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Sport

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Theorie und Grundlagen 12 - 78
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Mechanismen der Steuerung // 142 - 192

Sportpolitikfelder // 195 - 352

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Sportpolitikfelder 195 - 352


Grundwissen Sportpolitik    

Perspektiven einer Entwicklung im Kontext Politischer Bildung/ Erwachsenenbildung    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Sportpolitik   
Perspektiven einer Entwicklung im Kontext Politischer Bildung/ Erwachsenenbildung   
Vorbemerkung   
Einleitung   
1 Sport und Gesellschaft - Dimensionen   
1.1 Unterschiedliche Interessen   
1.2 Politikbereiche   
2 Historische Entwicklungen   
2.1 Antike - Mittelalter   
2.2 Neuzeit   
2.3 Kalter Krieg   
2.4 Sportdiplomatie   
2.5 Ukraine-Krise?   
3 Strukturen und Akteure   
3.1 Kernprinzipien   
3.2 Europäische Ebene   
3.3 Internationale Ebene   
4 Sportgroßereignisse   
4.1 Medienevents   
4.2 Kommunikationsgrad   
4.2.1 "Sommermärchen" 2006 Deutschland   
4.2.2 Regenbogennation Südafrika 2010   
4.2.3 Sportgroßereignisse China und Russland   
4.2.4 Sportgroßereignisse arabischer Raum   
4.3 Bewerbung und Vergabe von Sportgroßereignissen   
4.4 Alpintourismus - Einfluss des Klimawandels   
5 Sportpolitische Herausforderungen - Protest   
5.1 Menschenrechtsproteste   
5.2 Sozialproteste   
5.3 Protestaktivitäten   
6 Aspekte einer Reform   
6.1 Beispiel FIFA   
6.2 Organisationsstruktur   
6.3 Reformen   
6.4 Good Governance im Sport   
7 Ausblick - sportpolitische Zukunft   
Buchbesprechung   
Literaturverzeichnis   
Zum Autor   

Vorbemerkung    

Wer im Umfeld von sportlichen Großveranstaltungen und Massentourismus lebt, ist Betroffener und Interessierter des Verhältnisses von Sport und Politik.

Die Grundlage der Studie mit den folgenden Überlegungen ist die Ausbildungs-und Berufsbiografie des Autors und die Auseinandersetzung mit der Fachliteratur (vgl. TOKARSKI-PETRY? 2010, EMMRERICH 2011, HAUT 2014, GÜLDENPFENNIG 2017, KLEINFELD 2018, MEIER 2018, MITTAG 2018, ZERYRING 2016/ 2018, PETRY 2020, BLASCHKE 2020, BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG 2022/ 2023).

Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie versteht sich als Beitrag für ein Grundwissen in Politischer Bildung/ Erwachsenenpädagogik.

Der Dialog Sport, Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur, Politische Bildung und Erwachsenenbildung ist zunehmend angesichts der Bedeutung von Sport und der Internationalität sportlicher Großveranstaltungen und ihrer Verbreitung von Bedeutung.

Einleitung    

Am 14. Juni 2024 startet die Fußball - Europameisterschaft der Männer in Deutschland. Einen Monat lang wird die "EURO 2024" in den Medien und der Öffentlichkeit vorhanden sein.

Politische Themen werden das Event begleiten. Von einer Instrumentalisierung des populären Spitzensports ist auszugehen.

Ähnliche Tendenzen sind im Wintersport zu beobachten (vgl. Leistungssport und Massentourismus).

Eine Konkurrenz zwischen

  • liberalen Demokratien mit eigenen Werten wie Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit und
  • autokratischen Systemen mit der Zielsetzung internationalen Ansehens ist nicht neu.
Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin wurden für das eigene politische Ansehen gebraucht, um die Stärke des politischen Systems zu zeigen und zu steigern (vgl. EMMERICH 2011, das Missfallen der vier Goldmedaillen von Jesse Owens).

2022 hatte die Fußball - WM der Männer in Katar den politischen Schwerpunkt mit der Debatte um die beschränkten demokratischen Rechte im Emirat (vgl. BUSSE-WILDANGEL? 2022) .

"Große Sportereignisse und der Sport besitzen große Symbolkraft zu mobilisieren, sowohl für als auch gegen sportpolitische Themen, aber auch für und gegen gesellschaftliche Problemfelder[...]" (izpb 357 4/2023, 3).

Sport besitzt eine politische Dimension, in liberalen Demokratien in seinen Organisationen mit großer Autonomie.

  • Im Breitensport ergeben sich eine große Möglichkeiten für die Vermittlung von demokratischen Inhalten/ Werten wie Integration, Gleichberechtigung/ Minderheiten und Fairness.
  • Eine Ehrenamtlichkeit in den Sportvereinen erweist sich als große Stütze und demokratische Vertretung von Interessen in den Verbänden und Institutionen.
1 Sport und Gesellschaft - Dimensionen    

Grundsätzlich kann zwischen zwei sportpolitischen Dimensionen unterschieden werden als

  • Inanspruchnahme für allgemeine politische Interessen und
  • Förderung und Organisation des Sports.
Die Aktionsfelder besitzen durch die Medien (Print- und Digitalmedien) die Herstellung von Öffentlichkeit und damit allgemeine Politik, insbesondere länderspezifisch mit Lieblingssportarten.

Sport allgemein spielt eine Rolle in der Gesellschaft, als Bestandteil kulturellen Lebens im Breitensport, Spitzensport, Publikumssport und als Freizeitaktivität/ Freude an Bewegung.

"Sport gilt als eine körperliche Aktivität, freiwillig in Form von Übungen, Spielen und Wettkämpfen ausgeführt wird. Sport kann dazu dienen, die körperliche Fitness zu verbessern, Geschicklichkeit zu entwickeln, Wettbewerbsgeist und Gemeinschaftsgefühl zu fördern oder das persönliche Wohlbefinden zu stärken. Ausgeübt wird der Sport sowohl individuell als auch in Gruppen. Das Spektrum reicht von zweckfreien Freizeitaktivitäten bis hin zu professionellen Wettkämpfen. Sportorganisationen spielen oftmals eine wichtige Rolle, da sie den Ort für sportliche Aktivitäten bereitstellen, sportartenspezifische Regelwerke koordinieren und die Interesse des Sports vertreten" (izpb 357 4/2023, 5).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in einer Anfangsphase eine Trennung von Sport und Politik angemahnt. Der langjährige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Avery Brundage (1952-1972) war ein Vertreter des unpolitischen Sports. Thomas Bach, der IOC-Präsident? ab 2013, ging von der Annahme aus, dass Sport mit Politik nichts zu tun habe, eine "Lebenslüge des Sports" sei.

Der Zusammenhang von Sport und Politik erweist sich in vielen Beispielen auf der internationalen Ebene.

Hilfreich ist die Betrachtung der Kerndimensionen (vgl. MITTAG 2023a, 4-7)

  • der unterschiedlichen Interessen der Akteure aus Politik, Medien, Wirtschaft und Kultur mit der jeweiligen Inanspruchnahme und
  • der Politikbereich/ das Politikfeld als Struktur der Sportpolitik und des Sportsystems in Verbindung mit der Ökonomie, Ökologie und Sportselbstorganisation/ Autonomie.
1.1 Unterschiedliche Interessen    

Sport bildet mit der hohen Aktivitätsmöglichkeit ein Themenfeld für unterschiedlichste Interessen.

Akteure sind Mitglieder der Politik, Medien, Wirtschaft, des Umweltschutzes und Kultur. Sport ist hier kein Selbstzweck. Bestimmte Ziele und Botschaften werden vermittelt. Sportgroßveranstaltungen eignen sich besonders für solche Aktivitäten.

Durch die rasante Veränderung der Medienlandschaft werden die verschiedenen Einflüsse öffentlich vermittelt. Eine rege Kommunikation ergibt sich damit. Die Wechselwirkung auf den einzelnen Ebenen ergibt die Vielfalt von Interessen durch den Sport.

Entgegen der Annahme, dass Sport für politische Zwecke verwendet wird, kommt es auch zur Nutzung der Politik für die Interessen des Sports.

  • 2019 hat IOC-Thomas? Bach beim G20 - Gipfel in Osaka die Initiative für ein Flüchtlingsteam bei den Olympischen Spielen vorgestellt.
  • Ebenso hat Thomas Bach 2022 beim G20 -Gipfel in Bali für die Mitwirkung von Athleten und Athletinnen aus Russland und Belarus bei kommenden internationalen Sportveranstaltungen sich eingesetzt (vgl. izpb 357 4/2023, 7).
IT-Hinweis?

Sport und Politik

https://www.politik-lernen.at/dl/MKuoJMJKomknlJqx4KJK/pa_2014_5_sport_und_politik_web1.pdf (14.2.2024)

1.2 Politikbereiche    

Ein wesentliches Prinzip der Sportpolitik ist die Autonomie der Sportorganisation (vgl. TOKARSKI-PETRY? 2010, 158-176).

  • Bereiche des Sportsystems mit seinen Aufgabenstellungen werden selbst verwaltet.
  • Andere Politikbereiche dagegen haben staatliche Akteure.
Die Tendenzen einer Kommerzialisierung des Spitzensports führen zu ständigen Veränderungen der Struktur der Sportpolitik. Der Wandel ergibt sich aus den Erwartungen der Gesellschaft (vgl. etwa Leistungssport, Medienpräsenz, Gesundheitssport, Integrationsfunktion).

Dazu kommt in einem massiven Sportmanagement die mittlerweile Einführung von Ligen und die Professionalität der Klubs.

  • In der Internationalität erkennt man einen Einfluss sportpolitischen Einfluss staatlicher Vertreter (vgl. Entwicklungen nationaler Sportstrategien).
  • Informelle Prozesse und Netzwerke beeinflussen Entscheidungsprozesse.
Die "Governance-Ansätze?" eignen sich für eine Binnendifferenzierung des Politikbereiches Sport in einem besonderen Maß.

  • Breitensport, Spitzensport
  • Frauensport
  • Behindertensport
  • olympischer Sport
  • Zielgruppen Jugend, Frauen, Senioren, Behinderte und Minderheiten
  • Settings Schule, Betriebe, Wellness und Tourismus
  • Problemfelder Doping und Glückspiel.
2 Historische Entwicklungen    

Gegensätzliche Aussagen über den Sport weisen auf die gesellschaftliche Bedeutung in Gemeinschaften, Integration von Menschen, Völkerverständigung, Friedensstiftung und Gegensätze hin.

Sport entwickelt und bietet die Fläche für gesellschaftliche und politische Prozesse, besitzt einen eigenen Kern von Werten und Strukturen.

2.1 Antike - Mittelalter    

  • Antike - in Griechenland in den Olympischen Spielen gab es die sportliche und religiöse Dimension
  • Mittelalter - Turniere dienten zu Kampfkräften, zu festlichem Rahmen und der Herrschaftssicherung der Obrigkeit
2.2 Neuzeit    

  • 1894 - Gründung des Olympischen Komitees - Wiederbelebung der olympischen Idee zum sportlichen Kräftemessen mit Beeinflussung einer internationalen Friedensbewegung (vgl. ZEYRINGER 2016/ 2018).
  • Industrialisierung - Gründung von Arbeitersportvereinen, bürgerliche Sportvereine - soziale Bewegung, politische Ziele
  • Zeitstrukturenveränderung - Freizeitbeschäftigung breiter Schichten ab dem 19. Jahrhundert - Sportstätten
  • Zwischenkriegszeit - milieugebundene Sportstrukturen - Großstadienbau 1936 Olympische Spiele in Deutschland/ Sommer Berlin und Winter Garmisch-Partenkirchen?, NS-Ideologie?
  • Nachkriegszeit - 1950 FIFA Neuorientierung - 1954 "Wunder von Bern"/ Fußball-WM? Schweiz - Alliierte beleben in den Besatzungszonen/ Deutschland und Österreich den Sport - weltanschauliche und religiöse Neutralität - 1956 Winterspiele Cortina/ drei Goldmedaillen Toni Sailer - Sport förderte die Identität in Deutschland und Österreich/ Fußball-Schisport?
2.3 Kalter Krieg    

  • Kalter Krieg - verstärkt kommt es zu einer Polarisierung des Sports/ Rivalitäten 1956 Olympische Spiele in Melbourne Wasserball Ungarn-Sowjetunion?, 1969 WM-Eishockey? Schweden Tschechoslowakei-Sowjetunion?, deutsch-deutsche Sportbeziehungen 1956-1964 gesamtdeutsche Olympiamannschaft mit getrennter Medaillenwertung/ Streit um Hymne und Flagge - "Ode an die Freude", olympische Ringe mit schwarz und goldenem Grund, in der Folge eigene DDR-Mannschaft? mit Ziel Sportnation und Überlegenheit des Sozialismus
  • 1972 Olympische Sommerspiele München/ Gegenentwurf zu 1936, 1984 Winterspiele Sarajewo/ wenig Jahre später Bosnienkrieg
  • Dekolonisationsbestrebungen im internationalen Sport - ehemalige Kolonie nutzten Sport als Mittel des Widerstandes gegen koloniale Herrschaft - neue Staaten und Mitglieder in internationalen Sportverbänden
  • Kommerzialisierung des Sports in den siebziger und achtziger Jahren/ Verkauf von Medienrechten
  • Boykotte-Proteste? 1956 Teilnahmeverzichte
Niederlande, Spanien und Schweiz - Ungarnaufstand

Ägypten, Irak, Kambodscha und Libanon - Suezkrise

VR China Alleinvertretungsanspruch vs. Taiwan/ Melbourne

  • Höhepunkte politischer Boykotte bei Olympischen Spielen
Montreal 1976/ Apartheid-Politik? Südafrika

Moskau 1980/ Afghanistan und Los Angeles 1984/ Reaktion auf 1980

"diplomatischer Boykott" mit Verzicht auf offizieller Regierungsdelegationen

2.4 Sportdiplomatie    

  • Sportdiplomatie - "Fußballkrieg" zwischen El Salvador und Honduras 1969 - "Ping- Pong"-Diplomatie WM-Tischtennis? Nagoya 1971 Spiele USA-China?, Einladungen nach China und in der Folge ein Treffen von Richard Nixon und Mao
  • 2018 kam es zu einer Annäherung von Nord- und Südkorea bei den Winterspielen in Pyeongchang/ Südkorea, eine geneinsame Bewerbung für die Sommerspiele 2032 wurde angekündigt. In der Folge wurde die Planung aufgegeben.
2.5 Ukraine-Krise?    

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine (24. Februar 2022) sprach sich die organisierte Sportwelt weitgehend gegen eine Mitwirkung russischer und belarussischer Mannschaften aus. 2022 wurde die Teilnahme an Olympischen Spielen unterbunden. Die Sportdiplomatie wurde verlassen, man kehrte zur harten Ausschlusspolitik zurück. Russland wurde als einflussreiche Sportnation isoliert.

Eine Rückkehr auch unter Auflagen - wie Verzicht auf nationale Symbole - mit Hinweis auf die UNO, dass kein (e) Athlet_in wegen der Nationalität dauerhaft ausgesperrt werden darf, wurde vom Olympischen Komitee Sportlern_innen in Aussicht gestellt, die den Krieg nicht aktiv unterstützen (vgl. izpb 357 4/2023, 9-18).

  • Mehrheitlich folgte man dem Vorschlag für eine Wiederzulassung 2023.
  • 36 Nationale Olympische Komitees sprachen sich dagegen aus, bezogen sich auf die Charta des Olympischen Komitees. Sport ist den Dienst der Menschheit zu stellen und fördert dadurch Frieden, verachtet die Gewalt.
  • Bei einer Zulassung käme das Olympische Komitee in eine schwierige Lage, es drohte ein Akzeptanzproblem der öffentlichen Meinung und ein Problem der Sponsoren.
  • Ein verlässlicher Kompromiss zeichnete sich nicht ab. Die Lösung der achtziger Jahre wurde als Fehler gesehen, der wenig bewirkte. Sport ist kein Instrument zur Lösung politischer Probleme.
3 Strukturen und Akteure    

Die Besonderheiten im Vergleich mit den anderen Politikbereichen zeigen sich in den Strukturen, im Sportsystem und Akteuren/ Handlungsebenen.

3.1 Kernprinzipien    

Sportsysteme weltweit unterscheiden sich deutlich.

  • Das US-System? mit dem Schwerpunkt auf den Schul- und Collegesport sowie Profiligen unterscheidet sich deutlich von den europäischen Sportsystemen mit den Vereinen als Kernprinzip des Breitensports und nationalen Ligen/ Verbänden.
  • Innerhalb Europas gibt es Unterschiede im Verhältnis von verbandlicher und staatlicher Sportpolitik.
Im deutschsprachigen Raum haben die Strukturen die Kernprinzipien Autonomie, Subsidarität, Föderalismus, Kooperation und Koexistenz. Sie haben sich historisch entwickelt und sind sportpolitische Praxis.

Als eigener Politikbereich bzw. Politikfeld oder Staatsziel findet der Sport keine Erwähnung in den Verfassungen (vgl. izpb 357 4/2023, 16-18).

IT-Hinweise?

Österreich - Kompetenzen

https://www.bmkoes.gv.at/Ministerium/Das-Ministerium.html (13.2.2024)

Deutschland - Vereinssport und Grundgesetz

https://ehrenamt.dosb.de/news/details/vereinssport-und-das-grundgesetz (13.2.2024)

Autonomieprinzip

Als Kernprinzip grenzt die Selbstorganisation durch Verbände und Vereine sich von staatlicher und wirtschaftlicher Einflussnahme ab. Als freiwillige Vereinigungen bilden sie den Raum für aktiven Sport. Die Versammlungsfreiheit in der Verfassung wird als Grundrecht garantiert.

Zusammenschlüsse von Vereinen bilden Verbände und bündeln die Interesse nach außen und wirken für die Umsetzung (vgl. Schirennsport Schiclub > Landesverband > ÖSV/ DSV > FIS).

Subsidaritätsprinzip

Es besagt, dass möglichst Aktivitäten von der untersten Ebene verantwortet werden sollen. Das Vereinsrecht erfordert eine Satzung für eine Regelung der Aktivitäten. Wesentlicher Bestandteil dafür sind ehrenamtliche Helfende bzw. ein Funktionärswesen, in der Regel im Verbandswesen aus- und fortgebildet.

Föderalismusprinzip

Durch die föderale Struktur des Staates kommt es zu einer Aufteilung mit den Gemeinden, den Bundesländern und dem Staat > lokale Ebene - regionale Ebene - nationale Ebene.

Die einzelnen Ebenen ergeben die ideelle, finanzielle und öffentliche Förderung von Sportaktivitäten (vgl. Sportstätten, Organisationsformen und Fördermöglichkeiten).

Kooperationsprinzip

Es geht um die Partnerschaft von Sportselbstverwaltung und staatlichen Behörden.

Sportverbände und staatliche Institutionen bilden Formen der Zusammenarbeit.

Koexistenzprinzip Breiten- und Leistungssport

Beide Dimensionen werden als staatliche Aufgabe gesehen.

  • Breitensport und Freizeitsport dienen der Gesundheitsförderung.
  • Deutschland und Österreich, mitunter in einer Konkurrenzsituation, zeichnen Erfolge im Leistungs- bzw. Spitzensport aus.
Beliebteste Sportarten in Deutschland sind etwa Radfahren, Wandern, Schwimmen und Fußball (in Österreich auch Wintersport). Trendsportarten wie Nordic Walking, Golf, Triathlon und Mountainbiking sind eher Randsportarten > https://www.inspiredbysports.com/de/trendsportarten-2024/ (13.2.2023).

Häufigkeit sportlicher Betätigung in der EU und Deutschland in Prozent

EinteilungHäufigkeitProzentJahr
Europäische Union
 regelmäßig62022
  72017
 gewisse Regelmäßigkeit322022
  332017
 selten172022
  142017
 nie452022
  462017
Deutschland
 regelmäßig82022
  52017
 gewisse Regelmäßigkeit352022
  432017
 selten252022
  142017
 nie322022
  382017

Quelle:

Special Eurobarometer September 2022, 8-14

https://www.europeansources.info/record/public-opinion-in-the-european-union-summer-2022/ (29.2.2024)

3.2 Europäische Ebene    

Im Folgenden geht es um Sportpolitik über den nationalen Bereich hinaus. Sportpolitische Willensbildung erfolgt zunehmend im transnationalen Bereich statt.

  • Im Europarat wurde schon 1976 die "Europäische Charta des Sports für Alle" von den zuständigen nationalen Ministern mit breitensportlicher Ausrichtung beschlossen. Mit der 1989 beschlossenen "Anti-Doping-Konvention?" wurde der Spitzensport unterstützt (vgl. TOKARSKI-PETRY? 2010, 80-97).
  • Ab den achtziger Jahren war eine EU-Sportpolitik? durch Bestimmungen wirtschaftlicher Aktivitäten im Sport im EU-Binnenmarkt? betroffen. 2009 wurde der Sport im Vertrag von Lissabon mit unterstützender Zuständigkeit verankert.
Die EU als politisches System besitzt eine supranationale staatsähnliche Struktur. Damit entwickelte sich ein Zusammenspiel von Sportverbänden und staatlichen Behörden.

Die Europäische Kommission setzte durch die Generaldirektion Bildung und Kultur die "Sports-Unit?" für die Koordination des Sports in Verbindung mit Projekten und Programmen wie ETRASMUS+ ein (vgl. izpb 357 4/2023, 60-63).

Das Europäische Parlament behandelt den Sport in den einzelnen Ausschüssen, wichtig ist der Ausschuss für "Kultur und Bildung" (CULT). Mit dem Vertrag von Lissabon 2009 befasst sich auch der Ministerrat der EU formal mit dem Sport (vgl. TOKARSKI-PETRY? 2010, 98-127).

  • Parallel zu den EU-Organen? befassen sich die Sportverbände mit europäischen Wettbewerben (European Games). Vorrangig ist gegründeten Interessensverbänden die Beschaffung von EU-Fördermitteln?. Gegenwärtig ist das jährliche "EU-Sportforum?" der Ort, wo nationalsportliche und europäische Funktionäre zusammentreffen und Koordinationsvorhaben abgesprochen werden.
3.3 Internationale Ebene    

Die Besonderheiten auf internationaler Ebene sind von Interesse für das Verständnis von Sportpolitik. Das Zusammenspiel von der Selbstverwaltung und staatlichen Behörden existiert hier nicht (vgl. izpb 357 4/2023, 26-27; TOKARSKI-PETRY? 2010, 142-157).

  • Es gibt keine transnationalen Organisationen jenseits der EU und des kontinentalen Rahmens in Sportorganisationen.
  • Auf staatlicher Seite gibt es wenigstens mit der UNO/ WHO ohne Einbeziehung von Vertretern des Sports Hinweise auf körperliche Aktivität. Bis 2006 gab es im UN-System? das Amt des Sonderberaters des UN-Generalsekretärs? für Sport im Dienst von Frieden und Entwicklung (vgl. Büro in Genf "United Nations Office for Development and Peace/ UNOSDP"). Die UNESCO für die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur ist mit dem "Zwischenstaatlichen Ausschuss für Körpererziehung und Sport" (CIGEPS) seit 1978 mit sportpolitischen Fragen befasst. Aktivitäten zeigten sich in den Weltsportministerkonferenzen (MINEPS) 2013 in Berlin, 2017 in Kasan/ RUS und 2023 in Baku/ Asarbaidschan. Die Konferenzdokumente haben inhaltlich vorwiegend auffordernde Empfehlungen. Internationale Regelungen gab es nicht.
  • Fehlende transnationale Regelungen haben als Folge, dass die internationalen Sportverbände ungehindert arbeiten können. Eine internationale gegenseitige Kontrolle und einen Interessensausgleich gibt es nicht. Damit ergeben sich viele Problemfelder für eine Integrität des Sports und deren Vertreter.
4 Sportgroßereignisse    

Solche Ereignisse sind zeitlich begrenzte einmalige oder wiederkehrende Sportveranstaltungen. Die weltweit wichtigsten Sportveranstaltungen gelten die Olympischen Spiele im Sommer und Winter und die FIFA-Fußballweltmeisterschaft? der Männer (vgl. izpb 357 4/2023, 29-39).

Die Größe und Reichweite solcher Veranstaltungen kennzeichnen sportliche Wettbewerbe wie die "Commonwealth Games", kontinentale Sportwettbewerbe wie die "Asian Games" und "Pan American Games" oder Multisportveranstaltungen wie die "World Games" nicht-olympischer Sportarten sind ebenfalls Sportgroßereignisse. Basis ist die Zahl der Wettkämpfenden und Betreuenden, Zuschauenden und die TV- und Medienpräsenz.

4.1 Medienevents    

Den Rekord hält in Deutschland die ARD-Übertragung? des Finale der Fußball-Weltmeisterschaft? der Männer in Brasilien zwischen Deutschland und Argentinien 2014 (34,65 Millionen Zuschauende, Marktanteil 86,3 Prozent). Ein anderes Bild zeigte 2022 die ZDF-Übertragung? das Finale der Fußball-Europameisterschaft? der Frauen zwischen Deutschland und Frankreich in London mit 12,21 Millionen Zuschauenden und einem Marktanteil 46,8 Prozent.

4.2 Kommunikationsgrad    

Die Medienevents besitzen einen hohen Mobilisierungsgrad, der Kommunikationsgrad erstreckt sich über das Event hinaus.

Die Beschäftigung mit dem Ereignis nimmt einen großen Platz ein, die Emotionalisierung einer breiten Öffentlichkeit ist beträchtlich. Von Begeisterung, Enttäuschung und Trauer reicht die Anteilnahme.

  • Der Präsident von Senegal Abdoulaye Wade rief beim Sieg über die ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Eröffnungsspiel der WM 2002 einen Nationalfeiertag aus. König Salman von Saudiarabien tat es 2022 gleich, als sein Land Argentinien 2:1 besiegte.
  • Dagegen stürzte die 1:7 Niederlage Brasiliens gegen Deutschland bei der WM 2004 Brasilien in kollektive Trauer.
  • Der Österreicher Karl Schranz wurde bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo wegen eines T-Shirts? mit Firmen-Logo? ausgeschlossen. Er hatte bei einem Benifiz - Fußballspiel ein Trikot mit Werbeaufdruck getragen.
Der Ausschluss brachte ihm weltweit Schlagzeilen und ungeahnte Sympathien in der Heimat. Avery Brundage als IOC-Präsident? hielt unnachgiebig daran fest, das ein Olympiasportler kein Geld mit Sport verdienen dürfe. Der Spitzensport sei dazu, den Charakter zu bilden, aber nicht das Konto zu füllen.

Der "Fall Schranz" war eine entscheidende Weichenstellung. 1981 fiel beim IOC-Kongress? in Baden-Baden? die Amateur - Regel. Das war die Basis dafür, dass hochbezahlte Sportler_innen wie etwa Steffi Graf 1988 in Seoul Gold gewinnen, US-Basketballer? in Barcelona spielen konnten.

Karl Schranz hatte seinen Frieden mit Olympia gemacht. Juan Antonio überreichte Schranz als Versöhnungsgeste für den Ausschluss 1972 eine Goldmedaille ehrenhalber.

IT-Hinweis?

Ausschluss Karl Schranz - 2022 50 Jahre

https://tirol.orf.at/stories/3140649/ (17.2.2024)

Zum Bedeutungszuwachs von Sportgroßereignissen gehören auch die technischen Verbreitungsformen wie die Satellitentechnik und Digitalisierung. Ebenso gehören die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in einer pluralisierten und ereignisorientierten Bevölkerung. Zunehmend werden auf der globalen Bühne politische, soziale und/ oder wirtschaftliche Interessen verfolgt. Mitunter erfolgt das direkt, um die weltweite Begeisterung und Aufmerksamkeit zu nützen und das Event so indirekt für sportliche Ziele zu realisieren.

Waren die Ausrichtung von Großereignissen bis zur Jahrhundertwende vorwiegend in OECD-Staaten? vergeben worden, finden zunehmend mit Beginn des 21. Jahrhunderts Sport-Megaevents? in den BRICS-Staaten? statt (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - Brasilien Fußball-WM? Männer 2014, Olympia Sommerspiele 2016; Russland Olympia Winterspiele 2014, Fußball-WM? Männer 2018; China Olympia Sommerspiele 2008, Winterspiele 2022; Südafrika Fußball-WM? Männer 2010).

Das verstärkte Interesse im Kontext politischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte, führt zu Problemen im Umwelt-/ Eingriff in die Natur, Menschenrechts- und Demokratiebereich/ Zustimmung der Bevölkerung.

4.2.1 "Sommermärchen" 2006 Deutschland    

Darunter versteht man die Erfolgsgeschichte der Fußball-WM? der Männer in Deutschland, die mit der Begeisterung der Fans, dem schönen Sommerwetter und der attraktiven Spielweise der deutschen Nationalmannschaft zusammenhängt.

Das Ereignis erhielt die volle Unterstützung durch Politik und Wirtschaft in Kooperation mit dem Deutschen Fußballbund (DFB). Die Medien berichteten über die Begeisterung, Freude und den Patriotismus.

Ein "Nation Branding" entstand und entwickelte sich in den nächsten Jahren auch in anderen Sportarten.

4.2.2 Regenbogennation Südafrika 2010    

Südafrika ist das eindrucksvolle Beispiel für die Verwendung des Sports zum erfolgreichen Nation Branding. Der Übergang von der Apartheid zur Demokratie gelang insbesondere mit dem Auftritt der Persönlichkeit des Präsidenten Nelson Mandela.

Identitätsstiftung gelang 1996 mit dem Gewinn des Afrika-Cups? als Gastgeber und 2010 der Fußball-WM? der Männer. Südafrikanische Kultur und Lebensfreude wurde vermittelt.


"Nation Branding" als Begriff vom Marketing entlehnt, wird im politischen Kontext für Schwellenländer wie die BRICS-Länder? verwendet. Nationale Interessen werden durch Überzeugung und Anziehungskraft vermittelt. In der Globalisierung wird durch mediale Vernetzung die populäre Kultur, zu der Sport gehört, in erheblicher Reichweite betrieben. Über sportliche Großereignisse werden nationale Interessen verbreitet.

Als Gegenstück ist der Begriff "Sportswashing" aufgekommen. Vor allem autokratischen Systemen wird eine manipulative Nutzung des Sports zugeschrieben. Zumeist geht es um Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen.


4.2.3 Sportgroßereignisse China und Russland    

Unterschiedliche Motive der Ausrichtung, Chancen und Risiken zeigen die Beispiele von China und Russland.

  • China nutzte die Sommerspiele 2008 gezielt als Nation Branding. Mehrere Hundert Millionen Menschen verfolgten die Eröffnungszeremonie in Peking. Es folgte in den nächsten Wochen ein perfekt organisiertes Programm in neuen Sportstätten. Es wurden rund zwei Mrd. US-Dollar? für die Spiele kalkuliert. Am Ende wurden rund 40 Mrd. US-Dollar? in Infrastrukturmaßnahmen investiert.
Genutzt wurden die Spiele für Stadtentwicklung und Modernisierung. Interesse weckten die Spiele wegen der wirtschaftlichen Dynamik und erstmals seit 1936 und 1980 Spiele in einem nicht-demokratischen Land stattfanden (vgl. izpb 357 4/ 203, 32). 14 Jahre später spielte bei den Winterspielen neben dem Breiten- und Freizeitsport im Lande der Ausbau der Wintersportindustrie eine Rolle. Nach innen war die Legitimation auf die Staatsführung gerichtet.

  • Russland verband mit der Bewerbung um die Winterspiele 2014 und die Fußball-WM? 2008 eine Präsentation der Stärke des Lands im Sinne des Nation Branding. Ein nationales Bewusstsein und die Entwicklung eins Großmachtpatriotismus spielten eine Rolle. Investiert wurden rund 50 Mrd. Euro in die teuersten Winterspiele aller Zeiten auch mit dem Ziel, die Spitze der Nationenwertung zu erlangen.
Mit der Eröffnung der Sommerspiele 2008 in Peking erfolgte der Einmarsch Russlands in Georgien. 2004 begann die Besetzung der Krim und im Jahr 2022 der Ukraine - Konflikt. Die Idee des "Olympischen Friedens" während und nach den Spielen wurde genützt, um Reaktionen der Konfliktparteien begrenzt zu halten (vgl. izpb 357 45/2023, 33).

4.2.4 Sportgroßereignisse arabischer Raum    

BRICS-Staaten? und in letzten Jahren Staaten des arabischen Raumes sind verstärkt bei Sportgroßereignissen in Verbindung mit Politik aufgetreten (vgl. izpb 357 4/ 2023, 33-37).

  • Das Emirat Katar seit seiner Unabhängigkeit 1971 mit seinen Ressourcen Erdöl und Erdgas spielt eine besondere Rolle. Seit den neunziger Jahren wurde aus dem katarischen Staatsfond eine Modernisierung mit einem Ausbau der Infrastruktur zu einer Metropole für Touristen, Geschäftsreisende und besonders für den Sport eingeleitet.
Mit der "Aspire Academy" wurde eine der größten Sportakademien der Welt gebaut, die große internationale Sportaktivitäten durchführt (vgl. https://www.aspire.qa/Home [21.2.2024]). Es gibt noch wenige Sportarten, die noch nicht in Katar als Sportwettkämpfe ausgetragen wurden. Die Formel 1 führt ihre Rennen durch. Katar selbst wurde 2015 im Handball der Männer Vizeweltmeister und 2019 im Fußball der Männer Asienmeister. 2022 war die Fußball-WM? der Männer ein Höhepunkt.

Für die politische Dimension erweist sich während der "Katar - Krise" 2017 bis 2021 durch Golfstaaten Saudi-Arabien?, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate die Sportstrategie und internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung Katars als wichtige Absicherung des Emirats. Die sportlichen Erfolge arabischer Mannschaften bei der WM 2022 halfen ebenso Katar.

  • Saudi-Arabien? verfolgt ähnlich eine umfassende Sportstrategie als Teil des nationalen Entwicklungsplanes "Vision 2030" mit einem Ausbau der Sportindustrie und der Aufwertung der nationalen Fußball-Liga? durch Stars wie Ronaldo oder Benzema. Die Ausrichtung des italienischen und spanischen Fußball-Super-Cups? und der "Rallye Dakar" waren erste erfolgreiche Ziele (vgl. https://www.dakar.com/en/ [21.2.2024]).
4.3 Bewerbung und Vergabe von Sportgroßereignissen    

Die Bedeutung von Sportgroßereignissen betrifft immer auch sportpolitische Entscheidungen. Zwei Vergabeverfahren mit Bewerbungsphasen werden beispielhaft dargestellt (vgl. izpb 357 4/ 2023, 37-38).

  • Bisherige Vergabeverfahren des IOC
Interessenbekundungsphase - Nominierung von Kandidatenstadt

Vergabe des Kandidatenstatus - Auswahlprozess der Nominierungskommission

Erstellen offizieller Bewerbungsunterlagen - Regierungsgarantien

Berichterstellung der Evaluierungskommission - Besuch und Beurteilung der Kandidatenstadt

Vertragsunterschrift und Beginn der Vorbereitungsphase

  • Vergabeverfahren der FIFA
Interessenerkundung der Mitgliederverbände Bewerbungsvereinbarung und Bewerbungsvorschriften

Evaluationsverfahren - Prüfung der Bewerbung - Risikobeurteilung - Technische Beurteilung

Unterbreitung und Prüfung der zugelassenen Bewerbung

Offizielle Vergabe durch FIFA-Kongress?

Quelle:

Mittag J. (2020): Die Vergabe internationaler Sportgroßveranstaltungen im Wandel: Verbände und Bewerber im Widerstreit von Interessen: Strategien und Kriterien, in: Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Hrsg.): Sportgroßveranstaltungen in Deutschland, Bd. 2: Nachhaltige Bewegung, Bonn 32-45

4.4 Alpintourismus - Einfluss des Klimawandels    

Der Problembereich erklärt sich vor allem durch den Diskurs über

  • den Kunstschnee in der Kritik,
  • die An- und Abreise im Tourismus und
  • der Nachhaltigkeit des Schisports.

Das Image des Wintertourismus mit dem Schisport war schon besser. Kritik kam sogar von FIS-Präsident? Johan Eliasch, der ökologische Fußabdruck der Rennen in Schladming durch Zehntausende Zuschauer sei größer als bei Rennen im US-Wintersportort? Aspen. Der ÖSV reagierte wenig erfreut.

Die Frage einer Nachhaltigkeit des Schisports ist eine wesentliche Zukunftsfrage. ÖSV-Generalsekretär? Christian Scherer betonte vor Journalisten_innen am 1. Februar das zu Unrecht schlechte Nachhaltigkeitsimage des Schisports. Studien zeigen, dass künstliche Beschneiung keine Auswirkung auf Flora und Fauna hat. Schifahren beeinflusst kaum die Gletscherschmelze nach Andrea Fischer, Gletscherforscherin und Wissenschaftlerin des Jahres. "Auf der Piste bleibt der Schnee besser liegen und es schmilzt weniger Eis. Dass die Schifahrer den Schnee abrasieren, stimmt nicht." Sie spricht sich dafür aus, dann Schi zu fahren, wenn Schnee liegt, und die Saison nicht künstlich zu verlängern. Dazu sagt Scherer: "Früher oder später wird die Schisaison später beginnen."

Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace, wendet ein: "Hier gibt es sehr unterschiedliche Positionen. Fakt ist: Schneekanonen haben einen sehr hohen Energieverbrauch, und ein großer Teil des österreichischen Energiebedarfs wird noch mit fossilen Energien gedeckt." Sie spricht sich dafür aus, dann Schi zu fahren, wenn Schnee liegt, und die Saison nicht künstlich zu verlängern. Dazu Scherer: "Früher oder später wird die Schisaison später beginnen."

Laut Greenpeace sind zwei Drittel der CO2-Emissionen? im Schitourismus auf die An- und Abreise zurückzuführen. Das weiß man auch beim ÖSV - doch beim Ausbau des Öffie- Angebots stoße man immer wieder auf logistische Probleme, vor allem sobald mehrere Bundesländer involviert seien, sagt Scherer. "Wir brauchen eine einheitliche Tarifpolitik." Zwecks besserer Koordination wünsche er sich eine Ansprechperson im Klimaministerium. Eine solch wäre nicht nur für Sport-, sondern auch für Kulturveranstaltungen hilfreich.

Im Klimaministerium verweist man auf die seit 2013 bestehende Arbeitsgruppe und darauf, dass zwei Mal im Jahr Experten_innen aus Bund und Ländern zusammenkommen, um sich über Mobilitätslösungen auszutauschen. Aich mit dem ÖSV bestehe ein "regelmäßiger und guter Austausch". und selbstverständlich sei man bereit, diese Zusammenarbeit gemeinsam mit den anderen zuständigen Ministerien weiter zu vertiefen [...].

Beim Thema Nachhaltigkeit sei man auch im Austausch mit NGOs. Die Klimasprecherin von Greenpeace sagt: "Man sieht, dass es Bemühungen gibt. Wichtig wäre es aus unserer Sicht, den Rennkalender anzupassen." Mit der "Letzten Generation" führt der ÖSV hingegen keine Gespräche, da er deren Methoden ablehne. Zuletzt veranstalteten Aktivisten_innen der Letzten Generation ein eine Potestaktion beim Nightrace im alpinen Schi-Weltcup? in Schladming.

Da der Schisport sowohl im Bereich des Breiten- als auch des Leistungssports ein Nachwuchsproblem hat, wünscht sich auch Scherer Gratis-Schipässe? für Kinder und finanzielle Unterstützung für ökonomisch benachteiligte Familien, deren Kinder am (Profi-) Schisport interessiert sind. Scherer sagt dazu: "Ich würde mich freuen, wenn dadurch auch mehr Menschen mit Migrationshintergrund den Weg in den Spitzensport finden."

Derzeit arbeitet eine vom ÖSV eingesetzte Taskforce an all diesen Problemen. Bis Juni dieses Jahres sollen konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen.

Quelle:

Figl B. (2024): Skisport soll klimafit werden, in: Salzburger Nachrichten, 2. Februar 2024, 18


5 Sportpolitische Herausforderungen - Protest    

Zu den Merkmalen von Protest gehören Formen des Widerspruchs mit Forderungen nach einem Wandel oder Veränderungen.

Die mitunter mangelhafte Lösungskapazität vor allem von politischen Parteien und staatlichen Organen haben ein Protestrepertoire auch im Sport zur Folge. Bemerkenswert sind auch Aktionen von Sportlern_innen bei Sportgroßveranstaltungen (vgl. izpb 357 4/ 2023, 40-47).

5.1 Menschenrechtsproteste    

Als Beispiel für Menschenrechtsproteste im Sport gegen die Rassentrennung in Südafrika - mit dem Beginn 1948 der Apartheidpolitik - verstärkte sich der Druck, das Land Ende der sechziger Jahre in fast allen Disziplinen von internationalen Wettbeerben auszuschließen.

Sichtbar wurde 1969/1970 der Protest, als die südafrikanische Rugby - Nationalmannschaft in England, Wales und Irland antrat. Demonstrationen vor Stadien, Sitzblockaden und Platzstürme in den Stadien wurden durchgeführt. Weitere Proteste führten letztlich zur fast vollständigen Isolation des südafrikanischen Sports. 1976 wurde das Land aus der FIFA ausgeschlossen.

Erst mit dem Ende der Apartheid-Politik? 1992 durfte das Land an Olympischen Spielen teilnehmen.

5.2 Sozialproteste    

2013 wurde in Brasilien der "Confed - Cup" ausgetragen, als Generalprobe für ein Jahr später der Fußball-WM? der Männer. Ungeachtet des Finales Brasilien gegen Spanien kam es am 20. Juni 2013 zu massiven Protesten in über 400 Städten mit rund zwei Millionen Demonstrierenden. In Rio gingen 300 000 Menschen auf die Straße.

Ausgangspunkt waren Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr. Der Confed - Cup beeinflusste massiv die Situation und förderte in den folgenden Tagen die Massenproteste gegen gestiegene Mieten, erhöhte Lebensmittelpreise und Korruption. Die Proteste breiteten sich zu einem Flächenbrand über das ganz Land aus.

Sportgroßveranstaltungen können selbst bei erfolgreichen Heimmannschaften bei ausgelassener Stimmung gesellschaftspolitische Probleme nicht verdrängen. In zunehmenden Maße bilden Sportgroßveranstaltungen einen Ort für politischen Protest, weil Öffentlichkeit und Medieninteresse hier vorhanden sind. Dies kann nach innen und außen gerichtet werden.

5.3 Protestaktivitäten    

Beispielhaft sollen Protestaktivitäten von aktiven Sportlern_innen als Veränderung politischer Aktivitäten im Verhältnis von Sport und Politik dargestellt werden.

  • Der Protest des Arbeitersportlers und mehrfachen deutschen Meisters im Ringen Werner Seelenbinder bei der Siegerehrung der deutschen Ringermeisterschaft 1933 mit der Verweigerung des Hitlergruß und als Widerstand gegen die NS-Diktatur? der Aufritt des aus einer Sinti-Familie? stammenden Boxers Johann Wilhelm Trollmann sind wesentlich. Im Kampf um den deutschen Titel im Weltergewicht war Trollmann als Karikatur eines Ariers mit blondgefärbten Haaren und Puder bedeckter Haut angetreten.
  • Im 21. Jahrhundert verstärkte sich erst ein Bezug zu politischen Positionen und einem gesellschaftlichen Engagement.
1968 protestierten die US-Medaillengewinner? Tommie Smith und John Carlos auf dem Siegerpodest ohne Schuhe mit gesenkten Köpfen und in die Höhe gestreckten Fäusten mit dem weißen Anstecker der Menschenrechtsinitiative "Olympic Project for Human Rights" gegen Rassismus.

Vier Jahre später zeigten die US-Medaillengewinner? Vince Matthews und Wayne Collett durch gezielte Zurschaustellung von Desinteresse ihren Protest gegen Rassismus.

Entsprechend dem Neutralitätsgebot des IOC im Artikel 502 der IOC-Charta? wurden die Sportler gesperrt.

Die schwedische Weltklasse-Hochspringerin? Emma Green hatte bei der Leichtathletik - WM in Moskau 2013 in der Qualifikation ihre Fingernägel mit Regenbogenfarbe lackiert. Dies Art von Protest konnte man als Kritik an der Diskriminierung von Homosexuellen in Russland ansehen. Green beugte sich dem Druck der russischen Regierung und sprang im Wettbewerb mit rotlackierten Fingernägeln.

Das Risiko in autoritären Systemen einen symbolischen Protest zu äußern, zeigte sich bei sechs iranischen Nationalspielern 2009, als sie im WM-Qualifikationsspiel? gegen Südkorea grüne Schweißbänder trugen. Grün war die Farbe des Oppositionsführer Hossein Mussawi und der iranischen Demokratiebewegung. Die Folgen waren Sanktionen des eigenen Verbandes.

Ein Höhepunkt der Protestbewegung waren die Aktionen von {US-Sportler innen}? im Rahmen der "Black Lives Matter-Bewegung?" gegen Polizeigewalt gegenüber afroamerikanischer Bevölkerung. Symbolfigur wurde der NFL-Profi? Colin Kaepernick, der 2016 gegen Polizeigewalt protestierte. Er kniete bei der Nationalhymne vor dem Spiel nieder und sang nicht mit. In der Folge schlossen sich andere Sportler-innen anderer Sportarten an. Die US-Fußballnationalspielerin? Megan Rapinoe gehörte zu den ersten. In Europa verbreitete die Kniefallgeste sich in Großbritannien, Frankreich und Portugal, gegen die Kolonialvergangenheit und den Rassismus zu protestieren.

6 Aspekte einer Reform    

6.1 Beispiel FIFA    

Beispielhaft lässt sich an der Struktur, den Machinstrumenten und dem Führungspersonal eine Fehlentwicklung an der FIFA/ "Federation Internationale de Football Association", gegründet 1904 mit einer Entwicklung zu einer Monopolstellung, darstellen (vgl. MITTAG 2023b, 48-50). Verfügt wird im 21. Jahrhundert über die Fußball - WM mit Rieseneinnahmen. Kritik ergibt sich im Integritäts- und Vertrauensverlust.

Anfänge einer Entwicklung zeigen sich mit der Wahl des Brasilianrs Ioao Havelange 1974 zum FIFA-Präsidenten?, der Organisation auf Vergrößerung ausrichtete. Die WM wurde 1982 von 16 auf 24 und 1998 auf 32 Teilnehmer aufgestockt. Die neuen Nationen kamen aus Asien, Afrika und Zentralamerika. Damit war weltweites Interesse vorhanden.

1977 kamen die Junioren - WM und 1991 die Frauen - WM, 1998 die Hallenfußball - WM und 2000 die Klubmeisterschaft - WM dazu. Damit wurde Fußball zu einer globalen Sportart. Zugleich kam es zu einer Vermarktung mit einer großen Anzahl von Sponsoren und großen Gewinnen bei TV- Rechten.

6.2 Organisationsstruktur    

Rechtlich ist die FIFA, wie das IOC und andere internationale Sportverbände, im Schweizer Privatrecht und Zivilrecht verankert. Die Organisationsstruktur ist überschaubar. Die zwei Hauptorgane bilden der Kongress und das Exekutivkomitee. Ein Präsident führt den Vorsitz und vertritt die FIFA nach außen, es gibt noch ein Generalsekretariat und rund 25 Ständige Kommissionen.

  • Kongress - formal höchstes Entscheidungsorgan
  • 211 Mitgliedsverbände (2023) mit Stimmrecht (unterschiedliche Ländergröße mit Mitgliedern und politischen Systemen)
Angesichts der Kontinuität besaß der Präsident und die Verbandsspitze eine starke Hausmacht. Von 1974 bis 2015 wurde die FIFA nur von zwei Präsidenten geführt (1974 Ioao Havelange, 1998 Joseph/ Sepp Blatter).

6.3 Reformen    

Erst mit strafrechtlichen Aktivitäten gegen mehrere Mitglieder des Exekutiv-Komitees? und Ermittlungen gegen die FIFA, Sepp Blatter 2015 zurücktrat, kam es im Machtgefüge des internationalen Fußballs zu einem Umbruch.

Der US - Justiz gelang es strafrechtliche Fälle aufzudecken, die zum Teil über US-Banken? erfolgten. In der Folge wurde der UEFA-Generalsekretär? Gianni Infantino zum neuen Präsidenten gewählt. Ein Reformpaket mit einem auf 36 Mitgliedern vergrößerten "Council" als Aufsichtsrat und eine Frauenquote sowie ein Integritäts-Check? wurde eingeführt.

Von den Erwartungen an die Reformen blieb wenig übrig. Der Präsident blieb weiterhin mächtig. Es kam zwar zur Erhöhung der Zahlungen an die Mitgliedsverbände, allerdings einer Wiederwahl des Präsidenten ohne Gegenkandidaten durch Akklamation und einer Ausweitung der WM-Teilnehmenden? auf 48 Teams.

6.4 Good Governance im Sport    

Aus der Skepsis, die sich aus der Wahl von zwei Drittel von Präsidenten von internationalen Sportverbänden ohne Gegenkandidaten ergab und für weitere Reformperspektiven, kam es zu grundlegenden Reformen im organisierten Sport. In der Folge standen die Strukturen der Sportverbände auf dem Prüfstand (vgl. TOKARSKI-PETRY? 2010, 158-176).

"Good Governance" in Sportverbänden und Sportvereinen bezieht sich auf die Führungsverantwortung und Verwaltung mit klaren und transparenten Strukturen und Verhaltensweisen. Es geht letztlich um die Wiederherstellung der Integrität des Sports. Von der staatlichen Seite gab es bei der Mittelvergabe klare Vorgaben mit Kriterien an eine Einhaltung von Good Governance (vgl. MITTAG 2023b, 50).

Zur Debatte standen Problembereiche wie finanzielle und personelle Ressourcen in den Hauptaufgaben im Wettbewerbsbetrieb und Geschäftsbereich bei der Umsetzung.

Transparenz etwa bei der Offenlegung von Gehältern, Protokollen von Vorstandsitzungen und Nominierungen für Wahlprozesse gehörten zu den sensiblen Bereichen.


Dimensionen von Good Governance

Transparenz - Offenlegung interner Abläufe und Strukturen - Auskunftserteilung - Veröffentlichung des Regelwerks wie Satzungen, Vorschriften, internen Ordnungen und Jahresberichten

Demokratie - Wahlverfahren und Partizipation - Amtszeiten

Kontrolle und Rechenschaft - Überwachung des Vorstands, der Geschäftsführung und Managements - Prüfung von Interessenskonflikten und Beschwerden - Risikomanagement

Gesellschaftliche Verantwortung - Regelungen von Anti-Doping?, Anti-Diskriminierung?, Prävention von Spielmanipulation und interpersoneller Gewalt - soziale Inklusion, Breitensport, Umweltverträglichkeit und Gesundheitsrisiken - Förderung von Karrieren und Ehrenamtlichkeit - Beratung


7 Ausblick - sportpolitische Zukunft    

Bei Sportgroßveranstaltungen zeigt es sich, dass der Sport eine hohe symbolische Kraft besitzt. Gerade aus diesem Grund wird er in seiner professionellen Form für politische Interessen benützt und ebenso wird die politische Komponente vom Sport in Anspruch genommen.

Den gesellschaftlichen Wandel erkennt man an der Bedeutung des Breitensports und den sportlichen Freizeitmöglichkeiten. Sportliche Aktivität findet seine Begründung in Freude an Bewegung, Fitness, Gemeinschaft und Wettkampf. Zudem kommen mit der Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen die Elemente soziale Medien, Digitalisierung und E-Sport? dazu. Sport verändert auch das Bewusstsein für die Umwelt und Nachhaltigkeit.

Sportpolitische Zukunft gewinnt an Bedeutung und wird mit Herausforderungen konfrontiert. Die Integrität des Leistungssport wird zunehmen. Verändern wird sich die Autonomie durch die Vielzahl von Interessen und Finanzierungsverteilungen.

Kernelemente eines Reformprozesses mit offenem Ausgang bleiben die gesellschaftspolitische Verantwortung und die Differenzierungen im Politikfeld Sport (vgl. Pkt.1.2).

Buchbesprechung    

Walter Tokarski - Kareen Petry (Hrsg.) (2010): Handbuch Sportpolitik, Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport Bd. 172, Hofmann Verlag Schorndorf ISBN 978-3-7780-4720-0


Der Inhalt des Handbuches befasst sich als erstes deutschsprachiges Grundlagenwerk mit der Sportpolitik als Forschungsgegenstand und Wissenschaftsdisziplin (Ausgabe 2010).

Die Beiträge befassen sich mit dem Erkenntnisstand der politik-, sozial- und sportwissenschaftlichen Disziplin. Vier Abschnitte behandeln den sportpolitischen Strukturrahmen und sportpolitische Theorien und Grundlagen. Spezielle Sachprobleme und politische Strukturen werden behandelt.

Anregen soll das Handbuch den Dialog zwischen Sport, Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft. Für die Politische Bildung dient das Werk zum Diskurs in der Thematik Sport und Politik.

Gliederung des Handbuches

SachthemaSeitenzahl
Theorie und Grundlagen12 - 78
Sportpolitische Strukturen79 - 140
Mechanismen der Steuerung142 - 192
Sportpolitikfelder195 - 352

Literaturverzeichnis    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/ oder direkt zitiert werden.

Beichelt T. (2018): Ersatzspielfelder. Zum Verhältnis von Fußball und Macht, Frankfurt/ M.

Blaschke R. (2020): Machtspieler. Fußball in Propaganda, Krieg und Revolution, Göttingen

Bundeszentrale für politische Bildung: Reihe Aus Politik und Zeitgeschichte 36/ 2022: München 1972 > https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/muenchen-1972-2022/ (28.1.2024)

Bundeszentrale für politische Bildung: izpb/ Reihe Informationen zur politischen Bildung 357 4/2023, Sport und Politik, Bonn

Busse J.- Wildangel R.( Hrsg.) (2022): Das rebellische Spiel. Die Macht des Fußballs im Nahen Osten und die Katar-WM?, Bielefeld

Emmerich A. (2011): Olympia 1936: Trügerischer Glanz eines mörderischen Systems, Köln

Figl B. (2024): Skisport soll klimafit werden, in: Salzburger Nachrichten, 2. Februar 2024, 18

Goldblatt D. (2018): Die Spiele: Eine Weltgeschichte der Olympiade, Göttingen

Güldenpfennig S. (2017): Politik für oder gegen den Sport? Das ewige Verwirrspiel um das Politische im Sport, Hildesheim

Haut J. (Hrsg.) (2014): Leistungssport als Konkurrenz der Nationen. Sozioökonomische Bedingungen und Effekte, Saarbrücken

Keller B. (2023): Frauenfußball. Auf dem langen Weg zum Profisport. Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven, Opladen

Kleinfeld R. (2018): Europäische Sportpolitik aus politikwissenschaftlicher Perspektive, in: Mittag J. (Hrsg.): Europäische Sportpolitik. Zugänge, Akteure, Problemfelder, Baden-Baden? 2018, 63-68

Martschukat J.(2019): Im Zeitalter der Fitness. Wie der Körper zum Zeichen für Erfolg und Leistung wurde, Frankfurt/ M.

Meier H.-E. (2018): Sportpolitik und Sportwissenschaft, in: Güllich A. - Krüger M. (Hrsg.): Grundlagen von Sport und Sportwissenschaft, Berlin-Heidelberg? 2018, 1-18

Mittag J. (Hrsg.) (2018): Europäische Sportpolitik. Zugänge, Akteure, Problemfelder, Baden-Baden?

Mittag J. (2023a): Ist Sport politisch? Projektionsfläche und Politikfeld - zwei Dimensionen der Sportpolitik, in: izpb 357 4/2023, 4-7

Mittag J. (2023b): Integrität und Good Governance im Sport? Reformpotentiale des organisierten Sports, in: izpb 357 4/2023, 48-50

Petry K. (Hrsg.) (2020): Sport im Kontext internationaler Zusammenarbeit und Entwicklung, Perspektiven und Herausforderungen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Praxis, Opladen

Schwier J.- Leggewie Cl. (Hrsg.) (2006): Wettbewerbsspiele. Die Inszenierung von Sport und Politik in den Medien, Frankfurt/ M.

Tokarski W.- Petry K. (Hrsg.) (2010): Handbuch Sportpolitik, Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport Bd. 172, Schorndorf

Zeyringer Kl. (2016/ 2018): Olympische Spiele. Eine Kulturgeschichte von 1896 bis heute, Bd. 1 Sommer 2016, Bd. 2 Winter 2018, Frankfurt/ M.

Zum Autor    

Lehramt APS - VS-HS-PL? (1970-1975-1976) - zertifizierter Schülerberater und Schulentwicklungsberater (1975, 1999) - Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Absolvent Studium Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ MSc (2008), Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Diplome (2010), 6. Universitätslehrgang Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012), 4. Interner Lehrgang Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016), Fernstudium Grundkurs Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium -Comenius Institut, Münster/ Zertifizierung (2018), Fernstudium Nachhaltige Entwicklung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium - Comenius Institut, Münster/ Zertifizierung (2020)

Lehrbeauftragter Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft/ Universität Wien - Vorberufliche Bildung VO-SE? (1990-2011), Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg - Lehramt Geschichte-Sozialkunde-Politische? Bildung - Didaktik der Politischen Bildung (2015-2016, 2017)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche Österreich (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017-2019)

Kursleiter VHS Salzburg Zell/ See, Saalfelden und Stadt Salzburg/ "Freude an Bildung" (2004-2019), VHS Tirol/ "Grundkurs Politische Bildung" (2024)

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© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 29. Februar 2024