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Strategische Überlegungen

Trends und Thesen:

Gedankensplitter

Wenn sich Rahmenbedingungen von Medienunternehmen ändern sollen, bedarf es R e g e l u n g e n für den gesamten deutschen Sprachraum, damit Medienverbände nicht mit Konkurrenznachteilen (Wettbewerbsverzerrungen) argumentieren können.

Sieht man die Medienunternehmen als G e g n e r - denen man im Extremfall mit gesetzlichen Regelungen ein Wohlverhalten vorschreibt - oder als P a r t n e r - mit denen man gemeinsam Lösungen entwickelt - um die Interessen der Konsumenten und der Gesellschaft zu schützen?

Von der P o l i t i k wird man vermutlich nicht viel erwarten können, da das Verhältnis zwischen Politik und Medien äußerst sensibel ist. Die Politik kann vermutlich nur aktiv werden, wenn Mehrheiten in der Bevölkerung sich bilden(können) oder ein Anlassfall vorliegt.

Politiker sehen den deutschsprachigen Raum u. U. nicht als möglichen Raum für politische Entscheidungen. Übernationale Entscheidungen sind für sie Entscheidungen in der E U/Europa-Parlament. Das erzeugt ein zusätzliches Problem in der Medienpolitik.

Gewalt und Gewaltdarstellungen kann man nicht abschaffen, nur reduzieren. Um sie reduzieren zu können, muss man sie messen und bewerten können. Besitzen wir dafür schon das notwendige Wissen? Welche Arten von Gewalt sind bedeutsam und wie verrechnen wir sie, um den "Gewaltgehalt" eines Filmes anzugeben(Anm. GD: Die Publizistik/Kommunikationswissenschaft kann hier äußerst hilfreich sein; siehe Literaturliste)?

Gewalt und Lärm lassen sich möglicherweise vergleichen. Beide können nicht abgeschafft werden. Aber es gibt einen P e g e l, ab dem beide gesundheitsschädlich werden. Es könnte also gelten: Es wird nie ein gewaltfreies Fernsehen geben, weil es Gewaltphänomene gibt, aber man muss den Gewaltpegel in Grenzen halten(=gesamtgesellschaftlich normieren) können.

M e d i e n e r z i e h u n g - auch unter dem Gesichtspunkt von Gewaltphänomenen - sollte vermehrt bedacht und angeboten werden - neben Schule auch in der Erwachsenenbildung.

Eine L i m i t i e r u n g des Gewaltpegels wäre - setzt man voraus, dass Gewaltfilme und Videos einen Kostenvorteil bieten - insbesondere ein Vorteil für öffentlich-rechtliche Sender, weil sie von einer Reduktion weit weniger betroffen wären. ORF, ARD und ZDF sollten daher natürliche Verbündete bei den Bemühungen um ein gewaltreduziertes Fernsehen sein.

Aus dem Mund eines Politikers: Medien lassen sich als Verbündete gewinnen - wenn nicht sie es sind, die von der Kritik betroffen sind(also beispielsweise Zeitungen gegen "Gewalt im Fernsehen").

Mögliche Ziele

Inhalte:

  • Kennzeichnungspflichten
  • Monitoring der Gewaltanteile von Sendern
  • Limitierung des Gewaltpegels
  • ...
Formen:
  • ständiger Dialog mit den Parlamentsparteien/Mediensprechern
  • Freiwillige Selbstkontrolle
  • Kontrolle durch unabhängige Einrichtungen
  • Gesetzliche Regelungen
  • ...
 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am October 27, 2002