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AS-Lehramt? (VS-HS-PL?, 1970, 1975, 1976), Schüler- und Schulentwicklungsberater/ Zertifizierung (175, 1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)
AS-Lehramt? (VS-HS-PL?, 1970, 1975, 1976), Schüler- und Schulentwicklungsberater/ Zertifizierung (1975, 1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)


Grundwissen Afrika 2    

Theorie und Handlungsfelder im Kontext Politischer Bildung    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Afrika 2   
Theorie und Handlungsfelder im Kontext Politischer Bildung   
Widmung   
Danksagung   
Vorbemerkungen   
1 Zur Geschichte Afrikas   
1.1 Frühe Neuzeit   
1.2 Grundlagen kolonialen Denkens   
1.3 Europäische Kolonialherrschaft in Afrika   
1.4 Ungleichheit in Kolonialherrschaft   
1.5 Anfänge eines Entwicklungskolonialismus   
1.6 Auflösung europäischer Kolonialreiche   
1.6.1 Goldküste/ Ghana   
1.6.2 Kenia   
1.6.3 Globaler Kalter Krieg - Bewegung der Blockfreien   
1.6.4 Kongo-Krise?   
1.7 Nachkoloniale Staatlichkeiten   
1.8 Ressourcen afrikanischer Staaten/ Auswahl   
2 Euroafrikanische Beziehungen - Internationalität   
2.1 Völkerrechtliche Verträge   
2.2 Postkoloniale Ordnung   
3 Panafrikanismus im 19. und 20. Jahrhundert   
3.1 Frühphase   
3.2 Negritude - Garveyismus   
3.3 Panafrikanismus - Nationalismus   
Literaturverzeichnis   
Zum Autor   

Widmung    

Gewidmet meiner Tochter Katrin

Danksagung    

Zu Dank bin ich dem Kollegenkreis des Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz verpflichtet.

Ohne Politische Bildung wäre ein Verständnis der Thematik unvollständig, daher auch gilt der Dank dem Kollegenkreis des Universitätslehrganges Politische Bildung.

Zu danken ist Helmut Leitner für die technischen Hilfestellungen bei der Manuskripterstellung.

Dankbar bin ich für die jahrelange reibungslose Autorenbetreuung des Akademikerverlages.

Günther Dichatschek

Vorbemerkungen    

Politische Bildung findet zunehmend Interesse, wie Europa aus angenommener Überlegenheit über Jahrhunderte Theorien einer europäischen Kolonialherrschaft und rechtfertigenden Missions- und Forschungsreisen verbreitete.

Unter globalen Einflüssen veränderten sich durch panafrikanische Bewegungen und einer Dekolonisierungsbewegung die Beziehungen zum Kontinent. Im 20. Jahrhundert entstanden neue Formen ungleicher Machtverhältnisse. Regionen und Gesellschaften sind noch konfrontiert mit den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der kolonialen Herrschaft.

Veraltete Denkmuster zum Bild afrikanischer Geschichte und Gegenwart wirken nach und bewirken eine geringe Rolle Afrikas in der Weltpolitik und globalen Wirtschaft.

Ausgangspunkt der Studie ist

  • die Fortsetzung des Projekts von "Grundwissen Afrika",
  • die Absolvierung des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt?,
  • des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg,
  • 4. Internen Lehrgang Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg und
  • die Auseinandersetzung mit der Fachliteratur.
Die Studie beruht auf persönlichem Interesse des Autors.

1 Zur Geschichte Afrikas    

Im Folgenden wird skizzenhaft auf die frühe Neuzeit, Grundlagen des kolonialen Denkens, europäische Kolonialherrschaft, Übergangsformen, Auflösung von Kolonialreichen, nachkoloniale Staatlichkeit und afrikanische Staaten eingegangen.

1.1 Frühe Neuzeit    

Die europäische Ausweitung in die Weltmeere bewirkt als neue ideologische Ausrichtung den Kapitalismus, die in der Folge zunehmend an Bedeutung gewinnt (vgl. GRANDNER-SONDEREGGER? 2015, SONDEREGGER 2022, 15).

Mitte des 15. Jahrhunderts erschlossen portugiesische Seefahrer und Händler die westafrikanischen Küsten. In der Folge führte dies zu den Seewegen nach Indien und Fernost, in den Indischen Ozean, später in den Pazifik mit seinen Räumen (vgl. GRANDNER-SONDEREGGER? 2015, 212-254). Im 16. Jahrhundert kam es zunehmend zu einer wirtschaftlichen Dynamik mit den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ungleichheiten unter der afrikanischen Bevölkerung. Die Folgen war mehr als wirtschaftliche, es entstanden kreolische Gemeinschaften etwa an der Goldküste, in Senegambien oder am Sambesi (vgl. SONDEREGGER 2017).

Mit der Bildung einer Weltwirtschaft und Öffnung globaler Perspektiven bis zur Erschließung Amerikas und der Karibik mit kolonialen Besitzungen kommt es zu Formen der Zwangsarbeit mit der Rolle Afrikas als Lieferant von billigen Arbeitskräften (Sklavenarbeit). Dies erzeugte zugleich soziale und kulturelle Änderungen.

Es kam zu einer Differenzierung der Menschheit nach körperlichen Merkmalen, Zuschreibung von Eigenschaften, Befähigungen an Menschen aus verschiedenen Weltteilen. Eine solche "Ethnisierung" der Arbeitskräfte ab dem 18. Jahrhundert bezog sich auf einen Rassenbegriff mit einer Werthaltung, in der Menschen durch äußere Erscheinung in eine soziale Rangordnung eingeteilt wurden.

Die Rassentheorien des 18. Jahrhunderts wurden in der Folge verbreitet. Damit kam es zur Legitimierung der Einfuhr afrikanischer Menschen und Ausbeutung besonders auf Zuckerrohr-, Tabak- und Baumwollplantagen. Zwischen 1530 und 1860 überquerten mehr als 12 Millionen Afrikaner und Afrikanerinnen den Atlantik (vgl. SONDEREGGER 2022, 17-18).

Diese euroafrikanische Epoche bedeutet eine Geschichte der Gewalt, Ausbeutung, Demütigung und Macht.

1.2 Grundlagen kolonialen Denkens    

Es kam zu Ungleichentwicklungen der verschiedenen Weltgegenden und damit zu den Ausformungen der ökonomischen Auswertungen mit Ausbeutung ganzer Regionen (vgl. etwa Amerikas durch Europäer mit Sklavenarbeit in Produktionsweisen). Schließlich kam es zur Verbindung des technologischen Wandels mit militärtechnologischen Neuerungen (vgl. SONDEREGGER 2022, 18).

Neben der imperialen Machtausübung spielten die zunehmende Industrialisierung in Europa eine grundlegende Bedeutung für die Durchsetzung der angestrebten Arbeitsprozesse mit den Elementen vorgegebene Zeitdisziplin, Produktverarbeitung und Aufgabenplanung (Arbeitsorganisation). Die industrielle Fabriksorganisation wurde übernommen.

In der französisch beherrschten Karibik erkämpften die Sklaven und Pflanzer ihre Unabhängigkeit 1804 und riefen die "Republik Haiti" als ersten von ehemaligen Sklaven gegründeten "schwarzen Staat" im Atlantik aus (vgl. ZIMMERMANN - FISCHER 2008, 85-105).

In der Aufklärung verbinden die drei C der europäischen Expansionsgeschichte "Commerce, Civilization und Christianity", Handel, Technologie und Fortschritt sowie europäisches, christliches und "weißes" Wert- und Normensystem als weltweit bestimmende Dimensionen. Den Weg dazu ebnet das vierte C die "Colonization" (vgl. WIRZ 2000, 75-91).

Es formierte sich eine Gegenbewegung zum transatlantischen Sklavenhandel, die seit 1780 die Abschaffung forderte (Abolition), ebenso auch die Auslösung der Sklaverei in den europäischen Kolonien (Emanzipation). Die Abolitionsbewegung trat ebenso gegen den orientalischen Sklavenhandel mit muslimischen Händlern und gegen die innerafrikanische Sklaverei auf. Das stereotype Bild von der Tyrannei in Afrika wurde nun auch von den Antisklaverei-Aktivisten? geteilt (vgl. SONDEREGGER 2022, 20).

Nach den gesetzlichen Regelungen zum Verbot des Sklavenhandels, etwa in England 1806/07 und den USA 1808 sowie europäischen Staaten nach 1815 als Folge des Wiener Kongresses 1814/15, forderte man einen Handel mit sog. legitime Naturalwaren, die für europäische Wirtschaftssysteme und die Industrien von großem Wert wurden, etwa für Seifen, Brennstoffe und Schmiermittel.

Mit der verstärkten Nachfrage entstand eine zunehmende innerafrikanische Sklaverei im 19. Jahrhundert und es kam zur großen Plantagenproduktion im Rahmen afrikanischen Staatswesens etwa in Dahomey und in Nigeria. In der Folge aus der Ausweitung der Sklaverei und dem Menschenhandel entstand die Forderung nach einer europäischen humanitären Intervention in einem allgemeinen Konsens.

Es kam zu einem Drang nach territorialer Ausweitung in Afrika, bis in das 19. Jahrhundert beschränkte sich eine europäische Präsenz auf wenige Brückenköpfe wie in Algerien, im Senegal und in Südafrika.

Die massiven Handelsinteressen nötigten den Partnern eine wirtschaftliche Neuorientierungen ab (zunehmend landwirtschaftliche Güter und Mineralien). Gleichzeitig verstärkten sich christliche Bekehrungsaktivitäten durch protestantische Missionswerke und katholische Missionsorden. Mit der Gründung von Sierra Leone 1787 und Liberia 1820 gab es Ausgangsbasen für einen imperialen Druck und militärische Aktionen ("Kanonenbootpolitik").

Der weltwirtschaftliche Wandel entsprang weniger aus politisch-imperialen Bestreben, vielmehr spielten ökonomische Ziele eine wesentliche Rolle. Entsprechend etablierten sich die europäischen Kolonialmächte (vgl. SONDEREGGER 2022, 21-23).

1.3 Europäische Kolonialherrschaft in Afrika    

Um 1870 wandelt sich die Bereitschaft der europäischen politischen Akteure in der Vorgangsweise in Afrika. Zwischen 1881 und 1898 wurde der Kontinent unter den Kolonialmächten aufgeteilt. In der letzten Phase kamen Marokko 1912 unter französische und die libysche Wüste 1911/12 unter italienische Kontrolle. Nur Äthiopien und Liberia blieben selbständig (vgl. in der Folge OSTERHAMMEL 2009, 577).

König Leopold II. (1835-1909) organisierte 1876 die Konferenz von Brüssel, in der es zur Gründung einer internationalen Afrikavereinigung ( "Association Internationale Africaine/ A.I.A.) kam. Drei Aspekte wurden in der Folge festgelegt.

Afrika ist reich an Produkten, die eine Grundlage für die Zivilisation bilden. Die Bevölkerung ist nicht aller Kultur feindlich gesinnt. Das Christentum, die Wissenschaft und der Warenhandel könnten den sozialen Zustand ändern. Der Sklavenhandel ist der Feind für jeden Fortschritt. Weiter verfolgt wurde die Andersartigkeit und die eigene Überlegenheit, die eigenen Vorstellungen und Sendungsideologie. Das koloniale Denken war mit rassistischen Vorurteilen durchzogen.

Bei der Umsetzung der einzelnen Aspekte brachen die Interessenslagen und Animositäten zwischen den europäischen Großmächten Großbritannien, Frankreich, Portugal und Spanien aus, die lokale Handelsstützpunkte und Siedlungskolonien unterhielten. Virulent wurden die Befürchtungen im Deutschen Kaiserreich 1871 und jungen Staat Italien 1861 einer Benachteiligung.

Das Ergebnis der Rivalitäten war die Einladung von Reichskanzler Bismarck zu einer Staatenkonferenz nach Berlin/ "Berliner Konferenz" von 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885. Folgenreiche Entscheidungen über die Aufteilung Afrikas mit den europäischen Großmächten im Beisein der USA, des Osmanischen Reiches und der A.I.A. mit Leopold II ergeben sich.

Bekannt wurde der Journalist Henry Morton Stanley (1841-1904) mit dem Aufspüren von David Livingstone 1871 in Ujiji und 1874 bis 1877 und 1879 bis 1884 im Auftrag von Leopold II. den Kongofluss entlang im Landesinnere mit den lokalen Autoritäten Verträge abzuschließen und "Stationen"/ Stützpunkte bzw. Siedlungen anzulegen (vgl. SONDEREGGER 2022, 23).

Elemente der Berliner Konferenz waren die Aufteilung Afrikas (vgl. SONDEREGGER 2022, 26-27). Dies geschah mit dem Lineal auf der Afrikakarte, Einflusszonen und Gebietsansprüche festzulegen in Form mit vier Übereinkünften.

Gebietsansprüche müssen anderen Mächten angezeigt werden. Gültigkeit erlangen sie mit glaubhafter Präsenz. Verträge mit afrikanischen Herrschern wurden anerkannt. Die Ausdehnung von Küstenkolonien in das Landesinnere wurde anerkannt. Betroffen war Frankreich mit dem Senegal, Gabun und der Elfenbeinküste. Großbritannien betrafen Gambia, Sierra Leone, die Golfküste, Lagos, die Kapprovinz, Natal und Abschnitte an der ostafrikanischen Swahiliküste. Portugal betraf Angola und Mosambik.

Die militärisch gedeckte Unterwerfung afrikanischer Völker führte bis zum Ersten Weltkrieg zu Veränderungen in Grenzverläufen und Rivalitäten der europäischen Großmächte und in der Folge zu einem Ausgleich (vgl. die 1898 französisch-britische Faschodakrise oder die deutsch-französische Marokkokrise 1904-1906 und 1911; OSTERHAMMEL 1995, 112-114; https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/do01_3-12-430104_online_s071_f3u6g8_krisen.pdf [23.6.2023]).

Zur Vermeidung von Kriegen zwischen Europäern wurden Eroberungskriege bzw. Unterwerfungskriege als "Kolonialkriege" um 1900 zur Alltäglichkeit in den außereuropäischen Räumen (vgl. KOLLER 2001). Der militärischen Überlegenheit hatte der afrikanische Widerstand nichts entgegenzusetzen. In der Folge entstand ein Guerillakampf, der etwa im Kampf der Franzosen in Dahomey sich von 1891 bis 1894, der Briten in den nordnigerianischen Emiraten von 1900 bis 1904 hinzog (vgl. SONDEREGGER 2022, 27).

1.4 Ungleichheit in Kolonialherrschaft    

Die Mehrheit der Kolonialterritorien in Afrika zog keine europäischen Siedler an. Vielmehr wurden sie als Handelsstützpunkte verwaltet. Die Einheimischen produzierten für die Kolonialmächte. In der Folge entstanden neue gesellschaftliche Strukturen. Beteiligt waren an diesen Entwicklungen durch Kolonialbeamte, Missionare und afrikanische Akteure, die die Verhältnisse zu nutzen suchten. "Stämme" und eine ethnonationalistische Identitätsbildung wurden so gefördert.

Europäische Vorstellungen einer Weltwirtschaft trafen auf agrarische afrikanische Produktionsformen wie auf Märkten mit geernteten und handwerklichen Produkten mit ihren spezifischen kulturellen Traditionen (vgl. SCHICHO 2010, 62-63; GRAEBER 2012). In der Folge wurden Territorien und Menschen gewaltsam in die europäischen Kolonialreiche eingegliedert.

Ungleiche regionale Entwicklung war eine zwangsläufige Folge, Afrika in die weltwirtschaftliche Ordnung Europas einzuordnen. Beispiele sind Plantagenbau auf europäischen Besitzungen, Eigenanbau afrikanischer Bauer und Anbau in Zwangsarbeit. Die Kolonialmächte sicherten ihre Interessen, darüber hinaus wenig. Das galt auch für das Verhältnis von afrikanischen Siedlungskolonien und europäischen Siedlern, ökonomischen und sozialen Konkurrenzsituationen fördern Zusammenstöße und Verdrängungsprozesse.

Die Ungleichheit zeigt sich im Verhältnis der Siedlerzahlen auch in den klassischen Siedlerkolonien, aber auch in der politischen Einflussnahme und der Ausbildung einer kolonialen Gesellschaft mit rassistischen Gesichtspunkten und Klassenunterschieden in afrikanischen Gemeinschaften (vgl. die sozialen Ungleichheiten im Umkreis der Kolonialstädte; BALLER 2011, 194-215).

1.5 Anfänge eines Entwicklungskolonialismus    

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das politische Projekt "Kolonialreich" fragwürdig und geschah in einer Neustrukturierung der Nachkriegsordnung eines Nationalitätenprinzips. Das Ideal eines homogenen Volkes verstärkte und führte zu faschistischen Bewegungen. Die kommunistische Alternative mit dem Ende des Zarenreiches und Internationalismus der Komitern beruhte ebenfalls auf dem Nationalitätenprinzip.

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker, ableitbar aus dem 14 Punkte-Programm? Wodrow Wilsons 1918 und den Lenin-Texten? zur Nationalitätenfrage 1916/17, kam in den Kolonien gut an (vgl. DERRICK 2008; in der Folge SONDEREGGER 2022, 34-37). Forderungen entstanden über internationale Institutionen wie den Völkerbund 1919 begründet und in der Folge die Internationale Arbeitsorganisation/ ILO. Deutschland verlor die Kolonien, die Mandatsgebiete des Völkerbundes wurden ( Togo und Kamerun unter Franzosen und Briten aufgeteilt, Deutsch-Ostafrika? teils an Briten/Tanganjika und Belgier/Ruanda-Urundi; Deutsch-Südwest-Afrika?/ Namibia unterstellt der Südafrikanischen Union). Kritisch wurde das Mandatskonzept als Kunstgriff der Entente-Mächte? zur imperialen Herrschaft einer Aneignung afrikanischer Territorien beurteilt.

Die Idee und Praxis der "Treuhandschaft" wurde mit der Gründung der UNO übernommen, aus "Mandatsgebieten" wurden "Treuhandgebiete", ab 1947 gab es den Treuhandrat der UNO, der bis 1994 bestand. In den Kolonialverwaltungen entwickelten sich in der Folge neue soziopolitische Ordnungen, die auch in indirekter Form in den jeweiligen Kolonialbereichen eingegliedert wurden.

Man denke etwa an die Eintreibung von Steuern und Bereitstellung von Arbeitskräften für Bauprojekte und auch für das Militär (vgl. im deutschen Bereich untergeordnete afrikanische Führungskräfte benannt wie "Häuptlinge" und im britischen Bereich "chiefs").

Mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung erfolgten zwangsläufig soziale Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich, auch der Wohnungsbau, das Transport- und Verkehrswesen waren betroffen. Die gebildete Mittelschicht gründeten Vereine, Organisationen, ein Pressewesen und setzten sich für eine Beteiligung an der kolonial-politischen Machtausübung ein. Nach 1945 wurde besonders in den französischen Kolonien diese Konzeption von afrikanischen Akteuren bevorzugt (vgl. SONDERGGER 2022, 43).

In der Folge kam es zu mehr Forderungen auch nach mehr politischer Beteiligung und selbstbestimmten, selbsttätigen und selbstgesteuerten Entscheidungsmöglichkeiten. Der Panafrikanische Kongress im Oktober 1945 in Manchester mit den Schlagworten "Afrika den Afrikanern und Unabhängigkeit jetzt!" etablierte die politisch Gestaltung für die Gegenwart und Zukunft. Man erkannte die Schwachpunkte europäischer Kolonialpolitik, etwa bei Frankreich beim Vichy Regime, beim "Freien Frankreich" von Charles de Gaulle (1890-1970) und bei Großbritannien den Verlust von Burma und Indien mit der Folgerung eines vermehrten Interesses an afrikanischen Kolonien (vgl. SONDEREGGER 2022, 43).

1.6 Auflösung europäischer Kolonialreiche    

Der neue Dreißigjährige Krieg 1914 bis 1945 beendete nicht koloniale Herrschaftsansprüche, es folgten als neue Rivalen um die Welthegemonie die USA und Sowjetunion. Die europäischen Kolonialreiche sind genötigt, auf die Kontrolle ihrer Kolonien zu verzichten (vgl. BURBANK-COOPER? 2010; SONDEREGGER 2022, 44-52).

Die folgenden beispielhaften vier einschneidenden Verschiebungen in Afrika ergeben zwischen den Blöcken Bruchstellen.

1.6.1 Goldküste/ Ghana    

An der britischen Goldküste wirkte ab 1947 die antikoloniale Kampagne von Kwame Nkrumah (1909-1972) als Generalsekretär der neuen Partei United Gold Coast Convention (UGCC). Bei seiner Heimkehr vom Studium in den USA (1935-1944) und anschließend bei der Pan-African? Federation in London mitarbeitete und den bedeutenden Fünften Panafrikanischen Kongress mitorganisierte. Zunehmend wurde die Gründer und Mitarbeiter vom Radikalismus Nkrumahs überrascht, der eine Vorstellung einer gesamtafrikanischen Befreiung vertrat.

1949 kam es zum Bruch mit der UGCC und der Grünung der Convention People's Party (CPP) als politische Grundlage gegen die britische Kolonialverwaltung in Form von gewaltlosem Widerstand und zivilem Ungehorsam, Streiks und Boykottaufrufen. Die Briten versuchten über Wahlen 1951 den afrikanischen Widerstand zu brechen. Die CPP siegte, Nkrumah wurde freigelassen. Mit dem Gouverneur Sir Arden-Clarke? führte er in der Folge die Amtsgeschäfte, ab 1952 als Premierminister. 1954 stellte das Doppelgespann die Weichen für die Unabhängigkeit. Am 6. März 1957 wurde dann mit der Umbenennung in Ghana in Erinnerung an das alte Reich Ghana und die politische Geschichte Westafrikas die Unabhängigkeit vollzogen (vgl. SONDEREGGER 2017, 140-147).

Der Militärputsch 1966 und das folgende Exil in Guinea zeigte, das nicht einmal in Ghana es gelang, die Vorstellung von politischer Selbstbestimmung und panafrikanischer Solidarität umzusetzen. In Algerien tobte zeitgleich von 1954 bis 1962 ein blutiger Krieg mit Terror und Folter (vgl. SCHICHO 2004, 84-94).

1.6.2 Kenia    

Die britische Kolonialmacht schlug ab 1952 mit großer Härte in einer Revolte gegen Landenteignung, wirtschaftlicher Ungleichheiten und politischer Unterdrückung zu (vgl. ANGELO 2020, 11). Den Briten gelang es nicht, mit den harten Maßnahmen die "Mau Mau-Bewegung?", auch in einschneidenden Schritten wie Zwangsumsiedlungen 1955, erfolgreich zu bekämpfen.

Erst mit der Festnahme des Guerilla-Führers? Dedan Kimathi (1920-1957) und seiner Hinrichtung 1957 verändert sich die Lage. In der Folge kam es zur Wahl von afrikanischen Mitgliedern im Legislativrat Kenias. Ein langsamer Prozess der Verhandlungen über Unabhängigkeit wurde 1963 mit Jomo Kenyatta (1894-1987) als Präsident wurde abgeschlossen.

1.6.3 Globaler Kalter Krieg - Bewegung der Blockfreien    

Eine Auflösung der europäischen Kolonialreiche begründete sich nicht nur den antikolonialen Kräften in Afrika, auch in einer Diskursverschiebung.

Die bisherige europäischen Großmächte verloren an Bedeutung, die USA und Sowjetunion als "Supermächte" bestimmten die neue Richtung, die sich antiimperial und antiimperial begriffen.

Der Trend zur Auflösung der Kolonialreiche wurde durch China unter der Führung von Mao gefördert, als neuer Faktor auf der Weltbühne und Verbündeter gegen den Kolonialismus (vgl. die aktuelle Rolle Chinas in Afrika).

Die afroasiatische Solidaritätskonferenz im indonesischen Bandung 1955 und die Bewegung der Blockfreien, die 1961 mit der Belgrader Konferenz begründet wurde, zeigte das Bedürfnis nach Entwicklungsalternativen und dem Versuch nach mehr Bedeutung einer "Dritten Welt" und Rolle zwischen den Blöcken (vgl. die zunehmende Bedeutung in der UNO des afroasiatischen Blocks; WESTAD 2018; SONDEREGGER 2022, 48).

1.6.4 Kongo-Krise?    

Das Ende der belgischen Herrschaft im Kongo 1960 machte klar, wie die Machtverhältnisse im Kalten Krieg in Afrika im Kongo-Konflikt? verteilt waren. Wie der Westen verfolgte der Osten die langfristige Entwicklungslogik. Ihre Fortführung ergab in einer nachkolonialen Zeit die planmäßige Benachteiligung ("Unterentwicklungsfalle"). Damit verblieb der Kontinent in einer Außenabhängigkeit (vgl. die aktuelle Afrikapolitik in der Weltpolitik und gegenteilig die zunehmenden Bemühungen der EU; SONDEREGGER 2022, 49-52).

Der Übergang zu nachkolonialen Verhältnissen verlief im Kongo ungeordnet. Der Unabhängigkeitserklärung 1960 folgten jahrelange kriegerische Auseinandersetzungen. Letztlich kam es zur Errichtung einer bis in die neunziger Jahre vom Westen gestützten Militärdiktatur unter Mobutu Sese Seko (1930-1997).

Die Ereignisfolge ist besonders aufschlussreich (vgl. MELBER 2019; SONDEREGGER 2022, 49-51).

  • Kurze Zeit nach der Unabhängigkeitserklärung am 30.Juni 1960 meuterten an einigen Standorten Soldaten gegen die belgischen Offiziere.
  • Präsident Joseph Kasavubu (1915-1996) und Premierminister Patrice Lumumba (1925-1961) verhandelten über eine neue Militärführung, als die belgische Regierung am 10. Juli Fallschirmspringer in der Katanga-Provinz? (mit westlichen Bergbauunternehmen) absetzte. Der Provinzgouverneur Moise Tschombe (1919-1969) hatte darum gebeten.
  • Am 11. Juli proklamierte Tschombe die Unabhängigkeit Katangas. Es folgten Gefechte zwischen Regierungstruppen und belgischen Fallschirmjägern.
  • Am 12. Juli wandten sich Kasavubu und Lumumba an den UN-Generalsekretär? Dag Hammarskjöld (1905-1961) und baten um UN-Truppen? zum Schutz des nationalen Territoriums (vgl. MELBER 2019, 74).
  • Die ersten UN-Truppen? aus Tunesien Ghana, Äthiopien und Marokko erreichten zwischen dem 15. und 18. Juli den Kongo. Es folgten in den nächsten Wochen UN-Truppen? aus Guinea und Liberia, Irland, Schweden, Norwegen und Jugoslawien, Argentinien, Brasilien und Indien (vgl. MELBER 2019, 77-80).
  • Das UN-Mandat? erlaubte keine Unterstützung der Zentralregierung.
  • Ab dem 8. August kam es zu einer weiteren Trennung der Kasai-Provinz?. Lumumbas Ansuchen an die USA um militärische Hilfe wurde abgelehnt, er wandte sich an die Sowjetunion, die Unterstützung mit Waffen, Lastern und Flugzeugen leistete. Der Kongo war Schauplatz einer Blockrivalität geworden.
  • Die Koalition der Zentralregierung vom Mai 1960 zwischen ABAKO und MNC zerbrach im September. Lumumba wurden entlassen, unter Hausarrest der UN-Truppen? gestellt. Letztlich floh er, wurde gefangen genommen und erschossen (vgl. MELBER 2O19, 84-85).
  • Am 18. September wurde das Flugzeug mit Dag Hammarsköld an Bord zum Absturz gebracht.
  • Bis 1963 festigte der neue Oberbefehlshaber Mobutu Sese Seko seine Macht und wurde mit Kasavubu zur führenden Person im Kongo.
  • Im November 1965 kam er durch einen unblutigen Militärputsch an die Spitze des Staates und führte in der Folge despotisch das Land (vgl. SONDEREGGER 2022, 51).
1.7 Nachkoloniale Staatlichkeiten    

Die Kolonien wurden mit der Unabhängigkeit in nationale Staaten überführt (vgl. Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsmacht). Mit der Souveränität wurden sie international anerkannt. Entsprechend waren sie bemüht, auch die innere Souveränität/ Legitimität zu erreichen durch eine Autarkie stärkende Wirtschafts- und Außenpolitik.

Dies geschah in den sechziger und siebziger Jahren durch Industrialisierungsanstrengungen und panafrikanische Organisationsformen (vgl. Organisation für Afrikanische Einheit/ OAU 1963-2001, Umwandlung in Afrikanische Union/ AU 2001).

  • Ziel war eine Eröffnung von Auswegen aus einer Außenabhängigkeit und Freiräume für ein selbstbestimmtes Handeln mit innerafrikanischen Kooperationen und einer Binnenvernetzung zu schaffen.
  • Zugleich wurden Infrastrukturprojekte und Bildungssysteme und Gesundheitsversorgungseinrichtungen mittels umfangreicher internationaler Entwicklungsprojekten geschaffen und wurden weiterhin gefördert (vgl. SONDEREGGER 2022, 52-58).
Übersicht über die Unabhängigkeiten/ Auswahl

Marokko1956
Algerien1962
Tunesien1956
Libyen1951
Ägypten1922
Sudan1956
Südsudan2011
Eritrea1993
Dschibuti1977
Somalia1963
Tschad1960
Niger1960
Mali1960
Mauritanien1960
Burkina Faso1960
Senegal1960
Gambia1960
Guinea1950
Sierra Leone1961
Liberia1847
Elfenbeinküste1960
Togo1960
Ghana1957
Benin1960
Nigeria1960
Kamerun1960
Gabun1960
Zentralafrikanische Republik1960
Kongo Zaire1960
Uganda1962
Kenya1963
Ruanda1962
Tansania1964
Angola1975
Sambia1964
Mosambik1975
Malawi1964
Simbabwe1980
Botswana1966
Namibia1990
Südafrika1910
Lesotho1966

Quelle: Sonderegger 2022, 53

Mit den geringen Handlungsspielräumen durch die geschrumpften Finanzmittel auf den Weltmärkten kam es oft zu persönlichen Bereicherungen der politischen Eliten ("Honigtopf der Macht"). Manche Staaten hatten ernsthaft versucht, Politik im Dienst der Mehrheitsbevölkerung zu gestalten, oft nur in der Rolle als "Durchlauftor" für Rohstoffe und Warenflüsse zu übernehmen. Dabei wurde nicht daran gedacht, einen Systemwandel in Form einer eigenständigen Wirtschaft vorzunehmen.

Die Erdölkrise 1973 und die begleitenden ökologischen Katastrophen wie Dürre und Flutungen, führten in vielen Staaten zu Verschuldungen und einem Abbau von sozialen Einrichtungen. Demokratiepolitisch gab es in der Folge despotische und autoritäre Regime mit der Ausschaltung von Opposition.

Die verschiedenen ideologischen Ausrichtungen in der internationalen Ordnung im Kalten Krieg/ West-Ost? Konflikt zwangen zur Kennzeichnung politischer Machtausübung auch in Afrika. Mitunter kam es zum Versuch, einen dritten Weg einzuschlagen. In der historischen Debatte um den Kalten Krieg/ West-Ost? Konflikt kommen immer wieder ideologische Übertragungen vor.

So kommt es auch zur Bezeichnung "Afrikanischer Sozialismus" (vgl. SONDEREGGER 2022, 57-58, .

  • Sozialismus wird mit Befreiung und sozialer Umgestaltung assoziiert. Diese mit Afrika verwendete Verkürzung in Verbindung mit europäischen Ideologien zu bringen ist irreführend und falsch, vielmehr betont man die Eigenständigkeit und Besonderheit afrikanischen Befreiungsdenkens. Dies erweist sich mit den lokalen und komplexen afrikanischer Herausforderungen wie Vielsprachigkeit, Multiethnizität und Multireligiosität.
  • Eine Möglichkeit der Umsetzung ist das Bemühen um Blockfreiheit. In diese Kategorie fällt das Verständnis von Julius Nyerere (Tansania), Amilcar Canbral (Guinea-Bissau?), Thomas Sankara (Burkina Faso), aber auch von Vertretern panafrikanischer Sozialismen wie Kwame Nkrumah (Ghana) und Sekou Toure (Guinea). Eine andere Dimension in dieser Kategorie bilden Leopold Sedar Senghor (Senegal) und Kenneth Kaunda (Sambia).
  • Die Ausrichtung am staatspolitischen Modell der Sowjetunion fand dort statt, wo Abhängigkeit und Umstände des Überlebens es erforderten wie in Angola und Mosambik nach 1975, in Somalia von 1969 bis zum Ogadenkrieg 1977/78 und in Äthiopien nach dem Sturz des Kaisertums 1974 mit den USA und dem UK kooperierte und dann in das Lager der Sowjetunion wechselte.
  • Eine Sonderrolle spielt Südafrika mit der "Apartheid - Politik"/ "Rassentrennung" und der Person Nelson Mandela.
1.8 Ressourcen afrikanischer Staaten/ Auswahl    

Bei den meisten afrikanischen Staaten der nachkolonialen Zeit handelt es sich nicht um schwache, vielmehr um gesicherte Staatsgebilde (vgl. HAUCK 2001, 2012). Die Absicherung hängt damit zusammen, dass die Souveränität von außen politisch und wirtschaftlich gestützt wird.

Unabhängig davon verbleibt die Aufgabe einer konstruktiven Politik im Bemühen eines politischen Wandels und sozialer Verbesserungen.

  • Innerafrikanische Zusammenhänge wie Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Kunst und Kultur bedürfen nationaler und internationaler Förderung mit Entwicklungskonzepten und einer Zusammenarbeit.
  • Hier ergibt sich die Notwendigkeit einer Aufbruchstimmung, von Kooperationsmodellen und eines gesellschaftlichen Zusammenhaltes. "Internationalismus im Nachkolonialismus" erscheint hilfreich zu sein.
LandGeographieRohstoffexporteAgrarexporte
Ägyptentw. WüsteErdgas Erdöl-
Algerientw. WüsteErdgas, Erdöl, Eisen, PhosphatGemüse, Getreide, Obst
Angola-Erdöl, Diamanten Kaffee, Sisal, Baumwolle, EisenManiok, Mais, Tabak
Äquatorial-Guinea?Inseln KleinstaatErdöl, ErdgasKakao, Kaffee, Hölzer
ÄthiopienBinnenland tw. Wüste-Kaffee
Benin (Dahomey)-Erdöl, GoldBaumwolle, Kakao, Palmöl, Kaffee, Erdnüsse
BotswanaBinnenland tw. WüsteDiamanten, KupferRinder, Nickel, Kohle
Burkina FasoBinnenlandGold, DiamantenBaumwolle, Erdnüsse, Obst, Gemüse
BurundiBinnenlandNickel, VanadiumKaffee, Tee, Baumwolle
Elfenbeinküste-Erdöl, Eisenerz, Bauxit, Diamanten, Gold, NickelKakao, Kaffee, Ananas, Baumwolle, Palmöl, Hölzer
Eritrea-GoldRinder, Kaffee, Baumwolle, Früchte
GabunKleinstaat-Erdnüsse
Ghana-Gold, Diamanten, Bauxit, ErdölKakao
Guinea-Bauxit, Diamanten, Erdöl, ErdgasKaffee, Kakao, Ananas, Rinder, Fisch
Kamerun-Erdöl, ErdgasHölzer, Kakao, Kaffee, Bananen, Kautschuk, Palmöl, Baumwolle, Erdnüsse, Tabak
Kenia--Kaffee, Tee, Sisal
Kongo (Zaire)-Diamanten, Zink, Kupfer, KobaltKaffee, Palmöl, Erdöl
Kongo (Brazzaville)-ErdölZucker, Kaffee, Kakao, Erdnüsse
LesothoKleinstaat-Vieh, Häute, Wolle
Liberia-Eisenerz, Erdöl, DiamantenKautschuk, Hölzer, Kakao, Kaffee
Libyentw. WüsteErdöl-
Malawi--Mais, Reis, Erdnüsse, Tee, Zucker, Weizen, Baumwolle
MaliBinnenlandGoldBaumwolle, Vieh
Marokko-PhosphateFisch, Wein, Oliven, Frühgemüse, Zitrusfrüchte
MauretanienWüsteEisenerz, KupferFisch
Mosambik-Bauxit, ErdölBaumwolle, Cashew-Nüsse?, Zucker, Kopra, Tee, Hölzer, Fisch
Namibiatw. WüsteDiamanten, Uran, Kupfer, Blei, Zink, Nickel, SilberVieh, Fisch
NigerBinnenland tw. WüsteUran, ErdölVieh, Zwiebel
Nigeria-Erdöl, ErdgasKakao, Palmöl, Erdnüsse
RuandaBinnenlandZinn, ColtanKaffee, Tee, Baumwolle,
Senegal-Gold, ErdölErdnüsse, Fisch
Sierra Leone-Diamanten, Gold, Titan, EisenerzKakao, Kaffee, Palmkerne
Somalia--Vieh, Bananen, Fisch
Südafrika-Gold, Diamanten, Chrom, Mangan, Eisen, Kohleverarbeitete Waren
Sudan-Erdöl, GoldBaumwolle, Erdnüsse, Sesam, Vieh, Gemüse, Getreide
SüdsudanBinnenlandErdöl-
Tansania-Gold, Phosphate, Eisenerz, DiamantenBaumwolle, Tee, Sisal
Togo-PhosphateKakao, Kaffee, Baumwolle, Palmölprodukte
TschadBinnenlandErdöl, Uran, Gold, Zinn, BauxitBaumwolle, Vieh
Tunesien-Erdöl, Phosphate, Eisenerz ErdgasGetreide, Gemüse, Wein, Fisch
UgandaBinnenland-Kaffee, Baumwolle, Tee, Tabak
SambiaBinnenlandKupfer, Kobalt-
Zentralafrikanische RepublikBinnenlandKupfer, KobaltKaffee, Baumwolle, Hölzer
SimbabweBinnenlandGold, Platin, Diamanten, Kupfer, Chrom, KobaltTabak

Quelle: Sonderegger 2022, 65-67

2 Euroafrikanische Beziehungen - Internationalität    

In dem Entwicklungsprozess einer Neuaufstellung afrikanischer Staaten am Weltmarkt mit Rohstoffen und Erzeugnissen für industrialisierte Länder beteiligten sich nicht nur die ehemaligen Kolonialmächte, neu auch die USA, Europa mit seinen Bündnissen/ EWG-EU? und der Sowjetunion und China. Elemente waren finanzielle und personelle Entwicklungshilfe der westlichen und militärische und infrastrukturelle Hilfe der östlichen Welt (vgl. SCHICHO 2009, 99-121; SONDEREGGER 2022, 68).

2.1 Völkerrechtliche Verträge    

In völkerrechtlichen Verträgen zwischen der EU und den AKP-Staaten? (Afrika-Karibik-Pazifik?) in den Yaounde I und II - Abkommen (1964-69 und 1971-75) und Abkommen von Lome (1975) und Cotonou (2000) rang man um gerechtere Wirtschaftsbeziehungen, aber auch um koloniale Vorteile zu bewahren. Es zeigte sich eine Situation, die die Kluft zwischen der herrschenden und beherrschten Schicht größer werden ließ. Mindestens 20 afrikanische Staaten gelten nach Kriterien des Internationalen Währungsfonds als rohstoffreich (Erdöl, Erdgas, Mineralien, Erzen und/ oder Edelsteinen).

Zu den wichtigsten Akteuren gehörten in der Nachkriegszeit die internationalen Organisationen wie die UNO, der Internationaler Währungsfonds und die Weltbank, die neben den wohlhabenden Staaten des Nordens zu den wichtigen Kreditgebern gehörten (vgl. SCHICHO 1999, 2001, 2004).

2.2 Postkoloniale Ordnung    

Die postkoloniale Ordnung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch den Gegensatz von Arm und Reich gekennzeichnet. Afrikanische Staaten begrüßen die Alternativen zu den Abhängigkeiten vom Westen wie die BRICCs mit Brasilien, Russland, Indien, China und Korea > BRICCs Treffen 2023 https://orf.at/stories/3327983/ (21.8.2023).

Angesichts von Bedingungen und kultureller Arroganz des Westens als Kennzeichen kolonialer Herrschaftsideologie kam es zu einem zunehmenden afrikanischen Selbstbewusstsein (vgl. SONDEREGGER 2022, 71).

Die Abhängigkeit von Geldern in Verbindung mit nationaler Souveränität ist nach wie vor groß. Der innerafrikanische Handel ist begrenzt, der Außenhandel mit den Industriestaaten des Nordens dominiert.

Der wichtigste Handelspartner ist die Europäische Union seit etwa 2009, gefolgt von China und den USA (vgl. SCHICHO 2010, 147). 2018 lagen die afrikanischen Außenhandelsvolumen für die EU bei 32 Prozent, für China bei 17 Prozent und die USA bei 6 Prozent (vgl. https://weltneuvermessung.wordpress.com [1.7.2023]).

Innerhalb der Afrikanischen Union/ AU gibt es ständige Anstrengungen zur Stärkung des kontinentalen Wirtschaftsverkehrs. Dies bedarf eines langfristigen Infrastrukturaufbaues. Konflikte in Afrika fördern dagegen eher kurzfristiges Denken, etwa der Arabische Frühling in Ägypten, Tunesien, auch in Libyen 2011, Algerien und im Sudan 2019.

3 Panafrikanismus im 19. und 20. Jahrhundert    

Die Ansicht, dass mit der Durchsetzung der Kartographie Weltregionen geordnete Zonen und Kontinente zusammenhängende Größen bilden, hat sich durchgesetzt. Europa, Asien und Afrika wurden demnach als getrennte Einheiten gesehen. Die Naturalisierung der Auffassung wurde bei Afrika mit Dunkelheit gleichgesetzt, verstärkt wurde das Gegenbild mit dem Rassenparadigma (vgl. SONDEREGGER 2022, 181).

Seit dem 18. Jahrhundert verstärkt sich die Vorstellung der Nachkommen der Verschleppten nach Amerika und der Karibik "Afrika" als Zentrum ihrer Selbstidentifikation zu sehen. Durch die Sklaverei entwurzelten Menschen bilden die Wurzeln einer panafrikanischen Idee in der Diaspora.

Der Panafrikanismus entwickelt sich als modernes Projekt mit dem Ziel einer Gleichheit und Freiheit im Form von Antirassismus und Antikolonialismus.

Im Folgenden wird die Entwicklung des Panafrikanismus in Afrika skizziert. Nach einem kurzen Rückblick auf die Frühphase werden der Rassismus und Antirassismus (Ungleichheit), Kolonialismus und Antikolonialismus (Abhängigkeit) und afrikanischer Nationalismus behandelt.

3.1 Frühphase    

In der atlantischen Diaspora entwickelt sich ein Antirassismus. Dieser geht auf den afrikanischen Kontinent über auf die Einheimischen, etwa die britischen Besitzungen in Westafrika, Südafrika und die US-Gründung? Liberia (vgl. SONDEREGGER 2022, 183-186).

Dort wurden Mitte des 19. Jahrhunderts etwa von Edward Wilmot Blyden (1832-1912) und James Africanus Bale Horton Ansprüche an Gleichberechtigung gestellt. Der Schwerpunkt lag auf kultureller Leistung, einer Beteiligung an der kolonialen Verwaltung oder Selbstverwaltung in den kolonialen Verhältnissen.

Liberia wurde um 1820 durch die "America Colonization Society" von Afroamerikanern besiedelt. Die Zahl der Rückkehrwilligen blieb hinter den Erwartungen, man erblickte die Rückkehr als Mittel/Teil zur Lösung der "Sozialen Frage" in den USA. Die Rückkehrer sahen sich als Afrikaner, gegensätzlich zum autochthonen Selbstverständnis. Sie fühlten sich als Pioniere des Christentums, insbesondere der "African Methodist Episcopal Church" und einer Zivilisation bzw. höheren Kultur.

  • Viele Afroamerikaner hatten das Bedürfnis Afrika zu kolonisieren und christianisieren, etwa Alexander Crummel (1819-1898) 1853 nach Liberia, wo er als Pastor 20 Jahre wirkte.
  • Martin Robison Delay (1812-1885) kam 1859 nach Liberia und Nigeria und war einer der bekanntesten Fürsprecher für eine Kolonisierung Afrikas durch die Afroamerikaner. Diese neuen "Frontier" waren um eine schwarzamerikanische Nationalität bemüht, weil in den USA keine Gleichberechtigung durchgesetzt werden konnte (vgl. ADELEKE 1998, 50).
  • Edward Blyden hatte massiv in Jahrzehnten bei Vortragsreisen in den USA um afroamerikanische Emigranten geworben.
  • Sierra Leone wurde 1807 nach dem Sklavenverbot 1808 britische Kronkolonie und mit Liberia nach dessen Unabhängigkeit 1847 Brückenköpfe für europäische und amerikanische Einflussnahme. Diese Gründungen mit den Küstenstädten Freetown, Monrovia und Libreville wurden Zentren von Antisklavenbemühungen(vgl. SONDEREGGER 2022, 185).
  • Die Aktivitäten von Samuel Ajayi Crowther (1807-1891) mit seinen Erkundungsfahrten am Niger und Nebenflüssen im Dienst der "Church Missionary Society" 1841 und 1854 waren die Grundlage für eine Missions- und Kolonisationstätigkeiten im heutigen Nigeria, wo sich in der Folge viele Rücksiedler niederließen und den europäischen Einfluss stärkten. Im 19. Jahrhundert bildeten sich mit diesen Erfahrungen interkultureller Begegnungen mit einem Netzwerk, gemeinsamen Bewusstsein und interkulturell Gebildeter eine besondere Gruppe von Afrikanern an der Küstenregion.
3.2 Negritude - Garveyismus    

Die Vorstellung von einer andersartigen afrikanischen Persönlichkeit, wie sie Edward Blyden um 1869 beschrieben hat, war eine rassisch begründete Idee. Damit entwickelte sie sich zu einem Gegenrassismus (vgl. SONDEREGGER 2022, 186-194).

  • Unter der Negritude, einer Ideologie und Bewegung seit den dreißiger Jahren von schwarzen Studierenden und Kulturschaffenden in Paris entwickelt, verstand man eine Selbstbestätigung seiner afrikanischen Persönlichkeit und ein Bekenntnis zur schwarzafrikanischen Kultur (vgl. SENGOR 1970, 179-192). Pioniere der Bewegung waren Aime Cesaire (1913-2008) aus Martinique und Leopold Sedar Senghor (1906-2008) aus dem Senegal. Senghors dichotome Konzeption geht von eurozentrischer Rationalität und afrikanischer Emotion aus und wirkte kaum über Elitezirkel Afrikas und Europas hinaus. Dagegen waren die Ideen des Senegalesen Cheikh Anta Diop (1923-1986) ideengeschichtlich klar die Gedankenwelt der Negritude. Hier wurde wie ein Glaubensbekenntnis die Einheit Afrikas in Kultur, Lebensweise und rassisch als Gegenpol zu Europa angesichts der kolonialen Situation mit dem Recht auf politische Freiheit eingefordert.
  • Der Garveyismus, der einen Rassenstolz betonte und vor allem in der Diaspora gut ankam, wurde als Idee und Bewegung vom Jamaikaner Marcus Mosiah Garvey Jr. (1887-1940) in New York/ Harlem als "Universal Negro Improvement Association" (UNIA) begründet und entwickelte sich zu der ersten schwarzen Massenbewegung. Mit der Philosophie "Afrika für die Afrikaner" und der "Back to Africa" - Bewegung" trug Garvey dazu bei, die Schwarzen der zwanziger Jahre in Amerika zu inspirieren. Auch andere afrikanische Nationalisten nahmen die Ideen auf. Vielen wurde allerdings klar, dass diese Ideologie eines schwarzen Nationalismus sich im Gegensatz zum afrikanischen Nationalismus befand. Die Interessen der Afrikaner in der Diaspora und im kolonialen Afrika waren verschieden, erfordert waren verschiedene politische Strategien. Ein Pionier war Joseph Ephraim Casely Hayford (1866-1930), der um 1900 als Journalist und Rechtanwalt an der Goldküste wirkte. Er setzte sich für afrikanische Gleichheit und folgte weitgehend Blytens Vorstellungen. In der Folge kommt es zu einer Gruppe von Westafrikanern mit nationalistischem Gedankengut und Selbstverständnis. 1919 erfolgte die Gründung des "West African National Congress", der eine Verflechtung zwischen nationalistischem und panafrikanischem Denken verdeutlicht (vgl. MÄERDEL 1994, 185-187). Im frankofonen Bereich trat dieser Konflikt erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf (vgl. erster und zweiter Kongress schwarzer Schriftsteller und Künstler in Paris 1956 und 1959).
3.3 Panafrikanismus - Nationalismus    

Im Panafrikanismus im 2O. Jahrhundert war man führend in der Diaspora. Der Harvard Historiker William Edward Burghardt Du Bois (1868-1963) schrieb von "Pan-Negroism?".

1900 fand auf Initiative von Henry Sylvester Williams (1869-1911) aus Trinidad in London die "Erste Panafrikanische Konferenz" statt. Nur vier der 32 Teilnehmer waren Afrikaner aus Afrika (vgl. SONDEREGGER 2022, 189). In der Konferenzresolution "To the Nations of the World", von William Du Bois verfasst, stand u.a. das Problem im 20. Jahrhundert sei der "color-line", der Rassenverschiedenheiten und dazu dienen sollte, mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung das Recht zu bestreiten, die Möglichkeiten der modernen Zivilisation zu teilen (vgl. DU BOIS 1963, 20-21).

Eine weitere Konferenz fand nicht statt, die internationale Friedensbewegung veranstaltete 1911 in London den "Universal Races Congress", an dem Panafrikanismus-Vertreter? teilnahmen. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Thematik weiterhin ein Thema. Die Friedensverhandlungen 1919 in Paris befassten sich allerdings mit der Kritik an kolonialer Herrschaft. Die Kontrolle der politischen, sozialen und ökonomischen Maßnahmen zum Schutz der "Indigenen Afrikas" sollte in der Gründung des Völkerbundes mit der Abschaffung der Sklaverei, Prügelstrafe und Zwangsarbeit, einem Zugang zur Bildung, Schutz vor Landenteignung und wirtschaftlicher Ausbeutung stattfinden (vgl. SONDEREGGER 2022, 190).

In der Realpolitik zeigte sich kaum eine Wirkung in drei Panafrikanischen Kongressen 1921 in London, Brüssel und Paris, 1923 in London und Lissabon, 1927 in New York. Interner Streit unter den Teilnehmern zwischen prokolonialen Teilnehmern wie Blaise Diagne (senegalesischer Abgeordneter in Paris) und kolonialkritischen Sprechern einer Kolonialreform wie William Du Bois zeigten grundsätzliche Auffassungsunterschiede. Die populäre Massenbewegung um Marcus Garvey war überhaupt nicht vertreten. Unter den Eliten Afrikas fand Du Bois Programm deutliche Anerkennung. Die Ergebnisse/ Diskussionen der Kongresse richteten sich nicht an die Bevölkerung, vielmehr an die Kolonialmächte und internationale Öffentlichkeit, die sie ignorierten.

Unter den Studierenden der Diaspora in den USA entstand in den zwanziger Jahren ein marxistisch nationalistisch beeinflusster Panafrikanismus, besonders unter karibischen Akademikern. Der Trotzkist C.L.R. James aus Trinidad (1901-1989) war der Autor des Klassikers zur Haitischen Revolution "The Black Jacobins", der im afrikanischen Sozialismus eine neue Form des Sozialismus sah (vgl. Young 2001, 225).

Sein Kamerad George Padmore (1902-1959), auch aus Trinidad, trat 1929 in die US-KP? ein und leitete in der Folge das "Negroe Bureau" der Komitern. Zwischen 1929 und 1933 war in Europa. Als 1933 die Sowjetunion ihren Antiimperialismus aufgab, verließ er die KP. Er fand Zugang zur afrikanischen Arbeiterschaft. Als Netzwerker nutzte er seine Verbindungen zu weißen Linken und der weißen Arbeiterschaft mit viel Engagement zur europäischen Linken und Arbeiterschaft und bemühte sich um internationale Solidarität über die Rassenschranken hinweg. Imperialismus und Kapitalismus sind gleich in der Ausbeutung in seinem "Manifesto Against War" von 1938 (vgl. SONDEREGGER 2022, 191-192).

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Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/oder direkt zitiert werden.

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Zum Autor    

AS-Lehramt? (VS-HS-PL?, 1970, 1975, 1976), Schüler- und Schulentwicklungsberater/ Zertifizierung (1975, 1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Absolvent des Studiums Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt?/ MSc (2008), der Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Zertifizierung (2010), des 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom /2012), des 4. Internen Lehrganges Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016 ), des Fernstudiums Erwachsenenbildung/ Zertifizierung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium - Comenius-Institut? Münster (2018), des Fernstudiums Nachhaltige Entwicklung/ Zertifizierung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium - Comenius-Institut? Münster (2020)

Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft/ Universität Wien/ Berufspädagogik - Vorberufliche Bildung (1990-2011), am Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt - Didaktik der Politischen Bildung (2016/ 2017, 2018)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche Österreich (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017-2019), Kursleiter der VHS Salzburg -"Freude an Bildung", Zell/See, Saalfelden und Stadt Salzburg (2012-2019)

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© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 21. August 2023