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Tiroler Frauenhaus

HILFE ZU JEDER ZEIT - Wohnmöglichkeiten und Schutz im Tiroler Frauenhaus

Beratung - rund um die Uhr besetzt


Das Tiroler Frauenhaus leistet seit 21 Jahren als Schutzeinrichtung für misshandelte Frauen und Kinder einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit im Anti-Gewalt-Bereich.

Von Dezember 1981 bis Dezember 2001 waren 114 000 Nächtigungen zu registrieren. Im Jahresdurchschnitt waren das täglich mehr als 15 Frauen und Kinder, die sich im Frauenhaus aufgehalten haben. Sie fanden Schutz vor der Gewalt von Ehemännern, Lebensgefährten und Vätern.

Gewalt gegen Frauen tritt in den verschiedensten Formen auf: Als körperliche Misshandlung, als sexueller Übergriff und als psychische Gewalt durch Drohungen und Verbote. Im Tiroler Frauenhaus werden Frauen und Kinder zur jeder Tages- und Nachtzeit aufgenommen.

In einem Gespräch mit der "Tiroler Tageszeitung" vom 21. Dezember 2002, 26 verweist die Obfrau des "Vereins Tiroler Frauenhaus", Gabriele Plattner, auf die mittlerweile breite Akzeptanz für die Notwendigkeit eines Frauenhauses in Tirol. "Die Gewalt gegen Frauen und Kinder ist nicht weniger geworden. Wir stehen vor vielen ungelösten Problemen finanzieller wie räumlicher Natur."

Auf Grund des Raummangels versucht man, abgewiesene Klienteninnen an andere Einrichtungen - "Frauendowas" und "Frauen helfen Frauen" - weiterzuvermitteln. Besonders hart sind Fälle, wo Frauen aus Gewaltsituationen flüchten und sogar in Obdachloseneinrichtungen geschickt werden müssen, die keine Frauenabteilungen haben. Dies stellt eine schwerwiegende Situation dar, denn Schutz und Betreuung brauchen nicht nur Mütter, sondern auch Kinder. Nach Einschätzung der Mitarbeiterinnen des Tiroler Frauenhauses sind Kinder misshandelter Frauen zu 80% direkt von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt betroffen.

Ähnlich drückend ist die Lage beim "Frauendowas", das in verschiedensten Notsituationen - Schulden, Arbeits- und Wohnungslosigkeit - hilft. Im Jahre 2002 kamen hier bis Juni mehr Frauen als im ganzen letzten Jahr. 2001 waren es 212 Personen, 2002 waren es bereits 300 Frauen. Auffallend ist die Zunahme junger Hilfesuchender, rund die Hälfte ist unter 25 Jahren. Vermehrt kommen auch Migrantinnen.

Keine Möglichkeit besteht derzeit, gehbehinderte Frauen oder Kinder im Tiroler Frauenhaus aufzunehmen. Die sieben hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, das Nachtdienst- und Vertretungspersonal setzen sich nach Kräften ein.

Als Belastung wird ein Mangel an Fixfinanzierung angesehen. S p e n d e n sind auf Grund einer qualitätsvollen Betreuung und menschenwürdigen Unterbringung notwendig.

Die Familienberatungsstelle im Frauenhaus ist auch für Frauen und Kinder offen, die keine Unterbringung benötigen. Rund um die Uhr ist die Beratung besetzt: Telelefonnummer Innsbruck 0512-34 21 12.

Stand: Dezember 2002

GüntherDichatschek
Kitzbühel - Wien
MAIL dichatschek (AT) kitz.net


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© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am December 21, 2002