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Freiheit Der Kunst

Freiheit der Kunst    

Ein Beitrag zum Diskurs über den Freiheitsbegriff in der Kunst    

Helmut Leiter - Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Freiheit der Kunst   
Ein Beitrag zum Diskurs über den Freiheitsbegriff in der Kunst   
Ausgangspunkt der Diskussion   
Diskussionsbeitrag 1   
Diskussionsbeitrag 2   
Diskussionsbeitrag 3   
Diskussionsbeitrag 4   
Diskussionsbeitrag 5   

Ausgangspunkt der Diskussion    

Oft wird gesagt: "Die FreiheitDerKunst sollte ein unantastbares Gut sein, da deren Verschwinden immer dem Verschwinden anderer Freiheiten vorausgeht."

Diskussionsbeitrag 1    

Diese Seite FreiheitDerKunst ist von HouchangAllahyari verlinkt, der sich gegen übermäßige Gewaltdarstellungen im Film ausgesprochen hat. Daraus ergibt sich die Frage, ob der FreiheitDerKunst Grenzen gesetzt werden sollen, und wenn ja, welche.

  • Etabliert sind Diskussionen dazu bezüglich Gewalt und Pornographie.
  • Dazu kommen Fragen, wie politisch und persönlich kann oder darf Kunst sein? ... auch in Verbindung mit FakeNews? (man denke etwa an die DeWikiPedia:Böhmermann-Affäre / WikiPedia:Böhmermann_affair).
  • Analog zur FreiheitDerKunst kennen wir den Anspruch der FreiheitDerWissenschaft?. Sind das zwei völlig zu trennende Themen, oder geht es hier im Grunde um einen Themenkomplex, der sinnvollerweise in einem gemeinsamen Diskurs abgehandelt werden könnte?
  • Die Frage der FreiheitDerKunst ist mit der allgemeineren Frage "Was ist Freiheit?" oder (pluralistisch statt dogmatisch) "Wie interpretieren wir den Begriff der Freiheit?" verbunden.
  • Die Verbindung von Freiheit und Menschenrechten.
  • Die Verbindung von Freiheit / FreiheitDerKunst und Staatsformen. Etwa durch Verankerung in Verfassungen und eine unabhängiges Justizsystem.

Literaturhinweis

Höffe O.(2015): Kritik der Freiheit. Grundproblem der Moderne, München

Diskussionsbeitrag 2    

Eine enge Verbindung zur Freiheit und Kreativität der Kunst besteht in der Gesellschafts- bzw. Staatssform. Demokratien fördern in der Regel, Diktaturen schränken den Kunstbegriff ein und instrumentalisieren(vgl. die Verwendung der Staats- und Parteisymbole, Denkmäler, Plakate und der Medien).

Als Nichtjurist wird auf den IT-Hinweis mit der Klärung der Rechtslage verwiesen.

Die Freiheit der Kunst hat einen hohen Stellenwert an den Kunstuniversitäten. Je nach Studienrichtung sind die Möglichkeiten entsprechend. International fördert das EU-Bildungsprogramm ERASMUS + den Austausch zwischen den Kunstuniversitäten bzw. Kunstakademien in der EU. In der Fortbildung junger Künstler spielen die Sommerakademien mit ihren renommierten Künstlerpersönlichkeiten als Lehrende eine Rolle.

Für die Kreativität der Kunst und ihre Etablierung im Bildungsbereich ist der Fachbereich "Kunsterziehung" und "Kunstgeschichte" - schulisch und außerschulisch - von Bedeutung. Das Lehramt und damit die Rolle der Lehrenden sind wichtig. Zu bedenken ist die Verbindung von Kunsterziehung und Persönlichkeitsbildung.


Literaturhinweise

Johannes E. Berthold(2017): Die Freiheit der Kunst und ihre Grenzen, Reimo-Verlag, Oberding/Obb.

Rauterberg H.(2018): Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus, edition suhrkamp, Berlin

Schoppe A.(2019): Schritt für Schritt zum guten Kunstunterricht: Praxisbuch für Studium, Referendariat und Berufseinstieg, Klett Verlag, Stuttgart

IT-Hinweis

Thema: Kunstfreiheit

http://www.advoc.at/fileadmin/user_upload/THEMEN/THKunstfreiheit.pdf (10.6.2019)

Thema: Freiheit der Kunst - Goethe Institut München(2018)

https://www.goethe.de/de/kul/bib/rei/rp/ros/21385013.html (10.6.2019)

Diskussionsbeitrag 3    

Kunst- und Kulturepochen ergeben bestimmte Kulturgüter und Artefakte. Diese symbolisieren den jeweiligen Zeitgeist und ihre Bedeutungen.

Eine Kultur- und Geschichtswissenschaft hat das größte Interesse, diese Kunst- und Kulturgüter zu erhalten und sich diese zu Nutze zu machen. Ausdruck einer dieser Intentionen sind die Museumswissenschaften mit den Teilbereichen der Dokumentation und museologischer Zielsetzungen, Schauräumen, Arten von Museen und Vermittlungsansätzen.

Pädagogisch kann dies mit Museumskunde in den schulischen Unterricht der Fachbereiche Geschichte und Kunsterziehung bzw. einer Allgemeinen Erwachsenenbildung eingebaut werden.

Die Kulturwissenschaften - beispielhaft die Ethnologie - bearbeiten in ihren Fachbereichen die Erkenntnissen des Kulturwandels, einer Akkulturation, Urbanisierung und die Prozesse gesellschaftlichen Wandels.

Der Begriff Kunst(und Kultur) im Kontext des Selbstverständnisses von Freiheit, Wandel und Erhalt der Kulturgüter umfasst in der Regel die Architektur, Literatur, Musik und Gesamtheit der bildenden Kunst.


Literaturhinweise

Vieregg H.(2006): Museumswissenschaften, Eine Einführung, UTB 2823, Wilhelm Fink Verlag, Paderborn

Treichel D./Mayer Cl.-H.(Hrsg.)(2011): Lehrbuch Kultur. Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung kultureller Kompetenzen, Waxmann Studium, Münster-New York-München-Berlin

IT-Autorenbeiträge

http://www.netzwerkgegengewalt.org > Index: Fachdidaktik Geschichte, Ethnologie

Diskussionsbeitrag 4    

Führt man einen Diskurs über die Freiheit in der Kunst, ist ein Versuch einer Einengung eines Kunstbegriffes(im Kontext des Kulturbegriffes) hilfreich. Aus der persönlicher Sicht erkennt man eine Differenzierung von

  • Kunst und Natur,
  • Kunst als politisches Konzept,
  • Kunst als Ausdruck einer Ethnie bzw. Gruppierung,
  • Kunst in Verbindung mit Ästhetik und
  • Kunst als Fortschritt.
  • Eine Zuordnung zu den einzelnen Teilbereichen ergibt sich aus den Inhalten der Kunst- und Kulturgüter.
  • Der Bereich Kunst als Erziehungs- und Unterrichtsprogramm sollte einer Zuordnung dienen, schulisch und außerschulisch Lernenden die Kunstbegriffe und beispielhafte Techniken zu vermitteln.
Abzulehnen ist eine Instrumentalisierung bzw. Indoktrination der Kunst aus ideologischen bzw. politisch-weltanschaulichen Gründen.


Literaturhinweise

Zuber Br.(2009): Gymnasiale Kunsterziehung der NS-Zeit: Das Beispiel München, Verlag Wallstein, Göttingen

Schoppe A.(2019): Schritt für Schritt zum guten Kunstunterricht: Praxisbuch für Studium, Referendariat und Berufseinstieg, Klett Verlag, Stuttgart

Diskussionsbeitrag 5    

Christliche Kunst umfasst das künstlerische Schaffen mit christlichen Inhalten, von der Musik, Malerei, Architektur und Bildhauerei bis zur Kleinkunst.

Typen christlicher Kunst sind das Marienbild, die Kreuzigung, Gnaden- und Andachtsbilder. Besondere Formen bilden die Sakralbauten mit reicher Symbolik. Flügelaltäre, Heiligenfiguren und Schutzmantelfiguren verzieren die Bauten.

Die künstlerische Freiheit ergibt sich aus der Gläubigkeit der Künstler. Beispielhaft sind die Gestaltungen in der Renaissance, man denke etwa an Michelangelo und an die künstlerische und Gestaltungsfreiheit durch Papst Julius II.(David, Pieta, Sixtinische Kapelle).


Literaturhinweis

Seibert J.(1989): Lexikon der christlichen Kunst. Themen, Gestalten, Symbole, Herder Verlag, Freiburg i.Br.

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 19. September 2020