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Grundwissen Verkehrspolitik    

Aspekte einer Verkehrs- und Mobilitätsplanung im Kontext Regionaler Bildung in Politischer Bildung    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Verkehrspolitik   
Aspekte einer Verkehrs- und Mobilitätsplanung im Kontext Regionaler Bildung in Politischer Bildung   
Vorbemerkung   
TEIL 1 Grundlagen einer Verkehrspolitik   
1 Bedeutung der Verkehrspolitik   
1.1 Streitfelder   
1.2 Verkehr und Mobilität   
2 Anforderungen an Verkehrspolitik   
2.1 Entwicklungsdynamik   
2.2 Rahmenbedingungen   
2.3 Globalisierung   
2.4 Mobilitätsformen   
2.5 Raumnutzung   
2.6 Erweiterung von Netzen und Diensten   
2.7 Ausgestaltung von Mobilitätsangeboten   
3 Handlungsfelder   
3.1 Handlungskonzepte   
3.2 Verkehrssystemgestaltung   
4 Nachhaltige Mobilität   
4. 1 Themenbereiche   
4. 1.1 Personen- und Güterverkehr   
4.1.2 Nachhaltiger Mobilitätsverkehr   
4.2 Politischer Diskurs   
4.2.1 Felder Politischer Bildung   
4.2.2 Nachhaltiger Verkehr   
4.3 Umweltfreundlicher Alltagsverkehr   
4.4 Nachhaltiger Tourismus   
4.4.1 Reiseverkehr   
4.4.2 Alpenraum   
4.4.3 Plan T - Masterplan für österreichischen Tourismus   
4.4.4 Ökotourismus   
4.5 Verkehrspolitik einer zukunftsfähigen Mobilität   
4.5.1 Grundsätzliches   
4.5.2 Moderne Verkehrspolitik   
5 Aufgaben der Verkehrsplanung   
5.1 Handlungsebenen   
5.2 Entscheidungsprozess   
6 Aufgaben des Mobilitätsmanagements   
6.1 Koordinationsformen   
6.2 Maßnahmen   
7 Aufgaben des Verkehrsmanagements   
7.1 Begrifflichkeit   
7.2 Nutzung   
7.3 Rahmenbedingungen   
8 Zusammenfassung   
Literaturhinweise Teil 1   
Teil 2 Regionale Bildung im Kontext bildungspolitischer Akzente einer Erwachsenenpädagogik   
Einleitung   
1 Bildungsbegrifflichkeiten   
2 Bildungsprozesse   
3 Kompetenzbegriffe   
3.1 Kompetenztheoretische Begrifflichkeit   
3.2 Teilkompetenzen   
3.3 Kompetenzorientierte Impulse für eine Bildungsarbeit im ländlichen Raum   
4 Regionales Lernen   
4.1 Elemente eines Regionalen Lernens   
4.2 Umsetzung in die Praxis   
4.3 Bildungskonzeption Regionalen Lernens   
5 Ehrenamtlichkeit/ Freiwilligkeit in der Erwachsenenbildung   
5.1 Freiwilligenmanagement   
5.2 Anforderungen an Freiwillige   
5.3 Grenzen für Freiwillige   
5.4 Anerkennung und Chancen von Freiwilligkeit   
6 Bereiche innovativer Bildungsnutzung   
6.1 Lehrgang Politische Bildung   
6.2 Lehrgang Ökonomische Grundbildung   
6.3 Ehrenamtlichkeit   
6.4 Netzbasiertes Lernen - Blended Learning   
7 Reflexive Phase   
7.1 Regionales Lernen   
7.2 Literaturhinweis - Roman   
Literaturverzeichnis Teil 2   
Zum Autor   

Vorbemerkung    

Politische Bildung findet Interesse an einer Verkehrspolitik im Kontext Politischer Bildung/ Erziehung in den Zusammenhängen von wirtschaftlichen Austauschprozessen und der Teilnahme von Menschen an soziokulturellen Vermittlungsprozessen. Es bietet sich in diesem Zusammenhang als pädagogischer Vermittlungsprozess "Regionale Bildung" an.

Die Studie gliedert sich daher in Teil 1 als Basiswissen zur Verkehrspolitik und Teil 2 zur "Regionaler Bildung" als pädagogische Umsetzung.

Verkehrspolitik ist aktuell ein Erfordernis. Der Faktor der Umweltverträglichkeit ist wesentlich als Lebensgrundlage, womit der Idealfall der Trias Ökonomie - Ökologie - Soziales zur Konstante wird.

Aus Autorensicht findet die komplexe Thematik ihr Interesse an der Aktualität von Mobilitätsmaßnahmen in seiner Lebensumwelt (vgl. die Studien des VCÖ und der "Mobilitätspreis 2024" > https://vcoe.at/ > https://vcoe.at/mobilitaetspreis-2024 [20.4.2024]).

Die Basis bildet die Absolvierung des Universitätslehrganges Politische Bildung und Auseinandersetzung mit der Fachliteratur (vgl. das Fehlen der Thematik "Verkehr" als Verkehrspolitik in DACHS - GERLICH - GOTTWEIS - KRAMER - LAUBER - MÜLLER - TALOS 2006, der Verkehrserziehung in SANDER 2007).

Verkehrspolitik beinhaltet alle Maßnahmen des Staates, in Verbindung mit gemeinsamer Politik der Europäischen Union/ EU, die mit der Überwindung von räumlichen Entfernungen stehen und damit die verschiedenen Faktoren einer Lebensgrundlage erleichtern. Gegenstände der Verkehrspolitik sind der Personen-und Gütertransport, alle Dienstleistungen mit dem Austausch und der Übermittlung von Informationen und Nachrichten verbunden sind (vgl. > https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20994/verkehrspolitik/ [24.4.2024]). Ein funktionierendes Verkehrssystem mit einer Infrastruktur ist von wesentlicher gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.

IT -Hinweis

Gemeinsame Verkehrspolitik der Europäischen Union

https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/123/gemeinsame-verkehrspolitik-uberblick (24.4.2024)

TEIL 1 Grundlagen einer Verkehrspolitik    

1 Bedeutung der Verkehrspolitik    

Die Aktualität der Thematik zeigt sich in der Komplexität von Politik, Ökonomie, Ökologie, Planung, Technik und Alltagsbezogenheit (Soziales). Dies macht eine Verständigung über Verkehr - Mobilität - Verkehrsprobleme - Handlungserfordernisse schwierig (vgl. BECKMANN 2000, 2).

1.1 Streitfelder    

  • Streitfeld Politik
In der Tagespolitik ist "Verkehr" ein ständiger Faktor im politischen Diskurs mit Alltagsproblemen und Auswirkungen, Handlungsnotwendigkeiten, Finanzmittelbedarf und Planungsbedürfnissen. Die Komplexität ergibt mitunter Handlungsunfähigkeit und führt zu Blockaden.

  • Streitfeld Wirtschaft
Ökonomisch ist "Verkehr" für Entwicklungsmöglichkeiten Voraussetzung für die Breite wirtschaftlicher Möglichkeiten wie Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Versorgung.

  • Streitfeld Planung
Die Wechselwirkung zwischen Sozialentwicklung - Wirtschaftsentwicklung - Raumplanung und einer Verkehrsentwicklung erfordert den Bau und Betrieb von Verkehrsnetzen und neuen Verkehrsanlagen. Zu beachten sind eine nationale und internationale Verkehrsorganisation wie Transitrouten und Bahnverbindungen, Verkehrsrecht und Finanzierungslasten.

  • Streitfelder Technik - Ökologie
Es geht um technische Verbesserungen der Fahrzeuge und Fahrwege im Hinblick auf die Sicherheit - den Energieverbrauch und Emissionen wie Hybrid - Antrieb, Elektromotor und Brennzelle - informationsgestützte Lenkung (Wechselwegweisung, Routingsysteme) - Verbrauch von Bauflächen - Lärmeindämmung

  • Streitfelder Alltag - Störfaktoren
Unverzichtbar ist der Verkehr für die Lebensmöglichkeiten wie Arbeit, Bildung, Versorgung, Freizeit und soziale Kontakte - Störwirkungen wie Stau, Blockade, Lärm, Unfallgefahren und unregelmäßige Verbindungen führen zu Formen der Ablehnung

Im Weißbuch der Europäischen Union aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem“ (KOM(2011)0144) wurde eine Senkung der Emissionen in der Verkehrsbranche (ohne den internationalen Seeverkehr) für den Zeitraum von 2008 bis 2030 um 20 Prozent und bezogen auf den Zeitraum von 1990 bis 2050 um mindestens 60 Prozent empfohlen. Für den internationalen Seeverkehr wurde zudem empfohlen, die Emissionen bis 2050 um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 zu senken. Ferner wird darin gefordert, den Anteil nachhaltiger CO2-armer Kraftstoffe im Flugverkehr bis 2050 auf 40 Prozent zu erhöhen, und befürwortet, die Nutzung mit konventionellen Kraftstoffen betriebener Pkw im Stadtverkehr bis 2030 zu halbieren und bis 2050 vollständig auf solche Fahrzeuge zu verzichten.

1.2 Verkehr und Mobilität    

Häufig werden die Begriffe "Verkehr" und "Mobilität" synonym verwendet (vgl. BECKMANN 2000, 3).

  • Verkehr wird gerne mit Wahlfreiheit und Selbstbestimmung und Ortsunabhängigkeit verbunden. Störfaktoren beeinflussen negativ die positive Zusammenhänge.
  • Mobilität hat eine große Bedeutung für die Entwicklung von Individuen und sozialen Systemen. Ermöglicht werden neue Erfahrungen und Informationen. Physische Ortsveränderung ergibt gesellschaftliche Selbstdarstellung und Identitätsfindung, zunehmend virtuelle Ortsveränderung durch Kommunikationstechnologie fördert soziale, ökonomische, kulturell - bildungsfreundliche - wissenschaftliche Entwicklung durch Nutzung räumlich entfernte Ressourcen. Wesentlich sind die Nutzungsmöglichkeiten durch räumliche und funktionale Arbeitsteilung.
  • Mobilität und Verkehr und die Tagespolitik sind ein typisches Streitfeld mit häufigem Wechsel von Entwicklungen und Störfaktoren. Beispiele sind die Wertschöpfung der Wirtschaft, die Raumplanung für die Verkehrsnetze, die Technik mit den Verbesserungen der Fahrzeuge und Fahrwege, das Verkehrsverhalten und die Darstellung der Fahrzeugtypen. Störwirkungen im eigenen Lebensbereich fördern eine Ablehnung.
  • Verkehr ist der Ausdruck individueller Mobilität und öffnet Möglichkeiten für die Arbeit, Bildung, Versorgung, Freizeit und soziale Kontakte. Die positiven Bezeichnungen mit der Verbindung von Mobilität und Selbstbestimmung gehen häufig mit den Ressourcenbeanspruchungen, Unfallgefahren, Lärm und Schadgasimmissionen verloren. Ökonomie, Ökologie und Soziales sind in einen Einklang mit dem Erfordernis von Mobilität und Verkehr zu bringen. Ein politischer Diskurs darf dies nicht übersehen, ein Beispiel dafür ist die Transitproblematik im Alpenraum.
Physische Mobilität bildet sich in Verkehrsvorgängen. Kennzeichnend sind der Zeitpunkt, die Dauer und genutzten Verkehrsmittel und Verkehrswegewahl. Verkehrspolitisch spricht man von Verkehrsaufkommen und Verkehrsaufwand.

Im Folgenden wird für den Personenverkehr die Entstehung von Tätigkeiten in Handlungsfeldern im Wirtschaftsverkehr beispielhaft analysiert

  • Sozialverhältnisse bestimmen Anforderungen an Personen und Haushalte in ihren ausgeübten Tätigkeiten, die finanziellen Mittel für Tätigkeiten und einen Bedarf an Ortsveränderung und die Notwendigkeit einer Durchführung.
  • Zeitordnungen bestimmen die Rahmensetzungen der zeitlichen Organisationen von Tätigkeiten und Ortsveränderungen.
  • Sachzwänge bestimmen in Form von Nutzungsgelegenheiten und Verkehrsangeboten wie Verkehrsnetze, Verkehrsmittel und Betriebsregelungen, die Möglichkeiten der Wahl von Standorten einer Tätigkeit und Verkehrsmittel.
Eine Gestaltung von Verkehrssystemen hat an den Verkehrsursachen anzusetzen.

  • Dazu dürfen die Gestaltungsansätze der Verkehrsplanung und des Managements nicht nur die Verkehrsmittel und die technischen Anlagen mit ihrem Bau und Betrieb, die Regelungen und Organisation und Information mit Beratung berücksichtigen.
  • Es benötigt auch die Gestaltungsmöglichkeiten und Raumstrukturen, Zeitordnungen und Sozialverhältnisse.
2 Anforderungen an Verkehrspolitik    

Anzusprechen sind Entwicklungstendenzen mit der Benennung der Anforderungen an Verkehr in den letzten Jahren und voraussichtlich eine mittlere Zukunft durch Kennzeichnungen (vgl. BECKMANN 2000).

2.1 Entwicklungsdynamik    

Hohe Dynamik entwickelt sich im Luftverkehr, Straßengüterverkehr und motorisierten (individuellen) Personen.

2.2 Rahmenbedingungen    

Preispolitik und ordungspolitische Rahmenbedingungen zu einem wachsenden Verkehrsaufkommen, wie einer Liberalisierung der Verkehrsmärkte in Europa, bilden einen Beitrag.

2.3 Globalisierung    

Die Globalisierung und eine großräumige Arbeitsteilung der Wirtschaft ergeben Folgen des steigenden Güterverkehrs und ein Anwachsen des Straßengüterverkehrs.

2.4 Mobilitätsformen    

Die Zunahme der Mobilitätsformen durch die Änderungen von Altersstrukturen und Haushaltsformen, steigenden Wohlstand, Individualisierung der Lebensstile und Veränderung der Arbeitsformen erfordert Konsequenzen.

2.5 Raumnutzung    

Es geht um eine Entwicklung der Raumnutzungsmuster durch abnehmende Siedungsdichte, räumliche Entmischung, Entstehung von Großinfrastrukturen im Handel und der Freizeit an peripheren Standorten. Im Diskurs geht es um "verkehrsaufwanddämpfende Raumentwicklungskonzepte".

2.6 Erweiterung von Netzen und Diensten    

Notwendig sind zur Erweiterung und Differenzierung von Netzen und Diensten Angebote von Information und Kommunikation zum Ausgleich für zunehmenden Personenverkehr.

2.7 Ausgestaltung von Mobilitätsangeboten    

Es bedarf einer Förderung situationsgerechter Ausstattung von Mobilitätsangeboten wie Bedienungsformen im Öffentlichen Verkehr, Car - Sharing, Car - Pooling, Mitfahrergelegenheiten, Call a - Bike und Mobilitätsberatung.

3 Handlungsfelder    

3.1 Handlungskonzepte    

Handlungskonzepte und Maßnahmenerfordernisse zielen auf eine Beeinflussung des zeitlichen und räumlichen Verkehrsgeschehen wie ein Verkehrsaufkommen, Verkehrsmitteleinsatz und individuelles Fahrverhalten mit Verkehrsauswirkungen.

  • Kurzfristige Maßnahmen sind Verkehrssteuerung und Verkehrsinformation.
  • Mittelfristige Maßnahmen sind der laufende Verkehrsbetrieb, die Organisation und Kostenbelastung.
  • Langfristige Maßnahmen sind die Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur und Rahmenbedingungen für ein Verkehrssystem - Management wie Raumkonzepte, Zeitordnungen und Sozialverhältnisse .
3.2 Verkehrssystemgestaltung    

Verkehrssystemgestaltung bedarf eines integrierten und koordinierten Einsatzes von

  • Angeboten für Ortsveränderungen mit raumverträglichen und umweltverträglichen Verkehrsmitteln, einem Ausbau und Betriebsverbesserungen des Öffentlichen Verkehrs mit einer Verbessrung der Organisation,
  • ökonomischen und allgemein akzeptierten Anreize wie Komfort für die Nutzung von Verkehrsmitteln,
  • generellen oder zeitlichen Restriktionen für Verkehrsmittel mit unerwünschten Auswirkungen,
  • Informationen und Beratung über Verkehrsangebote, Nutzungsmöglichkeiten und Auswirkungen.
Angebote und Möglichkeiten einer "virtuellen Ortsveränderung" wie Tele - Working, Tele - Shopping und Tele - Banking sind vermehrt zu integrieren und auszuschöpfen.

Verschiedene Verkehrsmittel können benützt werden

  • intramodal bezogen auf einen Verkehrsträger wie Betriebsformen/ Betriebsmittel - Organisation und die Technik der Verkehrsmittel/ Verkehrsträger und
  • intermodal bezogen auf die Kooperationsformen wie Koppelung oder Arbeitsteilung, ergänzend oder ersetzend mit Verkehrsmitteln.
Die Maßnahmen können sich gegenseitig unterstützen, neutral sein und auch gegenseitig behindern.

Wesentlich in der Gestaltung der Verkehrssysteme sind die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit. Bei entsprechenden Angeboten und Organisationsbedingungen bedarf es einer Flexibilität im Einsatz von Verkehrsmitteln.

4 Nachhaltige Mobilität    

Im Folgenden wird im Kontext einer Politischen Bildung das Projekt "Nachhaltige Mobilität - Zukunftsfähigkeit der Erwachsenenbildung" zur Diskussion vorgestellt. Basis der Überlegungen und Umsetzung ist die Ausbildungs- und Berufsbiographie des Autors.

4. 1 Themenbereiche    

4. 1.1 Personen- und Güterverkehr    

Personenverkehr und Güterverkehr wachsen stetig in den Formen des Transitverkehrs und den urbanen Verkehrssystemen.

Mobilität und Erreichbarkeit sind Voraussetzungen für

  • gesellschaftliche Teilhabe,
  • wirtschaftlichen Austausch,
  • Beschäftigung und
  • Wohlstand.
Gleichzeitig erzeugt das derzeitige Verkehrssystem starke Umweltbelastungen. Die Verkehrsleistung hat sich in Österreich und den Nachbarregionen in den letzten Jahrzehnten massiv erhöht. Besonders neben dem Güterverkehr auch der Personenverkehr.

Auch wenn die Fahrzeuge sauberer und leiser geworden sind, verursacht der motorisierte Verkehr durch

  • Emissionen von Klimagasen,
  • Luftschadstoffen,
  • Lärm,
  • Flächeninanspruchnahme und
  • Ressourcenverbrauch negative Umweltwirkungen.
4.1.2 Nachhaltiger Mobilitätsverkehr    

Die Frage stellt sich, wie sich die Mobilität von Personen und Gütern erhalten und sichern lässt, ohne dass der Verkehr langfristig Menschen und Umwelt übermäßig belastet.

Damit ist eine nachhaltige Mobilität im Zentrum von Überlegungen. Die Europäische Kommission hat sich mit ihrer "Strategie für ein klimaneutrales Europa" das Ziel gesetzt, das europäische Mobilitätssystem bis 2050 zu dekarbonisieren, also treibhausgasneutral zu gestalten.

4.2 Politischer Diskurs    

4.2.1 Felder Politischer Bildung    

Die Thematik umfasst Felder einer Politischen Bildung.

Die politischen Beschlüsse müssen mit Maßnahmen umgesetzt werden, um die Ziele zu erreichen.

Eine Strategie im Bereich der Verkehrsleistung umfasst die vier Felder

  • Vermeidung von Verkehr,
  • Verlagerung auf umweltverträglichere Verkehrsträger wie Schiene oder Schiff,
  • Erhöhung der Energieeffizienz und
  • postfossile treibhausgasneutrale Kraftstoffe und Strom nutzen.
Um den Verkehr unter Nutzung alternativer Kraftstoffe und Antriebe effizient zu gestalten ist es notwendig, die Energienachfrage des Verkehrssektors zu verringern. Das Vermeiden und Verlagern von Verkehr ist daher wesentlich.

4.2.2 Nachhaltiger Verkehr    

Gerade die Vermeidung wird gerne missverstanden.

Ziel ist es dabei nicht, Verkehr zu verhindern,

  • vielmehr die Verkehrswege durch veränderte Siedlungsstrukturen und Produktionsorte bzw. Produktionsstrukturen zu verkürzen oder
  • die Auslastung von Fahrzeugen zu erhöhen.
  • Es geht um mehr Mobilität mit weniger Verkehr.
Nachhaltiger Verkehr braucht ein Bündel von Maßnahmen (intermodalen Verkehr), da Einzelmaßnahmen nicht die notwendige Wirkung entfalten können.

  • Das Fahrzeug und seine Antriebstechnik dürfen nicht allein im Zentrum stehen.
  • Erst mit einem integrierten Ansatz mit nicht-technischen Maßnahmen lassen sich Klimaschutzziele erreichen.
  • Nötig sind wirtschaftliche Anreize mit der Zielsetzung einer Verhaltensänderung und
  • eine Siedlungs- und Verkehrsplanung,
  • die Verkehrsvermeidung und umweltfreundliche Verkehrsträger.
4.3 Umweltfreundlicher Alltagsverkehr    

Förderung von Fahrrad und Fußverkehr - Radwege und Radschnellwege, Abstellplätze und Beschilderung - Platz für Fußverkehr und mehr Fußverkehrskonzepte

Bus und Bahn - Ausbau des Linienverkehrs und mehr Haltestellen - Direktverbindungen und Schnellverbindungen - Verbesserung der Servicequalität

Verkehrsvernetzungen - Carsharing durch bevorzugte Parkplätze - Kombinutzung verschiedener Verkehrsmittel - transparentes Tarifsystem

Privater PKW - Verkehr - Ausweitung der Parkbewirtschaftung - Regelgeschwindigkeit im Ortsverkehr und Autobahnen

4.4 Nachhaltiger Tourismus    

In Anlehnung an LUGER (2022, 254 - 297), bedarf es vielfältiger Wege zur Nachhaltigkeit im Tourismus. Anzusetzen ist bei der Art des Transports und dem Verkehr von und zu Urlaubsorten (vgl. REIN - STRADAS 2015).

4.4.1 Reiseverkehr    

Der Reiseverkehr innerhalb Österreich und der von den Nachbarländern nach Österreich in die Urlaubsorte erfolgt bis zu 80 Prozent mit dem Auto (vgl. Internethinweis zu Folgerungen des Klimawandels > https://ccca.ac.at/wissenstransfer/apcc/broschuere-der-oesterreichische-tourismus-im-klimawandel, 23.6.2022).

Der individuelle PKW - Verkehr ist der Auslöser des "Overtourism". Es geht um die Überschreitung der Tragfähigkeit einer Destination, des Zuviel in Innenstädten, historischen Stätten und Ausflugs- und Naherholungsgebieten.

4.4.2 Alpenraum    

Der Alpenraum ist ebenfalls als sensibler, Natur-, Lebens- und Tourismusraum von hoher Automobilität gekennzeichnet.

  • Von zentraler Bedeutung ist die Bereitstellung umweltfreundlicher Verkehrsmittel für eine klimaschonende Regionalpolitik.
  • Ein Verkehrsverbund von Schiene (Bahn) und Straße (Bus) erleichtert einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Erwünscht sind ein guter Gepäckservice, Shuttledienste und multimodale Angebote.
  • Lokalbahnen in ihrer Bedeutung mit den entsprechenden Anschlüssen sind nicht zu unterschätzen.
  • Beispiele wie eine Reiseplattform der Tourismusregion Villach - Faaker See hat der VCÖ prämiert, digitale Reisekarten erleichtern die Reisegewohnheiten (vgl. LUGER 2022, 256). Man beachte auch die Notwendigkeit einer Beratung, Unterstützung und ggf. Begleitung (vgl. die Bedeutung beruflicher Fortbildung).
International von Bedeutung ist die "Green Deal" der Europäischen Union als ein Gesetz, Europa bis 2050 emissionsfrei zu machen. Als Zwischenziel bis 2030 sind 55 Prozent aller Treibhausgase einzusparen.

Für den Tourismus ist herausfordernd wie in allen Wirtschaftsbereichen

  • Einsparungen im Energiesektor,
  • Umstellung der Heizungsprozesse und
  • thermische Isolierung der Beherbergungsbetriebe vorzunehmen.
An Visionen und Maßnahmen wurden in Österreich Forderungen des Nachhaltigkeitsdiskurses in Dokumenten und als Zielsetzungen und Rahmenbedingungen für den Tourismus das 5. Aktionsprogramm der EU oder die Protokolle der Alpenschutzkonvention zu der Umweltentwicklung aufgenommen.

Internethinweis

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010876 (20.6.2022)

Bereits 1995 wurden die Prinzipien und Ziele einer nahhaltigen Tourismus- und Freizeitwirtschaft festgelegt, eine Umsetzung nicht nur in Österreich hinkt erheblich nach (vgl. LUGER 2022, 259).

Die Entwicklung zum Schutz des Alpenraumes als Lebens- und Kulturraum liegt im gesamtgesellschaftlichen und öffentlichen Interesse, einem Erwerbszweig mit touristischer Infrastruktur, einer Verkehrspolitik und Raumplanung bzw. Raumordnung (vgl. DOLLINGER 2021).

Nachhaltige Entwicklung im alpinen mitteleuropäischen Kulturraum beachtet die Faktoren (vgl. LUGER 2022, 261-262)

  • Raumplanung,
  • Verkehr,
  • Land- und Forstwirtschaft,
  • Umwelt- und Naturschutz und
  • Wasser- und Energieversorgung.
4.4.3 Plan T - Masterplan für österreichischen Tourismus    

Der Masterplan 2019 trägt den Titel "Auf dem Weg zur nachhaltigen Tourismusdestination" (vgl. zur Kritik LUGER 2022, 262 - 268).

Im Folgenden wird stichwortartig das Leitmotiv Nachhaltigkeit benannt.

  • Nachhaltigkeit als globale Verantwortung und Beitrag zur Umsetzung der Ziele der UNO
  • Intakte Natur - Sicherung der Lebensgrundlagen
  • Tourismus als Einklang von Mensch und Natur -Ressourceneffizienz
  • Ausbau nachhaltiger Mobilitäts- und Verkehrslösungen
  • Tourismus neu denken - Kooperationskultur - Nutzung digitaler Potenziale
  • Mitarbeiterproblematik - Attraktivität touristischer Arbeit
  • Marketing - Management
Internethinweise

Plan T > https://info.bmlrt.gv.at/themen/tourismus/masterplan-tourismus-plan-t.html (25.6.2022)

Arbeitskräftemangel > https://orf.at/stories/3268573/ (25.6.2022)

4.4.4 Ökotourismus    

Eine Vision sollte letztlich mit einem Ausspruch von Konfuzius angesprochen werden "Wenn du in ein anderes Land gehst, solltest du wissen, was dort verboten ist" (vgl. LUGER 2022, 271, 272-285).

  • Nicht zerstören, was gesucht wird, wenn es gefunden wird.
  • Entzerrende Maßnahmen in Touristenghettos - Anpassung der Infrastruktur und Verbesserung der Mobilitätsstruktur.
  • Steuernde Maßnahmen zur Verlagerung der Besucherströme - Kooperation von Kultureinrichtungen und Begegnungsprogrammen/ Destinationsmanagement.
  • Tourismus- und Freizeitwirtschaft - Handlungsfeld der Regionalpolitik - nachhaltige Tourismusdienstleistung
  • Qualitätsstandards für naturnahen Tourismus - regionaler Bezug - Vermeidung von Schäden und Nutzung der natürlichen Ressourcen
4.5 Verkehrspolitik einer zukunftsfähigen Mobilität    

4.5.1 Grundsätzliches    

Die Faktoren Wirtschaft, Umwelt und Verkehr ergeben die Herausforderung, wie der Staat als verantwortliche Institution gesamtgesellschaftlicher Interesse das Geflecht von Wirkungen für zukünftige Generationen gestalten kann (vgl. SCHWEDES - RAMMERT 2021, 312-319).

Eine zukünftige Mobilität ist zu gewährleisten, ohne auf die Kosten von Mensch und Natur zu gehen. Damit sind die Planungswissenschaft und Politikwissenschaft herausgefordert. Pädagogisch ist die Didaktik der Politischen Bildung und eine Lernkultur der Weiterbildung in der Verantwortung (vgl. DICHATSCHEK 2017a, 2018).

Die Planungswissenschaft eröffnet eine neue Dimension, anders als die klassische Verkehrsplanung. Die Gestaltung der Mobilität erfordert eine Anpassung an die sozialen und ökologischen Ansprüche.

Verkehrspolitik mit dem Bezug zur Mobilität und einer Gestaltung ist im politischen Raum angesiedelt.

Eine Betrachtung der Politikwissenschaft offenbart als Herausforderung Ansatzpunkte für die Gestaltung bzw. Umsetzung.

Grundlage in einer Demokratie ist eine regulative Politik sozialer und ökologischer Interessenslagen unter Einbeziehung partizipativer Elemente. Der Staat ist in der Verantwortung, die angeführten Abhängigkeiten des Verkehrssystems vom Wirtschaftssystem aufzulösen.

Politischen Entscheidungsträgern stellt sich die komplexe Aufgabe, verkehrsbezogene Maßnahmen als Entscheidung zwischen Zukunftsgestaltung und demokratischer Selbstbestimmung in Verbindung mit notwendiger Mobilität zu legitimieren.

Erforderlich ist ein Verständnis von Ursache und Wirkung, will man zukunftsfähige Mobilität erreichen.

Wesentlich ist die Unterscheidung von Mobilität und Verkehr. Erst dann sind Information, Vorgangsweise, Maßnahmen und Ziele zu definieren möglich.

Verkehrssysteme als Personenverkehr bzw. Güterverkehr sind in ihren Funktionen in Struktur, Verkehrsprozess und Mensch zu gliedern (vgl. SCHWEDES - RAMMERT 2021, 313-314).

  • Struktur als räumliches Element und Verbindung zu Verkehrsbewegungen (man denke an Trassen, Flughäfen und Wasserläufe) > Infrastruktur
  • Verkehrsprozess als zeitliche Ortsveränderung in einer Verkehrsbewegung > Verkehr und
  • Mensch als Handelnder in Zeit, Raum und Bewegungsart in Mobilitätsverhalten, Routenwahl und Verkehrsmittelwahl > Mobilität.
4.5.2 Moderne Verkehrspolitik    

Eine Verkehrspolitik gibt den normativen Rahmen vor. Dieser umfasst räumliche, umweltbezogene, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ansprüche (vgl. SCHWEDES 2018, 3-24).

Das Leitbild einer wirtschaftlichen Entwicklung hat lange Zeit dominiert. Inzwischen erhält die soziale und ökologische Nachhaltigkeit in Verbindung mit einer zeitgemäßen Verkehrspolitik Bedeutung.

Die Mobilität eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten, den Verkehr mit seinen Effekten vor seiner Entstehung zu beeinflussen. Der Paradigmenwechsel verändert die politische Gestaltung des Verkehrssektors.

Für die Sicherung eines gesamtgesellschaftlichen Mehrwertes gestaltend individuell und öffentlich einzugreifen ergeben sich beispielhafte Instrumente wie Steuern, Subventionen, Gesetze und vermehrt Information und Aufklärung.

Nicht zu übersehen sind Netzwerke mit Projekten, regionale Bildungsmaßnahmen und folgerichtig nationale und internationale Einrichtungen zur Umsetzung.

In diesem Zuge kann/ soll staatlicher Eingriff für Bedürfnisstrukturen besonders im Verkehrssektor sinnvoll sein (vgl. DÖHLER 2006, 208-227). Bei privaten Verkehrssystemen stehen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund und ein mobilitätsbezogener Mehrwert allenfalls als Randprodukt.

Dies entspricht auch der in der Bundesverfassung und völkerrechtlich abgesicherten Daseinsvorsorge in supranationalen Verträgen (vgl. SCHWEDES - RAMMERT 2021, 316).

5 Aufgaben der Verkehrsplanung    

5.1 Handlungsebenen    

Dieser Aufgabenbereich betrifft alle Ebenen der Europäischen Union, des Bundes, der Bundesländer, der Bezirke und Gemeinden.

  • Er dient der Vorbereitung von Entscheidungen über zu planende Handlungskonzepte, ihre Notwendigkeit und Finanzausstattung. Leitend sind die Ziele einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung und Raumplanung.
  • Teilnahmebedürfnisse der Menschen und die Erfordernisse der Wirtschaftsobjekte, etwa Transport und Mobilität, werden als Konzepte von Verkehrsplanung erstellt.
  • Die Anforderungen eines sparsamen Einsatzes ökonomischer und ökologischer Ressourcen mit einer Vermeidung von Belastungen der Umwelt sind sicherzustellen (vgl. BECKMANN 2000).
5.2 Entscheidungsprozess    

Dieser Prozess der gesamtgesellschaftlichen Klärung von Problemfeldern, Zielen, Handlungskonzepten und Transformationen ist als öffentlicher Prozess der Vorbereitung und Entscheidungen zu gestalten.

Eine frühzeitige Information und Beteiligung von Trägern öffentlicher Belange, Interessensgruppen und Bürgern erleichtert die Entscheidungen und Umsetzung (vgl. die Bedeutung partizipativer Modelle in der Politischen Bildung, DICHATSCHEK 2017).

Der Prozess ist so zu gestalten, dass

  • die Problemanalyse,
  • Maßnahmenkonzeption und fachliche Bewertung,
  • politische Umsetzung und
  • eine Wirkungskontrolle/ Evaluation einen hohen Erreichungsgrad leisten.
6 Aufgaben des Mobilitätsmanagements    

Eine Koppelung von Wegen ("Wegeketten") und auch der individuellen Koppelung von Wegen ("Mitnahme") führen zu Veränderungen von Tätigkeiten und den notwendigen Wegen zwischen Mitgliedern eines Haushalts und/ oder eines Unternehmens (vgl. BECKMANN 2000, 13-16).

6.1 Koordinationsformen    

Zur Verbesserung der Qualität und Verringerung von Umweltbelastungen und Ressourcenbeanspruchungen können

  • intramodale Koordinationen und Kooperationen eingesetzt werden. Dazu gehören Koppelungen von Einzelfahrten durch Fahrgemeinschaften ("car -pooling") oder City -Logistik, zeitteilige Nutzung von Verkehrsmitteln mit Mietfahrzeugen oder "car -sharing", differenzierter Einsatz von Transporteinheiten mit unterschiedlichen Kapazitäten wie Personennahverkehr mit Anruf - Sammeltaxis, Bürgerbussen, Quartierbussen, Linienbussen und Straßenbahnen bzw. Stadtbahnen.
  • intermodale Kooperationen und Koppelungen eingesetzt werden. Verschiedenartige Verkehrsmittel werden benützt, daher bedarf es eines Umsteigens oder Umladens mit entsprechenden Anlagen wie Parkplätze, Fahrradabstellanlagen, Park - and - Ride - Anlagen, Haltestellen, Bahnhöfe, Häfen, Flughäfen, und Anlagen für kombinierte Ladevorgänge/ "Kombinierter Ladeverkehr".
Solche Kooperationsformen verlangen bestimmte Gegebenheiten bei Bauten, Betrieben, Institutionen, Personal und Informationen.

  • Verkehrsmittelwechsel - kurze Wege, Umsteigemöglichkeiten
  • Betriebsregelungen - Anschlussmöglichkeiten, Taktverkehr
  • Organisationsstrukturen - Verantwortlichkeiten
  • Finanzanreize - Gebühren bei Parkanlagen, Aktionen
  • Mobilitätsberatung - Consulting - Fahrmöglichkeiten, Transportarten
  • Ausbildung und Schulung - Mobilitätserziehung
  • Serviceangebote - Mitfahrorganisation, Lieferservice für Waren und Gepäck
  • Information - Printmedien, Informationstechnologie
6.2 Maßnahmen    

Maßnahmen eines Mobilitätsmanagments ergeben sich auf der öffentlichen und betrieblichen Ebene.

  • Die öffentliche Ebene umfasst ein Informations- und Dienstleistungsangebot, in Anspruch zu nehmen mit Telefon/ Handy, Fax und Internet. Zielgruppen sind einzelne Öffentliche Dienste, Pendler, Schüler, Senioren und Bewohner einer Region/ eines Stadtteils.
  • Die betriebliche Ebene umfasst die Kooperation mit Geschäfts- bzw. Betriebsleitungen, Arbeitnehmern und Verkehrsbetrieben. Mobilitätspläne sind hilfreich für die Abwicklung im Personen- und Güterverkehr.
Management und Beratung im Bereich einer Mobilitätsgestaltung sind wesentliche Faktoren des Verkehrsmanagements. Sie basieren hauptsächlich auf den Handlungsfeldern (vgl. RWTH Aachen 2000, 15)

  • Information
  • Kommunikation
  • Organisation
  • Koordination und
  • Marketing.
7 Aufgaben des Verkehrsmanagements    

Die Bereiche der Verkehrsmittel sind durch ihre Systeme sehr verschieden wie

  • Zufußgehen, Radfahren, Autofahren, Öffentlicher Nahverkehr und Fernverkehr, Schiffsverkehr und Flugverkehr.
  • Die Ortsveränderungen von Personen, Gütern und Nachrichten benötigen auch Koppelungen der verschiedenen Verkehrsmittel.
7.1 Begrifflichkeit    

Mitte der achtziger Jahre wurde der Begriff geprägt und bedeutete die Beeinflussung von Angebot und Nachfrage im Verkehrsbereich durch Management - Maßnahmen. Aspekte des -"Trip/ Transportation Demand Management" aus den USA wurden aufgenommen (vgl. FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN-und VERKEHRSWESEN 2000).

Unter Verkehrs(system)management sind ganzheitliche und situationsspezifische Handlungskonzepte zu verstehen. Der koordinierte Einsatz beruht auf baulichen, betrieblichen, rechtlichen, organisatorischen, tariflichen und informatorischen Maßnahmen.

  • Es werden alle Verkehrsträger und Verkehrsmittel berücksichtigt,
  • ebenso auch nicht direkte Verkehrsmaßnahmen wie Siedlungsstruktur, Standortmerkmale, Raum - Zeitorganisation mit Verkehrsinformation und Beratung sowie Steuerpolitik.
  • Maßnahmen können zu Veränderungen beim Fahrverhalten, Routenwahl, Verkehrsmittelwahl, Wegzielen, Zeitpunkten, Nutzungskosten und Betriebsmitteln führen.
7.2 Nutzung    

Die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Parkplatz, Haltestelle und Umsteigen ist oft mit Fußwegen gekoppelt. Die Bevorzugung einzelner Verkehrsmittel erfolgt nach Kriterien wie Kosten, Zeitaufwand, Sicherheit und Komfort. Die Zulassung in Teilräumen zu bestimmten Zeiten wird zumeist von Umwelteinwirkungen, Flächengegebenheiten und Ressourcenansprüchen bestimmt.

Verkehrsnetze bestimmen die Erreichbarkeit und Attraktivität von Standorten. Sie sichern die Verbindungen zwischen Ballungsräumen und Zentren. Sie bilden Korridore und verbinden andere Netzelemente wie Straßen und Schienenstrecken. Sie dienen einer Entlastung anderer Netzteile. In Europa sind etwa die "Transeuropäischen Netze (TEN)" im Verkehr, der Telekommunikation und Energieversorgung wichtige Elemente der europäischen Integration. Die Aufgaben der TEN zeigen die übergreifenden Leitbilder europäischer Raumentwicklung.

Diese Leitbilder des "Europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK) 1999" beziehen sich auf eine Förderung und Erhaltung des ökonomischen und sozialen Zusammenhalts, der Lebensgrundlagen und des kulturellen Erbes. Die Sicherung einer Wettbewerbsfähigkeit spielt ein wesentliche Rolle.

7.3 Rahmenbedingungen    

Verkehrssysteme haben zunehmend knappe finanzielle Ressourcen für den Bau und Betrieb der Verkehrsanlagen und die Anforderungen an den Umweltschutz. Dies kann räumliche, zeitliche und modale Aspekte einer Verlagerung, Koppelung und Koordination von Wegen und Tätigkeiten ergeben.

Mit einem Verkehrsmanagementwerden zumeist eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, Verringerung der Belastungen für Mensch und Umwelt mit Eingriffen in die Landschaft und Städteplanung verfolgt. Erreicht werden soll eine Effizienz des Gesamtsystems der Wirtschaftlichkeit der Betreiber (Ertragssteigerung und höhere Verfügbarkeit).

8 Zusammenfassung    

Verkehr ist einer der wesentlichen Gestaltungsbereiche im Kontext der Entwicklung der Sozial-, Wirtschafts- und Umweltsysteme.

Die Gestaltungsaufgabe besteht aus der Anforderung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz, auch einer sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Nachhaltigkeit.

Die Nachhaltigkeitsforderung besteht im Gegensatz zur realen Verkehrsentwicklung auf europäischer Ebene und die Ebenen des Bundes, der Bundesländer und Regionen. Es gibt einen Handlungsbedarf, der nur durch koordinierte Aktivitäten von baulichen, betrieblichen, rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und informationstechnische Maßnahmen eingelöst werden kann.

Zukünftig erhalten Maßnahmen des Verkehrsmanagement, Mobilitätsmanagement und der Mobilitätsberatung eine zunehmende Bedeutung.

Literaturhinweise Teil 1    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/ oder direkt zitiert werden.

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Teil 2 Regionale Bildung im Kontext bildungspolitischer Akzente einer Erwachsenenpädagogik    

Einleitung    

Räumliche Zusammenhänge spielen in der Regel in der Erwachsenenpädagogik und Weiterbildung eine unbedeutende Rolle. Allerdings ist eine räumlich - differenzierte Sichtweise wesentlich, gilt es doch komplexe und mitunter widersprüchliche Aspekte zu beachten.

So wie die Gesellschaft ländliche Räume wahrnimmt, so wird auch das Bild von einer Lern- und Wissensvermittlung transportiert.

  • Ländliche Räume werden mit Rückständigkeit und geringer Bildung bzw. Ausbildung verbunden.
  • Hinzu kommt eine Abwanderung, in unserem Fall durch die Wahl von Ausbildungsstätten. In der Folge entsteht ein "Brain drain" und damit für die Lebens-und berufliche Laufbahn ungünstige Zukunftschancen.
Gegensätzlich werden Ursprünge von Bildung in der Regionalität gesehen.

  • Kleinschulen werden als Vermittlungsorte von sozialer Kompetenz wahrgenommen, ökologisches Lernen findet im ländlichen Raum statt.
  • Wertevermittlung verläuft in scheinbarer Homogenität und Harmonie, Überschaubarkeit und Individualität wird als gegeben bezeichnet.
  • Persönliche Kommunikation kann in kleinen Räumlichkeiten leichter stattfinden.
Formen der Bildungsvermittlung sind zu beachten, insbesondere auf Grund der vorherrschenden Infrastrukturen durch die Erwachsenenpädagogik mit ihren Institutionen (vgl. NOLDA 2008, 91).

Nicht - staatliche Bildungsträger verstehen sich als Institutionen im quartären Bildungsbereich, die organisatorisch nicht dem Staat unterstehen, von ihm aber gefördert werden.

  • Formal findet Lernen in Bildungs- bzw. Ausbildungseinrichtungen statt, wird nach Lernzielen und Lernzeiten strukturiert und führt zu einem anerkannten Zeugnis/ Zertifikat.
  • Non-formale Bildung bedeutet ein Lernen außerhalb allgemeiner und beruflicher Bildung, das zu keinem formalen Bildungsabschluss führt. In der Verantwortung stehen zivilgesellschaftliche Gruppen, Vereine und Organisationen mit Freiwilligkeitscharakter.
  • Informell findet Bildung durch Personen bzw. Institutionen statt, die nicht als Bildungsträger sich bezeichnen, geringer bewertet werden und wo Bildungsvermittlung vermischt mit anderen Aktivitäten entsteht(vgl. etwa Sportvereine, Familie, Arbeitsplatz und Freizeitangebote).
Der Beitrag hat als Konzeption die regionale Bildung im Selbstverständnis von Erwachsenen- bzw. Weiterbildung. Bildung wird hier als Lern- und Vermittlungsprozess gesehen, geprägt von einer Vielzahl von Akteuren. Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner verstehen sich in ihrer Unterschiedlichkeit als Träger einer Bildung (Erwachsenenpädagogik) nach Abschluss der Erstausbildung in Schule und Beruf.

Ihre Professionalität ist durch ihr Berufswissen und vermehrte Anstrengungen zur Kompetenzerweiterung gegeben (vgl. die Bemühungen des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung mit Lehrangeboten, der Weiterbildungsakademie Österreich im Erfassen von Kompetenzen und Weiterbildungsangeboten sowie Universitätslehrgängen und Vollzeitstudiengängen an Universitäten).

Voraussetzungen für die Konstruktion einer Bildungslandschaft sind potentielle Akteure, institutionelle Träger bzw. Vereine, Kooperationsmöglichkeiten und notwendigerweise ein Milieu, das bildungsfreundlich und innovativ ist sowie ein klares Aufgabengebiet.

Das Modell "Regionales Lernen" umfasst regionale Identität, Gestaltungskompetenz und Partizipation (Mitbestimmung und Mitverantwortung).

  • Dies bedarf erwachsenenpädagogischer Impulse. Lernprozesse im ländlichen Bereich sind in der Regel generationsübergreifend, auch von Jung zu Alt.
  • Dies betrifft auch den Zusammenhalt von sozialen Gruppen wie verschiedene Bildungsschichten, Wohndauer, Einkommenssituationen, Ansehen und Migrationshintergrund.
Bildungsträger vermitteln in ihrem Rollenverständnis Wissen und Können zur Gestaltung lokaler und regionaler kultureller, sozialer, ökonomischer und ökologischer sowie wertorientierender Ansätze.


Fragestellungen für ein solches Konzept sind

  • die Entstehung und Strukturierung einer regionalen Bildungslandschaft,
  • die Träger non-formaler und informeller Lernformen in ihrem Selbstverständnis,
  • die Präsentation einzelner Projekte bzw. Vorhaben und
  • die Bewusstmachung von Erfolgen bzw. Defiziten.
  • Herausforderungen müssen klar bezeichnet werden.

Ausgangspunkt der Überlegungen des Autors sind

  • die Absolvierung der Universitätslehrgänge Politische Bildung und Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg bzw. Klagenfurt,
  • die Absolvierung der Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien,
  • die Praxis im Bildungsmanagement und in Lehre und Gruppenführung in erwachsenenpädagogischen Institutionen sowie
  • die Arbeit in Netzwerken bzw. Publikation von Beiträgen.
  • Von besonderem Interesse sind Tendenzen einer verstärkten Binnenwanderung aus urbanen Zentren in das Umfeld und damit soziale Veränderungen > "Die Pandemie und der Speckgürtel" > https://orf.at/stories/3226288/ (7.9.21)
1 Bildungsbegrifflichkeiten    

Der Begriff "Bildung" wird in deutschen Sprachraum mit der 1792 erschienenen Definition durch Wilhelm von HUMBOLDT verbunden.

Humanität, Inhalte, Bildungsprozesse, Bildungssystem und (gebildetes) Gemeinwesen lassen sich als Bezugspunkte für eine formale und informale Bildung ableiten. "Allerdings scheinen dieses Bildungsverständnis und der daraus abgeleitete Bildungskanon in Zeiten einer pluralisierten Gesellschaft nicht nur unzeitgemäß, sondern auch bedroht" (POLLAK 2014, 9).

Individualisierung, Milieubezogenheit, Freiheit und Mediennutzung benötigen einen Bildungsbegriff mit weniger Inhalt(en), dafür in einer demokratisch-pluralistischen Gesellschaft notwendigem garantiertem Umgang mit anzubietender und umsetzbarer Bildung im Kontext mit Kompetenzen. Bildungsanstrengungen - verstanden als Aus-, Fort- und Weiterbildung - verlangen umsetzbare Angebote.


Regionale Bildung bzw. regionales Lernen hat mit kompetenzbasierter Bildung eine besondere Bedeutung. Territoriale Verortung und soziale Konstruktionen des Raumes bedeuten Bildungsmaßnahmen an Ort und Stelle mit Einbindungsmöglichkeiten der Akteure und Institutionen.

Sichere Ausformulierungen einer Bildungstheorie für eine Gesellschaft in einer kulturell vielfältigen Welt stehen nicht zur Verfügung. Das Humboldtsche Bildungsideal eines vollkommenen Individuums wurde durch politische, ökonomische und kulturelle Veränderungen und Wandlungsprozesse - bedingt durch die Industriegesellschaft seit dem 19. Jahrhundert und eine deutliche Politisierung bzw. Pluralisierung, Technisierung, Digitalisierung und in der Folge Globalisierung und Interkulturalität im 20. und 21. Jahrhundert - überholt (vgl. BECK 1997, 15-122; vgl. ergänzend die IT-Autorenbeiträge? http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Globales Lernen, Interkulturelle Kompetenz).

Daher gibt es keinen gesamtgesellschaftlichen Konsens für die Begrifflichkeit "Bildung". Kennzeichnend sind Partikulargesellschaften, wie sie POLLAK (2014, 14) formelhaft für die gegenwärtige Gesellschaft vorstellt.

Mediengesellschaft > Risikogesellschaft

Googlegesellschaft > Erlebnisgesellschaft

Erwerbsgesellschaft > Fast - Food -Gesellschaft

Cyber Society > Netzwerkgesellschaft/ Beratende Gesellschaft

Stadtgesellschaft > Normalisierungsgesellschaft

Gegenwartsgesellschaft > Multioptionsgesellschaft

Spaßgesellschaft > Konsumgesellschaft

Deformierte Gesellschaft > Multieth(n)ische Gesellschaft

Wissensgesellschaft > Weltgesellschaft

Einwanderungsgesellschaft > Bürgergesellschaft

Zukunftsfähige Überlebensgesellschaft > Zivilgesellschaft

Fragestellungen ergeben sich daraus, wenn man die Beschreibungen empirisch als zutreffend ansehen kann,

  • wie welcher und ob ein Bildungswert der Partikulargesellschaften wirkt,
  • welche Bildungsgüter vorzufinden sind, wie viel Wissen, Können und Fähigkeiten der Einzelne besitzen soll und
  • welcher Bildungskanon in der Lage wäre, schulisch bzw. außerschulisch und beruflich Ausbildungsprozesse abzudecken.
Bezieht man Bildung auf das gegenwärtige Menschenbild, also auf Leitbilder wie politische Rechte und Pflichten, Ökonomie, Ökologie, Beruf, Freizeit, Kultur, Identität, Medien, Religion und Wertvorstellungen, Familie, Gender, Gesundheit, Schule und Erziehung sowie Interkulturalität, erkennt man den Wandel, der in der Bildungslandschaft mit Politischer Bildung mit den Themen Interkulturelle Kompetenz, Wertnormierungen, Religionskunde/ Ökumene, Gender, Ökologie, Medien und Ökonomische Grundbildung bzw. Globalem Lernen umschrieben wird (vgl. ALTHAMMER - ANDERSEN - DETJEN - KRUBER 2007; SANDER 2014).

2 Bildungsprozesse    

Die angesprochenen Bildungsgrade variieren von Bildungsschicht zu Bildungsschicht.

Traditionelle Werte wie Familienbindung, Freundschaft, Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Sicherheit im engeren und weiteren Sinn werden in allen Milieus und von Heranwachsenden bzw. jungen Erwachsenen geteilt (vgl. CALMBACH - THOMAS - BORCHHARD - FLAIG 2011). Zudem werden in pluralistischen Gesellschaften individualistische und/ oder hedonistische Entfaltungsmöglichkeiten und Selbstgestaltung ergänzend bzw. relativierend umgesetzt.

Der plurale Wertemix im Kontext mit der westlichen Multioptionsgesellschaft bildet ein "Leben im Plural", bedeutsam für Heranwachsende und junge Erwachsene (vgl. VOGELGESANG - MINATS 2010, 37). In der Folge kommt es zu verfügbaren Rollen und Lebensplänen (vgl. die Patchwork-Situationen? in/ mit Partnerschaften und Berufsleben). Interkulturell-situatives Verhalten kann (muss aber keineswegs) gesellschaftliche Widersprüchlichkeiten bilden, in dem jedenfalls das eigene Kulturverständnis mit dem "Anderen" verglichen wird bzw. angeglichen wird.

Diese Situation erzwingt eine Konzeption von Bildung mit den Bezugspunkten "Gesellschaft" und "Individuum". Pluralität muss gelehrt und praktiziert werden. Gesellschaft und Individuum müssen befähigt werden, mit Pluralität, Vielfalt/ Diversität in allen Gesellschaftsbereichen, demnach auch im Bildungsbereich, umzugehen. Neben Wissen und Empathie benötigt es Handlungswissen, auf das in der Folge einzugehen ist (vgl. Pkt. 4).

Für Regionales Lernen erscheint dieser Bildungsbereich deshalb wesentlich zu sein, weil entsprechende Dimensionen im politischen, ökonomischen, sozialen und kulturell-religiösen Leben sowie im Alltag vorhanden sind und man mit ihnen sinnvoll und bereichernd umgehen kann.

Der Bildungsbegriff besitzt damit eine Wechselwirkung zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft (vgl. ZIRFAS 2011, 13).

3 Kompetenzbegriffe    

In der Folge sollen zentrale Kompetenzbegriffe angesprochen werden, die zu einem mündigen Umgang mit Ideen, Visionen, Entwürfen und pluralen Bildern im Kontext regionalen Lernens befähigen. "Diese Bildungsprozesse zielen auf eine mündige Teilhabe an Gesellschaft, finden in formellen wie in informellen Lernorten statt und reichen über die gesamte Lebensspanne: So plural wie Welt, Gesellschaft und Individuum sich zeigen, so plural muss darauf bezogene Bildung sein" (POLLAK 2014, 19).

3.1 Kompetenztheoretische Begrifflichkeit    

Kompetenzen definieren sich als in lebensbegleitenden Lernprozessen dauerhaft, aber veränderbar erworbene kognitive, emotionale, affektive, volitionale, psychomotorische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen, die zu subjektiver und objektiver Bewertung sachlich und situativ auf ambivalente Anforderungen im Umgang mit Pluralität, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit in der Gestaltung der Biographie mündig agieren lassen (vgl. POLLAK 2014, 20).

Der angesprochene Wandel von Biographien und damit von Bildungsprozessen bringt die Notwendigkeit von Lern- und Qualifikationskompetenzen mit sich, die sich an zukünftig vermehrten Orientierungsmöglichkeiten für die Arbeits- und Berufswelt zeigt. Mit dem Begriff "Vorberufliche Bildung" wird diese Orientierung über berufliche Bildung und die Arbeits- und Berufswelt in der Berufspädagogik beschrieben und mit Berufswahlkompetenz bezeichnet.

  • Planbare Laufbahnkonzepte mit den Stationen schulische Bildung, berufliche Erstausbildung, Eintritt in das Erwerbsleben, Berufsausübung und Austritt werden schwieriger. Berufslaufbahnen haben sich teilweise in Richtung prekäre und diskontinuierliche Arbeitsverhältnisse angesichts unsicherer Wirtschaftsverhältnisse verändert.
  • Flexibilität und Mobilität, verbunden mit klaren Qualifikationen und dem Willen nach Fort- bzw. Weiterbildung, sind aktuell einzuplanen(vgl. den IT - Autorenbeitrag http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Vorberufliche Bildung in Österreich).
  • Beschäftigungsfähigkeit verlangt eine Vermittlung eines kompetenztheoretischen Bildungsbegriffs mit kognitiver und motivationaler Ausrichtung.
Kennzeichnend für einen kompetenztheoretischen Bildungsbegriff sind

  • die Fähigkeit und Bereitschaft zu lebensbegleitendem Lernen und Bilden(vgl. FATKE - MERKENS 2006),
  • das Wechselspiel von Erwerb-Erhalt-Wechsel? von Qualifikationen in Form von Hard Skills und Soft Skills sowie
  • Anpassungszwänge zur Sicherung von Beschäftigung und individuellem Lebensentwurf zur Sicherung von Mündigkeit zur Grundlage von privatem und beruflichen Selbstmanagement(vgl. ERPENBECK - HEYSE 2007).
Festzuhalten ist das kritische Verständnis zu Bildung,

  • einmal nur als Anpassungsfähigkeit an Formen des Arbeitsmarkts und damit einer Aufgabe einer erfüllten persönlichen Biographie.
  • Zum Anderen bedarf es der Befähigung zur Achtsamkeit gegen die Gefährdung(en) des lebensbegleitenden Lernens als "überfordertes Selbst"
3.2 Teilkompetenzen    

Ergänzt werden diese Überlegungen durch Teilkompetenzen wie die Medienkompetenz, politische Lernkompetenz bzw. Politikkompetenz, Urteilskompetenz, Empathiekompetenz, Identitätskompetenz, Sozialkompetenz, Kommunikationskompetenz, Kulturkompetenz und Zukunftskompetenz sowie kompetenzorientierende Impulse für Bildungsarbeit im ländlichen Raum (vgl. POLLAK 2014, 22-33).

Medienkompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zur kritischen und produktiven Nutzung multimedialer Kommunikations-, Informations-, Lehr- bzw. Lern- und Unterhaltungsmedien

Rezeption, Reflektion und Produktion medialer Inhalte

Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik


Groeben N. (2002): Medienkompetenz: Voraussetzungen, Dimensionen, Funktionen, Weinheim: Juventa

Politische Lernkompetenz - Politikkompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zum "homo politicus/ ökonomicus"

Gestaltung von gesamtgesellschaftlichen Dimensionen im Kontext von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Demokratie als Lebensform

persönliche Freiheit, Selbstbestimmung - soziale Verantwortung gegenüber Staat und Gesellschaft

Civil Society als Person, Gemeinschaft und Gesellschaft

Nachhaltigkeit - Generationen, Kultur, Ökologie und Ökonomie


Negt O. (2011): Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform, Göttingen: Steidl

Sander W. (Hrsg.) (2014): Handbuch Politische Bildung, Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag

Urteilskompetenz

Fähigkeit und Bereitschaft zur Differenzierung von Entscheidungen von privaten und öffentlichen Handlungsmöglichkeiten

ethisch-moralische Verpflichtungen

begründete Urteile und differenzierte Urteilskraft


Frankena W.K.(1981): Analytische Ethik. Eine Einführung, München: dtv

Empathiekompetenz

Fähigkeit und Bereitschaft zur Mitmenschlichkeit

Sensibilität für das Mensch - Sein

angstfreie Nähe und respektvolle Distanz


Pollak G. (2014): Der kompetenztheoretische Bildungsbegriff - theoretische Begründung, empirische Stützung, praktische Vermittlung von Bildung, in: Born D. - Born K.M. -Bombeck H. (Hrsg.): Bildung im Dorf. Was leistet Bildung für ländliche Räume?, Göttingen: Cuvillier, 26

Identitätskompetenz

Fähigkeit und Bereitschaft einer eigenen Arbeit an Persönlichkeitseigenschaften

Wechselspiel von Eigen - Entwurf und Fremdentwurf

Erproben bzw. Verwerfen von Pluralität und Verschiedenheit/ "Diversity" im Kontext von Herkunft, Gender, Rolle und Biographie


Keupp H. - Höfer R. (1997): Identitätsarbeit heute. Klassische und aktuelle Perspektiven der Identitätsforschung, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 7-39

Sozialkompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zu Sozialität und Solidarität

Anerkennung eigener und fremder Identität

Eigennutz und Gemeinsinn


Pollak G. (2014): Der kompetenztheoretische Bildungsbegriff-theoretische Begründung, empirische Stützung, praktische Vermittlung von Bildung, in: Schmied D. -Born K.M -Bombeck H. (Hrsg.): Bildung im Dorf. Was leistet Bildung für ländliche Räume?, Göttingen: Cuvillier, 28''

Kommunikationskompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zu symbolischer Kommunikation

Sinnverständnis und Sinnschöpfung

Mündlichkeit, Schriftlichkeit und Visualität

Symbolverwendung

eigen- und fremdkulturelle Herkunft("Interkulturalität") im Kontext von Hochkultur, Populärkultur und Subkultur


IT - Autorenbeitrag http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Führungskräfteentwicklung im Bildungssystem, Pkt. 5.9; Interkulturelle Kompetenz

Kulturkompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zu eigenkultureller, fremdkultureller und interkultureller Identität

Kenntnis und Akzeptanz eigener und fremder Kultur

Bewahren (Tradition) und Erneuern (Fortschritt)


Meyer Th. (2002): Identitätspolitik. Vom Missbrauch des kulturellen Unterschieds, Frankfurt/M.: Suhrkamp; Fuchs M. (2008): Kulturelle Bildung. Grundlagen-Praxis-Politik?, München: kopaed; Nieke W. (2007): Interkulturelle Erziehung und Bildung. Wertorientierungen im Alltag, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften; IT - Autorenbeitrag http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Interkulturelle Kompetenz

Zukunftskompetenz

Bereitschaft und Fähigkeit zu einer Verbesserung von Gesellschaft

Kenntnis von Geschichtlichkeit (Gewordenem) und Zukunftsentwurf (Möglichem)


Negt O. (2011): Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform, Göttingen: Steidl

Sander W. (Hrsg.) (2014): Handbuch politische Bildung, Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag

3.3 Kompetenzorientierte Impulse für eine Bildungsarbeit im ländlichen Raum    

Thesenartig werden soziale Ebenen, Institutionen und Aspekte für eine Umsetzung von Erwachsenen- bzw. Weiterbildung im ländlichen Raum benannt.

  • Bildung im ländlichen Raum versteht sich als pädagogische Maßnahme im sozialen Raum als territoriale Verortung und soziale Konstruktion. Es geht um eine Erweiterung von Grundbedürfnissen(vgl. Pkt. 4.1).
  • Wesentlich ist die Beteiligung von Akteuren, Entscheidungsträgern und Institutionen als Teilnehmende einer Konstruktion eines Bildungsraumes.
  • In der Folge geht es um die Festlegung bzw. Schaffung von Orten formellen und informellen Lernens in Verbindung mit Erwachsenen- bzw. Weiterbildung. Objektive Bildungspotenziale sind zu erschließen.
  • Akteure, Träger und Vermittler für Bildung im ländlichen Raum sind zu aktivieren bzw. zu erschließen.
  • Ein Bildungs - Netzwerk von Kindertagesstätten, Schulen, Jugendarbeit, Allgemeine und Berufliche Erwachsenenbildung, Politischer Bildung, Altersbildung, Museen, Theater, Vereine, Initiativen und Personen/ Gruppierungen ist hilfreich für Planungen und Kooperationen.
  • Die Nutzung von "Neuen Medien" ist vermehrt zu beachten (vgl. Virtuelles Lernen, E - Learning).
  • Die Überwindung von Bildungsdünkeln und Defiziten, insbesondere im Bezug auf eine Bildungsentwicklung in einem ländlichen Raum, der Dörfer und Kleinstädte, ist bildungspolitischer Auftrag und Aufgabe.
4 Regionales Lernen    

Als Herausforderung gilt die Rolle von Bildung im ländlichen Raum. Anzubieten wäre eine entsprechende Lernumgebung und Lernsituationen, die die Region selbst bietet.

Dazu wird das Konzept des "Regionalen Lernens" vorgestellt.

Ziel ist das Angebot

  • zur Teilhabe an der Gestaltung des eigenen Umfeldes.
  • Partizipation ist mit der Ausbildung und Umsetzung der regionalen Identität verbunden.
Dieser Kontext ist ein Merkmal des "Regionalen Lernens".

4.1 Elemente eines Regionalen Lernens    

Lernen im ländlichen Raum umfasst inhaltliche, didaktische und situativ-handlungsorientierte Elemente (vgl. SCHOCKEMÖHLE 2009; 2014, 46-48, 57-58; KELLNER 2015, 130-135).

- Lernen über ländliche Räume umfasst die räumlichen Gegebenheiten und das alltägliche Handeln. Im Vordergrund stehen das subjektive Erkennen und Verständnis regionaler Eigenheiten und die Verständigung über Problembereiche und Herausforderungen. Inhalte könnten etwa die Abwanderung aus dem ländlichen Raum, die Auswirkungen und ökonomische sowie ökologische Verluste sein.

- Lernen für den ländlichen Raum umfasst die Förderung des Lebensraumes , also Wechselwirkungen erkennen, zu bewerten, antizipierend und reflektiert zu denken. Wissen (Kognition) und Gefühle (Empathie)sollen ein konkretes Handeln ergeben. Dies ist die Voraussetzung für ein künftiges regionales Engagement.

- Lernen in und von ländlichen Räumen umfasst Lernumgebungen mit Lerngegenständen, die eine originale Begegnung ermöglichen. Diese sind Räume und Zeiten für persönliche Erlebnisse, praktische Auseinandersetzungen, Ausprobieren für Ideen und Pläne in Verbindung mit Reflexionen. Ländliche Räume bieten viele Möglichkeiten. Lokal-regionale Phänomene ergeben Verknüpfungen mit überregionalen Entwicklungen und globalem Denken (vgl. FOCALI 2007; etwa Verkehrsprobleme, Gewerbegebiete, Handel, Bildungsinstitutionen/ Angebote und Tourismus).

- Handlungsorientiertes Lernen (vgl. GUDJONS 2008) umfasst neben den Originalbegegnungen

  • ganzheitliches Lernen (Lernen mit allen Sinnen),
  • Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit der Lernenden,
  • planvolles und zielgerichtetes Lernen,
  • Orientierung an den Erfahrungen,
  • Interessen und Neigungen der Teilnehmenden im Kontext mit aktuellen und zukünftigen Handlungssituationen,
  • Öffnung der Bildungssituation für ein Lernen in realen Problemsituationen ("komplexe Realität"),
  • Förderung der Partizipation durch Dokumentation der Ergebnisse, Reflexion von Zielen und Handlungsabläufen und Konsequenzen in Verbindung mit deren Bewertung.
Regionales Lernen kennzeichnet die enge Verbindung von Lehrenden und Lernenden bereits im Vorfeld in Form von Zielsetzung, Planung, Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung und Transfer. Die gemeinsamen Erfahrungen bedeuten in der Folge Veränderungen bzw. Bestätigungen in der Wertorientierung.

In der Erziehungswissenschaft wurde Ende der achtziger Jahre der von der Umwelterziehung geprägte Ansatz der Förderung regionaler Identität forciert (vgl. SALZMANN 1989). Das hier dargestellte Konzept des Regionalen Lernens beruht auf den Vorarbeiten von SALZMANN und wird als Aufgabe von Erwachsenenpädagogik verstanden.

Als Element einer Politischen Bildung vermag es einen Beitrag zu regionaler Identität, Persönlichkeitsbildung und Gestaltung in einer pluralen Gesellschaft leisten.

Angesprochen ist eine Bildung des Erwerbs von Gestaltungskompetenz.

Lerntheoretische Grundlage ist das situative Lernen. Sozialpsychologisch bezieht das Konzept sich auf die personale Identität bzw. Ich - Identität von ERIKSON (1989).

Erst die Verbindung von regionaler Identität und Gestaltungskompetenz befähigt zu einer angestrebten Partizipation (vgl. HAAN 2002, 13-20).


Einflussfaktoren sind neben der Handlungsorientierung

  • die Altersgruppe mit dem Einfluss auf die Wirksamkeit bei Heranwachsenden, die sich in Merkmalsveränderungen nach dem Lernvorhaben zeigt. Erwachsene besitzen eine relativ hohe Resistenz gegenüber Interventionen von außen (vgl. KRAMPE 2007, 221-244).
  • Auch die persönlichen Voraussetzungen spielen eine Rolle. Bereits im Vorfeld können Merkmalsveränderungen die Konzeption unterstützen, womit außerschulisches Lernen in der Region einen Beitrag zu leisten imstande ist. Wesentlich ist der Beitrag engagierter Personen/ Gruppen, die zu fördern sind. Eine dauerhafte Beteiligung ist anzustreben. Als didaktisches Element erweist sich eine Binnendifferenzierung als individuelle Förderung der Lernenden.
  • Originale Begegnungen in Form von Erkundungen, Teilnehmerbefragungen, aktiver Selbstaneignung und alltäglichem Erkenntnisgewinn weisen auf eine didaktische Gestaltung von Lernprozessen hin. Außerschulisches Lernen zeigt sich in Lehrveranstaltungen der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung, auf die in der Folge einzugehen ist.

4.2 Umsetzung in die Praxis    

Eine Umsetzung in die Praxis - also die Wirksamkeit Regionalen Lernens - sollte in verschiedenen Aktionsformen wie Projekte, Zukunftswerkstätten, Lernen an Stationen und Experimenten verwendet werden. Gruppenarbeit und kooperatives Lernen bieten sich als Sozialform an.

Zu beachten wären auch erwachsenenpädagogische Impulse mit Themen der Politischen Bildung (vgl. beispielhaft die IT - Autorenbeiträge http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Lehrgang Politische Bildung in der Erwachsenenbildung, Interkulturelle Kompetenz und Vorberufliche Bildung in Österreich).

Wiederholtes und dauerhaftes Lernen erzeugt stärkere Effekte als einmalige und kurzfristige Lernvorhaben. Langzeitprojekte bzw. Kurse/ Lehrgänge sollten daher realisiert werden. Grundlage solcher Vorhaben bildet in der Erwachsenenpädagogik das Vorwissen mit Kenntnissen, Erfahrungen und Ideen bzw. Visionen.

Lernvorhaben bedürfen nach Beendigung aus Gründen der Reflexion Dokumentationsformen, etwa in der Lokalpresse, in Netzwerken und Präsentationen sowie in außerschulischen Bildungsinstitutionen. Eine Koordinierung in Form einer Projektgruppe empfiehlt sich.

Eine Anbindung von Institutionen hochschulmäßiger bzw. universitärer Bildung sollte angestrebt werden (vgl. das Beispiel Vorarlberg mit Lehrgängen an der Verwaltungsakademie in Lochau als zentralem Ort von Bildungsveranstaltungen; Kooperationen mit Instituten).

EU-Bildungs-? und Förderprogramme wie LEONARDO und der EUROPÄISCHE SOZIALFONDS/ ESF ergänzen Vorhaben regionaler Entwicklung.

4.3 Bildungskonzeption Regionalen Lernens    

 Bildungskonzept - Übersicht 
Formales, non-formales Lernen Lebensbegleitendes Lernen
Regionale Identität
Wahrnehmen der Region
Partizipation in der Region
Kognition - Emotion - Motivation
Gestaltungskompetenz
Antizipation -Vernetzung - Nachhaltigkeit
 Gestaltung der Region 

5 Ehrenamtlichkeit/ Freiwilligkeit in der Erwachsenenbildung    

Will man Ehrenamtlichkeit bzw. Freiwilligkeit in ihrem Wirkungskreis erhöhen, sollte man die Organisationsstruktur neu ausrichten. Es bedarf eines Freiwilligenmanagements in der Erwachsenenbildung, damit es zu gesellschaftlichen Aktivitäten kommen kann. Ziel ist eine lebendige Zivilgesellschaft mit Motivation und Engagement.


Der Workshop "Ehrenamt - Freiwilligenarbeit/ Freiwilligenkoordination" der Arbeitsgemeinschaft Ehrenamt des Rings Österreichischer Bildungswerke (22.-23. April 2013/Wien) zeigt an, dass in Fortsetzung des "Internationalen Jahres der Freiwilligen" (2001) und des Workshop - Diskurses anlässlich des Festaktes "40 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich - 5 Jahre Weiterbildungsakademie"/ Strobl (2012) zur Freiwilligkeit bzw. "Ehrenamtlichkeit" die Diskussion um Strukturen und Rahmenbedingungen für eine Förderung des freiwilligen Engagements weiterhin zu führen ist.

Es bestehen gewisse Förderstrukturen, etwa Fortbildungen, Tagungen, Workshops und Publikationen, trotzdem ist die Thematik noch nicht im Mainstream angekommen (vgl. REIFENHÄUSER-HOFFMANN-KEGEL? 2009). Zivilgesellschaftliches Engagement als Ausdruck von Freiwilligkeit/ Ehrenamtlichkeit ist wenig verbreitet.

Zwar spricht das Zahlenmaterial von Engagement - man denke an Freiwillige Feuerwehren, Musikkapellen, Sportvereine, Büchereien, Kulturvereine und soziale Hilfsorganisationen - aber im Bereich der Erwachsenenbildung als Organisationen und Systeme mit erwachsenenpädagogischem Auftrag fehlen Interessierte. Insbesondere im ländlichen Raum gibt es Nachwuchsprobleme in einem wichtigen Lern- und Handlungsfeld, das es auszubauen gilt.

5.1 Freiwilligenmanagement    

Als Grundlage für Fördermaßnahmen gilt ein Freiwilligenmanagement mit entsprechenden Rahmenbedingungen, Gewinn von Fachlichkeit und Möglichkeiten der Mitgestaltung und Mitbestimmung (Partizipation).

Freiwilligenmanagement ist Planung, Organisation, Koordination, Evaluation und Vernetzung von freiwilligem Engagement. In der Erwachsenenbildung - bei der Tagung ging es um diese Organisationsform - findet dies auf Grund des staatlichen Vereinsgesetzes und einer gesamtösterreichischen erwachsenenpädagogischen Vernetzung statt.

Ziel ist eine nach der schulischen und beruflichen Erstausbildung notwendige Förderung von Wissen, Fertigkeiten, Haltungen, Erfahrungen und Kompetenzen. Für ehrenamtlich Engagierte bietet sich die Chance,

  • ihren Eigeninteressen nachzugehen,
  • sich weiter zu qualifizieren,
  • Sinn und Wert in einem Engagement zu finden,
  • Interessierte kennen zu lernen und
  • sich einbringen zu können.
5.2 Anforderungen an Freiwillige    

Damit ergeben sich Anforderungen an Ehrenamtliche bzw. Freiwillige wie

  • eine Abgrenzung zur Tätigkeit Haupt- und Nebenamtlicher,
  • der Kooperation zwischen Haupt-und Ehrenamtlichen,
  • Unterstützungssystemen,
  • Qualifizierungsangeboten und
  • einer Anerkennungs- und Wertschätzungskultur.
All dies ist ausbaufähig.

Anzustreben ist

  • eine zeitgemäße Struktur mit Präsenz und Mitarbeit in einer Organisation der Erwachsenenbildung,
  • einem Freiwilligenmanagement,
  • einer Mitarbeiterfortbildung und Weiterbildung,
  • einer Öffentlichkeitsarbeit und
  • entsprechenden gesamtgesellschaftlichen Positionierung.
In der Regel fehlt eine Ausrichtung von Zielvoraussetzungen und Zielen dieses Engagements. In diesem Zusammenhang erkennt man einen Strukturwandel des "Ehrenamtes" im Sinne einer Gemeinwohlorientierung (vgl. BEHER - LIEBIG - RAUSCHENBACH 2000).

Leitbilder (mit Ergänzungen), Förderung von Rahmenbedingungen, Qualitätskriterien und Aufgabengebiete zeigen an, dass freiwilliges Engagement weder umsonst noch kostenlos ist.

Engagement - Förderung bedarf klarer Strukturierung und ist als Prozess - und keinesfalls als starres System - zu verstehen. Ein solcher Prozess beginnt mit einer Bedarfseinschätzung, Aufgabenentwicklung, Gewinnung von Interessierten, Gesprächen, Phasen der Ausbildung bzw. Einarbeitung und Begleitung. Evaluation und eine Anerkennungskultur vervollständigen ein Freiwilligen - Engagement.

Anzustreben ist ein System von Förderung und Aufstiegsmöglichkeiten sowie Persönlichkeitsentwicklung. Ergänzende Elemente sind Anregungen, Austausch und Bewertung.

Nationale und EU - Netzwerkbildungen vervollständigen das Engagement.

5.3 Grenzen für Freiwillige    

Unabhängig von der Notwendigkeit zeigen sich Grenzen im Zeitbudget und in einer Ausbildung, besonders für verantwortungsvolle Tätigkeiten. Die Notwendigkeit und Bedeutung einer internen und externen Anerkennung für freiwillige Tätigkeiten wird deutlich, geht es doch um öffentliche Bildungstätigkeit in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext.

Kompliziert ist die Aus-, Fort und ggf. Weiterbildung, weil im Regelfall nur kurzfristige Aktivitäten angenommen werden und finanziell Schwierigkeiten stoßen. Für die Erwachsenenbildung mit den Möglichkeiten an der "Weiterbildungsakademie Österreich" erscheint eine entsprechende personal- und Finanzausstattung überlegenswert. Regional werden auch kostengünstige Lehrgänge angeboten, wie das Beispiel Tirol es zeigt. Die sollte für eine interne Ausbildung Freiwilliger nützlich und anerkannt werden.

5.4 Anerkennung und Chancen von Freiwilligkeit    

Eine Anerkennung freiwilliger Tätigkeit im Bildungsbereich erkennt man auch an externem Engagement in kultureller und gesamtgesellschaftlicher Beteiligung. Diese Form einer öffentlichen Aktivität gilt als ideale Form von zivilgesellschaftlichem Engagement. Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert zudem Engagement.

Ein umfassendes Handlungsfeld mit Lernmöglichkeiten ("Lernfeld") bietet persönliche Entwicklung, den Erwerb von Fachkompetenz und eine Einübung in öffentlichem Engagement an.

Freiwilligenengagement stärkt Erwachsenenbildung im regionalen Raum, die Zivilgesellschaft und kann Interessierten als Vorbild für ein künftiges Engagement dienen (vgl. DICHATSCHEK 2012/2013, 688-692).

6 Bereiche innovativer Bildungsnutzung    

Die nachfolgenden Beispiele innovativer Nutzung erwachsenenpädagogischer Vorhaben des Autors sind Beiträge zur Diskussion regionaler Bildungsmaßnahmen im ländlichen Raum.

Anliegen sind die Verbesserung der Politischen Bildung und Ökonomischen Grundbildung, Ehrenamtlichkeit bzw. Freiwilligkeit und Netzbasiertes Lernen (mit Überlegungen zum "Blended Learning").

Geplant ist für Herbst 2015 die Fortführung des Lehrganges "Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenenbildung" (vgl. IT - Autorenbeitrag http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenenbildung).

Die Lehrgänge bzw. Publikationen verstehen sich als Impulse regionaler erwachsenenpädagogischer Aktivitäten, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden/ werden.

6.1 Lehrgang Politische Bildung    

Netzwerk gegen Gewalt > http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Lehrgang Politische Bildung in der Erwachsenenbildung

6.2 Lehrgang Ökonomische Grundbildung    

Netzwerk gegen Gewalt > http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Lehrgang Ökonomische Grundbildung in der Erwachsenenbildung

6.3 Ehrenamtlichkeit    

Dichatschek G.(2012/2013): Ehrenamtlichkeit in der Erwachsenenbildung, in: Amt und Gemeinde, Heft 4, 688-692

6.4 Netzbasiertes Lernen - Blended Learning    

Netzwerk gegen Gewalt http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Netzbasiertes Lernen in Theorie und Praxis (vgl. auch Pkt. 4).

7 Reflexive Phase    

Bildung konzentriert sich zunehmend durch allgemein bildende bzw. berufsbildende Schulen und hochschulmäßige bzw. universitäre Bildungseinrichtungen sowie außeruniversitäre Institutionen auf den städtischen Raum.

Zugleich ist Bildung ein Faktor für Chancengleichheit und damit Entwicklungsprozesse, gerade für den ländlichen Raum. Mit dem Entstehen von Wohnräumen außerhalb urbaner Zentren und Kleinstädten sind Bildungsentwicklungen gefordert, die Angebote erfordern, die vermehrt Beachtung verdienen.

7.1 Regionales Lernen    

Nicht-formale und informelle Bildung, zunehmend gefördert und gefordert von der Europäischen Union bzw. ihren Bildungsprogrammen, erhält Bedeutung. Regionales Lernen im Kontext mit Institutionen der Erwachsenenpädagogik für speziell-gesellschaftliche Bedürfnisse und Gruppierungen hilft Potenziale für die verschiedensten Bereiche zu aktivieren.

Nicht zu übersehen sind in diesem Zusammenhang auch formale Bildungsangebote.

  • Angesprochen sind bildungsinteressierte Schichten und die Klientel Engagierter für Weiterbildungsmaßnahmen.
    • Standorte für diese Interessenten können durchaus im ländlichen Raum sich etablieren, wie Beispiele es zeigen.
    • Dies gilt auch für Migrantinnen, Migranten und Einheimische, wie es beispielhaft die VHS Zell/See mit Veranstaltungen der "Freude an Bildung" in Form der beiden Lehrgänge "Politische Bildung in der Erwachsenenbildung" und "Ökonomische Grundlagen in der Erwachsenenbildung" beweist (vgl. die IT - Autorenbeiträge http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Lehrgang Politische Bildung in der Erwachsenenbildung, Ökonomische Grundlagen in der Erwachse 2011).
    • Migrantenspezifisch für die Türkische Community in Vorarlberg sind beispielhaft zehn Veranstaltungen zur Politischen Bildung verteilt über das Bundesland (2015/2016)(vgl. http://www.bizbize.at [19.7.2016] nicht mehr bestehend).
Im Diskurs um Bildungsintentionen um die Jahrtausendwende sind die Vermittlung persönlicher Schlüsselqualifikationen und formaler Kompetenzen wesentlich. Daneben sind Aspekte von Bildung als eine Art "Vorratslager" zunehmend bedeutungsvoll (vgl. AHLHEIM 2004, 41).

Aus der Sicht des Autors ergeben sich Notwendigkeiten in der Erwachsenenpädagogik

  • für Politische Bildung im Kontext mit Interkultureller Kompetenz,
  • ökonomische Grundbildung,
  • interkulturelle Kompetenz für die Klientel der Einheimischen und
  • Medienkunde/ Medienbildung.
  • Netzbasiertes Lernen hat zunehmende Bedeutung.
"Just-in-time"-Lernen ist eine Aufgabe Beruflicher Erwachsenen- bzw. Weiterbildung, für die Allgemeine Erwachsenen- bzw. Weiterbildung sind die Vermittlung von kulturell - spezifischen Lerninhalten mit Handlungsorientierung wesentlich.

Institutionen der Allgemeinen Erwachsenenbildung haben hier ihre Chance, gerade (oder auch) als Orte für Bildung in ländlichen Räumen.

7.2 Literaturhinweis - Roman    

Christoph Hein, "Guldenberg", Roman, 285 Seiten, Suhrkamp, Berlin, 2021

Biederkeit, Stumpfsinn und böser Wille ergeben einen Zusammenhang, der für Migranten gefährlich werden kann. Der fiktive Ort Bad Guldenberg im Jahr 2017 als Kleinstadt im Osten Deutschlands bringt einige Syrer und Afghanen in einem Seglerheim unter.

Hein lässt alle Phänomene eines Konflikts mit verbohrten Bürgern spielen, die verbohrt gegen Migranten sind. Wenige Unentwegene sind bemüht, aufgeschlossen den Migranten zu begegnen, sie zu unterrichten und versorgen. Ihre Integrationsbemühungen bleiben erfolglos, die schweigende Mehrheit ist stärker.

Nicht Personen stehen im Mittelpunkt, sondern die Gesellschaft. Der Einzelne dient im Buch, Mentalitäten und Ausformungen zu zeigen. Heim konfrontiert seine Leserschaft mit den komplizierten Verhältnissen in der Unterkunft.

In der Politik herrschen katastrophale Zustände, Rücksichtslosigkeit und Bevorzugungen in dieser Gemeinde. Gerüchte befeuern die Gesprächskultur in dieser Kleinstadt. Der Wahrheitsgehalt wird nicht geprüft, falsche Behauptungen erhalten eine Eigendynamik.

Ein Roman aus dem Osten Deutschlands, mit vielen Fragezeichen, wenn man regionale Bildung als Maßstab nimmt. "Mitnichten. dieses Biotop finden wir in Österreich auch" (THUSWALDNER 2021, 9).

Literaturverzeichnis Teil 2    

Angeführt sind diejenigen Titel, die für den Beitrag verwendet und/oder direkt zitiert werden.

Ahlheim K. (2004): Scheingefechte. Zur Theoriediskussion in der politischen Erwachsenenbildung, Schwalbach/Ts.

Althammer J./ Andersen U./ Detjen J./ Kruber K.-P. (Hrsg.) (2007): Handbuch ökonomisch - Bildung, Schwalbach/Ts.

Arnold R. - Nuissl E. - Rohs M. (2017): Erwachsenenbildung. Eine Einführung in Grundlagen, Probleme und Perspektiven, Baltmannsweiler

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Beher K. - Liebig R. - Rauschenbach T. (2000): Strukturwandel des Ehrenamtes - Gemeinwohlorientierung im Modernisierungsprozess, Weinheim

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Dichatschek G. (2005): Theorie und Praxis evangelischer Erwachsenenbildung, in: AMT und GEMEINDE, Heft 7/8, 126-130

Dichatschek G. (2012/2013): Ehrenamtlichkeit in der Erwachsenenbildung, in: Amt und Gemeinde, Heft 4, 688-692

Dichatschek G. (2015): Vorberufliche Bildung in Österreich. Beiträge zu Theorie, Praxis und Handlungsfelder im Kontext von Berufspädagogik und Politischer Bildung, Saarbrücken

Dichatschek G. (2015): Mitarbeiterführung von Ehrenamtlichen, Saarbrücken

Dichatschek G. (2020): Erwachsenenpädagogik - Theorie, Praxis und Professionalität in Volkshochschulen und Weiterbildung, Saarbrücken

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Focali E. (2007): Pädagogik in der globalisierten Moderne. Ziele, Aufgaben und Funktion von Pädagogik im Spannungsfeld von Globalisierung und Regionalisierung, Münster

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Gudjons H. (2008): Handlungsorientiert lehren und lernen. Schüleraktivierung, Selbsttätigkeit, Projektarbeit, Bad Heilbrunn

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Schockemöhle J. (2014): Regionales Lernen und Partizipation in ländlichen Räumen, in: Schmied D. - Born K.M. - Bombeck H. (Hrsg.): Bildung im Dorf. Was leistet Bildung für ländliche Räume?, Göttingen, 45-70

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IT - Hinweise

ECOVAST (European Council of Villages And Small Towns) - Europäischer Rat für das Dorf und die Kleinstadt - Initiative für den ländlichen Raum > http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?ECOVAST (5.7.2014)

Weiterbildungsakademie Österreich/ wba - http://www.wba.or.at > Absolventen (5.7.2016)

Zum Autor    

APS - Lehramt/ VS - HS - PL, Lehrer/ APS - Schülerberater, Schulentwicklungsberater (1975, 1999), Lehrerbildner/ PI des Landes Tirol (1994-2003), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1994-2003)

Absolvent des Studiums Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ Master (2008), der Weiterbildungsakademie Österreich/ Diplome (2010), des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg / Diplom (2012), der Internen Personalentwicklung/ Bildungsmanagement der Universität Wien/Zertifizierung (2008-2010), des 4. Internen Lehrganges für Hochschuldidaktik/ Zertifizierungen (2016), des Fernstudiums Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium/ Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2018), des Fernstudiums Nachhaltige Entwicklung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium/ Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2020)

Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft/ Universität Wien/ Berufspädagogik - Vorberufliche Bildung (1990/1991-2010/2011), am Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung/ Didaktik der Politischen Bildung (2016, 2018), am Kirchlichen Lehrgang der Superintendenz Salzburg und Tirol/ Basisausbildung von Religionslehrkräften für die APS/ Pädagogische Impulse für Unterricht und Lehre, Interkulturalität (2018-2020)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017-2019), Kursleiter an den VHSn des Landes Salzburg Zell/See, Saalfelden und Stadt Salzburg (2012-2019)

Aufnahme in die Liste der sachverständigen Personen für den Nationalen Qualifikationsrahmen/ NQR, Koordinierungsstelle für den NQR/ Wien (2016)

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 25. April 2024