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Unterschriftenaktion Hitzendorf 1993 / Nachlese

Erschienen in ZeitschriftPulsar 1/1994.

Nachlese zur Aktion der VS Hitzendorf [Auszug]

Über diese gelungene Aktion der Volksschule Markt Hitzendorf ist viel auch in den "normalen" Medien geschrieben worden. Ob sich tatsächlich viel geändert hat, darüber gehen die Meinungen auseinander. Wir haben bei einem der Initiatoren nachgefragt, bei Harald Hitzelberger, Lehrer an der VS Hitzendorf. Er sieht das Resultat natürlich mehrschichtig; Das eine ist die wohl alle Erwartungen übersteigende Unterschriftenlawine (siehe nachfolgender Text von ihm selbst), das andere die Trägheit der Medien selbst. Auch dazu zieht er untenstehend seine Schlüsse...

Tatsache ist: Die Mega-Medien-Maschine läuft, und läuft, und läuft - in altgewohnter Weise. Weiterhin bestimmt der Marktwert die Szene. Und nur selten die Vernunft. Die rege Beteiligung an der Aktion (genau 196.484 Unterschriften) die persönliche Vortsellung bei Bundeskanzler Vranitzky, der Einsatz vieler mehr oder weniger berühmter Leute und Initiativen (auch "Pulsar" machte beim Aufruf mit) - das alles hat schon einiges auf die Beine gebracht. Aber ich will nicht vorgreifen. Möge der Aktionist selbst zu Wort kommen:


Unser kleines Steinchen hat eine 200.000 Unterschriftenlawine ausgelöst. Durch dieses überraschend große Echo kam es zu einer umfangreichen Diskussion in der Öffentlichkeitm unter anderem wurde in Graz ein großes Symposion und ein Expertentreffem zu diesem Treffen veranstaltet.

Aus den vielen Gesprächen und Stellungnahmen konnten wir einige Schlußfolgerungen "herausdestillieren":

  • Inhaltliche Änderungen im Medienbereich sind nur realisierbar, wenn sie die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des betreffenden Unternehmens nicht gefährden.
  • Fernsehen darf in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden.
  • Beim Thema Gewalt geht es nicht um sinnlose Schuldzuweisungen, sondern um das Bewußtmachen der gemeinsamen Verantwortung für die Welt, in der unsere Kinder aufwachsen.
  • Die Tünche der Zivilisation über der Menschheit ist leider noch immer recht dünn, kaum wird daran gekratzt, kommen Lust an der Gewalt, Voyeurismus und Verachtung für die Mitmenschen an die Oberfläche.
... Fortsetzung folgt, wenn die Rechte abgeklärt sind.


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© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am January 13, 2003