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Grundwissen Medien - Macht

Aspekte der Pressefreiheit im Kontext von Medienkompetenz in Politischer Bildung

Günther Dichatschek

Vorbemerkung

Nach rund zehn Jahren Presse- und mehr als 30 Jahren Publikationstätigkeit sowie mehr als zehn Jahren IT-gestützter Netzwerkarbeit wird mit Stand 2024 ein Bereich reflektiert, der gerne angesprochen, aber nicht immer entsprechend berücksichtigt wird. Es versteht sich von selbst, dass laufend Überlegungen zu einer effizienten Medienarbeit angestellt werden müssen.

Mit der Begrifflichkeit "Digitalisierung" wird Lernen - Lehren - Lebenswelt - kulturelle Vielfalt - Arbeits - und Berufswelt umschrieben (vgl. die Bemühungen in Österreich mit dem Angebot des Offlinekurses "Digitale Werkzeuge für Erwachsenenbildner_innen"/ TU Graz - CONEDU - Bundesministerium für Bildung 2017 > http://www.imoox.at [25.6.2017]).

Zu bedenken sind die entsprechenden Bedingungen, die vorhanden bzw. geboten werden.

  • Pressetätigkeit setzt ein Presseorgan voraus.
  • Publikationstätigkeit setzt Fachzeitschriften, Fachbücher und IT-gestützte Netzwerkarbeit mit der Möglichkeit einer Mitarbeit im Internet voraus. Dem Autor war es möglich, die jeweiligen Medien in Anspruch nehmen zu können.
  • Für die Einführung, Erfahrungen und Mitarbeit ist den jeweiligen Verantwortlichen zu danken. Ohne sie wäre vieles nicht erreichbar gewesen.
Die Auswahl und Anordnung der behandelten Themenblöcke ergeben sich

  • aus der beruflichen Sozialisation und
  • persönlichen Schwerpunktbildungen, die sich aus der jeweiligen Interessens- und Arbeitssituation ergeben (haben).
Jede pädagogische Herausforderung zeigt sich bei der Bearbeitung in ihrer thematischen Begrenzung bzw. Aktualität, gerade in Politischer Bildung. Man kann aktuell von der Begrifflichkeit "Medien - Macht" ausgehen. Die Studie gliedert sich in Teil 1 Pressefreiheit und Teil 2 Medienkompetenz.

TEIL 1 Pressefreiheit

1 Einführung

Der "Internationale Tag der Pressefreiheit" am 3. Mai steht im Jahr 2024 unter dem Motto "Journalismus unter digitaler Belagerung". Durch die Corona - Pandemie und den Krieg in der Ukraine steht die Pressefreiheit aktuell vor großen Herausforderungen.

Auf die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für Demokratien sowie auf Verletzungen der Pressefreiheit wird jährlich am 3. Mai mit dem Welttag der Pressefreiheit aufmerksam gemacht.

Das Datum erinnert an den Jahrestag der "Deklaration von Windhoek am 3. Mai 1991", in der afrikanische Journalistinnen und Journalisten freie, unabhängige und pluralistische Medien auf dem afrikanischen Kontinent sowie weltweit forderten.

Seither ist der 3. Mai sowohl Aktionstag zum Schutz der Pressefreiheit als auch Anlass, die weltweite Situation der Pressefreiheit zu beleuchten und an Journalistinnen und Journalisten zu erinnern, die aufgrund ihrer Arbeit verfolgt werden, inhaftiert sind oder ermordet wurden.

Im Fokus stehen aktuell 2024 die Auswirkungen des digitalen Zeitalters auf die freie Meinungsäußerung, der Zugang zu Informationen sowie der Datenschutz. Social Media - Plattformen sollen einerseits Desinformationen und Hassrede bekämpfen und andererseits dazu verpflichtet werden, Transparenz zu den getroffenen Maßnahmen zu schaffen. Ein weiteres Ziel ist es, Journalistinnen und Journalisten vor gezielten Hasskampagnen online zu schützen. Es brauche rechtliche Schritte, um etwa illegale Überwachung von Medienschaffenden und ihren Quellen zu verhindern und strafrechtlich zu verfolgen. Journalistinnen seien laut der UNESCO digital und analog besonders bedroht. Zudem sei der abnehmende Medienpluralismus besorgniserregend, da in Folge von nachlassenden Werbeeinnahmen viele Medienunternehmen ihren Betrieb einstellen müssten.

2 Situation der Pressefreiheit weltweit

Weltweit gibt es extreme Unterschiede mit Blick auf die Meinungsvielfalt und die Freiheit in der Berichterstattung von Journalistinnen und Journalisten. Auf diese Unterschiede und die Situation in den einzelnen Ländern macht jährlich die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) mit der von ihr veröffentlichten externer Rangliste der Pressefreiheit aufmerksam. In dieser wird die Presse- und Informationsfreiheit in 180 Ländern jedes Jahr neu bewertet und verglichen.

Seit Anfang 2021 wird die Pressefreiheit weltweit durch Gewalt im Zuge von Krisen und Kriegen eingeschränkt. So sei etwa nach dem Militärputsch in Myanmar (Platz 176) und der Rückeroberung Afghanistans (Platz 156) kaum mehr eine unabhängige Berichterstattung möglich. Der Krieg im Jemen (Platz 169) und der Konflikt in den palästinensischen Gebieten (Platz 170) hatte der Nichtregierungsorganisation zufolge Tote und Verletzte gefordert.

Auch Mexiko (Platz 127) gilt als eines der gefährlichsten Länder für Journalistinnen und Journalisten, laut ROG seien im letzten Jahr sieben Medienschaffende getötet worden. Ein weiteres Mittel, die Pressefreiheit einzuschränken, seien Einschüchterungen und willkürliche Inhaftierungen von Medienschaffenden. ROG zählte Ende 2021 einen Höchststand an Verhaftungen. Von dieser Art der Unterdrückung besonders betroffen waren Journalistinnen und Journalisten in Hongkong (Platz 148), China (Platz 175), Belarus (Platz 153) und dem Iran (Platz 178).

IT - Hinweis

https://www.eurotopics.net/de/156753/pressefreiheit (5.5.2024)

3 Wahrheit und Manipulation in der Politik

Sind Unwahrheiten in der Politik erlaubt? Unter Umständen können sie vertretbar sein, beispielsweise wenn sie erheblichen Schaden abwenden.

Aber während die systematische Unwahrheit für eine Diktatur durchaus systemrelevant ist, kann eine Kultur der Manipulation in der Demokratie zu einem substanziellen Problem werden. Nicht nur, weil gute Politik auf Fakten beruhen muss, um nicht zu falschen und schädlichen Entscheidungen zu kommen. Ferner steht die politische Manipulation quer zu mehreren demokratischen Kernelementen: Vertrauen, Kontrolle und Transparenz.

3.1 Moderne Demokratie - Vertrauensbeziehung

Moderne Demokratie ist stets repräsentative Demokratie. Ein Großteil der Entscheidungen wird von politischen Vertreterinnen und Vertretern, von "Repräsentanten", gefällt. Repräsentative Demokratie lebt von der Vertrauensbeziehung zwischen diesen Vertretern auf der einen und den Bürgerinnen und Bürgern auf der anderen Seite.

Nicht umsonst nennt man im Englischen politische Repräsentanten "trustees", also "Vertrauenspersonen". Die Vertretenen müssen den trustees das Vertrauen schenken, dass diese ihre Interessen effektiv in den politischen Prozess einbringen. Vertrauen speist sich aus unterstellter Glaubwürdigkeit. Und tatsächlich ist Glaubwürdigkeit diejenige Politikereigenschaft, die in Umfragen sehr hohe bis höchste Erwünschtheitswerte erzielt.

Politische Manipulation droht, diese Vertrauensbeziehung zwischen Repräsentant und Repräsentierten zu untergraben. Die Vermutung, dass Politikerinnen und Politiker Unwahrheiten verbreiten und damit für die Bürgerinnen und Bürger unberechenbar werden, belastet das Vertrauen. Vertrauensverluste führen wiederum zu politischer Entfremdung und Apathie – und letzten Endes dazu, dass in der Bevölkerung nicht mehr die erforderliche Unterstützung für das System aufgebracht wird. Belogen zu werden, beschädigt die politische Kultur und gefährdet langfristig die Stabilität der Demokratie.

3.2 Gewaltenteilung

In der repräsentativen Demokratie spielt jedoch nicht nur das Vertrauen, sondern auch das institutionalisierte gesunde Misstrauen eine wichtige Rolle. Gewaltenteilung, Wahlen, "checks and balances" – mit einer komplexen Form der gegenseitigen Überwachung der Institutionen sowie der Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger wird gewährleistet, dass Macht nicht missbraucht wird.

Politische Unwahrheiten können diese Kontrollmechanismen unterlaufen und aushöhlen. Systematische Unehrlichkeit behindert die effektive gegenseitige kritische Beobachtung der politischen Institutionen untereinander. Sie kann die Kontrolle der politischen Elite erschweren bis unmöglich machen. Wenn falsch bilanziert wird, wenn Verantwortung abgestritten wird, wenn unehrliche Aussagen getätigt werden, kann das politische Personal nicht angemessen zur Rechenschaft gezogen werden – ohne Transparenz kann es keine Kontrolle geben.

3.3 Transparenz

Transparenz ist auch die Voraussetzung für eine sinnvolle und zielgerichtete Beteiligung der Bevölkerung am politischen Prozess. Demokratie und auch die repräsentative Demokratie erfordern, dass sich die Bürgerinnen und Bürger einbringen – nicht nur durch das Wählengehen, sondern auf vielfältige andere Weise, sei es in den Parteien oder in Vereinen.

Die politische Unwahrheit kann durch Fehlinformation Beteiligung verhindern oder in falsche Kanäle und Sackgassen lenken. Sie kann das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sachlich entwerten und die Kluft zwischen den politischen Eliten und den Beteiligungswilligen vertiefen. Bei Wahlen wird das Problem besonders plastisch. Geht es im Sinne des retrospective voting darum, auf der Grundlage von politischen Misserfolgen und Erfolgen aus der vergangenen Wahlperiode zu entscheiden, für welche Partei oder welchen Kandidaten man die Stimme abgeben möchte, benötigt man entsprechendes Wissen.

Auch im Sinne der promissory representation, wenn also die Wahlbevölkerung über zukünftige politische Entscheidungen abstimmt, muss sie wissen, was sie mit ihrer Stimmabgabe bewirkt. Ein "Lügenwahlkampf" schadet folglich der Qualität der politischen Beteiligung. Transparenz ist also die Voraussetzung dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger politisch beteiligen und frei ihre Meinung bilden können.

3.4 Faktoren ehrlicher Information

Was ist also zu tun, wenn Unwahrheiten besonders in Demokratien ein Problem darstellen? Man kann die politische Manipulation nicht einfach verbieten. Deswegen muss es in der Demokratie Wege geben, Unwahrheiten zu erschweren, aufzudecken, über ihre Rechtfertigung zu streiten und gegebenenfalls zu sanktionieren. Wie lassen sich Kontrolle und Kritik der Unwahrheit institutionell umsetzen? Und wo liegen die Grenzen für ein solches "Lügenmonitoring"?

Eine erste Voraussetzung besteht darin, dass es ein Recht auf hinreichende und ehrliche Information geben muss. Von Belang sind hier insbesondere Berichtspflichten von Politikern und Parteien sowie weitreichende Akteneinsichtsrechte des Parlaments. Aber auch generelle Transparenzregeln, wie sie in Informationsfreiheitsgesetzen festgelegt sind, können helfen.

Darüber hinaus braucht es in der Demokratie Instanzen, die Lügen zum Thema machen und soweit möglich richtigstellen können. Für diese Aufgabe kommen unterschiedliche Akteure infrage. Zunächst das Wissenschaftssystem, das – so Niklas Luhmann – von der Suche nach Wahrheit geprägt ist und damit einen faktischen Referenzrahmen bieten kann. Aber auch in diesem System tauchen Grenzen für die Wahrheitsfindung auf: Wissenschaftliche Erkenntnisse sind nicht immer eindeutig oder unstrittig, auch nicht innerhalb der Wissenschaft. Kommen Forschungsergebnisse in den (partei) politischen Diskurs, werden aus den wissenschaftlichen "Tatsachenwahrheiten" schnell politische Meinungen.

Des Weiteren können schiedsrichterliche Instanzen, Gerichte oder in der Phase der Ermittlung auch Polizei und Staatsanwaltschaft Wahrheitsinstanzen sein. Das Problem ist dabei allerdings, dass hier nur strafrechtlich relevante Unwahrheit Gegenstand der Ermittlung sein können, wie beispielsweise die Leugnung des Holocaust. Ansonsten sind auch Unwahrheiten weitreichend durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt.

Aus dem Bereich der staatlichen Institutionen wird üblicherweise Parlamenten eine Kontrollfunktion zugewiesen. Das Problem der parlamentarischen Kontrolle liegt gleichwohl darin, dass sie eingebettet ist in die Konfliktlinien zwischen den Parteien.

Ein weiterer wichtiger Kontrollakteur sind die Medien und mit ihnen die Journalistinnen und Journalisten. Es ist ihre genuine Aufgabe, Informationen und Meinungen nicht nur zu vermitteln, sondern auch zu überprüfen. Sie verfügen über die investigativen Ressourcen, Unwahrheit aufzudecken und über die Möglichkeit, Fake News zu problematisieren.

An den Medien werden jedoch die derzeitigen Grenzen des Lügenmonitorings dramatisch deutlich. Es geht um die Behauptung, dass die Medien ihren Aufgaben nicht mehr effektiv nachgehen, sondern Teil eines Systems seien. Immerhin 42 Prozent der Bevölkerung halten die deutschen Medien alles in allem für "nicht glaubwürdig". Ein Teil der Bevölkerung vermutet, dass die Instanzen, die Unwahrheiten aufdecken sollten, selbst nicht glaubwürdig sind. Dies führt zu einer doppelten Vertrauenskrise. Man vertraut den politischen Akte mehr denjenigen, die diese kontrollieren sollen.

Das ist jedoch nicht die einzige Einschränkung, die das "Lügenmonitoring" durch Medien betrifft. Hinzu kommt, dass es nicht mehr den einen gemeinsam geteilten Medienraum gibt, sondern sich insbesondere im Internet sogenannte Echokammern und Filterblasen entwickelt haben. Die Mediennutzung differenziert sich aus. Die Menschen bewegen sich in voneinander abgegrenzten kommunikativen Räumen. Es gibt nicht mehr einige wenige anerkannte mediale Instanzen der Wahrheit. Vielmehr betreibt jede Echokammer ihr eigenes Wahrheitsmanagement – mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.

Eine weitere Herausforderung für die journalistischen Medien stellt die Flut an falschen und richtigen Nachrichten dar, die online generiert und verbreitet werden. Das Internet ermöglicht vielen Personen und Organisationen, selbst zu Autoren von Nachrichten zu werden, die sich dann viral verbreiten können. Der Umfang und die Dynamik der Nachrichtenlage stellen die journalistischen Medien vor grundlegende Herausforderungen.

Für eine ordentliche Überprüfung von Nachrichten fehlt oft die Zeit, denn die Medien stehen unter dem Druck, über wichtige Ereignisse zeitnah berichten zu müssen. Die Dynamik von Information und Falschinformation, die Geschwindigkeit, mit der sich Nachrichten verbreiten, insbesondere von solchen, die Stereotypen entsprechen, machen ein journalistisches Lügenmonitoring nahezu unmöglich. Insgesamt scheinen die herkömmlichen Instanzen der Wahrheit an Grenzen zu stoßen.

Üblicherweise greifen die Kontrollmechanismen erst im Nachhinein, wenn die Unwahrheit bereits gewirkt hat. Das führt zu Problemen, zum Beispiel dass die überführte Person eventuell nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, weil sie nicht mehr im Amt sind. Auch kann es sein, dass durch die Unwahrheit entstandener Schaden nicht mehr behoben werden kann, weil auf dieser Grundlage bereits Entscheidungen gefällt worden sind, die nicht rückgängig gemacht werden können.

TEIL 2 Medienkompetenz

4 Einleitung

Medien spielen aktuell eine zentrale Rolle im Alltag über alle sozialen Schichten und Generationen hinweg. Angesprochen sind traditionelle und digitale Medien.

Verändert haben sich Kommunikationsverläufe, die Kanäle zur Information und die Art und Weise der Interaktion.

Einen Wandel durch die Digitalisierung haben etwa der Schulalltag, die Lehr- und Studienjahre und der Berufsalltag erfahren. Themen werden diskutiert, Vernetzungen finden statt und die Flut der Informationen benötigt eine Medienkompetenz. Notwendig ist eine Unterscheidung von wichtigen und falschen Informationen sowie Hintergründen und Interessen.

Dieter Baacke (1996/2007) etablierte den Begriff "Medienkompetenz". Sein Kompetenzmodell beinhaltet Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung.

Durch die Digitalisierung differenzierten sich neu entstandene Aspekte. Herausforderungen ergeben sich demnach für die Politik, Familien und Bildungsbereiche mit der jeweiligen Mediennutzung ihrer Verantwortung.

Medienkompetenz ist ein Faktor gesellschaftlicher Teilhabe und den Zusammenhalt in einer Demokratie. Ein Großteil der Kommunikation läuft über Informationsdienste und Social Media ab.

Ausgangspunkte der Studie sind

  • die Absolvierung des Universitätslehrganges Politische Bildung,
  • die langjährige Tätigkeit im Pressewesen,
  • das Publizieren in Verbindung mit der Möglichkeit in Netzwerkarbeit verstärkte das Interesse an der Medienarbeit > http://www.netzwerkgegengewalt.org/wiki.cgi?Medienarbeit (24.8.2023).
  • Zusätzlich sind hilfreich die Fachliteratur und Online - Seminare zur Weiterbildung von CONEDU/ BMBWF (2023).
Die Gliederung der Studie ergibt sich aus einem persönlichen Interesse im Kontext Politischer Bildung und biographischen Elementen.

5 Historisch - theoretische Aspekte

Die Diskussion in der Antike, in dem über zweitausend Jahr alten platonischen Dialog zwischen Sokrates und einem seiner Freunde Phaidros in einem fiktiven Dialog, zeigt die Kontroversität von Medien. In der damals neuen Alphabetschrift sei es möglich, Reden von Philosophen aufzuschreiben und zu bewahren.

Sokrates war wenig angetan von dieser Möglichkeit, vielmehr wird von dieser Kunst eine Vernachlässigung der Erinnerung geschaffen. Die Abneigung gegen Schrift zeigt sich auch im Fehlen von Originaltexten von Sokrates.

5.1 Wandel der Techniken

Der Wandel medialer Techniken erzeugt bis heute Skepsis, bis das Neue selbstverständlich wird und auch die Struktur der Gesellschaft bestimmt.

5.1.1 Schrift - Buchdruck

In der Folge hat die Schrift und später der Buchdruck über Jahrhunderte eine typische "Textform" erhalten. Marshall Mc LUHAN (1911-1980) beschrieb dies in "The Gutenberg Galaxy" (1962). Man denke nur an die großen Bibliotheken mit der Sammlung von Wissen der jeweiligen Zeit (Stift Admont als größte Klosterbibliothek der Welt).

5.1.2 Online Datenspeicherung

Inzwischen endet langsam die Gutenberg-Galaxis, digital erfasste Daten in Online-Datenspeichern halten nun Wissen und Daten virtuell fest. Damit fehlen sinnlich erfahrbare Bücher.

Der Wandel ist von einem dreiteiligen Prozess gekennzeichnet: Ablehnung - Annährung - Akzeptanz der Technologie. Es zeigt sich am Beispiel Schrift - Bücher - Presse und heute am Beispiel Radio-TV - kommerzielles TV - digitale Medienformen.

Medien wie Bücher, Filme, TV und soziale Medien sind nicht nur mit technischen Funktionen verbunden, sie erfüllen Funktionen der Kommunikation und sind in ein soziales Umfeld und kulturelle Praktiken eingebunden (vgl. izpb 355 2/2023, 4-5).

5.2 Zusammenhängende Aspekte

An den miteinander verbundenen Merkmalen zeigt sich nicht nur die technische Handhabung, pädagogische Herausforderung von Bildung mit, über und durch Medien in individueller - kollektiver bzw. selbstbestimmter - fremdbestimmter Medientechnik.

5.2.1 Medienbildung

Medienbildung meint die Auseinandersetzung mit Mediensystemen und medialer Gestaltung. Schließlich ergibt sich im Bildungsprozess durch Medien eine Mediendidaktik durch Lernvorgänge und Lernhilfen.

Diese Aspekte einer Medienkompetenz durchdringen alle Altersschichten. Niklas LUHMANN ( 1927-1998) urteilte schon vor 25 Jahren, was wir heute über die Welt wissen, verdanken wir den Massenmedien (vgl. LUHMANN 1996). Mitunter wird die Realität verzerrt und die Realität aktiv beeinflusst wie politische oder Modeausrichtungen.

5.2.2 Digitalisierung

Mit der Digitalisierung kommt es zu intensiveren Informationsrecherchen und der Handhabung von bürokratischen Strukturen (vgl. Estland als Vorbildfunktion in der EU). Beispiellos ist die Geschwindigkeit von Kommunikationsformen.

Fake News, Filterblase oder Hatespeech, Medienkompetenz wird häufig als Mittel für gelingende Kommunikation angesehen. Jürgen HABERMAS (2022) meint in diesem Zusammenhang, wie der Buchdruck alle zu Lesenden gemacht hatte, so macht die Digitalisierung heute alle zu möglichen Autoren.

In der Folge will die Studie zeigen, welche Bedeutung heute Medienkompetenz im Kontext Politischer Bildung besitzt.

5.3 Zur Entwicklung von Medienkompetenz

Es dauerte bis in das 20. Jahrhundert, bis die Begriffe "Kompetenz" und "Medien" in einen Kontext gesetzt wurden.

Dieter BAACKE (1934-1999) hatte den Begriff Kompetenz erstmals eingeführt. Damit war ein medienpädagogischer Wandel verbunden, zentral wird nun die Frage gestellt "Was machen die Menschen mit den Medien?", nicht "Was die Medien mit den Menschen machen?" (vgl. im Folgenden izpb 355 2/2023, 6-8).

5.3.1 Paradigmenwechsel

Grundlagen für diesen Paradigmenwechsel waren nach dem Zweiten Weltkrieg die praktizierte "Bewahrungspädagogik" und die "Bildungstechnologie" in Deutschland. Die Besatzungsmächte verwendeten im Rahmen der "re-education" - Maßnahmen die Massenmedien Radio, Film und Fernsehen/ TV.

Vor allem die jüngere Generation sollte durch gesetzliche Maßnahmen in der Nachkriegszeit in einer Bewahrungspädagogik vor Manipulation beschützt werden.

Ab den sechziger Jahren kam es zu kritischen Äußerungen der "Frankfurter Schule" - Theodor ADORNO (1903-1969) und Max HORKHEIMER (1895-1973) - zu Massenmedien in der "Kritischen Theorie". Man warnte vor kapitalistischen Inszenierungen einer besonders modern US-geprägten Medienindustrie.

Mit dem Begriff "Kulturindustrie" bezeichnete man den Warencharakter von Kultur und ihre Vermarktung.

5.3.2 Medienpädagogik

Eine Änderung begann langsam durch den "Sputnikschock" (künstlicher Erdsatellit - Start 4.10.1957 durch die Sowjetunion) in der "bildungstechnologischen Medienpädagogik".

Die Kritik am Bildungswesen forderte Grundlagen für eine ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und qualitätvolle Ausbildungen. Radio und TV in ihrer zunehmenden Bedeutung sollten die Zielvorgabe erreichen.

Eingeführt wurde auch schulisch die Nutzung des TV.

  • 1961 wurde in Hamburg erstmals Schulfernsehen probeweise, 1964 in Bayern, in NRW 1969 regelmäßig durchgeführt, flächendeckend wurde in Deutschland 1972 Schulfernsehen angeboten.
  • Österreich begann 1964 mit dem Schulfernsehen und stellte es 1990 ein.
  • Zu den komplexen Nutzungsbedingungen gehörten neben dem Anspruch an die Zielgruppe auch ein didaktisches Grundverständnis.

5.3.3 Medienkompetenz

1973 legte Dieter BAACKE (Germanist und Theologe) mit seinem Werk "Kommunikation und Kompetenz" den Grundstein für eine Medienkompetenz in einer Verknüpfung des Themas Medien mit dem Fach Pädagogik. Menschen sollten in der Lage sein, aktiv und und sicher Medien zu nützen mit einer Erweiterung der Kommunikation.

Nicht als etwas Zerstörendes im Sinne der "Frankfurter Schule" sollten Medien betrachtet werden.

"Individualmedien" wie Tonbänder und Videokameras sind kommunikative Medien, mit denen Menschen sich aktiv in der Welt bewegen.

In den siebziger Jahren beginnen die Rezipienten/innen Medien und ihre Inhalte nach eigenen Motiven, Interessen und Einstellungen auszusuchen.

Bis es zu einer Medienkompetenz kommt, dauert es allerdings bis in die neunziger Jahre (vgl. im Folgenden izpb 355/2023, 9-10).

Es kommt zu einer Herausforderung mit verstärkter Auseinandersetzung um die Nutzung von Medien im privaten und gesellschaftlichen Leben sowie die Begrifflichkeit von Medienkompetenz.

In der zunehmenden Kommerzialisierung im Medienbereich mit privaten Fernsehkanälen und Anforderungen an eine Wissens- und Informationsgesellschaft sowie schließlich der Entwicklung zur "Mediengesellschaft" mit der zunehmenden Bedeutung technologischer Medien bekommt die Medienkompetenz eigene "Dimensionen" wie Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung.

Die Entwicklung des Konzepts fällt in die Phase, in der der Computer als Basistechnologie einer Digitalisierung aufkommt. Dies betrifft den rasanten Anstieg der PC-Ausstattung (stationär und mobil) im privaten Bereich.

Hier wird der Computer ein bildungspolitischer Begriff. In den Bildungsbereichen werden wichtige Aufgaben beschrieben, Medienkompetenz wird inhaltlich schwerpunktmäßig auf die Digitalisierung ausgerichtet und kontrovers im Rahmen zukunftsorientierter Bildungsherausforderung diskutiert.

Zahlreiche Studien betonen zunehmend die hohe Bedeutung von Mediensozialisation bei der Aneignung von Technologien durch die soziale Herkunft und die Bedingungen des Heranwachsens.

Medienkompetenzmodell von Dieter Baacke

Medienkompetenz
Vermittlung Zielorientierung
MedienkritikMedienkundeMediennutzungMediengestaltung
- analytisch
- reflexiv
- ethisch
- informativ
- instrumentell-
qualifikatorisch
- rezeptiv-anwenden
- interaktiv-anbieten
- kreativ
- innovativ

Quelle:

izpb 355 2/2023, 10

5.3.3.1 Medienkritik

In der analytischen Dimension werden die gesellschaftlichen Prozesse gedanklich erfasst und gegliedert. Zentral werden Gründe, Zusammenhänge bzw. Abhängigkeiten und Motive erfasst. Gefragt wird das "Warum". Das Beispiel "Wissen" weist etwa auf die Medienentwicklung, Strukturen und Zusammenhänge in ihrer Differenzierung hin.

Die reflexive Dimension betrifft sich selbst und das eigene/ persönliche Handeln analytisch zu erfassen und damit differenziert zu betrachten ( vgl. die Bedeutung von Reflexion in den persönlichen Lernprozessen/ Politische Bildung).

Die ethische Dimension betrifft den verantwortungsvollen und sozialen Umgang mit Medien. Es geht etwa im persönlichen Bereich um den altersgemäßen Gebrauch von Medieninhalten oder angemessene Aussagen in Netzwerken.

Zudem geht es um die Kompetenz Werturteile über Medien und ihre Inhalte fällen zu können.

5.3.3.2 Medienkunde

Hier wird das Wissen über heutige Medien und ihre Systeme erfasst. Differenziert wird der Bereich informativ/ Medien und ihre Inhalte und instrumentell-qualifikatorisch/ Gerätebedienung und Verwendung gesehen.

5.3.3.3 Mediennutzung

Hier bezieht man sich auf das Medienhandeln rezeptiv-anwendbar und interaktiv-anbietend. Wie verarbeitet man das Gesehene/ Rezeptionskompetenz. Interaktiv meint einen auffordernden Aspekt.

5.3.3.4 Mediengestaltung

Hier wird die kreative und ästhetische Komponente angesprochen. Veränderungen und Weiterentwicklung im Mediensystem werden von Interesse.

5.3.3.5 Aufgabenfelder zur Medienkompetenzförderung

Auswählen und Nutzen von Medienangeboten

Gestalten und Verbreiten eigener Medienbeiträge

Verstehen und Bewerten von Mediengestaltung

Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen

Durchsicht und Beurteilung von Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung

Quelle:

Gerhard Tulodziecki (1997): Medien in Erziehung und Bildung, Bad Heilbrunn

5.3.4 Überblick über Medienkompetenzmodelle

Die folgende Übersicht zeigt Weiterentwicklungen des Medienkompetenzbegriffs durch Bernd Schorb (1997), Stefan Aufenanger (1997), Heinz Moser (2000) und Norbert Groeben (2002).

Bernd Schorb (1997)Stefan Aufenanger (1997)Heinz Moser (2000)Norbert Groeben (2002)
Orientierungs- und StrukturwissenKognitive DimensionTechnische Kompetenzen-HandhabungMedienwissen/ Medialitätsbewusstsein
Kritische ReflexivitätMoralische DimensionReflexive Kompetenzen-gesellschaftliche FunktionMedienbezogene Kritikfähigkeit
Handlungsfähigkeit und FertigkeitHandlungsdefinitionKulturelle Kompetenzen-Codes der MedienSelektion/ Kombination von Mediennutzung
Soziale und kreative InteraktionSoziale DimensionSoziale Kompetenzen-KommunikationsmusterMedienspezifische Rezeptionsmuster
 Affektive Dimension Medienbezogene Genussfähigkeit

Quelle:

izpb 355 2/2023, 12

5.4 Politische Bildung als Bestandteil der Medienkompetenz

Die vorgestellten Medienkompetenzmodelle weisen auf die Bedeutung einer Bewertung von Medien und Inhalten hin.

Politische Bildung als Bestandteil einer Medienkompetenz setzt sich aus Wahrnehmen, Verstehen und Entschlüsseln (Dekodieren) von Mediensprache und und Medieninhalten zusammen.

5.4.1 Beutelsbacher Konsens

Der "Beutelsbacher Konsens" 1976 > https://www.bpb.de/die-bpb/ueber-uns/auftrag/51310/beutelsbacher-konsens/ (8.10.2023) gilt natürlich für ein Abschätzen der Konsequenzen von Medien und Medienhalten. Gefordert sind alle Bildungsbereiche, besonders wird im Folgenden auf den Sekundarbereich, den tertiären und quartären Bereich eingegangen.

Gesellschaftliche Veränderungen und mediale Darstellungen sollen erkannt werden. Exemplarisch sind hier rassistische und/ oder stereotypische Darstellungen in Kinder- und Jugendbüchern und geschlechterstereotypische Rollenbilder wie veraltete Hausfrauenbilder zu erwähnen.

Wesentlich ist der Prozess einer Entwicklung zur Medienkritik im Kontext der Politischen Bildung als einer des "lebensbegleitenden Lernens" angesehen wird.

  • Damit ist neben einer Ausbildung ("fundamentum") Fort- und Weiterbildung ("addidivum") in pädagogischer Verantwortung.
  • Eigenes Denken anregend zu betreiben, zu fördern und zu unterstützen ist auf allen Altersstufen bei der rasanten Entwicklung digitaler Medien wünschenswert.

5.4.2 Online - Netzwerke

Beispiele für ein soziales und mediales Phänomen sind aktuell die populären Online - Netzwerke (Social Network Sites/ SNS) wie Instagram oder Tiktok (alternativ Pixlfeld oder Signal) mit ihrer vielfältigen Nutzung wie Kontakten, Informationen, Erkundungen und Teilhabe an einer Community.

5.4.2.1 Medienkompetenz

Im Kontext zur Medienkompetenz ergibt sich die Frage nach den Fähigkeiten und Kenntnissen von Nutzenden und einer gegenwärtigen Mediengesellschaft.

  • Medienkritik - problematische Aspekte für den einzelnen und die Gesamtgesellschaft
  • Medienkunde - Wissen über die Plattformen/Geschäftsmodelle-Entstehungsgeschichte
  • Mediennutzung und Mediengestaltung - Fähigkeiten und Fertigkeiten für Inhalte/ Diskussionen eigener Beiträge

5.4.2.2 Medienbildung

Im Kontext einer Medienbildung sind Bildungsprozesse und Bildungspotenziale im Zentrum der Betrachtung.

  • Bildung als Veränderung des Selbst- und Weltbildes
  • Verhältnis zum Anderen und Vorgaben der Gesellschaft
  • Interaktionen - Lernprozesse/ Erfahrungen
  • Reflexionen - Orientierungen im Wissen-Handeln-Grenzen-Biografie
Begriffe der Medienbildung

Struktur - Veränderung des Selbst- und Weltbildes

Medialität - wechselseitiger Prozess

Artikulation - Reflexivität

Orientierung - offen-unbestimmt

Quelle:

izpb 355/ 2023, 19

5.4.3 Potenziale von Bildungsprozessen

Besondere Potentiale (Möglichkeiten) für Bildungsprozesse und Politische Bildung liegen in der Begegnung mit dem "Anderen" (Fremden) und der verschiedenen Sichtweisen (Interkulturelle Bildung).

Bedeutend werden Sprachen, Kulturen, Religionen und Biografien (vgl. den Kontext zur "Interkulturellen Kompetenz").

  • Potenzial der Reflexion - Begegnungen mit anderen Sichtweisen bilden den Ausgangspunkt für Reflexion (persönliche Betrachtung) wie Ausbildungen, Erfahrungen mit Krisen und Problembereichen
  • Potenzial der Flexibilisierung - Veränderung, Weiterentwicklung und Differenzierung
  • Potenzial der Dezentrierung - weitere begründete Sichtweisen aus regionalen oder soziokulturellen Unterschieden
Gelingende Bildungsprozesse benötigen Impulse ("Auslöser") und Motivationen (extrinsische bzw. intrinsische) für Unbekanntes.

In der Politischen und Interkulturellen Bildung bei Bildungsprozessen einer Vereinfachung komplexer Inhalte werden simple bzw. exemplarische Antworten gegeben (vgl. "exemplarisches Lernen").

5.5 Lernen und Bildung

Der besondere Faktor von "Bildung" verdeutlicht sich in der Abgrenzung zu "Lernen".

  • Wer etwas Neues erfährt und neue Erfahrungen macht und in sein bisheriges Wissen und seine Sichtweise einfügt lernt. Lernen führt in einem Prozess zu einer quantitativen Zunahme von Wissen.
  • Bildung ist dagegen der Prozess, das Wissen in seine bisherige Sichtweise einzubauen und qualitativ eine Veränderung herbeizuführen.
Beispielhaft zeigt sich dies in der Auseinandersetzung mit Neuem, das nicht einfach in das bestehende Wissen eingefügt werden kann, eine Veränderung aber notwendig macht.

5.5.1 Politische Bildung

In dem Begriff "Politischen Bildung" wird der Schwerpunkt auf Bildung gesetzt, weil in der Themenbreite bisherige Sichtweisen Veränderungen und Weiterentwicklungen notwendig machen (vgl. beispielhaft Themen wie Politik, Gesellschaft, Medien, Nachhaltigkeit, Umwelt, Ernährung, Gesundheit, Konflikte, Frieden und Klima).

5.5.2 Medienkompetenz - Medienbildung

Im Begriff "Medienkompetenz" und "Medienbildung" werden unterschiedliche Sichtweisen zur Medienrealität angeführt (vgl. technologische Entwicklungen und Bedeutung der Medien in der Gesellschaft).

  • Medienkompetenz - Ansatz der Lerntheorie > Pädagogik (Handlungsmöglichkeiten)
  • Medienbildung - Ansatz der Bildungstheorie > Gesellschaft (Konsequenzen)

6 Kontext zur Mediensozialisation

Sozialisationskontexte wie die Familie, Jugendtagesstätten, Schule und Jugendarbeit beeinflussen bzw. fördern die Medienkompetenz und die Lebenswelten der Akteure unterschiedlich.

6.1 Familie

Im Familienalltag gehört die Mediennutzung zu den Selbstverständlichkeiten und beeinflusst die Familienkommunikation (vgl. izpb 355 2/2023, 22-27).

Der Kontext ergibt sich aus der gesellschaftlichen Entwicklung, die als "Mediatisierung" mit der vielfältigen Nutzung bezeichnet wird und praktisch überall zur Kommunikation mit nicht anwesenden Personen führt (Konnektivität). Sie hinterlassen auch Daten, die gesammelt und ausgewertet werden können (Datafizierung).

Studien etwa des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest 2016 (mpfs) zeigen die Folgen bei Familien in Deutschland. Oft werden die neusten Medientrends aufgenommen, aktive Kinder erschließen spielerisch ihre Umwelt, wobei die Medien attraktiv gesehen werden. Heranwachsende nutzen die sozialen Medien, Eltern werden dadurch wiederum zu mehr aktiver Mediennutzung angeregt.

Bis in die achtziger Jahre war das Fernsehen das wichtigste Familienmedium, ergänzend dazu kamen Videos, PCs, Spielekonsolen und mobile Geräte (Smartphones, Tablets und Smartwatches).

Aktuell verfügen unabhängig von der ökonomischen Situation über einen PC oder Laptop. Die KIM (Kindheit, Internet, Medien) Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt, dass auch die meisten Kinder ab bzw. ungefähr von zehn Jahren über Smartphons verfügen. Ab 12 Jahren werden die Geräte meist täglich benützt.

Chancen bieten die Medienentwicklungen den Familien für gemeinsame Erlebnisse und Gesprächsformen, eine Organisation des Familienlebens über Smartphones.

Digitale Medien verändern das Familienleben, sie bereichern es und bereiten auch Konflikte und Probleme. Wenn ungünstige Familienverhältnisse bestehen, kann es zu gefährdenden Nutzungsformen kommen.

Bei den vielfältigen medialen Herausforderungen ergibt sich das Erfordernis einer Medienkompetenz als

  • Fähigkeit einer Bedienung der Medienangebote,
  • Einsetzung einer zielgerichteten Nutzung, Zuordnung, Reflexion und
  • Verantwortlichkeit für eigene Nutzung.
Untersuchungen zur Kompetenz der Eltern ergeben bei hoher Kompetenz können Kinder und Heranwachsende bei der Anschaffung und Nutzung unterstützt, beraten und sicher sich fühlen.

Zu verweisen ist auf die Bedeutung in der Aus -und Fortbildung Erwachsener ("Elternbildung") und die zunehmende Verantwortlichkeit von digitaler Erwachsenenbildung (vgl. die Möglichkeiten eines "Online-Lernens" in zeitlicher und räumlicher Unabhängigkeit).

Erwachsenenpädagogische Ziele ergeben sich in der

  • Steuerung der Geräteverfügung > Handlungsorientierung
  • Nutzung spezieller Programme, gemeinsamen Anwendung ("co-use") mit Kindern und Gesprächsführung > Medienpädagogik
Wie in anderen Lernbereichen fördert es die intrinsische Motivation, wenn strukturiert Eltern eigene Aktivitäten der Kinder, unterstützt etwa von Schule, Bibliotheken und Bildungsträgern, ermutigt und unterstützt werden (vgl. die Bedeutung von Netzwerken in regionaler Bildung).

6.2 Kindertagesstätten

Frühe Medienbildung zählt zu den Bildungsaufgaben von Kindertagesstätten. Kinder wachsen von Geburt an in digitalen Lebenswelten auf. Sie beobachten Eltern in der Mediennutzung, sie sind von bunten Bildern und Videos fasziniert (vgl. izpb 355 /2023, 27-29).

Kinder haben oft Lieblingsfiguren in den Medien, die positive Auswirkungen auf die Entwicklung haben können (vgl. Vorbildfunktion, weil sie mutig sind und anderen helfen)

6.2.1 Aufgaben früher Medienbildung

Aufgaben früher Medienbildung/ Kindergarten:

  • Pädagogische Begleitung - Reflexion/ altersgemäße Nutzung
  • Verknüpfung mit anderen Bildungsträgern/ Erforschen - Kreativität
Neben dem Elternhaus ist es auch Aufgabe von Kindertagestätten frühe Medienerziehung umzusetzen. Angesprochen ist eine Altersgruppe von Kindern ab ungefähr drei Jahren mit pädagogischer Begleitung. Mit negativen medialen Erlebnissen sollte man umgehen können.

Aufgabe ist es auch, Elternarbeit zu aktivieren und Ratschläge im Bezug Programmauswahl, Mediendauer und Mediennutzungsregeln zu geben.

6.2.2 Schwerpunkte

Schwerpunkt von Medienbildung bei Kindern ist eine kreative und gestaltende Auseinandersetzung in der Mediennutzung.

  • Audio-, Foto- und Videoprojekte - etwa Trickfilme, digitales Bilderbuch, Audiorätsel, aufgenommene Geräusche, Kinderzeichnungen und Verkleidungen
  • Musik, Sprachförderung - Übergang zur Schule

6.3 Schule

Der Erziehungs- und Bildungsauftrag umfasst bei Kindern und Heranwachsenden auf das Leben und den Alltag zu einer selbstbestimmten und sozialverantwortlichen Teilhabe vorzubereiten bzw. zu befähigen.

Dazu gehören in einer digitalisierten Umwelt Medien und ihre Erscheinungsformen reflektieren zu können und eine Handhabung von Medienkompetenz als Kulturtechnik zu erwerben (vgl. izpb 355 2/2003, 29-35).

6.3.1 Digitale Welt

Digitale Welt - Erscheinungsformen - Gegenstände - Situationen

Technologischer Aspekt - Funktion > Produktion und Präsentation

Soziokultureller Aspekt - Wirkung > gesellschaftlich-kultureller Stellenwert

Anwendungsaspekt - Nutzung > persönliche Gewohnheiten

6.3.2 Kompetenzen in Schulfächern

An Kompetenzen ergeben sich in einem Lern- und Lehrprozess in allen Schulfächern

Verarbeiten und Aufbewahren

Kommunikation und Kooperation

Produktion und Präsentation

Problemlösen und Handeln

Analyse und Reflektion

6.3.3 Schulisches Potential

Schaffung eines Umfeldes - Medien als Unterrichtsmittel/ Fachinhalte

Medienhandeln - Erfahrungs- und Entwicklungsräume -Handlungsmöglichkeiten

Wandel von Lernkulturen < Überfachliche Kompetenz - Erfahrungen - Bedeutungen - Einflüsse < Auseinandersetzung in Schul- und Unterrichtsentwicklung/ Verbesserungspotential

6.3.4 Fachdidaktik

Digitale Medien ermöglichen eine spezifische Fachdidaktik für Lehr-Lehrprozesse im Unterricht

  • Fachinhalte können durch Erklärvideos bzw. aktive Medienarbeit der Lernenden mit Lehrenden erfahrbar werden.
  • Historische Entwicklungen können mit Virtual Reality - Brillen oder 360 Grad - Videos erfahrbar werden.
  • Lernfortschritte können über digitale Lernplattformen dokumentiert und zum Ausgangspunkt für individualisierten Unterricht werden.
  • Individuelle Lernstände können mit multimedialen Lernquellen neben Texten, Lernvideos oder sonstigen Lernaufgaben berücksichtigt werden.
  • Es besteht die Möglichkeit von Interaktionen zwischen Lernenden und Lehrenden für Austausch und Feedback sowie Kooperation unter Lernenden kann genützt werden. Gemeinsame Lernprozesse und Lernprodukte können entstehen.
Der Wandel der Lernkulturen in den einzelnen Schulfächern verändert somit die Didaktik. Medien benötigen die Förderung von überfachlichen Kompetenzen und ergeben etwa die Möglichkeiten von selbstgesteuertem Lernen.

Es geht nicht nur um die technische Ausstattung der Schulen, es geht vielmehr um die Ziele des Lernens und Lehrens, die durch die Verwendung digitaler Medien mit einer Integration in den Unterricht/ Unterrichtsinhalte und die Schule eine entscheidende Entwicklung ergeben.

6.3.5 Medienbereich Politische Bildung

In den themenbezogenen Schulfächern Deutsch, Geographie, Geschichte und Ethik/ Religion zeigen sich spezifische Fragestellungen wie Fake News und algorithmische Systeme für Information und eine Meinungsbildung.

Auch im MINT - Unterricht / Mathematik - Informatik - Naturwissenschaften - Technik sind digitalisierungsbezogene Inhalte aufzugreifen.

Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz/ KI, Anforderungen des Umweltschutzes/ Ökologie und der Gesundheitsförderung mit Nutzung digitaler Medien im Kontext Politischer Bildung und transportierter Geschlechterrollenbilder in Verbindung mit Identitätsbildung/ Persönlichkeitsbildung ergeben mit der Nutzung digitaler Medien Themenfelder/ fächerverbundene Unterrichtsinhalte.

Politische Bildung als Querverbindung/ Unterrichtsprinzip erweist sich als bedeutender Beitrag schulischen Lernens und Lehrens.

6.4 Jugendarbeit

Als Erziehungsfeld und Sozialisationsinstanz umfasst die persönliche und soziale Entwicklung Heranwachender zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten.

Medienkompetenz und Kommunikationsfähigkeit nehmen eine zentrale Stellung ein.

Die Angebote von Jugendarbeit beruhen auf dem Freiwilligkeitsprinzip und finden in der Freizeit statt.

Das anscheinende Sinken Interesse an Angeboten wird mit dem Alltag Jugendlicher/ Heranwachsender neben der Schule begründet. Von Interesse sind die Entwicklungsstufen/ Konflikte in der Bewältigung der Anforderungen Jugendlicher (vgl. ERIKSON 1950; KRAPPMANN 1997, 66-92).

6.4.1 Psychosoziale Entwicklung

Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson (1950)

StufeAlter
Ur - Vertrauen vs. Ur - Misstrauen1
Autonomie vs. Scham und Zweifel2-3
Initiative vs. Schuldgefühl4-5
Werksinn vs. Minderwertigkeitbis Pubertät
Identität vs. IdentitätsdiffusionJugendliche
Intimität und Solidarität vs. IsolationJunge Erwachsene
Generativität vs. StagnationErwachsene
Ich - Identität vs. VerzweiflungReife Erwachsene

6.4.2 Digitale Medien als Sozialraum

Jugendarbeit als Orientierung an der Lebenswelt und dem Alltag ist es von Interesse, die Freizeitinteressen Jugendlicher/ Heranwachsender zu betrachten. Jedenfalls ist der Alltag stark durch Mediennutzung bestimmt (vgl. OPASCHOWSKI 2006, 54-55).

Dominierend sind die Nutzung von Handy, Internet und Fernsehen. Die Treffen mit dem Freundeskreis sind stark bestimmt vom Smartphone als Kommunikationsmedium. Ebenso bestimmend ist das Internet durch seine vollständige Verbreitung in den Lebenswelten von Jugendlichen. Sozialpädagogisch ist das Ziel Chancengleichheit im Netz, in der Realität gibt es allerdings soziale Ungleichheiten.

Das Internet ist ein soziokultureller Ort junger Menschen geworden, ein virtueller Lebensraum mit Teilhabe an der Kultur. Die Selbstverständlichkeit einer Nutzung bedarf einer Kritik. Risiken für Jugendliche (und Erwachsenen) ergeben sich in den Bereichen informationeller Selbstbestimmung (Datenschutz) und im Schutz der Privatsphäre (vgl. Online - Dienste verweigern ein Löschen von Informationen über sich). Weiterhin ist ein möglicher Missbrauch beim Cyberbullying und Cybermobbing zu beachten. Damit ergibt sich die Förderung von Medienkompetenz als ein Aspekt des Handelns und Nutzens von Medien.

Jugendarbeit hat sich an den gesellschaftlichen Veränderungen zu orientieren. Neben den schulischen Aufgabenfeldern sind ebenfalls außerschulische Bildungsbereiche vermehrt zu berücksichtigen.

Das Aufgabenfeld Politischer Bildung ist in seiner Breite am Beispiel der Mediennutzung eindrucksvoll und gesamtgesellschaftlich bedeutungsvoll. Ein Grundwissen versteht sich als eine Notwendigkeit.

7 Aktuelle Herausforderungen

7.1 Journalismus

Eine Kenntnis der Funktionsweise des Journalismus in der liberalen Demokratie gehört zu einem Verständnis der komplexen Bedingungen.

Sich mit praktischem Journalismus auseinanderzusetzen soll im Folgenden das Verständnis für journalistische Arbeit in der Medienvielfalt von Presse, Radio, Fernsehen und Digitalisierung fördern (vgl. PÜRER 1996, MEIER 2018; AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE 40-41/2018, 27-28/2019).

In den letzten Jahrzehnten ist die Öffentlichkeit geradezu mediensüchtig geworden. Die Zahl der Aufgabengebiete, die abzudecken sind, stieg stetig und erforderte Spezialisierungen. Zudem entstanden in der Phase der zunehmenden Digitalisierung die Möglichkeiten eigenverantwortlicher und wirtschaftlicher Unternehmungen.

Um ein Bild der Realität entstehen zu lassen, bedarf es einer Orientierung des komplexen Verhältnisses von Kommunikation und Konstruktion der Realität. Vorgeschlagen werden vier Kontexte des gesellschaftlichen Gebildes (vgl. izpb 355 2/2023, 47).

  • Mediensystem < Normenkontext - Rahmenbedingungen/ Gesetze, Presserat
  • Medienorganisationen < Strukturkontext - Pressehäuser, Verlage, TV - Anstalten
  • Medienaussagen < Funktionskontext - Recherche, Selektion, Präsentation - Relevanz der Themen
  • Medienakteure < Rollenkontext - Journalisten/innen
IT - Hinweis

Medienvertrauen 2022/ Universität Mainz > https://de.statista.com/statistik/daten/studie/827571/umfrage/entwicklung-des-medienvertrauens-in-deutschland/ (22.10.2023)

7.2 Fake News, Missinformation und Desinformation

Fake News, Missinformation und Desinformation werden als falsche oder irreführende Medienhalte bezeichnet (vgl. izpb 355 2/2023, 49). Ihre Verbreitung führen Politik, Forschung und besonders aktive Medienbenützende zu einer falschen Verbreitung von Informationen. Geringes Vertrauen in Informationen spielen eine Rolle bei der Glaubwürdigkeit von Fake News.

Als Auslöser der Debatte um Fake News und Desinformation gelten die Wahl von Donald Trump 2016 zum 45. US - Präsidenten und das Brexit - Referendum im UK kurz zuvor. Beide Fälle lösten eine Suche von Gründen für das jeweilige Abstimmungsverhalten aus, wobei das Mediennutzungsverhalten der Bürger/innen mit den vorhandenen unzuverlässigen und irreführenden Informationen als ein Erklärungsansatz gefunden wurde. Geschlossene Online - Gruppen und eine personalisierte Werbung erleichterten die Verbreitung solcher Informationen.

7.2.1 Ansätze der EU

Das Interesse an solchen Wirkungen bewirkte Forschungsprojekte und internationale Bemühungen zur Kennzeichnung und Bekämpfung von Desinformationskampagnen.

Die Europäische Union etwa etablierte 2019 mit dem "European Digital Media Observatory" ein EU-weites Netz von Medien und Forschungsinstitutionen.

IT - Hinweis

Europäische Beobachtungsstelle für digitale Medien/ EDMO > https://digital-strategy.ec.europa.eu/de/policies/european-digital-media-observatory (23.10.2023)

7.2.2 Ansätze der Medienkompetenz

Die vier Ansätze der Fake News - Bekämpfung sind begrenzt wirksam. Befürwortet wird ein kombinierter Ansatz (vgl. izpb 355 2/2023, 51).

  • Faktencheck - Richtigstellung durch Korrektur des Wissens
  • Genauigkeitsabfrage (" Accuracy Prompts") - Meldungen über Inhalte
  • Spiele zu Eigenschaften von Fake News ("Serious Games") - Sensibilisierung
  • Kritische Reflektion von Medien - Qualität und Nutzung
Wichtig ist bei der Förderung der Medienkompetenz, dass die Gesellschaft das Vertrauen in das Mediensystem nicht verliert. Ein differenzierter Zugang erleichtert den Umgang mit der Problematik, dennoch bleibt Medienkompetenz nur ein Bestandteil.

7.3 Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Eine bedeutende Ressource in einer liberalen Demokratie neben

  • freien Wahlen,
  • dem Rechtsstaat mit Gewaltenteilung,
  • Menschenrechten und einer Verfassung
besteht in einem gesellschaftlichen Zusammenhalt mit einer medialen Öffentlichkeit, die demokratische Institutionen stärkt und Partizipation ermöglicht.

Medien sichern eine Diskussionskultur/ politischen Diskurs und die verschiedenen Funktionen der Öffentlichkeit (vgl. izpb 355 2/2023, 55-56).

  • Forumsfunktion - Themenbereiche als Orientierung, Entscheidungsprozesse und Reflexion
  • Legitimationsfunktion - Repräsentanten und Repräsentierte - Entscheidungen/ Massenmedien
  • Integrationsfunktion - Teilnahme der Bürger/innen - Partizipation - Kommunikation

Literaturverzeichnis

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und/ oder direkt zitiert werden.

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Brüggemann M.- Eder S.- Tillmann A. (Hrsg.) (2019): Medienbildung für alle. Digitalisierung - Teilhabe - Vielfalt, München

Bundeszentrale für politische Bildung - Informationen zur politischen Bildung/ izpb 355 2/2023, Medienkompetenz in einer digitalen Welt, Bonn

Bundeszentrale für politische Bildung - Reihe Aus Politik und Zeitgeschichte: Medienpolitik 40-41/2018, Digitalisierung 27-28/2019 > http://www.bpb.de/apuz (22.10.2023)

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Gapski H. - Oberle M.- Staufer W. (Hrsg.) (2017): Medienkompetenz. Herausforderungen für Politik, politische Bildung und Medienbildung, Bonn (vergriffen) > https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/medienkompetenz-schriftenreihe/ (22.10.2023)

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Hessischer Rundfunk https://www.hr.de/bildungsbox/unterrichtsmaterial/index.html (19.10.2023)

Hessischer Rundfunk (19.10.2023): Übernehmen jetzt die Maschinen?! > https://www.ardmediathek.de/video/NTIxMDNlMWItNDI2Zi00MWQ5LTlmNGYtYWYwZTk5YTA1MWYy (19.10.2023)

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Süss D.- Lampert Cl. - Trültzsch-Wiljnen Cr.W. (Hrsg.) (2018): Medienpädagogik: Ein Studienbuch zur Einführung, Wiesbaden

Dokumentation Online - Weiterbildung

Zum Autor

APS - Lehramt (VS - HS - PL 1970, 1975, 1976), zertifizierter Schülerberater (1975) und Schulentwicklungsberater (1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Absolvent Höhere Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft Ursprung - Klessheim/ Reifeprüfung, Maturantenlehrgang der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck/ Reifeprüfung - Studium Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), 10. Universitätslehrgang Politische Bildung/ Universität Salzburg - Klagenfurt/ MSc (2008), Weiterbildungsakademie Österreich/ Wien/ Diplome (2010), 6. Universitätslehrgang Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012), 4. Interner Lehrgang Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016) - Fernstudium Grundkurs Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium, Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2018), Fernstudium Nachhaltige Entwicklung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium, Comenius - Institut Münster/ Zertifizierung (2020)

Lehrbeauftragter Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft/ Universität Wien/ Berufspädagogik - Vorberufliche Bildung VO - SE (1990-2011), Fachbereich Geschichte/ Universität Salzburg/ Lehramt Geschichte - Sozialkunde - Politische Bildung - SE Didaktik der Politischen Bildung (2026-2017)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche Österreich (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks Tirol (20004-2009, 2017-2019) - Kursleiter der VHSn Salzburg Zell/ See, Saalfelden und Stadt Salzburg/ "Freude an Bildung" - Politische Bildung (2012-2019) und VHS Tirol/ Grundkurs Politische Bildung (2024)

MAIL dichatschek (AT) kitz.net

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 5. Mai 2024