen.

Dazu gehören das Prinzip der Teilnehmerorientierung und das Konzept der Lehrenden als "facilliator" (Unterstützer des Lernens/ "Lerncoach").

Im Bereich der Personalentwicklung werden diese Prinzipien verwendet (vgl. KNOWLES - HOLTON - SWANSON 2007, 149 - 165).

Das Modell des "Lerndreiecks" von Knud ILLERIS spiegelt sich wider in > Kognition -Lerninhalte > Emotionen > Motivation (vgl. ILLRIS 2006, 29-41; NOLDA 2008, 85-86).

In der subjektwissenschaftlichen Lerntheorie von Klaus HOLZKAMP wird der Lernende in seiner individuellen Lernbegründung in einem Prozess der Aneignung und Orientierung angesprochen. Aus einer Handlungsproblematik wird eine Lernproblematik mit dem Einbau mit Hilfe einer Lerntechnik mit Lebensnähe und Einbeziehung einer "Lernschleife" von Erfahrungen ("expansives Lernen")

  • Der Lerngegenstand hat gesellschaftliche Bedeutung und wird vom Einzelnen subjektiv realisiert.
  • Bei Lernwiderständen aus Schulerfahrung werden Chancen in der Politischen Bildung im virtuellen Lernen und in betrieblichen Projekten eingesetzt (vgl. FAULSTICH - ZEUNER 2006, 31). Die niedrigen Teilnehmerzahlen in der politischen Erwachsenenpädagogik werden mit Lernbedingungen erklärt, die denen der Schule ähnlich sind (vgl. NOLDA 2008, 88).
14.3 Sozialisation    

Lernen ist nicht zu übersehen als Sozialisationsprozess. Das Lernen Erwachsener erhielt durch die Sozialisationsforschung neue Impulse.

Exemplarisch sind zu nennen die Arbeiten von Orville BRIM, Stanton WHEELER (1974), Hartmut GRIESE (1979), Knud ILLERIS (2004), Heinz BARZ - Rudolf TIPPELT (2004) und Horst SIEBERT (2012).

  • BRIM - WHEELER (1974) Veränderung der Kenntnisse und des Verhaltens, kaum aber der Fähigkeiten, Werte und Motivation; weniger neue Kenntnisse, die "synthetisiert" werden (vgl. BRIM-WHEELER? 1974, 30). Allerdings ist neues Wissen wichtig, das die Anschlussfähigkeit und Nachhaltigkeit steigert.
  • GRIESE (1979) verknüpft Erwachsenensozialisation mit "lebensbegleitendem Lernen", zu beachten sind die Kontinuität des Lebenslaufes, verbunden mitunter mit Brüchen, Zäsuren und Schaltstellen oftmals mit Lernanforderungen (Änderungen - "Wandlungen") in der Einstellung, Motivation und Wertorientierung (vgl. GRIESE 1979, 187).
  • ILLERIS (2004) versucht vier Phasen einer Lernbiographie (vgl. ILLERIS 2004, 208, 215, 219, 222 > Kindheit, Jugend, Erwachsener mit Zielen und "Harmonie")
  • SIEBERT (2012) betont gesellschaftliche Veränderungen, eine Individualisierung der Lebensläufe und die Auflösung von Normalbiographien, die keinen Sinn für Phaseneinteilungen ergeben (vgl. SIEBERT 2012, 22).
  • BARZ- TIPPELT (2004) befassen die Milieuforschung, die seit den neunziger Jahren neben der schichtenspezifischen Sozialforschung mit Sozialstrukturen und dem Sozialstatus, basierend auf schulischer Bildung, Einkommen, Berufsposition, auch Mentalitäten und der Pluralisierung der Lebensstile die Lernforschung betrifft.
    • Es geht um milieuspezifische Schulabschlüsse, Lernbiographien, Lebensstile, Lerninteressen und Lernmotive mit Bildungsthemen (vgl. auch SIEBERT 2012, 26).
    • Allerdings bedarf es einer Relativierung. Milieuübergreifende Merkmale wie Geschlecht, Krankheit und Alter ergeben mitunter keine Milieuzuordnung
15 Lernformen    

Im Folgenden wird auf selbständiges, verborgenes Lernen und Lernen "just in time" eingegangen. Die Bedeutung weist auf Lernen, das nur bedingt durch Bildungsinstitutionen beeinflusst wird und sich Lernen und Bildung in diesem Alter auch außerhalb von Institutionen abspielt.

15.1 Selbständiges Lernen    

Selbständiges Lernen als Lernform besteht in einem individuellen Selbstbewusstsein, mitunter in einer Assoziation an schlechte Schulerfahrungen, Selbststeuerungseuphorie, Zunahme einer Autonomie und Selbstorganisation.

Allerdings besteht trotz einer Subjektivierung eine Abhängigkeit ähnlich klassischer Lernkultur in einer Konzipierung (vgl. FLEIGE 2011, 51). Man denke nur an die verschiedenen Formen von Fernstudien in ihrer Konzeption.

15.2 Verborgenes Lernen    

Die Dokumente europäischer Bildungspolitik unterscheiden als Kernformen formal, non-formal und informelles Lernen.

Sie bezeichnen je nach Ausbildung und Bildungsinstitution-Einrichtung?, Arbeitsplatz, Freizeit-Alltag?, Familie, Struktur nach Lernzeiten Lernformen (vgl. EUROPÄISCHE KOMMISSION 2001).

Damit werden verborgenes Lernen und erworbene Kompetenzen angesprochen, etwa für die Freiwilligenarbeit ("Ehrenamtlichkeit") und auch Anerkennung bei Bewerbungsverfahren.

Offen bleibt die Problematik in Zertifizierungsverfahren und Anerkennung im Nationalen Qualifizierungsrahmen Österreich (2016).

Nachhaltigkeit bedeutet nationale und europaweite Anerkennung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen.

15.3 Lernen "just in time"    

Lernen "Just in time" spricht als Lernformen Neue Medien und Netzwerke an.

Es bedarf einer Lernhaltung zur Bereitschaft zum Lernen.

Dies führt weniger zu einem "Lernen auf Vorrat", vielmehr zum punktuellen Lernen. Zur Selbstverständlichkeit wird flüchtiges und vielfältiges Wissen in einer mitlaufenden Lernform (vgl. NOLDA 2008, 93).

16 Störfaktoren    

Sie bilden in Drop - out - Phänomenen in mehrfacher Hinsicht gravierende Probleme.

Eine Rolle können ökonomische Faktoren wie Angebotskosten, Einrichtungsimage und Angebotsnutzen, organisatorische Aspekte wie Angebotsorganisation, pädagogische Aspekte wie Atmosphäre, Gruppenstruktur, Über- bzw. Unterforderung und individuelle Aspekte wie Misserfolgserlebnisse, Motivation, Ausdauer und Lernvoraussetzungen spielen.

Zu unterscheiden ist zwischen Teilnehmerfluktuation ("Taubenschlagatmosphäre"), einem Kursabbruch ("drop out") und Teilnehmerschwund in immer geringerer Nachfrage (vgl. SIEBERT 2012, 34).

Zufälligkeiten oder Kleinigkeiten in Form von Verärgerung oder Enttäuschungen, aber auch berufliche Veränderungen oder plötzliche Krankheit können zum Abbruch führen. Die Wahrscheinlichkeit, eine Veranstaltung bis zun Ende zu besuchen, ist umso größer, je größer das Interesse an der Sache und soziale Bedürfnisse vorhanden sind.

Die zeitliche Belastung soll richtig eingeschätzt werden. Teilnehmende mit höherer Schulbildung gehören eher zu den Abbrechern, weil man hier glaubt, Inhalte auch zu Hause bearbeiten zu können.

Eine Teilnahme besteht in der Regel auf attraktiven Faktoren wie Ermutigung, Freude und Interessenslagen sowie aversiven Faktoren wie Belastungen. Zwischen attraktiven und aversiven Faktoren soll eine ausgewogenen Gewichtung bestehen, weil im Verlauf der Veranstaltung zumeist Veränderungen sich ergeben.

Pädagogische Maßnahmen sind demnach die Eindeutigkeit der Veranstaltungsankündigung, Angemessenheit der Veranstaltungszeiten mit der Erklärung des Zeitaufwandes, einer Abstimmung des Bildungsangebots und der Teilnehmervoraussetzungen.

Erwartungsgespräche sollen zu Beginn geführt werden.

Bei Abwesenheit sollte Teilnehmenden ein inhaltlicher Anschluss ermöglicht werden. Konkurrenzdenken und Rivalitäten müssen verhindert werden.

Literaturverzeichnis Nachhaltigkeit    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/oder direkt zitiert werden

Agenda 21. Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, Rio de Janeiro, Juni 1992 > http://www.un.org/Depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf. (11.10.20)

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Barz H. - Tippelt R. (2004): Weiterbildung und soziale Milieus in Deutschland, Bd.1-2, Bielefeld

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Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (2012): Gesundheitsziele Österreich. Richtungsweisende Vorschläge für ein gesünderes Österreich, Ausgabe 2017, Wien

Bundeszentrale für politische Bildung (2006): Wirtschaft heute, Schriftenreihe Bd. 499, Bonn

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Dichatschek G. (2017a): Didaktik der Politischen Bildung. Theorie, Praxis und Handlungsfelder der Fachdidaktik der Politischen Bildung, Saarbrücken

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Döhler M. (2006): Regulative Politik und die Transformation der klassischen Verwaltung, in: Politische Vierteljahreszeitschrift, Sonderheft 37/2006, 208-227

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Zoche P. - Kaufmann St.- Haverkamp R. (Hrsg.) (2011): Zivile Sicherheit. Gesellschaftliche Dimension gegenwärtiger Sicherheitspolitiken, Bielefeld

IT - Autorenbeiträge/ Auswahl    

Die Autorenbeiträge dienen der Ergänzung der Thematik


Netzwerk gegen Gewalt

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Teil IV Dokumentation Evangelisches Bildungswerk Salzburg - Tirol    

1 Veranstaltung Kitzbühel    

Evangelisches Bildungswerk Salzburg - Tirol

20. September 2024

Gesprächsrunde: Ökumenische Schöpfungszeit - Die Alpen im Wandel der Zeit

18 - 19:30 Uhr

Die Veranstaltung möchte sich auseinandersetzen mit dem ländlichen Raum, der Diaspora, dem Kulturraum Alpen und künftigen Veranstaltungen.

Kursleiter Dr. Günther Dichatschek

Ev. Pfarrgemeinde Kitzbühel 6370 Kitzbühel, Tirol Ölberg 6, Jugendraum Evangelische Pfarrgemeinde Kitzbühel


Die Alpen im Wandel der Zeit

Ein uralter Kulturraum, besiedelt von rund 14 Millionen Menschen, verändert sich durch Klimawandel und Tourismus.

Für Bildung bedeutet die Veränderung eines Kulturraumes eine Herausforderung, sich mit Aspekten und Entwicklungen der alpinen Region interdisziplinär auseinanderzusetzen.

Werbung, Ansichtskarten, Zeitschriften, Filme und Bildbände zeigen den Alpenraum als unberührte Landschaft, liebliche Almregion mit Hüttenromantik, Felsen und Gipfel im Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang, schneebedeckte Pisten im Winter und eine eindrucksvolle Seilbahntechnik zur Erschließung der Bergwelt.

Die Menschen in der Alpenregion werden als gut gelaunt dargestellt und haben immer Zeit für die Gäste, die sich erholen und braungebrannt sind.

Bergwandern, Schipisten in das Tal und Training für viele Sportarten in der Berglandschaft ergänzen ein Bild, das durch Klimawandel und Tourismus gekennzeichnet ist.

Konkurrenz in der Darstellung von Urlaubsträumen gibt es nur in der Trias Sandstrand, Meer und Palmen.

Es gibt aber auch Ausschnitte, die mehr zeigen als Idylle und Informationen liefern, wie sich ein jahrtausendealter Kultur- und Lebensraum erhalten lässt.

Als eine der größten Bergketten der Welt erstreckt sich die alpine Landschaft über 1200 Kilometer von Nizza bis Wien. Die Region Tirol liegt in einem hohen Maß in einer alpinen Landschaft.

Kennzeichnend sind der Mont Blanc mit 4807 Metern als höchster Berg, ein Lebensraum von rund 14 Millionen Menschen und einem Anteil von acht Staaten an den Alpen mit Monaco, Frankreich, Italien, der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien.

Menschen haben im Laufe der Geschichte zur Lebenssicherung tiefgreifend die Landschaft ökologisch verändert und umgestaltet, kulturell beeinflusst und sozioökonomisch erschlossen.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Auseinandersetzung mit der Fachliteratur und den konkreten Veränderungen in der Alpenregion vor Ort. Interdisziplinarität ist Kennzeichen einer thematischen Auseinandersetzung mit Kulturgeographie, Volkskunde, Politischer Bildung und Kulturwissenschaften.

Literaturhinweis

Günther Dichatschek - Hans Nosko (2024): Die Alpen im Wandel der Zeit. Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion eines Kulturraumes, Akademikerverlag Saarbrücken ISBN 978-3-639-62858-6

2 Einladung    

Zum Autor    

APS - Lehramt (VS - HS - PL 1970, 1975, 1976), zertifizierter Schülerberater (1975) und Schulentwicklungsberater (1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Absolvent Höhere Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft Ursprung - Klessheim/ Reifeprüfung, Maturantenlehrgang der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck/ Reifeprüfung - Studium Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), 1. Lehrgang Ökumene - Kardinal König Akademie/ Wien/ Zertifizierung (2006); 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ MSc (2008), Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Diplome (2010), 6. Universitätslehrgang Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012), 4. Interner Lehrgang Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016) - Fernstudium Grundkurs Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium, Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2018), Fernstudium Nachhaltige Entwicklung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium, Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2020)

Lehrbeauftragter Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft/ Universität Wien/ Berufspädagogik - Vorberufliche Bildung VO - SE (1990-2011), Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung - SE Didaktik der Politischen Bildung (2026-2017)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche Österreich (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks Tirol (2004 - 2009, 2017 - 2019) - Kursleiter der VHSn Salzburg Zell/ See, Saalfelden und Stadt Salzburg/ "Freude an Bildung" - Politische Bildung (2012 - 2019) und VHS Tirol/ Grundwissen Politische Bildung (2024)

MAIL dichatschek (AT) kitz.net

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 19. September 2024