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 | = Gesellschaftstheorien 2 = 
 = Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion =
 
 Günther Dichatschek
 
 [[Inhaltsverzeichnis]]
 
 
 
 = Vorbemerkung =
 
 Der rasche Wandel der Gesellschaft, fortlaufende Veränderungen und eine stärkere Dynamik und Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und die Notwendigkeit einer soziokulturellen Kompetenz machen die Kenntnis von Aspekten eines sozialen Wandels notwendig.
 
 Eine Verbesserung des Verhaltens des Einzelnen, von Gruppierungen und Organisationen sowie der Lösungsmöglichkeiten bedarf einer ausführlichen Analyse in Theorie und Praxis (vgl. SCHRADER 2024).
 
 Ausgangspunkt der Studie ist die
 
 Absolvierung der Universitätslehrgänge Politische Bildung und Interkulturelle Kompetenz sowie
 
 Auseinandersetzung mit der Fachliteratur/ Auswahl.
 
 
 
 
 Ein Impuls für die Thematik entstand in der Kolumne " DEN RISS HEILEN" der "Salzburger Nachrichten" 18. 11. 2021, 1.
 
 Donnerstag
 18. November 2021
 19:45 Uhr
 
 DEN RISS HEILEN
 
 GÜNTER DICHATSCHEK
 
 Respekt vor dem Anderen
 
 Österreich als Land vielfältiger Kulturen erlebt Veränderungen in den Gesellschaftsschichten. Die Chancen, einander im Gespräch zu verstehen, zu respektieren und wertzuschätzen, gehören erlernt. Trotz der Unterschiede im Verständnis von Erkenntnissen, freiem Diskurs und aller Sprachprobleme bleibt es gemeinsame Verantwortung, Anknüpfungspunkte zu benennen und Anstrengungen in sozialen Beziehungen oder im Kulturellen zu unternehmen.
 
 Zu beachten ist die Gleichwertigkeit von Menschen, die Identität in ihrer Veränderung, die eigenen Standpunkte zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen. Beim Konflikt kommt es auf Inhalt, Beziehung und Kommunikationsstil an. Wer ist mein Gegenüber, wie sind Stimmung und Verhalten, was sind Inhalte, Auffassungen und Gründe? Geht es um Interessensunterschiede, Zusammenhänge einer Gruppe und Abhängigkeiten oder Überzeugungen? Konflikte sollen als Chance betrachtet werden.
 
 
 
 
 Die Studie beruht auf dem persönlichen Interesse des Autors.
 
 Die Studie gliedert sich in die Begrifflichkeit "Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion" einer Ökonomie/ Wirtschaftserziehung, Ökologie/ Umweltpädagogik, Erwachsenenbildung/ Erwachsenenpädagogik, Schulqualität/ Schulentwicklung, Zukunftsfähigen Bildung und Beratungskompetenz.
 
 
 
 
 
 
 = TEIL 1 =
 
 = 1 Theoriediskussion Ökonomie - Wirtschaftserziehung =
 
 
 == 1.1  Einleitung =
 
 
 Wirtschaft und ökonomische Lernprozesse im Kontext mit Politischer Bildung betreffen den zentralen Lebensbereich jeder Person und einer Gesellschaft.
 
 Über den nationalen Bereich hinaus betreffen wirtschaftliche Prozesse politische und gesellschaftlich - soziale Rahmenbedingungen im Kontext mit pädagogischen Bemühungen.
 
 Ein enger Kontext besteht zu globalem Lernen, bei dem ökonomisch-politische Elemente eine Rolle spielen.
 
 
 Bezeichnend sind die Bemühungen, "Wirtschaftskunde" - aus der Sicht des Autors besser Wirtschaftserziehung und/ oder ökonomisch-politisches Lernen - als Fach in den allgemein bildenden Schulen zu etablieren (dzt. in Österreich als Fach "Geographie und Wirtschaftskunde" in der Stundentafel der Sekundarstufe I und II als "Sozial- und Wirtschaftskunde einschließlich Zeitgeschichte" in der Sekundarstufe II in der Polytechnischen Schule ausgewiesen/ Stand 2013). In der außerschulischen Bildung ergeben sich Möglichkeiten ein Grundwissen in Lehrgangsform anzueignen bzw. in Modulen anzubieten.
 
 Der Beitrag geht vom persönlichen Interesse des Autors aus, wobei der 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ Modul 5 "Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in Österreich" (2006-2008) wesentliche Impulse für die inhaltliche Auseinandersetzung vermittelte.
 
 Als Zielsetzung wird ein besseres Verständnis von heutiger Ökonomie im Kontext mit Politischer Bildung in ihrer Komplexität angestrebt.
 
 == 1.2 Begründung und Problembereiche ökonomisch - politischer Bildung =
 
 Nach HEDTKE (2007, 335-336) ist das Verhältnis von politischer und ökonomischer Bildung in den letzten Jahren in Bewegung geraten.
 
 Dies zeigt sich als Ökonomische Bildung in unterschiedlicher Form seit den neunziger Jahren in den allgemein bildenden Schulen.
 
 * Wirtschaft beeinflusst das private Leben, man benötigt ein Basiswissen.
 
 * Wirtschaft ist differenziert und höchst komplex.
 
 * Soziale Marktwirtschaft benötigt Verständnis und Gestaltungswillen von den Wirtschaftsbürgern.
 
 * Für die Wettbewerbsfähigkeit benötigt man im Zeitalter der Globalisierung ein fundiertes ökonomisches Wissen.
 
 * Die Bewältigung von Wirtschaftskrisen braucht mehr Selbständigkeit und Unternehmergeist.
 
 Ökonomisches Lernen kommt in Fächern wie Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung, Geographie - Wirtschaftskunde, Politischer Bildung und Sozial- und Wirtschaftskunde einschließlich Zeitgeschichte (in der Polytechnischen Schule) sowie als Unterrichtsprinzip zu kurz.
 
 Diese integrativen Konzepte, auch in Berufsorientierung in der Sekundarstufe I, gelten heute als gescheitert. Ökonomisches Lernen als Anhängsel trägt der Bedeutung der Lehr- und Lerninhalte von Ökonomie nicht Rechnung (vgl. HEDTKE 2007, 335-336). Zunehmend erhält der Bildungsbereich in der Erwachsenenpädagogik Bedeutung.
 
 Berufsbildende Schulen wie die berufsbildenden Pflichtschulen ("Berufsschulen"), mittlere und höhere berufsbildende Schulen sind ausgewiesene Orte schulisch - ökonomischen Lernens.
 
 In der außerschulischen Bildung
 
 * in der Fort- und Beruflichen Erwachsenen- bzw. Weiterbildung spielt ökonomisches Lernen eine wesentliche Rolle und vermittelt Qualifikationen und Kompetenzen.
 
 * In der Allgemeinen Erwachsenenbildung gibt es kaum erwachsenenpädagogische Aktivitäten im ökonomisch - politischen Lernen (vgl. den Autorenbeitrag
  http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung). 
 * In der gewerkschaftlicher Bildung für Betriebsräte, Personalvertreter und Vertrauensleute haben ökonomisch - politische Lehrinhalte ihren Platz (vgl. BELABED - HINTERSEER 2013).
 
 
 
 == 1.3  Wirtschaftsdidaktische Grundsätze =
 
 In der Fort- und Beruflichen Erwachsenen- bzw. Weiterbildung spielt ökonomisches Lernen eine wesentliche Rolle und vermittelt Qualifikationen und Kompetenzen.
 
 In der Allgemeinen Erwachsenenbildung gibt es kaum erwachsenenpädagogische Aktivitäten im ökonomisch-politischen Lernen (vgl. den Autorenbeitrag
  http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung). 
 In der gewerkschaftlicher Bildung für Betriebsräte, Personalvertreter und Vertrauensleute haben ökonomisch - politische Lehrinhalte ihren Platz (vgl. BELABED - HINTERSEER 2013).
 
 
 === 1.3.1  Politische und ökonomische Lernprozesse =
 
 Bildungsziele beider Fachbereiche orientieren sich an Mündigkeit, Urteilsfähigkeit mit Legitimität und Effizienz, Handlungsfähigkeit und Partizipation (vgl. HEDTKE 2007, 337).
 
 Gemeinsame Prinzipien sind die Teilnehmer-, Situations- und Problem- und Wissen(schafts)orientierung.
 
 Bei der Situationsorientierung können durchaus gemeinsame oder unterschiedliche Aspekte vorkommen (vgl. Berufswahl - Parlamentswahl).
 
 Lernfelder haben einen gemeinsamen Kern, etwa die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, den Arbeitsmarkt, Politikbereiche wie Gesundheit, Renten und Umwelt, aber auch Handlungsfelder wie Arbeitsrecht, Erwerbsarbeit und Konsum zeigen Konsequenzen und Dimensionen der entsprechenden Handlungen auf (vgl. HEDTKE 2002).
 
 Bei den Thematik greift die Fachdidaktik beider Bereiche fast identisch auf das gleiche Repertoire wie Fallstudien, Planspiele, Pro - Contra - Diskussion, Karikatur, Rollenspiel und Methoden wie Interviews, Erkundungen, Expertengespräche und Internet (vgl. FRECH - KUHN - MASSING 2004).
 
 === 1.3.2 Wirtschaftsdidaktische Grundansätze =
 
 Angesprochen sind die Konzeptionen für ein ökonomisches Lernen: kategorial - wirtschaftspolitisch, handlungstheoretisch, institutionalistisch und lebenssituativ (vgl. HEDTKE 2007, 340-344).
 
 *  Kategorial - wirtschaftspolitischer Ansatz
 
 Ökonomische Bildung bestimmt das Verstehen der Marktwirtschaft und makroökonomischer sowie wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Ziel ist der mündige Wirtschaftsbürger.
 
 Das Konzept beruht auf einer (wirtschafts-) politischen Perspektive.
 
 Die Stoffauswahl bezieht sich auf Kosten und Nutzen, Knappheit, Arbeitsteilung, Organisation und Marktkoordination, Wirtschaftskreislauf, Interdependenz, Zielkonflikte, Wandel und Instabilität, Externalitäten und Ungleichheit, Staatseingriff, Interessenskonflikte, Wertbezug, Wirtschaftsordnung, Gestaltung und Legitimierung.
 
 Verlangt wird wirtschaftspolitisches Denken mit ökonomischer, politischer und normativer Dimension mit Überschreiten der Grenzen von Ökonomie und Politik.
 
 * Handlungstheoretischer Ansatz
 
 Der Ansatz erklärt Muster und Verkettungen von Handlungen, deren Folgen mit Rückführung auf Normen und Institutionen. Handelnde ändern ihr Verhalten, wenn sich Anreize oder Handlungsbedingungen ändern (Beispiel: Ein Umweltverhalten ändert sich, wenn Autofahren teuer und wenn die Alternative Bahnfahrt billiger wird).
 
 Als Annahme gilt eigennütziges Verhalten, stabile Präferenzen und veränderliche Handlungsbedingungen (Restriktionen). Damit fällt die Beschränkung weder auf ökonomische Handlungen noch auf Wirtschaft, die Handlungsmuster sind etwa auf die Familie, Politik, Partnerschaft, Kultur und Bildung übertragbar.
 
 * Institutioneller Ansatz
 
 Ökonomische Institutionentheorien fragen nach optimalen Institutionen, die gesellschaftlich und/oder politisch in die gewünschte Richtung steuern. Der politischen Wahl mit Folgerungen wird ein hoher Stellenwert beigemessen. So wird die Sozialen Marktwirtschaft in diesem Kontext didaktisch erschlossen (vgl. KRUBER 1997).
 
 Dieser Ansatz steht Strömungen in der Didaktik der Politischen Bildung nahe, die ein politisches System als Ziel der Akzeptanzsicherung verfolgen (vgl. Themenbereiche wie die Rechtsordnung, Wirtschaftsverfassung, Interessenverbände, soziale Sicherung, Globalisierung, Weltwirtschaftsordnung und wirtschaftliche Integrationsprozesse).
 
 * Lebenssituativer Ansatz
 Ökonomische Bildung soll die individuelle Gestaltung wirtschaftlich geprägter Lebenssituationen unterstützen, Emanzipation und Verantwortung im Kontext mit Partizipation verbessern, etwa die Einkommens- und Güterentstehung und ihre Verteilung.
 
 
 === 1.3.3  Reflexive Phase =
 
 Ökonomisch - politisches Lernen qualifiziert für bessere Lebensbedingungen, gesellschaftlich und politisch effizienteres Handeln und
 ermöglicht bessere wechselseitige Kommunikation und Kooperationen.
 
 
 * Schulisch bedarf die Thematik in den allgemein bildenden Schulen einer fachlichen Kompetenz, wobei die integrativen Fachformen als gescheitert gelten. Berufsbildende Schulformen gelten als klassische Orte ökonomischen Lernens.
 
 Ein Defizit an Politischer Bildung ist anzumerken.
 
 * Außerschulisch gelten alle Formen der beruflichen Fort- und Weiterbildung als etabliert.
 
 Die Frage nach der Weiterbildung der Lehrenden verbleibt dem tertiären Bildungsbereich und der Erwachsenenbildung der Sozialpartner im Wirtschaftsbereich (bfi, WIFI, LFI, ÖGB, Volkswirtschaftliche Gesellschaft) bzw. den Universitäten/ Fachhochschulen.
 
 * Konzeptionen - Themenbereiche
 
 Betroffen sind in den Konzeptionen Themenbereiche wie der Arbeitsplatz und Arbeitsmarkt, die Einkommens- und Güterverteilung, die Partizipation, Organisations- und Institutionsfragen, der Kauf, das Sparen und Versichern, die Vermögensbildung, das Steuerwesen und
 die Nutzung öffentlicher Güter.
 
 Ökonomisches Lernen bedarf und nützt interdisziplinäre Ansätze (vgl. KAMINSKI 2001/2002, 49-55 bzw. 60-68). Das didaktisch-methodische Repertoire der Politischen Bildung ist gleichbedeutend für das ökonomische Lernen.
 
 Bezeichnend ist das Fehlen einer Wirtschaftserziehung in der Basisliteratur von Schulpädagogik bzw. Erziehung, womit einerseits ökonomisches Wissen in allgemein bildenden Schulen schul- bzw. wirtschaftspädagogisch vernachlässigt wird (vgl. HAAG - RAHM - APEL- SACHER 2013) und andererseits die Bedeutung ökonomisch-politischer Bildung hervorzuheben ist (vgl. SANDFUCHS - MELZER - DÜHLMEIER - RAUSCH 2012).
 
 Erfreulich ist die Beachtung "Interkultureller Kompetenz" in Form von interkultureller Erziehung und Bildung, wobei zunehmend im globalen Handeln "ökonomisch-politische Kompetenz" einzufordern ist (vgl. beispielhaft SANDFUCHS - MELZER - DÜHLMEIR - RAUSCH 2012, 686-692; HAAG -RAHM - APEL - SACHER 2013, 388-406).
 
 === 1.3.4 Literaturhinweise Ökonomie =
 
 
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 Autorengemeinschaft (2006): Wirtschaft heute, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 499, Bonn
 
 Belabed Chr. Al. - Hinterseer T. (2013): Zehn Mythen zur Zukunft der Arbeit, Wien
 
 Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2013): Erfolgreiche Strategien für eine nachhaltige Zukunft. Reinhard Mohn Preis 2013, Gütersloh
 
 Dieter H. (2007): Der Welthandel: Motor der wirtschaftlichen Entwicklung oder Bedrohung des Wohlstandes?, in: Ferdowski M.A. (Hrsg.): Weltprobleme, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 642, Bonn, 159-197
 
 Dohmen C. (2014): Finanz - Wirtschaft. Wie alles zusammenhängt, Zeitbilder Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
 
 Euler D. - Hahn A. (2007): Wirtschaftsdidaktik, Bern
 
 Frech S./ Kuhn H.- W./ Massing P. (Hrsg.) (2004): Methodentraining für den Politikunterricht, Schwalbach/ Ts.
 
 Haag L.- Rahm S. -Apel H.J. -Sacher W. (Hrsg.) (2013): Studienbuch Schulpädagogik, Bad Heilbrunn
 
 Hedtke R. (2002): Wirtschaft und Politik. Über die fragwürdige Trennung von ökonomischer und politischer Bildung, Schwalbach/ Ts.
 
 Hedtke R. (2007): Ökonomisches Lernen, in: Sander W.(Hrsg.): Handbuch politische Bildung, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 476, Bonn, 335-346
 
 Hedtke R. (2011): Konzepte ökonomischer Bildung, Schwalbach/ Ts.
 
 Hedtke R. (2014): Ökonomisches Lernen, in: Sander W.(Hrsg.): Handbuch Politische Bildung, Schwalbach/ Ts., 312-320
 
 Kahlert H. - Mansel J. (Hrsg.) (2007): Bildung und Berufsorientierung. Der Einfluss von Schule und informellen Kontexten auf die berufliche Identitätsentwicklung, Weinheim - München
 
 Kaminski H. (2001/2002): Zum Verhältnis von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in der ökonomischen Bildung. Aspekte von Interdisziplinarität aus der Sicht der Ökonomik, in: Unterricht Wirtschaft, Teil 1(2001), Nr. 8, 49-55; Teil 2, Nr. 9(2002), 60-68
 
 Kruber K.- P. (1997): Konzeptionelle Ansätze ökonomischer Bildung, Bergisch Gladbach
 
 Krol G.J./ Kruber K.- P. (Hrsg.) (1999): Die Marktwirtschaft an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Neue Aufgaben für die ökonomische Bildung, Bergisch-Gladbach??
 
 Kösters J./ Ließmann H./ Wellmann K.- H. (2016): Welt der Wirtschaft. Neue Fragen, einfach erklärt, Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung/ Hörfunkreihe Funkkolleg Wirtschaft von hr-INFO/Informationsradio des Hessischen Rundfunks, Schriftenreihe Bd. 1718, Bonn
 
 Nickolaus R. - Pätzold G. - Reinisch H. - Tramm T. (Hrsg.) (2010): Handbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bad Heilbrunn
 
 Remmele B. - Seeber G. - Speer S. - Stoller F. (2013): Ökonomische Grundbildung für Erwachsene. Ansprüche - Kompetenzen - Grenzen, Schwalbach/Ts.
 
 Retzmann Th. (Hrsg.) (2014): Ökonomische Allgemeinbildung in der Sekundarstufe I und Primarstufe. Konzepte, Analysen, Studien und empirische Befunde, Schwalbach/ Ts.
 
 Sandfuchs U. - Melzer W. - Dühlmeier B. - Rausch A. (Hrsg.) (2012): Handbuch Erziehung, Bad Heilbrunn
 
 Sangmeister H. - Weber H. (Hrsg.) (1995): Handlungsorientierte Methoden in der Ökonomie, Neusäß
 
 Sangmeister H. - Schönstedt A. (2011): Volkswirtschaft verstehen lernen, Baden - Baden
 
 Talos E. (2008): Sozialpartnerschaft. Ein zentraler politischer Gestaltungsfaktor in der Zweiten Republik, Innsbruck - Wien - Bozen
 
 Zeitschrift "Wochenschau Ausgabe Sekundarstufe I", Ausgabe März/April, Nr. 2, 2007: Berufswahl, Schwalbach/ Ts.
 
 
 = 2 Theoriediskussion Ökologie - Umweltpädagogik =
 
 == 2.1  Einführung =
 
 Natur als Lebensgrundlage bezeichnet die Grundauffassung, durch die sich der Mensch von anderen Lebewesen unterscheidet (vgl. SCHWEIDLER 2018, 150-161).
 
 In diesem Kontext unterscheidet sich der Mensch von der übrigen Natur durch die Vernunft. Aus der Vernunft folgt das Recht, die vernunftlosen Geschöpfe zum Nutzen des Menschen zu gebrauchen. Allerdings bedarf es eines vernünftigen Umganges mit der Natur.
 
 Menschen sind Naturwesen, allerdings der sonstige Natur unterschieden. In diesem Kontext muss man neben der Vernunft auf die Kultur hinweisen. Kultur umfasst die Leistungen, mit denen der Mensch seine "Menschlichkeit" (Humanität) zum Ausdruck bringt. Unterschiedliche Lebensformen werden errichtet und aufrechterhalten.
 
 Ergänzt werden diese Leistungen durch die Menschenwürde, also die Verantwortung für einen Umgang mit dem Anderen. Zur Regelung kommt in dieser kulturellen Entwicklung das Recht zur Durchsetzung institutioneller Verfahren.
 
 Umwelt bedeutet hier die kulturelle Gestaltung humaner Lebensräume und gewachsener Identität (vgl. den alten Ausdruck "Heimat").
 
 Durch Eingriffe in die Natur kommt es zur Notwendigkeit eines Umweltschutzes.
 Aspekte sind das Verursacherprinzip (Verantwortung), Vorsorgeprinzip (Vermeidung) und das Kooperationsprinzip (nationale und internationale Zusammenarbeit).
 
 
 
 
 == 2.2  Umweltschutz als Aufgabe =
 
 Eine Nutzung von Ressourcen der Natur hinterlässt vielfältige Wirkungen wie Abfälle, Abgase, Abwässer, Staub, Strahlen und Lärm/ "Emissionen".
 
 Beeinträchtigungen in Lebensbedingungen und Gesundheit, in der Verringerung nutzbarer Rohstoffe, in der Bedrohung der Tier- und Pflanzenwelt, im Verlust landschaftlicher Schönheit, mittel- und langfristiger Klimaänderungen mit Folgen einer Versorgung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und der Besiedelbarkeit werden hervorgerufen (vgl. Globale Schäden wie Ozonschwund und zusätzlicher Treibhauseffekt werden in Prognosen erfasst. Umweltschutz wird zu einer Daseinsvorsorge (vgl. KAHLERT 2007, 430-431).
 
 Unterschiedliche Interessen, Risikowahrnehmungen, Einschätzungen von Kosten - Nutzen - Faktoren mit Konsequenzen ergeben ein Aufgabenfeld der Politik, damit einen Bildungsauftrag für Politische Bildung.
 
 "Nachhaltige Entwicklung" für eine Zukunftsgestaltung wird zum Leitbild.
 
 == 2.3 Nachhaltige Entwicklung - Zukunftsgestaltung =
 
 Der normativer Kern "Nachhaltiger Entwicklung" ist die Idee der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit im Hinblick schwindender natürlicher Ressourcen und einer abnehmender Fähigkeit von Ökosystemen, Emissionen aufzunehmen und einer zunehmenden Umweltzerstörung.
 
 Das Konzept verpflichtet eine Sicherstellung, ein sicheres und autonomes Leben führen zu können. Auszugehen ist, die Lebensgrundlagen für alle heute und zukünftig zu sichern und bestenfalls wiederherzustellen (vgl. MEISCH 2014, 6).
 
 Irreführend wäre, von einem genau zu definierenden Zustand "Nachhaltiger Entwicklung" zu sprechen, zumal es kultur-, ort- und zeitabhängige unterschiedliche Gestaltungsräume gibt.
 
 Gründe sind die physischen und soziokulturellen Voraussetzungen in ihrer Unterschiedlichkeit (vgl. Ökosysteme, Gesellschaften und kulturellen Identitäten).
 
 Zu beachten sind außerdem der Wandel der Voraussetzungen im Laufe der Zeit durch natürliche und soziale Prozesse sowie ethisch zu prüfende Vorstellungen (vgl. Klimawandel; Demographie, soziopolitische Umbrüche; Gerechtigkeit).
 
 Die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft ist ein wissensbasierter und ethisch orientierter Such-, Lern- und Erfahrungsprozess (vgl. GRUNWALD - KOPFMÜLLER 2012, 12).
 
 Die Wissenschaft trägt durch bestimmte Wissensformen zu diesen Prozessen bei.
 
 == 2.4 Ökologische Nachhaltigkeit =
 
 Gefordert wird die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollen sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen.
 
 Die Säule "Ökologie" steht auch für eine bewussten Verbrauch natürlicher Rohstoffe der Erde und wie erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können. So will man Schäden an Ökosystem vermeiden und in der Folge Biodiversität fördern. Das bedeutet auch, Emissionen möglichst gering zu halten.
 
 Ebenso steht die Säule für einen bewussten Umgang mit menschlicher Gesundheit, also Prävention und aktive Gesundheitsförderung.
 
 == 2.5 Ökonomische Nachhaltigkeit =
 
 Gefordert wird ein gutes Wirtschaften. Auch nachhaltige Unternehmen müssen Gewinne erzielen. Investitionen sollen in technische Innovationen, neue Mitarbeiter und Fortbildungsmaßnahmen eingebracht werden. Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein. Zudem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, etwa die Lebensqualität verbessern oder Projekte des Umweltschutzes, der Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit, Fort- und auch Weiterbildung fördern.
 
 Auf nationalstaatlicher Basis bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit Staatsschulden gering zu halten, damit zukünftige Generationen nur gering belastet werden. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht muss gewahrt bleiben, um andere Staaten nicht zu benachteiligen. Exportstarke Staaten machen andere Länder von den Exporten abhängig. Diese Länder können keine lokale konkurrenzfähige Wirtschaft aufbauen, in der Folge bedeutet dies hohe Arbeitslosigkeit. Verhindert werden soll eine Verschuldung des Landes.
 
 
 == 2.6 Soziale Nachhaltigkeit =
 
 Gefordert wird die Stellung des Menschen in den Mittelpunkt, seine Würde und freie Entfaltung. Diese Grundannahme stellt das Minimum dar.
 
 Ausbeutung, Zwangs- und Kinderarbeit stehen daher im Widerspruch.
 
 Die Säule "Soziales" fordert faire Bezahlung, die Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen und die persönliche Entfaltung in der Lebensgestaltung, der Bildungsmaßnahmen und beruflicher Tätigkeit.
 
 Gemeinwohlorientierung in der Gesellschaft ist das sozialpolitische Ziel.
 
 == 2.7  Kritik =
 
 Eine ganze Reihe von alternativen Nachhaltigkeitskonzepten, die deutlich komplizierter sind, stehen ebenfalls in der Kritik.
 
 Ein großer Kritikpunkt ist die schwere Anwendbarkeit. Das Modell gibt Leitlinien, aber keine konkreten Lösungen vor. Aus diesem Grund ist es wohl auf viele Bereiche anwendbar, die Offenheit wird kritisiert.
 
 Es heißt, die Säulen seien offen für nahezu sämtliche wirtschafts- und sozialpolitische Zielsetzungen wie ein Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung oder Erhöhung des Steueraufkommens. Auf diese Weise weitet das Modell den Nachhaltigkeitsbegriff sehr aus.
 
 Weiters wird kritisiert, dass die drei Säulen theoretisch, aber faktisch, nicht gleichrangig sind. Real ist die Nachrangigkeit in der Praxis der modernen Gesellschaft der ökologischen Säule ("schwache Nachhaltigkeit"). Natürliche Ressourcen werden durch Human- und Sachkapital ausgeglichen, es zählt nur der Wohlstand auch auf Kosten der Natur.
 
 "Starke Nachhaltigkeit" sollte das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit mit einem Schutz der natürlichen Lebensbedingungen auch als Grundvoraussetzung für ökologische und soziale Stabilität sein.
 
 Das Modell findet sich als Konzept auch in Art. 1 des Vertrages der Europäischen Gemeinschaft wieder.
 
 Es gibt Forderungen einer Erweiterung nach einer vierten Säule mit einer politisch - institutionellen Dimension.
 
 == 2.8 Umweltpädagogische Ansätze =
 
 Im Laufe der letzten Jahrzehnte differenzierten sich die Ansätze und Konzeptionen mit umweltpädagogischer Didaktik.
 
 Über handlungsorientierte und situative Naturerfahrung zu Umweltlernen sollte motivieren werden (vgl. GÖPFERT 1987; GERSTENMAIER - MANDL 1995, 879; GRÄSEL 2002, 681-683; BEER - KRAUS - MARKUS - TERLINDEN 2002). Gewarnt wurde auch vor zu großen Erwartungen an handlungsorientierte Folgen.
 
 Angemahnt wurde eine Urteilsfähigkeit über Risikolagen und die Notwendigkeit von Risikominderung.
 Verbessert soll die Kompetenz zur Mitgestaltung eines Zusammenlebens mit Berücksichtigung der Interessensunterschiede und Möglichkeiten einer Konfliktregelung.
 
 Ökopädagogische Krisenszenarien sollen reflexionsorientiert und verständigungskommuniziert behandelt werden (vgl. BEER - DE HAAN 1984, SCHREINER 1991).
 
 
 
 
 
 
 
 
 = Literaturhinweise Ökologie =
 
 
 Agenda 21. Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, Rio de Janeiro, Juni 1992 >
  http://www.un.org/Depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf. (11.10.20) 
 Autorengruppe Fachdidaktik (2011): Konzepte der politischen Bildung, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 1141, Bonn
 
 Apel H. - Siebert H. - Haan, Gerhard de (1993): Orientierungen zur Umweltbildung, Bad Heilbrunn
 
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 Bätzing W. (2018): Die Alpen. Das Verschwinden einer Kulturlandschaft, Darmstadt
 
 Beer W. - de Haan G. (1884): Ökopädagogik. Aufstehen gegen den Untergang der Natur, Weinheim
 
 Beer W. - Kraus J. - Markus P. - Terlinden R. (Hrsg.) (2002): Bildung und Lernen im Zeichen der Nachhaltigkeit, Schwalbach/ Ts.
 
 Bittner A. (2002): Außerschulische Umweltbildung in der Evaluation, Göttingen
 
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 Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (2012): Gesundheitsziele Österreich. Richtungsweisende Vorschläge für ein gesünderes Österreich, Ausgabe 2017, Wien
 
 Dancke H. - Hatlapa H.H. (Hrsg.) (1991): Umweltschutz und Bildungswissenschaften, Bad Heilbrunn
 
 Freericks R. - Hartmann R. - Stecker B. (2010): Freizeitwissenschaft. Handbuch für Pädagogik,. Management und nachhaltige Entwicklung, München
 
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 Haan G. de (1999): Zu den Grundlagen der "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in der Schule, in: Unterrichtswissenschaft, H.3/ 1999, 252 - 280
 
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 = TEIL 2 =
 
 = 3 Theoriediskussion Erwachsenenbildung - Erwachsenenpädagogik =
 
 
 == 3.1 Einleitende Bemerkungen =
 
 Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung (EB/ WB)  stellt Theorie und Praxis vor besondere und andere Herausforderungen.
 
 Die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden/ Studierenden ist eine Beziehung zwischen Mündigen (vgl. FLEIGE 2011, 65; KRÄMER - KUNZE -KUYPERS 2013, 195-203). Es gibt keine Erziehung, die Adressaten/ innen sind Teilnehmer/ innen (vgl. SCHRÖER 2004, 9).
 
 Zudem gibt es den Unterschied zur schulischen Bildung in der Teilnehmerorientierung im Lehren und Lernen, Erwerb von Wissen ohne Belehrung und der Programmplanung, um das Bildungssystem und die Landeskultur (vgl. MEUELER 2009, 985-986; FLEIGE 2011, 11-12, 64).
 
 * Es geht um Bildung, Qualifikationen und Erwerb von Kompetenzen. Zu bedenken ist neben einer nationalen auch die internationale (EU-) Perspektive der EB (vgl. LENZ 1998, 329-342; NUISSL - LATTKE - PÄTZOLD 2010, ARNOLD - NUISSL- ROHS 2017).
 
 * Die Organisation von EB/ WB ist pluralistisch, es geht um ein Bestehen auf dem Bildungsmarkt (vgl. SCHRÖER 2004, 23). Den gesetzlichen Rahmen regelt der Staat (vgl. dazu die Überlegungen zur Weiterbildung als "gouvernementale Machtpraktik" bei NOLDA 2008, 64-66).
 
 * Konfessionsgebundene EB/ WB hat eine andere Aufgabenstellung (vgl. DICHATSCHEK 2005, 126; SCHRÖDER 2012, 503-505):
 
 : Theologie erfordert Verkündigung/ Mission,
 
 : Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft fordert Mündigkeit und
 
 : Organisationsentwicklung fordert Konkurrenz.
 
 In dem interdisziplinären Fachbereich des "Bildungsmanagements" von Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft (EB) und Betriebswirtschaft/ Organisationsentwicklung geht es um
 
 * Herausforderungen der jeweiligen Situation (Situationsanalyse),
 
 * die Darstellung veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Gesellschaftsanalyse),
 
 * den sich ändernden Wirtschaftsrahmen (Wirtschaftsanalyse) und
 
 * um Ziele und Zielkonflikte im angesprochenen Verhältnis der Fachbereiche (Lernzielanalyse).
 
 Gefordert ist demnach
 
 * eine theoretische Abklärung der klassischen und modernen Theorien der Organisation und der Veränderungen auf ihre Brauchbarkeit hin,
 
 * die Besonderheit einer Bildungsorganisation im quartären Bereich mit ihren spezifischen Merkmalen und
 
 * Ergebnisse, die zu pragmatischen Entwicklungsperspektiven führen.
 
 In "Lehre - Gruppenführung - Training" geht es um Bereiche der EB/ WB in der Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft (Lehren und Trainieren in der Fort- und Weiterbildung) im Rahmen des von der EU geforderten "lebensbegleitenden Lernens" in Form der Allgemeinen, Beruflichen EB und Betrieblichen Weiterbildung (vgl. NOLDA 2008, 56, 104; ARNOLD - NUISSL - ROHS 2017, 120-121). Damit sind komplexe Fragen im quartären Bildungssektor für Lehrende und Lernende gestellt.
 
 Im "Studium" geht es im tertiären Bildungsbereich um eine Hinführung und in der Folge Spezialisierung wissenschaftlichen Denkens mit einer ausgesuchten Zielgruppe mit gesetzlicher Studienberechtigung nach einem intern - kodifizierten Studienplan, hochschuldidaktischen und fachdidaktischen Grundsätzen. Zentral ist die Förderung des Verständnisses für wissenschaftliche Forschungsarbeit. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis des Studiengegenstandes (VO, SE, PS und Praktikum). Ziel ist ein akademischer Studienabschluss mit einem Vorrat an Wissensbeständen und einer Stärkung wissenschaftlicher Weiterbildung (vgl. KRÄMER - KUNZE - KUYPERS 2013, 202-203; WAHL 2020, 173-197).
 
 == 3.2 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen =
 
 Zu den zentralen Veränderungen der demokratischen Gesellschaft gehört die Veränderung der Arbeitsgesellschaft.
 
 Die Bedeutung immaterieller Arbeit wächst. Freiwilligkeit gewinnt an Bedeutung und ist insbesondere im Sozial-, Sport- und Kulturbereich nicht wegzudenken.
 
 Die subjektiven Interessen der Arbeitenden gewinnen an Bedeutung.
 
 Die Arbeitsverhältnisse werden zunehmend dereguliert, damit die Arbeitskräfte flexibler eingesetzt werden (können).
 
 Die klassische Form der Berufstätigkeit löst sich auf, die Bedeutung beruflicher Orientierung i.w.S. nimmt zu. SCHMIDT (2000) fasst diese Entwicklung mit der Formel zusammen: vom Produkt zum Projekt > von der Erledigung zum Erfolg > vom Schweiß zum Adrenalin (vgl. SCHMIDT 2000, 59; SCHRÖER 2004, 23).
 
 Die bisherigen Formen von Arbeit - fixer Arbeitsplatz, Arbeitszeitregelungen, Sozialansprüche, Tariflöhne - verändern sich zu anderen Formen wie Telearbeit, mobiler Arbeitsplatz und virtuelle Büros und damit zu einer verschärften Ökonomisierung mit einer Reihe von wirtschaftlichen und sozialen Unsicherheiten.
 
 Es ist davon auszugehen, dass künftige Arbeitnehmer/innen voraussichtlich mehrere Arbeitstätigkeiten in mehreren Berufen auszuüben haben(Berufsausbildung > Startberuf > Folgeberufe > ggf. Umschulungen bzw. Folge- und Weiterbildungsmaßnahmen, geänderte Arbeits- und Berufsbedingungen). Arbeitsunterbrechungen - bei Frauen im hohen Ausmaß bereits lange schon eine gesellschaftliche Realität - werden keine Ausnahme sein(vgl. SCHMIDT 2000, 60; SCHRÖER 2004, 23; BEINKE 2006, 11-16; NOLDA 2008, 32-34).
 
 Freiwilligenarbeit und soziales Engagement mit Anerkennung werden zunehmend von Bedeutung werden. Der Wert des generationenübergreifenden Engagements mit Hilfsbereitschaft steigt(vgl. OPASCHOWSKI 2006a, 84-107).
 
 Dies hat auf EB/ WB -Einrichtungen Konsequenzen.
 
 Zunächst wird ihre Rolle aufgewertet, weil Bildungsmaßnahmen in Form lebensbegleitendem Lernen künftig verstärkt notwendig sein werden. Dieses Lernen soll, so die EU - Forderung, für unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten fit halten, also in verlängerter erwerbsarbeitszeitfreier Zeit auf neue Beschäftigungsfelder vorbereiten (vgl. NOLDA 2008, 12-14). Dies hat für die Allgemeine EB zunächst kaum Konsequenzen.
 
 Bildung wird als Dienstleistung auf einem "Bildungsmarkt" verstanden. Ökonomische, inhaltliche und methodische Konkurrenzsituationen sind vorhanden.
 
 Gefragt und gefordert ist durch die Pluralisierung der Arbeitsformen und Berufsbilder, Individualisierung von Arbeitsbedingungen und geringe Halbwertzeiten berufsspezifischen Wissens eine berufliche Grundbildung.
 
 Bildungseinrichtungen verändern sich durch neue Arbeitsmodelle sowie flexible Lernstile und Lernformen.
 
 Nach TIETGENS/ WEINBERG (1971) lernt man, was etwas ist, aber nicht, was es bedeutet (TIETGENS - WEINBERG 1971, 86).
 
 KOLB (1984, 77) geht im ""experiential learning" vom
 
 * divergierendem Stil (Betrachtung konkreter Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln/ konkrete Erfahrung - reflektierendes Beobachten),
 
 * konvergierendem Stil (Lösen von Problemen und praktische Umsetzung/ abstrakte Begriffsbildung - aktives Experimentieren) und
 
 * assimilierendem Stil (Entwicklung theoretischer Modelle/ abstrakte Begriffsbildung - reflektierende Beobachtung) und
 
 * akkomodierendem Stil (Handeln und Umsetzen von Plänen/ Bereitschaft neuer Erfahrungen) aus.
 
 Neben diesen Kennzeichen und Notwendigkeiten stellt sich das Problem der Qualitätssicherung (Qualitätsmanagement) (vgl. NOLDA 2008, 108).
 
 Anzustreben ist im Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Anbieter in der EB/ WB eine Zertifizierungsmöglichkeit.
 
 Probleme bestehen ebenso in den Kompetenzanforderungen, den Tätigkeitsprofilen der Erwachsenenbildner mit unklaren Qualifikationsvoraussetzungen - man denke etwa an die Bezeichnungen Dozent, Coachs, Trainer/ innen, Unternehmensberater/ innen, Lehrer/ innen, Berater/ innen und Kursleiter/ innen - und den verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen beim Personal (vgl. BEER - CREMER - MASSING 1999, 289-323; WITTPOTH 2006, 175-196; NOLDA 2008, 113; ZEUNER 2013, 82 bzw. 85-87; ARNOLD - NUISSL - ROHS 2017, 193-200).
 
 == 3.3 Ziele und Zielkonflikte =
 
 Aus dem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang ergibt sich eine Begründung für eine EB/ WB.
 
 Schulen haben eine selbstverständliche gesamtgesellschaftliche Legitimation für die Vermittlung von Allgemein- und beruflicher Bildung vorrangig im Rahmen von Schulpädagogik und Lehrerbildung (mit Vergabe eines Lehramtes).
 
 In der EB ist die Zielsetzung und Orientierung vorrangig an gesellschaftspolitische und bildungspraktische Belangen ausgerichtet.
 
 WB orientiert sich an den weiteren Bildungswegen der Klientel, also an Höherqualifizierung.
 
 Fort- und Weiterbildung sind die Kernaufgabe einer EB/ WB, insbesondere unter EU - Bildungsaspekten geworden (LISSABON 2001).
 
 Bezugswissenschaften sind vorrangig die Erwachsenenpädagogik/ Entwicklungspsychologie (Erwachsenenbildungswissenschaft), Soziologie, Geschichte, Berufspädagogik und Politische Bildung sowie Ökonomie (vgl. WITTPOTH 2006, 36-39; ZEUNER 2010, 55). In der konfessionellen EB spielt die Theologie/ Religionspädagogik eine Rolle.
 
 Betriebswirtschaftliche Überlegungen spielen seit der zunehmenden Ökonomisierung und Kommerzialisierung in den neunziger Jahren eine Rolle. Entsprechend kommen verstärkt Aspekte wie Professionalisierungsstrategien, Organisationsentwicklung und Bildungsmarketing zur Geltung.
 
 
 
 == 3.4 Institution, Organisation und Organisationswandel in der EB/ WB =
 
 "Der neue betriebswirtschaftliche Blick auf Institutionen der Erwachsenenbildung sieht diese als Organisationen, d.h. als soziale Systeme, die das Verhalten ihrer Mitglieder etwa durch Arbeitsteilung und Hierarchien auf das Verfolgen bestimmter Ziele ausrichten" (NOLDA 2008, 107).
 
 Organisationen der EB sehen sich demnach verändernden Bedingungen ausgesetzt.
 
 Dazu gehören etwa
 
 * die Faktoren der Umwelt (Infrastruktur, Gebäude),
 
 * Werte/ Normen (Kundenorientierung),
 
 * gesetzliche Vorschriften (Subventionen),
 
 * andere soziale Systeme (Universitäten, Fachhochschulen),
 
 * Finanzierungsmodelle (Budgetkürzungen),
 
 * demographische Entwicklungen/ Gesellschaftsstrukturen und
 
 * die Adressaten (veränderte Ansprüche).
 
 Institutionen der EB/WB stehen unter starkem Veränderungsdruck, dies betrifft etwa
 
 * eine mögliche oder/ und notwendige Änderung der Rechtsform,
 
 * Fusionierung mit Bildungs- und Kultureinrichtung,
 
 * einer Neupositionierung auf dem Bildungsmarkt oder/ und
 
 * einem Zusammenschluss in Netzwerken (vgl. das Angebot von EPALE; KÜCHLER 2007, 7-29).
 
 Mit der Einführung des Qualitätsmanagements entwickeln sich inzwischen Qualitätskonzepte auf dem Prinzip einer Selbstevaluation oder einer externen Kontrolle.
 
 * Von Bedeutung ist das EFQM ("European Foundation for Quality Management")- Modell als Orientierungslinie oder sogar als handlungsanleitende Vorgabe geworden;
 
 * ebenso auch die lernorientierte Qualitätstestierung (LQT) mit den Bereichen des Leitbilds, der Bedarfsanalyse, Evaluation der Bildungsprozesse, Qualität des Lehrens und der Lerninfrastruktur, der Führung/Leitung/ Entscheidung, Personalentwicklung, Controlling, den Geschäftsbedingungen und Kundenkommunikation, der Angebotsinformation und den strategischen Entwicklungszielen.
 
 Das Modell dient weniger einer Lernkontrolle, vielmehr der Organisationsentwicklung, also Lernprozesse selbstgesteuert zu vollziehen (vgl. EHSES/HEINEN - TENRICH/ZECH 2001, 32; ZECH 2003; NOLDA 2008, 108).
 
 
 
 == 3.5 Erwachsenenbildung nach der Coronakrise =
 
 Für die Zeit nach der Coronakrise (Stand 2020) ergibt sich auf Grund der Analyse bestehender gesellschaftlicher Ungleichheiten der verstärkte Umgang mit der Vielfalt und den Folgerungen einer notwendigen Inklusion als Prozess, gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern, zu unterstützen und alle Formen von Diskriminierung zu verhindern(vgl. HEIMLICH - KIEL 2019).
 
 Ziel kann nur
 
 * der Abbau von Exklusion im sozioökonomischen Bereich, schichtenspezifischen Benachteiligungen, Ausgrenzungen und
 
 * eine Erweiterung von Bildungsmöglichkeiten sein.
 
 Bildungspolitik ist auch Sozialpolitik.
 
 * Es zeigt sich ein starker Anwendungsbereich in den Auswirkungen und der Unterrichtswirklichkeit.
 
 * Die Themen sind Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache, Interkulturalität, Vielfalt, Individualisierung und Digitalisierung.
 
 Den Kern einer Inklusionspädagogik bilden Lernende in ihrer Persönlichkeit, Lerngeschichte, altersspezifischen Entwicklungen, Geschlechtsrollen, Aufwachsensbedingungen und Sozialisation mit Umgangsformen, Zukunfts- und Wertvorstellungen sowie Kultur verstärkt zu beachten. In der EU gibt es Beispiele dafür.
 
 Österreich befindet sich im Anfangsstadium, die Chance bietet sich aktuell in Aktivtäten wie in einer Bildungsentwicklung, Demokratiebildung, rechtebasierten Bildung, gewaltfreien Kommunikation, ethischer Bildung, kooperativen und erfahrungsgestützten Lernformen.
 
 Wesentlich sind  die Prinzipien "Leistungs- und Sozialprinzip" mit dem Abbau institutioneller Diskriminierung, Unterstützung von Lernen und Teilhabe an Lernplanung, der Sozialraum, das Gemeinwesen und eine Unterstützung von Vielfalt durch die Bildungsgemeinschaft in der Erwachsenenpädagogik
 
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 = 4 Theoriediskussion Schulqualität - Schulentwicklung =
 
 
 Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Ausbildung zum "Schulentwicklungsberater" und die damit verbundene Thematik und langjährige Tätigkeit in der Lehrerbildung in den Bereichen Vorberufliche Bildung/ "Berufsorientierung"  und Politische Bildung.
 
 
 
 == 4.1 Voraussetzungen - Bedingungen =
 
 Im Vorfeld wird die Schulqualität von rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen beeinflusst.
 
 Dazu gehören bildungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen, die soziale Zusammensetzung der Lernenden (Schülerschaft), personelle und sachbezogene Ressourcen, Unterstützungsangebote und das Bildungsnagebot des regionalen Umfeldes.
 
 Diese Bedingungen sind bei der Gestaltung von Bildungsprozessen und Erziehungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
 
 
 Voraussetzungen - Bedingungen
 
 Im Vorfeld wird die Schulqualität von rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen beeinflusst.
 
 Dazu gehören bildungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen, die soziale Zusammensetzung der Lernenden (Schülerschaft), personelle und sachbezogene Ressourcen, Unterstützungsangebote und das Bildungsnagebot des regionalen Umfeldes.
 
 Diese Bedingungen sind bei der Gestaltung von Bildungsprozessen und Erziehungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
 
 Die Schulforschung belegt, dass Schulen unterschiedliche Rahmenbedingungen aufweisen. Dies hängt mit den unterschiedlichen Gestaltungsprozessen zusammen, die Schul- und Unterrichtsqualität ausmachen.
 
 Demnach ist Qualität die bestmögliche Verwirklichung von Zielen unter vorhandenen Bedingungen. Solche Bedingungen sind bei der Selbsteinschätzung und Beurteilung der Schulen zu berücksichtigen. "Regionale Bildung" ist ein wesentlicher Bestandteil.
 
 == 4.2  Schulische Entwicklung =
 
 Input
 
 * Voraussetzungen und Bedingungen
 
 Prozesse
 
 * Ziele und Strategien
 
 * Führung und Management
 
 * Professionalität
 
 * Schulkultur
 
 Output
 
 * Ergebnisse und Wirkungen
 
 == 4.3 Dimension =
 
 Bildungspolitische und rechtliche Vorgaben
 
 * Bildungs- und Erziehungsauftrag
 
 * Bildungssystem
 
 Schülerschaft und Schulumfeld
 
 * Sozialschicht
 
 * Migrationsstatus
 
 * Grundfähigkeiten
 
 Personelle und sachbezogene Ressourcen
 
 * Personal
 
 * Sachmittel
 
 * Schulanlage
 
 * Räumlichkeiten
 
 * Ausstattung
 
 Externe Unterstützung
 
 * Verwaltungs- und Rechtsfragen
 
 * Lehrerfortbildung
 
 * Fachberatung - Schulaufsicht
 
 Bildungsangebote am Schulstandort
 
 * Schullaufbahnen - Wahlmöglichkeiten
 
 * Lern- und Betreuungsangebote der Region
 
 
 
 == 4.4 Ziele - Durchführung =
 
 Die Schulgesetzgebung verpflichtet die Einzelschule im Rahmen der staatlichen Verantwortung zur selbständigen Planung und Durchführung von Unterricht und des Schullebens sowie der Erziehung und der Verwaltung eigener Angelegenheiten.
 
 Grundlage einer Qualitätsentwicklung ist ein pädagogisches Konzept der Schule einschließlich eines Leitbildes in Form eines pädagogischen Selbstverständnisses. Mit den geltenden Lehrplänen und den einzelnen Fachcurricula bedarf es einer Evaluation als Anhaltspunkte und Anregungen für eine Verbesserung der schulischen Arbeit. Die Ergebnisse bilden den Ausgangspunkt für die Planung und Umsetzung von Entwicklungsvorhaben.
 
 pädagogischen Selbstverständnisses. Mit den geltenden Lehrplänen und den einzelnen Fachcurricula bedarf es einer Evaluation als Anhaltspunkte und Anregungen für eine Verbesserung der schulischen Arbeit. Die Ergebnisse bilden den Ausgangspunkt für die Planung und Umsetzung von Entwicklungsvorhaben.
 
 Schulprogramm
 
 * Lehrpläne - Fachcurricula
 
 * Leitbild
 
 * Fortbildungsplanung
 
 Evaluation
 
 * Feedbackkultur
 
 * Steuerung von Entwicklungsprozessen
 
 * Schulentwicklung - Unterrichtsentwicklung
 
 == 4.5 Führung - Management =
 
 
 Steuerung pädagogischer Prozesse
 
 * Führungshandeln von Gestaltungspielräumen
 
 * Führungshandeln am Prinzip systematischer Qualitätsentwicklung ("Lernende Schule")
 
 * Unterrichtsentwicklung mit dem Lehrerkollegium
 
 * Kommunikation und Kooperation intern und extern
 
 * Entscheidungsprozesse zielorientiert und transparent
 
 Organisation und Verwaltung
 
 * Aufgabenbezogene Organisations- und Verwaltungsprozesse
 
 * Prinzipien bilden eine Partizipation, Delegation, Transparenz und Effektivität
 
 * Sicherung der Organisationsstruktur und eines zielgerichteten Verwaltungshandelns
 
 * Kooperation mit der Schulaufsicht, dem Schulerhalter, Bildungseinrichtungen, Bezugsgruppen des Schulumfeldes und aktive Öffentlichkeitsarbeit
 
 Personalführung und - Entwicklung
 
 * Planung eines Personalentwicklungskonzepts
 
 * Personalgewinnung, Personalauswahl und Personalentwicklung
 
 * Weiterqualifizierung der Schulleitung
 
 Schulleitungen sind für den Bildungs- und  Erziehungsauftrag und die Durchführung der geltenden Rechts- und  Verwaltungsvorschriften verantwortlich.
 
 == 4.6 Professionalität =
 
 Die Qualität einer Schule wird bestimmt durch die Motivation und Kompetenzen des pädagogischen Personals und die Bereitschaft zu berufsbegleitendem Lernen. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lehre und der Lernprozesse.
 
 Dier notwendigen Kompetenzen betreffen das Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren. Zu beachten ist zunehmend die heterogene Schülerschaft und unterschiedlicher Sozialstatus. Zum Tragen kommen besonders berufsethische Prinzipien, eine Grundhaltung des Förderns und eine Mitverantwortung für eine persönliche Entwicklung der Lernenden.
 
 Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen
 
 *  Lehrende und weiteres pädagogisches Personal entwickeln berufliche Kompetenzen wie Fachwissen, fachdidaktisches Wissen durch Fort- und Weiterbildung nach Fortbildungsplanung
 
 * Information des Kollegiums von Fortbildungsinhalten mit Einfluss in die Unterrichts- und Erziehungsarbeit
 
 * Erkennen physischer und psychischer Belastungen und Möglichkeiten von Maßnahmen zum Abbau
 
 Kommunikation und Kooperation
 
 * Wissen, Erfahrungen und Planungen weitergeben und kommunizieren
 
 * Absprachen zur Arbeit in Lerngruppen und Schulstufen/ Inhalten, Standards und Erziehung
 
 * Lehrende am Beginn ihrer Tätigkeit einführen und unterstützen
 
 * Kooperation und Partizipation in der Schulentwicklung
 
 == 4.7 Schulkultur =
 
 Unter dem Begriff versteht man die Gestaltung der Schule als Lebensraum und die Gestaltung der Beziehungen der Lehrenden und Lehrenden untereinander wie miteinander und auf die Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Partnern.
 
 Der gesellschaftliche Auftrag der Schule umfasst neben Bildung und Erziehung auch Betreuung der anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Die Aufgaben werden durch ein anregendes und angenehm empfundenes Schulmilieu begünstigt. Ein vielfältiges Schulleben und die Öffnung der Schule gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld fördern die Entwicklung der Schule zu einem gut nutzbaren Lern- und Lebensraum. Dieser sollte von allen Beteiligten verantwortlich mitgestaltet werden können-
 
 Schule als Ort aller Formen eines sozialen Umgangs, eines geregelten Zusammenlebens und einer demokratischen Beteiligung sollte erfahrbar und erlernbar sein. Dabei wirken gemeinsame pädagogische Grundüberzeugungen und Erziehungsziele der Lehrenden positiv auf die Identifikation aller Beteiligten.
 
 Pädagogische Grundhaltung
 
 * Verantwortlichkeit der Schule gegenüber allen und Förderung der Potentiale
 
 * Freundlichkeit, Wertschätzung und Unterstützung unter allen Beteiligten
 
 * Eröffnung von Gestaltungsräumen und Förderung von Verantwortungsübernahme
 
 * Erarbeitung von Regeln und Ritualen als Grundlage für das Verhalten in der Schule
 
 * Förderung der physischen und psychischen Gesundheit
 
 
 Schulleben
 
 * Gestaltung kultureller und am Schulprogramm orientierter Angebote
 
 * Förderung der Schulgemeinschaft und sozialer Integration - Zusammenleben der Kulturen und Gleichberechtigung der Geschlechter, Menschen mit Behinderungen und Weiterentwicklung zur inklusiven Schule
 
 * Einbindung der Eltern in die Schulgestaltung
 
 * Beratungsangebote für eine persönliche und schulische Entwicklung
 
 * Ganztagsangebote mit erweiterten Betreuungs-, Lern- und Freizeitmöglichkeiten
 
 * Gestaltung des Schulgebäudes und des Geländes ästhetisch, benutzerfreundlich und gepflegt
 
 
 Kooperation und Kommunikation
 
 * Gestaltung der Beziehungen abgebender und aufnehmender Einrichtungen
 
 * Zusammenarbeit mit dem schulischen Umfeld und Beteiligung an Schulpartnerschaften
 
 * Öffentlichkeitsarbeit
 
 == 4.8 Lehren - Lernen/ Didaktik  =
 
 
 
 Die verschiedenen Formen der Lehr- und Lernprozessen im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich gehören zum Bildungsauftrag von Schule.
 
 Standards und Lehrpläne sind einzuhalten, Es bedarf aller Anstrengungen für die Wirksamkeit der Lernangebote und die Nachhaltigkeit der Lernprozesse.
 
 Unterricht ist als sozialer Prozess aufzufassen, in dem bestimmten Rahmen der Lernzeit, Unterrichtsklima, Regeln und Fachdidaktik die Lernenden gemeinsam am Wissens- und Kompetenzaufbau zu beteiligen.
 
 Die einzelnen Rollen von Lehrenden und Lernenden sind von großer Bedeutung. So liegt die Verantwortung für das Lernen bei den Lernenden, die ihnen zugemutet und zugetraut wird. Die Lehrenden haben die Verantwortung für den Bereich der Wissensvermittlung in Lernarrangements zu gestalten.  Diese sollen genützt werden können, einem individuellen und altersgemäßen Lernstand entsprechen und notwendige Hilfen erhalten.
 
 Damit der Lernprozess erfolgreich verläuft, spielen individuelle Förderung und eine Stärkung des eigenen Lernens durch didaktische Maßnahmen eine wichtige Rolle.
 
 Curriculare Planung und Abstimmung der Lernvoraussetzungen, der Aufbau einer anregenden Lernkultur und die Sicherung von Anwendungsbezug und Anschlussfähigkeit liegen in der Planungsverantwortung des einzelnen Lehrenden. Schulinterne Vereinbarungen sind zu berücksichtigen. Zu berücksichtigen sind die jeweiligen fachdidaktischen Notwendigkeiten.
 
 Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen
 
 * Orientierung am geltenden Lehrplan - Kerncurriculum (Kernstoff) und jeweiligem Schulcurriculum (Lehrstoffverteilung)
 
 * Berücksichtigung an der Anwendungssituation - Aufbau von Wissen und Können zur fachlichen Kompetenz
 
 * Unterricht knüpft an Vorwissen und Erfahrungen der Lernenden
 
 * Festigung der Kenntnisse durch Wiederholungen, Kompetenzen durch intelligente Übungen
 
 * Unterrichtsprinzip sind Schlüssel-/ Basisqualifikationen
 
 * Aktivierender Unterricht
 
 Strukturierte und transparente Lehr- und Lernprozesse
 
 * Unterricht ist inhaltlich und im Ablauf strukturiert
 
 * Ziele, Inhalte, Anforderungen und Ablauf transparent
 
 * Variabilität von Lernarrangements/ Inhalte, Lernvoraussetzungen und Ziele
 
 * Nutzung der Unterrichtszeit
 
 * Reflexion der Lernprozesse und Lernergebnisse
 
 * Trennung von Lern- und Bewertungszeit
 
 * Transparenz für Leistungserwartungen und Leistungsbewertungen
 
 Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen
 
 * Diagnose der individuellen Lernstände
 
 * Differenzierte Zugänge zum Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen
 
 * Leistungsrückmeldungen durch Lehrende
 
 * Förderung selbständigen Lernens und einer Eigenverantwortung
 
 * Förderung kooperativen Lernens
 
 * Umsetzung des Förder- und Erziehungsauftrages
 
 
 Lernförderliches Klima und Lernumgebung
 
 * Lehrende und Lernende - Fairness, Höflichkeit, Wertschätzung und Unterstützung
 
 * Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft  der Lernenden - Ermutigung durch Lehrende
 
 * Einhaltung von Regeln und altersgemäße Rituale
 
 * Gestaltung der Lernumgebungen
 
 
 == Literaturhinweise Schulqualität =
 
 
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 Buer J. - Wagner C. (Hrsg.) (2007): Qualität von Schule - Ein kritisches Handbuch, Frankfurt/M. - Berlin - Bern - Bruxelles - New York - Oxford - Wien
 
 Dichatschek G. (2021): Regionale Bildung - Aspekte einer Erwachsenenpädagogik eines europäischen Kulturraumes im Kontext Politischer Bildung, Saarbrücken
 
 Diel E. (2020): Hessischer Referenzrahmen Schulqualität - Institut für Qualitätsentwicklung, Wiesbaden
 
 Ditton H.(2000): Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung in Schule und Unterricht. Ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung, in: Helmke A. - Hornstein W. - Terhart E. (Hrsg.). Qualitätssicherung im Bildungsbereich, Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft 41, Weinheim, 73-92
 
 Erziehung und Unterricht 1 - 2/2021: Fort- und Weiterbildung wirkt?!, Lehrpersonen und Schulleitung im Fokus, Wien
 
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 Mörth M. - Söller I. (2005): Handbuch für die Berufs- und Laufbahnberatung, Göttingen
 
 Schratz M. - Steiner - Löffler U. (1999): Die lernende Schule. Arbeitsbuch pädagogische Schulentwicklung, Weinheim - Basel
 
 Schwerpunktnummer Erziehung und Unterricht, Heft 3-4/2019: Innovieren in Schule und Unterricht - wie geht das?, Wien
 
 = 5 Theoriediskussion Zukunftsfähige Bildung =
 
 
 
 = 5. 1 Lebensgestaltung =
 
 Eine künftige Lebensgestaltung besteht nur, das erreichte zivilisatorische Niveau in dem Bereich, Gesundheit, Sicherheit, Gleichheit, Bildung und Rechtsstaatlichkeit zu halten. Der Ressourcenverbrauch ist abzusenken.
 
 Den bisherigen Lebensstil fortzusetzen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, ist unglaubwürdig. Man denke nur an die Windräder, E - Autos, Biosupermärkte, solare Energie, die Konsumkultur und das Mobilitätsverhalten.
 
 Eine zukünftige Entwicklung wird weniger Produkte anbieten, weniger Mobilität bereitstellen, eine andere Modernität und eine andere Lebensqualität haben (müssen).
 
 = 5.2 Krisensituationen  =
 
 Moderne und Natur in ihrem Verhältnis sind künftig in einem realistischen Verhältnis zu gestalten. Die wirtschaftlichen Krisen und technischen Katastrophen der letzten Jahrzehnte hatten eine demoralisierende Wirkung. Die TV - Berichte zeigten die Grenzen von Modernität.
 
 Schema - Krisensituationen der letzten Jahrzehnte
 
 Erster Weltkrieg > Große Depression >  Zweiter Weltkrieg > Erste Ölkrise > Zweite Ölkrise > Rezession
 
 Zusammenbruch Ostblock > Japankrise > Asienkrise > Finanz- und  Wirtschaftskrise
 
 = 5.3 Konsumgesellschaft =
 
 Das Wirtschaftssystem ermöglicht jeden Aspekt des Daseins in Waren bzw. Güter zu verwandeln und damit zugänglich zu machen, wenn man sie kaufen kann. Man spricht vom globalen Glück des Konsums. Alternativen gibt es keine.
 
 Für die Politische Bildung von Interesse ist der Artikel 25 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" (vgl. Recht auf einen Lebensstandard, Gewährleistung einer Familie, Gesundheit, soziales Wohl und Sicherheit). Im Rausch eines Konsumzwanges werden überschüssige Waren und Güter vergessen.
 
 Die preisgekrönte Studie "Grenzen des Wachstums - im Auftrag des Club of Rome" über die Zukunft der Weltwirtschaft thematisiert 1972 bereits Aufklärung und Notwendigkeit eines Umweltschutz - Klimaschutz und einer Nachhaltigkeit (vgl. WELZER - RAMMLER 2013, 21-22). Jahrzehnte später zeigen alle Daten immer noch nach oben.
 
 Mehr Emissionen, ressourcenintensive Produkte, kurzlebige Konsumgüter, verkürzte Nutzungsdauer von Geräten kennzeichnen Produktionsprozesse.
 
 In einer Wachstumswirtschaft funktioniert die Befriedigung der Bedürfnisse mit der pausenlosen Erfindung neuer Konsumwünsche.
 
 Wenn man sich die Situation der Menschenrechte ansieht, richtet sich der Blick auf die Globalisierung. Allgemein heißt es, sie sorge für Wohlstand und reduziere soziale Ungleichheit und Armut. Sie lasse eine neue Mittelklasse entstehen (vgl. WELZER  -RAMMLER 2013, 24).
 
 Nach den Daten der INTERNATIONAL LABOUR OFFICE (ILO) 2012 ist ein Siebtel  der Menschheit aktuell unterernährt, zwei Milliarden haben keine ausreichende medizinische Versorgung, eine Milliarde haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, mehr als 200 Millionen Kinder sind Soldaten, Prostituierte, Wanderarbeiter und Teppichknüpfer (vgl. ILO 2012, 9, 11-13 >
  http://www.ilo.org [3.2.2012]). 
 Für diese Menschen ist der Artikel 25 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" eine Utopie, die Ungleichheit vertieft sich. Ungefähr besitzen 1000 Menschen gegenwärtig drei Prozent des weltweiten Privatvermögens, die Hälfte der Menschheit dagegen nur ein Prozent (vgl. POGGE 2011, POHL 2011).
 
 Aktuell spricht man von der Leitkultur des Verbrauchs und Verschwendung in den Industrieländern. Als Gegenargument hört man, man könne den kommenden Gesellschaften nicht den Lebensstandard verwehren, den man für sich selbst in Anspruch nimmt (vgl. die Aspekte eines zukunftsfeindlichen Lebensstils und wachsender Zerstörungswut der Konsumgesellschaft).
 
 = 5.4 Politik einer Zukunftsfähigkeit =
 
 Daraus ergibt sich die politische Aufgabe der Rückgewinnung von Zukunftsfähigkeit. Sie setzt eine Intoleranz gegenüber der Verletzung der Menschenrechte auf künftiges Überleben voraus.
 
 Die erste Ökobewegung der siebziger Jahre war erheblich politischer als die heutige, gesellschaftliche Phänomene standen im Vordergrund. Gefordert war ein Wandel von Wirtschafts- und Lebensweisen (vgl. Ivan ILLICH, Hans JONAS, Carl AMERY).
 
 Aus der Sicht Historischer Politischer Bildung bedurfte es politischer Entscheidungen, die gegen massive Widerstände getroffen wurden. Die Beispiele Österreich und USA weisen darauf hin.
 
 * Kinderarbeit wurde verboten und der Acht - Stunden -Tag durchgesetzt.
 
 * Arbeits- und Sozialrechte wurden erkämpft (vgl. die Bedeutung der Sozialpartnerschaft in Österreich).
 
 * Betrachtet man die Abschaffung der Sklaverei und in der Folge die Erkämpfung der Bürgerrechte in den USA, zeigt sich eine Modernisierung mit Blick in eine gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit als Resultat eines mühsamen Abbaues von Privilegien.
 
 Die Zukunft bedarf einer Emanzipation von der Gegenwart. Das Projekt "nachhaltige Gesellschaft" besitzt demokratische Brisanz.
 
 Demokratie lebt von der Abwägung von Strategien der Gestaltung künftigen Lebens.
 
 = 5.5 Kultur einer Zukunftsfähigkeit =
 
 Ein zukunftsfähiges kulturelles Modell hat zu gewährleisten, dass kommende Generationen die Freiheit haben, wie sie leben wollen und entscheiden zu können.
 
 Die gegenwärtige Praxis ermöglicht dies nicht.
 
 * Die traditionelle  Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbewegung begründet Veränderungen mit einem Notstand.
 
 * Die Begründungen laufen auf zeitliche begrenzte Maßnahmen, naturwissenschaftliche und nicht lebenswissenschaftliche Begründungen hinaus.
 
 * Der alltägliche Gebrauchswert ist damit gering. Man vergleiche beispielhaft Klimaschutz vs. schneller Einkauf mit dem Auto, Emissionen vs. verdienten Kurzurlaub, T - Shirt vs. Pestizide in der Dritten Welt, iPad oder iPhone vs. Gewalt beim Abbau von Cobalt. Wissen  benötigt Gebrauchszusammenhänge zur Wirksamkeit.
 
 Nachhaltigkeitsappelle haben keinen Wert und bieten nichts. Notstände aufzuzeigen verhindert nicht die Konsumchance des Augenblicks.
 
 Das verfügbare Geld ermöglicht den Konsum und ergibt einen Eigenwert, dass eine Verpflichtung für kommende Generationen abstrakt und inhaltslos wirkt.
 
 * Die Sozialpsychologie lehrt, dass moralische Überzeugungen keinen praktischen Wert für Menschen haben.
 
 * Es bedarf immer klarer Anforderungen und konkreter Ziele, die Entscheidungen anleiten (vgl. die Phänomene wie soziales Ansehen, beruflicher Erfolg und Konsummöglichkeiten).
 
 * Soziale Beziehungen sind vielfältig, Überzeugungskraft erfolgt nicht durch Rechenbeispiele, Diagramme und Bücher.
 
 = 5.6 Politik der Zivilgesellschaft =
 
 Eine zukunftsfähige Welt entsteht nicht durch attraktive Gegenvorschläge zum Bestehenden. Zu bedenken sind machtvolle Interessen.
 
 Ein klassisches Beispiel in der Politischen Bildung für eine solche Konstellation ist der bundesdeutsche Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Baden - Württemberg), der weniger Konsum für notwendig sieht (vgl. das Beispiel der Autoindustrie), damit Ressourcenprobleme, ökologische Probleme und zukünftige Mobilität ansprach.
 
 Zur Durchsetzung eines anderen Kulturmodells bedarf es einer Belebung der Demokratie (vgl. WELZER - RAMMLER 2013, 39-43).
 
 * Zukunftsfähigkeit hat sich  mit der Durchsetzung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger auseinanderzusetzen, dem Gemeinwohl, Generationengerechtigkeit, Verantwortung und Nachhaltigkeit.
 
 * Damit ergibt sich ein Kontrast zu den Interessen der Wachstumswirtschaft.
 
 ** Es geht um Argumente, die lebensweltlich anschlussfähig sind, also eine Verbindung zwischen Politik und Alltag sowie Chancengerechtigkeit ergeben.
 
 ** Generationengerechtigkeit kann nämlich für die eigenen Kinder wünschenswert sein, ebenso für die folgenden Generationen. Politisch allgemein gesehen bedeutet dies, dass große Teile eines Altersjahrganges arbeitslos sind und ihnen Aufstiegschancen verschlossen bleiben.
 
 ** Chancengerechtigkeit geht zudem weiter in den Werten einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, Bildung und Sozialisation, die eine Gesellschaft in ihrer Struktur maßgeblich beeinflussen. Zu beachten sind die kulturellen Einflüsse (vgl. die EU in ihrem Anspruch auch einer Wertegemeinschaft; interessant  die Verfassung von Ecuador mit der Anerkennung des Rechtssubjekts "Natur").
 
 ** Die Bedeutung von Verantwortung ist erweiterbar und lebensweltlich begründbar. Sie eignet sich für eine demokratiepolitisch engagierte Zukunftsbewegung.
 
 Mit dem Begriff Achtsamkeit kommt die Bedeutung kontinuierlicher Prüfung und von Erwartungen und deren Überarbeitung in einen politischen Diskurs.
 
 * Ein ständiges Lernen in einer Umwelt von Veränderungen bedarf einer Kultur der Fehlerfreundlichkeit und Reversibilität.
 
 * Damit ergibt sich eine Öffnung von großen Freiheitsräumen für zukünftiges Handeln und individueller und gesamtgesellschaftlicher Entfaltung von Potentialen (vgl. HÜTHER 2011).
 
 
 = 5.7 Lernende Gesellschaft =
 
 Eine solche Gesellschaft wird andere Vorstellungen entwickeln müssen, was Lernen im 21. Jahrhundert sein kann.
 
 * In einer Zeit für eine Wiederherstellung von Zukunftsfähigkeit wird ein "Rezeptwissen" kein taugliches Mittel sein können.
 
 * Die Vorstellung, dass Lernen ein Vorgang sei, Wissende bringen Unwissenden etwas bei, ist überholt.
 
 * Lernen bedeutet in einer achtsamen Gesellschaft die aktive Aneignung und den sozialen Gebrauch von Wissen.
 
 * Das bedeutet die gemeinsame Entwicklung von Lernprozessen und Lernfortschritten. Notwendig sind Experimentierräume, Labore - Praktika des Produzieren, Wirtschaftens und sozialen Umgangs (vgl. ausführlich zu Projekten WELZER - RAMMLER 2013, 47-422).
 
 Die Praxis der Zukunftsfähigkeit mit den Erkenntnissen der Sozial- und Kulturwissenschaften und Dimensionen der Lehre, Lehrerbildung, Fort- bzw. Weiterbildung umzusetzen, verändert die Lebenswelt (vgl. DICHATSCHEK 2017, 2019). Der pädagogische Auftrag und die Herausforderung sind gegeben.
 
 = Literaturhinweise Zukunftsfähige Bildung =
 
 
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 = 6 Theoriediskussion Beratungskompetenz =
 
 = 6.1 Einleitung =
 
 Schul- und Erwachsenenpädagogen als Lehrende sprechen mit Lernenden bzw. Studierenden und Teilnehmenden, klären Inhalte und Situationen.
 
 Verstärkt wird dies mit Teamarbeit und Projektprozessen, wobei Beratungselemente enthalten sind, die eine Veränderung der Lernkultur ergeben.
 
 Schon der Strukturplan für das Bildungswesen 1970 des Deutschen Bildungsrates als Basis der "realistischen Wende" in der Erziehungswissenschaft stellte fest, dass Beraten eine Grundfunktion von Lehrenden darstellt. Diese Feststellung beinhaltet mehrere Gründe. Zu beachten sind eine Zunahme von Beratungsanlässen.
 
 * Moderne Gesellschaften werden immer komplexer und damit ergeben sich Veränderungen wie Individualisierung, Multikulturalität und Internationalisierung.
 
 * Menschen benötigen mehr Orientierung, haben mehr Wahlmöglichkeiten, übernehmen mehr Verantwortung und persönliches Risiko in ihren Entscheidungen.
 
 * Langfristige Lebensentwürfe, Bildungswege und Berufswege benötigen Beratung.
 
 Ein anderes Verständnis von Lernen und innovativen Lehr- und Lernkulturen in einem zeitgemäßen Bildungsmanagement ergeben ergänzend selbstgesteuertes Lernen, offene Unterrichtsformen wie Lernwerkstätten, Stationenlernen und Projektformen.
 
 Die Rolle von Lehrenden wird auch mit Berater, Moderator und Begleiter umschrieben (vgl. SEUFERT 2013, 112-130).
 
 = 6.2 Begrifflichkeit  Beratung =
 
 Im Alltag kommen Situationen, wie jemand einen Rat geben kann  oder sich gegenseitig beraten lässt, immer wieder vor.
 
 Daraus ergeben sich Meinungen über Beratung.
 
 Für eine professionelle Beratung benötigt man eine Definition zum Beratungsbegriff, die zentrale Merkmale bestimmt. Damit erleichtert man das Verständnis des Aufgabenbereichs von Beratung.
 
 = 6.3 Pädagogische Arbeitsfelder =
 
 Beratung in pädagogischen Arbeitsfeldern, dazu gehört die Erwachsenenpädagogik im tertiären (Universitäten, Fachhochschulen) und quartären Bildungsbereich (Allgemeine und Berufliche Erwachsenenbildung).
 
 In der einschlägigen Literatur zur Beratung gibt es viele Definitionen, einige werden im Folgenden angesprochen (vgl. SCHNEBEL 2017, 14-17).
 
 Georg DIETRICH (1983) mit psychologischem Schwerpunkt. Beratung ist eine Form einer interventiven und präventiven helfenden Beziehung mittels sprachlicher Kommunikation auf der Grundlage anregender und stützender Methoden innerhalb eines kurzen Zeitraums, bei einem desorientierten Klienten  eine kognitiv-emotionale Einsicht in einem aktiven Lernprozess in Gang zu setzen, in dessen Verlauf eine Selbsthilfebereitschaft, sich seine Selbststeuerungsfähigkeit und Handlungskompetenz zu verbessern (vgl. DIETRICH 1983, 2).
 
 Gerhard de HAAN (1993) mit pädagogischem Schwerpunkt. Beratung bezeichnet eine Interaktion zwischen Individuen, in der einer ratsuchenden Person ein Vorschlag zur Lösung ihres Problems angeboten wird, eine Hilfestellung angeboten wird und der Beratende Fähigkeiten oder Informationen vermittelt, die eine Handlungs- und Entscheidungskompetenz des Ratsuchenden erhöhen (vgl. de HAAN 1993, 160).
 
 Geri THOMANN (2003) mit organisationsberatendem-pädagogischem Schwerpunkt. Beratung wird als definierte, situationsbezogene und spezifische Hilfestellung bei Analyse und Lösung von Problemen bezeichnet (vgl. THOMANN 2003, 4).
 
 = 6.4 Ziele und Funktionen =
 
 In fast allen Beiträgen wird "Hilfe zur Selbsthilfe" als Ziel formuliert. Die Ratsuchenden sollen in die Lage versetzt werden, ihre Probleme selbst zu lösen oder Entwicklungsaufgaben zu meistern  und die notwendigen Ressourcen erschließen (vgl. SCHNEBEL 2017, 17-19).
 
 Die Funktion besteht in der Hilfestellung für die Ratsuchenden, Probleme und Ursachen zu verstehen und notwendige Veränderungen und Erweiterungen in der persönlichen Perspektive zu Lösungsmöglichkeiten zu führen. Die Beratung ermöglicht in der Folge richtig zu entscheiden und zu handeln.
 
 Beratung kann sowohl im pädagogischen Bereich zur Prävention und Unterstützung eingesetzt werden, damit Risiken zu verringern.
 
 = 6.5 Teilprozesse =
 
 Beratungsprozesse sind zielgerichtet. Es gibt eine Vorstellung, wie sich der aktuelle Zustand zum angestrebten Zustand verändert. Veränderungsmöglichkeiten werden beschrieben. Wie die Zielsetzung mit den vorhandenen Ressourcen erreicht werden kann, wird eingeschätzt.
 
 In den Teilprozessen Information, Begleitung und Steuerung gliedert sich ein Beratungsprozess.
 
 * Informationen dienen zum besseren Verständnis von Ursachen und Wirkungen. Beratung soll Lernprozesse auslösen. Da diese kaum problemlos zu bewältigen in einer Beratung sind, bedarf es einer Unterstützung die notwendigen Veränderungen anzunehmen und umzusetzen.
 
 * Eine Begleitung hat sich nach den Ressourcen und Bedürfnissen des Ratsuchenden zu richten.
 
 * Steuernd eingegriffen wird durch die Beratenden der Ablauf der Beratung. Es wird ein Beratungsarrangement erarbeitet.
 Eine Überbetonung eines Aspekts kann zum Missbrauch und zu Fehlformen von Beratung führen. Es bedarf demnach einer Ausbalancierung der drei Teilfunktionen.
 
 
 = 6.6 Interaktions- und Kommunikationsmodelle =
 
 Beratungsprozesse vollziehen sich in speziellen Formen von Interaktion oder Kommunikation. Demnach bilden Modelle eine wichtige Grundlage für Beratungsprozesse ( vgl. SCHNEBEL 2017, 21-23).
 
 * Die Themenzentrierte Interaktion von Ruth COHN (2004), entwickelt für die Arbeit von Gruppen, gibt Impulse für eine Beratungsstruktur. Die hier modellierte Interaktion zwischen "Ich" (Ratsuchender), "Wir" (Gruppe) und "Thema" erweitert sich um die Dimension des Beratenden. Zwar steht das Thema im Mittelpunkt, die Beziehungen der Einzelnen zueinander in der Beziehungsebene sind wesentlich gesteuert durch Gefühle, die in die Beratungssituation durch den Beratenden einzubeziehen sind.
 
 * Friedemann SCHULZ von THUN (1999) geht in seinem Modell davon aus, dass jede Aussage vier Seiten -  Sachoffenbarung, Selbstoffenbarung, Appellseite und Beziehungsseite aufweist.  Verbale, nonverbale Anteile und der situative Kontext der Interaktion gewichten und werden unterschiedlich vom Empfänger aufgenommen. Die Kommunikation gelingt nur, wenn die Anteile so gehört werden, wie sie gesendet wurden. Bei Missverständnissen muss eine Metakommunikation erfolgen, die die wahrgenommenen Botschaften interpretiert.
 
 * Paul WATZLAWIK (2017) formuliert fünf Grundsätze von Kommunikationsprozessen. Man kann nicht nicht kommunizieren. Jede Kommunikation hat einen Inhaltsaspekt und Beziehungsaspekt. Jeder Kommunikationsprozess ist von den Kommunikationspartnern abhängig.  Jeder Mensch kommuniziert in sprachlicher und nonverbaler Form.  Kommunikationsprozesse sind auf gleicher Augenhöhe oder hierarchisch strukturiert.
 
 * Zusammenfassend sind wesentliche Aspekte von Inhalten und Beziehungen festzuhalten. Inhalte sind vor dem Hintergrund der Beziehungen zwischen den Beteiligten zu verstehen. Inhalte können benutzt werden, Beziehungen zu thematisieren. Darüber kann man Aufschluss erhalten, welche Bedeutung die Inhalte für den Einzelnen und die Interaktionspartner besitzen.
 
 * Nach Frank NESTMANN, Frank ENGEL und Ursula SICKENDIEK (20007, 23, 34, 36) werden drei Formalisierungen von Beratung unterschieden, die informelle alltägliche Beratung, halbformalisierte Beratung und stark formalisierte Beratung. Entscheidend ist die spezifische Fragestellung im Themen- und Adressatenbereich.
 
 Die "Doppelverortung" von Beratung ergibt sich aus dem Beratungs- und Interaktionswissen sowie dem handlungsfeldspezifischen Wissen.
 
 Kennzeichnend für professionelle Beratung ist ein methodisches Vorgehen, aktiver Lernprozess, eine Symmetrie der Berater-Klient-Beziehung?, Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit, Eigenbemühen, Problembewusstsein, Zielrichtung einer Veränderung orientiert an Kompetenzen des Ratsuchenden, Doppelverortung des Beratenden und eine klare zeitliche - räumliche - methodische Struktur.
 
 = 6.7 Beratung in der Erwachsenenpädagogik =
 
 == 6.7.1 Beratungsbedarf =
 
 Der Beratungsbedarf in der Erwachsenenpädagogik nimmt zu.
 
 * Gesellschaftliche Veränderungen, wachsende Komplexität und zunehmende Differenzierung von Lebenssituationen ergeben unter dem Aspekt der Bildungsinstitutionen im tertiären und quartären Bildungsbereich den erhöhten Bedarf.
 
 *  Beispielhaft im tertiären Bildungsbereich erweist sich die Komplexität von Lehramtsstudien und der Teilbereich "Beratung" in der Berufspädagogik bzw. Vorberufliche Bildung. Zunehmend ist die Bedeutung einer Lernberatung bei Studierenden zu beachten.
 
 In der Organisation der Erwachsenenpädagogik kann man mitunter schwer den Anforderungen nachkommen.
 
 Der Autor hat in seiner universitären Lehre Schullaufbahnberatung  (Vorberufliche Bildung) und Schulentwicklungsberatung (Lehramtsausbildung - Didaktik der Politischen Bildung ) vertreten.
 
 == 6.7.2 Beratungsauftrag =
 
 Beratung stellt unter den institutionellen Bedingungen eine wesentliche Aufgabe dar und gewinnt an Bedeutung.
 
 Man denke an die Schullaufbahnberatung bzw. Bildungsberatung - Berufsberatung, Studienberatung, Schulentwicklungsberatung und Beratung in der Allgemeinen Erwachsenenbildung bei der Mitarbeit in der Zusammenstellung von Veranstaltungen.
 
 Der Auftrag zur Bildung, zum Wissens- und Kompetenzerwerb bringt Lehrenden Aufgaben von Beratungstätigkeit. Sie benötigen selbst im Rahmen der Fortbildung im tertiären Bildungsbereich in der "Hochschuldidaktik" und in der "Schulentwicklung" ein Beratungswissen.
 
 Drei Funktionen sind notwendig für eine solche Beratung.
 
 * Die Bildungsfunktion unterstützt die persönliche und soziale Entwicklung.
 
 * Die reflexive Funktion dient der Findung von möglichen Folgen und Risiken.
 
 * Die Fürsorgefunktion verweist auf die Verantwortung der Institution.
 
 * Zu beachten sind jedenfalls auch Aspekte einer Weiterentwicklung und Lösung von Problemen.
 
 Beratung dient auch im erwachsenenpädagogischen Kontext einem erfolgreichen Wissenserwerb, Lehren, Arbeiten und Zusammenleben, einem erfolgreichen Bildungsmanagement.
 
 Merkmale ergeben sich in der Folge daraus. Lehrende sind semi - professionale Beratende, Teil des Systems, Beratende in Abhängigkeit von Freiwilligkeit und Partnerschaftlichkeit.
 
 Ihre Verantwortung benötigt die Möglichkeit der freien Ausübung, ohne institutionellen zeitlichen Rahmen, ohne Rollenkonflikt als Lehrender und einschränkender Zielsetzung.
 
 = 6.8 Beratungsfelder =
 
 
 
 
 [[Tabelle][Luft=7][Abstand=20][Titelhintergrund=#dddddd][Texthintergrund=weiß][Breite=400][Ausrichtung=rrrr][Formatzeichen=@]
 
 Ratsuchende/ Klienten @l
 
 Einzelberatung
 Erwachsene - Gruppe nach Schulabschluss: @l#f8f8f8
 
 Lehrlinge
 
 Studierende
 
 Eltern
 
 Kurs- bzw. Lehrgangsteilnehmende
 
 Lehrende
 
 Gruppenberatung @l#f8f8f8
 
 jeweilige Klientel in Gruppierung
 
 Institutionenberatung
 Einheiten des Bildungsbereichs wie @l#f8f8f8
 
 Berufsschule
 
 Universität - Fachhochschule/ Studienseminare
 
 Elternvereinigung
 
 Lehrergruppierung
 
 Schulaufsicht
 ]
 
 
 
 
 
 [[Tabelle][Luft=7][Abstand=20][Titelhintergrund=hellgrau][Texthintergrund=weiß]
 
 Themenfelder
 
 Lern- und Bildungsprozesse
 
 Lern- und Leistungsprobleme
 
 persönliche Entscheidungen
 
 Interaktions- und Beziehungsprobleme
 
 Innovationen
 
 Evaluation
 ]
 
 
 
 
 
 
 = 6.9 Migrantenberatung =
 
 == 6.9.1 Zielsetzung und Klientel =
 
 Beratung und Begleitung von Zuwandernden ("Migranten") betreffen eine heterogene Klientel, bestehend besonders aus der Personengruppe der EU - Binnenwanderung, Asylanten, Flüchtlingen und Zuwandernden aus Drittstaaten.
 
 Verstanden wird Beratung und Begleitung, Ratsuchende zu unterstützen und ermutigen, sich aktiv mit den Veränderungen auseinander zu setzen und eine entsprechende Lösung zu finden.
 
 Die Thematik ist so vielfältig wie die Klientel, etwa die Rechtsberatung, Sozialberatung, Berufsberatung und Bildungsberatung. Zentrale Intention ist eine "Hilfe zur Selbsthilfe".
 
 Der Autor bezieht sich im Folgenden auf die Bildungsberatung und hier differenziert auf die Laufbahnberatung als ein Gegenstand der weiteren Lebensgestaltung. Als Berufsberatung ist die Beratung Jugendlicher bzw. junger Erwachsener bei der ersten Berufswahl.
 
 Zu berücksichtigen sind die Voraussetzungen, das soziale Umfeld und vorhersehbare inklusive Veränderungen in der Zukunft.
 
 * Ratsuchende sind zu befähigen, selbst Kompetenzen für berufliche Entscheidungen zu erwerben.
 
 * Im Vordergrund stehen Sprache, das familiäre Umfeld, Werthaltungen und Kenntnisse des alltäglichen Lebens sowie ein Aufbau eines Bekanntenkreises.
 
 Die Klientel bzw. Ratsuchende besteht vorrangig aus Berufstätigen, Arbeitslosen, jungen Erwachsenen und Studierenden.
 
 Wesentlich ist die Qualifikation Migrantenberaternder in dem vielfältigen Spektrum dieses Beratungsgegenstandes.
 
 * Beratergrundhaltung - Achtung vor der Klientel, Einfühlungsvermögen und Aufbau eines Vertrauensverhältnisses
 
 * Berufsstrukturen - Berufsfelder - Arbeitsmarkt
 
 * Bildungs- und Beschäftigungsstruktur, Rechtsgrundlagen, Gesundheitsgrundlagen und Interkulturalität
 
 
 == 6.9.2 Rahmenmodell einer Bildungsberatung =
 
 Der folgende Autorenentwurf versteht sich als Basis einer Beratung von Zuwandernden mit vier Schwerpunkten, beispielhaft ausgehend von der Konzeption einer Berufsorientierung bzw. Vorberuflichen Bildung (vgl. DICHATSCHEK 2021) .
 
 Personale Determinanten
 
 * kognitive Determinanten - Intelligenz, Fähigkeiten, Schulbildung
 
 * affektive Determinanten - Bedürfnisse, Interessen, Werthaltungen, Einstellungen, Selbstwertgefühl
 
 
 Situative Determinanten
 
 * soziale Herkunft
 
 * familiäre Bedingungen
 
 * Bezugsgruppen
 
 * Anforderungen Bildungs- und Arbeitsmarkt
 
 Selbstkonzept
 
 * Selbsteinschätzung
 
 * Informationsstand
 
 * Bildungssystem - Berufswelt - Arbeitsmarkt
 
 * Laufbahnplanung/ "Karriereplanung"
 
 Berufsorientierung - Beratung
 
 * Laufbahnberatung
 
 * Erwartungshaltung
 
 * Realisierungsaktivitäten
 
 
 = Literaturhinweise Beratungskompetenz =
 
 
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 Klug J.- Bruder S. - Keller S.- Schmitz B. (2010): Hängen Diagnostische Kompetenz und Beratungskompetenz von Lehrkräften zusammen?, in: Psychologische Rundschau 63 (01)/2010, 3-10
 
 Mörth M. - Söller I.(2005): Handbuch für die Berufs- und Laufbahnberatung, Göttingen
 
 Mutzeck W. (2007): Kooperative Beratung, in: Nestmann F. - Engel E. - Sickendiek U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung, Bd. 2: Ansätze, Methoden und Felder, Tübingen, 691-698
 
 Nestmann F. - Engel F. - Sickendiek U. (Hrsg.) (2007): Das Handbuch der Beratung, Bd. 1: Disziplinen und Zugänge, Bd. 2: Ansätze, Methoden und Felder, Tübingen
 
 Nolda S. (2008): Einführung in die Theorie der Erwachsenenbildung, Darmstadt
 
 Nußbeck S. (2014): Einführung in die Beratungspsychologie, München - Basel
 
 Palmowski W. (2001): Der Anstoß des Steines. Systemische Beratung im schulischen Kontext, Dortmund
 
 Palmowski W.  (2014): Systemische Beratung, Stuttgart
 
 Sander K - Ziebertz T. (2010): Personenzentrierte Beratung. Ein Arbeitsbuch für Ausbildung und Praxis, Weinheim
 
 Schnebel St. (2017): Professionell beraten, Weinheim - Basel
 
 Schwarzer C. - Buchwald P. (2009): Beratung - Coaching - Supervision, in: Mertens G. - Böhm W. - Frost U. - Ladenthin V. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungswissenschaft 2, Schule, Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Paderborn, 1155-1168
 
 Seufert S. (2013): Bildungsmanagement, Einführung für Studium und Praxis, Stuttgart
 
 Terkessidis M. (2015): Nah der Flucht. Neue Ideen der Einwanderungsgesellschaft, Stuttgart
 
 Thiersch H. (2007): Sozialarbeit/ Sozialpädagogik und Beratung, in: Nestmann E . - Engel F. - Sickendiek U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung, Bd. 1: Disziplinen und Zugänge, Tübingen, 115-124
 
 Thomann G. (2003): Formen von Beratung. Versuch einer Begriffserklärung.in: Education Permanente 37, H. 1, 40-43
 
 Wahl D. - Wölfing W. - Rapp G. - Heger D.(1991): Erwachsenenbildung konkret. Mehrphasiges Dozententraining, eine neue Form erwachsenendidaktischer Ausbildung von Referenten und Dozenten, Weinheim
 
 Werning R. (2006): Lern- und Entwicklungsprozesse fördern. Pädagogische Beobachtungen im Alltag, in: Diagnostizieren und Fördern, Friedrich Jahresheft XXIV/ 2006, 11-15
 
 Zimmermann W. (2003): Gespräche führen - moderieren - beraten, Hohengehren
 = Zum Autor =
 
 APS - Lehrer/ Lehrämter für Volksschule, Hauptschule (D - GS - GW) und PL (D - SWZ - Bk) , ausgebildeter Schüler- und Schulentwicklungsberater (1975, 1999), Lehrerbildner am Pädagogischen Institut des Landes Tirol (1994-2003)
 
 Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaften der Universität Wien/ Aus- und Weiterbildung/ Vorberufliche Bildung (1990-2011), Lehrbeauftragter am Sprachförderzentrum des Stadtschulrates Wien/ Interkulturelle Kommunikation (2012), Lehrbeauftragter am Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung/ Didaktik Politische Bildung (2016 - 2017)
 
 stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017 - 2019)
 
 Kursleiter an der VHS Zell/See - Saalfelden - Stadt Salzburg "Freude an Bildung" - Politische Bildung (2012 - 2019)
 
 Absolvent des Instituts für Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), des 10. Universitätslehrganges für Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ MSc (2008), der Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Diplome (2010), des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012) und 4. Internen Lehrgang für Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2015 - 2016)
 
 
 
  MAIL dichatschek (AT) kitz.net 
 
 
 
 
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 | Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion   |  | 
 
Günther Dichatschek
 
 |  | | | Inhaltsverzeichnis dieser Seite |  |  | 
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 | Vorbemerkung   |  | 
 
Der rasche Wandel der Gesellschaft, fortlaufende Veränderungen und eine stärkere Dynamik und Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und die Notwendigkeit einer soziokulturellen Kompetenz machen die Kenntnis von Aspekten eines sozialen Wandels notwendig. 
 
Eine Verbesserung des Verhaltens des Einzelnen, von Gruppierungen und Organisationen sowie der Lösungsmöglichkeiten bedarf einer ausführlichen Analyse in Theorie und Praxis (vgl. SCHRADER 2024).
 
Ausgangspunkt der Studie ist die
 
Absolvierung der Universitätslehrgänge Politische Bildung und Interkulturelle Kompetenz sowie
 
Auseinandersetzung mit der Fachliteratur/ Auswahl.
 
 
 
Ein Impuls für die Thematik entstand in der Kolumne " DEN RISS HEILEN" der "Salzburger Nachrichten" 18. 11. 2021, 1.
 
Donnerstag
18. November 2021
19:45 Uhr
 
DEN RISS HEILEN
 
GÜNTER DICHATSCHEK
 
Respekt vor dem Anderen 
 
Österreich als Land vielfältiger Kulturen erlebt Veränderungen in den Gesellschaftsschichten. Die Chancen, einander im Gespräch zu verstehen, zu respektieren und wertzuschätzen, gehören erlernt. Trotz der Unterschiede im Verständnis von Erkenntnissen, freiem Diskurs und aller Sprachprobleme bleibt es gemeinsame Verantwortung, Anknüpfungspunkte zu benennen und Anstrengungen in sozialen Beziehungen oder im Kulturellen zu unternehmen. 
 
Zu beachten ist die Gleichwertigkeit von Menschen, die Identität in ihrer Veränderung, die eigenen Standpunkte zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen. Beim Konflikt kommt es auf Inhalt, Beziehung und Kommunikationsstil an. Wer ist mein Gegenüber, wie sind Stimmung und Verhalten, was sind Inhalte, Auffassungen und Gründe? Geht es um Interessensunterschiede, Zusammenhänge einer Gruppe und Abhängigkeiten oder Überzeugungen? Konflikte sollen als Chance betrachtet werden.
 
 
 
Die Studie beruht auf dem persönlichen Interesse des Autors.
 
Die Studie gliedert sich in die Begrifflichkeit "Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion" einer Ökonomie/ Wirtschaftserziehung, Ökologie/ Umweltpädagogik, Erwachsenenbildung/ Erwachsenenpädagogik, Schulqualität/ Schulentwicklung, Zukunftsfähigen Bildung und Beratungskompetenz. 
 
 
 
 
 
 
 | TEIL 1   |  | 
 
 
 
 | 1.1  Einleitung   |  | 
 
 
Wirtschaft und ökonomische Lernprozesse im Kontext mit Politischer Bildung betreffen den zentralen Lebensbereich jeder Person und einer Gesellschaft. 
 
Über den nationalen Bereich hinaus betreffen wirtschaftliche Prozesse politische und gesellschaftlich - soziale Rahmenbedingungen im Kontext mit pädagogischen Bemühungen. 
 
Ein enger Kontext besteht zu globalem Lernen, bei dem ökonomisch-politische Elemente eine Rolle spielen. 
 
 
Bezeichnend sind die Bemühungen, "Wirtschaftskunde" - aus der Sicht des Autors besser Wirtschaftserziehung und/ oder ökonomisch-politisches Lernen - als Fach in den allgemein bildenden Schulen zu etablieren (dzt. in Österreich als Fach "Geographie und Wirtschaftskunde" in der Stundentafel der Sekundarstufe I und II als "Sozial- und Wirtschaftskunde einschließlich Zeitgeschichte" in der Sekundarstufe II in der Polytechnischen Schule ausgewiesen/ Stand 2013). In der außerschulischen Bildung ergeben sich Möglichkeiten ein Grundwissen in Lehrgangsform anzueignen bzw. in Modulen anzubieten.  
 
Der Beitrag geht vom persönlichen Interesse des Autors aus, wobei der 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ Modul 5 "Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in Österreich" (2006-2008) wesentliche Impulse für die inhaltliche Auseinandersetzung vermittelte. 
 
Als Zielsetzung wird ein besseres Verständnis von heutiger Ökonomie im Kontext mit Politischer Bildung in ihrer Komplexität angestrebt. 
 
 | 1.2 Begründung und Problembereiche ökonomisch - politischer Bildung   |  | 
 
Nach HEDTKE (2007, 335-336) ist das Verhältnis von politischer und ökonomischer Bildung in den letzten Jahren in Bewegung geraten. 
 
Dies zeigt sich als Ökonomische Bildung in unterschiedlicher Form seit den neunziger Jahren in den allgemein bildenden Schulen.
 
 
Ökonomisches Lernen kommt in Fächern wie Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung, Geographie - Wirtschaftskunde, Politischer Bildung und Sozial- und Wirtschaftskunde einschließlich Zeitgeschichte (in der Polytechnischen Schule) sowie als Unterrichtsprinzip zu kurz.Wirtschaft beeinflusst das private Leben, man benötigt ein Basiswissen.
 Wirtschaft ist differenziert und höchst komplex.
 Soziale Marktwirtschaft benötigt Verständnis und Gestaltungswillen von den Wirtschaftsbürgern.
 Für die Wettbewerbsfähigkeit benötigt man im Zeitalter der Globalisierung ein fundiertes ökonomisches Wissen. 
 Die Bewältigung von Wirtschaftskrisen braucht mehr Selbständigkeit und Unternehmergeist.
 
Diese integrativen Konzepte, auch in Berufsorientierung in der Sekundarstufe I, gelten heute als gescheitert. Ökonomisches Lernen als Anhängsel trägt der Bedeutung der Lehr- und Lerninhalte von Ökonomie nicht Rechnung (vgl. HEDTKE 2007, 335-336). Zunehmend erhält der Bildungsbereich in der Erwachsenenpädagogik Bedeutung.
 
Berufsbildende Schulen wie die berufsbildenden Pflichtschulen ("Berufsschulen"), mittlere und höhere berufsbildende Schulen sind ausgewiesene Orte schulisch - ökonomischen Lernens. 
 
In der außerschulischen Bildung 
 
 
in der Fort- und Beruflichen Erwachsenen- bzw. Weiterbildung spielt ökonomisches Lernen eine wesentliche Rolle und vermittelt Qualifikationen und Kompetenzen. 
 In der Allgemeinen Erwachsenenbildung gibt es kaum erwachsenenpädagogische Aktivitäten im ökonomisch - politischen Lernen (vgl. den Autorenbeitrag  http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung).
 In der gewerkschaftlicher Bildung für Betriebsräte, Personalvertreter und Vertrauensleute haben ökonomisch - politische Lehrinhalte ihren Platz (vgl. BELABED - HINTERSEER 2013).
 
 
 | 1.3  Wirtschaftsdidaktische Grundsätze   |  | 
 
In der Fort- und Beruflichen Erwachsenen- bzw. Weiterbildung spielt ökonomisches Lernen eine wesentliche Rolle und vermittelt Qualifikationen und Kompetenzen.
 
In der Allgemeinen Erwachsenenbildung gibt es kaum erwachsenenpädagogische Aktivitäten im ökonomisch-politischen Lernen (vgl. den Autorenbeitrag   http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung). 
In der gewerkschaftlicher Bildung für Betriebsräte, Personalvertreter und Vertrauensleute haben ökonomisch - politische Lehrinhalte ihren Platz (vgl. BELABED - HINTERSEER 2013).
 
 
 | 1.3.1  Politische und ökonomische Lernprozesse   |  | 
 
Bildungsziele beider Fachbereiche orientieren sich an Mündigkeit, Urteilsfähigkeit mit Legitimität und Effizienz, Handlungsfähigkeit und Partizipation (vgl. HEDTKE 2007, 337).
 
Gemeinsame Prinzipien sind die Teilnehmer-, Situations- und Problem- und Wissen(schafts)orientierung.
 
Bei der Situationsorientierung können durchaus gemeinsame oder unterschiedliche Aspekte vorkommen (vgl. Berufswahl - Parlamentswahl).
 
Lernfelder haben einen gemeinsamen Kern, etwa die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, den Arbeitsmarkt, Politikbereiche wie Gesundheit, Renten und Umwelt, aber auch Handlungsfelder wie Arbeitsrecht, Erwerbsarbeit und Konsum zeigen Konsequenzen und Dimensionen der entsprechenden Handlungen auf (vgl. HEDTKE 2002).
 
Bei den Thematik greift die Fachdidaktik beider Bereiche fast identisch auf das gleiche Repertoire wie Fallstudien, Planspiele, Pro - Contra - Diskussion, Karikatur, Rollenspiel und Methoden wie Interviews, Erkundungen, Expertengespräche und Internet (vgl. FRECH - KUHN - MASSING 2004).
 
 | 1.3.2 Wirtschaftsdidaktische Grundansätze   |  | 
 
Angesprochen sind die Konzeptionen für ein ökonomisches Lernen: kategorial - wirtschaftspolitisch, handlungstheoretisch, institutionalistisch und lebenssituativ (vgl. HEDTKE 2007, 340-344).
 
 
Ökonomische Bildung bestimmt das Verstehen der Marktwirtschaft und makroökonomischer sowie wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Ziel ist der mündige Wirtschaftsbürger.Kategorial - wirtschaftspolitischer Ansatz    	
 
Das Konzept beruht auf einer (wirtschafts-) politischen Perspektive.
 
Die Stoffauswahl bezieht sich auf Kosten und Nutzen, Knappheit, Arbeitsteilung, Organisation und Marktkoordination, Wirtschaftskreislauf, Interdependenz, Zielkonflikte, Wandel und Instabilität, Externalitäten und Ungleichheit, Staatseingriff, Interessenskonflikte, Wertbezug, Wirtschaftsordnung, Gestaltung und Legitimierung.
 
Verlangt wird wirtschaftspolitisches Denken mit ökonomischer, politischer und normativer Dimension mit Überschreiten der Grenzen von Ökonomie und Politik.
 
 
Der Ansatz erklärt Muster und Verkettungen von Handlungen, deren Folgen mit Rückführung auf Normen und Institutionen. Handelnde ändern ihr Verhalten, wenn sich Anreize oder Handlungsbedingungen ändern (Beispiel: Ein Umweltverhalten ändert sich, wenn Autofahren teuer und wenn die Alternative Bahnfahrt billiger wird).Handlungstheoretischer Ansatz 
 
Als Annahme gilt eigennütziges Verhalten, stabile Präferenzen und veränderliche Handlungsbedingungen (Restriktionen). Damit fällt die Beschränkung weder auf ökonomische Handlungen noch auf Wirtschaft, die Handlungsmuster sind etwa auf die Familie, Politik, Partnerschaft, Kultur und Bildung übertragbar.
 
Ökonomische Institutionentheorien fragen nach optimalen Institutionen, die gesellschaftlich und/oder politisch in die gewünschte Richtung steuern. Der politischen Wahl mit Folgerungen wird ein hoher Stellenwert beigemessen. So wird die Sozialen Marktwirtschaft in diesem Kontext didaktisch erschlossen (vgl. KRUBER 1997). 
Dieser Ansatz steht Strömungen in der Didaktik der Politischen Bildung nahe, die ein politisches System als Ziel der Akzeptanzsicherung verfolgen (vgl. Themenbereiche wie die Rechtsordnung, Wirtschaftsverfassung, Interessenverbände, soziale Sicherung, Globalisierung, Weltwirtschaftsordnung und wirtschaftliche Integrationsprozesse).
 
Ökonomische Bildung soll die individuelle Gestaltung wirtschaftlich geprägter Lebenssituationen unterstützen, Emanzipation und Verantwortung im Kontext mit Partizipation verbessern, etwa die Einkommens- und Güterentstehung und ihre Verteilung. 
 
 | 1.3.3  Reflexive Phase   |  | 
 
Ökonomisch - politisches Lernen qualifiziert für bessere Lebensbedingungen, gesellschaftlich und politisch effizienteres Handeln und
ermöglicht bessere wechselseitige Kommunikation und Kooperationen.
 
 
 
Ein Defizit an Politischer Bildung ist anzumerken.Schulisch bedarf die Thematik in den allgemein bildenden Schulen einer fachlichen Kompetenz, wobei die integrativen Fachformen als gescheitert gelten. Berufsbildende Schulformen gelten als klassische Orte ökonomischen Lernens.
 
 
Die Frage nach der Weiterbildung der Lehrenden verbleibt dem tertiären Bildungsbereich und der Erwachsenenbildung der Sozialpartner im Wirtschaftsbereich (bfi, WIFI, LFI, ÖGB, Volkswirtschaftliche Gesellschaft) bzw. den Universitäten/ Fachhochschulen.Außerschulisch gelten alle Formen der beruflichen Fort- und Weiterbildung als etabliert.
 
 
Betroffen sind in den Konzeptionen Themenbereiche wie der Arbeitsplatz und Arbeitsmarkt, die Einkommens- und Güterverteilung, die Partizipation, Organisations- und Institutionsfragen, der Kauf, das Sparen und Versichern, die Vermögensbildung, das Steuerwesen und
die Nutzung öffentlicher Güter.Konzeptionen - Themenbereiche    	
 
Ökonomisches Lernen bedarf und nützt interdisziplinäre Ansätze (vgl. KAMINSKI 2001/2002, 49-55 bzw. 60-68). Das didaktisch-methodische Repertoire der Politischen Bildung ist gleichbedeutend für das ökonomische Lernen.
 
Bezeichnend ist das Fehlen einer Wirtschaftserziehung in der Basisliteratur von Schulpädagogik bzw. Erziehung, womit einerseits ökonomisches Wissen in allgemein bildenden Schulen schul- bzw. wirtschaftspädagogisch vernachlässigt wird (vgl. HAAG - RAHM - APEL- SACHER 2013) und andererseits die Bedeutung ökonomisch-politischer Bildung hervorzuheben ist (vgl. SANDFUCHS - MELZER - DÜHLMEIER - RAUSCH 2012).
 
Erfreulich ist die Beachtung "Interkultureller Kompetenz" in Form von interkultureller Erziehung und Bildung, wobei zunehmend im globalen Handeln "ökonomisch-politische Kompetenz" einzufordern ist (vgl. beispielhaft SANDFUCHS - MELZER - DÜHLMEIR - RAUSCH 2012, 686-692; HAAG -RAHM - APEL - SACHER 2013, 388-406).
 
 | 1.3.4 Literaturhinweise Ökonomie   |  | 
 
 
Althammer J./ Andersen U./ Detjen J./ Kruber K.-P. (Hrsg.) (2007): Handbuch ökonomisch - politische Bildung, Schwalbach/ Ts.
 
Autorengemeinschaft (2006): Wirtschaft heute, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 499, Bonn
 
Belabed Chr. Al. - Hinterseer T. (2013): Zehn Mythen zur Zukunft der Arbeit, Wien
 
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2013): Erfolgreiche Strategien für eine nachhaltige Zukunft. Reinhard Mohn Preis 2013, Gütersloh
 
Dieter H. (2007): Der Welthandel: Motor der wirtschaftlichen Entwicklung oder Bedrohung des Wohlstandes?, in: Ferdowski M.A. (Hrsg.): Weltprobleme, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 642, Bonn, 159-197
 
Dohmen C. (2014): Finanz - Wirtschaft. Wie alles zusammenhängt, Zeitbilder Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
 
Euler D. - Hahn A. (2007): Wirtschaftsdidaktik, Bern
 
Frech S./ Kuhn H.- W./ Massing P. (Hrsg.) (2004): Methodentraining für den Politikunterricht, Schwalbach/ Ts.
 
Haag L.- Rahm S. -Apel H.J. -Sacher W. (Hrsg.) (2013): Studienbuch Schulpädagogik, Bad Heilbrunn
 
Hedtke R. (2002): Wirtschaft und Politik. Über die fragwürdige Trennung von ökonomischer und politischer Bildung, Schwalbach/ Ts.
 
Hedtke R. (2007): Ökonomisches Lernen, in: Sander W.(Hrsg.): Handbuch politische Bildung, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 476, Bonn, 335-346
 
Hedtke R. (2011): Konzepte ökonomischer Bildung, Schwalbach/ Ts.
 
Hedtke R. (2014): Ökonomisches Lernen, in: Sander W.(Hrsg.): Handbuch Politische Bildung, Schwalbach/ Ts., 312-320
 
Kahlert H. - Mansel J. (Hrsg.) (2007): Bildung und Berufsorientierung. Der Einfluss von Schule und informellen Kontexten auf die berufliche Identitätsentwicklung, Weinheim - München
 
Kaminski H. (2001/2002): Zum Verhältnis von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in der ökonomischen Bildung. Aspekte von Interdisziplinarität aus der Sicht der Ökonomik, in: Unterricht Wirtschaft, Teil 1(2001), Nr. 8, 49-55; Teil 2, Nr. 9(2002), 60-68
 
Kruber K.- P. (1997): Konzeptionelle Ansätze ökonomischer Bildung, Bergisch Gladbach
 
Krol G.J./ Kruber K.- P. (Hrsg.) (1999): Die Marktwirtschaft an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Neue Aufgaben für die ökonomische Bildung, Bergisch-Gladbach??
 
Kösters J./ Ließmann H./ Wellmann K.- H. (2016): Welt der Wirtschaft. Neue Fragen, einfach erklärt, Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung/ Hörfunkreihe Funkkolleg Wirtschaft von hr-INFO/Informationsradio des Hessischen Rundfunks, Schriftenreihe Bd. 1718, Bonn
 
Nickolaus R. - Pätzold G. - Reinisch H. - Tramm T. (Hrsg.) (2010): Handbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bad Heilbrunn
 
Remmele B. - Seeber G. - Speer S. - Stoller F. (2013): Ökonomische Grundbildung für Erwachsene. Ansprüche - Kompetenzen - Grenzen, Schwalbach/Ts.
 
Retzmann Th. (Hrsg.) (2014): Ökonomische Allgemeinbildung in der Sekundarstufe I und Primarstufe. Konzepte, Analysen, Studien und empirische Befunde, Schwalbach/ Ts.
 
Sandfuchs U. - Melzer W. - Dühlmeier B. - Rausch A. (Hrsg.) (2012): Handbuch Erziehung, Bad Heilbrunn
 
Sangmeister H. - Weber H. (Hrsg.) (1995): Handlungsorientierte Methoden in der Ökonomie, Neusäß
 
Sangmeister H. - Schönstedt A. (2011): Volkswirtschaft verstehen lernen, Baden - Baden
 
Talos E. (2008): Sozialpartnerschaft. Ein zentraler politischer Gestaltungsfaktor in der Zweiten Republik, Innsbruck - Wien - Bozen
 
Zeitschrift "Wochenschau Ausgabe Sekundarstufe I", Ausgabe März/April, Nr. 2, 2007: Berufswahl, Schwalbach/ Ts.
 
 
 | 2 Theoriediskussion Ökologie - Umweltpädagogik   |  | 
 
 | 2.1  Einführung   |  | 
 
Natur als Lebensgrundlage bezeichnet die Grundauffassung, durch die sich der Mensch von anderen Lebewesen unterscheidet (vgl. SCHWEIDLER 2018, 150-161).
 
In diesem Kontext unterscheidet sich der Mensch von der übrigen Natur durch die Vernunft. Aus der Vernunft folgt das Recht, die vernunftlosen Geschöpfe zum Nutzen des Menschen zu gebrauchen. Allerdings bedarf es eines vernünftigen Umganges mit der Natur.
 
Menschen sind Naturwesen, allerdings der sonstige Natur unterschieden. In diesem Kontext muss man neben der Vernunft auf die Kultur hinweisen. Kultur umfasst die Leistungen, mit denen der Mensch seine "Menschlichkeit" (Humanität) zum Ausdruck bringt. Unterschiedliche Lebensformen werden errichtet und aufrechterhalten.
 
Ergänzt werden diese Leistungen durch die Menschenwürde, also die Verantwortung für einen Umgang mit dem Anderen. Zur Regelung kommt in dieser kulturellen Entwicklung das Recht zur Durchsetzung institutioneller Verfahren.
 
Umwelt bedeutet hier die kulturelle Gestaltung humaner Lebensräume und gewachsener Identität (vgl. den alten Ausdruck "Heimat").
 
Durch Eingriffe in die Natur kommt es zur Notwendigkeit eines Umweltschutzes.
Aspekte sind das Verursacherprinzip (Verantwortung), Vorsorgeprinzip (Vermeidung) und das Kooperationsprinzip (nationale und internationale Zusammenarbeit).
 
 
 
 
 | 2.2  Umweltschutz als Aufgabe   |  | 
 
Eine Nutzung von Ressourcen der Natur hinterlässt vielfältige Wirkungen wie Abfälle, Abgase, Abwässer, Staub, Strahlen und Lärm/ "Emissionen".
 
Beeinträchtigungen in Lebensbedingungen und Gesundheit, in der Verringerung nutzbarer Rohstoffe, in der Bedrohung der Tier- und Pflanzenwelt, im Verlust landschaftlicher Schönheit, mittel- und langfristiger Klimaänderungen mit Folgen einer Versorgung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und der Besiedelbarkeit werden hervorgerufen (vgl. Globale Schäden wie Ozonschwund und zusätzlicher Treibhauseffekt werden in Prognosen erfasst. Umweltschutz wird zu einer Daseinsvorsorge (vgl. KAHLERT 2007, 430-431).
 
Unterschiedliche Interessen, Risikowahrnehmungen, Einschätzungen von Kosten - Nutzen - Faktoren mit Konsequenzen ergeben ein Aufgabenfeld der Politik, damit einen Bildungsauftrag für Politische Bildung.
 
"Nachhaltige Entwicklung" für eine Zukunftsgestaltung wird zum Leitbild.
 
 | 2.3 Nachhaltige Entwicklung - Zukunftsgestaltung   |  | 
 
Der normativer Kern "Nachhaltiger Entwicklung" ist die Idee der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit im Hinblick schwindender natürlicher Ressourcen und einer abnehmender Fähigkeit von Ökosystemen, Emissionen aufzunehmen und einer zunehmenden Umweltzerstörung.
 
Das Konzept verpflichtet eine Sicherstellung, ein sicheres und autonomes Leben führen zu können. Auszugehen ist, die Lebensgrundlagen für alle heute und zukünftig zu sichern und bestenfalls wiederherzustellen (vgl. MEISCH 2014, 6).
 
Irreführend wäre, von einem genau zu definierenden Zustand "Nachhaltiger Entwicklung" zu sprechen, zumal es kultur-, ort- und zeitabhängige unterschiedliche Gestaltungsräume gibt.
 
Gründe sind die physischen und soziokulturellen Voraussetzungen in ihrer Unterschiedlichkeit (vgl. Ökosysteme, Gesellschaften und kulturellen Identitäten).
 
Zu beachten sind außerdem der Wandel der Voraussetzungen im Laufe der Zeit durch natürliche und soziale Prozesse sowie ethisch zu prüfende Vorstellungen (vgl. Klimawandel; Demographie, soziopolitische Umbrüche; Gerechtigkeit).
 
Die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft ist ein wissensbasierter und ethisch orientierter Such-, Lern- und Erfahrungsprozess (vgl. GRUNWALD - KOPFMÜLLER 2012, 12).
 
Die Wissenschaft trägt durch bestimmte Wissensformen zu diesen Prozessen bei.
 
 
Gefordert wird die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unternehmen und Staaten sollen sich für einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen einsetzen.
 
Die Säule "Ökologie" steht auch für eine bewussten Verbrauch natürlicher Rohstoffe der Erde und wie erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können. So will man Schäden an Ökosystem vermeiden und in der Folge Biodiversität fördern. Das bedeutet auch, Emissionen möglichst gering zu halten.
 
Ebenso steht die Säule für einen bewussten Umgang mit menschlicher Gesundheit, also Prävention und aktive Gesundheitsförderung.
 
 
Gefordert wird ein gutes Wirtschaften. Auch nachhaltige Unternehmen müssen Gewinne erzielen. Investitionen sollen in technische Innovationen, neue Mitarbeiter und Fortbildungsmaßnahmen eingebracht werden. Profitmaximierung darf aber nicht das einzige Ziel sein. Zudem können nachhaltige Unternehmen neue Ziele verfolgen, etwa die Lebensqualität verbessern oder Projekte des Umweltschutzes, der Gesundheitsförderung, Familienfreundlichkeit, Fort- und auch Weiterbildung fördern.
 
Auf nationalstaatlicher Basis bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit Staatsschulden gering zu halten, damit zukünftige Generationen nur gering belastet werden. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht muss gewahrt bleiben, um andere Staaten nicht zu benachteiligen. Exportstarke Staaten machen andere Länder von den Exporten abhängig. Diese Länder können keine lokale konkurrenzfähige Wirtschaft aufbauen, in der Folge bedeutet dies hohe Arbeitslosigkeit. Verhindert werden soll eine Verschuldung des Landes.
 
 
 
Gefordert wird die Stellung des Menschen in den Mittelpunkt, seine Würde und freie Entfaltung. Diese Grundannahme stellt das Minimum dar.
 
Ausbeutung, Zwangs- und Kinderarbeit stehen daher im Widerspruch.
 
Die Säule "Soziales" fordert faire Bezahlung, die Umsetzung von Arbeitnehmerinteressen und die persönliche Entfaltung in der Lebensgestaltung, der Bildungsmaßnahmen und beruflicher Tätigkeit.
 
Gemeinwohlorientierung in der Gesellschaft ist das sozialpolitische Ziel.
 
 | 2.7  Kritik   |  | 
 
Eine ganze Reihe von alternativen Nachhaltigkeitskonzepten, die deutlich komplizierter sind, stehen ebenfalls in der Kritik.
 
Ein großer Kritikpunkt ist die schwere Anwendbarkeit. Das Modell gibt Leitlinien, aber keine konkreten Lösungen vor. Aus diesem Grund ist es wohl auf viele Bereiche anwendbar, die Offenheit wird kritisiert.
 
Es heißt, die Säulen seien offen für nahezu sämtliche wirtschafts- und sozialpolitische Zielsetzungen wie ein Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung oder Erhöhung des Steueraufkommens. Auf diese Weise weitet das Modell den Nachhaltigkeitsbegriff sehr aus.
 
Weiters wird kritisiert, dass die drei Säulen theoretisch, aber faktisch, nicht gleichrangig sind. Real ist die Nachrangigkeit in der Praxis der modernen Gesellschaft der ökologischen Säule ("schwache Nachhaltigkeit"). Natürliche Ressourcen werden durch Human- und Sachkapital ausgeglichen, es zählt nur der Wohlstand auch auf Kosten der Natur.
 
"Starke Nachhaltigkeit" sollte das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit mit einem Schutz der natürlichen Lebensbedingungen auch als Grundvoraussetzung für ökologische und soziale Stabilität sein.
 
Das Modell findet sich als Konzept auch in Art. 1 des Vertrages der Europäischen Gemeinschaft wieder.
 
Es gibt Forderungen einer Erweiterung nach einer vierten Säule mit einer politisch - institutionellen Dimension. 
 
 | 2.8 Umweltpädagogische Ansätze   |  | 
 
Im Laufe der letzten Jahrzehnte differenzierten sich die Ansätze und Konzeptionen mit umweltpädagogischer Didaktik.
 
Über handlungsorientierte und situative Naturerfahrung zu Umweltlernen sollte motivieren werden (vgl. GÖPFERT 1987; GERSTENMAIER - MANDL 1995, 879; GRÄSEL 2002, 681-683; BEER - KRAUS - MARKUS - TERLINDEN 2002). Gewarnt wurde auch vor zu großen Erwartungen an handlungsorientierte Folgen.
 
Angemahnt wurde eine Urteilsfähigkeit über Risikolagen und die Notwendigkeit von Risikominderung.
Verbessert soll die Kompetenz zur Mitgestaltung eines Zusammenlebens mit Berücksichtigung der Interessensunterschiede und Möglichkeiten einer Konfliktregelung.
 
Ökopädagogische Krisenszenarien sollen reflexionsorientiert und verständigungskommuniziert behandelt werden (vgl. BEER - DE HAAN 1984, SCHREINER 1991).
 
 
 
 
 
 
 
 
 | Literaturhinweise Ökologie   |  | 
 
 
Agenda 21. Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, Rio de Janeiro, Juni 1992 >   http://www.un.org/Depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf. (11.10.20) 
Autorengruppe Fachdidaktik (2011): Konzepte der politischen Bildung, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 1141, Bonn
 
Apel H. - Siebert H. - Haan, Gerhard de (1993): Orientierungen zur Umweltbildung, Bad Heilbrunn
 
Baumgartner Chr. (2021): Nachhaltige Tourismus Entwicklung. Erfahrungen aus ländlich-alpinen Regionen, in. Brandl St. - Berg W. - Herntrei M. - Steckenbauer Chr./ Lachmann - Falkner S. (Hrsg.): Tourismus und ländlicher Raum. Innovative Strategien und Instrumente für die Zukunftsgestaltung, Berlin, 13-32
 
Bätzing W. (2018): Die Alpen. Das Verschwinden einer Kulturlandschaft, Darmstadt
 
Beer W. - de Haan G. (1884): Ökopädagogik. Aufstehen gegen den Untergang der Natur, Weinheim
 
Beer W. - Kraus J. - Markus P. - Terlinden R. (Hrsg.) (2002): Bildung und Lernen im Zeichen der Nachhaltigkeit, Schwalbach/ Ts.
 
Bittner A. (2002): Außerschulische Umweltbildung in der Evaluation, Göttingen
 
Bockhorst H. - Reinwand V.J. - Zacharias W. (2012): Handbuch Kulturelle Bildung, München
 
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (2012): Gesundheitsziele Österreich. Richtungsweisende Vorschläge für ein gesünderes Österreich, Ausgabe 2017, Wien
 
Dancke H. - Hatlapa H.H. (Hrsg.) (1991): Umweltschutz und Bildungswissenschaften, Bad Heilbrunn
 
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 | TEIL 2   |  | 
 
 
 
 | 3.1 Einleitende Bemerkungen   |  | 
 
Erwachsenenbildung bzw. Weiterbildung (EB/ WB)  stellt Theorie und Praxis vor besondere und andere Herausforderungen.
 
Die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden/ Studierenden ist eine Beziehung zwischen Mündigen (vgl. FLEIGE 2011, 65; KRÄMER - KUNZE -KUYPERS 2013, 195-203). Es gibt keine Erziehung, die Adressaten/ innen sind Teilnehmer/ innen (vgl. SCHRÖER 2004, 9).
 
Zudem gibt es den Unterschied zur schulischen Bildung in der Teilnehmerorientierung im Lehren und Lernen, Erwerb von Wissen ohne Belehrung und der Programmplanung, um das Bildungssystem und die Landeskultur (vgl. MEUELER 2009, 985-986; FLEIGE 2011, 11-12, 64).
 
 
Es geht um Bildung, Qualifikationen und Erwerb von Kompetenzen. Zu bedenken ist neben einer nationalen auch die internationale (EU-) Perspektive der EB (vgl. LENZ 1998, 329-342; NUISSL - LATTKE - PÄTZOLD 2010, ARNOLD - NUISSL- ROHS 2017).
 Die Organisation von EB/ WB ist pluralistisch, es geht um ein Bestehen auf dem Bildungsmarkt (vgl. SCHRÖER 2004, 23). Den gesetzlichen Rahmen regelt der Staat (vgl. dazu die Überlegungen zur Weiterbildung als "gouvernementale Machtpraktik" bei NOLDA 2008, 64-66).
 Konfessionsgebundene EB/ WB hat eine andere Aufgabenstellung (vgl. DICHATSCHEK 2005, 126; SCHRÖDER 2012, 503-505):
 
In dem interdisziplinären Fachbereich des "Bildungsmanagements" von Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft (EB) und Betriebswirtschaft/ Organisationsentwicklung geht es umTheologie erfordert Verkündigung/ Mission,
Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft fordert Mündigkeit und
Organisationsentwicklung fordert Konkurrenz.
 
 
Gefordert ist demnachHerausforderungen der jeweiligen Situation (Situationsanalyse),
 die Darstellung veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Gesellschaftsanalyse),
 den sich ändernden Wirtschaftsrahmen (Wirtschaftsanalyse) und
 um Ziele und Zielkonflikte im angesprochenen Verhältnis der Fachbereiche (Lernzielanalyse).
 
 
In "Lehre - Gruppenführung - Training" geht es um Bereiche der EB/ WB in der Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft (Lehren und Trainieren in der Fort- und Weiterbildung) im Rahmen des von der EU geforderten "lebensbegleitenden Lernens" in Form der Allgemeinen, Beruflichen EB und Betrieblichen Weiterbildung (vgl. NOLDA 2008, 56, 104; ARNOLD - NUISSL - ROHS 2017, 120-121). Damit sind komplexe Fragen im quartären Bildungssektor für Lehrende und Lernende gestellt.eine theoretische Abklärung der klassischen und modernen Theorien der Organisation und der Veränderungen auf ihre Brauchbarkeit hin,
 die Besonderheit einer Bildungsorganisation im quartären Bereich mit ihren spezifischen Merkmalen und
 Ergebnisse, die zu pragmatischen Entwicklungsperspektiven führen.
 
Im "Studium" geht es im tertiären Bildungsbereich um eine Hinführung und in der Folge Spezialisierung wissenschaftlichen Denkens mit einer ausgesuchten Zielgruppe mit gesetzlicher Studienberechtigung nach einem intern - kodifizierten Studienplan, hochschuldidaktischen und fachdidaktischen Grundsätzen. Zentral ist die Förderung des Verständnisses für wissenschaftliche Forschungsarbeit. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis des Studiengegenstandes (VO, SE, PS und Praktikum). Ziel ist ein akademischer Studienabschluss mit einem Vorrat an Wissensbeständen und einer Stärkung wissenschaftlicher Weiterbildung (vgl. KRÄMER - KUNZE - KUYPERS 2013, 202-203; WAHL 2020, 173-197).
 
 | 3.2 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen   |  | 
 
Zu den zentralen Veränderungen der demokratischen Gesellschaft gehört die Veränderung der Arbeitsgesellschaft.
 
Die Bedeutung immaterieller Arbeit wächst. Freiwilligkeit gewinnt an Bedeutung und ist insbesondere im Sozial-, Sport- und Kulturbereich nicht wegzudenken.
 
Die subjektiven Interessen der Arbeitenden gewinnen an Bedeutung.
 
Die Arbeitsverhältnisse werden zunehmend dereguliert, damit die Arbeitskräfte flexibler eingesetzt werden (können).
 
Die klassische Form der Berufstätigkeit löst sich auf, die Bedeutung beruflicher Orientierung i.w.S. nimmt zu. SCHMIDT (2000) fasst diese Entwicklung mit der Formel zusammen: vom Produkt zum Projekt > von der Erledigung zum Erfolg > vom Schweiß zum Adrenalin (vgl. SCHMIDT 2000, 59; SCHRÖER 2004, 23).
 
Die bisherigen Formen von Arbeit - fixer Arbeitsplatz, Arbeitszeitregelungen, Sozialansprüche, Tariflöhne - verändern sich zu anderen Formen wie Telearbeit, mobiler Arbeitsplatz und virtuelle Büros und damit zu einer verschärften Ökonomisierung mit einer Reihe von wirtschaftlichen und sozialen Unsicherheiten. 
 
Es ist davon auszugehen, dass künftige Arbeitnehmer/innen voraussichtlich mehrere Arbeitstätigkeiten in mehreren Berufen auszuüben haben(Berufsausbildung > Startberuf > Folgeberufe > ggf. Umschulungen bzw. Folge- und Weiterbildungsmaßnahmen, geänderte Arbeits- und Berufsbedingungen). Arbeitsunterbrechungen - bei Frauen im hohen Ausmaß bereits lange schon eine gesellschaftliche Realität - werden keine Ausnahme sein(vgl. SCHMIDT 2000, 60; SCHRÖER 2004, 23; BEINKE 2006, 11-16; NOLDA 2008, 32-34). 
 
Freiwilligenarbeit und soziales Engagement mit Anerkennung werden zunehmend von Bedeutung werden. Der Wert des generationenübergreifenden Engagements mit Hilfsbereitschaft steigt(vgl. OPASCHOWSKI 2006a, 84-107).
 
Dies hat auf EB/ WB -Einrichtungen Konsequenzen.
 
Zunächst wird ihre Rolle aufgewertet, weil Bildungsmaßnahmen in Form lebensbegleitendem Lernen künftig verstärkt notwendig sein werden. Dieses Lernen soll, so die EU - Forderung, für unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten fit halten, also in verlängerter erwerbsarbeitszeitfreier Zeit auf neue Beschäftigungsfelder vorbereiten (vgl. NOLDA 2008, 12-14). Dies hat für die Allgemeine EB zunächst kaum Konsequenzen.
 
Bildung wird als Dienstleistung auf einem "Bildungsmarkt" verstanden. Ökonomische, inhaltliche und methodische Konkurrenzsituationen sind vorhanden.
 
Gefragt und gefordert ist durch die Pluralisierung der Arbeitsformen und Berufsbilder, Individualisierung von Arbeitsbedingungen und geringe Halbwertzeiten berufsspezifischen Wissens eine berufliche Grundbildung.
 
Bildungseinrichtungen verändern sich durch neue Arbeitsmodelle sowie flexible Lernstile und Lernformen.
 
Nach TIETGENS/ WEINBERG (1971) lernt man, was etwas ist, aber nicht, was es bedeutet (TIETGENS - WEINBERG 1971, 86).
 
KOLB (1984, 77) geht im ""experiential learning" vom
 
 
Neben diesen Kennzeichen und Notwendigkeiten stellt sich das Problem der Qualitätssicherung (Qualitätsmanagement) (vgl. NOLDA 2008, 108).divergierendem Stil (Betrachtung konkreter Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln/ konkrete Erfahrung - reflektierendes Beobachten),
 konvergierendem Stil (Lösen von Problemen und praktische Umsetzung/ abstrakte Begriffsbildung - aktives Experimentieren) und
 assimilierendem Stil (Entwicklung theoretischer Modelle/ abstrakte Begriffsbildung - reflektierende Beobachtung) und 
 akkomodierendem Stil (Handeln und Umsetzen von Plänen/ Bereitschaft neuer Erfahrungen) aus.
 
Anzustreben ist im Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Anbieter in der EB/ WB eine Zertifizierungsmöglichkeit.
 
Probleme bestehen ebenso in den Kompetenzanforderungen, den Tätigkeitsprofilen der Erwachsenenbildner mit unklaren Qualifikationsvoraussetzungen - man denke etwa an die Bezeichnungen Dozent, Coachs, Trainer/ innen, Unternehmensberater/ innen, Lehrer/ innen, Berater/ innen und Kursleiter/ innen - und den verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen beim Personal (vgl. BEER - CREMER - MASSING 1999, 289-323; WITTPOTH 2006, 175-196; NOLDA 2008, 113; ZEUNER 2013, 82 bzw. 85-87; ARNOLD - NUISSL - ROHS 2017, 193-200).
 
 | 3.3 Ziele und Zielkonflikte   |  | 
 
Aus dem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang ergibt sich eine Begründung für eine EB/ WB. 
 
Schulen haben eine selbstverständliche gesamtgesellschaftliche Legitimation für die Vermittlung von Allgemein- und beruflicher Bildung vorrangig im Rahmen von Schulpädagogik und Lehrerbildung (mit Vergabe eines Lehramtes). 
 
In der EB ist die Zielsetzung und Orientierung vorrangig an gesellschaftspolitische und bildungspraktische Belangen ausgerichtet. 
 
WB orientiert sich an den weiteren Bildungswegen der Klientel, also an Höherqualifizierung.
 
Fort- und Weiterbildung sind die Kernaufgabe einer EB/ WB, insbesondere unter EU - Bildungsaspekten geworden (LISSABON 2001). 
 
Bezugswissenschaften sind vorrangig die Erwachsenenpädagogik/ Entwicklungspsychologie (Erwachsenenbildungswissenschaft), Soziologie, Geschichte, Berufspädagogik und Politische Bildung sowie Ökonomie (vgl. WITTPOTH 2006, 36-39; ZEUNER 2010, 55). In der konfessionellen EB spielt die Theologie/ Religionspädagogik eine Rolle. 
 
Betriebswirtschaftliche Überlegungen spielen seit der zunehmenden Ökonomisierung und Kommerzialisierung in den neunziger Jahren eine Rolle. Entsprechend kommen verstärkt Aspekte wie Professionalisierungsstrategien, Organisationsentwicklung und Bildungsmarketing zur Geltung. 
 
 
 
 | 3.4 Institution, Organisation und Organisationswandel in der EB/ WB   |  | 
 
"Der neue betriebswirtschaftliche Blick auf Institutionen der Erwachsenenbildung sieht diese als Organisationen, d.h. als soziale Systeme, die das Verhalten ihrer Mitglieder etwa durch Arbeitsteilung und Hierarchien auf das Verfolgen bestimmter Ziele ausrichten" (NOLDA 2008, 107). 
 
Organisationen der EB sehen sich demnach verändernden Bedingungen ausgesetzt. 
 
Dazu gehören etwa 
 
 
Institutionen der EB/WB stehen unter starkem Veränderungsdruck, dies betrifft etwadie Faktoren der Umwelt (Infrastruktur, Gebäude), 
 Werte/ Normen (Kundenorientierung), 
 gesetzliche Vorschriften (Subventionen), 
 andere soziale Systeme (Universitäten, Fachhochschulen), 
 Finanzierungsmodelle (Budgetkürzungen), 
 demographische Entwicklungen/ Gesellschaftsstrukturen und 
 die Adressaten (veränderte Ansprüche). 
 
 
Mit der Einführung des Qualitätsmanagements entwickeln sich inzwischen Qualitätskonzepte auf dem Prinzip einer Selbstevaluation oder einer externen Kontrolle.eine mögliche oder/ und notwendige Änderung der Rechtsform, 
 Fusionierung mit Bildungs- und Kultureinrichtung, 
 einer Neupositionierung auf dem Bildungsmarkt oder/ und 
 einem Zusammenschluss in Netzwerken (vgl. das Angebot von EPALE; KÜCHLER 2007, 7-29).  
 
 
Das Modell dient weniger einer Lernkontrolle, vielmehr der Organisationsentwicklung, also Lernprozesse selbstgesteuert zu vollziehen (vgl. EHSES/HEINEN - TENRICH/ZECH 2001, 32; ZECH 2003; NOLDA 2008, 108).Von Bedeutung ist das EFQM ("European Foundation for Quality Management")- Modell als Orientierungslinie oder sogar als handlungsanleitende Vorgabe geworden; 
 ebenso auch die lernorientierte Qualitätstestierung (LQT) mit den Bereichen des Leitbilds, der Bedarfsanalyse, Evaluation der Bildungsprozesse, Qualität des Lehrens und der Lerninfrastruktur, der Führung/Leitung/ Entscheidung, Personalentwicklung, Controlling, den Geschäftsbedingungen und Kundenkommunikation, der Angebotsinformation und den strategischen Entwicklungszielen. 
 
 
 
 
Für die Zeit nach der Coronakrise (Stand 2020) ergibt sich auf Grund der Analyse bestehender gesellschaftlicher Ungleichheiten der verstärkte Umgang mit der Vielfalt und den Folgerungen einer notwendigen Inklusion als Prozess, gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern, zu unterstützen und alle Formen von Diskriminierung zu verhindern(vgl. HEIMLICH - KIEL 2019).
 
Ziel kann nur 
 
 
Bildungspolitik ist auch Sozialpolitik.der Abbau von Exklusion im sozioökonomischen Bereich, schichtenspezifischen Benachteiligungen, Ausgrenzungen und 
 eine Erweiterung von Bildungsmöglichkeiten sein. 
 
 
Den Kern einer Inklusionspädagogik bilden Lernende in ihrer Persönlichkeit, Lerngeschichte, altersspezifischen Entwicklungen, Geschlechtsrollen, Aufwachsensbedingungen und Sozialisation mit Umgangsformen, Zukunfts- und Wertvorstellungen sowie Kultur verstärkt zu beachten. In der EU gibt es Beispiele dafür.Es zeigt sich ein starker Anwendungsbereich in den Auswirkungen und der Unterrichtswirklichkeit. 
 Die Themen sind Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache, Interkulturalität, Vielfalt, Individualisierung und Digitalisierung. 
 
Österreich befindet sich im Anfangsstadium, die Chance bietet sich aktuell in Aktivtäten wie in einer Bildungsentwicklung, Demokratiebildung, rechtebasierten Bildung, gewaltfreien Kommunikation, ethischer Bildung, kooperativen und erfahrungsgestützten Lernformen. 
 
Wesentlich sind  die Prinzipien "Leistungs- und Sozialprinzip" mit dem Abbau institutioneller Diskriminierung, Unterstützung von Lernen und Teilhabe an Lernplanung, der Sozialraum, das Gemeinwesen und eine Unterstützung von Vielfalt durch die Bildungsgemeinschaft in der Erwachsenenpädagogik
 
 
 
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Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Ausbildung zum "Schulentwicklungsberater" und die damit verbundene Thematik und langjährige Tätigkeit in der Lehrerbildung in den Bereichen Vorberufliche Bildung/ "Berufsorientierung"  und Politische Bildung.
 
 
 
 | 4.1 Voraussetzungen - Bedingungen   |  | 
 
Im Vorfeld wird die Schulqualität von rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen beeinflusst.
 
Dazu gehören bildungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen, die soziale Zusammensetzung der Lernenden (Schülerschaft), personelle und sachbezogene Ressourcen, Unterstützungsangebote und das Bildungsnagebot des regionalen Umfeldes.
 
Diese Bedingungen sind bei der Gestaltung von Bildungsprozessen und Erziehungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
 
 
Voraussetzungen - Bedingungen
 
Im Vorfeld wird die Schulqualität von rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen beeinflusst.
 
Dazu gehören bildungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen, die soziale Zusammensetzung der Lernenden (Schülerschaft), personelle und sachbezogene Ressourcen, Unterstützungsangebote und das Bildungsnagebot des regionalen Umfeldes.
 
Diese Bedingungen sind bei der Gestaltung von Bildungsprozessen und Erziehungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
 
Die Schulforschung belegt, dass Schulen unterschiedliche Rahmenbedingungen aufweisen. Dies hängt mit den unterschiedlichen Gestaltungsprozessen zusammen, die Schul- und Unterrichtsqualität ausmachen.
 
Demnach ist Qualität die bestmögliche Verwirklichung von Zielen unter vorhandenen Bedingungen. Solche Bedingungen sind bei der Selbsteinschätzung und Beurteilung der Schulen zu berücksichtigen. "Regionale Bildung" ist ein wesentlicher Bestandteil.
 
 | 4.2  Schulische Entwicklung   |  | 
 
Input 
 
 
ProzesseVoraussetzungen und Bedingungen
 
 
OutputZiele und Strategien
 Führung und Management
 Professionalität
 Schulkultur
 
 | 4.3 Dimension   |  | 
 
Bildungspolitische und rechtliche Vorgaben
 
 
Schülerschaft und SchulumfeldBildungs- und Erziehungsauftrag
 Bildungssystem
 
 
Personelle und sachbezogene RessourcenSozialschicht
 Migrationsstatus
 Grundfähigkeiten
 
 
Externe UnterstützungPersonal
 Sachmittel
 Schulanlage
 Räumlichkeiten
 Ausstattung
 
 
Bildungsangebote am SchulstandortVerwaltungs- und Rechtsfragen
 Lehrerfortbildung
 Fachberatung - Schulaufsicht
 
 
Schullaufbahnen - Wahlmöglichkeiten
 Lern- und Betreuungsangebote der Region
 
 
 | 4.4 Ziele - Durchführung   |  | 
 
Die Schulgesetzgebung verpflichtet die Einzelschule im Rahmen der staatlichen Verantwortung zur selbständigen Planung und Durchführung von Unterricht und des Schullebens sowie der Erziehung und der Verwaltung eigener Angelegenheiten.
 
Grundlage einer Qualitätsentwicklung ist ein pädagogisches Konzept der Schule einschließlich eines Leitbildes in Form eines pädagogischen Selbstverständnisses. Mit den geltenden Lehrplänen und den einzelnen Fachcurricula bedarf es einer Evaluation als Anhaltspunkte und Anregungen für eine Verbesserung der schulischen Arbeit. Die Ergebnisse bilden den Ausgangspunkt für die Planung und Umsetzung von Entwicklungsvorhaben.
 
pädagogischen Selbstverständnisses. Mit den geltenden Lehrplänen und den einzelnen Fachcurricula bedarf es einer Evaluation als Anhaltspunkte und Anregungen für eine Verbesserung der schulischen Arbeit. Die Ergebnisse bilden den Ausgangspunkt für die Planung und Umsetzung von Entwicklungsvorhaben.
 
Schulprogramm 
 
 
EvaluationLehrpläne - Fachcurricula
 Leitbild
 Fortbildungsplanung
 
 
Feedbackkultur
 Steuerung von Entwicklungsprozessen
 Schulentwicklung - Unterrichtsentwicklung
 | 4.5 Führung - Management   |  | 
 
 
Steuerung pädagogischer Prozesse 
 
 
Organisation und VerwaltungFührungshandeln von Gestaltungspielräumen 
 Führungshandeln am Prinzip systematischer Qualitätsentwicklung ("Lernende Schule")
 Unterrichtsentwicklung mit dem Lehrerkollegium
 Kommunikation und Kooperation intern und extern
 Entscheidungsprozesse zielorientiert und transparent
 
 
Personalführung und - EntwicklungAufgabenbezogene Organisations- und Verwaltungsprozesse
 Prinzipien bilden eine Partizipation, Delegation, Transparenz und Effektivität
 Sicherung der Organisationsstruktur und eines zielgerichteten Verwaltungshandelns
 Kooperation mit der Schulaufsicht, dem Schulerhalter, Bildungseinrichtungen, Bezugsgruppen des Schulumfeldes und aktive Öffentlichkeitsarbeit 
 
 
Schulleitungen sind für den Bildungs- und  Erziehungsauftrag und die Durchführung der geltenden Rechts- und  Verwaltungsvorschriften verantwortlich.Planung eines Personalentwicklungskonzepts
 Personalgewinnung, Personalauswahl und Personalentwicklung
 Weiterqualifizierung der Schulleitung 
 
 | 4.6 Professionalität   |  | 
 
Die Qualität einer Schule wird bestimmt durch die Motivation und Kompetenzen des pädagogischen Personals und die Bereitschaft zu berufsbegleitendem Lernen. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lehre und der Lernprozesse. 
 
Dier notwendigen Kompetenzen betreffen das Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren. Zu beachten ist zunehmend die heterogene Schülerschaft und unterschiedlicher Sozialstatus. Zum Tragen kommen besonders berufsethische Prinzipien, eine Grundhaltung des Förderns und eine Mitverantwortung für eine persönliche Entwicklung der Lernenden.  
 
Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen 
 
 
Kommunikation und KooperationLehrende und weiteres pädagogisches Personal entwickeln berufliche Kompetenzen wie Fachwissen, fachdidaktisches Wissen durch Fort- und Weiterbildung nach Fortbildungsplanung
 Information des Kollegiums von Fortbildungsinhalten mit Einfluss in die Unterrichts- und Erziehungsarbeit
 Erkennen physischer und psychischer Belastungen und Möglichkeiten von Maßnahmen zum Abbau
 
 
Wissen, Erfahrungen und Planungen weitergeben und kommunizieren
 Absprachen zur Arbeit in Lerngruppen und Schulstufen/ Inhalten, Standards und Erziehung
 Lehrende am Beginn ihrer Tätigkeit einführen und unterstützen
 Kooperation und Partizipation in der Schulentwicklung
 | 4.7 Schulkultur   |  | 
 
Unter dem Begriff versteht man die Gestaltung der Schule als Lebensraum und die Gestaltung der Beziehungen der Lehrenden und Lehrenden untereinander wie miteinander und auf die Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Partnern.
 
Der gesellschaftliche Auftrag der Schule umfasst neben Bildung und Erziehung auch Betreuung der anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Die Aufgaben werden durch ein anregendes und angenehm empfundenes Schulmilieu begünstigt. Ein vielfältiges Schulleben und die Öffnung der Schule gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld fördern die Entwicklung der Schule zu einem gut nutzbaren Lern- und Lebensraum. Dieser sollte von allen Beteiligten verantwortlich mitgestaltet werden können- 
 
Schule als Ort aller Formen eines sozialen Umgangs, eines geregelten Zusammenlebens und einer demokratischen Beteiligung sollte erfahrbar und erlernbar sein. Dabei wirken gemeinsame pädagogische Grundüberzeugungen und Erziehungsziele der Lehrenden positiv auf die Identifikation aller Beteiligten. 
 
Pädagogische Grundhaltung 
 
 
SchullebenVerantwortlichkeit der Schule gegenüber allen und Förderung der Potentiale
 Freundlichkeit, Wertschätzung und Unterstützung unter allen Beteiligten 
 Eröffnung von Gestaltungsräumen und Förderung von Verantwortungsübernahme
 Erarbeitung von Regeln und Ritualen als Grundlage für das Verhalten in der Schule
 Förderung der physischen und psychischen Gesundheit
 
 
 
Kooperation und KommunikationGestaltung kultureller und am Schulprogramm orientierter Angebote
 Förderung der Schulgemeinschaft und sozialer Integration - Zusammenleben der Kulturen und Gleichberechtigung der Geschlechter, Menschen mit Behinderungen und Weiterentwicklung zur inklusiven Schule
 Einbindung der Eltern in die Schulgestaltung
 Beratungsangebote für eine persönliche und schulische Entwicklung
 Ganztagsangebote mit erweiterten Betreuungs-, Lern- und Freizeitmöglichkeiten
 Gestaltung des Schulgebäudes und des Geländes ästhetisch, benutzerfreundlich und gepflegt
 
 
 
Gestaltung der Beziehungen abgebender und aufnehmender Einrichtungen
 Zusammenarbeit mit dem schulischen Umfeld und Beteiligung an Schulpartnerschaften
 Öffentlichkeitsarbeit 
 
 
 
Die verschiedenen Formen der Lehr- und Lernprozessen im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich gehören zum Bildungsauftrag von Schule. 
 
Standards und Lehrpläne sind einzuhalten, Es bedarf aller Anstrengungen für die Wirksamkeit der Lernangebote und die Nachhaltigkeit der Lernprozesse.
 
Unterricht ist als sozialer Prozess aufzufassen, in dem bestimmten Rahmen der Lernzeit, Unterrichtsklima, Regeln und Fachdidaktik die Lernenden gemeinsam am Wissens- und Kompetenzaufbau zu beteiligen. 
 
Die einzelnen Rollen von Lehrenden und Lernenden sind von großer Bedeutung. So liegt die Verantwortung für das Lernen bei den Lernenden, die ihnen zugemutet und zugetraut wird. Die Lehrenden haben die Verantwortung für den Bereich der Wissensvermittlung in Lernarrangements zu gestalten.  Diese sollen genützt werden können, einem individuellen und altersgemäßen Lernstand entsprechen und notwendige Hilfen erhalten. 
 
Damit der Lernprozess erfolgreich verläuft, spielen individuelle Förderung und eine Stärkung des eigenen Lernens durch didaktische Maßnahmen eine wichtige Rolle. 
 
Curriculare Planung und Abstimmung der Lernvoraussetzungen, der Aufbau einer anregenden Lernkultur und die Sicherung von Anwendungsbezug und Anschlussfähigkeit liegen in der Planungsverantwortung des einzelnen Lehrenden. Schulinterne Vereinbarungen sind zu berücksichtigen. Zu berücksichtigen sind die jeweiligen fachdidaktischen Notwendigkeiten.  
 
Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen
 
 
Strukturierte und transparente Lehr- und LernprozesseOrientierung am geltenden Lehrplan - Kerncurriculum (Kernstoff) und jeweiligem Schulcurriculum (Lehrstoffverteilung)
 Berücksichtigung an der Anwendungssituation - Aufbau von Wissen und Können zur fachlichen Kompetenz
 Unterricht knüpft an Vorwissen und Erfahrungen der Lernenden
 Festigung der Kenntnisse durch Wiederholungen, Kompetenzen durch intelligente Übungen
 Unterrichtsprinzip sind Schlüssel-/ Basisqualifikationen
 Aktivierender Unterricht
 
 
Umgang mit heterogenen LernvoraussetzungenUnterricht ist inhaltlich und im Ablauf strukturiert
 Ziele, Inhalte, Anforderungen und Ablauf transparent
 Variabilität von Lernarrangements/ Inhalte, Lernvoraussetzungen und Ziele
 Nutzung der Unterrichtszeit
 Reflexion der Lernprozesse und Lernergebnisse
 Trennung von Lern- und Bewertungszeit
 Transparenz für Leistungserwartungen und Leistungsbewertungen  
 
 
Lernförderliches Klima und LernumgebungDiagnose der individuellen Lernstände
 Differenzierte Zugänge zum Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen 
 Leistungsrückmeldungen durch Lehrende
 Förderung selbständigen Lernens und einer Eigenverantwortung
 Förderung kooperativen Lernens
 Umsetzung des Förder- und Erziehungsauftrages
 
 
 
Lehrende und Lernende - Fairness, Höflichkeit, Wertschätzung und Unterstützung
 Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft  der Lernenden - Ermutigung durch Lehrende
 Einhaltung von Regeln und altersgemäße Rituale
 Gestaltung der Lernumgebungen  
 
 | Literaturhinweise Schulqualität   |  | 
 
 
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 | 5 Theoriediskussion Zukunftsfähige Bildung   |  | 
 
 
 
 | 5. 1 Lebensgestaltung   |  | 
 
Eine künftige Lebensgestaltung besteht nur, das erreichte zivilisatorische Niveau in dem Bereich, Gesundheit, Sicherheit, Gleichheit, Bildung und Rechtsstaatlichkeit zu halten. Der Ressourcenverbrauch ist abzusenken.
 
Den bisherigen Lebensstil fortzusetzen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, ist unglaubwürdig. Man denke nur an die Windräder, E - Autos, Biosupermärkte, solare Energie, die Konsumkultur und das Mobilitätsverhalten. 
 
Eine zukünftige Entwicklung wird weniger Produkte anbieten, weniger Mobilität bereitstellen, eine andere Modernität und eine andere Lebensqualität haben (müssen). 
 
 | 5.2 Krisensituationen   |  | 
 
Moderne und Natur in ihrem Verhältnis sind künftig in einem realistischen Verhältnis zu gestalten. Die wirtschaftlichen Krisen und technischen Katastrophen der letzten Jahrzehnte hatten eine demoralisierende Wirkung. Die TV - Berichte zeigten die Grenzen von Modernität.
 
Schema - Krisensituationen der letzten Jahrzehnte
 
Erster Weltkrieg > Große Depression >  Zweiter Weltkrieg > Erste Ölkrise > Zweite Ölkrise > Rezession  
 
Zusammenbruch Ostblock > Japankrise > Asienkrise > Finanz- und  Wirtschaftskrise 
 
 | 5.3 Konsumgesellschaft   |  | 
 
Das Wirtschaftssystem ermöglicht jeden Aspekt des Daseins in Waren bzw. Güter zu verwandeln und damit zugänglich zu machen, wenn man sie kaufen kann. Man spricht vom globalen Glück des Konsums. Alternativen gibt es keine. 
 
Für die Politische Bildung von Interesse ist der Artikel 25 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" (vgl. Recht auf einen Lebensstandard, Gewährleistung einer Familie, Gesundheit, soziales Wohl und Sicherheit). Im Rausch eines Konsumzwanges werden überschüssige Waren und Güter vergessen. 
 
Die preisgekrönte Studie "Grenzen des Wachstums - im Auftrag des Club of Rome" über die Zukunft der Weltwirtschaft thematisiert 1972 bereits Aufklärung und Notwendigkeit eines Umweltschutz - Klimaschutz und einer Nachhaltigkeit (vgl. WELZER - RAMMLER 2013, 21-22). Jahrzehnte später zeigen alle Daten immer noch nach oben. 
 
Mehr Emissionen, ressourcenintensive Produkte, kurzlebige Konsumgüter, verkürzte Nutzungsdauer von Geräten kennzeichnen Produktionsprozesse. 
 
In einer Wachstumswirtschaft funktioniert die Befriedigung der Bedürfnisse mit der pausenlosen Erfindung neuer Konsumwünsche. 
 
Wenn man sich die Situation der Menschenrechte ansieht, richtet sich der Blick auf die Globalisierung. Allgemein heißt es, sie sorge für Wohlstand und reduziere soziale Ungleichheit und Armut. Sie lasse eine neue Mittelklasse entstehen (vgl. WELZER  -RAMMLER 2013, 24). 
 
Nach den Daten der INTERNATIONAL LABOUR OFFICE (ILO) 2012 ist ein Siebtel  der Menschheit aktuell unterernährt, zwei Milliarden haben keine ausreichende medizinische Versorgung, eine Milliarde haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, mehr als 200 Millionen Kinder sind Soldaten, Prostituierte, Wanderarbeiter und Teppichknüpfer (vgl. ILO 2012, 9, 11-13 >  http://www.ilo.org [3.2.2012]). 
Für diese Menschen ist der Artikel 25 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" eine Utopie, die Ungleichheit vertieft sich. Ungefähr besitzen 1000 Menschen gegenwärtig drei Prozent des weltweiten Privatvermögens, die Hälfte der Menschheit dagegen nur ein Prozent (vgl. POGGE 2011, POHL 2011). 
 
Aktuell spricht man von der Leitkultur des Verbrauchs und Verschwendung in den Industrieländern. Als Gegenargument hört man, man könne den kommenden Gesellschaften nicht den Lebensstandard verwehren, den man für sich selbst in Anspruch nimmt (vgl. die Aspekte eines zukunftsfeindlichen Lebensstils und wachsender Zerstörungswut der Konsumgesellschaft). 
 
 | 5.4 Politik einer Zukunftsfähigkeit   |  | 
 
Daraus ergibt sich die politische Aufgabe der Rückgewinnung von Zukunftsfähigkeit. Sie setzt eine Intoleranz gegenüber der Verletzung der Menschenrechte auf künftiges Überleben voraus.
 
Die erste Ökobewegung der siebziger Jahre war erheblich politischer als die heutige, gesellschaftliche Phänomene standen im Vordergrund. Gefordert war ein Wandel von Wirtschafts- und Lebensweisen (vgl. Ivan ILLICH, Hans JONAS, Carl AMERY). 
 
Aus der Sicht Historischer Politischer Bildung bedurfte es politischer Entscheidungen, die gegen massive Widerstände getroffen wurden. Die Beispiele Österreich und USA weisen darauf hin.
 
 
Die Zukunft bedarf einer Emanzipation von der Gegenwart. Das Projekt "nachhaltige Gesellschaft" besitzt demokratische Brisanz.Kinderarbeit wurde verboten und der Acht - Stunden -Tag durchgesetzt.
 Arbeits- und Sozialrechte wurden erkämpft (vgl. die Bedeutung der Sozialpartnerschaft in Österreich).
 Betrachtet man die Abschaffung der Sklaverei und in der Folge die Erkämpfung der Bürgerrechte in den USA, zeigt sich eine Modernisierung mit Blick in eine gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit als Resultat eines mühsamen Abbaues von Privilegien.
 
Demokratie lebt von der Abwägung von Strategien der Gestaltung künftigen Lebens. 
 
 | 5.5 Kultur einer Zukunftsfähigkeit   |  | 
 
Ein zukunftsfähiges kulturelles Modell hat zu gewährleisten, dass kommende Generationen die Freiheit haben, wie sie leben wollen und entscheiden zu können. 
 
Die gegenwärtige Praxis ermöglicht dies nicht. 
 
 
Nachhaltigkeitsappelle haben keinen Wert und bieten nichts. Notstände aufzuzeigen verhindert nicht die Konsumchance des Augenblicks.Die traditionelle  Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbewegung begründet Veränderungen mit einem Notstand.
 Die Begründungen laufen auf zeitliche begrenzte Maßnahmen, naturwissenschaftliche und nicht lebenswissenschaftliche Begründungen hinaus.
 Der alltägliche Gebrauchswert ist damit gering. Man vergleiche beispielhaft Klimaschutz vs. schneller Einkauf mit dem Auto, Emissionen vs. verdienten Kurzurlaub, T - Shirt vs. Pestizide in der Dritten Welt, iPad oder iPhone vs. Gewalt beim Abbau von Cobalt. Wissen  benötigt Gebrauchszusammenhänge zur Wirksamkeit.  
 
Das verfügbare Geld ermöglicht den Konsum und ergibt einen Eigenwert, dass eine Verpflichtung für kommende Generationen abstrakt und inhaltslos wirkt. 
 
 
Die Sozialpsychologie lehrt, dass moralische Überzeugungen keinen praktischen Wert für Menschen haben. 
 Es bedarf immer klarer Anforderungen und konkreter Ziele, die Entscheidungen anleiten (vgl. die Phänomene wie soziales Ansehen, beruflicher Erfolg und Konsummöglichkeiten). 
 Soziale Beziehungen sind vielfältig, Überzeugungskraft erfolgt nicht durch Rechenbeispiele, Diagramme und Bücher.
 | 5.6 Politik der Zivilgesellschaft   |  | 
 
Eine zukunftsfähige Welt entsteht nicht durch attraktive Gegenvorschläge zum Bestehenden. Zu bedenken sind machtvolle Interessen. 
 
Ein klassisches Beispiel in der Politischen Bildung für eine solche Konstellation ist der bundesdeutsche Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Baden - Württemberg), der weniger Konsum für notwendig sieht (vgl. das Beispiel der Autoindustrie), damit Ressourcenprobleme, ökologische Probleme und zukünftige Mobilität ansprach.
 
Zur Durchsetzung eines anderen Kulturmodells bedarf es einer Belebung der Demokratie (vgl. WELZER - RAMMLER 2013, 39-43). 
 
 
Mit dem Begriff Achtsamkeit kommt die Bedeutung kontinuierlicher Prüfung und von Erwartungen und deren Überarbeitung in einen politischen Diskurs.Zukunftsfähigkeit hat sich  mit der Durchsetzung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger auseinanderzusetzen, dem Gemeinwohl, Generationengerechtigkeit, Verantwortung und Nachhaltigkeit. 
 Damit ergibt sich ein Kontrast zu den Interessen der Wachstumswirtschaft. 
 
Es geht um Argumente, die lebensweltlich anschlussfähig sind, also eine Verbindung zwischen Politik und Alltag sowie Chancengerechtigkeit ergeben.
 Generationengerechtigkeit kann nämlich für die eigenen Kinder wünschenswert sein, ebenso für die folgenden Generationen. Politisch allgemein gesehen bedeutet dies, dass große Teile eines Altersjahrganges arbeitslos sind und ihnen Aufstiegschancen verschlossen bleiben.  
 Chancengerechtigkeit geht zudem weiter in den Werten einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, Bildung und Sozialisation, die eine Gesellschaft in ihrer Struktur maßgeblich beeinflussen. Zu beachten sind die kulturellen Einflüsse (vgl. die EU in ihrem Anspruch auch einer Wertegemeinschaft; interessant  die Verfassung von Ecuador mit der Anerkennung des Rechtssubjekts "Natur"). 
 Die Bedeutung von Verantwortung ist erweiterbar und lebensweltlich begründbar. Sie eignet sich für eine demokratiepolitisch engagierte Zukunftsbewegung. 
 
 
Ein ständiges Lernen in einer Umwelt von Veränderungen bedarf einer Kultur der Fehlerfreundlichkeit und Reversibilität. 
 Damit ergibt sich eine Öffnung von großen Freiheitsräumen für zukünftiges Handeln und individueller und gesamtgesellschaftlicher Entfaltung von Potentialen (vgl. HÜTHER 2011).
 
 | 5.7 Lernende Gesellschaft   |  | 
 
Eine solche Gesellschaft wird andere Vorstellungen entwickeln müssen, was Lernen im 21. Jahrhundert sein kann. 
 
 
Die Praxis der Zukunftsfähigkeit mit den Erkenntnissen der Sozial- und Kulturwissenschaften und Dimensionen der Lehre, Lehrerbildung, Fort- bzw. Weiterbildung umzusetzen, verändert die Lebenswelt (vgl. DICHATSCHEK 2017, 2019). Der pädagogische Auftrag und die Herausforderung sind gegeben.In einer Zeit für eine Wiederherstellung von Zukunftsfähigkeit wird ein "Rezeptwissen" kein taugliches Mittel sein können. 
 Die Vorstellung, dass Lernen ein Vorgang sei, Wissende bringen Unwissenden etwas bei, ist überholt.
 Lernen bedeutet in einer achtsamen Gesellschaft die aktive Aneignung und den sozialen Gebrauch von Wissen.
 Das bedeutet die gemeinsame Entwicklung von Lernprozessen und Lernfortschritten. Notwendig sind Experimentierräume, Labore - Praktika des Produzieren, Wirtschaftens und sozialen Umgangs (vgl. ausführlich zu Projekten WELZER - RAMMLER 2013, 47-422).
 
 | Literaturhinweise Zukunftsfähige Bildung   |  | 
 
 
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 | 6.1 Einleitung   |  | 
 
Schul- und Erwachsenenpädagogen als Lehrende sprechen mit Lernenden bzw. Studierenden und Teilnehmenden, klären Inhalte und Situationen. 
 
Verstärkt wird dies mit Teamarbeit und Projektprozessen, wobei Beratungselemente enthalten sind, die eine Veränderung der Lernkultur ergeben. 
 
Schon der Strukturplan für das Bildungswesen 1970 des Deutschen Bildungsrates als Basis der "realistischen Wende" in der Erziehungswissenschaft stellte fest, dass Beraten eine Grundfunktion von Lehrenden darstellt. Diese Feststellung beinhaltet mehrere Gründe. Zu beachten sind eine Zunahme von Beratungsanlässen.
 
 
Ein anderes Verständnis von Lernen und innovativen Lehr- und Lernkulturen in einem zeitgemäßen Bildungsmanagement ergeben ergänzend selbstgesteuertes Lernen, offene Unterrichtsformen wie Lernwerkstätten, Stationenlernen und Projektformen.Moderne Gesellschaften werden immer komplexer und damit ergeben sich Veränderungen wie Individualisierung, Multikulturalität und Internationalisierung. 
 Menschen benötigen mehr Orientierung, haben mehr Wahlmöglichkeiten, übernehmen mehr Verantwortung und persönliches Risiko in ihren Entscheidungen. 
 Langfristige Lebensentwürfe, Bildungswege und Berufswege benötigen Beratung.
 
Die Rolle von Lehrenden wird auch mit Berater, Moderator und Begleiter umschrieben (vgl. SEUFERT 2013, 112-130).
 
 | 6.2 Begrifflichkeit  Beratung   |  | 
 
Im Alltag kommen Situationen, wie jemand einen Rat geben kann  oder sich gegenseitig beraten lässt, immer wieder vor. 
 
Daraus ergeben sich Meinungen über Beratung. 
 
Für eine professionelle Beratung benötigt man eine Definition zum Beratungsbegriff, die zentrale Merkmale bestimmt. Damit erleichtert man das Verständnis des Aufgabenbereichs von Beratung.
 
 | 6.3 Pädagogische Arbeitsfelder   |  | 
 
Beratung in pädagogischen Arbeitsfeldern, dazu gehört die Erwachsenenpädagogik im tertiären (Universitäten, Fachhochschulen) und quartären Bildungsbereich (Allgemeine und Berufliche Erwachsenenbildung). 
 
In der einschlägigen Literatur zur Beratung gibt es viele Definitionen, einige werden im Folgenden angesprochen (vgl. SCHNEBEL 2017, 14-17).
 
Georg DIETRICH (1983) mit psychologischem Schwerpunkt. Beratung ist eine Form einer interventiven und präventiven helfenden Beziehung mittels sprachlicher Kommunikation auf der Grundlage anregender und stützender Methoden innerhalb eines kurzen Zeitraums, bei einem desorientierten Klienten  eine kognitiv-emotionale Einsicht in einem aktiven Lernprozess in Gang zu setzen, in dessen Verlauf eine Selbsthilfebereitschaft, sich seine Selbststeuerungsfähigkeit und Handlungskompetenz zu verbessern (vgl. DIETRICH 1983, 2). 
 
Gerhard de HAAN (1993) mit pädagogischem Schwerpunkt. Beratung bezeichnet eine Interaktion zwischen Individuen, in der einer ratsuchenden Person ein Vorschlag zur Lösung ihres Problems angeboten wird, eine Hilfestellung angeboten wird und der Beratende Fähigkeiten oder Informationen vermittelt, die eine Handlungs- und Entscheidungskompetenz des Ratsuchenden erhöhen (vgl. de HAAN 1993, 160). 
 
Geri THOMANN (2003) mit organisationsberatendem-pädagogischem Schwerpunkt. Beratung wird als definierte, situationsbezogene und spezifische Hilfestellung bei Analyse und Lösung von Problemen bezeichnet (vgl. THOMANN 2003, 4).
 
 | 6.4 Ziele und Funktionen   |  | 
 
In fast allen Beiträgen wird "Hilfe zur Selbsthilfe" als Ziel formuliert. Die Ratsuchenden sollen in die Lage versetzt werden, ihre Probleme selbst zu lösen oder Entwicklungsaufgaben zu meistern  und die notwendigen Ressourcen erschließen (vgl. SCHNEBEL 2017, 17-19).
 
Die Funktion besteht in der Hilfestellung für die Ratsuchenden, Probleme und Ursachen zu verstehen und notwendige Veränderungen und Erweiterungen in der persönlichen Perspektive zu Lösungsmöglichkeiten zu führen. Die Beratung ermöglicht in der Folge richtig zu entscheiden und zu handeln. 
 
Beratung kann sowohl im pädagogischen Bereich zur Prävention und Unterstützung eingesetzt werden, damit Risiken zu verringern. 
 
 | 6.5 Teilprozesse   |  | 
 
Beratungsprozesse sind zielgerichtet. Es gibt eine Vorstellung, wie sich der aktuelle Zustand zum angestrebten Zustand verändert. Veränderungsmöglichkeiten werden beschrieben. Wie die Zielsetzung mit den vorhandenen Ressourcen erreicht werden kann, wird eingeschätzt.
 
In den Teilprozessen Information, Begleitung und Steuerung gliedert sich ein Beratungsprozess.
 
 
Eine Überbetonung eines Aspekts kann zum Missbrauch und zu Fehlformen von Beratung führen. Es bedarf demnach einer Ausbalancierung der drei Teilfunktionen.Informationen dienen zum besseren Verständnis von Ursachen und Wirkungen. Beratung soll Lernprozesse auslösen. Da diese kaum problemlos zu bewältigen in einer Beratung sind, bedarf es einer Unterstützung die notwendigen Veränderungen anzunehmen und umzusetzen. 
 Eine Begleitung hat sich nach den Ressourcen und Bedürfnissen des Ratsuchenden zu richten.
 Steuernd eingegriffen wird durch die Beratenden der Ablauf der Beratung. Es wird ein Beratungsarrangement erarbeitet. 
 
 | 6.6 Interaktions- und Kommunikationsmodelle   |  | 
 
Beratungsprozesse vollziehen sich in speziellen Formen von Interaktion oder Kommunikation. Demnach bilden Modelle eine wichtige Grundlage für Beratungsprozesse ( vgl. SCHNEBEL 2017, 21-23).
 
 
Die "Doppelverortung" von Beratung ergibt sich aus dem Beratungs- und Interaktionswissen sowie dem handlungsfeldspezifischen Wissen.Die Themenzentrierte Interaktion von Ruth COHN (2004), entwickelt für die Arbeit von Gruppen, gibt Impulse für eine Beratungsstruktur. Die hier modellierte Interaktion zwischen "Ich" (Ratsuchender), "Wir" (Gruppe) und "Thema" erweitert sich um die Dimension des Beratenden. Zwar steht das Thema im Mittelpunkt, die Beziehungen der Einzelnen zueinander in der Beziehungsebene sind wesentlich gesteuert durch Gefühle, die in die Beratungssituation durch den Beratenden einzubeziehen sind.   
 Friedemann SCHULZ von THUN (1999) geht in seinem Modell davon aus, dass jede Aussage vier Seiten -  Sachoffenbarung, Selbstoffenbarung, Appellseite und Beziehungsseite aufweist.  Verbale, nonverbale Anteile und der situative Kontext der Interaktion gewichten und werden unterschiedlich vom Empfänger aufgenommen. Die Kommunikation gelingt nur, wenn die Anteile so gehört werden, wie sie gesendet wurden. Bei Missverständnissen muss eine Metakommunikation erfolgen, die die wahrgenommenen Botschaften interpretiert.
 Paul WATZLAWIK (2017) formuliert fünf Grundsätze von Kommunikationsprozessen. Man kann nicht nicht kommunizieren. Jede Kommunikation hat einen Inhaltsaspekt und Beziehungsaspekt. Jeder Kommunikationsprozess ist von den Kommunikationspartnern abhängig.  Jeder Mensch kommuniziert in sprachlicher und nonverbaler Form.  Kommunikationsprozesse sind auf gleicher Augenhöhe oder hierarchisch strukturiert. 
 Zusammenfassend sind wesentliche Aspekte von Inhalten und Beziehungen festzuhalten. Inhalte sind vor dem Hintergrund der Beziehungen zwischen den Beteiligten zu verstehen. Inhalte können benutzt werden, Beziehungen zu thematisieren. Darüber kann man Aufschluss erhalten, welche Bedeutung die Inhalte für den Einzelnen und die Interaktionspartner besitzen.
 Nach Frank NESTMANN, Frank ENGEL und Ursula SICKENDIEK (20007, 23, 34, 36) werden drei Formalisierungen von Beratung unterschieden, die informelle alltägliche Beratung, halbformalisierte Beratung und stark formalisierte Beratung. Entscheidend ist die spezifische Fragestellung im Themen- und Adressatenbereich. 
 
Kennzeichnend für professionelle Beratung ist ein methodisches Vorgehen, aktiver Lernprozess, eine Symmetrie der Berater-Klient-Beziehung?, Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit, Eigenbemühen, Problembewusstsein, Zielrichtung einer Veränderung orientiert an Kompetenzen des Ratsuchenden, Doppelverortung des Beratenden und eine klare zeitliche - räumliche - methodische Struktur.
 
 | 6.7 Beratung in der Erwachsenenpädagogik   |  | 
 
 | 6.7.1 Beratungsbedarf   |  | 
 
Der Beratungsbedarf in der Erwachsenenpädagogik nimmt zu. 
 
 
In der Organisation der Erwachsenenpädagogik kann man mitunter schwer den Anforderungen nachkommen.Gesellschaftliche Veränderungen, wachsende Komplexität und zunehmende Differenzierung von Lebenssituationen ergeben unter dem Aspekt der Bildungsinstitutionen im tertiären und quartären Bildungsbereich den erhöhten Bedarf.
 Beispielhaft im tertiären Bildungsbereich erweist sich die Komplexität von Lehramtsstudien und der Teilbereich "Beratung" in der Berufspädagogik bzw. Vorberufliche Bildung. Zunehmend ist die Bedeutung einer Lernberatung bei Studierenden zu beachten.
 
Der Autor hat in seiner universitären Lehre Schullaufbahnberatung  (Vorberufliche Bildung) und Schulentwicklungsberatung (Lehramtsausbildung - Didaktik der Politischen Bildung ) vertreten.  
 
 | 6.7.2 Beratungsauftrag   |  | 
 
Beratung stellt unter den institutionellen Bedingungen eine wesentliche Aufgabe dar und gewinnt an Bedeutung. 
 
Man denke an die Schullaufbahnberatung bzw. Bildungsberatung - Berufsberatung, Studienberatung, Schulentwicklungsberatung und Beratung in der Allgemeinen Erwachsenenbildung bei der Mitarbeit in der Zusammenstellung von Veranstaltungen.
 
Der Auftrag zur Bildung, zum Wissens- und Kompetenzerwerb bringt Lehrenden Aufgaben von Beratungstätigkeit. Sie benötigen selbst im Rahmen der Fortbildung im tertiären Bildungsbereich in der "Hochschuldidaktik" und in der "Schulentwicklung" ein Beratungswissen.    
 
Drei Funktionen sind notwendig für eine solche Beratung.
 
 
Beratung dient auch im erwachsenenpädagogischen Kontext einem erfolgreichen Wissenserwerb, Lehren, Arbeiten und Zusammenleben, einem erfolgreichen Bildungsmanagement.Die Bildungsfunktion unterstützt die persönliche und soziale Entwicklung. 
 Die reflexive Funktion dient der Findung von möglichen Folgen und Risiken. 
 Die Fürsorgefunktion verweist auf die Verantwortung der Institution. 
 Zu beachten sind jedenfalls auch Aspekte einer Weiterentwicklung und Lösung von Problemen.
 
Merkmale ergeben sich in der Folge daraus. Lehrende sind semi - professionale Beratende, Teil des Systems, Beratende in Abhängigkeit von Freiwilligkeit und Partnerschaftlichkeit. 
 
Ihre Verantwortung benötigt die Möglichkeit der freien Ausübung, ohne institutionellen zeitlichen Rahmen, ohne Rollenkonflikt als Lehrender und einschränkender Zielsetzung.
 
 | 6.8 Beratungsfelder   |  | 
 
 
 |  | | | Ratsuchende/ Klienten |  | Einzelberatung Erwachsene - Gruppe nach Schulabschluss:
 |  | Lehrlinge |  | Studierende |  | Eltern |  | Kurs- bzw. Lehrgangsteilnehmende |  | Lehrende |  | Gruppenberatung |  | jeweilige Klientel in Gruppierung |  | Institutionenberatung Einheiten des Bildungsbereichs wie
 |  | Berufsschule |  | Universität - Fachhochschule/ Studienseminare |  | Elternvereinigung |  | Lehrergruppierung |  | Schulaufsicht | 
 | 
 | 
 
 
 
 |  | | | Themenfelder |  | Lern- und Bildungsprozesse |  | Lern- und Leistungsprobleme |  | persönliche Entscheidungen |  | Interaktions- und Beziehungsprobleme |  | Innovationen |  | Evaluation | 
 | 
 | 
 
 
 
 | 6.9 Migrantenberatung   |  | 
 
 | 6.9.1 Zielsetzung und Klientel   |  | 
 
Beratung und Begleitung von Zuwandernden ("Migranten") betreffen eine heterogene Klientel, bestehend besonders aus der Personengruppe der EU - Binnenwanderung, Asylanten, Flüchtlingen und Zuwandernden aus Drittstaaten.
 
Verstanden wird Beratung und Begleitung, Ratsuchende zu unterstützen und ermutigen, sich aktiv mit den Veränderungen auseinander zu setzen und eine entsprechende Lösung zu finden. 
 
Die Thematik ist so vielfältig wie die Klientel, etwa die Rechtsberatung, Sozialberatung, Berufsberatung und Bildungsberatung. Zentrale Intention ist eine "Hilfe zur Selbsthilfe".
 
Der Autor bezieht sich im Folgenden auf die Bildungsberatung und hier differenziert auf die Laufbahnberatung als ein Gegenstand der weiteren Lebensgestaltung. Als Berufsberatung ist die Beratung Jugendlicher bzw. junger Erwachsener bei der ersten Berufswahl. 
 
Zu berücksichtigen sind die Voraussetzungen, das soziale Umfeld und vorhersehbare inklusive Veränderungen in der Zukunft. 
 
 
Die Klientel bzw. Ratsuchende besteht vorrangig aus Berufstätigen, Arbeitslosen, jungen Erwachsenen und Studierenden.Ratsuchende sind zu befähigen, selbst Kompetenzen für berufliche Entscheidungen zu erwerben. 
 Im Vordergrund stehen Sprache, das familiäre Umfeld, Werthaltungen und Kenntnisse des alltäglichen Lebens sowie ein Aufbau eines Bekanntenkreises.
 
Wesentlich ist die Qualifikation Migrantenberaternder in dem vielfältigen Spektrum dieses Beratungsgegenstandes.
 
 
Beratergrundhaltung - Achtung vor der Klientel, Einfühlungsvermögen und Aufbau eines Vertrauensverhältnisses
 Berufsstrukturen - Berufsfelder - Arbeitsmarkt 
 Bildungs- und Beschäftigungsstruktur, Rechtsgrundlagen, Gesundheitsgrundlagen und Interkulturalität
 
 | 6.9.2 Rahmenmodell einer Bildungsberatung   |  | 
 
Der folgende Autorenentwurf versteht sich als Basis einer Beratung von Zuwandernden mit vier Schwerpunkten, beispielhaft ausgehend von der Konzeption einer Berufsorientierung bzw. Vorberuflichen Bildung (vgl. DICHATSCHEK 2021) .
 
Personale Determinanten
 
 
Situative Determinantenkognitive Determinanten - Intelligenz, Fähigkeiten, Schulbildung
 affektive Determinanten - Bedürfnisse, Interessen, Werthaltungen, Einstellungen, Selbstwertgefühl
 
 
 
Selbstkonzeptsoziale Herkunft 
 familiäre Bedingungen 
 Bezugsgruppen 
 Anforderungen Bildungs- und Arbeitsmarkt 
 
 
Berufsorientierung - BeratungSelbsteinschätzung
 Informationsstand
 Bildungssystem - Berufswelt - Arbeitsmarkt 
 Laufbahnplanung/ "Karriereplanung" 
 
 
Laufbahnberatung
 Erwartungshaltung
 Realisierungsaktivitäten 
 
 
 
Bamberger G. (2001): Lösungsorientierte Beratung. Praxishandbuch, Weinheim
 
Bamberger G. (2007): Beratung unter lösungsorientierter Perspektive, in: Nestmann E. - Engel F . - Sickendiek U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung, Bd. 2: Ansätze, Methoden und Felder, Tübingen, 737-748
 
Brauer M. (2014): An der Hochschule lehren, Berlin - Heidelberg 
 
Buhren C.-Rolff H.-G. (Hrsg.) (2016): Handbuch Schulentwicklung und Schulentwicklungsberatung, Weinheim  
 
De Haan G.(1993): Beratung,  in: Lenzen D . (Hrsg.): Pädagogische Grundbegriffe, Bd. 1, Reinbek b. Hamburg, 160-166
 
Dichatschek G. (2017): Erwachsenen - Weiterbildung. Ein Beitrag zu Theorie und Praxis von Fort- bzw. Weiterbildung, Saarbrücken
 
Dichatschek G. (2018): Lernkulturen der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung. Ein Beitrag zu Theorie, Praxis und handlungsspezifischen Herausforderungen im Kontext mit Politischer Bildung, Saarbrücken 
 
Dichatschek G. (2021): Berufsorientierung - Theorie, Praxis und Handlungsfelder, Saarbrücken
 
Dichatschek G. (2023): Grundwissen Beratungskompetenz. Theorie, Praxis und Handlungsfelder im Bildungsbereich, Saarbrücken   
 
Dietrich G. (1983): Allgemeine Beratungspsychologie, Göttingen
 
Ferguson M. (1990): The role of faculty in increasing student retention, in: College and University 1990/65, 127-134
 
Foroutan N. - Karakayali J. - Spielhaus R. (Hrsg.) (2018): Postmigrantische Perspektiven, Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 10308, Bonn 
 
Grewe N. (2015): Gesprächsführung und Leitlinien der Beratung, in: Grewe N. (Hrsg.): Praxishandbuch Beratung  in der Schule, Köln, 17-45
 
Gröning K. (2011): Pädagogische Beratung, Wiesbaden
 
Hertel S. - Bruder S. - Schmitz B. (2009): Beratungs- und Gesprächsführungskompetenz von Lehrkräften, in: Zlatkin - Trotschanskaia O. -Beck K. - Sembill D. - Nickolaus R. -  Mulder R. (Hrsg.): Lehrprofessionalität, Weinheim, 117-12
 
Hesse L. - Latzko B. (2017): Diagnostik für Lehrkräfte, Opladen
 
Horstkemper M. (2006): Fördern heißt diagnostizieren. Pädagogische Diagnostik als wichtige Voraussetzung für individuellen Lernerfolg, in: Diagnostizieren und Fördern, Friedrich Jahresheft XXIV/ 2006, 4-7
 
Heymann K. (2009): Lerncoaching, in: Pädagogik, H, 12/2009, 14-19 
 
Ingenkamp K. - Lissmann U. (2008): Lehrbuch der Pädagogischen Diagnostik, Weinheim 
 
Klippert H. (2000): Pädagogische Schulentwicklung, Weinheim
 
Klug J.- Bruder S. - Keller S.- Schmitz B. (2010): Hängen Diagnostische Kompetenz und Beratungskompetenz von Lehrkräften zusammen?, in: Psychologische Rundschau 63 (01)/2010, 3-10
 
Mörth M. - Söller I.(2005): Handbuch für die Berufs- und Laufbahnberatung, Göttingen 
 
Mutzeck W. (2007): Kooperative Beratung, in: Nestmann F. - Engel E. - Sickendiek U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung, Bd. 2: Ansätze, Methoden und Felder, Tübingen, 691-698
 
Nestmann F. - Engel F. - Sickendiek U. (Hrsg.) (2007): Das Handbuch der Beratung, Bd. 1: Disziplinen und Zugänge, Bd. 2: Ansätze, Methoden und Felder, Tübingen
 
Nolda S. (2008): Einführung in die Theorie der Erwachsenenbildung, Darmstadt   
 
Nußbeck S. (2014): Einführung in die Beratungspsychologie, München - Basel 
 
Palmowski W. (2001): Der Anstoß des Steines. Systemische Beratung im schulischen Kontext, Dortmund
 
Palmowski W.  (2014): Systemische Beratung, Stuttgart
 
Sander K - Ziebertz T. (2010): Personenzentrierte Beratung. Ein Arbeitsbuch für Ausbildung und Praxis, Weinheim   
 
Schnebel St. (2017): Professionell beraten, Weinheim - Basel
 
Schwarzer C. - Buchwald P. (2009): Beratung - Coaching - Supervision, in: Mertens G. - Böhm W. - Frost U. - Ladenthin V. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungswissenschaft 2, Schule, Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Paderborn, 1155-1168
 
Seufert S. (2013): Bildungsmanagement, Einführung für Studium und Praxis, Stuttgart
 
Terkessidis M. (2015): Nah der Flucht. Neue Ideen der Einwanderungsgesellschaft, Stuttgart 
 
Thiersch H. (2007): Sozialarbeit/ Sozialpädagogik und Beratung, in: Nestmann E . - Engel F. - Sickendiek U. (Hrsg.): Das Handbuch der Beratung, Bd. 1: Disziplinen und Zugänge, Tübingen, 115-124
 
Thomann G. (2003): Formen von Beratung. Versuch einer Begriffserklärung.in: Education Permanente 37, H. 1, 40-43
 
Wahl D. - Wölfing W. - Rapp G. - Heger D.(1991): Erwachsenenbildung konkret. Mehrphasiges Dozententraining, eine neue Form erwachsenendidaktischer Ausbildung von Referenten und Dozenten, Weinheim
 
Werning R. (2006): Lern- und Entwicklungsprozesse fördern. Pädagogische Beobachtungen im Alltag, in: Diagnostizieren und Fördern, Friedrich Jahresheft XXIV/ 2006, 11-15 
 
Zimmermann W. (2003): Gespräche führen - moderieren - beraten, Hohengehren 
 | Zum Autor   |  | 
 
APS - Lehrer/ Lehrämter für Volksschule, Hauptschule (D - GS - GW) und PL (D - SWZ - Bk) , ausgebildeter Schüler- und Schulentwicklungsberater (1975, 1999), Lehrerbildner am Pädagogischen Institut des Landes Tirol (1994-2003)
 
Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaften der Universität Wien/ Aus- und Weiterbildung/ Vorberufliche Bildung (1990-2011), Lehrbeauftragter am Sprachförderzentrum des Stadtschulrates Wien/ Interkulturelle Kommunikation (2012), Lehrbeauftragter am Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung/ Didaktik Politische Bildung (2016 - 2017) 
 
stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017 - 2019) 
 
Kursleiter an der VHS Zell/See - Saalfelden - Stadt Salzburg "Freude an Bildung" - Politische Bildung (2012 - 2019)
 
Absolvent des Instituts für Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), des 10. Universitätslehrganges für Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ MSc (2008), der Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Diplome (2010), des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012) und 4. Internen Lehrgang für Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2015 - 2016)   
 
 
 MAIL dichatschek (AT) kitz.net 
 
 
 
 
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