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Alois Kothgasser

Dr. Alois Kothgasser, Erzbischof von Salzburg. Amtseinführung am 19.1.2003. Geboren 1937 in Lichtenegg bei St. Stefan im Rosenthal (Oststeiermark) als eines von fünf Kindern eines Kleinbauern.

Auszug aus Hirtenbrief zur Sonntagsruhe

Kulturtheoretiker erklären, dass sich der moderne Kapitalismus als Religion äußert. Beim Shopping geht es nicht mehr bloß ums leibliche Wohl, sondern um ein typisches Ritual unserer Spaßgesellschaft. Die traditionelle Unterscheidung von Sonn- und Werktagen ist in einer Welt bedroht, in der dieses Ritual nicht mehr unterbrochen werden darf. Zeigte sich die Entfremdung des Menschen in der Morgenstunde des Kapitalismus in der Verelendung der arbeitenden Massen, so bleibt diese auch das Kennzeichen eines Kapitalismus, der heute seinen Feierabend genießt. Der Konsumismus und die Vergnügungsindustrie entfremden den Menschen von sich selbst, von den anderen und vor allem auch von Gott.

Diese Probleme liegen nicht am Kapitalismus selbst, sondern im Götzendienst, der mit ihm einhergeht. Materieller Besitz und Geld zählen seit den Anfängen unserer Kultur zu den Objekten, die besonders leicht mit einem falschen religiösen Eifer begehrt werden. Das Alte Testament warnt vor der Verehrung des goldenen Kalbes. In der Bergpredigt hat Jesus darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen können (Mt 6,24).

Im Gespräch

Erzbischof Kothgasser war so freundlich, uns in Sachen FernsehenUndGewalt am 12.6.2003 anzuhören, ausführlich darüber zu diskutieren ("...wir leben in einer Zeit des kulturellen Verfalls...") und einen aktuellen Ausdruck des FugWiki entgegenzunehmen. Ein Kontaktherstellung zum Kathechetischen Amt in Salzburg wurde in Aussicht gestellt. HelmaLeitner


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© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am June 15, 2003