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Volkskunde

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Grundwissen Volkskunde und Ethnologie    

Aspekte einer Volkskunde und Europäische Ethnologie im Kontext Politischer Bildung    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Volkskunde und Ethnologie   
Aspekte einer Volkskunde und Europäische Ethnologie im Kontext Politischer Bildung   
1 Einführung   
2 Volkskunde als Begründung einer wissenschaftlichen Disziplin   
3 Volkskunde in der Zwischenkriegszeit   
4 Deutsche Volkskunde und Europäische Ethnologie   
5 Soziokulturelle Aspekte   
5.1 Ländlicher Raum   
5.2 Alpen als Kulturraum   
6 Europäische Ethnologie als Sozial- und Kulturwissenschaft   
Literaturverzeichnis   
Zum Autor   

1 Einführung    

Als Absolventen der Studienrichtungen Volkskunde und Erziehungswissenschaft ist es den Autoren ein Anliegen, eine Studie zum Grundwissen in Volkskunde vorzulegen. Interdisziplinarität ist heute eine Forderung, der die Autoren in den einzelnen Kapiteln nachkommen.

Ausgangspunkte der Überlegungen sind das Interesse an der Kultur, insbesondere an der Erzählforschung und Traditionen im eigenen Bereich/ "Eigenen" und dem "Anderen". Der Dialog zwischen dem Volksleben und den Äußerungen in den Einflussbereichen ist zutiefst eine Herausforderung für die Volkskunde.

2 Volkskunde als Begründung einer wissenschaftlichen Disziplin    

Es bedarf grundlegender Ausführungen zur wissenschaftlichen Disziplin. Forschung mit Schwerpunktbildung kultureller Äußerungen und Beschreibung durch einen ethnozentrischen Blick prägen die seit langem die Gegenüberstellung von Kultur als "Eigenem" und dem "Fremden".

Als grober Überblick folgen erste Ansätze einer Disziplin (vgl. WEBER-KELLERMANN?/BIMMER/BECKER 2003, 2-12).

  • Die Antike kannte bereits mit Herodot (ca. 485-425 v. Chr.) eine Art von Völkerkunde. In der Folge beschrieb Tacitus (50-116) frühgeschichtliches Leben aus seiner Sicht aus einem kulturpädagogischen Blick.
  • In der nächsten Epoche im Mittelalter wächst das Interesse durch die Kreuzritter für fremde Länder und die Kultur ihrer Bewohner. Erschütterung der Herrschaftsverhältnisse und Standesordnungen wurden erkennbar. Neidhart von Reuenthal bringt in seinen Tanzliedern süddeutscher-österreichischer Prägung eine Zwiesprache zwischen Adel und Dorfleuten eine neue Dichtung. Bei Walther von der Vogelweide (um 1170-1230) findet sich der Gedanke an ein verbindendes Reich.
  • Am Beginn der Neuzeit mit dem Wesen der Wissenschaft in Italien/ Renaissance kommt es zum Interesse für ethnische und nationale Wissensbereiche. Das kulturelle Interesse an der Volkskultur nahm in der Reformation mit Johann Fischart (um 1546-1590) zu und im Humanismus. Straßburg als Wirkungsort war das Kulturzentrum Europas mit Druckereien und Kunsthandwerk sowie ein Refugium für Hugenotten und Anhänger Luthers. Die Bauernkriege 1525 fanden erst mit der kritischen Sozialgeschichte ab 1970 das volkskundliche Interesse in den Elementen bäuerlicher Widerstand, Besserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse und soziale und politische Beteiligung. Mit der Herausbildung eines Selbstbildes kommt es auch langsam zu literarischen Vorbildern. Beispielhaft hat dies mit Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622-1676) mit "Abentheuerlichem Simlipicissisimus Teutsch" (1669) den unteren Stand mit poetischem Ausdruck bearbeitet.
  • Die höheren Stände entfernten sich im 17. Jahrhundert in barocker Haltung hin zu einer geistigen Exklusivität. Die Fürstenhöfe dienten zur Kulisse und zum Kostüm von volkskünstlerischen Leistungen und Kuriositäten.
  • In Italien und Frankreich entwickelte sich in der erzählenden Unterhaltungsliteratur die Grundlage für die Märchenliteratur des 19. Jahrhunderts. Neben Giovan Francesco Straparola in Italien und Charles Perrault in Frankreich zu nennen. Ständische Zwänge, Kleidervorschriften und Etiketten sorgten für Abgrenzung der gesellschaftlichen Gruppen.
  • In der Wissenschaft brachte das 18. Jahrhundert eine Wendung, als Giambattista Vico (1668-1744) mit seinem Werk "Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die allgemeine Natur der Völker" (1725) in der Geschichtsbetrachtung nach neuen Inhalten suchte. Er entwickelte in der Geschichte der Menschheit drei Zeitalter, das Zeitalter der Götter (Priesterherrschaft), das Zeitalter der Heroen (aristokratische Herrschaft) und das Zeitalter mit volksfreien Republiken und humanen Monarchien. Der "Volksgeist" (kollektiver Menschengeist) habe den Gesetzen und Völkerpersönlichkeiten ihre Gesinnung geliefert. Die geschichtliche Entwicklungslehre des philosophischen Revolutionärs integriert die kulturtragende Bevölkerung in die politische und staatsrechtliche Gesellschaftsauffassung, die sich in einer politischen und staatsrechtlichen Gesellschaftsauffassung im Absolutismus entfaltete.
3 Volkskunde in der Zwischenkriegszeit    

4 Deutsche Volkskunde und Europäische Ethnologie    

5 Soziokulturelle Aspekte    

5.1 Ländlicher Raum    

5.2 Alpen als Kulturraum    

6 Europäische Ethnologie als Sozial- und Kulturwissenschaft    

Literaturverzeichnis    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/ oder direkt zitiert werden.

Beer B.- Fischer H. (Hrsg.) (2012): Ethnologie. Einführung und Überblick, Berlin

Heidemann Fr. (2012): Ethnologie. Eine Einführung UTB basics, UTB 3467, Göttingen

Weber-Kellermann? I./ Bimmer A./ Becker S. (2003): Einführung in die Volkskunde/ Europäische Ethnologie. Eine Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart - Weimar

Zum Autor    

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 7. März 2024