Netzwerk Gegen Gewalt - Ein Offenes WikiWeb - Jeder kann sich beteiligen!

Alpinethik

Veränderung (zum vorhergehenden Autor) (Änderung, Korrektur, Normalansicht)

Verändert: 1c1,492
Beschreibe hier die neue Seite.
= Alpinethik =

= Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion in Ethnologie/ Volkskunde =

Hans Nosko


[[Inhaltsverzeichnis]]

= 1 Bergsport =

Im gesamten Bereich des Bergsportes sind es Prinzipien, die das menschliche Verhalten regeln.

Der ethische Grundgedanke setzt auf ein Verhalten, das

• den Wert des menschlichen Lebens schützt,

• andere Menschen durch das eigene Verhalten nicht gefährdet,

• Hilfe leistet und

• mit der Natur sorgsam umgeht.

Es fördert das Verständnis für einen natur- und umweltverträglichen Bergsport, den Vorrang von öffentlichen Verkehrsmitteln bei alpinen Aktivitäten und freier Zugang zur Bergwelt als Grundlage des Berg- und Naturerlebnisses.

Menschen jedes Alters sollen im alpinen Raum willkommen sein und entsprechend ihrem Leistungsvermögen tätig sein können. Der Sport soll von allen Gruppen verantwortungsbewusst ausgeübt werden.

Aus – und Weiterbildung soll auf breiter Ebene erfolgen und an die einzelnen Zielgruppen speziell angepasst werden.


= 2 Natur und Umwelt =


== 2.1 Alpentourismus =

Derzeit sind keine genauen ethischen Richtlinien vorhanden.

Ein Ansatz ist die protestantische (puritanische) Ethik, die den Tourismus ab- und verurteilt. Genießen und Vergnügen gelten als negative Handlung, weder ernsthaft noch leistungsbezogen (vgl. Henning 1997, Antitourismus. Zur Geschichte des Antitourismus, 31-41).

Zahlen: 11 - 13 Mio Alpenbewohner

180 000 Quadratkilometer

120 Millionen Gäste

500 Millionen Nächtigungen

5 Millionen Gästebetten


• Nur 7 % der österreichischen Landschaft sind unerschlossen und naturbelassen.

• 3/5 der alpinen Freiräume sind von großtechnischen Erschließungen nicht geschützt.

• 2/3 der alpinen Freiräume befinden sich in höchsten Gebirgsregionen.

• 40 % der alpinen Höhenstufen werden in irgendeiner Art erschlossen oder genutzt.


IT - Hinweis

https://www.wwf.at/de/wo-liegen-die-letzten-naturbelassenen-landschaftsraeume/ (bereits abgelaufen)

Es bleiben also nur allgemeine ethische Richtlinien.

Der globale Ethikkodex bezeichnet ethischen Tourismus als eine Art des Tourismus, der Rücksicht auf die Kultur und Gepflogenheit des Reiseortes genommen hat.

Schwerpunkte sind Toleranz, Gleichberechtigung und Respekt.

• Gegenseitiges tolerieren

• Recht der Menschen auf Tourismus

• Verständnis der Menschen zwischen den Völkern verbessern

• Grundrechte der Beschäftigten garantieren

• Bewegungsfreiheit gemäß nationalem Recht garantieren


Das gastgebende Land soll durch neue Arbeitsplätze vom sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung profitieren.

Derzeit haben nur zwölf Staaten die Aufnahme in die "Ethical Traveller - Liste " geschafft:
Tuvalu, Mikronesien, Dominica, Kap Verde, Mongolei, Tonga, Uruguay, Grenada, Samoa und Panama

IT - Hinweis

https://de.wikipedia.org/wiki/Ethischer_Tourismus (16.6.2024)

Ausführung eines naturnahen Tourismus: BMFWFJ

 Erhalt beschränkter Ressourcen , sowenig Abfall wie möglich produzieren

 Förderung von Natur- und Ökotourismus

 Beschränkung touristischer Aktivitäten durch Anpassung der Infrastruktur in sensiblen Schutzgebieten

 Zeitliche Staffelung der Touristenströme durch Lenkungsmodelle

IT - Hinweis

https://www.bmnt.gv.at/tourismus/tourismuspolitische-themen/nachhaltige-entwicklung/ethik-im-tourismus.html (16.6.2024)

Die Diskussion bewegt sich hier zwischen kultureller Bereicherung und Idenditätsstärkung der Region auf der einen Seite bzw. Entfremdung/ Überfremdung auf der anderen Seite.

Der Alpintourismus kann durch seine Auswüchse die einheimischen Bewohner zum Abwandern zwingen bzw. ihnen ein alpines Disneyland zum Leben biete, falls sie sich das überhaupt leisten können > https://utopia.de/orte-tourismus-zerstoert-28777/ (16.6.2024)

Es stellt sich die Frage, ob Sölden, Venedig oder Barcelona, wer möchte dort noch im Zentrum leben? In manchen Bereichen wird die Ethik zweitrangig, wenn der Umsatz stimmt (siehe Ischgl).

== 2.2 Gletscherschigebiete =

Der Rückgang der Gletscher schreitet unaufhörlich voran und hat beängstigende Ausmaße angenommen. Der geringe Sommerschneefall und die herbstlichen Schönwetterperioden tragen zu einer vermehrten Eisschmelze und damit zur Schrumpfung der Gletscher bei. Sogenannte Sommerschigebiete können teilweise im Sommer nicht mehr betrieben werden und bieten oftmals ein fürchterliches Bild.

Ethische Grundsätze werde der Gewinnmaximierung geopfert, Ökologie und Sicherheit sind dann oft nur zweitrangig (Unglück Kaprun).

Die schwerpunktmäßige Ausrichtung auf den Gletscherschilauf wirft für kommende Generationen ethische Fragen auf

• Ist es richtig, diese Gebiete ohne Rücksicht auf Verluste zu erschließen (Pitztal, neue Trasse)?

• Werden die erwirtschafteten Mittel in die Zukunft des jeweiligen Tales investiert?

• Wird eine vernünftige Nachnutzung angedacht, falls diese überhaupt möglich ist?

• Welche touristischen Leitbilder werden für die Zeit danach formuliert und wird eine Struktur für diese Nachnutzung aufgebaut ("Sanfter Tourismus" als Gegenpol zu harten Tourismus)?

• Welche Nachhaltigkeit strebt man an?

• Werden die einzelnen Anlagen bei unmöglicher Weiterverwendung abgebaut und das Gebiet renaturiert?

• Hat der Gesetzgeber vorgesorgt und werden die Erbauer gezwungen, Kapital nachweislich für die Renaturierung bereitzulegen, anderenfalls keine Baugenehmigung erteilt wird (Wie baut man die riesigen Anlagen auf 3400 m ab?)?

Der klassische Hochgebirgstourismus kennt dieses Problem bereits, Mondlandschaften statt glitzerndem Firn, Steinschlaghölle statt Eistouren, wegbrechende Bergflanken und Wände.

Bergführer stellen sich schon seit Jahren um, da die Saisonen für Hochtouren zu kurz sind und das Spektrum an Angeboten in andere Themengebiete erweitert wurde.

Wir müssen diese Dinge jetzt aussprechen, trotz des aggressiven Wiederstandes der Tourismusindustrie und ihrer politischen Helfer.

Kommende Generationen werden damit leben müssen und wir können uns dann nicht ausreden und sagen: "Das haben wir nicht gewusst.“ Wir konnten es artikulieren- ohne Angst vor Repressionen- weil wir in einem freien Land leben.

Es ist eine Pflicht im Sinne der Ethik, diese Punkte aufzuzeigen, um auch später, wenn die Tourismuskarawane weitergezogen ist, das Leben in diesen Regionen lebenswert zu erhalten.

= 3 Bergsport und Alpinstil =

Generell setzt offensichtlich der Leistungsalpinismus auf Selbstregulation und moralische Werte.

Genaue Prinzipien, die das menschliche Verhalten am Berg regeln, sind eher freiwillig, sollten sich aber mit den anfänglich genannten ethischen und moralischen Grundsätzen übereinstimmen.

Erste Hilfe leisten bei Unfällen ist ethisch gut und richtig, einen Verunfallten im Stich lassen ist immer inhuman.

• Auslösen alpiner Gefahren wie Steinschlag, Lawinen vermeiden

• Faires Verhalten gegenüber anderen Bergsteigern

• Was darf man, was darf man nicht

== 3.1 Regeln am Berg =

Die Regeln am Berg sind allerdings nicht festgeschrieben, sie erfolgen in der Regel freiwillig.

Das Verhalten in Notsituationen muss zumutbar sein (Rechtsprechung)

Im Spitzenalpinismus herrscht Anarchie. Es gibt 3 Arten von Extremalpinismus:

1. Kommerzieller 8000er Alpinismus +7 Summit - Alpinismus
kaum erste Hilfe, Doping, Bergung nur in der eigenen Gruppe

2. Versportelter Spitzenalpinismus, Sponsorenabhängig - Rekordabhängig - Beweisabhängig
( Foto, GPS, Zeuge) Akteure kontrollieren sich selbst, eigene Ethikregeln sind dann Charaktersache.

3. Echter Spitzenalpinismus abseits des Mainstreams ( Südpol solo, K2 Winter ). Eigene Regulatorien und Regeln am Berg. Externe Ethikregeln nehmen die Freiheit am Berg (Messner).

Und so verlieren sich die Bergsportler in selbstauferlegten Regeln. Bohrhaken, ja oder nein, 8000er mit oder ohne Sauerstoff, was zählt? Es ist auch nicht wichtig, da es nur für einen kleinen Kreis von Interesse ist und bestenfalls die alpine Szene interessiert.

Die selbst auferlegten Regeln hemmen allerdings die Weiterentwicklung des Bergsportes, ändern aber nichts an der moralischen Verpflichtung, meinen Partnern bzw. anderen Menschen in Not beizustehen, egal wo ich mich gerade befinde.

== 3.2 Berg als Grenze =

Die Sportethikerin Claudia Pawlenka bringt es auf den Punkt:

Im Bergsport brauche es keine "künstliche Regelwillkür", die Grenzen setze, sondern der Berg selbst sei die Grenze oder die naturgegebene Physis des Alpinisten und ein informelles Regelwerk.

Die Frage bleibt, ob ein informelles Regelwerk allein noch taugt < https://www.nzz.ch/gesellschaft/lebensart/outdoor/ethik-und-moral-am-berg-1.18523583

"Der Kampfsport kennt Konkurrenten und Rivalen, aber der Alpinist konkurriert nur mit einem – und das ist er selbst"
(Viktor Frankl).

Was passiert, wenn das Bergsteigen zu einer reinen Form der sportlichen Leistung ohne Ethik wird?

IT - Hinweis

https://www.dolomitenstadt.at/story/sisyphos-am-berg/ (16.6.2024)

Hier ist der Bergsteiger selbst gefordert, indem er den Sinn seines Handelns nicht in der Steigerung seines Bekanntheitsgrades sieht sondern wächst "auf dem Sockel der Pyramide aller Erfahrungen und Werte, die wir unterwegs gewonnen haben"( Walter Bonatti).

= 4 Alpine Infrastruktur =

Hier hat der Schweizer Alpenclub/ SAC einige Regeln formuliert.

== 4.1 Hütten =

• Alle Zielgruppen sind auf den Hütten willkommen

• Hütten werden nach ökonomischen und ökologischen Kriterien geführt

• Schwerpunkte auf Unterhalt und Sanierung

• Keine Neubauten in unerschlossenen Gebieten

• AV erwirbt und erhält schützenswerte Gebiete (Großglockner )

== 4.2 Wege =

Der Bau und Erhalt und die einheitliche Markierung von Wegen erfolgt durch die alpinen Vereine und tw. durch die Tourismusverbände.

== 4.3 Aufstiegshilfen =

Diese sind unverzichtbar für den Erfolg des alpinen Tourismus. Ethische Richtlinien ökologischer Natur können vereinzelt wahrgenommen werden aber oft ökonomischen Interessen unterstellt.

Einzig Umweltzonen und Nationalparks sind einigermaßen geschützt, können aber mittels einfacher Gesetze in Bauvorhaben einbezogen werden.

== 4.4 Ausbildung =

Alpinausbildner, ob professionell oder als Amateure sind immer Meinungsbildner und Multiplikatoren. Sie bieten ihr Können, ihr Wissen, ihre Erfahrungen aber auch alpine ethische Grundsätze an, die dann vielfach übernommen werden sollten. Fehler in diesem Bereich können verheerende Folgen nach sich ziehen. In Zeiten der Ich AG sollten Alpinlehrende das Gemeinsame vor das Einzelkämpfertum stellen.

== 4.5 Neue Sportarten =

Trendsportarten wie Hallenklettern, diverse Eiskletterarten, Freesoloclimbing etc. sind durch Ethikregeln überhaupt nicht erfasst und verfügen über ein eigenes seltsam anmutendes Regelwerk, dass nur für die Teilnehmenden von Interesse ist. Nur die roten Griffe zählen, bei jedem Sturz neu beginnen…usw.

Die Teilnehmenden nehmen beim Wettkampfklettern extrem ab, da in geringes Körpergewicht das Klettern erleichtert. Der Risikofaktor einer Essstörung ist dadurch gegeben.

Der erlaubte BMI beträgt bei Frauen 18, bei Männern 18.5. Allerdings werden die kranken Athleten von der IFSC (International Federation of Climbing) nicht disqualifiziert, falls sie den BMI unterschreiten. Den Sponsoren ist das nicht wichtig. Hauptsache ist die erwünschte Leistung ohne Rücksicht auf Verluste. Die Wettkampfkletterer sind nicht bereit, eine entsprechende Regelung zu akzeptieren. Die Gesundheit begeisterter Menschen wird aus trivialen Gewinngründen auf das Spiel gesetzt.

Beim Schispringen gibt es die gleichen Probleme, bis der BMI auf 21 festgelegt wurde. Die Attraktivität dieser Schisportart blieb trotzdem erhalten.

Beim Hobbyklettern gibt es überhaupt keine Regulatorien, mit fatalen Auswirkungen auf die Gesundheit.

== 4.6 Trends- Entwicklungen =

Das Auftreten neuer Sportarten stellt den alpinen Raum vor neue Herausforderungen.

Das respektieren von Grenzen soll Natur und Umwelt schützen. Jeder Einzelne soll ein Verhalten an den Tag legen, das ethischen Grundsätzen von Naturverträglichkeit und Respekt vor der Umwelt zeigt.

700 000 Schitourengeher sind alleine im Winter in Österreich unterwegs.

IT - Hinweis

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/LK/PKHiegelsberger1132019Internet.pdf (16.6.2024)

== 4.7 Mountainbike =

Mountainbikezahlen sind überholt, 2015 waren es 600 000, mit der E - Bikewelle hat sich alles verändert.

Hier geht es um ein Miteinander von naturbegeisterten Menschen, die sich gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen sollen. Ethik regelt auch hier das menschliche Verhalten und lässt jedem seinen Platz in der Natur.

== 4.8 Wildwasserfahren =

Hier geht es um eine rasante Sportart, die auf Grund ihrer Dynamik eher wenigen Sportlern vorbehalten ist. Das Befahren von Wildbächen erfolgt soll naturverträglich erfolgen, da es sich um sensible Ökobereiche handelt.


== 4.9 Rafting =

Rafting ist eine sehr in Mode gekommene Sportart, die gewerblich intensiv vermarktet wird. Der vorsichtige Umgang mit der Natur nach ethischen Grundsätzen (ich konnte keine finden) ist nicht wirklich gewährleistet und wenn, dann ist er freiwillig.

Die gemeinsame Raftingtour als integrationsfördernde Aktivität ist nicht zu unterschätzen. Das gemeinsame Erlebnis im Wildwasser, der Zusammenhalt, die Verantwortung, das Erlebnis Natur lassen Klassen – und Kulturunterschiede kurzzeitig verschwinden.

Vom ethischen Standpunkt aus ist das gegenseitige füreinander da sein, die moralischen Grundsätze der Verantwortung füreinander und auch das gemeinsame Abenteuer jene Dinge, die das Gemeinsame über das Trennende stellen.

== 4.10 Bergführerwesen (incl. Wanderführer) =

Der Ehrenkodex des Österreichischen Bergführerverbandes legt folgendes fest:

Der Bergführer trägt unabhängig von seiner Stellung die Verantwortung für alle seine Entscheidungen und muss jedes Projekt, das ihm entweder zu riskant oder ethisch fragwürdig erscheint, ablehnen.

Er lehrt seinen Gäste, sich den Umständen entsprechend verantwortungsbewusst zu verhalten und entwickelt ihre Fähigkeit zur Selbstkontrolle und Eigenverantwortung.

Übertragen auf Alpinlehrende heißt das, dass man eigene ethische Grundsätze haben muss, um in diesem gefährlichen Bereich ausbilden zu können, und dass man dem Gruppendruck der Auszubildenden standhalten muss.
Ausbildungskurse und Trainingskurse alpiner Organisationen

Hier gibt es ein breit gefächertes Ausbildungsprogramm, das vom Kind bis zum Senior, alle Altersgruppen erreicht.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche werden ebenso ausgebildet wie Anfänger und Fortgeschrittene.

Laut Wikipedia sieht der Alpenverein die Erziehung zum Umweltbewusstsein als anthropologisch - ethische Aufgabe (Zeitschrift des D- und ÖAV).


Im Wettkampfsport werden unter ethischen Kategorien :

• Keine sexuellen Übergriffe

• "Cool and clean" Schweizer Alpenclub SAC zitiert.

Die "Internationale Vereinigung der nationalen Alpinverbände" (UIAA) versucht unter Ethik die Frage der Bohrhaken zu klären (wann, wo, ob überhaupt, wie viele, wer ? ).

Der UIAA ist es wichtiger, "den alpinistischen Geist und die Tradition zu bewahren“, was immer das bedeutet.

Zum Schluss ist noch die Weltdopingagentur (WADA) mit dem Wettkampfsport verlinkt, da müssen noch praktische und ethische Regeln erdacht werden. Doping im Amateursport ist ja im Gegensatz zum Profisport nicht sonderlich bekannt, aber doch ein nicht zu unterschätzender Faktor. An der Praxis sollte man langsam arbeiten, vom ethischen Standpunkt aus muss endlich Klartext gesprochen werden und Doping kategorisch abgelehnt werden.

Ein Appell an den „ alpinistischen Geist“ und die „Tradition“ ist auch hier zu wenig.

Wenn man sieht, welches Engagement gerade die Vereine auf den Gebieten von

Sport

• Ausbildung

• Wettkampf und

• Umwelt

an den Tag legen, ist im Bereich der Ethik noch viel zu tun.

IT - Hinweis

https://www.nzz.ch/gesellschaft/lebensart/outdoor/ethik-und-moral-am-berg-1.18523583 (16.6.2024)


== 4.11 Militärische Alpinausbildung =

Die größte alpine Ausbildungsstätte des Landes ist das Österreichische Bundesheer. Seit 100 Jahren werden Heeresbergführer ausgebildet, um Soldaten in schwierigstem Gelände einsetzen zu können.

Heeresbergführer, militärische Erfordernisse und ethische Problematik:

• Der Soldat handelt gehorsam, auch wenn es gefährlich ist.

• Er ist an ethische und fachliche Normen gebunden.

• Eine gefechtsmäßige Risikoverminderung und eine Risikoverminderung der Lawinengefahr kann oft einen gewagten Kompromiss erfordern (30 000 Lawinentote an der Dolomitenfront im 1. Weltkrieg).

• Verschüttetensuchgeräte können vom militärischen Gegner oft geortet werden und eine Bedrohung bedeuten (der militärische Kommandant entscheidet über ihre Verwendung).

• Eine Bergung nach einem Lawinenunfall kann unmöglich sein.

• Hier greifen im Einsatzfall unter Umständen ethische Grundsätze zu kurz.

• Er muss aber richtige Maßnehmen setzen, um seine Soldaten im Gebirge umsichtig vor vermeidbaren alpinen Gefahren zu schützen und alle nötigen Rettungstechniken beherrschen. Das ethische Dilemma der Einsatzmöglichkeit existiert.

• Der Abtransport von Verwundeten und Toten ist eine ethische Pflicht, ein Versagen auf dieser Ebene würde sich verheerend auf die Moral und die Kampfkraft der Soldaten und der Truppe auswirken. Militärische Zwänge stehen dem aber manchmal entgegen.

• Die gegenseitige Hilfeleistung ist also auch hier das höchste Gut, kann aber militärischen Zielen untergeordnet werden und die Kampfkraft der Truppe nachhaltig herabsetzen.

IT - Hinweis

http://miles.ac.at/download/IntOffice/AlleDokumenteZumDownlaod/Incoming/Thesis/2011_Netherlands_nonacademic_Dehm.pdf
https://www.heeresbergfuehrer.at/Archiv/TextuFotos/2010/10BdLimGebirge_Gaisw-Pfluegl.pdf (16.6.2024)

= Literaturhinweise =


Antonietti, Thomas: Bauern, Bergführer, Hoteliers: Fremdenverkehr und Bauernkultur, Zermatt und Aletsch 1850–1950, Baden 2000

Bätzing, Werner: Bildatlas Alpen: Eine Kulturlandschaft im Portrait, Darmstadt 2005

Bahrdt, Hans Paul: Schlüsselbegriffe der Soziologie: Eine Einführung mit Lehrbeispielen, München 1984

Bausinger, Hermann: Tradition und Modernisierung, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 87 (1991), S. 5–14. URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-117759 [2020-08-05]

Bernard, Paul: Rush to the Alps: The Evolution of Vacationing in Switzerland, Boulder u.a. 1978

Bonington, Chris: Triumph in Fels und Eis: Die Geschichte des Alpinismus, Stuttgart 1995

Bourdieu, Pierre: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: Reinhard Kreckel (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten, Göttingen 1983 (Soziale Welt, Sonderband 2), S. 183–198

Burke, Peter: Kultureller Austausch, in: Peter Burke: Kultureller Austausch, Frankfurt am Main 2000, S. 9–40

Burke, Peter: Kulturtransfer: Karneval in zwei oder drei Welten, in: Peter Burke: Eleganz und Haltung: Die Vielfalt der Kulturgeschichte, Berlin 1998, S. 201–218

Cunningham, Carus D.: The Pioneers of the Alps, London 1887. URL: https://archive.org/details/pioneersofalps1859cunn/ (2. Aufl. 1888) [2020-08-05]

Durstmüller, Anton: Der Anteil britischer Bergsteiger an der Erschließung der Ostalpen, in: Otto Hietsch (Hrsg.): Österreich und die angelsächsische Welt: Kulturbegegnungen und Vergleiche, Wien u.a. 1961, S. 559–601

Dwertmann, Hubert / Rigauer, Bero: Das Maß der Bewegung: Zum Verhältnis von Technik, Bewegungskultur, Sport, in: Niels Beckenbach u.a. (Hrsg.): Umbrüche gesellschaftlicher Arbeit, Göttingen 1994 (Soziale Welt, Sonderband 9), S. 475–493

Eisenberg, Christiane: Kulturtransfer als historischer Prozess: Ein Beitrag zur Komparatistik, in: Hartmut Kaelble Hartmut u.a. (Hrsg.): Vergleich und Transfer: Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt am Main u.a. 2003, S. 399–417

Elkar, Rainer S.: Reisen bildet: Überlegungen zur Sozial- und Bildungsgeschichte des Reisens während des 18. und 19. Jahrhunderts, in: Boris I. Krasnobaev u.a. (Hsg.): Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, Berlin 1980 (Studien zur Geschichte der Kulturbeziehungen in Mittel- und Osteuropa 6), S. 51–82

Frison - Roche, Roger / Jouty, Sylvain: A History of Mountain Climbing, Paris u.a. 1996

Gidl, Anneliese: Alpenverein: Die Städter entdecken die Alpen, Wien u.a. 2007. URL: http://library.oapen.org/handle/20.500.12657/34434 [2020-08-05]

Grupp, Peter: Faszination Berg: Die Geschichte des Alpinismus, Köln u.a. 2008. URL: https://doi.org/10.7788/boehlau.9783412332655 [2020-08-05]

Hackl, Wolfgang: Eingeborene im Paradies: Die literarische Wahrnehmung des alpinen Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert, Tübingen 2004 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 100)

Hahn, Hans Peter: Materielle Kultur: Eine Einführung, Berlin 2005

Hansen, Peter H.: Albert Smith, the Alpine Club, and the Invention of Mountaineering in Mid-Victorian? Britain, in: Journal of British Studies 34 (1995), S. 300–324. URL: https://doi.org/10.1086/386080 / URL: https://www.jstor.org/stable/175982 [2020-08-05]

Henning Chr.: Touristenbeschimpfung. Zur Geschichte des Antitourismus, in: Zeitschrift für Volkskunde 93/1997, 31 - 41

Im Hof, Ulrich: Das gesellige Jahrhundert: Gesellschaft und Gesellschaften im Zeitalter der Aufklärung, München 1982

Knoll, Gabriele M.: Kulturgeschichte des Reisens: Von der Pilgerfahrt zum Badeurlaub, Darmstadt 2006

Kramer, Dieter: Der sanfte Tourismus: Umwelt- und sozialverträglicher Tourismus in den Alpen, Wien 1983

Kröner, Arlinde: Grindelwald: Die Entwicklung eines Bergbauerndorfes zu einem internationalen Touristenzentrum: Ein Beitrag zum Problem des kulturgeographischen Wandels alpiner Siedlungen, Stuttgart 1968 (Stuttgarter Geographische Studien 74)

Langreiter, Nikola: Einstellungssache: Alltagsstrategien und -praktiken von Tiroler Gastwirtinnen, Wien 2004.

Lauterbach, Burkhart: Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Thema der Europäischen Ethnologie, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2006, S. 115–122.

Lauterbach, Burkhart: "Als der Berg die Viktorianer rief": Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Handlungsfeld kulturellen Transfers, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 101 (2005), S. 49–66. URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-118180 [2020-08-05]

Lindner, Rolf: Zur kognitiven Identität der Volkskunde, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 90 (1987), S. 1–19. URL: https://www.volkskundemuseum.at/publikationen/publikation?publikation_id=1524345942644 [2020-08-05]

Lipp, Wolfgang: Alpenregion und Fremdenverkehr: Zur Geschichte und Soziologie kultureller Begegnung in Europa, besonders am Beispiel des Salzkammerguts, in: Zeitschrift für Volkskunde 89 (1993), S. 49–62. URL: https://www.digi-hub.de/viewer/image/DE-11-001938299/61/ / URL: https://digi.evifa.de/viewer/image/DE-11-001938299/61/ [2020-08-05]

Luger, Kurt / Rest, Franz: Der Alpentourismus: Konturen einer kulturell konstruierten Sehnsuchtslandschaft, in: Kurt Luger et al. (Hg.): Der Alpentourismus: Entwicklungspotenziale im Spannungsfeld von Kultur, Ökonomie und Ökologie, Innsbruck u.a. 2002 (Tourismus: transkulturell & transdisziplinär 5), S. 11–46

Lunn, Arnold: A Century of Mountaineering 1857–1957, London 1957

Mathieu, Jon u.a. (Hg.): Die Alpen! Les Alpes!: Zur europäischen Wahrnehmungsgeschichte seit der Renaissance: Pour une histoire de la perception européenne depuis la Renaissance, Bern u.a. 2005 (Studies on Alpine History 2)

Mathieu, Jon: Geschichte der Alpen 1500–1900: Umwelt, Entwicklung, Gesellschaft, 2. Aufl., Wien u.a. 2001. URL: https://doi.org/10.7767/boehlau.9783205128311 [2020-08-05]

Mauro, Tullio de: Il dizionario della lingua italiana, Mailand 2000.

Meinherz, Paul: Alpinismus, in: Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (Hrsg.): Historisches Lexikon der Schweiz, Basel 2002, vol. 1, S. 244–246. URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16338.php [2010-04-08]

Messinger, Heinz: Langenscheidts Handwörterbuch Englisch: Teil Englisch-Deutsch?, 3. Aufl., Berlin u.a. 1998

Peskoller, Helga: Berg Denken: Eine Kulturgeschichte der Höhe: 2 Studien, Wien 1997

Ring, Jim: How the English Made the Alps, London 2000

Reznicek, Felizitas von: Vierhundert Jahre Bergsteigerinnen, in: Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins 92 (1967), S. 137–145. URL: http://www.dav-bibliothek.de/webOPAC/DAV-Publikationen/AV-Jahrbuch/ [2020-08-05]

Roth, Klaus: Zwischen Volkskunde und Völkerkunde: Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation, in: Christian Giordano u.a. (Hg.): Europäische EthnologieEthnologie Europas: Ethnologie européenne – Ethnologie de l'Europe, Freiburg/Fribourg 1999 (Studia Ethnographica Friburgensia 22), S. 31–44

Scharfe, Martin: Berg - Sucht: Eine Kulturgeschichte des frühen Alpinismus, Wien u.a. 2007. URL: https://doi.org/10.7767/boehlau.9783205117506 [2020-08-05]

Seifert, Manfred: Kulturen im Prozess weltweiter Vernetzung: Zur Spezifik kultureller Globalisierungsabläufe, in: Rainer Alsheimer u.a. (Hg.): Lokale Kulturen in einer globalisierenden Welt: Perspektiven auf interkulturelle Spannungsfelder, Münster u.a. 2000 (Münchener Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation 9), S. 33–54

Tschofen, Bernhard: Berg, Kultur, Moderne: Volkskundliches aus den Alpen, Wien 1999

Unsworth, Walt: Encyclopaedia of Mountaineering, London u.a. 1992

Vester, Heinz - Günter: Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe, Wiesbaden 2009. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91345-2 [2020-08-05]

Warneken, Bernd Jürgen / Wittel, Andreas: Die neue Angst vor dem Feld: Ethnographisches research up am Beispiel der Unternehmensforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde 93 (1997), S. 1–16. URL: https://www.digi-hub.de/viewer/image/DE-11-001938303/13/ / URL: https://digi.evifa.de/viewer/image/DE-11-001938303/13/ [2020-08-05]

Welsch, Wolfgang: Transkulturalität: Zur veränderten Verfaßtheit heutiger Kulturen, in: Zeitschrift für Kulturaustausch 45 (1995), S. 39–44.

Wiegelmann, Günter: "Materielle" und "geistige" Volkskultur: Zu den Gliederungsprinzipien der Volkskunde, in: Ethnologia Europaea 4 (1970), S. 187–193

Williams, Cicely: A Church in the Alps: A Century of Zermatt and the English, 5. Aufl., Warwick 1999

Zebhauser, Helmuth (Hg.): Handbuch Alpingeschichte im Museum: Katalog der Säle 2–7 des Alpinmuseums Kempten, München 1991


= Zum Autor =

Langjährige Erfahrung als staatlich geprüfter Bergführer und Heeresbergführer im Ausbildungsbereich und staatlich geprüfter Schilehrer im Ausbildungsbildungsbereich.







































Alpinethik    

Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion in Ethnologie/ Volkskunde    

Hans Nosko

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Alpinethik   
Aspekte einer Soziokulturellen Theoriediskussion in Ethnologie/ Volkskunde   
1 Bergsport   
2 Natur und Umwelt   
2.1 Alpentourismus   
2.2 Gletscherschigebiete   
3 Bergsport und Alpinstil   
3.1 Regeln am Berg   
3.2 Berg als Grenze   
4 Alpine Infrastruktur   
4.1 Hütten   
4.2 Wege   
4.3 Aufstiegshilfen   
4.4 Ausbildung   
4.5 Neue Sportarten   
4.6 Trends- Entwicklungen   
4.7 Mountainbike   
4.8 Wildwasserfahren   
4.9 Rafting   
4.10 Bergführerwesen (incl. Wanderführer)   
4.11 Militärische Alpinausbildung   
Literaturhinweise   
Zum Autor   

1 Bergsport    

Im gesamten Bereich des Bergsportes sind es Prinzipien, die das menschliche Verhalten regeln.

Der ethische Grundgedanke setzt auf ein Verhalten, das

• den Wert des menschlichen Lebens schützt,

• andere Menschen durch das eigene Verhalten nicht gefährdet,

• Hilfe leistet und

• mit der Natur sorgsam umgeht.

Es fördert das Verständnis für einen natur- und umweltverträglichen Bergsport, den Vorrang von öffentlichen Verkehrsmitteln bei alpinen Aktivitäten und freier Zugang zur Bergwelt als Grundlage des Berg- und Naturerlebnisses.

Menschen jedes Alters sollen im alpinen Raum willkommen sein und entsprechend ihrem Leistungsvermögen tätig sein können. Der Sport soll von allen Gruppen verantwortungsbewusst ausgeübt werden.

Aus – und Weiterbildung soll auf breiter Ebene erfolgen und an die einzelnen Zielgruppen speziell angepasst werden.

2 Natur und Umwelt    

2.1 Alpentourismus    

Derzeit sind keine genauen ethischen Richtlinien vorhanden.

Ein Ansatz ist die protestantische (puritanische) Ethik, die den Tourismus ab- und verurteilt. Genießen und Vergnügen gelten als negative Handlung, weder ernsthaft noch leistungsbezogen (vgl. Henning 1997, Antitourismus. Zur Geschichte des Antitourismus, 31-41).

Zahlen: 11 - 13 Mio Alpenbewohner

180 000 Quadratkilometer

120 Millionen Gäste

500 Millionen Nächtigungen

5 Millionen Gästebetten

• Nur 7 % der österreichischen Landschaft sind unerschlossen und naturbelassen.

• 3/5 der alpinen Freiräume sind von großtechnischen Erschließungen nicht geschützt.

• 2/3 der alpinen Freiräume befinden sich in höchsten Gebirgsregionen.

• 40 % der alpinen Höhenstufen werden in irgendeiner Art erschlossen oder genutzt.

IT - Hinweis

https://www.wwf.at/de/wo-liegen-die-letzten-naturbelassenen-landschaftsraeume/ (bereits abgelaufen)

Es bleiben also nur allgemeine ethische Richtlinien.

Der globale Ethikkodex bezeichnet ethischen Tourismus als eine Art des Tourismus, der Rücksicht auf die Kultur und Gepflogenheit des Reiseortes genommen hat.

Schwerpunkte sind Toleranz, Gleichberechtigung und Respekt.

• Gegenseitiges tolerieren

• Recht der Menschen auf Tourismus

• Verständnis der Menschen zwischen den Völkern verbessern

• Grundrechte der Beschäftigten garantieren

• Bewegungsfreiheit gemäß nationalem Recht garantieren

Das gastgebende Land soll durch neue Arbeitsplätze vom sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung profitieren.

Derzeit haben nur zwölf Staaten die Aufnahme in die "Ethical Traveller - Liste " geschafft: Tuvalu, Mikronesien, Dominica, Kap Verde, Mongolei, Tonga, Uruguay, Grenada, Samoa und Panama

IT - Hinweis

https://de.wikipedia.org/wiki/Ethischer_Tourismus (16.6.2024)

Ausführung eines naturnahen Tourismus: BMFWFJ

 Erhalt beschränkter Ressourcen , sowenig Abfall wie möglich produzieren

 Förderung von Natur- und Ökotourismus

 Beschränkung touristischer Aktivitäten durch Anpassung der Infrastruktur in sensiblen Schutzgebieten

 Zeitliche Staffelung der Touristenströme durch Lenkungsmodelle

IT - Hinweis

https://www.bmnt.gv.at/tourismus/tourismuspolitische-themen/nachhaltige-entwicklung/ethik-im-tourismus.html (16.6.2024)

Die Diskussion bewegt sich hier zwischen kultureller Bereicherung und Idenditätsstärkung der Region auf der einen Seite bzw. Entfremdung/ Überfremdung auf der anderen Seite.

Der Alpintourismus kann durch seine Auswüchse die einheimischen Bewohner zum Abwandern zwingen bzw. ihnen ein alpines Disneyland zum Leben biete, falls sie sich das überhaupt leisten können > https://utopia.de/orte-tourismus-zerstoert-28777/ (16.6.2024)

Es stellt sich die Frage, ob Sölden, Venedig oder Barcelona, wer möchte dort noch im Zentrum leben? In manchen Bereichen wird die Ethik zweitrangig, wenn der Umsatz stimmt (siehe Ischgl).

2.2 Gletscherschigebiete    

Der Rückgang der Gletscher schreitet unaufhörlich voran und hat beängstigende Ausmaße angenommen. Der geringe Sommerschneefall und die herbstlichen Schönwetterperioden tragen zu einer vermehrten Eisschmelze und damit zur Schrumpfung der Gletscher bei. Sogenannte Sommerschigebiete können teilweise im Sommer nicht mehr betrieben werden und bieten oftmals ein fürchterliches Bild.

Ethische Grundsätze werde der Gewinnmaximierung geopfert, Ökologie und Sicherheit sind dann oft nur zweitrangig (Unglück Kaprun).

Die schwerpunktmäßige Ausrichtung auf den Gletscherschilauf wirft für kommende Generationen ethische Fragen auf

• Ist es richtig, diese Gebiete ohne Rücksicht auf Verluste zu erschließen (Pitztal, neue Trasse)?

• Werden die erwirtschafteten Mittel in die Zukunft des jeweiligen Tales investiert?

• Wird eine vernünftige Nachnutzung angedacht, falls diese überhaupt möglich ist?

• Welche touristischen Leitbilder werden für die Zeit danach formuliert und wird eine Struktur für diese Nachnutzung aufgebaut ("Sanfter Tourismus" als Gegenpol zu harten Tourismus)?

• Welche Nachhaltigkeit strebt man an?

• Werden die einzelnen Anlagen bei unmöglicher Weiterverwendung abgebaut und das Gebiet renaturiert?

• Hat der Gesetzgeber vorgesorgt und werden die Erbauer gezwungen, Kapital nachweislich für die Renaturierung bereitzulegen, anderenfalls keine Baugenehmigung erteilt wird (Wie baut man die riesigen Anlagen auf 3400 m ab?)?

Der klassische Hochgebirgstourismus kennt dieses Problem bereits, Mondlandschaften statt glitzerndem Firn, Steinschlaghölle statt Eistouren, wegbrechende Bergflanken und Wände.

Bergführer stellen sich schon seit Jahren um, da die Saisonen für Hochtouren zu kurz sind und das Spektrum an Angeboten in andere Themengebiete erweitert wurde.

Wir müssen diese Dinge jetzt aussprechen, trotz des aggressiven Wiederstandes der Tourismusindustrie und ihrer politischen Helfer.

Kommende Generationen werden damit leben müssen und wir können uns dann nicht ausreden und sagen: "Das haben wir nicht gewusst.“ Wir konnten es artikulieren- ohne Angst vor Repressionen- weil wir in einem freien Land leben.

Es ist eine Pflicht im Sinne der Ethik, diese Punkte aufzuzeigen, um auch später, wenn die Tourismuskarawane weitergezogen ist, das Leben in diesen Regionen lebenswert zu erhalten.

3 Bergsport und Alpinstil    

Generell setzt offensichtlich der Leistungsalpinismus auf Selbstregulation und moralische Werte.

Genaue Prinzipien, die das menschliche Verhalten am Berg regeln, sind eher freiwillig, sollten sich aber mit den anfänglich genannten ethischen und moralischen Grundsätzen übereinstimmen.

Erste Hilfe leisten bei Unfällen ist ethisch gut und richtig, einen Verunfallten im Stich lassen ist immer inhuman.

• Auslösen alpiner Gefahren wie Steinschlag, Lawinen vermeiden

• Faires Verhalten gegenüber anderen Bergsteigern

• Was darf man, was darf man nicht

3.1 Regeln am Berg    

Die Regeln am Berg sind allerdings nicht festgeschrieben, sie erfolgen in der Regel freiwillig.

Das Verhalten in Notsituationen muss zumutbar sein (Rechtsprechung)

Im Spitzenalpinismus herrscht Anarchie. Es gibt 3 Arten von Extremalpinismus:

1. Kommerzieller 8000er Alpinismus +7 Summit - Alpinismus kaum erste Hilfe, Doping, Bergung nur in der eigenen Gruppe

2. Versportelter Spitzenalpinismus, Sponsorenabhängig - Rekordabhängig - Beweisabhängig ( Foto, GPS, Zeuge) Akteure kontrollieren sich selbst, eigene Ethikregeln sind dann Charaktersache.

3. Echter Spitzenalpinismus abseits des Mainstreams ( Südpol solo, K2 Winter ). Eigene Regulatorien und Regeln am Berg. Externe Ethikregeln nehmen die Freiheit am Berg (Messner).

Und so verlieren sich die Bergsportler in selbstauferlegten Regeln. Bohrhaken, ja oder nein, 8000er mit oder ohne Sauerstoff, was zählt? Es ist auch nicht wichtig, da es nur für einen kleinen Kreis von Interesse ist und bestenfalls die alpine Szene interessiert.

Die selbst auferlegten Regeln hemmen allerdings die Weiterentwicklung des Bergsportes, ändern aber nichts an der moralischen Verpflichtung, meinen Partnern bzw. anderen Menschen in Not beizustehen, egal wo ich mich gerade befinde.

3.2 Berg als Grenze    

Die Sportethikerin Claudia Pawlenka bringt es auf den Punkt:

Im Bergsport brauche es keine "künstliche Regelwillkür", die Grenzen setze, sondern der Berg selbst sei die Grenze oder die naturgegebene Physis des Alpinisten und ein informelles Regelwerk.

Die Frage bleibt, ob ein informelles Regelwerk allein noch taugt < https://www.nzz.ch/gesellschaft/lebensart/outdoor/ethik-und-moral-am-berg-1.18523583

"Der Kampfsport kennt Konkurrenten und Rivalen, aber der Alpinist konkurriert nur mit einem – und das ist er selbst" (Viktor Frankl).

Was passiert, wenn das Bergsteigen zu einer reinen Form der sportlichen Leistung ohne Ethik wird?

IT - Hinweis

https://www.dolomitenstadt.at/story/sisyphos-am-berg/ (16.6.2024)

Hier ist der Bergsteiger selbst gefordert, indem er den Sinn seines Handelns nicht in der Steigerung seines Bekanntheitsgrades sieht sondern wächst "auf dem Sockel der Pyramide aller Erfahrungen und Werte, die wir unterwegs gewonnen haben"( Walter Bonatti).

4 Alpine Infrastruktur    

Hier hat der Schweizer Alpenclub/ SAC einige Regeln formuliert.

4.1 Hütten    

• Alle Zielgruppen sind auf den Hütten willkommen

• Hütten werden nach ökonomischen und ökologischen Kriterien geführt

• Schwerpunkte auf Unterhalt und Sanierung

• Keine Neubauten in unerschlossenen Gebieten

• AV erwirbt und erhält schützenswerte Gebiete (Großglockner )

4.2 Wege    

Der Bau und Erhalt und die einheitliche Markierung von Wegen erfolgt durch die alpinen Vereine und tw. durch die Tourismusverbände.

4.3 Aufstiegshilfen    

Diese sind unverzichtbar für den Erfolg des alpinen Tourismus. Ethische Richtlinien ökologischer Natur können vereinzelt wahrgenommen werden aber oft ökonomischen Interessen unterstellt.

Einzig Umweltzonen und Nationalparks sind einigermaßen geschützt, können aber mittels einfacher Gesetze in Bauvorhaben einbezogen werden.

4.4 Ausbildung    

Alpinausbildner, ob professionell oder als Amateure sind immer Meinungsbildner und Multiplikatoren. Sie bieten ihr Können, ihr Wissen, ihre Erfahrungen aber auch alpine ethische Grundsätze an, die dann vielfach übernommen werden sollten. Fehler in diesem Bereich können verheerende Folgen nach sich ziehen. In Zeiten der Ich AG sollten Alpinlehrende das Gemeinsame vor das Einzelkämpfertum stellen.

4.5 Neue Sportarten    

Trendsportarten wie Hallenklettern, diverse Eiskletterarten, Freesoloclimbing etc. sind durch Ethikregeln überhaupt nicht erfasst und verfügen über ein eigenes seltsam anmutendes Regelwerk, dass nur für die Teilnehmenden von Interesse ist. Nur die roten Griffe zählen, bei jedem Sturz neu beginnen…usw.

Die Teilnehmenden nehmen beim Wettkampfklettern extrem ab, da in geringes Körpergewicht das Klettern erleichtert. Der Risikofaktor einer Essstörung ist dadurch gegeben.

Der erlaubte BMI beträgt bei Frauen 18, bei Männern 18.5. Allerdings werden die kranken Athleten von der IFSC (International Federation of Climbing) nicht disqualifiziert, falls sie den BMI unterschreiten. Den Sponsoren ist das nicht wichtig. Hauptsache ist die erwünschte Leistung ohne Rücksicht auf Verluste. Die Wettkampfkletterer sind nicht bereit, eine entsprechende Regelung zu akzeptieren. Die Gesundheit begeisterter Menschen wird aus trivialen Gewinngründen auf das Spiel gesetzt.

Beim Schispringen gibt es die gleichen Probleme, bis der BMI auf 21 festgelegt wurde. Die Attraktivität dieser Schisportart blieb trotzdem erhalten.

Beim Hobbyklettern gibt es überhaupt keine Regulatorien, mit fatalen Auswirkungen auf die Gesundheit.

4.6 Trends- Entwicklungen    

Das Auftreten neuer Sportarten stellt den alpinen Raum vor neue Herausforderungen.

Das respektieren von Grenzen soll Natur und Umwelt schützen. Jeder Einzelne soll ein Verhalten an den Tag legen, das ethischen Grundsätzen von Naturverträglichkeit und Respekt vor der Umwelt zeigt.

700 000 Schitourengeher sind alleine im Winter in Österreich unterwegs.

IT - Hinweis

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/LK/PKHiegelsberger1132019Internet.pdf (16.6.2024)

4.7 Mountainbike    

Mountainbikezahlen sind überholt, 2015 waren es 600 000, mit der E - Bikewelle hat sich alles verändert.

Hier geht es um ein Miteinander von naturbegeisterten Menschen, die sich gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen sollen. Ethik regelt auch hier das menschliche Verhalten und lässt jedem seinen Platz in der Natur.

4.8 Wildwasserfahren    

Hier geht es um eine rasante Sportart, die auf Grund ihrer Dynamik eher wenigen Sportlern vorbehalten ist. Das Befahren von Wildbächen erfolgt soll naturverträglich erfolgen, da es sich um sensible Ökobereiche handelt.

4.9 Rafting    

Rafting ist eine sehr in Mode gekommene Sportart, die gewerblich intensiv vermarktet wird. Der vorsichtige Umgang mit der Natur nach ethischen Grundsätzen (ich konnte keine finden) ist nicht wirklich gewährleistet und wenn, dann ist er freiwillig.

Die gemeinsame Raftingtour als integrationsfördernde Aktivität ist nicht zu unterschätzen. Das gemeinsame Erlebnis im Wildwasser, der Zusammenhalt, die Verantwortung, das Erlebnis Natur lassen Klassen – und Kulturunterschiede kurzzeitig verschwinden.

Vom ethischen Standpunkt aus ist das gegenseitige füreinander da sein, die moralischen Grundsätze der Verantwortung füreinander und auch das gemeinsame Abenteuer jene Dinge, die das Gemeinsame über das Trennende stellen.

4.10 Bergführerwesen (incl. Wanderführer)    

Der Ehrenkodex des Österreichischen Bergführerverbandes legt folgendes fest:

Der Bergführer trägt unabhängig von seiner Stellung die Verantwortung für alle seine Entscheidungen und muss jedes Projekt, das ihm entweder zu riskant oder ethisch fragwürdig erscheint, ablehnen.

Er lehrt seinen Gäste, sich den Umständen entsprechend verantwortungsbewusst zu verhalten und entwickelt ihre Fähigkeit zur Selbstkontrolle und Eigenverantwortung.

Übertragen auf Alpinlehrende heißt das, dass man eigene ethische Grundsätze haben muss, um in diesem gefährlichen Bereich ausbilden zu können, und dass man dem Gruppendruck der Auszubildenden standhalten muss. Ausbildungskurse und Trainingskurse alpiner Organisationen

Hier gibt es ein breit gefächertes Ausbildungsprogramm, das vom Kind bis zum Senior, alle Altersgruppen erreicht.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche werden ebenso ausgebildet wie Anfänger und Fortgeschrittene.

Laut Wikipedia sieht der Alpenverein die Erziehung zum Umweltbewusstsein als anthropologisch - ethische Aufgabe (Zeitschrift des D- und ÖAV).

Im Wettkampfsport werden unter ethischen Kategorien :

• Keine sexuellen Übergriffe

• "Cool and clean" Schweizer Alpenclub SAC zitiert.

Die "Internationale Vereinigung der nationalen Alpinverbände" (UIAA) versucht unter Ethik die Frage der Bohrhaken zu klären (wann, wo, ob überhaupt, wie viele, wer ? ).

Der UIAA ist es wichtiger, "den alpinistischen Geist und die Tradition zu bewahren“, was immer das bedeutet.

Zum Schluss ist noch die Weltdopingagentur (WADA) mit dem Wettkampfsport verlinkt, da müssen noch praktische und ethische Regeln erdacht werden. Doping im Amateursport ist ja im Gegensatz zum Profisport nicht sonderlich bekannt, aber doch ein nicht zu unterschätzender Faktor. An der Praxis sollte man langsam arbeiten, vom ethischen Standpunkt aus muss endlich Klartext gesprochen werden und Doping kategorisch abgelehnt werden.

Ein Appell an den „ alpinistischen Geist“ und die „Tradition“ ist auch hier zu wenig.

Wenn man sieht, welches Engagement gerade die Vereine auf den Gebieten von

Sport

• Ausbildung

• Wettkampf und

• Umwelt

an den Tag legen, ist im Bereich der Ethik noch viel zu tun.

IT - Hinweis

https://www.nzz.ch/gesellschaft/lebensart/outdoor/ethik-und-moral-am-berg-1.18523583 (16.6.2024)

4.11 Militärische Alpinausbildung    

Die größte alpine Ausbildungsstätte des Landes ist das Österreichische Bundesheer. Seit 100 Jahren werden Heeresbergführer ausgebildet, um Soldaten in schwierigstem Gelände einsetzen zu können.

Heeresbergführer, militärische Erfordernisse und ethische Problematik:

• Der Soldat handelt gehorsam, auch wenn es gefährlich ist.

• Er ist an ethische und fachliche Normen gebunden.

• Eine gefechtsmäßige Risikoverminderung und eine Risikoverminderung der Lawinengefahr kann oft einen gewagten Kompromiss erfordern (30 000 Lawinentote an der Dolomitenfront im 1. Weltkrieg).

• Verschüttetensuchgeräte können vom militärischen Gegner oft geortet werden und eine Bedrohung bedeuten (der militärische Kommandant entscheidet über ihre Verwendung).

• Eine Bergung nach einem Lawinenunfall kann unmöglich sein.

• Hier greifen im Einsatzfall unter Umständen ethische Grundsätze zu kurz.

• Er muss aber richtige Maßnehmen setzen, um seine Soldaten im Gebirge umsichtig vor vermeidbaren alpinen Gefahren zu schützen und alle nötigen Rettungstechniken beherrschen. Das ethische Dilemma der Einsatzmöglichkeit existiert.

• Der Abtransport von Verwundeten und Toten ist eine ethische Pflicht, ein Versagen auf dieser Ebene würde sich verheerend auf die Moral und die Kampfkraft der Soldaten und der Truppe auswirken. Militärische Zwänge stehen dem aber manchmal entgegen.

• Die gegenseitige Hilfeleistung ist also auch hier das höchste Gut, kann aber militärischen Zielen untergeordnet werden und die Kampfkraft der Truppe nachhaltig herabsetzen.

IT - Hinweis

http://miles.ac.at/download/IntOffice/AlleDokumenteZumDownlaod/Incoming/Thesis/2011_Netherlands_nonacademic_Dehm.pdf https://www.heeresbergfuehrer.at/Archiv/TextuFotos/2010/10BdLimGebirge_Gaisw-Pfluegl.pdf (16.6.2024)

Literaturhinweise    

Antonietti, Thomas: Bauern, Bergführer, Hoteliers: Fremdenverkehr und Bauernkultur, Zermatt und Aletsch 1850–1950, Baden 2000

Bätzing, Werner: Bildatlas Alpen: Eine Kulturlandschaft im Portrait, Darmstadt 2005

Bahrdt, Hans Paul: Schlüsselbegriffe der Soziologie: Eine Einführung mit Lehrbeispielen, München 1984

Bausinger, Hermann: Tradition und Modernisierung, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 87 (1991), S. 5–14. URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-117759 [2020-08-05]

Bernard, Paul: Rush to the Alps: The Evolution of Vacationing in Switzerland, Boulder u.a. 1978

Bonington, Chris: Triumph in Fels und Eis: Die Geschichte des Alpinismus, Stuttgart 1995

Bourdieu, Pierre: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: Reinhard Kreckel (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten, Göttingen 1983 (Soziale Welt, Sonderband 2), S. 183–198

Burke, Peter: Kultureller Austausch, in: Peter Burke: Kultureller Austausch, Frankfurt am Main 2000, S. 9–40

Burke, Peter: Kulturtransfer: Karneval in zwei oder drei Welten, in: Peter Burke: Eleganz und Haltung: Die Vielfalt der Kulturgeschichte, Berlin 1998, S. 201–218

Cunningham, Carus D.: The Pioneers of the Alps, London 1887. URL: https://archive.org/details/pioneersofalps1859cunn/ (2. Aufl. 1888) [2020-08-05]

Durstmüller, Anton: Der Anteil britischer Bergsteiger an der Erschließung der Ostalpen, in: Otto Hietsch (Hrsg.): Österreich und die angelsächsische Welt: Kulturbegegnungen und Vergleiche, Wien u.a. 1961, S. 559–601

Dwertmann, Hubert / Rigauer, Bero: Das Maß der Bewegung: Zum Verhältnis von Technik, Bewegungskultur, Sport, in: Niels Beckenbach u.a. (Hrsg.): Umbrüche gesellschaftlicher Arbeit, Göttingen 1994 (Soziale Welt, Sonderband 9), S. 475–493

Eisenberg, Christiane: Kulturtransfer als historischer Prozess: Ein Beitrag zur Komparatistik, in: Hartmut Kaelble Hartmut u.a. (Hrsg.): Vergleich und Transfer: Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt am Main u.a. 2003, S. 399–417

Elkar, Rainer S.: Reisen bildet: Überlegungen zur Sozial- und Bildungsgeschichte des Reisens während des 18. und 19. Jahrhunderts, in: Boris I. Krasnobaev u.a. (Hsg.): Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, Berlin 1980 (Studien zur Geschichte der Kulturbeziehungen in Mittel- und Osteuropa 6), S. 51–82

Frison - Roche, Roger / Jouty, Sylvain: A History of Mountain Climbing, Paris u.a. 1996

Gidl, Anneliese: Alpenverein: Die Städter entdecken die Alpen, Wien u.a. 2007. URL: http://library.oapen.org/handle/20.500.12657/34434 [2020-08-05]

Grupp, Peter: Faszination Berg: Die Geschichte des Alpinismus, Köln u.a. 2008. URL: https://doi.org/10.7788/boehlau.9783412332655 [2020-08-05]

Hackl, Wolfgang: Eingeborene im Paradies: Die literarische Wahrnehmung des alpinen Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert, Tübingen 2004 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 100)

Hahn, Hans Peter: Materielle Kultur: Eine Einführung, Berlin 2005

Hansen, Peter H.: Albert Smith, the Alpine Club, and the Invention of Mountaineering in Mid-Victorian? Britain, in: Journal of British Studies 34 (1995), S. 300–324. URL: https://doi.org/10.1086/386080 / URL: https://www.jstor.org/stable/175982 [2020-08-05]

Henning Chr.: Touristenbeschimpfung. Zur Geschichte des Antitourismus, in: Zeitschrift für Volkskunde 93/1997, 31 - 41

Im Hof, Ulrich: Das gesellige Jahrhundert: Gesellschaft und Gesellschaften im Zeitalter der Aufklärung, München 1982

Knoll, Gabriele M.: Kulturgeschichte des Reisens: Von der Pilgerfahrt zum Badeurlaub, Darmstadt 2006

Kramer, Dieter: Der sanfte Tourismus: Umwelt- und sozialverträglicher Tourismus in den Alpen, Wien 1983

Kröner, Arlinde: Grindelwald: Die Entwicklung eines Bergbauerndorfes zu einem internationalen Touristenzentrum: Ein Beitrag zum Problem des kulturgeographischen Wandels alpiner Siedlungen, Stuttgart 1968 (Stuttgarter Geographische Studien 74)

Langreiter, Nikola: Einstellungssache: Alltagsstrategien und -praktiken von Tiroler Gastwirtinnen, Wien 2004.

Lauterbach, Burkhart: Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Thema der Europäischen Ethnologie, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2006, S. 115–122.

Lauterbach, Burkhart: "Als der Berg die Viktorianer rief": Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Handlungsfeld kulturellen Transfers, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 101 (2005), S. 49–66. URL: http://dx.doi.org/10.5169/seals-118180 [2020-08-05]

Lindner, Rolf: Zur kognitiven Identität der Volkskunde, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 90 (1987), S. 1–19. URL: https://www.volkskundemuseum.at/publikationen/publikation?publikation_id=1524345942644 [2020-08-05]

Lipp, Wolfgang: Alpenregion und Fremdenverkehr: Zur Geschichte und Soziologie kultureller Begegnung in Europa, besonders am Beispiel des Salzkammerguts, in: Zeitschrift für Volkskunde 89 (1993), S. 49–62. URL: https://www.digi-hub.de/viewer/image/DE-11-001938299/61/ / URL: https://digi.evifa.de/viewer/image/DE-11-001938299/61/ [2020-08-05]

Luger, Kurt / Rest, Franz: Der Alpentourismus: Konturen einer kulturell konstruierten Sehnsuchtslandschaft, in: Kurt Luger et al. (Hg.): Der Alpentourismus: Entwicklungspotenziale im Spannungsfeld von Kultur, Ökonomie und Ökologie, Innsbruck u.a. 2002 (Tourismus: transkulturell & transdisziplinär 5), S. 11–46

Lunn, Arnold: A Century of Mountaineering 1857–1957, London 1957

Mathieu, Jon u.a. (Hg.): Die Alpen! Les Alpes!: Zur europäischen Wahrnehmungsgeschichte seit der Renaissance: Pour une histoire de la perception européenne depuis la Renaissance, Bern u.a. 2005 (Studies on Alpine History 2)

Mathieu, Jon: Geschichte der Alpen 1500–1900: Umwelt, Entwicklung, Gesellschaft, 2. Aufl., Wien u.a. 2001. URL: https://doi.org/10.7767/boehlau.9783205128311 [2020-08-05]

Mauro, Tullio de: Il dizionario della lingua italiana, Mailand 2000.

Meinherz, Paul: Alpinismus, in: Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (Hrsg.): Historisches Lexikon der Schweiz, Basel 2002, vol. 1, S. 244–246. URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16338.php [2010-04-08]

Messinger, Heinz: Langenscheidts Handwörterbuch Englisch: Teil Englisch-Deutsch?, 3. Aufl., Berlin u.a. 1998

Peskoller, Helga: Berg Denken: Eine Kulturgeschichte der Höhe: 2 Studien, Wien 1997

Ring, Jim: How the English Made the Alps, London 2000

Reznicek, Felizitas von: Vierhundert Jahre Bergsteigerinnen, in: Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins 92 (1967), S. 137–145. URL: http://www.dav-bibliothek.de/webOPAC/DAV-Publikationen/AV-Jahrbuch/ [2020-08-05]

Roth, Klaus: Zwischen Volkskunde und Völkerkunde: Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation, in: Christian Giordano u.a. (Hg.): Europäische EthnologieEthnologie Europas: Ethnologie européenne – Ethnologie de l'Europe, Freiburg/Fribourg 1999 (Studia Ethnographica Friburgensia 22), S. 31–44

Scharfe, Martin: Berg - Sucht: Eine Kulturgeschichte des frühen Alpinismus, Wien u.a. 2007. URL: https://doi.org/10.7767/boehlau.9783205117506 [2020-08-05]

Seifert, Manfred: Kulturen im Prozess weltweiter Vernetzung: Zur Spezifik kultureller Globalisierungsabläufe, in: Rainer Alsheimer u.a. (Hg.): Lokale Kulturen in einer globalisierenden Welt: Perspektiven auf interkulturelle Spannungsfelder, Münster u.a. 2000 (Münchener Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation 9), S. 33–54

Tschofen, Bernhard: Berg, Kultur, Moderne: Volkskundliches aus den Alpen, Wien 1999

Unsworth, Walt: Encyclopaedia of Mountaineering, London u.a. 1992

Vester, Heinz - Günter: Kompendium der Soziologie I: Grundbegriffe, Wiesbaden 2009. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91345-2 [2020-08-05]

Warneken, Bernd Jürgen / Wittel, Andreas: Die neue Angst vor dem Feld: Ethnographisches research up am Beispiel der Unternehmensforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde 93 (1997), S. 1–16. URL: https://www.digi-hub.de/viewer/image/DE-11-001938303/13/ / URL: https://digi.evifa.de/viewer/image/DE-11-001938303/13/ [2020-08-05]

Welsch, Wolfgang: Transkulturalität: Zur veränderten Verfaßtheit heutiger Kulturen, in: Zeitschrift für Kulturaustausch 45 (1995), S. 39–44.

Wiegelmann, Günter: "Materielle" und "geistige" Volkskultur: Zu den Gliederungsprinzipien der Volkskunde, in: Ethnologia Europaea 4 (1970), S. 187–193

Williams, Cicely: A Church in the Alps: A Century of Zermatt and the English, 5. Aufl., Warwick 1999

Zebhauser, Helmuth (Hg.): Handbuch Alpingeschichte im Museum: Katalog der Säle 2–7 des Alpinmuseums Kempten, München 1991

Zum Autor    

Langjährige Erfahrung als staatlich geprüfter Bergführer und Heeresbergführer im Ausbildungsbereich und staatlich geprüfter Schilehrer im Ausbildungsbildungsbereich.

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 23. Juni 2024