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Alpen-2

Grundwissen Alpen 2    

Entwicklungen eines europäischen Kulturraumes    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Alpen 2   
Entwicklungen eines europäischen Kulturraumes   
I Politische Bildung   
Einleitung   
1 Agrarpolitik in Österreich   
1.1 Sozioökonomische Rahmenbedingungen   
1.2 Phasen der Agrarpolitik   
1.3 Akteure und Veränderungen der Politikinhalte   
1.4 Reflexion   
2 Agrarindustrielle Bewirtschaftung und ihre Folgen   
2.1 Monokulturen   
2.2 Alpiner Raum   
3 Ernährungssicherung   
3.1 Herausforderung Hunger   
3.2 Ländliche Entwicklung   
Literaturverzeichnis Agrarpolitik   
Literaturverzeichnis Agrarbereiche/ Auswahl   
IT-Autorenbeiträge?   
Ländlicher Raum   
Vorbemerkung   
4 Ländliche Räume   
4.1 Politische Diskussion   
4.2 Österreich   
5 Dörfer und Kleinstädte im Wandel   
5.1 Gemeindezusammenlegungen   
5.2 Tourismus   
6 Ländliche Entwicklung in der EU-Agrarpolitik?   
6.1 Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft   
6.2 EU - Rechtsrahmen   
Literaturhinweise Ländliche Räume   
IT-Autorenbeiträge?   
II Volkskunde   
Der Salzberg im Halltal bei Hall in Tirol   
Einleitung   
Vorgeschichtliche Zeit   
7 Alpine Salzlagerstätten und deren Bedeutung für die Salzgewinnung   
8 Von den Salzquellen bei Thaur   
8.1. Salzerträgnisse als Heiratsgut   
8.2. Teilungsvertrag – Schiedsspruch durch Herzog Ludwig von Bayern   
8.3. Neubelehnung der Grafen Meinhard und Albrecht   
8.4. Augsburgische Lehen im Inntal   
8.5. Schiedsspruch von König Rudolf von Habsburg   
8.6. Lage des ersten Pfannhauses (Saline)   
8.7. Eigener Arbeiterstand in der Saline Thaur   
8.8. Erste Salzstiftungen an Tiroler Klöster und Kirchen   
9 Graf Meinhard II. eint das „Land im Gebirge“   
10 Schlussbemerkung   
Literaturhinweise Salzberg im Halltal   

I Politische Bildung    

Einleitung    

Im Folgenden sollen Aspekte die Agrarpolitik unter Gesichtspunkten einer Politischen Bildung vorgestellt werden.

Der erste Aspekt Agrarpolitik in Österreich umfasst Rahmenbedingungen und Phasen, Akteure und Veränderungen der Politikinhalte seit dem EU-Beitritt?. Eine persönliche Reflexion beleuchtet die österreichische Agrarpolitik.

Der zweite Aspekt in diesem Zusammenhang betrifft die Industrialisierung der Landwirtschaft mit Profitstreben und dem Rationalisierungsdruck landwirtschaftlicher Strukturen, die Boden, Luft und Wasser schädigen. Monokulturen und Pestizideinsatz führen, oft bzw. kaum beachtet, zum Rückgang der Artenvielfalt - insbesondere bei Insekten und Vögeln - und bilden Landschaften in Agrarwüsten. Mitunter fehlt es an Wissen um solche Auswirkungen in einer agrarindustriellen Nutzung.

Der Beitrag versucht ökologische Aspekte im Kontext mit Politischer Bildung zu darzustellen. Die Folgen einer Landschaftsverarmung und Industrialisierung erfordern ein Umdenken in der Agrarpolitik im Interesse der Menschen und Umwelt.

Der dritte Aspekt der Ernährungssicherung ergibt einen wesentlichen Teil einer funktionierenden Agrarpolitik. Es geht um die nationale und internationale Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Als Problem stellt sich in weiten Teilen der Welt der Hunger dar.

Wesentlich ergänzend sind die Aspekte der Entwicklung des ländlichen Raumes zu beachten.

Wesentlich ist die Auseinandersetzung mit der Fachliteratur (vgl. HOVORKA-HOPPICHLER? 2006, WIRTSCHAFT HEUTE/BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG 2006, CERMAN-EDER-EIGNER-KOMLOSY-LANDSTEINER? 2011, STIFTUNG ENTWICKLUNG UND FRIEDEN-INSTITUT? FÜR ENTWICKLUNG UND FRIEDEN 2013, für die Umsetzung in der Lehre DICHATSCHEK 2017, DOHRN 2018).

1 Agrarpolitik in Österreich    

Im Folgenden wird auf die sozioökonomischen Rahmenbedingungen, die Phasen der Agrarpolitik und die damit verbundenen Veränderungen der Politikinhalte sowie eine Reflexion zur Agrarpolitik eingegangen.

1.1 Sozioökonomische Rahmenbedingungen    

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem massiven Technisierungs- und Mechanisierungsschub. Es folgten deutliche Veränderungen der sozioökonomischen Rahmenbedingungen (vgl. HOVORKA-HOPPICHLER? 2006, 701).

Der Anstieg der Arbeitsproduktivität und die Unterstützung der Agrarpolitik durch einen Professionalisierungs- und Intensivierungsprozess führte von einer Unterversorgung zu einer Überschusssituation bei Nahrungsmitteln.

Gleichzeitig kam es zu einer Abwanderung bzw. Freisetzung von Arbeitskräften in der Landwirtschaft, zum Übergang von Haupterwerbs- zu Nebenerwerbsbetrieben.

In der Folge stiegen die Budgetkosten für die Förderung der Land- und Forstwirtschaft, der Verwertung der Überschüsse und der Agrarverwaltung.

Mit der Internationalisierung der Handelsvereinbarungen von GATT/WTO in den neunziger Jahren und dem EU-Beitritt? Österreichs 1995 veränderten sich die agrarpolitischen Rahmenbedingungen, es kam zu verstärkter Konkurrenz und einer Liberalisierung des Agrarmarktes.

Die Verarbeitungsindustrie befindet sich in einem Konzentrations- und Zentralisationsprozess. Der Lebensmittelhandel wird immer mehr konzentriert (vgl. Rewe Austria und Spar AG haben 2004 bereits einen Marktanteil von 71 Prozent).

Eine besondere Bedeutung hat die Berglandwirtschaft, in der 70 Prozent der kleinbetrieblichen Struktur als Bergland eingestuft sind. Ihr kommt die Sicherung des sensiblen Ökosystems und die Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft im alpinen Bereich zu.

1.2 Phasen der Agrarpolitik    

In den fünfziger Jahren begann die Veränderung der Landwirtschaft mit dem Rückgang der Selbstversorgerwirtschaft und einer Umformung zu einem produktiven Zulieferer für die Agrarindustrie (vgl. HOVORKA-HOPPICHLER? 2006, 702-704).

Im Zeichen des Wiederaufbaus und einer wirtschaftlichen Stabilisierung verließen mehr als ein Drittel der unselbständigen Beschäftigten den Agrarsektor.

Die erste Mechanisierungswelle und ein verbessertes Saatgut und gezielte Mineraldüngung bewirkten eine Verdoppelung der Arbeitsproduktivität. Unterstützt wurden diese Tendenzen durch einen Ausbau des Förderungsapparates.

Überschüsse erzeugten einen Angebotsdruck mit geringen Preiserhöhungen. Mittels einer Agrarstrukturpolitik förderte man die Schaffung entwicklungsfähiger Betriebe (vgl. die Politik des "Wachsens und Weichens"). Mit der Neuausrichtung der Leitideen der Agrarpolitik kamen technokratische Ideen auf, die Agrarökonomen vertraten.

Nach einer beschleunigten Strukturpolitik der ÖVP-Alleinregierung? kam es unter Bruno Kreisky zu einer Neuorientierung der Agrar- und Förderpolitik in Form einer Differenzierung der Agrarförderung.

Eingeführt wurde ein Bergbauernsonderprogramm mit einer Direktförderung der Bergbauernbetriebe, womit dem Strukturwandel gegengesteuert wurde. Nunmehr kamen Förderungen nicht nur den Großbetrieben vorrangig zugute. Ergänzt wurde die Maßnahme durch Neuerungen in der Sozial- und Familienpolitik (vgl. etwa die Einführung des Mutter-Kind-Passes?, der Schulfreifahrt und die Gratisschulbuch-Aktion?).

Neben der Bauerntumideologie und dem technokratischen Ansatz kam es in den siebziger Jahren zu einer funktionalistischen Agrartheorie. Das Bergbauernsonderprogramm enthielt auch die Erhaltung der Kulturlandschaft, der Mindestbesiedelung und Aufrechterhaltung der Infrastruktur sowie der Produktionsreserve in Krisenzeiten.

In der großen Koalition ergaben sich neue Ideen und Ansätze. Im "Manifest für eine ökosoziale Agrarpolitik" in Österreich" 1988 wurde auf die ökologische Funktion hingewiesen. Angestrebt wurde zudem der Beitritt Österreichs zum EG-Binnenmarkt?.

Ökosozial bedeutete eine Mischung von funktionalistischer Agrartheorie und Inhalten der Ökologiebewegung.

1.3 Akteure und Veränderungen der Politikinhalte    

Mit der industriellen Umsetzung des Agrarsektors in Form der zunehmenden Bedeutung der Agrar- und Lebensmittelindustrie, dem Bankensektor zur Finanzierung und den Managementzentralen der Raiffeisen-Genossenschaften? und Landwirtschaftskammern bildete sich in der Folge ein Dreiecksverhältnis des Genossenschaftswesens (Finanzierung-Kreditwesen?), der Kammern (Sozialpartnerschaft) und des Bauernbundes (politische Vertretung).

In der Agrarpolitik spielen auch die Sozialpartner eine Rolle. ÖGB und Arbeiterkammer bestimmen im Konsumentenschutz, der Umwelt-, Sozial- und Regionalpolitik mit. Vereinzelt haben Umweltverbände einen Einfluss.

In den achtziger Jahren ist mit den "Grünen" ein neuer Akteur in der Agrarpolitik aufgetreten. Damit wurde zunehmend die ökosoziale Agrarpolitik in den politischen Diskurs aufgenommen.

Die EU-Agrarreform? 2003 mit ihrer Umsetzung 2005 ergab ein Betriebsprämiensystem, deren Basis der Durchschnitt der Direktzahlungen aus der Marktordnung der Jahre 2000 bis 2002 ist. Die Förderung wird von der tatsächlichen Produktion des Betriebes entkoppelt. Dadurch wird ein marktkonformes Verhalten erwartet.

Knapp 30 Prozent der Betriebe werden von Frauen geleitet. Frauen stellen ungefähr 53 Prozent aller Familienarbeitskräfte, aber nur rund 14 Prozent der Kammerräte_innen. Es zeigt sich, dass die Bedeutung von Frauen in den landwirtschaftlichen Interessensvertretungen gering vertreten und geschlechterbezogene Ungleichheiten vorhanden sind.

Mit dem EU-Beitritt? 1995 wurden bereits im Vorfeld die Agrarpolitik und das Fördersystem an die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU angepasst. Vom WIFO wurde der Beitritt als schwierig eingestuft, wobei mit Preis- und Einkommenseinbußen zu rechnen ist, die Wettbewerbsfähigkeit erforderlich und Begleitmaßnahmen (Förderungen) benötigt werden.

Mit dem Vollzug des EU-Beitritts? kam es zu einer Neuverteilung der Kompetenzen und Kosten des Fördersystems zwischen EU, Bund und Ländern.

Die Agrarpolitik beruht im Marktbereich auf den EU-Marktordnungen?, nationalen Quoten und Ausgleichszahlungen. Die Eckdaten wurden in den Beitrittsverhandlungen festgelegt, die Finanzierung kommt es aus dem EU-Budget?.

In der Agrarstrukturpolitik gibt es einen größeren nationalen Spielraum. Zum Tragen kommt das agrarische Umweltprogramm ÖPUL und die Ausgleichszulagen für benachteiligte Gebiete.

Die Abfederung der negativen Folgen durch Fördermaßnahmen gelang. Die Abhängigkeit der Einkommen hat von agrarpolitischen Maßnahmen zugenommen.

Festzustellen ist eine Intensivierung des Wettbewerbs und die Bedeutung der Globalisierung.

Entscheidend wird künftig die Frage sein, ob die Agrarpolitik in eine allgemeine Politik zu integrieren sein wird. Dies betrifft besonders den ländlichen Raum. Es bedarf eines Ausgleichs mit anderen gesellschaftlichen Gruppen.

1.4 Reflexion    

Die Bedeutung der Landwirtschaft ist in den europäischen Industrieländern gering. Dennoch erfährt der primäre Wirtschaftssektor eine intensive Unterstützung in Österreich und der EU in Form von Subventionen und wird von der Konkurrenz der Weltmärkte abgeschottet (vgl. WIRTSCHAFT HEUTE 2006, 174).

Die Agrarpolitik wird wesentlich von der "Gemeinsamen Agrarpolitik/GAP" der EU bestimmt.

Diese greift massiv in Marktprozesse ein und ist mit einem teilweise planwirtschaftlich ausgestatteten Verwaltungsaufwand verbunden.

Die GAP beruht auf zwei Grundelementen. Marktordnungen garantieren den Erzeugern Abnahmepreise. Einfuhrabgaben (Abschöpfungen) schützen Landwirte vor der Konkurrenz der Weltmärkte.

Die verursachte Überproduktion wird auf EU-Kosten? eingelagert oder auf dem Niveau der Weltmarktpreise entsprechend subventioniert und in der Folge exportiert. Die entstandenen Kosten werden aus dem "Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft/EAGFL/Abtl. Garantie" getragen, der vom EU-Budget? finanziert wird.

Die "Gemeinsame Agrarpolitik/GAP" ist der größte Ausgabenposten im EU-Budget? (vgl. 2004 rund 45 Prozent des Gemeinschaftshaushaltes).

Im Rahmen der "Agenda 2000" für 2000-2006 beschlossenen Ausgaben entsprechen etwa dem jährlichen Sozialprodukt der Niederlande.

Volkswirtschaftlich bedeutet dies, dass die EU-Staaten? die Landwirtschaft zusätzlich aus den nationalen Budgets subventionieren und außerdem tragen die Konsumenten erhebliche Lasten in Form von künstlich überhöhten Lebensmittelpreisen.

Außenwirtschaftlich bedeuten die Abschottung des europäischen Agrarmarktes und die subventionierten Exporte einen Widerspruch zu den von der Welthandelsorganisation (WTO) aufgestelltem Grundsatz des Freihandels. In den Entwicklungsländern entstehen von den EU-Exporten? damit wirtschaftliche Schäden.

Argumente für die GAP sind das Ziel der Selbstversorgung mit Lebensmitteln; allerdings ist auf die Überschüsse und die Abhängigkeit eines globalen Warenaustausches hinzuweisen, das Anrecht auf ein sicheres und angemessene Einkommen der Landwirte; allerdings ist dies nicht für jeden einsichtig, weil in anderen Wirtschaftszweigen der Strukturwandel Einkommens- und Beschäftigungsverschiebungen mit sich bringt, die offizielle Zielvorgabe der GAP die Begrenzung von Preisschwankungen der Lebensmittel; allerdings ist dies durch das überhöhte Preisniveau fragwürdig, die regionalpolitische Bedeutung der Landwirtschaft und ihre ökologische Funktion in der Erhaltung der Landschaft; allerdings bleibt die Frage offen, ob sich die beiden Ziele nicht mit weniger Eingriffen in die Marktwirtschaft erreichen lassen.

Ein Reformdruck ergibt sich aus der Agenda 2000 und dem Reformplan 2003 mit einer Umschichtung der Subventionierung von Preisstützungen zu einer direkten Einkommensbeihilfe. Eine Verringerung der Subventionierungshöhe ist damit nicht verbunden.

Festzustellen ist, dass die GAP ein Hindernis für die Integration der neuen EU-Mitglieder? darstellt.

2 Agrarindustrielle Bewirtschaftung und ihre Folgen    

Susanne DOHRN (2018, 8-15) beklagt zurecht den Verlust der Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt, der von Menschenhand/Bauern geschaffen wurde, die das Land urbar machten und bearbeiteten. Als nach dem Zweiten Weltkrieg aus Bauern produzierende Landwirte wurden, änderte sich dies rasant.

2.1 Monokulturen    

Aus Wiesen und Weiden wurden Intensivgrünland, aus Ackerland industriell bewirtschaftete Monokulturen. Hecken und Feldraine wurden beseitigt, man legte jede Senke und und Mulde trocken. Monokulturen sind nun krankheitsanfälliger, daher setzte man Insektizide, Herbizide und Fungizide ein. Aus Pflanzenschutzmitteln entstanden hoch industriell erzeugte Chemieprodukte, verbunden mit Nebeneffekten wie der Vernichtung der Nahrungsgrundlage der körner- und insektenfressenden Tiere (vgl. zum Rückgang der Vogelpopulation http://orf.at/stories/2431089/2431088/ [23.3.2018]). Dazu kam noch die stinkende, medikamentenverseuchte Gülle, die die Landschaft in eine gigantische Latrine verwandelte.

"Statt dem Treiben Einhalt zu gebieten, fördert die Politik den ganzen Wahnsinn mit Subventionen für Biogas noch zusätzlich. So wird die Landwirtschaft zur Totengräberin der biologischen Vielfalt, eine Entwicklung, die inzwischen sogar die Bodenlebewesen erfasst" (DOHRN 2018, 11). Nitrat aus der Gülle verseucht das Grundwasser, in den Urinproben der Menschen finden sich Rückstände von Glyphosat, das sich zum Streitobjekt von Politik und Wissenschaft herausbildet.

Es gehört zum Widerspruch einer solchen Entwicklung, dass etwa Randstreifen von Autobahnen ein Hort der Biodiversität sind. Dort wo nicht gedüngt und gespritzt wird, vermehren sich Pflanzen und Tiere, die man auf Wiesen und Feldern vergebens sucht.

2.2 Alpiner Raum    

Eine Diskussion im alpinen Raum läuft, wie man diese Landschaft sinnvoll ökonomisch und ökologisch verwerten kann. Es geht um die Bewirtschaftung der Almen (Landwirtschaft/Almwirtschaft), die Verwertung der produzierten Produkte (Tourismus)und eine Re-Naturierung? durch Tiere, die vom Menschen vertrieben wurden (Ökologie/man denke etwa an den Wolf, Luchs und die Wildkatze). Dass die Interessenslage komplex und verschieden ist, versteht sich von selbst.

Die Frage nach den Veränderungen wird aktualisiert, wenn es um Berichte um Millionenausgaben für schutzwürdige Vögel (etwa die Großtrappe), Fische (etwa den Fischotter), die Wildkatze, Biber, Fisch- und Seeadler geht.

Es geht also um die intensive Landwirtschaft, um eine agrarindustrielle Bewirtschaftung, wie es im vorgehenden Kapitel dargestellt wird. Es geht aber auch um ökologische Aspekte und Landschaftserhaltung, um die Umwelt und ihre lebenserhaltenden Funktionen.

Im Folgenden soll auf den letzten Aspekt der Ernährungssicherung als Grundlage der Nahrungsmittelversorgung eingegangen werden.

3 Ernährungssicherung    

Die Agrarpreise erreichten 2011 neue Höchststände, die Zahl der Hungernden nahm ebenso zu. Das ökonomische Interesse an der Landwirtschaft steigt.

Anders ist die Entwicklung bei der Herausforderung von Hunger zu sehen.

3.1 Herausforderung Hunger    

Verantwortlich sind die globalen Produktionsengpässe zu machen.

In Jahrzehnten globaler Überschussproduktion gelang keine Reduzierung des Hungers in der Welt.

Entscheidend ist die schwierige Einkommenssituation von benachteiligten Gruppen, überwiegend in ländlichen Regionen.

Diskriminierungen und Governance-Probleme? auf nationaler Ebene sowie politische und menschenrechtliche Probleme erklären den Fortbestand des Hungerproblems. "Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Indikatoren, die andeuten, dass die Zeiten globaler Überschussproduktion vorbei sein könnten"(vgl. STIFTUNG ENTWICKLUNG UND FRIEDEN-INSTITUT? FÜR ENTWICKLUNG UND FRIEDEN 2013, 285).

3.2 Ländliche Entwicklung    

Zu beachten ist ein zunehmendes Interesse an ländlicher Entwicklung.

Zu erkennen ist dies u.a. auch an der Welternährungskrise 2007/2008. Die Hungeraufstände 2008 erzeugten ein Problembewusstsein im politischen Denken.

Die hohen Agrarsubventionen der EU und der USA führten zu Auswirkungen auf die Agrarpreise in den Ländern des Südens und beeinflussten die Einkommenssituation vieler Bauernfamilien. Kritik an diesen Effekten führte dazu, dass die Subventionen letztlich zurückgegangen waren.

Die Finanzkrise 2008 brachte es mit sich, dass viel frei verfügbares Kapital den Agrarsektor beeinflusste. Dazu kam ein Investitionsschub bei der Nachfrage nach Land mit großflächigen Landkäufen (vgl. den Landnutzungswandel).

Das Hungerproblem wurde zudem auf dem G8-Gipfel? in Italien 2008 mit neuen Finanzzusagen aktualisiert.

2009 beriet die FAO in Rom Schritte im Umgang mit der Welternährungskrise. Ein neues Koordinierungsgremium wurde geschaffen.

- - -

Bei der Nahrungsmittel-Sicherheit? ergeben sich sechs Trends, die es darzustellen gilt.

1 Steigende Tendenz der Zahl der Hungernden seit Jahrzehnten,

2 langjährige Vernachlässigung ländlicher Räume,

3 vom Überschuss zur Knappheit,

4 Investitionen in Landwirtschaft und agrarische Rohstoffe bei steigenden Preisen,

5 Governance-Defizite? auf nationaler Ebene und

6 Institutionenschwäche der globalen Governance.

- - -

Nationale und globale Aspekte gilt es vermehrt zu beachten und zu korrigieren, damit die Nahrungsmittelkette gewahrt bleibt.

Dazu gehört ohne Zweifel der Wassermangel auf der Welt. Immerhin ist die Hälfte der Weltbevölkerung davon betroffen.

Der UN-Weltwasserbericht? 2018 verlangt ein nachhaltiges Wassermanagement > http://science.orf.at/stories/2901996 (19.3.2018)

Literaturverzeichnis Agrarpolitik    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und /oder direkt zitiert werden.

Cerman M-.-Eder F.X.-Eigner P.-Komlosy A.-Landsteiner E. (Hrsg.) (2011): Wirtschaft und Gesellschaft - Europa 1000-2000, VGS Studientexte Bd. 2, Innsbruck-Wien-Bozen?,

Bosshard A.-Schläpfer F.-Jenny M.-Vision Landwirtschaft (Hrsg.) (2011): Weißbuch Landwirtschaft Schweiz, Bern-Stuttgart-Wien?

Dichatschek G. (2017): Didaktik der Politischen Bildung. Theorie, Praxis und Handlungsfelder der Fachdidaktik der Politischen Bildung, Saarbrücken

Dohrn S. (2018): Das Ende der Natur. Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 10193, Bonn

Heinrich-Böll-Stiftung?/ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/Le Monde Diplomatique (2019): Agrar-Atlas? 2019. Daten und Fakten zur EU-Landwirtschaft?, Berlin

Hovorka G.-Hoppichler J. (2006): Agrarpolitik, in: Dachs H.-Gerlich P.-Gottweis H.-Kramer H.-Lauber V.-Müller W.C.-Talos E. (Hrsg.): Politik in Österreich, Wien, 701-710

Landsteiner E. (2011): Landwirtschaft und Agrargesellschaft, in: Cerman M.-Eder F.X.- Eigner P.-Komlosy A.-Landsteiner E. (Hrsg.): Wirtschaft und Gesellschaft - Europa 1000-2000, VGS Studientexte Bd. 2, Innsbruck-Wien-Bozen?, 178-210

Stiftung Entwicklung und Frieden-Institut? für Entwicklung und Frieden (2013): Globale Trends. Frieden-Entwicklung-Umwelt?, Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 1366, Bonn: Ernährungssicherung-Landnutzungswandel-Konflikte?, 285-312

Wirtschaft heute (2006): Agrarpolitik - Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 499, Bonn, 174-175

Literaturverzeichnis Agrarbereiche/ Auswahl    

Dabbert St.- Braun J. (2006): utb. Landwirtschaftliche Betriebslehre, Stuttgart

Kaul H.P. -Kautz T. - Leon J. (2022): utb. Ackerbau, Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Stuttgart

William A.- Simianer H. (2017): utb. Tierzucht, Stuttgart

IT-Autorenbeiträge?    

Die IT-Beiträge? dienen der Ergänzung der Thematik.

Netzwerk gegen Gewalt

http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index:

Politische Bildung

Lehre an der Hochschule

Lernkulturen der Allgemeinen Erwachsenenbildung

Klimawandel und Klimaschutz

Weiterbildungsakademie Österreich

http://www.wba.or.at > Absolventen - Günther Dichatschek

Ländlicher Raum    

Vorbemerkung    

Für die Politischen Bildung als Vergleich zur Großstadt bzw. urbanen Zentren stellt sich der Themenbereich mehrfach.

Vorrangig betrifft es

  • die Beziehung von Land und städtischem Großraum,
  • die Siedlungsstruktur,
  • unterschiedliche Infrastruktur in den Bereichen
    • Verkehr,
    • Daseinsversorgung,
    • Medizin,
    • Kultur und Bildung,
    • Landnutzungswandel,
    • Arbeitsmarkt und
    • letztlich der EU-Agrarpolitik?.
4 Ländliche Räume    

Ländliche Räume in ihrer Vielfalt werden oftmals nur als Natur- und Erholungsraum oder mit Defiziten wie Abwanderung junger Menschen, mangelhafter Infrastruktur und industrialisierter Landwirtschaft gesehen.

4.1 Politische Diskussion    

Das Gefälle von Stadt und Land setzte vor Jahrzehnten mit einer politischen Diskussion in Richtung gleichwertiger Lebensverhältnisse und damit Lebenschancen ein.

Übersehen wird, dass es den Gegensatz so gar nicht mehr gibt. Den ländlichen Raum gibt es auch nicht pauschal, vielmehr eine Vielzahl von ländlichen Räumen mit Unterschieden in gesellschaftlichen, sozialen und und wirtschaftlichen Merkmalen (vgl. KÜPPER 2016).

Durch den demographischen Wandel leben mehr Menschen in ländlichen Räumen als in den wenigen Großstädten in Österreich. Beträchtlich ist die ökonomische Wertschöpfung durch die Kleinindustrie, Landwirtschaft, das Gewerbe und den Tourismus geworden.

Probleme und Herausforderungen bilden regionale Tendenzen der Abwanderung junger Leute, eine starke Alterung in den Orten und das Verschwinden von Einrichtungen der Daseinsversorgung.

Der Gestaltungsraum für kreative Ideen, Rückkehrangebote angesichts sinkender Lebensqualität und steigender Wohnkosten in manchen urbanen Zentren bewirken eine neue Attraktivität besonders für junge Familien.

4.2 Österreich    

In Österreich erfordern

  • die alpinen Regionen neue Entwicklungsprogramme,
  • ebenso sind Regionalprogramme in Großräumen um urbane Zentren wie Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck vermehrt notwendig.
Hier ergibt sich in den sog. "Speckgürteln" - Räume bis ca. 30-60 Autominuten Entfernung von urbanen Zentren - eine Sondersituation, eine soziale Trennung zwischen den wirklich Ortsansässigen, den Pendlern bzw. Zuzüglern und unterschiedliche Lebensprobleme beider Gruppen.

Die Problematik in Tourismuszentren stellt sich in der zunehmenden Zweitwohnungsnutzung und Zuwanderung aus dem EU-Raum?.

IT-Hinweis?

Probewohnen gegen Landflucht > https://steiermark.orf.at/stories/3059371/ ( 27.7.20)

5 Dörfer und Kleinstädte im Wandel    

In ländlichen Räumen sind Dörfer und Kleinstädte die wichtigsten Siedlungstypen (vgl. BORN 1977).

In Mitteleuropa ist für ein Dorf von einer Bevölkerungszahl von rund 1000 bis 1500 Personen auszugehen.

5.1 Gemeindezusammenlegungen    

Gemeindezusammenlegungen mit Dörfern ergeben größere Verwaltungseinheiten.

Agrarisch geprägte Strukturen kennzeichnen den dörflichen Charakter.

Durch die veränderte Arbeitsmarktsituation ist Mobilität der Arbeitskräfte mit Pendlertum von den Dörfern zu den wachsenden Städten vorhanden.

5.2 Tourismus    

Landschaftlich attraktive Gegenden werden durch den Tourismus zunehmend beeinflusst.

Traditionelle Lebensverhältnisse verändern sich durch Zuzug in Verbindung mit Modernisierungsprozessen und einem Strukturwandel in der Landwirtshaft.

Kleinstädte bzw. Marktgemeinden bilden regionale Zentren für die Bevölkerung als Versorgungszentren, Verwaltungseinheiten, Orte des kulturellen Austauschs und der Bildung.

Typisch und bedeutsam ist der lokale Charakter.

Historisch sind bauliche Bestände kennzeichnend.

Erweiterte Funktionen für das Umland werden zumeist wahrgenommen.

Auszugehen ist künftig in Kleinstädten von einer Weiterentwicklung in Funktionen, Siedlungsformen und Konkurrenz durch die neuen Techniken.

6 Ländliche Entwicklung in der EU-Agrarpolitik?    

Eine Politik zur Entwicklung ländlicher Räume der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union/ GAP verfolgt Agrarstruktur, umweltpolitische und regionalpolitische Ziele (vgl. WEINGARTEN 2020, 46-47).

6.1 Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft    

Ländliche Räume in modernen Gesellschaften und Volkswirtschaften besitzen eine Vielzahl von Funktionen. Das folgende Beispiel von sieben Bedeutungen zeigt die Wichtigkeit der Funktionen.

Produktion von Nahrungsmitteln > Bodennutzung

Siedlungs- und Wohnungsfunktion > Flächennutzung

Standorte für Verkehrsprojekte > Verkehrsflächen

Wirtschaftsunternehmen > Flächennutzung

Tourismus und Erholungsfunktion > Landschaftsbild

Waldflächen > Speicher- und Regulationsfunktion

Entsorgungsfunktion > Weiterverwertung

6.2 EU - Rechtsrahmen    

Bereits 1957 in den Römischen Verträgen/ EWG einigte man sich auf eine "Gemeinsame Agrarpolitik" (GAP), die 1962 in Kraft trat.

Die erste Säule war die Markt- und Einkommenspolitik im Agrarsektor.

Die zweite Säule umfasst ist die "Politik zur Entwicklung ländlicher Räume", die über Jahrzehnte durch unterschiedliche politischen Ebenen in Verflechtungen sich entwickelte.

  • Rechtlicher Rahmen für die zweite Säule bildet die EU-Verordnung? Nr. 1305/2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch den "Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes/ ELER".
  • Ziele im Artikel 4 der ELER-Verordnung? sind
a) die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft,

b) Gewährleistung nachhaltiger Bewirtschaftung und Klimaschutz sowie

c) die Erreichung einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften.

Für die Funktionsperiode 2014-2020 stellt die EU 96 Mrd. Euro aus dem EU-Agrarhaushalt? zur Verfügung.

Literaturhinweise Ländliche Räume    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/oder direkt zitiert werden.

Born M. (1977): Geographie der ländlichen Siedlungen, Bd.1, Genese der Siedlungsformen in Mitteleuropa, Stuttgart

Bundeszentrale für politische Bildung: Informationen zur politischen Bildung /izpb 343 2/ 2020, Ländliche Räume, Bonn

Bundeszentrale für politische Bildung: Aus Politik und Zeitgeschichte, Land und Ländlichkeit, Nr. 46-47/2006, Bonn

Dichatschek G. (2017a): Didaktik der Politischen Bildung. Theorie, Praxis und Handlungsfelder der Fachdidaktik der Politischen Bildung, Saarbrücken

Dichatschek G. (2027b): Erwachsenen- Weiterbildung. Beitrag zu Theorie und Praxis von Fort- bzw. Weiterbildung, Saarbrücken

Küpper P. (2016): Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume (Thünen Working Paper 68), Braunschweig

Steinführer A. (2020): Dörfer und Kleinstädte im Wandel, in: Informationen zur politischen Bildung/ izpb 343/2020, Ländliche Räume, Bonn, 8-15

Weingarten P. (2020): Ländliche Entwicklung: die zweite Säule der EU-Agrarpolitik?, in: Informationen zur politischen Bildung/ izpb 343/2020, Ländliche Räume, Bonn, 46-49

IT-Autorenbeiträge?    

Die Autorenbeiträge dienen der Ergänzung der Thematik.

Netzwerk gegen Gewalt

http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index:

Politische Bildung

Oesterreich

Europa als Lernfeld

Agrarpolitik

Alpen

Erwachsenenbildung

Fernstudium

II Volkskunde    

Der Salzberg im Halltal bei Hall in Tirol    

Einleitung    

Der Naturraum der Alpen, zu dem auch das im Alpenpark Karwendel gelegene Halltal (Gemeindegebiet von Absam) mit St. Magdalena und dem aufgelassenen Salzbergwerk gehört, wird als typisch und prägend für eine „regionale alpine Kultur“ angesehen.

In diesem Kontext wird das Halltal und die 700-jährige Geschichte des Tiroler Salzbergbaues ins Zentrum gerückt.

Der Mensch der Postmoderne des 21. Jahrhunderts braucht eine Identität, die in die Vergangenheit weist. Diese Vergangenheit soll durch eine Spurensuche, die uns in die mittelalterliche Welt führt, wieder zugänglich gemacht werden.

Nur durch eine Wiederbelebung der eigenen Geschichte ("back to the roots") gelingt es in Zeiten der weltweiten Globalisierung, die Kulturelle Identität wieder neu zu definieren.

Vorgeschichtliche Zeit    

Den jüngeren Steinzeitmenschen führte im 3. Jahrtausend vor allem das Suchen nach Salz in die Ostalpen, so vor allem nach Hallstatt, Berchtesgaden, Reichenhall und wohl auch ins Halltal, da auch hier eine uralte Salzquelle vermutet wird.

In den letzten Jahren wurden im Gebiet von St. Magdalena archäologische Grabungen durchgeführt und dabei wurden zahlreiche Keramikfunde aus der Hallstattzeit entdeckt. Die Funde dürften in Zusammenhang mit der auf Sudsalz basierenden frühen Salzgewinnung stehen. Wenn wir auch heute im Halltal keine Anzeichen solch alter Salzgewinnung mehr vorfinden, so lässt sich doch wegen der benachbarten Gräberfunde bei Wilten und Mühlau dort eine solche vermuten.

In den letzten 500 Jahren vor Christus trat an Stelle der Hallstatt- die La Tene-Kultur?. Auch während dieser Zeit wurde der primitive Salzbergbau durch die aus Gallien kommenden Kelten fortgesetzt. Von ihnen ging er auf die Römer und dann auf die einwandernden Bajuwaren über.

7 Alpine Salzlagerstätten und deren Bedeutung für die Salzgewinnung    

Schon im Frühmittelalter war das Salz eines der wichtigsten Handels- und Austauschgüter. Salz diente nicht nur zum Würzen der Speisen, sondern man verwendete es auch zum Dörren des in lange Streifen geschnittenen Fleisches, das dadurch konservierbar wurde. [1] Salz konnte angesichts der primitiven Transportverhältnisse infolge seines geringen Gewichtes auch leichter über weite Strecken transportiert werden.

Die alpinen Salzlagerstätten Österreichs ziehen sich in einem Bogen in den Nördlichen Kalkalpen von Mariazell bis nach Hall in Tirol. Sie sind geologisch gesehen Ablagerungen von Binnenmeeren, die dank eines warmen Klimas starker Verdunstung ausgesetzt waren. Das Salz setzte sich in der Folge am Meeresboden ab.

Diese Ablagerungen werden in Form von Salzstöcken im Berg als Haselgebirge [2] bezeichnet. Da das Salz nur unzureichend aus natürlichen Quellen (=Salzquellen) gewonnen werden konnte, erfolgte dies durch Auslaugung des salzführenden Gesteins, welches aus einem Gemenge von Steinsalz, Anhydrit, Ton, Gips und anderen Mineralien besteht.

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit kannte man im alpinen Bereich die Salinen Hallstatt und Dürnberg bei Hallein, in denen vielleicht schon seit dem Neolithikum Salz aus Quellsole gewonnen wurde. In der Bronzezeit ging man in beiden Salinen zum Trockenabbau über.

Da man nach der Völkerwanderungszeit im beginnenden Frühmittelalter diese Bergbautechnik nicht mehr beherrschte, konnten damals nur drei aus natürlicher Quellsole gespeiste Salzvorkommen genutzt werden. Es waren dies die Salzvorkommen im bayrischen Reichenhall (hier überdauerte die Quellsole auch die Stürme der Völkerwanderungszeit) [3], in Sulzbach und das von Hall bei Admont.[4]

8 Von den Salzquellen bei Thaur    

Die älteste urkundliche Nachricht über das Haller Salz stammt aus dem Jahre 1232. Darin wird erstmals eine Saline in Hall in Tirol erwähnt. Damals schenkte Graf Albert III. von Tirol dem Marien- und Johannes-Hospiz? in Lengmoos am Ritten (oberhalb von Bozen) jährlich 12 Fuder (Wagenfuhren) Salz aus seiner Saline zu Thaur.

Mehrere Autoren glaubten infolge eines früheren Vorkommens des Namens „Hall“ dieses auch bereits auf Hall in Tirol beziehen zu können. Lediglich Albert Jäger wies darauf hin, dass wenn von einer Saline in Hall die Rede ist, nicht das tirolische Hall gemeint sein kann. [5]

Otto Stolz[6] und besonders Josef Zösmair[7] konnten dann nachweisen, dass sich der Name „Hall“ in verschiedenen Quellen entweder auf Reichenhall[8], auf Hall bei Admont oder auf Schwäbisch Hall bezog.

Auch die sich in nächster Zeit häufenden urkundlichen Nennungen sprechen ausschließlich von einer Saline in der Nähe von Thaur.[9]

Josef Zösmair kam zum Schluss, dass man von den Thaurer Salzquellen bereits im Jahre 1217 wusste[10], da in diesem Jahr König Friedrich II. dem Bischof Berthold von Brixen für immer das „Bergregal” verliehen hatte.[11]

Unter „Bergregal” versteht man die Verfügungsrechte über die ungehobenen Bodenschätze. Schon seit jeher beanspruchten die Könige dieses Recht für sich, konnten sich jedoch nicht überall gegen die lokalen Landesfürsten durchsetzen. Bei dieser Verleihung des Bergregals handelte es sich allerdings um einen so allgemeinen Inhalt, dass diese nicht auf den Einzelfall Rücksicht nahm.[12] Es ist auch fraglich, ob Thaur damals überhaupt zum Bistum Brixen gehört hatte.

8.1. Salzerträgnisse als Heiratsgut    

Im Jahre 1239 übertrug Graf Albrecht von Tirol die Salzertägnisse aus der Saline in Thaur als Heiratsgut seiner Tochter Elisabeth, die sich mit Herzog Otto II. von Andechs-Meranien? vermählt hatte.

In einer Bestätigung der Salzbezugsrechte des Augustiner-Chorherrenstiftes? Neustift bei Brixen wurde dann von Herzog Otto II. von salina sua – eben dem Grafen Albrecht gehörig – gesprochen.[13] Dies ist ein Beweis dafür, dass wenigstens die Salzquellen und die Saline bei Thaur exemt von der Grafengewalt der Herzöge von Andechs-Meranien? waren.

8.2. Teilungsvertrag – Schiedsspruch durch Herzog Ludwig von Bayern    

Als im Jahre 1248 Herzog Otto II. ohne Nachkommen starb, verfügte Graf Albert über das ganze Inntal im Lehensbesitz.[14] Seine jüngere Tochter Elisabeth hatte sich jetzt in zweiter Ehe mit Graf Gebhard von Hirschberg, Vogt des Bischofs von Eichstätt, vermählt. Die ältere Tochter war mit Graf Meinhard I. von Görz-Tirol? verheiratet. In einer Teilungsurkunde wurde festgelegt, dass Graf Gebhard das ganze Unterinntal und Teile des Oberinntales erhalten sollte.[15]

Durch diesen Teilungsvertrag fielen die Saline und die Salzquellen bei Thaur an den Grafen Gebhard von Hirschberg, der bis kurz vor seinem Tode als allein Verfügungsberechtigter über die Saline in Thaur aufschien.[16] Nach dem Tod der ersten Gemahlin des Grafen von Hirschberg kam es zu Lehens- und Besitzstreitigkeiten zwischen Graf Gebhard und den Söhnen Meinhards I., Meinhard II. und Albrecht.

Diese Streitigkeiten wurden durch einen Schiedsspruch von Herzog Ludwig von Bayern beigelegt. In der in Sterzing ausgestellten Urkunde vom Jahre 1263 entschied Herzog Ludwig, dass die Burgen Schlossberg, Fragenstein, Rottenburg, Thaur und auch die Saline Thaur im Inntal dem Grafen Gebhard von Hirschberg gehören sollten.[17]

Rudolf Palme konnte allerdings den Nachweis erbringen, dass Graf Gebhard die Burgen Fragenstein und Schlossberg unmöglich vom Hochstift Augsburg zum Lehen haben konnte, da diese beiden Burgen entweder im Bereich der Grafschaft Hörtenberg lagen, über welche die Markgrafen von Burgau die Lehenshoheit ausübten.[18] Aber auch die Burg Rottenburg bei Rotholz konnte unmöglich augsburgisch sein, da diese Burg der Lehenshoheit der Bischöfe von Brixen unterstand.[19]

Die Salzquellen bei Thaur sowie die Saline wurden mit all ihren Zugehörungen als eigenes Lehensobjekt verstanden, zumal sie in dieser Urkunde getrennt von der Burg Thaur, zu der nach Otto Stolz schon damals das umgebende Land mit gemeint war.[20]

8.3. Neubelehnung der Grafen Meinhard und Albrecht    

Im Jahre 1281 stellte der Bischof von Augsburg, Hartmann von Augsburg, eine Neubelehnung der Grafen Meinhard und Albrecht aus. Beide Grafen erhielten alle seine Lehen im Inntal, mit Ausnahme derer, die sein avunculus Gebhard von Hirschberg im Inntal innehatte.[21]

Dass Graf Gebhard demnach über vier Burgen, die je einen Gerichtssprengel umfassten, und über die Saline Thaur im Inntal verfügte, ist nach Otto Stolz fraglich. Seinen Forschungen zufolge wurden die beiden Burgen Fragenstein und Schlossberg erst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Andechsern erbaut. Diese nahmen im Raum Scharnitz – Seefeld – Zirl eine gleichsam lehensobrigkeitliche Stellung ein.[22]

8.4. Augsburgische Lehen im Inntal    

Als augsburgische Lehen im Inntal bleiben demnach nur die Burg Thaur oder die Saline Thaur übrig. Demnach war entweder die ganze spätere Herrschaft Thaur einschließlich der Salzquellen oder nur die Saline mit den Salzquellen augsburgisch.[23] Seitens des Bischofs Hartmann von Augsburg erfolgte im Jahre 1281 die Belehnung des Grafen Meinhard II. mit jenen Lehen, die Graf Gebhard vor ihm innegehabt hatte.[24]

8.5. Schiedsspruch von König Rudolf von Habsburg    

Der gleichnamige Sohn Graf Gebhard des Grafen Gebhard von Hirschberg aus dessen Ehe mit der Wittelsbacherin Sophie, bestritt zwar die Rechte, die Meinhard II. auf den Besitz seines Vaters im Inntal geltend machte, doch ein Schiedsspruch von König Rudolf von Habsburg aus dem Jahre 1282 nötigte den jungen Hirschberger gegen eine Zahlung von 4000 Mark Berner auf seine Besitzansprüche im Inntal zugunsten Graf Meinhards II. zu verzichten. Die Zahlung erfolgte zwei Jahre später.[25]

Im Jahre 1283 verfügte die Witwe Heinrichs, miles de Thaur, Adelheidis, in Gegenwart des Grafen Meinhard II. unter anderem über 60 Fuder Salz, deren alljährlichen Bezug ihr Graf Meinhard als Hochzeitsgeschenk vermacht hatte.[26]

8.6. Lage des ersten Pfannhauses (Saline)    

Die Frage nach der Lokalisierung der ersten Saline ist relativ schwierig zu beantworten. Franz Schweyger, ein Haller Chronist aus dem 16. Jahrhundert schrieb: „Nun ist der salzperg zwischen hohen gepirgen im Haltal ainen Tail also genant gelegen, sagt man wie am erstn das salzhaus, auch genant das pfannhaus (von den pfannen darin genant) nit weit davon gestanden sey, aus merung der salzigen materi und enge des tals sey es aus dem tal auf die eben, doch zunächst bey dem perg ain zeit gestanden auf dem AICHACH (=in Eichat), als aber daselbumb der Aichachwald und alles holz verprent und desshalben mangl in der höch gewesen ist, hat man das pfannhaus transferiert zum drittnmal, gar in die senk zu dem Ynnstram, damit holz und ander nottdurft auf dem wasser dester leichter müg kumen.“[27]

Nach den Aufzeichnungen Schweygers stand das erste Pfannhaus vermutlich im Bereich des Salzberges, in der Nähe des Oberbergstollens, der damals zur Urpfarre Thaur gehörte. Von dort wurde das Salz mit Hilfe von Saumtieren über das sogenannte Törl und die Thaurer Alm nach Thaur transportiert, wo es dann entweder gleich verladen oder eingelagert wurde.[28]

Auf Grund der Enge des Tales und wegen des aufgetretenen Holzmangels im Halltal wurde das Pfannhaus vermutlich vom inneren Halltal nach wenigen Jahren an den Ausgang des Halltals in den heutigen Absamer Ortsteil Eichat verlegt,[29] dessen Eichenwälder jedoch ebenfalls bald aufgebraucht waren.

Wegen der besseren Holzbeschaffung und des günstigeren Salzverschleißes wurde etwa um 1290 das Sudhaus von Eichat in die Nähe des Inns nach Hall verlegt. Um das Jahr 1293 betrug der jährliche Holzbedarf für die Salzpfannen schon ca. 120.000 Baumstämme, die vom Engadin und den Nebentälern des Inns bis nach Hall getriftet wurden. Nach der Verlegung der Sudpfannen an den Inn musste die Salzsole (am Haller Salzberg wurde das Salz nie in fester Form abgebaut, sondern stets durch Wasser ausgelaugt) in einer rund 9 km langen „Soleleitung“ aus ausgehöhlten Baumstämmen zum Sudhaus geleitet werden. Nach dieser Standortverlegung der Saline ist die jährliche Salzproduktion sprunghaft angestiegen und betrug im Jahre 1296 über 1.000 Tonnen pro Jahr.[30]

Die Saline wurde deswegen nach Thaur benannt, weil sich damals die Urpfarre Thaur auch über das Gebiet der erst später selbständig gewordenen Pfarreien Absam und Hall erstreckte. Diese alten Großpfarreien entsprachen erfahrungsgemäß den ursprünglichen Mark- und Gemeindeverbänden.[31]

8.7. Eigener Arbeiterstand in der Saline Thaur    

In einer sozialgeschichtlich bedeutsamen Urkunde gibt es auch den Hinweis, dass es damals bereits einen eigenen Arbeiterstand in der Saline Thaur gab.[32] Bischof Egno von Brixen gestattete nämlich dem Propst des Prämonstratenser-Stiftes? Wilten bei Innsbruck und seinen Nachfolgern in der Saline in Thaur das Überschreiten der Sonn- und Feiertagsruhe unter gewissen Bedingungen zu erlauben und ihnen die Absolution zu erteilen. In dieser Urkunde wird von “operarii saline in Thaur” gesprochen. Der Propst des Stiftes Wilten hatte damals sozialrechtliche Befugnisse in der weiteren Umgebung von Innsbruck. Ob die damaligen Arbeiter bereits eine zunftähnliche Organisation mit bestimmten Rechten und Pflichten bildeten, darüber gibt es keine sicheren Quellen.[33]

8.8. Erste Salzstiftungen an Tiroler Klöster und Kirchen    

Einen Hinweis für die relative Prosperität der Saline bei Thaur liefern die umfangreichen Salzvergaben an Tiroler Klöster und Kirchen. Den Klöstern ging es vor allem darum, zu bestimmten Naturalbezügen zu kommen. Damit sollten der Eigenbedarf an Salz und der ihrer bäuerlichen Hintersassen gedeckt werden.[34]

1236 bekam das Augustiner-Chorherren-Stift? Neustift bei Brixen zwölf Fuder Salz (1 Fuder = 3 Tiroler Zentner = 2 Sack; 1 Tiroler Zentner = 56,295 kg).[35] Graf Gebhard I. von Hirschberg verlieh 1256 zum Andenken und für das Seelenheil seiner verstorbenen Gemahlin Elisabeth dem Deutschordenshaus in Bozen jährlich 12 Fuder Salz und bestätigte das Salzbezugsrecht des Deutschordenshospitals in Lengmoos am Ritten bei Bozen.[36] Erstmals kommt in dieser nur kopial überlieferten Urkunde auch der Ortsname „Hall“ vor.

9 Graf Meinhard II. eint das „Land im Gebirge“    

Graf Meinhard II. von Görz -Tirol hatte die alten Grafschaften im Land im Gebirge, die er unter verschiedenen Rechtstiteln erworben hatte, zu einer Einheit verschmolzen, die noch zu seiner Zeit als Grafschaft Tirol oder Land Tirol genannt wurde.

Meinhard II. war der Herr in diesem neugeschaffenen territorialen Gebilde und eignete sich ohne erkennbare Verleihung seitens des Königs den Forst- und Wildbann sowie das Berg- und Salzregal an. Mit der Aneignung der Regalien schuf Meinhard II. selbst die Voraussetzungen zum Schürfen im Haller Salzberg. Das Salzwerk war dafür verantwortlich, dass am Inn eine Siedlung namens Hall entstand, nach der dann das Salzbergwerk und die Saline benannt wurden.[37]

10 Schlussbemerkung    

Im Jahre 1967 kam es zur Stilllegung des Salzbergbaues und der Saline Hall in Tirol.

Die Gründe für die Schließung lagen einerseits in notwendig gewordenen Ersatzinvestitionen für die Thermokompressionsanlage, andererseits in der Schließung der kleinen Elektrolyse, die ungefähr um 30 Prozent der Jahresproduktion abgenommen hatte.

Das Personal des Salzberges und der Saline wurde in verschiedenen Bundes- und Landesdienststellen bzw. Bundes- und Landesbetrieben weiter beschäftigt.

Literaturhinweise Salzberg im Halltal    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/oder direkt zitiert werden.





[1] Inama-Sternegg?, Karl Theodor: Deutsche Wirtschaftsgeschichte, 1. Band: Deutsche Wirtschaftsgeschichte bis zum Schluss der Karolingerperiode, 2. Verb. Auflage, Leipzig 1909, S. 579.

[2] Aigner, August: Analogien der alpinen Salzlagerstätten. In: Berg- und Hüttenmännisches Jahrbuch, 36. Band (1888), S. 80 – 83 u. 97 – 101)

[3] Vgl. Zycha, Adolf: Aus dem alten Reichenhall. In: Festschrift des k.k. Erzherzog Rainer-Realgymnasiums? in Wien. Wien 1914, S. 138.

[4] Palme, Rudolf: Die landesherrlichen Salinen- und Salzbergrechte im Mittelalter. Eine vergleichende Studie (=Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Sonderheft 34), Innsbruck 1974, S. 12.

[5] Jäger, Albert: Geschichte der landständischen Verfassung Tirols, 1. Bd.: die Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol von der Völkerwanderungszeit bis zum XV. Jahrh., Innsbruck 1881, S. 646 – 652.

[6] Stolz, Otto: Das mittelalterliche Zollwesen Tirols bis zur Erwerbung des Landes durch die Herzoge von Österreich (1363), in: AÖG 97 (1909), S. 545.

[7] Zösmair, Josef, Gymnasial-Professor/Historiker? u. Urgroßonkel des Verfassers: Haller Salzbergwerk, S. 288 – 301.

[8] Palme, Rudolf: Rechtliche Verhältnisse beim Entstehen der Saline und des Salzberges Hall in Tirol. In: Bericht über den 12. Historikertag in Bregenz (= Veröffentlichungen des Verbandes Österr. Geschichtsvereine, 20. Bd.) Wien 1974, S. 138.

[9] Palme, Rudolf: a.a.O., S. 139.

[10] Zösmair, Josef: Haller Salzbergwerk, S. 304 f.

[11] Santifaller, Leo ( Bearb.): die Urkunden des Brixner Hochstifts-Archiv? 845-1295 (=Schlernschriften, 15. Bd.) Innsbruck 1929, S. 65 Nr. 60.

[12] Vgl. Stolz, Otto: Bergbau und Bergrecht, S. 217.

[13] Kugler, J.G. (Bearb.): Die Urkunden des Augustiner-Chorherrenstiftes? Neustift bei Brixen von 1143 – 1299. Wien 1965, S. 82 f.

[14] Org. Urkunde im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, Urkundenreihe: 1254 November 10.

[15] Kobler, M.: Rechtsgeschichtliche Bemerkungen zur Meraner Teilungsurkunde von 1254 . In: Festschrift Nikolaus Grass zum 60. Geburtstag, hrsg. v. L. Carlen und F. Steinegger, Innbsruck – München 1974, S. 493-497

[16] Vgl. Stolz, Otto: Begriff, Titel und Name des tirolischen Landes – Fürstentums in ihrer geschichtlichen Entwicklung. In: Festschrift zu Ehren Emil Ottentals (=Schlern-Schriften? 9), Innsbruck 1925, S. 455 f.

[17] Vgl. Zösmair, Josef: Zeit der Entdeckung und älteste Geschichte des Haller Salzbergwerkes. In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg III/54 (1910), S. 304 f.

[18] Stolz, Otto: Urkunden und Ordnungen zur Geschichte der Gemeinden Telfs, Pfaffenhofen, Oberhofen und Rietz. In: Telfer Buch (=Schlernschriften, 112. Bd.), Innsbruck 1955, S.333. In: Palme, Rudolf: Geschichte der österr. Salzwerke bis zur Monopolisierung. Innsbruck 198o, S. 98.

[19] Stolz, Otto: Schloss und Gericht Rottenburg und Rotholz. In: Jenbacher Buch (=Schlern-Schriften?, 101. Bd.), Innsbruck 1953, S.137. In: Palme, Rudolf: Geschichte der österr. Salzwerke, Innsbruck 1980, S. 98.

[20] Stolz, Otto: Landesbeschreibung 1, S. 246 In: Palme, Rudolf: Geschichte der österr. Salzwerke, Innsbruck 1980, S. 97f..

[21] Wiesflecker, H. (Berab.): Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten, 1. Bd.: 957 – 1271 (=Publikationen des Instituts für österr. Geschichtsforschung), hrsg. v. Santifaller, L., 4. Reihe, 1. Abt.).

[22] Stolz, Otto: „Politisch-historische Landesbeschreibung von Tirol, 1. Teil: Nordtirol“ (=AÖG 107). Wien 1923/26, S. 401 u. 450

[23] Vgl. Palme, Rudolf: Die rechtlichen Verhältnisse beim Entstehen der Saline und des Salzberges Hall in Tirol. In: Bericht über den 12.österreichischen Historikertag in Bregenz (=Veröffentlichungen des Verbandes Österr. Geschichtsvereine 20). Wien 1974, S. 138.

[24] Ladurner, Josef: Regesten aus tirolischen Urkunden. In: Archiv für Geschichte u. Altertumskunde Tirols 1 (1864), S. 356 f., Nr. 152.

[25] Wiesflecker, H. – Rainer, J.,(Berb.): Die Regesten des Grafen von Tirol u. Görz, Herzoge von Kärnten, 2. Bd. 1. Lieferung, Innsbruck 1952, S. 113, Nr. 419.

[26] Wiesflecker, H. – Rainer, J. (wie Anm. 21), S. 102, Nr. 373. Wiesflecker vermutete in den Vorbemerkungen zu diesem Regest, dass Adelheidis eine natürliche Tochter Meinhards II. war. In: Palme, Rudolf: Geschichte der österr. Salzwerke bis zur Monopolisierung. Innsbruck 1980.

[27] Schmidt, A. R.: Quellen-Salinen?, S.106, vermutete, dass die erste Salzquelle in der Nähe von St. Magdalena im Halltal zu Tage getreten war. In: Palme, R.: Geschichte des österreichischen Salzwesens, Innsbruck 1980, S. 100.

[28] Hagleitner, Hans/Stolz, Otto: Die Saline in Thaur. In: Tiroler Heimatblätter, 23. Jg. (1948), S. 122 f.

[29] Vgl. W. Günther,1972.

[30] Vgl. Fliri, Franz u. Leidlmair A.: Innsbrucker Geographische Studien, Band 2, S. 103.

[31] Stolz, Otto: Bergbau u. Bergrecht, S.221. Pekny, D.: Thaur, S. 95. Bachmann, H.: Absam, S. 9f.In: Palme, R.: Geschichte der österr. Salzwerke, Innsbruck 198O, S. 101.

[32] Palme, Rudolf: Die soziale und wirtschaftliche Stellung der Haller Bergknappen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. In: Tiroler Heimat, 37. Bd. (1973), S. 115 f.

[33] Zösmair, Josef: Haller Salzbergwerk, S. 314. Egger, Franz: Aus Halls vergangenen Zeiten, 1. Bd., Hall/Tirol 1949, S.8.

[34] Kalischer, Erwin: Beiträge zur Handelsgeschichte der Klöster zur Zeit der Großgrundherrschaften, Berlin 1911, S. 76f.

[35] Rottleuthner, Wilhelm: Die alten Localmaße bis zur Einführung des metrischen Maß- und Gewichtssystems u. der Staatsaichämter in Tirol u. Vorarlberg, Innsbruck 1983, S.92 f. In: Palme, Rudolf: Geschichte der österr. Salzwerke. Innsbruck 1980, S. 104.

[36] Egger, Franz: Halls vergangene Zeiten, 1. Hall i.T. 1949, S. 8.

[37] Hochenegg, Hans: Kulturbilder aus Solbad Hall und Umgebung (=Studien zur rechts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte, hrsg. v. N. Grass,4) Innsbruck 1970, S. 12.

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 14. Januar 2024